„Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare Produktion

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„Ein Sommernachtstraum“
von William Shakespeare
Produktion: Landestheater Vorarlberger, Bregenz
Premiere: 25. März 2006
Zum Autor
In sieben Tagen hat Shakespeare die Welt geschaffen.
Am ersten Tag machte er den Himmel und die Berge und die
Abgründe der Seele.
Am zweiten Tag machte er die Flüsse, Meere, Ozeane sowie die
übrigen Gefühle und
Gab sie dem Hamlet, dem Julius Cäsar, der
Kleopatra und Ophelien, Othello und den anderen, zu
Herrschen darüber mit Kind und Kindeskindern und für alle
Zeit.
Am dritten Tag rief er die Menschen samt und sonders zu sich
Und lehrte sie die verschiedenen Arten von Geschmack,
den des Glücks, den der Liebe, den Geschmack
der Verzweiflung, der Eifersucht, des Ruhms usw.,
bis keiner mehr zu vergeben war. Siehe
da stellten sich auch ein paar Nachzügler ein.
Mitfühlend kraulte der Schöpfer sie hinter den Ohren und
meinte,
ihnen bliebe nun wohl nichts anderes übrig,
als Literaturkritiker zu werden und
sein Werk in Abrede zu stellen.
Den vierten und fünften Tag reservierte er
Fürs Lachen, ließ den Clowns freie Hand, hieß sie
Purzelbäume schlagen und bot also
Königen und Kaisern und anderen Unglücklichen eine
Belustigung.
Am sechsten Tag erledigte er administrative Fragen,
bewerkstelligte einen Sturm
und lehrte König Lear, wie man eine Strohkrone trägt.
Bei der Schöpfung hab es auch Abfall, den nahm er
Und machte Richard III. daraus.
Am siebenten Tag blickte er um sich, ob noch was zu tun sei.
Schon hatten die Theaterdirektoren die Erde ganz
Mit Plakaten beklebt und
Shakespeare sagte sich, nach soviel Mühe
Könne auch er es sich gönnen und ein Vorstellung ansehn, doch
Einstweilen, weil er über die Maße müde war,
ging er ein wenig sterben
Martin Sorescu
Shakespeare in Zahlen
Der Kanon des dramatischen Werkes umfasst 38 Stücke.
Mindestens drei davon schrieb Shakespeare in Zusammenarbeit
mit anderen Dramatikern. Shakespeares Vokabular beläuft sich
auf 29066 verschiedene Wörter
Shakespeares Dramen sind in Einzelwerken in über 80 Sprachen
übersetzt, darunter auch in Jakut und Zulu. Komplette
Übersetzungen existieren in über 30 Sprachen. Von den Sonetten
gibt es über vierzig komplette Übersetzungen aller 154 Sonette
ins Deutsche.
Das längste Stück ist „Hamlet“ mit 4042 Zeilen und 29551
Wörtern. Die Rolle des Titelhelden ist auch die längste
männliche Rolle: 1507 Zeilen, 357 Auftritte und 11563 Wörter.
Die längste weibliche Rolle ist Rosalinde in „Wie es euch
gefällt“ mit 721 Zeilen, 201 Auftritten und 5698 Wörtern. Das
kürzeste Stück ist „Die Komödie der Irrungen“ mit 1911 Zeilen
und 14369 Wörtern. Den größten Anteil Verssprache haben die
Hstorien „Richard II.“ und „König Johann“ (100 %). Der größte
Teil Anteil an Prosapassagen finden sich in den „lustigen
Weibern von Windsor“ (87%).
Die längste Szene ist die zweite Szene des fünften Aktes in
„Liebes Leid und Lust“ (914 Zeilen). Es gibt mindestens 24
Einzelkandidaten, die in Frage kommen, Shakespeare zu sein. 37
Personen kommen noch dazu, die an einer Gruppenautorenschaft
beteiligt gewesen sein könnten. Vier der Kandidaten sind
weiblich.
Es sind 57 unterschiedliche Schreibweisen des Namens
„Shakespeare“ bekannt: z.B Chacsper, Shachespeare, Shakespyre,
Shakispere oder Shexpere.
Das längste Wort in Shakespeares Werk ist
„honorificabilitudinitatibus“ und steht in „Liebes Leid und
Lust“
Shakespeare ist der am häufigsten zitierte Dichter der Welt.
Von den ca. 1000 First-Folio-Ausgaben von 1623 gibt es heute
noch 238. Weniger als 20 sind davon unbeschädigt. „Hamlet“ ist
das am häufigsten aufgeführte Theaterstück, das am meisten
zitierte Drama und das zweithäufigst verfilmte Polt.
Shakespeare ist der größte Dichter der Welt.
„Die Liebe kann ja mal ein Irrtum sein“
Demetrius
Sonett CXLVII
Die Liebe brennt wie Fieber und verlangt
Nach dem allein, was heft'ger sie entfacht,
Und nimmt, in wechselnder Begier erkrankt,
Nur Nahrung, die ihr Leiden schlimmer macht.
Der Liebe Arzt verließ mich, der Verstand,
Im Zorn, weil er vergebens mich berät;
Und in Verzweiflung hab' ich es erkannt,
Begier ist Tod, die jeden Rat verschmäht.
Unheilbar bin ich, und unheilbar wird
Der Wahn in mir zu wilder Raserei,
Mein Denken ist und Reden toll verwirrt,
Sinnloses Stammeln, nichts als leerer Schrei.
Dich nannt' ich schön, sah dich in lichter Pracht,
Die schwarz wie Hölle, dunkel ist wie Nacht.
William Shakespeare
„Herrgottsakra! Ich hab einen Traum gehabt. Der Mensch ist
glattweg ein Esel, wenn er sich erfrecht, diesen Traum
auszulegen. Mir war, ich wär – kein Mensch kann sagen, was.
Mir war, ich wär – und mir war, ich hätt – aber der Mensch ist
nur ein scheckichter Hansnarr, wenn er sich erdreistet zu
sagen, was mir war, dass ich hätt. Des Menschen Auge hat’s
noch nicht gehört, des Menschen Ohr hat’s noch nicht gesehn,
des Menschen Hand kann’s nicht schmecken, seine Zunge nicht
erfassen und sein Herz nicht erzählen, was mein Traum war!“
Zettel
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