Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit - EMA

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EMA/333043/2015
EMEA/H/C/002173
Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit
Xgeva
Denosumab
Dies ist eine Zusammenfassung des Europäischen Öffentlichen Beurteilungsberichts (EPAR) für Xgeva.
Hierin wird erläutert, wie der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) das Arzneimittel beurteilt hat,
um zu seinem befürwortenden Gutachten zur Erteilung der Genehmigung für das Inverkehrbringen und
seinen Empfehlungen zu den Anwendungsbedingungen für Xgeva zu gelangen.
Was ist Xgeva?
Xgeva ist eine Injektionslösung, die den Wirkstoff Denosumab enthält. Es ist als Durchstechflaschen
mit 120 mg Denosumab zum einmaligen Gebrauch erhältlich.
Wofür wird Xgeva angewendet?
Xgeva wird bei Erwachsenen mit einem soliden Tumor angewendet, der sich auf die Knochen
ausgebreitet hat, um knochenbezogene Komplikationen zu verhindern. Dazu zählen Frakturen
(Knochenbrüche), Rückenmarkkompression (wenn das Rückenmark vom Knochen gequetscht wird)
oder Komplikationen, die eine Bestrahlung oder Operation erfordern.
Xgeva wird auch zur Behandlung eines Knochenkrebstyps, der als Riesenzelltumor des Knochens
bezeichnet wird, bei Erwachsenen und Jugendlichen, deren Knochen voll entwickelt sind, angewendet.
Es wird bei Patienten angewendet, die nicht operiert werden können oder bei denen eine Operation zu
schweren Problemen führen würde.
Das Arzneimittel ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich.
Wie wird Xgeva angewendet?
Zur Vorbeugung von Knochenkomplikationen bei Krebserkrankungen, die sich auf die Knochen
ausgebreitet haben, wird Xgeva einmal alle vier Wochen als einzelne Injektion unter die Haut (120 mg)
in den Oberschenkel, den Bauch oder den Oberarm gegeben.
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Bei Patienten mit Riesenzelltumor des Knochens wird an den Tagen 1, 8 und 15 eines vierwöchigen
Zyklus und danach einmal alle vier Wochen eine Injektion von 120 mg unter die Haut verabreicht.
Die Patienten sollten während der Behandlung mit Xgeva ergänzend Kalzium und Vitamin D
einnehmen.
Wie wirkt Xgeva?
Der Wirkstoff in Xgeva, Denosumab, ist ein monoklonaler Antikörper. Dabei handelt es sich um einen
Antikörper (ein Eiweiß), der entwickelt wurde, um eine bestimmte Struktur (ein sogenanntes Antigen)
im Körper zu erkennen und daran zu binden. Denosumab wurde so entwickelt, dass es an ein Antigen
mit dem Namen RANKL bindet, das zur Aktivierung der Osteoklasten beiträgt, also derjenigen
Körperzellen, die am Abbau des Knochengewebes beteiligt sind. Dadurch, dass Denosumab an RANKL
bindet und dieses hemmt, vermindert es die Bildung und Aktivität der Osteoklasten. Dies wiederum
führt zu einem geringeren Verlust an Knochenmasse, was die Wahrscheinlichkeit von Knochenbrüchen
und anderen schwerwiegenden Knochenkomplikationen senkt. Die Zellen des Riesenzelltumors des
Knochens werden ebenfalls durch RANKL aktiviert. Die Behandlung mit Denosumab verhindert, dass
sie wachsen und die Knochen abbauen, was dazu beiträgt, dass normaler Knochen den Tumor ersetzt.
Wie wurde Xgeva untersucht?
Xgeva wurde in drei Hauptstudien bei Patienten mit unterschiedlichen Krebsarten, die das
Knochengewebe befallen hatten, mit Zoledronsäure (einem anderen Arzneimittel zur Verhinderung von
Knochenkomplikationen) verglichen. An der ersten Studie nahmen 2 046 Patientinnen mit Brustkrebs
teil. An der zweiten Studie nahmen 1 901 Männer mit Prostatakrebs teil, der auf eine
Hormonbehandlung nicht angesprochen hatte. An der dritten Studie nahmen 1 776 Patienten mit
fortgeschrittenen soliden Tumoren in verschiedenen Körperregionen, ausgenommen Brust und
Prostata, oder mit multiplem Myelom (einer Krebserkrankung des Knochenmarks) teil.
In allen Studien wurde das Risiko der Patienten für ein erstes „skelettbezogenes Ereignis“ (z. B.
Knochenbruch, Druck auf das Rückenmark oder Notwendigkeit einer Bestrahlung oder Operation)
während der Studiendauer untersucht. Hierzu wurde gemessen, wie lange es dauerte, bis ein solches
Ereignis eintrat.
Zwei weitere Hauptstudien untersuchten die Wirkung von Xgeva bei Erwachsenen bzw.
ausgewachsenen Jugendlichen mit Riesenzelltumor des Knochens, der für eine Operation nicht in Frage
kam oder bei denen eine Operation zu schweren Komplikationen, wie etwa einer Amputation, geführt
hätte. An der ersten Studie nahmen 37 Patienten teil und das Ansprechen auf die Behandlung wurde
als Elimination von mindestens 90 % der Riesenzellen oder kein Fortschreiten der Erkrankung nach
25 Wochen Behandlung definiert. An der zweiten Studie nahmen 507 Patienten teil. Die Wirksamkeit
wurde anhand der Anzahl an Patienten gemessen, deren Erkrankung sich während der Behandlung
verschlechterte.
Welchen Nutzen hat Xgeva in diesen Studien gezeigt?
Bei Patienten mit Risiko für Knochenkomplikationen aufgrund einer Ausbreitung des Krebses auf die
Knochen konnte gezeigt werden, dass Xgeva ein erstes skelettbezogenes Ereignis bei den Patienten
wirksam hinauszögerte. In der ersten und zweiten Studie verringerte Xgeva das Risiko eines ersten
skelettbezogenen Ereignisses im Vergleich zu Zoledronsäure um 18 %. In der dritten Studie
verringerte Xgeva das Risiko eines ersten skelettbezogenen Ereignisses im Vergleich zu Zoledronsäure
um 16 %.
Xgeva
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Bei Patienten mit Riesenzelltumor des Knochens war Xgeva bei der Eindämmung der Erkrankung
wirksam. In der ersten Studie zeigten 86 % der Patienten ein Ansprechen auf die Behandlung. In der
zweiten Studie verschlechterte sich die Erkrankung nur bei 31 Patienten; insgesamt benötigte etwa die
Hälfte (109 von 225) der Gruppe der Patienten, bei denen eine Operation zu Komplikationen geführt
hätte, keine Operation, und von den restlichen Patienten konnte bei 84 eine weniger umfangreiche
Operation vorgenommen werden, als zuvor geplant. Bei etwa 20 % der Patienten konnte der Krebs
vollständig operativ entfernt werden.
Welches Risiko ist mit Xgeva verbunden?
Sehr häufige Nebenwirkungen von Xgeva (beobachtet bei mehr als 1 von 10 Patienten) sind Dyspnoe
(Atembeschwerden), Diarrhö (Durchfall) und Schmerzen in den Muskeln und Knochen. Andere häufige
Nebenwirkungen (beobachtet bei bis zu 1 von 10 Patienten) sind Hypokalzämie und Hypophosphatämie
(ein niedriger Kalzium- oder Phosphatspiegel im Blut), übermäßiges Schwitzen, Zahnverlust und
Osteonekrose des Kiefers (Schädigung der Kieferknochen, die zu Schmerzen, wunden Stellen im Mund
oder einer Lockerung der Zähne führen kann).
Xgeva darf nicht bei Patienten mit Wunden nach Zahn- oder Mundoperationen, die noch nicht
vollständig ausgeheilt sind, oder schwerer, unbehandelter Hypokalzämie (niedrigen Kalziumspiegeln im
Blut) angewendet werden.
Die vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Xgeva berichteten Nebenwirkungen und
Einschränkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.
Warum wurde Xgeva zugelassen?
Der CHMP gelangte zu dem Schluss, dass der Nutzen von Xgeva gegenüber den Risiken bei Patienten
überwiegt, die an einer Krebserkrankungen mit soliden Tumoren leiden, und empfahl, die
Genehmigung für das Inverkehrbringen zu erteilen. Der CHMP stellte fest, dass es einen Bedarf an
neuen, wirksamen Behandlungen von Knochenerkrankungen bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen
gibt. Dies gilt insbesondere für Patienten mit Nierenproblemen, da die derzeit verfügbaren
Behandlungen die Nieren schädigen können. Nach Ansicht des Ausschusses wurde nachgewiesen, dass
Xgeva bei der Vorbeugung knochenbezogener Ereignisse wirksam, weniger schädlich für die Nieren und
einfacher zu verabreichen ist als bereits bestehende Behandlungsmöglichkeiten. Bei multiplem Myelom
waren jedoch die Raten für das Gesamtüberleben und das Fortschreiten (die Dauer bis zum Eintreten
einer Verschlechterung der Erkrankung) bei Patienten, die mit Xgeva behandelt wurden, schlechter als
bei denjenigen, die mit Zoledronsäure behandelt wurden. Daher entschied der Ausschuss, dass bei
diesen Patienten der Nutzen nicht gegenüber den Risiken überwiegt.
In Bezug auf Patienten mit Riesenzelltumor des Knochens wurde die Möglichkeit der vollständigen
operativen Entfernung des Tumors nach der Behandlung und die Reduzierung des Ausmaßes der
benötigten Operation bei einigen Patienten als klinisch bedeutsam erachtet. Da die Behandlung
wahrscheinlich langfristig ist, wird eine weitere Nachbeobachtung wichtig sein, um sicherzustellen, dass
sich das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei fortgesetzter Anwendung des Arzneimittels insbesondere bei
Jugendlichen nicht ändert. Der CHMP war jedoch der Auffassung, dass der Nutzen der Behandlung bei
Riesenzelltumoren des Knochens gegenüber den bekannten Risiken der Behandlung mit Denosumab
überwiegt, und empfahl, die Genehmigung für das Inverkehrbringen zu erteilen.
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Welche Maßnahmen werden zur Gewährleistung der sicheren und
wirksamen Anwendung von Xgeva ergriffen?
Es wurde ein Risikomanagementplan entwickelt, um sicherzustellen, dass Xgeva so sicher wie möglich
angewendet wird. Auf der Grundlage dieses Plans wurden Sicherheitsinformationen in die
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und die Packungsbeilage für Xgeva aufgenommen,
einschließlich geeigneter Vorsichtsmaßnahmen für Angehörige der Heilberufe und Patienten.
Darüber hinaus wird der Hersteller von Xgeva eine Patientenkarte bereitstellen, um die Patienten über
das Risiko einer Osteonekrose des Kiefers zu informieren und sie anzuweisen, sich an ihren Arzt zu
wenden, wenn sie entsprechende Symptome zeigen.
Weitere Informationen über Xgeva
Am 13. Juli 2011 erteilte die Europäische Kommission eine Genehmigung für das Inverkehrbringen von
Xgeva in der gesamten Europäischen Union.
Den vollständigen Wortlaut des EPAR für Xgeva finden Sie auf der Website der Agentur:
ema.europa.eu/Find medicine/Human medicines/European Public Assessment Reports. Wenn Sie
weitere Informationen zur Behandlung mit Xgeva benötigen, lesen Sie bitte die Packungsbeilage
(ebenfalls Teil des EPAR) oder wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Zusammenfassung wurde zuletzt im 05-2015 aktualisiert.
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