Prevention of Symptomatic Skeletal Events

Werbung
Titel des Gesuchs:
Prevention of Symptomatic Skeletal Events with Denosumab
Administered every 4 Weeks versus every 12 Weeks – A NonInferiority Phase III Trial (REDUSE TRIAL)
Protokoll-No.:
SAKK 96/12
Kategorisierung:
Kategorie B (KlinV, Kapitel 2)
Gesuchsteller:
SAKK Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für klinische Krebsforschung
Weitere Mitarbeiter/Innen:
n.a.
Gesuchversion:
Version 1.2
Hintergrund der Studie:
Viele Frauen mit Brustkrebs und Männer mit Prostatakrebs leiden an Knochenmetastasen.
Knochenmetastasen führen häufig zum Abbau der befallenen Knochen und können mit starken
Schmerzen verbunden sein. Deshalb können mit der Zeit schwerwiegende Komplikationen wie
Knochenbrüche oder eine Einengung des Rückenmarks mit möglichen Lähmungserscheinungen
auftreten. Andererseits können zur Stabilisierung der befallenen Knochen chirurgische Eingriffe
oder eine Radiotherapie notwendig werden. Diese Komplikationen der Knochenmetastasen
werden als „symptomatic skeletal events (SSE’s)“ zusammengefasst. Die Behandlung mit Xgeva®
(Wirkstoff Denosumab) kann die Häufigkeit von SSE’s verringern und die Zeit bis zum Auftreten
von solchen Komplikationen verlängern.
Hypothese:
Die Hypothese dieser Studie ist, dass 120 mg Denosumab verabreicht alle 12 Wochen
vergleichbar wirksam ist (non inferior) wie 120 mg Denosumab verabreicht alle 4 Wochen. Alle
Studienteilnehmer/innen erhalten die ersten 3 Verabreichungen in 4-wöchigen Abständen (erst
anschliessend gegebenenfalls alle 12 Wochen).
Ziel dieser Studie:
Die Standardbehandlung zur Vermeidung von SSEs ist die Verabreichung von Denosumab alle
vier Wochen. Resultate von mehreren präklinischen und klinischen Studien deuten darauf hin,
dass die Verabreichung von Xgeva® alle 12 Wochen vergleichbar gut ist wie die Verabreichung
von Xgeva® alle 4 Wochen (Standardbehandlung). Deshalb möchten wir mit dieser Studie
überprüfen, ob die Verabreichung von Denosumab alle 12 Wochen vergleichbar gut (non inferior)
ist wie die Verabreichung alle 4 Wochen. Neben der Wirksamkeit werden auch Nebenwirkungen
und Lebensqualität genau beobachtet, da angenommen wird, dass eine seltenere Verabreichung
insgesamt zu weniger Nebenwirkungen führt.
Da die steigenden Kosten im Gesundheitswesen und die Kosteneffizienz medizinischer
Behandlungen zu immer grösseren gesellschaftlichen Herausforderungen führen, besteht ein
weiteres Ziel dieser Studie darin, gesundheitsökonomische Aspekte zu untersuchen.
Primärer Endpunkt:
Zeit bis zum ersten SSE innerhalb der Studie (klinisch signifikante pathologische Fraktur,
Radiotherapie des Knochens, chirurgischer Eingriff am Knochen oder Rückenmarkskompression).
Sekundäre Endpunkte:





Toxizität
Zeit bis zum ersten und nachfolgenden SSE innerhalb der Studie
Gesamtüberleben
Lebensqualität
“Skeletal morbidity period rate” (SMPR; Skelett Morbiditäts-Perioden Rate)
Protokollsynopsis 2/4


“Skeletal morbidity rate” (SMR; Skelett Morbiditätsrate)
Gesundheitsökonomische Analyse
Studiendesign:
Knochenmetastasen von kastrationsresistentem
Prostatakrebs
oder Brustkrebs
Stratifiziert nach:
 Krebsart
Arm A (Standard Arm).
®
Denosumab 120 mg (Xgeva ) sc.
q4w
 Nierenfunktion
 Gesundheitszustand
gemäss WHO
Klassifikation
Tägliche Ergänzung mit 500 mg
Kalzium und 400 U Vitamin D
 Land
Arm B (Reduzierter Arm).
®
3x Denosumab 120 mg (Xgeva ) sc.
q4w, anschliessend Denosumab
®
120 mg (Xgeva ) sc. q12w
Wichtigste Ein- und Ausschlusskriterien der Versuchspersonen:



Patienten mit Brustkrebs (Stadium IV, alle Subtypen) oder kastrationsresistentem
Prostatakrebs (Stadium IV) mit Knochenmetastasen welche eine antineoplastische Behandlung
erhalten.
Patienten müssen ≥ 3 Knochenmetastasen haben.
WHO Gesundheitszustand 0-2.
Studienablauf (Untersuchungen studienspezifisch/-unspezifisch)
Untersuchungen vor der Behandlung:








Radiologische Dokumentation der Knochenmetastasen (CT, PET-CT, Knochenszintigraphie,
MRI oder X-Ray)
MRI des Gehirns bei Patienten mit Symptomen von Hirnmetastasen oder leptomeningealer
Krankheit
Krankheitsgeschichte bezüglich Knochen
Körperliche Untersuchung (Gewicht, WHO Gesundheitszustand, Gesundheitszustand des
Kiefers und Hygiene der Mundhöhle). Bei Unsicherheiten bezüglich der Gesundheit des Kiefers
sollte ein Spezialist für Osteonekrose des Kiefers konsultiert werden.
Erfassen der unerwünschten Ereignisse (baseline adverse events)
Erfassen der Lebensqualität und der gesundheitsökonomischen Situation
Laboruntersuchungen:
o Albumin und Kalzium
o AST, ALT, Bilirubin
o Kreatinin-Clearance
Bei Patientinnen im gebärfähigen Alter wird vor der Behandlung ein Schwangerschaftstest
gemacht, da Schwangere nicht in die Studie aufgenommen werden können.
Untersuchung vor jeder Denosumab Verabreichung

Albumin-korrigiertes Serum Kalzium muss vor jeder Denosumab Verabreichung bestimmt
werden.
Untersuchungen während der Behandlung:


Dokumentation allfälliger SSEs.
Toxizitäten.
Protokollsynopsis 3/4



Erfassen der Lebensqualität und der gesundheitsökonomischen Situation.
Körperliche Untersuchung (WHO Gesundheitszustand, Zustand des Kiefers und Hygiene der
Mundhöhle).
Die Patiententagebücher der letzten 3 Monate werden eingesammelt und neue
Patiententagebücher für die nächsten 3 Monate werden abgegeben.
Ablauf bei Eintreffen eines SSEs
 Der Patient muss zu Hause das Patiententagebuch ausfüllen.
 Erfassen der Lebensqualität.
 Bildgebende Diagnostik (X-Ray, CT, MRI).
 Radiotherapie, je nach Typ SSE.
 Chirurgischer Eingriff, je nach Typ SSE.
Untersuchungen nach der Behandlung
Die Behandlung dauert maximal 5 Jahre. Die Studie endet nach der Behandlung (5 Jahre nach
Einschluss des Patienten). Es werden keine Untersuchungen nach der Behandlung durchgeführt.
Denosumab kann auch nach Abschluss der Studie weiter verabreicht werden.
Studienmedikament:
Xgeva® (Denosumab).
Statistisches Auswertungskonzept:
Für den primären Endpunkt wird die Zeit bis zum ersten SSE innerhalb der Studie mit einem 90 %
Vertrauensintervall mit Hilfe eines Cox-Regressions-Modells berechnet. Der reduzierte Arm (B)
wird als nicht-inferior im Vergleich zum standard Arm (A) akzeptiert, falls die Obergrenze des
Vertrauensintervalls unterhalb der Nicht-Inferioritätsgrenze von 1.2 liegt. Die sekundären
Endpunkte werden durch passende statistische Methoden analysiert.
Begründung der Patientenzahl:
Die Patientenzahl wurde basierend auf dem primären Endpunkt „Zeit bis zum ersten SSE
innerhalb der Studie“ berechnet. Bei einer Power von 80% und einem Signifikanzniveau von 5%
werden 747 SSEs benötigt. Um die primären Analyse nach 5.5 Jahren durchführen zu können,
müssen 1380 Patienten (690 pro Behandlungsarm) in die Studie eingeschlossen werden.
Risiken/ Belastungen/Unannehmlichkeiten:
Die Behandlung mit Xgeva® kann folgende Nebenwirkungen haben:
 Atemnot
 Durchfall
 Hypokalzämie oder Hypophosphatämie
 Abszess oder Infektion der Zähne
 Osteonekrose des Kiefers
 Übermässiges Schwitzen
 Bakterielle Infektion
 Atypischer Bruch des Oberschenkelknochens
Multizentrische Studie:
Es handelt sich um eine multizentrische Studie. In der Schweiz sollen 30 Zentren aktiviert werden,
und weitere 20 Zentren sind in Frankreich geplant.
Protokollsynopsis 4/4
Ethische Aspekte
Die Studie wird in Übereinstimmung mit der Deklaration von Helsinki, den Richtlinien der guten
klinischen Praxis (GCP) nach ICH und gemäss den schweizerischen und europäischen
regulatorischen Anforderungen durchgeführt.
Zur Deckung von allfälligen Schäden, die Patienten im Rahmen dieser Studie erleiden, hat die
SAKK eine Versicherung für klinische Studien bei der Chubb Insurance Company of Europe
abgeschlossen.
Referenzen:
Dies ist eine Studie der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung
(SAKK). Die Studie wird von PD Dr. med. R. v. Moos, Kantonsspital Graubünden, geleitet.
Herunterladen