CREATING TOMORROW`S SOLUTIONS Nachhaltigkeit: Ein Schlagwort, so allgegenwärtig wie facettenreich Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 0 Agenda Nachhaltigkeit – ein gesellschaftlicher Auftrag Nachhaltigkeit – ein persönlicher Auftrag Nachhaltigkeit – ein unternehmerischer Auftrag (Nachhaltige) Entscheidungen im Alltag…. Welche Verpackung nehme ich? Kleider machen Leute – Leute machen Kleider Kaffee – ein Genussmittel mit Potenzial WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 1 Nachhaltigkeit – ein gesellschaftlicher Auftrag „ Wir nähern uns den Belastungsgrenzen der Erde und haben sie zum Teil schon überschritten.... Wir brauchen einen Paradigmenwechsel. Gelingt uns ein solcher Paradigmenwechsel nicht, dann entziehen wir nachfolgenden Generationen wichtige Lebensgrundlagen." Angela Merkel, Bundeskanzlerin WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 2 Nachhaltigkeit ist ein gesellschaftspolitisch relevantes Thema Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft (Hans Carl von Carlowitz, 1743): „nur so viel abholzen, wie der Wald in absehbarer Zeit auf natürliche Weise regenerieren kann.“ WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG Nachhaltigkeitsdefinition der “Weltkommission” (Brundtland-Bericht, 1987): „die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigen, ohne die Bedürfnisse künftiger Generationen einzuschränken.“ Drei-Säulen-Prinzip „dauerhaft stabile Gesellschaften sind zu erreichen, indem ökologische, ökonomische und soziale Ziele nicht gegeneinander ausgespielt, sondern gleichrangig angestrebt werden." 3 Nachhaltigkeit beschreibt die Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Werten Soziale Aspekte z. B. Lebensmittel für alle Menschen Korruption bekämpfen Zwangs- und Kinderarbeit abbauen Gleichbehandlung fördern Existenzfähige Löhne zahlen Gesundheitsversorgung für alle nachhaltig z. B. UmweltRessourceneffizienz aspekte Abfall vermeiden Artenvielfalt schützen Umwelt und Klima schützen z. Ökonomische Aspekte B. Arbeitsplätze schaffen Risiken managen Chancen nutzen wirtschaftliche und politische Stabilität Nachhaltigkeit zielt darauf, wirtschaftlichen Wohlstand zu ermöglichen, für sozialen Ausgleich zu sorgen und die natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen zu erhalten. WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 4 Herausforderung: Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung trotz weniger landwirtschaftlicher Nutzfläche WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 5 Nachhaltiges Wachstum gelingt nur mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen Wachstum und Wohlstand globaler Lebensstandard erhöht sich Ressourceneffizienz umweltschonender Ressourcenumgang Quelle: contexo.net WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 6 Der menschliche Verbrauch an globalen Ressourcen übersteigt die Regenerationsfähigkeit des Planeten wenn alle Menschen so leben würden wie …. bräuchten wir …. … in Deutschland … 3,1 Planeten … in Amerika … 4,8 Planeten … in China … 2,0 Planeten … in Indien … 0,7 Planeten … auf der Welt … 1, 5 Planeten Am 08. August 2016 war „Welterschöpfungstag“ weitere Ressourcen der Erde nutzen wir „auf Pump“ Quelle: Global Footprint Networt Daten 2016 WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 7 Laut Aufzeichnungen der NASA ist 2016 bislang ein Rekordjahr bei den globalen Temperaturen Quellen für Treibhausgase Klimawandel: messbare, durch den Menschen verursachte Erwärmung der Atmosphäre und der Meere (antropogene Erwärmung) Hauptverursacher: Treibhausgase UN-Klimakonferenz in Paris: Klimaabkommen, das die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst 1,5 °C, vorsieht (Ratifizierung durch alle Staaten erfolgt) Quelle: 5. Klimareport der UN (2013) WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 8 TED-Frage: Wie viele Luftballons lassen sich mit dem CO 2 füllen, das ein durchschnittlicher Deutscher pro Tag verursacht? Abstimmung in [%] 300 500 1.000 3.000 6.000 10.000 0% 20% WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 40% 60% 80% 100% 9 Am 25. September 2015 wurde auf dem UN-Gipfel in New York die "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" verabschiedet 17 Entwicklungsziele sind die Basis unseres Welt-Zukunftsvertrages WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 10 Nachhaltige Werte sind bereits vielfältig in Gesellschaft und in Politik verankert Boutros Boutros Ghali, UN-Generalsekretär t Grundgesetz BRD, Vereinte Nationen als wichtigstes internationales Instrument für Frieden, Stabilität, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG Artikel 20a des Grundgesetzes zum Schutz der Lebensgrundlagen für die künftigen Generationen Papst Franziskus, Klare Stellungnahmen zu aktuellen sozialen Themen und zu Fragen des Umweltschutzes in der Enzyklika „Laudato Si“ 11 Nachhaltigkeit – ein persönlicher Auftrag „Natürlich interessiert mich die Zukunft. Ich will schließlich den Rest meines Lebens darin verbringen.“ Mark Twain WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 12 Was heißt das für jeden Einzelnen? Bewusst zu konsumieren heißt, sich die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekte des Konsums bewusst zu machen: „Unter welchen Bedingungen wurden Kleidung oder der neue Computer hergestellt?“ „Sind die Arbeiter angemessen bezahlt worden?“ „Waren sie bei der Produktion schädlichen Stoffen ausgesetzt?“ „Und wie sieht es mit den Umweltwirkungen der Produkte aus?“ ökologische Aspekte soziale Aspekte ökonomische Aspekte „Welche Produkte von welchen Unternehmen möchte ich einkaufen?“ „Kaufe ich Lebensmittel im Supermarkt, Discounter, im Bioladen oder auf dem Wochenmarkt?“ „Wie viel Geld habe ich zur Verfügung und wofür kann/will ich es ausgeben?“ (Rat für nachhaltige Entwicklung - RNE 2012) WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 13 Bei Ernährung, Wohnen und Mobilität kann eine Privatperson den größten Einfluss ausüben Ernährung Wohnen ca. 1/3 der gesamten Umweltbelastung durch Privatkonsum Lebens- und Arbeitsbedingungen bei der Herstellung WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 4 % der CO2- Belastung durch Raumwärme und Geräte Bezahlbarer Mobilität 24 % CO2- Emissionen im Konsumbereich Schadstoff- und Lärmbelastung Wohnraum für alle 14 TED-Frage: Wieviel kg CO2-Emissionen werden durchschnittlich freigesetzt, wenn eine Person 1000 km mit dem Flugzeug reist? Zustimmung in [%] 380 kg 270 kg 150 kg 80 kg 40 kg 20 kg 0% 20% WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 40% 60% 80% 100% 15 Nachhaltiger Konsum – ein weites Feld…. gute Umweltbilanz faire Produkte moralische Aspekte (z. B. Tierwohl) Gesundheit und Wohlbefinden ganzheitlicher „Lebensstil“ Konsumstil (z. B. vegan) Konsum ohne Besitz Quelle: RNE - Rat für nachhaltige Entwicklung 2016h WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 16 Umweltaspekte werden für Kaufentscheidungen immer wichtiger Liste der Umweltmaßnahmen, die vom Verbraucher durchgeführt wurden Müll sortieren und lagern für das Recycling Produkte mit umweltverträglicherer Verpackung gekauft umweltverträglichere Produkte gekauft, trotz höherem Preis auf Umweltinformationen und -kennzeichnungen geachtet Vermeidung von Produkten oder Marken aus Gründen des Umweltschutzes Quelle: Verbraucherstudie „Env ironment Research 2015“. (Tetra Pak® / Millw ard Brow n) WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 17 3 Milliarden Tonnen Müll produzieren wir Menschen – jährlich Vermeidung Wiederverwendung Europäischen Woche der Reparieren, Leihen, Second-Hand- Abfallvermeidung vom 19. bis 27. November 2016 Nutzung, Mehrwegmaterialien Recycling Entsorgung Pappe, Papier, Holz, Glas, Auch Abfall ist Rohstoff Kunststoffe (Duales System), Folien, Textilien, Metalle etc. WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG (Mülltrennung!) 18 Eine Schülerreise durch die Welt des täglichen Konsums….. Kaffee, Tee, Milch? Tierische oder vegane Produkte? Energieverbrauch von Kaffeemaschine, Toaster etc. Baumwolle, Polyamid oder Seide? Textile Kette, aus fairer Produktion? Abfalltrennung, Sammeln noch Druckerpatronen, Einsatz von Kopierern, Projekte etc. Tiefkühl-Pizza oder selbst kochen? Discounter oder Bioladen? Auswirkungen auf die Tiere, aufs Klima oder auf den Müll. Handy und Computer, Sport, Freizeitgestaltung Mit dem Auto zum Fußballtraining? Wäschetrockner, Staubsauger, Spülmaschine? Welche Putzmittel? Mülltrennung? Neue Ideen entwickeln…. Lebensstil anpassen…. Will ich mal was ausprobieren? Quelle: Bildungsmaterial des Bundesministerieum (www.bmub.bund.de/N49806/) WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 19 Nachhaltigkeit – ein unternehmerischer Auftrag „Für WACKER ist Nachhaltigkeit längst ein zentrales Geschäftsmodell.“ Dr. Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender der WACKER Chemie AG WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 20 Unternehmen setzen da an, wo sie den größten Beitrag leisten können Quelle: Umfrage econsense& DGC Netzwerk 2016 WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 21 Auch die Wacker Chemie AG setzt da an, wo sie den größten Beitrag leisten kann Wacker Chemie AG (Schwerpunktthemen) Wir kümmern uns um durch… Erneuerbare Energie Polysilizium für Photovoltaik-Anwendung gute Arbeitsplätze und wirtschaftliches Versorgungssicherheit für Energie und Wachstum Rohstoffe Innovation und Infrastruktur Energie- und Rohstoffeffizienz hochwertige Bildung gut ausgebildete Mitarbeiter in unseren Maßnahmen zum Klimaschutz Produktionsanlagen sichere Arbeitsplätze Quelle: Umfrage econsense& DGC Netzwerk 2016 WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 22 Standort Burghausen der Wacker Chemie AG – Größtes Chemiewerk in Bayern bedeutet… Fläche: 325 Fußballfelder 40 km Straßen, 28 km Schienen, 21,5 km Rohrbrücken, 1.750 km Rohrleitungen 300 km Wasser- und Kanalrohre Gütertransport: 2,14 Mio. t Stromverbrauch: ca. 2.900 GWh/a Mitarbeiter: 9.670 5.000 Buspendler, täglich 1.500 Essen in der Kantine, 6.000 Firmenfahrräder Kaufkraft in der Region: ca. 400 Mio. € Quelle: eigene Daten 2015 WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 23 Die Wege zur Nachhaltigkeit bergen Chancen und Risiken für die Wacker Chemie AG Effizienz durch Verbundproduktion WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG Neue Chancen mit unseren Produkte Herausforderungen für die Chemie 24 Die Energie- und Wasserversorgung am Standort Burghausen erfordert einen hohen Aufwand Strom ca. 2.900 GWh/a = ~ 830.000 Haushalte Erdgas ca. 4.360 GWh/a Dampf ca. 2,1 Mio. t ca. 300 Mio. m3 Wassernutzung (Verbrauchszahlen 2015 am Standort Burghausen) Trinkwasser Brauchwasser aus Flüssen Kreislaufwasser = ~ 252.000 Haushalte = ~ 2,1 Mio. Haushalte 250.000 m3 232.200.000 m3 67.800.000 m3 typischer 3-Personen-Haushalt mit 3.500 KWh Stromverbrauch, 17 MWh Gasverbrauch, 140 m³ Wasserverbrauch pro Jahr WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 25 Burghausen: WACKER steigert die Energieeffizienz durch Energieverbundsysteme und optimiert diese ständig öffentliche Stromversorgung Erdgas Energieerzeugung 1. Kraft-Wärme-Kopplung Strom Produktion 2. Wasserkraft Dampf aus Kraftwerk Prozessdampf Mit einer hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung und der Verwertung der Prozessabwärme als Dampf nutzen wir Energie so sparsam wie möglich. WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 26 WACKER steigert die Wertschöpfung und reduziert Ressourcenverbrauch durch konsequente Verbundproduktion Produktionsverbund Chlorwasserstoff In hochkomplexen Stoff- und Energiekreisläufen werden Nebenprodukte und Abwärme in die Produktion zurückgeführt und für die weitere Wertschöpfung genutzt. WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 27 Durch die Verbundproduktion schafft WACKER Mehrwert auf mehreren Ebenen Ökologisch Reduzierung von Ressourcen, Abfall, Abwasser, Abgas Minimierung von Transporten Einsparung von Energie Sozial Kapitalgeber: Sicherung des Unternehmens Mitarbeiter: Ökonomisch sinkender Wertverlust steigende Wertschöpfung Sicherung der Arbeitsplätze Gesellschaft: Steuereinnahmen WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 28 TED-Frage: Wann wurde die WACKER-eigene Kläranlage zur Gemeinschaftskläranlage mit der Stadt Burghausen erweitert? Abstimmung in [%] 1977 1980 1985 1995 2000 2005 0% 20% WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 40% 60% 80% 100% 29 Die in 1977 in Betrieb genommene biologische Abwasserreinigungsanlage ist die größte betriebliche Anlage in Bayern Spatenstich BARA 1974 Tag der offenen Tür am 18. Oktober 1985 und feierliche Einweihung der gemeinsamen Kläranlage WACKER / Stadt Burghausen WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 30 TED-Frage: Wie hoch sind die jährlichen Einsparungen an CO2Emissionen durch die Stromerzeugung in den Alzwerken? … im Vergleich zur Verwendung von Strom aus dem deutschen Strommix Abstimmung in [%] 70.000 to CO2e 80.000 to CO2e 100.000 to CO2e 130.000 to CO2e 170.000 to CO2e 190.000 to CO2e 0% 20% WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 40% 60% 80% 100% 31 Am Standort Burghausen leistet die eigene Stromerzeugung einen Beitrag zum Klimaschutz Deutscher Strom-Mix (50 %): Energieerzeugung bei Wacker (50 %): 610 g CO2 pro kWh 385 g CO2 pro kWh Erdgas 10% Erneuerbare Energien 26% Wasserkraft, am Standort; 16% Steinkohle 19% 2014 Heizöl/Pumps peicher und Sonstige 5% Kernenergie 16% 2014 Braunkohle 25% Erdgas, hocheffiziente Kraft-WärmeKopplung am Standort; 84% Mit einem Anteil von rund 50 % Eigenstromerzeugung am spezifischen Strom-Mix des Standorts Burghausen weist dieser eine im Vergleich zum deutschen Strom-Mix um ca. 19 % niedrigere CO2-Bilanz auf. WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 32 Die chemische Industrie schützt das Klima 2009 2030 1:2 1:4 Einsparungen Treibhausgase Emissionen Treibhausgase Quelle: „Innovations for Greenhouse Gas Reductions: A life cycle quantification of carbon abatement solutions enabled by the chemical industry“, July 2009 WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 33 Erneuerbare Energie gewinnen Strom aus Sonne, Wind und Wasserstoff Windenergie: Ausbau der Kapazitäten Solarenergie: Wirkungsgrad steigern Brennstoffzelle: Energiegewinnung mit hohem Wirkungsgrad WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 34 Mit modernen Materialien Energie sparen Nachhaltiger Wohnkomfort Realisierung von EnergieEinsparpotenzialen im Gebäudebestand Clevere Helfer im Haushalt, z. B. durch Niedrigtemperaturwaschmittel Korrosionsschutz durch Lacke und Farben stromsparende Leuchtmittel, z. B. LEDs WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 35 Gesundheit und Ernährung – mehr Lebensqualität für alle Gesundheit moderne Wirkstoffe für ein besseres und längeres Leben gezielte Diagnostik, Vorbeugemaßnahmen und bessere Heilungschancen Fortschritte in der Behandlung Ernährung Nahrungsversorgung sichern durch mehr Ertrag in der Landwirtschaft hohe Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit bei hoher Sicherheit für Mensch und Umwelt Trinkwasserversorgung sichern WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 36 Menschen mobil machen Lösungen für emissionsarme Antriebssysteme WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG Senkung des Energieverbrauchs durch innovative Verbundmaterialien Minimierung von Reibungsverlusten Leichtbauweise Höhere Reichweiten bei Elektroautos durch Batterien der nächsten Generation 37 Vielfältige Maßnahmen zeigen, dass es mehrere Wege gibt, Nachhaltigkeit zu stärken Auszug aus der Position der chemischen Industrie zur Nachhaltigkeit: Chemische Branche in Deutschland stärken Sozialpartnerschaft leben – gemeinsam mehr erreichen Schutz von Mensch und Umwelt als Grundprinzip leben Initiative ist seit 25 Jahren in Deutschland etabliert ständige Verbesserung von Gesundheitsschutz, Umweltschutz, Sicherheit und Security in den Unternehmen Öffentliche Jahresberichte über Fortschritte der Branche WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 38 „Der Kunde empfindet eine transparente Kommunikation inzwischen als eine Art Grundrecht.“ Heiko Maas, Bundesminister (Nachhaltige) Entscheidungen im Alltag…. WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 39 TED-Frage: Wieviel teurer darf ein Produkt sein, wenn damit ökologische und/oder soziale Themen berücksichtigt sind? Abstimmung in [%] doppelt so teuer 50 % teurer 20 % teurer 10 % teurer „a bisserl mehr“ gleicher Preis 0% 20% WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 40% 60% 80% 100% 40 Verbraucher haben eine erhöhte Zahlungsbereitschaft für zusätzliche ethische Werte ökologische Aspekte soziale Aspekte ökonomische Aspekte In Deutschland sind Konsumenten bereit, bis zu 20 % teurere Lebensmittel zu kaufen, wenn dadurch ethische oder ökologische Werte verbunden sind.* in Deutschland auf Platz 10 in Österreich auf Platz 6 Quelle: ETHISCHE WERTE AUS SICHT DER VERBRAUCHER – LEBENSMITTELN AUS ÖKOLOGISCHER PRODUKTION (Katrin Zander und Ulrich Hamm) WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 41 „Wir möchten transparente Produktinformationen um verantwortungsvolle Kaufentscheidungen treffen können!" Empfehlung des Online-Rats der Bundesregierung*: * eine kleine Gruppe zufällig ausgewählter BürgerInnen aus dem gesamten Bundesgebiet. Produktkennzeichnungen umfassende Informationen Konsumententäuschung untersagen Vorschläge: vergleichbare Informationen, Vergleichsportale im Internet und Reglementierungen in der Produktwerbung WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 42 Ein kleiner Wegweiser durch den “Label-Dschungel” … Das Bio-Siegel Der blaue Engel Das EU Ecolabel seit 2001 seit 1978 seit 1992 Herausgeber: Bundes- Herausgeber: Herausgeber: EU ministerium für Ernährung und Landwirtschaft. für ca. 70.000 Produkte Bundesregierung nach EU Ökodesign-Richtlinie > 12.000 Produkte in verschiedenen Kategorien 95 % der Bestandteile aus ökologischem Landbau anspruchsvoll, unabhängig, kontrolliert WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG Anerkennung in allen 28 EU-Mitgliedsstaaten Entwicklung von gemeinsamen Standards durch unabhängige Stellen (kontrolliert) 43 Ein kleiner Wegweiser durch den “Label-Dschungel” … Die FSC-Kennzeichnung Textiles Vertrauen seit 1993 seit 1992 Herausgeber: Bonner Schadstoffprüfung vor Forest Stewardship Council Zertifizierung von Wäldern Verkauf und Einsatz von Textilien Öko-Tex-Standard 100 und Industrieplantagen (z. B. Rohstoffe für Papier) Wirksamkeit umstritten WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG wird durch unabhängige Dritte zertifiziert Das fairtrade-Siegel seit 2002 international anerkannt Herausgeber: Gepa® (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH) über 3.000 Produkte in 42.000 Geschäften (D) fairer Anbau und Handel 44 „Gestaltung ist Haltung“ Helmut Schmid, Designer Welche Getränkeverpackung nehme ich? WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 45 TED-Frage: Welches ist die ökologisch vorteilhafteste Getränkeverpackung? Abstimmung in [%] Einwegflasche aus Kunststoff Einwegflasche aus Glas Pfandflasche aus Kunststoff Pfandflasche aus Glas Tetra-Pak Aluminiumdose 0% 20% WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 40% 60% 80% 100% 46 Von Quarzsand und Erdöl zur Getränkeverpackung Glasflasche Rohstoff: Quarzsand (SiO2); weltweite Förderung > 1 Mio. to Glas hat den höchsten Energiebedarf pro Verpackungseinheit Recyclingquoten von 70 – 80 % bei Weißglas PET-Flasche Rohstoff: Rohöl; weltweite Förderung bei ca. 4.000 Mio. to/a Herstellung und Verarbeitung bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen von ca. 25 °C Recyclingquoten von unter 20 %, Rest wird geschreddert und als Rohstoff in der Textilindustrie eingesetzt WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 47 Von Holz und Bauxit zur Getränkeverpackung Getränkekarton Rohstoff: Zellstoffe aus Holz (oft skandinavische Holzfasern) Inzwischen fast geschlossener Energiekreislauf Recyclingquoten von >65 % Aluminiumdose Rohstoff: Bauxit (Aluminiumerz); weltweite Förderung bei ca. 190 Mio. to/a weltweite Herstellung von > 300 Mrd. Aluminiumdosen Recyclingquoten bei ca. 66 % (Reduktion des Energieverbrauchs bei Wiederverwertung um 95 %) WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 48 Seit Oktober 2003 wird in Deutschland die Umstellung auf Mehrwegflaschen durch eine gesetzliche Pfandpflicht gefördert je 25 ct Pfand pro PETEinwegflasche oder Dose Pfand wurde als Förderung von Mehrwegverpackungen eingeführt Zeichen befindet sich auf dem Etikett von Mehrwegflaschen wird inzwischen von mehr als 100 Unternehmen verwendet WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 49 Ein kritischer Blick auf die Getränkeverpackung lohnt sich. Verpackungsverordnung: „ökologisch vorteilhaft“: Mehrweg aus Glas, PET, Karton, Schlauch „ökologisch unvorteilhaft“: Einweg-PET und Alu-Dose Erfolg des Pfandsystems: Recyclingquote > 97 Prozent PET-Flaschen schneiden aufgrund der niedrigeren Energie-Aufwände in der Herstellung noch klimafreundlicher ab als Glasflaschen: ca. 50 % weniger CO2 Empfehlung des Umweltbundesamtes: regional abgefüllte Mehrwegflaschen kaufen - egal ob aus Plastik oder Glas. Beide lassen sich bis zu 50 Mal befüllen. WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 50 „Alles hat seinen Preis Verantwortung ist der Preis der Größe.“ Winston Churchill, ehem. britischer Politiker t Kleider machen Leute – Leute machen Kleider WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 51 TED-Frage: Wieviel Liter Wasser werden benötigt, um 1 kg Baumwolle herzustellen? Abstimmung in [%] 250 Liter 750 Liter 1.500 Liter 6.300 Liter 11.000 Liter 25.000 Liter 0% 20% WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 40% 60% 80% 100% 52 „Die textile Kette“: Textilien durchlaufen eine große Anzahl an Fertigungsschritten Akteure: - Saatguthersteller, Kleinbauern, Rohstoffhersteller, Entkernungsbetriebe - Spinnereien, Webereien, Färbereien - Bekleidungsfabriken - Logistikunternehmen, Handel (PAN e. V. Germany) WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 53 Bei der Preisaufschlüsselung eines T-Shirts zeigt sich: einer zahlt immer – der Kunde oder der Arbeiter Die Textilindustrie ist ein wichtiger Arbeitgeber (z. B. Asien ~ 15 Millionen Beschäftigte) — die meisten Beschäftigten sind junge Frauen WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 54 Der Vergleich von Textilmaterialien liefert ein differenziertes Bild im Bezug auf die verschiedenen ökologischen Faktoren Bei Chemiefasern wird grundsätzlich zwischen solchen aus natürlichen Polymeren (Cellulose, Eiweiß usw.) und synthetischen Polymeren auf Rohölbasis (Polyamid, Polyester, ...) unterschieden. Zu den Fasern auf Cellulose-Basis, den sogenannten Cellulose-Regeneratfasern, gehören z. B. Viskose, Modal und Lyocell. WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 55 Wer Kleidung kauft, trägt Mitverantwortung für die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern Tipps für einen verantwortungsvollen Kleidungskauf: Achten Sie auf Gütesiegel Weniger, aber hochwertige Kleidung kaufen Informieren Sie sich im Geschäft und fragen Sie nach oder lesen Sie sich „schlau“ in der Infobroschüre des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zum Thema „nachhaltige Textilien“ WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 56 „Die beste Methode, das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken. Und wenn man keinen haben kann, so soll man versuchen, so heiter und gelassen zu sein, als hätte man guten Kaffee getrunken.“ Jonathan Swift, irischer Schriftsteller t Kaffee – ein Genussmittel mit Potenzial WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 57 In Deutschland werden jährlich etwa 6,9 kg Kaffee pro Person konsumiert. Quellle: Kaffee in Zahlen 2013, statistika – Das Stataistik-Portal WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 58 Für eine Tasse Kaffee sind 140 Liter Wasser nötig 140 Liter „virtuelles Wasser“ für eine Tasse Kaffee mit 0,18 Liter Inhalt. Der weltweite Kaffeekonsum benötigt 120 Billionen Liter. Wer noch Milch dazu tut: 1000 Liter Wasser für einen Liter Milch Wer noch Zucker dazu tut: 1500 Liter Wasser für ein Kilo Zucker WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 59 Kaffee ist nach wie vor das stärkste Fairtrade-Produkt, gefolgt von Tee, Blumen und Bananen. Absatz von Kaffee mit Fair Trade Siegel in Deutschland Der Kaffee wird direkt von 13.590 13.020 11.020 Absatz in Tonnen 9.322 Kleinbauernkooperativen eingekauft, die von FLO-CERT zertifiziert sind Für den Kaffee erhalten die Kleinbauernkooperativen den festgelegten Mindestpreis 8.807 Zahlung einer Fairtrade-Prämie für 7.200 5.620 4.960 4.350 Gemeinschafts-Projekte. Für Bio Kaffee wird ein zusätzlicher Aufschlag gezahlt. 3.900 3.350 3.100 3.130 2.940 2.830 3.000 3.300 Importeure und Hersteller müssen Kontrollen von Fairtrade und unabhängigen Wirtschaftsprüfern bestehen. 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: : TransFair, Statista 2016 WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 60 Alles zum Mitnehmen spart Zeit? Ja, aber keine Ressourcen…. Der Öko-Check der deutschen Umwelthilfe (DUH) kommentiert: Auch Einwegbecher aus Recyclingmaterial sind nicht zu empfehlen. Negative Bilanz bzgl.: Wasserverbrauch Energieverbrauch Klimabelastung Abfallvermeidung Recycling WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 61 TED-Frage: Wie viele „Coffee-to-go“-Becher wurden in Deutschland während dieses Vortrages weggeworfen? Abstimmung in [%] 70.000 90.000 120.000 180.000 260.000 320.000 0% 20% WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 40% 60% 80% 100% 62 CREATING TOMORROW`S SOLUTIONS Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit WACKER Wissensforum, 22. November 2016 Dr. Jutta Matreux, Wacker Chemie AG 63