wf-2016-03-09 - Kunststoffe im Automobilbau

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Pressemitteilung
Pressegespräch auf dem internationalen VDI-Kongress
„Kunststoffe im Automobilbau“
Industrie 4.0 und Bedeutung für
die Automobil- und
Kunststoffindustrie
Experten von Engel, FRIMO und Orth Plastics Consulting
sprachen über die Bedeutung von Industrie 4.0 für die
Kunststoffindustrie
(Mannheim, 9.03.2016) Bei FahrzeugNeuentwicklungen stehen heute Themen wie
Leichtbau, Ressourceneffizienz, Gebrauchsnutzen, designtechnische Anmutung sowie
aktive und passive Sicherheit besonders im
Vordergrund. Technische Kunststoffe,
faserverstärkte Verbundwerkstoffe und
hybride Kunststofftechniken leisten dabei
wichtige Schrittmacherdienste.
Multifunktionswerkzeuge und automatisierte
Verarbeitungsprozesse ermöglichen in vielen
Fällen besonders wirtschaftliche SystemAuf dem VDI-Kongress „Kunststoffe im
Automobilbau“ diskutierten Experten das Thema
lösungen. Neuartige additive FertigungsIndustrie 4.0
verfahren haben bereits heute ein großes
(Bild: VDI Wissensforum GmbH)
Potenzial, vor allem bei Kleinserien
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individuelle maßgeschneiderte
Bauteilkonzepte realisieren zu können. Und
nicht zuletzt bedeutet auch das Thema Industrie 4.0 eine große Herausforderung für die
Kunststoffbranche.
Der VDI lädt für den 9. und 10. März 2016 nach Mannheim zum internationalen
kunststofftechnischen Jahreskongress „Kunststoffe im Automobilbau 2016“ ein.
„Ein besonderer fachlicher Schwerpunkt der diesjährigen Tagung ist das Thema „Industrie
4.0“, erklärt der Kongressleiter Prof. Rudolf Stauber. „In zahlreichen Fachbeiträgen und Foren
wird aufgezeigt, welche technischen und wirtschaftlichen Potenziale in der Prozesskette
Kunststoff durch eine umfassende Digitalisierung realisiert werden können.“ Teilaspekte seien
dabei Lagerbevorratung, Fahrzeug- und Maschinensteuerung, automatisierte Produktion,
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VDI Wissensforum - Pressemitteilung, 09.03.2016
Fahrzeuginterieur der Zukunft
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Qualitätskontrolle und Wiederverwertung der eingesetzten Materialien, so Stauber weiter.
Was versteht man unter Industrie 4.0?
Im Rahmen der Fakuma hat die FRIMO Group GmbH eine Kundenbefragung durchgeführt,
die sich mit der Frage beschäftigt, was Kunden mit dem Thema Industrie 4.0 verbinden. „Am
häufigsten wurde der Begriff Innovation genannt (27%), gefolgt von der Vernetzung (21%)“,
sagt Karl-Heinz Stelzl, Leiter Technologieentwicklung bei FRIMO.
Das Unternehmen beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit Themen, die nun im Rahmen
von Industrie 4.0 genannt werden. "Ein gutes Beispiel für die Anwendung von Industrie 4.0
relevanten Themen in FRIMO-Anlagen sind solche zur Herstellung von Instrumententafeln",
erklärt Stelzl. „Diese Bauteile werden in verketteten Prozessen hergestellt. Die besondere
Herausforderung liegt dabei in der Dokumentationspflicht der Bauteile. Da es sich um
sicherheitsrelevante Bauteile handelt, zum Beispiel in Bezug auf den Airbag, muss der
Fertigungsprozess lückenlos dokumentiert werden und jederzeit nachvollziehbar sein. Auf
Wunsch erkennen dabei die Anlagen automatisch, welche Werkzeuge im Werkzeugträger
eingebaut sind und passen die Prozessparameter entsprechend an", so Stelzl weiter.
Dezentrale Intelligenz steigert Prozesskonstanz
„Dezentrale, intelligente Assistenzsysteme sind ein wesentliches Merkmal von Industrie 4.0
und eröffnen neue Chancen für konstante Prozesse, eine reproduzierbare Qualität und die
optimale Nutzung der Leistungsfähigkeit eines modernen Maschinenkonzepts“, betont Dr.
Gerhard Dimmler, Leiter Forschung und Entwicklung Produkte bei Engel Austria in
Schwertberg/ Österreich.
In der smart factory wird die Vision von Industrie 4.0 Wirklichkeit. Die smart factory basiert
auf smart production, smart services und smart machines. Viele Produkte und Lösungen sind
bereits heute in der Automobilindustrie im Einsatz.
Dimmler erläuterte anhand der Beispiele iQ weigth control und iQ clamp control den Ansatz
von smart machines. "Wichtig ist, dass diese Lösungen nicht nur für neu installierte Maschinen
angeboten werden. Viele Automobilkunden von Engel rüsten bestehende Maschinen mit
diesen Features nach. Ziel von iQ weight control ist es, Schuss für Schuss Formteile mit
konstant hoher Qualität zu produzieren. Eine präzise arbeitende Spritzgießmaschine reicht
dafür nicht aus, denn auch Schwankungen der Umgebungsbedingungen oder im Rohmaterial
sowie Verschleiß haben Einfluss auf die Prozessstabilität und Qualität und können ein
Nachjustieren der Parameter erforderlich machen. iQ weight control analysiert dafür in
Echtzeit den Druckverlauf über der Schneckenposition und vergleicht die Messwerte online
mit einem Referenzzyklus", so Dimmler. Auf Basis dieser Ergebnisse werden für jeden Schuss
der Umschaltpunkt und das Einspritzprofil an die aktuellen Bedingungen angepasst und damit
VDI Wissensforum - Pressemitteilung, 09.03.2016
Fahrzeuginterieur der Zukunft
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die eingespritzte Schmelzemenge über die gesamte Fertigungsdauer auch unter
Berücksichtigung auftretender Viskositätsschwankungen konstant gehalten. Mit dem im
vergangenen Jahr vorgestellten neuen Release wird neben dem Umschaltpunkt und dem
Einspritzgeschwindigkeitsprofil auch der Nachdruck im laufenden Prozess automatisch
nachjustiert.
Schnittstellenstandardisierung ist erforderlich
"Die Digitalisierung der Prozesse ist in den Unternehmen der Kunststoffindustrie in sehr
unterschiedlichem Maße fortgeschritten", sagt Dr. Peter Orth von Orth Plastics Consulting aus
Köln. "Besonders engagiert sind der Maschinenbau mit den Anbietern von
Spritzgießmaschinen und den zugehörigen Peripheriegeräten an der Spitze, wo der große
Schritt der Schnittstellenstandardisierung zu erfolgen hat, einzelne Institute der Wissenschaft,
die in entsprechenden Verbünden arbeiten, sowie große Systemlieferanten – unter anderem aus
der Elektroindustrie – mit Eigenfertigung", so Orth weiter. Bei manchen Rohstofferzeugern
und Kunststoffverarbeitern, insbesondere bei den kleineren Unternehmen, bestehe derweil
noch Unsicherheit über die Risiken der Digitalisierung im eigenen Betrieb, wie auch in der
gesamten Wertschöpfungskette, was eine schnelle Nutzung heute bereits gegebener
Möglichkeiten hemmt.
Über die VDI Wissensforum GmbH
Die VDI Wissensforum GmbH mit Sitz in Düsseldorf gehört zur Unternehmensgruppe des
Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und ist seit mehr als 50 Jahren der führende
Weiterbildungsspezialist für Ingenieure, für Fach- und Führungskräfte im technischen Umfeld.
Es vermittelt das Wissen aus allen automobilrelevanten Technikdisziplinen und bietet eine
umfassende Themenvielfalt rund um die Fahrzeugindustrie. Fragen zu aktuellen
Antriebsaggregaten, zur Fahrzeugelektronik und Fahrerassistenzsystemen stehen im Fokus
neben Themen wie Anforderungen zur Fahrzeugsicherheit, Komfortoptimierung oder auch
Lösungen zur CO2-Reduktion und Nachhaltigkeit des Automobils. Das Unternehmen bietet
eines der größten Automobilindustrie-Netzwerke mit weltmarktführenden Herstellern,
Zulieferern und Dienstleistern sowie international renommierten Wissenschaftlern. Die
Veranstaltungen des VDI Wissensforums sind unverzichtbar für die Automobilindustrie.
Hinweis an die Redaktion:
Sie finden diese Presseinformation auch im Internet unter: www.vdi-wissensforum.de/presse
Ihre Ansprechpartnerin für die Pressearbeit zum Kongress: Sabine Erben
Telefon: +49 211 6214-211  Telefax: +49 211 6214-97211  E-Mail: [email protected]
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