DOG: Frühgeborenen-Retinopathie bestmöglich behandeln

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Vorsicht mit Augentropfen: Konservierungsmittel können
zum Trockenen Auge führen
München, Januar 2013 – Konservierungsmittel in Augentropfen
verhindern, dass mit dem Präparat Krankheitserreger ins Auge
gelangen. Über lange Zeit und häufig angewendet, können sie
jedoch auch die Augen schädigen. Das in der Augenheilkunde
gängige Benzalkoniumchlorid etwa, kann zu einer chronischen
Entzündung der Augenoberfläche führen, mit typischen
Beschwerden des Trockenen Auges. Ein Wechsel auf alternative
Konservierungsmittel oder konservierungsmittelfreie Augentropfen
ist heute möglich. Die Vor- und Nachteile müssen jedoch im
Einzelfall abgewogen werden, rät die Deutsche Ophthalmologische
Gesellschaft (DOG). Patienten mit trockenem Auge, Glaukom oder
Kontaktlinsenträger sollten allerdings konservierungsmittelfreie
Augentropfen bevorzugen.
Konservierungsmittel sind seit 1978 in allen Augentropfen gesetzlich
vorgeschrieben, die länger als 24 Stunden angewendet werden. In
Mehrdosisbehältnissen könnten sich sonst Bakterien oder Pilze
vermehren. Zu den Vorteilen gehört neben dem Infektionsschutz, dass
bestimmte Konservierungsstoffe das Eindringen einiger Wirkstoffe ins
Auge verbessern. Allerdings bieten auch Konservierungsmittel keinen
absoluten Schutz vor Erregern: Oft benutzt, lassen sich in einem Drittel
der konservierten Tropfen nach 15 Tagen Bakterien nachweisen. Bei
Ärzten sind Konservierungsmittel deshalb umstritten. „Vor allem das
häufig verwendete Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid (BAC)
wirkt sich negativ auf den Tränenfilm und die Augenoberfläche aus,“
erläutert DOG-Präsidiumsmitglied Dr. Elisabeth Messmer aus München.
Häufige Anwendung könne zum Trockenen Auge führen oder den
Zustand eines Trockenen Auges verschlechtern. Besonders gefährdet,
so Messmer, seien Menschen mit einem Glaukom, die täglich Tropfen
nehmen müssen.
Einige Augentropfen enthalten daher mittlerweile Konservierungsmittel
wie Polyquad, das die Oberfläche deutlich weniger schädigt als BAC,
oder Natriumperborat und Oxychloro-Komplex (Purite,®), die sich bei
Kontakt mit Tränenflüssigkeit oder bei Licht in unschädliche Bestandteile
auflösen „Die meisten Patienten vertragen diese Konservierungsmittel
besser“, berichtet Dr. Messmer. Das belegen auch Studien.
Völlig ausschließen lasse sich eine Reizung aber nicht. Die sicherste
Wahl seien Augentropfen ohne Konservierungszusatz. Diese werden
heute in speziellen Behältnissen angeboten. Einige sind mit versilberten
Stahlventilen ausgestattet. Sie verhindern, dass Keime eindringen. Bei
anderen Flaschen saugt ein Filter den Konservierungsstoff vor dem
Kontakt mit dem Auge auf. Meist werden unkonservierte Augentropfen in
sogenannten Einmalophtiolen geliefert. „Neuere Untersuchungen
zeigen, dass Tropfbehälter ohne Konservierungsmittel auch nach
wiederholter Anwendung zu 98 Prozent keimfrei blieben“ berichtet DOGExpertin Messmer.
Allenfalls bei kurzfristiger und seltener Anwendung sind
konservierungsstoffhaltige Augentropfen unbedenklich. „Bei Patienten
mit chronischen Erkrankungen wie Trockenem Auge und Glaukom oder
einer gesicherten Konservierungsmittelallergie sollten
konservierungsmittelfreie Augentropfen verordnet werden“, rät Expertin
Messmer. Dies gelte auch für Träger von Kontaktlinsen.
Literatur:
- E. M. Messmer. Konservierungsmittel in der Ophthalmologie;
- K.K. Huber-van der Velden, H. Thieme, M. Eichhorn: Morphologische
Veränderungen durch Konservierungsmittel in Augentropfen
- G.K. Krieglstein. Konservanzien in Ophthalmika
Der Ophthalmologe 2012
DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für
Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 6000
Ärzte und Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, lehren und
behandeln. Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der
Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und
Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften
heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen
Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor
allem für junge Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg, ist die
DOG die älteste medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt.
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