____________________________ Media, die treibende Kraft für den Erfolg von Marken ____________________________ I. II. III. IV. Wenn nicht jetzt, wann dann!...........................2 Marken machen Media?...................................3 Das Grundkonzept der Markenrelevanz...........6 Werbung dem ökonomischen Zweck verpflichtet.........................................................8 V. Der Irrtum von der "klassischen Werbung"........................................................11 VI. Der Einzelne nur interessant als Masse..........13 VII. Komplexe Medienstruktur gleich komplexe Werbechancen................................15 VIII. Medien: Keine Revolution, sondern notwendige Evolution........................16 IX. Werben im Gegenwind....................................17 X. Fazit in zehn Punkten......................................19 Vortrag von Volker Nickel Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) Symposion Print Akademie Wien 19. November 2002 Media macht Marken Seite 2 I. Wenn nicht jetzt, wann dann! Die Lage ist dramatisch. Die Kunden kaufen nicht mehr, und die Unternehmen streichen ihre Werbeetats zusammen. Selbst bedeutende Werbeagenturen resignieren. Einer ihrer Chefs lieferte der Öffentlichkeit kürzlich das plastische Bild: Wenn die Pferde nicht mehr saufen wollen, dann braucht man ihnen keinen Eimer Wasser hinzustellen. Werbung, oder umfassender: Markt-Kommunikation lohnt sich offenkundig nur dann, wenn der Euro rollt. Auf den Chefetagen der Werbeinvestoren – also der produzierenden Warenhersteller, der Dienstleister und des Handels – wird nun wieder der uralte Referatskalauer herumgereicht: "Die Hälfte des Werbebudgets wird zum Fenster hinausgeworfen, wir wissen nur nicht welche". Schon wird die sogenannte 'klassische Werbung' zu Grabe getragen. Für immer mehr Geld leisteten die Medien immer weniger. Andere Instrumente seien nun effektiver und effizienter – Sponsoring, Eventmarketing, Ambientwerbung, Public Relations, Telefon- und Direktmarketing. Sieht man genauer hin, dann ist der Tatbestand schnell eingefangen: Ob werbende Firmen, Werbeagenturen und Werbeträger – sie jammern meist auf hohem Niveau. Tatsächlich muss der Werbeeinbruch für vieles herhalten – zum Beispiel um Managementfehler zu verdecken in Bereichen wie Investitionen und Personal. Und: Die Babylonische Sprachverwirrung in Sachen Werbung hat einen Diffusionsgrad erreicht, in dem kaum noch entschlüsselbar ist, wer was unter welchem Begriff versteht und wer was aus welcher Absicht heraus sagt – aus Überzeugung oder aus subtilem Eigeninteresse? Verlässlich orten lässt sich immerhin dies: Die Fraktion der Larmoyanten wird größer. Möglicherweise ist dieser Effekt der Werbekrise ein ausgeprägtes Media macht Marken Seite 3 Phänomen in Deutschland. Der Werbemarkt dort rutschte in den vergangenen fünfzig Jahren nur zweimal in die Zone der Stagnation (1968 und 1974) und einmal in die Rezession (1970). Seit 1987 haben sich die Investitionen in Werbung fast verdoppelt, und alle haben satt davon profitiert. Nun aber der tiefe Fall ins schwarze Loch der Rezession im Jahr 2002. Die Werbeausgaben sinken weit unter die Jahresmarke des BruttoInlandsprodukts – allein in Deutschland auf minus 5 bis minus 7 Prozent. Nüchtern analysiert ist das aber noch kein Drehbuch zu einem Werbedrama. Rückläufige Werbeinvestitionen sind zwar schmerzhaft für Medien und Werbeagenturen. Aber das erreichte hohe Ausgabenniveau ist zumindest gegenwärtig noch ein Polster, mit dem sich die Krise weitgehend überstehen lässt – vorausgesetzt, man hat für magere Zeiten vorgesorgt. Rezessive Tendenzen wirken zwar destruktiv auf die ökonomische Entwicklung, haben aber doch einen heilsamen Effekt. Alles muss auf den Tisch, alle Abläufe, alle Investitionen müssen kritisch durchleutet werden. Wenn nicht jetzt, wann dann ist kreatives Marketing, kreative Markenführung, kreative Kommunikation gefragt? Erst recht in der Krise zeigt sich, was die einzelnen Instrumente des Marketing zu leisten in der Lage sind – vor allem Werbung als Mittel der Stimulanz, als Instrument der kraftvollen Gegensteuerung. II. Marken machen Media? Der Zeitpunkt für den Diskurs über die Aussage "Media macht Marken" kann günstiger nicht sein. Krisen schärfen den analytischen Blick und setzen Lichter, um das Dunkel der Zukunft zu erhellen. Und deshalb ein Kunstgriff. Erfunden hat ihn der Vatikan – den Advocatus Diaboli. Soll Media macht Marken Seite 4 jemand heilig gesprochen werden, muss der Advocatus Diaboli als Anwalt der Gegenseite den Gründen für die Heiligsprechung nach allen Regeln der Kunst widersprechen. Also – "Media macht Marken"? Oder ist es nicht gerade umgekehrt: Marken machen Media? In Deutschland fließen 30 Prozent der Werbebudgets in die Produktion von Werbemitteln sowie in Honorare und Gehälter. Aber rund 70 Prozent legen die werbenden Firmen in die Kassen der Medien als Gegenleistung für die Verbreitung von Anzeigen, Plakaten, Spots oder Werbebriefen. Die Schlussfolgerung lautet: Werbende Unternehmen machen Medien. Mehr noch, sie sind eine Art "Avantgarde der Medienentwicklung" – so jedenfalls der Advocatus Diaboli. Die Realität dagegen ist schlichter. Werbeausgaben von Firmen sind keine Subventionsmittel. Unternehmen investieren nicht in Werbung, um Medien zu entwickeln, sondern um für ihre Produkte und Dienstleistungen Marktanteile zu gewinnen, zu halten und auszuweiten. Anders ist die Sachlage, wenn unter "Werbung" ausschließlich das fließende Geld, also das Monetäre verstanden wird: Für Medien sind Werbeausgaben der Wirtschaft Einnahmen. Wechselseitige Ursache und Wirkung werden erkennbar. Denn alle profitieren von den Effekten der Werbung: - Die Medienbetreiber: Sie können ein interessantes Redaktionskonzept und daraus resultierend, den Unternehmen einen interessanten Werbeträger anbieten. - Die Rezipienten profitieren, weil sie aus einer auf ihre Lebensbedürfnisse zugeschnittene Medienstruktur auswählen können. - Und die Wirtschaft? Firmen brauchen eine selbstorganisierte, sich ständig erneuernde Medienstruktur als modernes Media macht Marken Seite 5 Werbeträgersystem. Aus betriebswirtschaftlich rationalem Grund: Ohne effiziente und effektive Markt-Kommunikation lassen sich heute keine Marken aufbauen, halten und ausdehnen. Damit Medien aber beim Markenmachen helfen können, müssen sie sich selbst als Marke verstehen, als Medienmarke. Verleger, Journalisten, Medienbetreiber sollten sich heute darüber im Klaren sein, dass ihre Zeitung oder Sendung ein Produkt ist – im besten Fall ein Markenartikel. Und das bedeutet: Medien müssen von ihren Podesten der Kulturträger und der Volkserzieher herabsteigen, sich den künftigen Entwicklungen öffnen und nicht verschließen. Eine Zeitung, eine Zeitschrift ist ein Markenprodukt, genauso, wie Nivea, Marlboro oder Greenpeace. Medien müssen sich den komplexen Bedürfnissen ihrer Kunden angleichen und daraus ihre Markenidentität entwickeln. Gelingt dieser wahrhaft marktwirtschaftliche Prozess, erhalten die Rezipienten nicht nur ihr Leben bereichernde Medien; automatisch werden auch für die Wirtschaft bedarfsgerechte Werbeträger produziert. Viele Medien haben den Weg zur Marke längst beschritten. Daraus erklärt sich auch ein Phänomen, wie es in Deutschland zu beobachten ist: Die Medien selbst sind in die Spitzengruppe der Werbeinvestoren gerückt. Das ist für sie schmerzhaft, weil sie von jedem aus dem Werbegeschäft gewonnenen Euro einen Teil re-investieren müssen – für die Werbung um Abonnenten, Hörer und Zuschauer und auch für die Pflege des Interesses von Werbeinvestoren. Marken sind von einer eigentümlichen, fast magischen Kraft. Sie sind imstande, Millionen Menschen in ihren Bann zu ziehen und sie zum Kauf zu bewegen. Coca Cola ist eine braune Brause, Mercedes ein Fortbewegungsmittel und Bild, Europas größte Zeitung mit 4,5 Millionen Käufern täglich, buntbedrucktes Papier – der Rest, der Zauber, ist Marke. Woher kommt diese Magie? Media macht Marken Seite 6 III. Das Grundkonzept der Markenrelevanz Der Mensch neigt zum 'Animismus'. Dieser Begriff umschreibt das grundsätzliche Bedürfnis, nichtlebende Objekte zu beseelen. Zu beobachten ist die Befriedigung dieses Bedürfnisses etwa dann, wenn ein Automobil nicht anspringen will und aufgrund dessen von seinem Besitzer beschimpft wird. Oder wenn der Computer zu langsam agiert und der Mensch ihm tätschelnd zuredet, "nun mach' schon". Weil Menschen zu beseelten Objekten eine engere Beziehung aufbauen als zu unbeseelten, sollten auch Unternehmen versuchen, für ihre Marken eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln, so empfiehlt es Professor Heribert Meffert, heute Vorstandsmitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Marketing und Unternehmensführung. Markenpersönlichkeiten sind eine wesentliche Voraussetzung für stabile Kundenbeziehungen. Diese Beziehung kann dabei die verschiedensten Formen annehmen. Mit der 'Bild-Zeitung' oder 'McDonald's' haben viele eine heimliche Affäre. Die Zigarettenmarke 'West' ist nicht nur eine der erfolgreichsten Markenfamilien, sondern vor allem auch ein Mythos. Ihre Kunden signalisieren, was das Produkt in seiner Markt-Kommunikation an Gefühlen liefert: Lebensfroher und überraschender Begleiter in unserem Alltag. Im deutschen Zigarettenmarkt ist die 1981 gestartete Marke heute die Nummer zwei nach 'Marlboro'. Oder der Waschmittelkonzern Henkel. Er setzt mit seiner Kommunikation ganz bewusst und damit gezielt auf die Beziehungsebene: "Persil, a brand like a friend" – eine Marke wie ein Freund. Marke ist ein soziales Ereignis. Und deshalb ist Markentechnik ein Bereich der Soziologie – also Teil der Lehre von den menschlichen Media macht Marken Seite 7 Bündnissen. Oder ökonomisch ausgedrückt: die Lehre von den Kundenbeziehungen. Das Grundkonzept der Markenrelevanz ist schlicht. Marken sind für das Verhalten der Kunden nur dann wesentlich, wenn sie für ihn wichtige Funktionen im Kaufprozess übernehmen. Besondere Relevanz haben drei Größen: - Markenprodukte erleichtern es dem Käufer, Informationen zu einem Produkt zu erhalten und zu verarbeiten. Er findet vertraute Marken schnell und einfach wieder. Das rationalisiert den Alltag. - Außerdem verringert die Wahl eines Markenprodukts für den Konsumenten die subjektiv wahrgenommene Gefahr, eine falsche Kaufentscheidung zu treffen. - Und letztlich liefert die Marke dem Kunden zweifach ideellen Nutzen – nach außen, wenn der Konsument die Marke zur Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit einsetzt; nach innen wirkt der ideelle Nutzen, wenn die Marke der Selbstverwirklichung oder Identifikation mit persönlichen Werten und Idealen dient. Eine Marke muss aber zunächst konzipiert sein, bevor sie durch den Konsumenten akzeptiert werden kann. Es bedarf einer unternehmensinternen Perspektive – ein sogenanntes Selbstbild der Marke. Das Unternehmen muss eine Markenphilosophie, ein Markenleitbild fixieren. Beim Konsumenten dagegen bildet sich aus der Wahrnehmung das Fremdbild der Markenidentität – schlicht ausgedrückt: das Markenimage. Ziel des Managements muss es sein, Selbst- und Fremdbild in Einklang zu bringen. Nur das schafft nachhaltig Vertrauen. Dieses Vertrauen in das Markenversprechen treibt letztendlich den ökonomischen Erfolg der Marke und macht sie so zu einem starken Hebel in Bereichen mit hoher Markenrelevanz. Noch deutlicher: Keine noch so kreative Werbung und kein noch so starker Werbedruck kann Marken machen, wenn das Erfolgsmuster für ein Media macht Marken Seite 8 Produkt nicht gefunden ist. Coca Cola kam als Patentmedizin zur Welt, die Kopfschmerzen lindern und das allgemeine Wohlbefinden bessern sollte. Doch das Produkt entwickelte sich mit dieser Positionierung nur leidlich. Erst nachdem der Hersteller die Brause auf Bitten der eigenen Kunden zum "Erfrischungsgetränk" mutieren ließ, ging es unaufhaltsam aufwärts. Die Kunden wollten eben keine Medizin schlucken, sondern lediglich ein erfrischendes alkoholfreies Getränk genießen. Oder der Erfinder des Lego-Bausteins, Ole Christiansen – ein dänischer Zimmermann. Er stellte zunächst Holzspielzeug für die örtliche Landwirtschaftsgemeinde her. Damals entstand bereits der Name Lego (leg – godt, übersetzt "spiel gut"). Erst später übersprang Christiansen die in ihm als Holzwerker liegende "Materialgrenze", entdeckte das Plastik als Rohstoff für seine Produkte und erfand den Lego-Stein – heute die weltweit führende Marke in ihrem Segment. Und auch Marlboro war nicht Marktführer von Anfang an. Im Gegenteil. Das Produkt wurde als Frauenzigarette entwickelt und auf den Markt gebracht – mit äußerst mäßigem Erfolg. Erst mit der kommunikativen Verbindung zum Western und zu den Cowboys ging die Marke weltweit auf Erfolgskurs. Die Resonanz eines Markenartikels hängt also von vielen Variablen ab. Erst nach der Entwicklung des Erfolgsmusters kommt es auf die andere Hälfte an – auf diejenigen Aktivitäten, die man heute unter dem Begriff 'Markt-Kommunikation' zusammenfasst. IV. Werbung dem ökonomischen Zweck verpflichtet Ohne kreative Werbung lassen sich Marken aber nicht aufbauen, nicht durchsetzen und keine zusätzlichen Marktanteile erringen. Kreativität bedeutet indessen nicht nur "Erregung von Aufmerksamkeit". Eine Media macht Marken Seite 9 kreative Kampagne muss für die Adressaten sympatisch, interessant, verständlich, überzeugend, treffend, nützlich, subjektiv - also wertvoll sein. Erleben von Kreativität ist ein situativer Prozess. Dem Anbieter muss es gelingen, eine Kommunikationsbrücke zum Umworbenen zu bauen. Doch wie und womit? Um es in aller Klarheit zu sagen: Werbung für Marken muss nicht kreativ sein, weil es die Kreativen so wollen, sondern weil es besser ist für Umsatz und Ergebnis. Sebastian Turner, Geschäftsführer von Scholz & Friends, Berlin, und Chef des Art Director Club von Deutschland bringt es auf den Punkt: Selbst die leidenschaftlichsten Kreativen müssten sich mit der narzisstischen Kränkung abfinden, dass sie von ihren Auftraggebern nicht etwa wegen ihrer Inspiration, sondern aus rein wirtschaftlichen Gründen gehalten werden. Das klingt nach Warnung. Warum der verdeckte Alarm? In der Werbeszene schiebt sich eine betriebswirtschaftlich riskante Haltung allmählich in den Vordergrund. Die Spiegelung ökonomischer Zwecke in der Werbung wird von Kreativen immer häufiger als unangemessen und unzeitgemäß zurückgewiesen. Werbung solle nur noch auf Werbung antworten und nicht mehr mit Absatzerwartungen belastet werden, erklärt Professor Norbert Bolz, Universität Essen; er bildet immerhin Studenten für die Werbung aus. Die heute zu beobachtende Distanzierung der Werbung vom Produkt durch die Inszenierung von Gefühlswelten führt letztlich dazu, was der französische Soziologe Pierre Bourdieu "die Verweigerung der Kommunikation inmitten der Kommunikation" nannte. Konsumenten versucht man heute immer häufiger durch eine Form von Unterhaltung zu gewinnen, die mit den zu verkaufenden Leistungen der angebotenen Ware oder Dienstleistungen nur wenig zu tun hat. Die Werbung setzt auf Erlebnisse und Amüsement. Das Kürzel 'CEO', so Media macht Marken Seite 10 kommentiert die Fachzeitschrift Horizont eine Studie des Unternehmens Booz/Allen/Hamilton über "Die Entertainment-Positionierung von Marken", wird bald nicht mehr nur für Chief Executive Officer stehen, sondern für Chief Entertainment Officer. Als unmittelbar verkaufsfördernd gelten nicht mehr die Produktargumente, sondern Gewinnspiele und Zugaben von Armbanduhren und T-Shirts oder bezahlten Lotto-Scheinen. Einer der größten Markenschädlinge, der ehemalige Benetton-Fotograf, Oliviero Toscani, gab fast unwidersprochen das Credo für die Gestaltung der Werbung der Neuzeit aus: "Das wichtigste Produkt eines Unternehmens ist die Kommunikation. Die Produkte müssen die Kommunikation unterstützen." Welch ein Irrtum. Es könnte doch sein, dass Werbung die Aufgabe hat, die Leistungen einer Firma zu verkaufen. Tut sie das nicht, bezieht sie ihre Überzeugungsmittel von außerhalb. Die Folge: Werbung wird zur Kommunikationsinsel. Dann aber entweicht aus dem Markensystem kostbare Energie – sprich Geld. Geld, das möglicherweise auf die Marke eines Wettbewerbers einzahlt. Das Produkt ist das, was eine Firma herstellt; die Marke das, was der Kunde empfindet und kauft. Hier liegen die Chancen für ein Unternehmen. Höchste Kommunikationseffizienz ist erreicht, wenn nur noch ein Wort fallen muss, um beim Konsumenten ganze Ketten aus Assoziation, Erfahrungen, Informationen und Sehnsüchten auszulösen: Nokia für Mobiltelefone; Intel für Mikroprozessoren; BMW für Fahrfreude; Volvo für Sicherheit; Audi für Technik; Pampers für trockene Windeln oder Red Bull für Energy-Drink. Nur wenn das werbende Unternehmen sein kommunikatives Verhalten strukturiert und Themen fixiert, kann es Tendenzen der Verselbständigung von Werbung und damit der Unterbrechung der Verbindung zwischen Unternehmen und Kommunikation entgegenwirken. Sonst geht die Wirtschaftlichkeit zurück. Der Aufwand für Werbung erzielt keinen oder Media macht Marken Seite 11 keinen ausreichenden Payback. Dann ist mindestens eine Hälfte des Werbeetats zum Fenster hinausgeworfen. Und dann erübrigt sich auch die Frage, wie man mit Media Marken macht. Patentrezepte gibt es nicht, um die werbliche Kreation auf dem Boden der Markenrealität zu halten – aber Hilfsmittel. Eine werbungtreibende Firma sollte immer die Werbewirkung über zwei Fragen kontrollieren: Wie viele Menschen erinnern sich an meine Werbung? Und wie viele davon wissen, dass es sich um Werbung für meine Marke handelt? V. Der Irrtum von der "klassischen Werbung" Vielleicht sind beide Kontrollfragen aber ohnehin überflüssig. Von echten und falschen Fachleuten ist zu hören: Die klassische Werbung ist am Ende. Das aber würde auch bedeuten, dass Massenmedien als Markenmacher nicht mehr taugen. Um sich der Antwort zu nähern, ob solche Einschätzung mit der Realität kompatibel ist, gilt es zwei Irrtümer aufzuklären. Der erste betrifft den Begriff der "klassischen Werbung" im Gegensatz zu Markt-Kommunikationsaktivitäten unter der Dachvokabel "Below-theline". Ein semantischer Streit aber ist überflüssig. Was kann 'klassisch' sein an einem Markt, der sich ständig modern halten muss in Wort, Bild und Schrift, in Ton und Tonlage – immer dem aktuellen gesellschaftlichen Zustand so körpernah wie möglich. Es geht gar nicht um "klassische Werbung", sondern um moderne Werbung in klassischen Werbeträgern – überwiegend also in Massenmedien. Ebenso ist die Fachvokabel Below-the-line eher ein Fördermittel für die Begriffsverwirrung in der Werbebranche. Gehört dazu die Werbung per Media macht Marken Seite 12 Post oder nur Sponsoring, Event-Marketing, Werbeartikel, Telefonmarketing und sogenannte Ambientwerbung? Tatsächlich handelt es sich bei diesen Disziplinen um verschiedene Kommunikationsarten außerhalb der Werbung in klassischen Medien, die sie aber mit unterschiedlichen Effekten und Qualitäten hervorragend flankieren und stützen können. Auf europäischer Ebene wurde der umfassende Begriff "Kommerzielle Kommunikation" als Sammelbezeichnung für diesen Bereich unternehmerischen Handeins eingeführt. Er entspricht den modernen Verhältnisse. Denn unterdessen enthält auch die massenmediale . Werbung zahlreiche Kommunikationsvarianten: Telefonnummern, Rückantworten wie Postkarten oder Coupons, Internet-Adressen, Veranstaltungshinweise. Ebenso wächst der Trend in der MarktKommunikation zum integrierten Einsatz von Werbemitteln. Zum Beispiel weist eine Produktanzeige auf ein Event hin oder TV-Sponsoring unterstützt die Markenwerbung mit klassischen Werbemitteln wie Anzeigen oder Spots. Es besteht kein Zweifel daran, dass neben massenmedialer Werbung auch andere Instrumente der kommerziellen Kommunikation an Bedeutung gewonnen haben, wie insbesondere Sponsoring. Dies ist ein betriebswirtschaftlich folgerichtiger Reflex auf die Individualisierung der Gesellschaft. Die Möglichkeiten der kommerziellen Kommunikation sind dadurch vielfältiger geworden, was zur Steigerung der Effizienz und Kostensenkung beiträgt – vorausgesetzt es wird professionell und betriebswirtschaftlich geplant. Daraus resultieren konkrete Chancen, dem jahrelangen Wortgeklingel um "Integrierte Kommunikation" in den Märkten Taten folgen zu lassen. Die Zeit war betriebswirtschaftlich nie so günstig dafür, wie gerade jetzt. Aber es gibt Defizite. Mitarbeiter sind für die Integration nicht ausgebildet, es fehlen Controling-Instrumente. Die Suche nach optimalen Media macht Marken Seite 13 Strukturen und Methoden dauert an. Auch das Zusammenspiel mit Werbung in klassischen Werbeträgern ist systematisch nicht erfasst und geschweige denn entwickelt. Eine Management-Aufgabe von hoher Priorität im gesamten Triangel der Markt-Kommunikationsarbeit – also bei werbenden Unternehmen, Werbeagenturen und Medien. VI. Der Einzelne nur interessant als Masse Das Märchen vom Ende der Werbung in Massenmedien ist entstanden durch den Trend in der Gesellschaft zum individuellen Leben. Daraus hat sich der neue Schlachtruf der Marketing- und Werbeszene von der "Individualisierung" entwickelt: Der Mensch ein freier Radikaler in der Konsumgesellschaft. Man müsse ihn, wenn es irgend geht, persönlich erreichen, mit ihm in Augenhöhe kommunizieren. Klaus Brandmeyer, Direktor am Institut für Markentechnik in Genf, kritisiert: Dieser Individualist sei heute noch der "Modell-Athlet" der Wirtschaftswissenschaften. Sein selbstsüchtiges Zielsystem sei widerspruchsfrei. Er informiere sich über alle relevanten Angebote, wäge Aufwand gegen Nutzen, Preise gegen Leistung, entscheide nach den Regeln der Vernunft und wisse deshalb auch immer, warum er was gekauft hat. Wäre dem so, dann gäbe es diese merkwürdige Bindung der Menschen an Marken-Gestalten nicht. Es wäre eine Beziehung zu Produkten – und zwar die mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis. Dann gäbe es nicht jenes "trotzdem", mit dem ein Kunde sein Lieblingsprodukt gegen jemanden verteidigt, der es ihm mit überzeugenden Argumenten gerade ausgeredet zu haben glaubt. "Natürlich weiß ich, dass Valensina besser schmeckt", verteidigt sich die Mutter gegenüber dem Marktforscher, "aber meine Kinder haben sich so an Hohes C gewöhnt". Sie nennt ihr Media macht Marken Seite 14 seelisches zu Hause "Ge-Wohnheit" – und beschreibt damit ein Muster, gegen das auch ein Blindtest-Winner nicht ankommt. Die Sendboten des europäischen Individualismus verschließen ihre Köpfe gegenüber Erkenntnissen großer Soziologen. Sie lautet: Zum individuellen Selbst des Menschen gehört sein soziales Selbst, sein Eingebundensein in Großgruppen und seine Formierung durch geistigseelische Muster, die er selbst nicht geschaffen hat und die er doch als Teil seiner Persönlichkeit erlebt und verteidigt (Armitai Etzioni). Die Vorstellung von einem individualistischen Aktivisten, einem furchtlosen Helden, der allein auf sich gestellt, sein Schicksal meistert – als Konsument, als Kunde - geht vollständig an der Realität vorbei. Für die Lust des Individuums, in einer Masse aufzugehen, gibt es massenweise Belege. Bezeugt wird das für jeden sichtbar durch die LaOla-Welle im Fußballstadion. Eben noch eine Menge von Fans, Gegnern und fachkundigen Kritikern, versetzt sie das Rund der Zigtausend in eine rhythmische Wellenbewegung. Oder das Fest der flinken Füße jetzt im herbstlichen New York; die 33. Auflage des imposantesten Stadtmarathons der Welt mit 30.000 Läufern – eine Menschenmasse, wie sie im Kleinformat in der Fußgängerzone zu beobachten ist: Masse aber doch mit individueller Biographie, Wünschen und Bedürfnissen – vorübergehend vereint nur in punktuellen Zielen. Keiner ist wie der Andere, jeder ein Individuum – der eine auf der Suche nach einem knallroten Kostüm, der Andere nach einem Videorecorder. Für den praktizierenden Markentechniker ist der Einzelne nur interessant als Einzeller einer Masse, die sich um eine Marke bildet und sie erhält. Denn Masse zieht Masse an. Daraus folgt logisch die Schlussfolgerung: Massemedien, also klassische Werbeträger, sind nach wie vor für die Lebensfähigkeit der Marke unentbehrlich, ja existenziell. Media macht Marken Seite 15 VII. Komplexe Medienstruktur gleich komplexe Werbechancen Oder doch nicht? Noch einmal der Kunstgriff mit dem Advocatus Diaboli am Beispiel Deutschland. In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die Medienvielfalt geradezu explodiert. Vor 20 Jahren gab es erst 10 TVProgramme, heute sind es 145 bundesweit, regional und lokal. Sie strahlen heute jährlich 2,5 Mio TV-Spots aus. Die Veranstalter bieten den werbenden Firmen mehr als 200.000 verschiedenen Werbeblöcke an. Bei den Hörfunkprogrammen schoss das Angebot von 12 auf 231. Die Anzahl der Publikumszeitschriften verdreifachte sich in diesen zwei Dekaden auf heute 817 Titel. Und selbst die Tageszeitungen trotzten allen elektronischen Verführungen des Publikums mit einer Titelanzahl von heute 387 gegenüber 407 vor zwei Jahrzehnten. Auf diesem hohen Medienniveau wird gleichfalls gejammert. Die Werbeinvestoren und manche ihrer Berater verstehen das Medienparadies nicht als betriebswirtschaftlich chancenreiches Werbeträgerparadies; vielmehr beklagen sie den Zustand als "Medieninvasion", der als Querschläger für den Werbeerfolg wirke. Warum denn nur? Parallel zu der gewachsenen Komplexität der Märkte – einschließlich der individuellen Lebensverhältnisse – braucht es geradezu ein komplexes Mediensystem für die Markt-Kommunikation. Professionell genutzt bietet das Werbeträgerparadies die Chance, Fehlstreuungen von Werbemitteln zu vermeiden und damit die Kosten in Schach zu halten. Mögliche Kunden können heute weit exakter angesprochen werden als jemals zuvor. Nur kommt es jetzt darauf an, nicht nur Werbeinhalte kreativ zu gestalten, sondern auch die Schaltungen in den Medien. Oder anders: Komplexe Medienstruktur gleich komplexe Werbechancen. Media macht Marken Seite 16 VIII. Medien: Keine Revolution, sondern notwendige Evolution Dem scheint die gegenwärtige Lage der Medien und damit der Werbeträger zu widersprechen. Von Umwälzungen, gar von revolutionären Zügen im Medienmarkt geht die Rede. Die einen wiegeln ab: Die aktuellen Probleme seien "konjunkturbedingt"; die anderen weisen dräuend auf eine "dramatische Strukturkrise" hin. Was aber ist tatsächlich geschehen? Beispiel Internet: Jetzt das www als Werbeträger abzuschreiben, ist genauso verhängnisvoll, wie das Hochreden zum allein seligmachenden Kommunikationsinstrument des neuen Jahrhunderts. Tatsächlich sind die Hasardeure dort im hohen Galopp vom Pferd gefallen. Der aufgeblähte Markt der Internet-Ökonomie gesundet in Richtung Produktion von Erträgen. Die aber müssen nicht unbedingt überall monetärer Art sein, sondern können Werbung in klassischen Medien ergänzen, vertiefen, erweitern. Beispiel Presse: Die im Windschatten des dot.com- und Börsenbooms gegründeten Zeitschriften schrumpfen parallel zum rückläufigen Interesse in der Bevölkerung. Das ist keine Strukturkrise, sondern ein absolut normaler Marktprozess – wenn auch hart für Betreiber und betroffene Redakteure. Konjunkturell bedingt sind eindeutig die Effekte bei den Tageszeitungen, soweit sie den Stellenmarkt betreffen. Nicht entschieden ist bisher die Bedeutung des Internet für das gesamte Rubrikengeschäft. Für Tageszeitungen wie für Zeitschriften aber gilt: Rückgänge bei den Anzeigenkäufen müssen durch Programme der Kosteneinsparung und durch neue Ertragsbringer in den einzelnen Geschäftsfeldern ausgeglichen werden. Auch dort ist das Management gefordert. Media macht Marken Seite 17 Beispiel TV: Dass die Rakete der TV-Werbung nicht nur nach oben steigt, hatten wenige Rufer in der Wüste vorausgesagt. Das ist nicht einmal neu. Bereits in den vergangenen Jahren zeichnete sich das Ende des Nachholbedarfs an TV-Werbung bei den Werbeinvestoren ab. Und dass Fragezeichen über Fernsehsendern kreisen, die trotz des Werbebooms seit Einführung des Privatfernsehens noch immer rote Zahlen schreiben, ist kein aktuelles Problem, sondern unternehmerisches Risiko – ein Wagemut, der auch in anderen Branchen erforderlich ist, zum Beispiel bei Arzneimitteln. Die Medienstruktur wird nicht durch eine Revolution niedergerissen. Vielmehr handelt es sich um einen evolutionären Prozess: Fehlentwicklungen werden ausgesondert, neue Elemente etabliert und angedockt. So bleibt das System gesund und kann das bieten, was der Werbeinvestor braucht: moderne Werbeträger. IX. Werben im Gegenwind Jetzt, in der Wirtschaftsflaute, vergessen offenkundig manche Unternehmen, wie existenziell Media für die Marke ist. Die Costcutter werden zusehends rigoroser. Aktionismus und Fehlentscheidungen in der Markt-Kommunikation – und damit auch im Marketing insgesamt – können ganze Marken ins Trudeln bringen. Warum? Noch immer wird Werbung als variabler Kostenfaktor gesehen. Im Gegensatz zu allen anderen Budgetbereichen einer Firma ist der Zugriff auf den Werbeetat das ganze Jahr hindurch möglich. Würde Werbung als Investition betrachtet, dann würde sie wie jedes andere Investitionsvorhaben abgeklopft – und zwar auf höchster Unternehmensebene. Media macht Marken Seite 18 In der Wirtschaftskrise steckt daher ein großes Lernpotential für die Unternehmer, die ja doch keine Unterlasser sein wollen und dürfen. Eine aktuelle Studie mit dem Titel "Key Driver Starker Marken" hat untersucht, welchen Einfluss die Werbung und andere Instrumente des Marketing-Mix (zum Beispiel Preispromotion oder Distribution) auf die Markenstärke ausüben können. Schlüsselergebnis dieser kausal-analytischen Untersuchung mit Marken aus sechs Warengruppen: Bei einer langfristigen Betrachtung ist Werbung in den Medien der stärkste Treiber für die Markenstärke und damit auch für die Käuferbindung und den Marktanteil (vergleiche Högl, Twardawa, Hupp, 2001). Solche Erkenntnisse scheinen teilweise auf Chefetagen von werbenden Firmen nicht präsent zu sein. Anders ist nicht zu erklären, warum wieder die Schwarz-Weiß-Frage gestellt wird: Sollen sich die Unternehmen in der gegenwärtigen Wirtschaftsflaute in ihrer Werbeplanung dem allgemeinen volkswirtschaftlichen Abschwung durch Kürzen der Werbeetats anpassen oder antizyklisch handeln – also gerade jetzt mehr Geld in Werbung investieren? Eine neue Studie der Boston Consulting Group liefert Hinweise dafür, dass verstärkte Werbung im Konjunkturtief tatsächlich besonders effektiv sein kann. "Mit prozyklischem Verhalten lässt sich höchstens der bestehende Marktanteil halten, und das auch nur, wenn keiner der Wettbewerber zur antizyklischen Werbeoffensive bläst", heißt es in der Studie. Daneben bestünden Gefahren für die Marke eines Unternehmens, wenn es die Werbeausgaben in der Krise zurückfährt. Die Marke verliert an Stärke, was schwerwiegende Folgen sowohl auf dem Absatz- als auch auf dem Kapitalmarkt hat. Antizyklische Werbung hat dagegen auch kurzfristig wirksame Vorteile. Ein Unternehmen kann seine Marke prominent platzieren, weil das Werberauschen in Krisenzeiten insgesamt geringer ist, als in Phasen der Konjunktur. Media macht Marken Seite 19 Natürlich lohnt sich Werbung immer. Jedem Werbeleiter, jedem Unternehmer ist zu empfehlen, einen Gang durch die Fußgängerzone zu machen – in die Modeläden, in die Supermärkte, in die Kaufhäuser hinein. Der Kampf um Marktanteile hat selbst in der Rezession seine Bedeutung. Vor allem in absinkenden Konjunkturphasen ist Markenwerbung in Massenmedien lebensnotwendig. X. Fazit in zehn Punkten Schwierige Zeiten sind Zeiten für Ideen – Zeiten für Chancen. Was ist die Essenz dieser Skizze im Zusammenhang mit 'Media machen Marken'?. Es sind zehn Punkte: 1. Wenn nicht jetzt, wann dann ist kreatives Marketing, kreative Markenführung, kreative Werbung in Medien gefragt? 2. Die Wirtschaft braucht eine selbstorganisierte, sich ständig erneuernde Medienstruktur als modernes Werbeträgersystem. Aus betriebswirtschaftlich rationalem Grund: Ohne effiziente und effektive Markt-Kommunikation lassen sich keine Marken aufbauen, halten und ausdehnen. Deshalb müssen Medien sich selbst auch als Marke verstehen – für die Rezipienten und für die Wirtschaft. 3. Marke ist ein soziales Ereignis. Sie ist deshalb ein Bereich der Soziologie – also Teil der Lehre von den menschlichen Bündnissen, oder ökonomisch ausgedrückt: die Lehre von den Kundenbeziehungen. 4. Das Grundkonzept der Markenrelevanz ist schlicht. Marken sind für das Verhalten der Kunden nur dann wesentlich, wenn sie für ihn wichtige Funktionen übernehmen – im Kaufprozess und auch im Umgang mit der Marke. Media macht Marken Seite 20 5. Werbung ist keine l’art pour l’art. Kreativität in der Gestaltung muss sich den betriebswirtschaftlichen Zwecken unterordnen. 6. Das Produkt ist das, was eine Firma herstellt; die Marke das, was der Kunde empfindet und kauft. 7. Der Streit über das angebliche Ende der 'klassischen Werbung' in Massenmedien ist überflüssig. Es geht um Werbung in klassischen Medien. Massenmediale Werbung und auch andere Instrumente der kommerziellen Kommunikation haben an Bedeutung gewonnen wie insbesondere Sponsoring. Dies ist ein betriebswirtschaftlich folgerichtiger Reflex auf die Individualisierung der Gesellschaft. 8. Die Individualisierung der Gesellschaft steht nicht im Widerspruch zur Lust des Individuums, in einer Masse aufzugehen. Masse zieht Masse an. Daraus folgt: Massenmedien, also klassische Werbeträger, sind nach wie vor für die Lebensfähigkeit der Marke unentbehrlich, ja existenziell. 9. Aus der vehement gewachsenen Medienvielfalt ergeben sich Chancen für die Werbung. Fehlstreuungen von Werbemitteln können umgangen und Werbeeffizienz erhöht werden. Voraussetzung: Nicht nur Inhalte von Werbung werden kreativ gestaltet, sondern auch die Schaltung in den Medien. 10. Der stärkste Treiber für Marken und damit für Käuferbindung und Marktanteil ist Werbung in den Medien. Wer Media kürzt, läuft Gefahr, den Erfolg von Marken zu verringern. Man kann das alles auch in einem Satz sagen: "Probleme schaffen Chancen!" Rückfragen: Volker Nickel, Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) Postfach 20 14 14, D-53144 Bonn, Telefon (0228) 820 92-119, Fax (0228) 35 75 83 [email protected], Online-Service: www.zaw.de Media macht Marken Seite 21