Leseprobe - CMB-Oase

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Dave Hunt
Die Frau und das Tier
Geschichte, Gegenwart und Zukunft
der römischen Kirche
Der Engel sprach …
„Ich will dir das Geheimnis der Frau sagen
und des Tieres, das sie trägt …“
Offenbarung 17,7
Christliche
Literatur-Verbreitung e. V.
Postfach 11 01 35 · 33661 Bielefeld
Alle Bibelzitate sind, sofern nicht anders angegeben, der Elberfelder
Bibel, revidierte Fassung, entnommen.
Offizielle römisch-katholische Dokumente, wie zum Beispiel Dogmenund Konzilstexte, sind weitergehend kirchlich autorisierten deutschen
Übersetzungen entnommen, wie in den Quellennachweisen einzusehen
ist.
1. Auflage 1995
2. Auflage 1997
3. Auflage 2010
Originaltitel: A Woman Rides the Beast
© 1994 by Dave Hunt
Herausgegeben von Harvest House Publishers, Eugene, Oregon 97402, USA
© der deutschen Ausgabe 1995 by CLV
CLV · Christliche Literatur-Verbreitung
Postfach 11 01 35 · 33661 Bielefeld
CLV im Internet: www.clv.de
Übersetzung: Hans-Werner Deppe
Umschlag: OTTENDESIGN.de, Gummersbach
Satz: CLV
Druck und Bindung: Bercker, Kevelaer
ISBN 978-3-89397-244-9
Inhalt
Der Umsturz der Reformation .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1. Eine Frau reitet auf dem Tier! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Ein Grund zu glauben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Ein Passah-Komplott? .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Eine enthüllende Offenbarung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. Geheimnis: Babylon .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6. Eine Stadt auf sieben Hügeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7. Betrug und gefälschte Geschichtsschreibung .. . . . . . . . . . . . . . . . 8. Eine ununterbrochene Folge apostolischer Sukzession? . . . . . . 9. Unfehlbare Irrlehrer? .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10. Unfehlbarkeit und Tyrannei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11. Auf diesem Felsen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12. Unheilige Mutter .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13. Seelenverführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14. Eine unglaubliche Verwandlung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15. Unheilige Allianzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16. Oberherrschaft über Könige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17. Das Blut der Märtyrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18. Der Hintergrund des Holocaust .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19. Der Vatikan, die Nazis und die Juden .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20. Das Abschlachten der Serben .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21. Die Rattengänge des Vatikans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22. Sola scriptura? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23. Eine Frage der Errettung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24. Das Meß„opfer“ .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25. Verrat an der Reformation .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26. Abfall und Ökumene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27. Welche Rolle spielt Maria? .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28. Die zukünftige Neue Weltordnung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
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Anhänge:
A: Das Fegefeuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B: Der Ablaß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C: Oberherrschaft über Könige:
Eine weitergehende Darlegung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
D: Päpstliche Unfehlbarkeit und apostolische Sukzession .. . .
E: Päpstliche Irrlehrer, die Bibel und Galileo .. . . . . . . . . . . . . . .
F: Der Stellenwert der Überlieferung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Begriffserklärungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503
Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 509
Sach- und Namensregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 535
Der Umsturz der Reformation
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as wohl bedeutsamste Ereignis der Kirchengeschichte der vergan­
genen 500 Jahre geschah als Fait accompli am 29. März 1994. An
diesem Tag unterzeichneten führende amerikanische Evangelikale und
Katholiken eine gemeinsame Erklärung mit der Bezeichnung „Evange­
likale und Katholiken zusammen: die Christliche Mission im dritten
Jahrtausend“. [1] Dieses Dokument hat tatsächlich die Reformation um­­
gestürzt und wird in den kommenden Jahren zweifellos weitreichende
Rückwirkungen auf die christliche Welt haben.
Diese überraschende Entwicklung war der Höhepunkt sorgfältiger
Planung und Verhandlungen während der vergangenen zwei Jahre. Jeder
einzelne Schritt wurde ständig vom Vatikan überwacht und gebilligt. Die
New York Times brachte dann die Meldung, die in den Zeitungen vom
30. März durch die gesamten USA gingen und die lautete:
Sie arbeiten zusammen in der Bewegung gegen Abtreibung und Pornographie, und jetzt fragten sich die führenden Katholiken und Evangelikalen, ob sie einen einzigartigen Glaubensschritt tun sollten: sich
letztendlich gegenseitig als Christen anzuerkennen. In diesem als
historische Erklärung bezeichneten Dokument schließen sich Evangelikale wie Pat Robertson und Charles Colson [einer der Hauptorganisatoren] mit konservativen römisch-katholischen Führungspersönlichkeiten zusammen, um das Band der Wahrheit aufrechtzuerhalten, das
die zwei größten und politisch aktivsten religiösen Gruppierungen des
Landes verbindet. Sie fordern Katholiken und Evangelikale auf ... mit
dem aggressiven Abwerben von Mitgliedern aus der jeweils anderen
Gruppierung aufzuhören.
John White, Direktor des Geneva College und ehemaliger Vorsitzender des Nationalverbandes der Evangelikalen, sagte, die Erklärung
stelle im religiösen Leben Amerikas einen „triumphalen Augenblick“
nach Jahrhunderten des Mißtrauens dar ...
Andere evangelikale Unterzeichner waren z.B. die Vorsitzenden
der Home Mission Board (Hausmissionsbund) und der Christian Life
Commission der Southern Baptist Convention (Baptisten) [die in einer
unabhängigen Körperschaft arbeiteten], die größte protestantische
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Die Frau und das Tier
Denomination, und Bill Bright, Begründer von Campus für Christus ...
Mark Noll von der Universität Wheaton ... [Os Guinnes, Jesse Miranda (Assemblies of God, Pfingstler), Richard Mouw (Fuller Theological Seminary), J.I. Packer und Herbert Schlossberg].
Robert Simonds, Vorsitzender des Nationalverbandes der Evangelikalen
von Südkalifornien, „begrüßte die Erklärung“ und sagte, er erhoffe von
ihr „eine vermehrte Zusammenarbeit zwischen Evangelikalen und
Ka­tholiken ...“ Im nachhinein haben noch weitere evangelikale Führungspersönlichkeiten die Erklärung unterschrieben, andere hingegen brandmarkten sie als einen Verrat an der Reformation. Ironischerweise wird
dieser kühne Schritt zur „Vereinigung von Katholiken und Evangelikalen“ die Evangelikalen derart spalten, wie es anders nicht möglich wäre –
und wie seine Unterzeichner es eigentlich vorher gewußt haben sollten.
Das 25seitige Dokument gesteht zwar kompromißlos ein, daß einige
wichtige Unterschiede bestehen (wie z.B. die Bedeutung der Taufe und
die Autorität der Bibel). Der allerwichtigste Unterschied aber – was es
heißt, ein Christ zu sein – bleibt leider unbeachtet. Die Existenz eines
solchen Unterschieds wird sogar geleugnet. Dieser Kompromiß zum
Evangelium liegt also dem Abkommen zugrunde.
Das Schlüsselelement hinter diesem historischen Zusammenschluß
ist das zuvor undenkbare Zugeständnis seitens der führenden Evange­
likalen, daß ein Mensch durch aktive Teilnahme an der katholischen Kirche zum Christ werde. Wenn das tatsächlich der Fall ist, dann war die
Reformation ein tragischer Irrtum. Die Millionen, die wegen ihrer deut­
lichen Ablehnung des falschen Evangeliums des Katholizismus verfolgt
und umgebracht wurden (im Laufe der tausend Jahre vor der Reforma­
tion und seitdem bis in die heutige Zeit), wären dann alle vergebens
gestorben. Hatten die Reformatoren jedoch recht, dann könnte diese neue
Übereinkunft zwischen Katholiken und Evangelikalen in der gesamten
Kirchengeschichte sehr wohl den geschicktesten und gefährlichsten
Schlag gegen das Evangelium darstellen. Wie dem auch sei, die Kon­
sequenzen sind jedenfalls überwältigend. Ein führender Evangelikaler
lobt diesen Zusammenschluß und erklärt:
[Dieses Dokument] hat das Potential, die ganzen ökumenischen Diskussionen der letzten Jahre umzugestalten ... Es ist ein neuer Tag. Die
Katholiken sind sowohl in kulturellen Angelegenheiten als auch in
fundamentalen theologischen Fragen unsere engsten Freunde. [2]
Einst betrachtete man die theologischen Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten als so groß, daß Millionen lieber als Märtyrer star-
Der Umsturz der Reformation
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ben, als irgendwelche Zugeständnisse zu machen, und ihre katholischen
Henker waren ebenso von der Wichtigkeit dieser Unterschiede überzeugt. Wie hat man diese Unterschiede nun aufgelöst? Was hat die führenden Evangelikalen veranlaßt zu erklären, das katholische Evan­gelium,
welches die Reformatoren als Irrlehre brandmarkten, sei nun ­biblisch?
Dieses Evangelium hat sich nicht verändert. Hat man etwa die eigene
Überzeugung aufgegeben, um eine große Koalition der Konservativen
für soziales und politisches Engagement zu schaffen?
Normalerweise würden die Evangelikalen die selbstgefällige Einstellung, jedes aktive protestantische Gemeindemitglied sei automatisch ein
Christ ist, lauthals widerrufen. Wie konnten dann die führenden Evangelikalen der Ansicht beistimmen, alle aktiven Katholiken seien Christen
und bräuchten somit nicht evangelisiert zu werden? Das Dokument
erklärt, daß sich sowohl Katholiken als auch Evangelikale zum Aposto­
lischen Glaubensbekenntnis bekennen: „... an Jesus Christus ... gelitten
unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben ...“ Dieses
Glaubensbekenntnis stellt jedoch, wie auch das Nicäische und andere
Glaubensbekenntnisse, nicht das Evangelium der Errettung (Römer 1,16)
dar: „Christus starb für unsere Sünden“ (1. Korinther 15,1-4). Auch die
Mormonen bejahen das Apostolische Glaubensbekenntnis, aber sie sind
keine Christen im Sinne der Bibel. Ebensowenig werden Katholiken
(oder Protestanten) durch Übernehmen des Glaubensbekenntnisses zu
Christen. Wie wir später noch sehen werden, unterscheidet sich darüber
hinaus das Verständnis der Katholiken von der stellvertretenden Sühne­
leistung Christi am Kreuz grundlegend vom evangelikalen Verständnis
dieser Wahrheit.
In ganz Lateinamerika und in weiten Teilen Europas war der römische Katholizismus früher einmal die offizielle Staatsreligion, und die
Ausübung jeder anderen Religion war dort verboten, heute ist das jedoch
nicht mehr der Fall. Deshalb benutzt Rom andere Strategien. In manchen
Ländern, wie z.B. in Frankreich, setzt die katholische Kirche die Regierung dahingehend unter Druck, das „Proselyten machen“, d.h. das
Abwerben, zu verbieten – das ist genau das, worin sich die Unterzeichner
des Pakts einig geworden sind. Andernorts bemüht sich die katholische
Kirche, die Evangelikalen dazu zu bewegen, ein ähnliches Abkommen
wie das in den USA zu unterschreiben. Ein aktueller Zeitungsbericht verkündete:
Schockiert von dem überwältigenden Wachstum der evangelikalen
„Sekten“ in Brasilien haben die Hirten der römisch-katholischen Kirche angedroht, einen „heiligen Krieg“ gegen die Protestanten auszu­
rufen, bis diese damit aufhören, Menschen aus der katholischen Herde
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Die Frau und das Tier
herauszuführen ... Auf der 31. Nationalkonferenz der Bischöfe von
Brasilien ... bezeichnete Bischof Sinesio Bohn die Evangelikalen als
ernsthafte Gefahr für den Einfluß des Vatikans auf sein Land.
„Wir werden einen heiligen Krieg ausrufen; habt keinen Zweifel
daran!“ verkündete er. „Die katholische Kirche hat eine schwerfällige
Struktur, aber wenn wir uns erst einmal in Bewegung setzen, werden
wir jeden unter uns zerschmettern ...“ Den Aussagen Bohns zufolge ist
der totale heilige Krieg unvermeidlich, solange die 13 größten Protestantischen Kirchen und Denominationen nicht einen Vertrag unterschrieben haben ... der die Protestanten dazu auffordert, alle evange­
listischen Bemühungen in Brasilien aufzugeben. Im Gegenzug, so
sagte er, würden sich die Katholiken verpflichten, mit der Verfolgung
der Protestanten aufzuhören. [3]
Der Bischof gab zu, daß die Verfolgung von Protestanten immer noch
zur offiziellen Politik gehört. Der Umfang dieser Verfolgung durch die
ganze Geschichte (welchen wir noch ausführlich darlegen werden) würde sowohl Katholiken als auch Protestanten in großes Erstaunen versetzen. Es ist äußerst bemerkenswert, daß das Motiv dieser Bischofskonferenz nicht die Wahrheit des Evangeliums oder die Errettung von Seelen,
sondern das Aufrechterhalten des Einflusses des Vatikans und das Festhalten der Menschen in der katholischen Kirche war.
Ebenso bemerkenswert ist, daß der von Bischof Bohn in Brasilien
unter Drohungen eingeforderte Vertrag in den USA bereits von Colson,
Packer, Bright, Robertson und anderen unterschrieben worden ist! Aus
einer Bemerkung eines Interviews mit Charles Colson, daß er und die
anderen Unterzeichner des Abkommens „traurig waren über die Konflikte, die sich aus dem Wachstum des evangelikalen Protestantismus im traditionell katholischen Lateinamerika ergeben“, [4] ist ersichtlich, wie
Bohns Drohung die amerikanischen Führer der Evangelikalen beeinflußt.
Während einerseits die Evangelikalen einen Friedensvertrag unterschreiben, schreitet Rom andererseits mit der Abwerbung von Protestanten für die katholische Kirche fort. In Roms Programm „Evangelisation
2000“ sind allein für 1994 sechs über ganz Amerika verteilte Evangelisations-Trainings-Konferenzen geplant, dazu gehören solche Gruppen wie
das „Paulist Evangelization Training Institute“ (in Washington D.C. vom
26.-30. Juni und 24.-28. Juli) und „The Association of Coordinators
of Catholic Schools of Evangelization“ (vom 3.-6. August ebenfalls in
Washington). Das sind intensive Schulungstagungen für Leiter der von
ihnen so bezeichneten „Katholischen Evangelisation“. Charles Colson
war ein herausragender Redner auf der Konferenz „Johannes Paul II. und
die Neue Evangelisation: Die Erfüllung der Vision“ in Ypsilanti im Bun-
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