Häufig gestellte Fragen über Shinnyo-En

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1000 Lichter der Zuversicht
Häufig gestellte Fragen über Shinnyo-En
Was ist Shinnyo-En?
Shinnyo-En ist eine internationale buddhistische Glaubensgemeinschaft, die Menschen unabhängig von ihrer kulturellen
Herkunft oder Religionszugehörigkeit einen Weg zeigen
möchte, die Lehre Buddhas erfahrbar zu machen und inneren
Frieden und spirituelle Freiheit zu erlangen. Das wird unter
anderem erreicht durch geführte Meditation und das Bemühen,
zentrale Elemente der Lehre wie Mitgefühl und Harmonie im
Alltag zu leben – beispielsweise durch ehrenamtlichen Einsatz.
Laternen auf dem Meer vor Honolulu/Hawaii
Wann wurde Shinnyo-En gegründet?
Shinnyo-En wurde 1936 in Japan gegründet und entstammt
dem esoterischen Shingon-Buddhismus, dessen Tradition über
1100 Jahre alt ist. Im esoterischen Buddhismus wird gelehrt,
dass Selbsterkenntnis und Erleuchtung keine unerreichbar
fernen Ziele sind, sondern unter Anleitung eines Meisters
bereits in diesem Leben verwirklicht werden können. In den
1940er-Jahren wurde Shinnyo-En zu einer eigenständigen
buddhistischen Glaubensgemeinschaft.
Wer war der Begründer von Shinnyo-En?
Shinnyo-En wurde von Shinjo Ito begründet. Er erhielt seine
Ausbildung im Daigoji, einem Haupttempel des esoterischen
Shingon-Buddhismus und heutigen Weltkulturerbe. Er war ein
hoch angesehener buddhistischer Meister und spiritueller
Mentor. Auf der Grundlage seiner klösterlichen Ausbildung
gestaltete er Lehre und Training von Shinnyo-En so, dass auch
Nicht-Geistliche den Kern der Lehre Buddhas verstehen und im
täglichen Leben umsetzen können. Er war überzeugt davon,
dass alle Menschen die Lehre Buddhas erfassen und so Antworten auf die Fragen ihres Lebens finden können. 1997 wurde auf
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dem Gelände des Daigoji-Klosters eine Shinjo Ito und der
von ihm begründeten Shinnyo Lehre gewidmete Gebetshalle
eingeweiht.
Was sind die Kernpraktiken im Shinnyo Buddhismus?
Kernelemente des Praktizierens bei Shinnyo-En sind
Sesshin-Meditationen und ehrenamtliches Engagement.
Wer führt heute Shinnyo-En?
Das religiöse Oberhaupt der buddhistischen Glaubensgemeinschaft Shinnyo-En ist Shinso Ito. Sie leitet eine weltweite
Gemeinde von über einer Million Shinnyo Buddhisten. 1966
empfing sie die Ordination in der Tradition des Shinnyo
Buddhismus, führte von 1970 bis 1982 ihr geistliches Training
durch und empfing schließlich die höchsten priesterlichen
Weihen. 1984 benannte Shinjo Ito sie als seine rechtmäßige
spirituelle Nachfolgerin und zukünftiges Oberhaupt von
Shinnyo-En. Als Shinjo Ito 1989 verstarb, folgte Shinso Ito
ihm nach.
Shinnyo-En legt großen Wert auf freiwilliges Engagement
als Teil der religiösen Praxis und motiviert seine Mitglieder
zum Einsatz in ihrem gesellschaftlichen Umfeld und dazu,
sich in ihrem täglichen Leben von buddhistischen Prinzipien
wie Güte, Mitgefühl und Harmonie leiten zu lassen.
Inwiefern unterscheidet sich Shinnyo-En von anderen buddhistischen Laienorganisationen?
Shinnyo-En basiert auf den klösterlichen Traditionen und
Schulungen einer der ältesten Formen des Buddhismus in
Japan. Sie wurden dahingehend angepasst, dass auch Laien in
einer Weise Zugang zu Zeremonien, Meditationen und Weihen
erhalten, wie es bislang nur im Rahmen eines klösterlichen
Lebens möglich war. In anderen buddhistischen Laienorganisationen ist das eher unüblich.
Was ist der Kernglauben im Shinnyo Buddhismus?
Der Shinnyo Buddhismus lehrt, dass alle Menschen das
Potenzial haben, tiefere Erkenntnis über ihr wahres Ich
zu erlangen und inneren Frieden und spirituelle Freiheit zu
finden. Diese Überzeugung entstammt dem Nirvana Sutra,
also jener Lehre, die Buddha in den letzten Momenten seines
Lebens hinterließ. Sie betont die Fähigkeit jedes Einzelnen,
Erleuchtung zu erlangen durch Streben nach Selbsterkenntnis
und nach Glück und Harmonie in der Welt.
Was ist eine geführte Meditation?
Die Meditation ist im Buddhismus ein wesentliches Element,
um die Lehren Buddhas zu verinnerlichen und dann in ihrem
Geist zu handeln. Im Laufe der Zeit entwickelten sich zahlreiche Formen und Ausprägungen. „Sesshin“ („Das Herz berühren“) ist der japanische Begriff für eine spezielle Form der
geführten Meditation bei Shinnyo-En.
Die Besonderheit des Shinnyo Sesshin ist, dass jeder Einzelne
bei dieser Meditation von einem spirituellen Mentor angeleitet wird, der ein spezielles buddhistisches Training absolviert
hat. Diese Meditationsleiter helfen den Teilnehmern durch
„weisende“ Worte, Ursachen für Ängste, Sorgen oder andere
Herausforderungen des Alltags zu erkennen. Die Meditierenden werden darin unterstützt und angeleitet, ihr wahres Ich
und ihre Fähigkeiten zu entdecken und im Umgang mit den
täglichen Herausforderungen weiterzuentwickeln.
Wie setzt Shinnyo-En als Organisation seine Lehren um?
Shinnyo-En engagiert sich seit Jahrzehnten weltweit für
soziale und kulturelle Projekte, um sich im Geist der Lehren
Buddhas für das Wohlergehen aller Menschen einzusetzen.
Die Glaubensgemeinschaft arbeitet eng mit internationalen
Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz, UN-Hilfsorganisationen, „Ärzte ohne Grenzen“ und anderen internationalen
und lokalen Organisationen zusammen.
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Mit eigenen Projekten engagiert sich Shinnyo-En auf lokaler
Ebene, um den Menschen konkret vor Ort zu helfen, etwa mit
Entwicklungsprojekten zur nachhaltigen lokalen Wirtschaftsförderung und mit der Unterstützung sozialer Einrichtungen
für Jugendliche und pflegebedürftige Menschen.
Die von Shinnyo-En gegründete IZUMI-Stiftung widmet sich
gezielt der Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten in der Dritten Welt. Shinnyo-En engagiert sich außerdem in zahlreichen Projekten, die regionale Kulturschätze
bewahren und dem Umweltschutz dienen. So unterstützte
Shinnyo-En etwa die Rekonstruktion der Tempelanlagen von
Angkor Wat in Kambodscha und die Wiederaufforstung
von Wäldern, zum Beispiel in China.
In Berlin fördert Shinnyo-En seit 2009 den Kinderchor der
Sonnen-Grundschule im Stadtteil Neukölln, der auch auf
Initiative der buddhistischen Glaubensgemeinschaft gegründet wurde. Ziel ist es, vor allem Kindern aus sozial schwachen
Familien durch die Musik Lebensfreude sowie Toleranz und
den respektvollen Umgang miteinander zu vermitteln.
Heute gehören dem Chor 80 Kinder an.
Welchen Beitrag leistet Shinnyo-En zur Verständigung
zwischen den Religionen?
Ausgehend von der ersten Begegnung des Begründers Shinjo
Ito mit Papst Paul VI. im Vatikan im Jahre 1967 bemüht sich
Shinnyo-En um die Vertiefung eines Austausches zwischen
Kulturen und Religionen.
Diesem Ziel sind verschiedene Projekte verpflichtet: Im Jahre
2002 wurden erstmals in fünf katholischen Kirchen Europas –
Krakau, Köln, Paris, Mailand und Rom – Konzerte durchgeführt,
bei denen zeitgenössische Kompositionen antike und moderne Instrumente, östliche und westliche Musiktraditionen und
buddhistische Gesänge („Shomyo“) zu einer harmonischen
Einheit verbanden. Im Februar 2008 vollzog Shinso Ito,
heutiges Oberhaupt von Shinnyo-En, eine Shinnyo Zeremonie
in der St.-Peters-Kirche in New York, um für den Weltfrieden
zu beten.
Durch Zeremonien unter Mitwirkung von Repräsentanten
und Oberhäuptern verschiedenster Religionen, darunter
des Buddhismus, des jüdischen Glaubens, des Christentums
und des Islams, bemüht sich Shinnyo-En in kleinen Schritten
um ein friedfertiges Miteinander der Völker, Kulturen und
Religionen.
Wie kam Shinnyo-En nach Deutschland?
In den 80er-Jahren brachten japanische Familien im Rahmen
ihres Gastaufenthaltes die Lehren von Shinnyo-En nach
Deutschland. Auch japanische Studenten trugen dazu bei,
dass sich der Shinnyo Buddhismus in Deutschland verbreitete.
Der erste Tempel von Shinnyo-En Deutschland wurde im Jahr
2000 in München geweiht.
Wo gibt es Shinnyo Tempel in Deutschland?
In Deutschland unterhält Shinnyo-En Tempel in München
und in Hamburg, ein Gemeindezentrum in Frankfurt am Main
sowie das Shinnyo Center in Berlin. In Gemeinden, in denen
es noch keine Tempel gibt, treffen sich die Praktizierenden
regelmäßig in privaten Räumen zu gemeinsamen Aktivitäten.
Mittlerweile gibt es aktive Shinnyo Gemeinden in 15 deutschen Städten.
Wie kann man Mitglied bei Shinnyo-En werden?
Es gibt keine formale Zeremonie oder offizielle Richtlinie für
die Aufnahme bei Shinnyo-En. Die buddhistische Glaubensgemeinschaft steht allen Menschen offen, unabhängig von Alter,
Herkunft und Glaubenszugehörigkeit. Shinnyo-En erhebt
keinen Anspruch, der einzige Glauben zu sein, der von den
Mitgliedern ausgeübt wird.
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Zur Teilnahme an Vorträgen, Treffen, Zeremonien oder an
einführenden Meditationen ist eine Mitgliedschaft bei
Shinnyo-En nicht erforderlich. Wer an weiterführenden
Meditationen oder Seminaren teilnehmen möchte, kann
sich im Tempel als Mitglied der Gemeinde eintragen.
Warum führt Shinnyo-En eine Laternen-Zeremonie
in Berlin durch?
In diesem Jahr plant Shinnyo-En seine erste große LaternenZeremonie in Europa. Sie wird am 13. Juni 2015 im Britzer
Garten in Berlin stattfinden. „Shinnyo Laternen auf dem
Wasser – 1000 Lichter der Zuversicht“ soll jeden Einzelnen
dazu ermutigen, durch ein harmonisches Miteinander nachhaltig zum Frieden in der Welt beizutragen. Die Zeremonie
wird durchgeführt in dem Wunsch, das Bewusstsein dafür zu
vertiefen, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
miteinander verknüpft sind und das Leben aller Menschen
miteinander verbinden. Die Glaubensgemeinschaft hat Berlin
für dieses bedeutsame Ereignis gewählt, weil kaum eine
andere Stadt in Europa den buddhistischen Gedanken eines
harmonischen Miteinanders in großer Vielfalt so lebt und
trägt wie die geschichtsträchtige deutsche Hauptstadt.
Weltweit für Aufsehen sorgt seit 16 Jahren die Shinnyo
Laternen-Zeremonie auf Hawaii mit stimmungsvollen Bildern
der auf dem Meer vor Honolulu treibenden Laternen. Die
Zeremonie ist heute eine der beliebtesten und emotionalsten
Veranstaltungen anlässlich des Memorial Days in den USA.
50.000 Besucher nahmen 2014 daran teil und gedachten
der Verstorbenen. 2013 fand erstmals auch eine Shinnyo
Laternen-Zeremonie in New York statt, um im Umfeld der
UN-Generalversammlung und des Internationalen Tags
des Friedens ein Zeichen für ein harmonisches Miteinander
zu setzen.
Was ist eine Feuer- und Wasserzeremonie?
Die Shinnyo Feuer- und Wasserzeremonien verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und laden zum Nachdenken
darüber ein, wie alles Leben in der Welt miteinander verwoben
ist. Oftmals enthalten sie multikulturelle und interreligiöse
Elemente. Feuer ist ein Symbol für Weisheit. Wasser symbolisiert Mitgefühl, heilsame Kraft und Leben. In der LaternenZeremonie, wie sie im Juni in Berlin stattfinden wird, werden
beide Elemente miteinander verbunden.
Welche Zeremonien hat Shinnyo-En in Deutschland bisher
durchgeführt?
Bereits 2009 hat Shinnyo-En in Berlin eine Feuer- und Wasserzeremonie durchgeführt. Die als „Saisho Goma“ bezeichnete
Zeremonie hatte für Shinnyo-En eine besondere Bedeutung.
Schließlich ist Berlin, das 20 Jahre zuvor im Zentrum der
Wiedervereinigung Deutschlands stand, ein Sinnbild für die
im Shinnyo Buddhismus angestrebte „Einheit in der Vielfalt“,
die für die weltweit rund eine Million Gläubigen eine wichtige
Stellung einnimmt. Die feierliche buddhistische Zeremonie in
Berlin stand unter dem Titel „Bauen wir Brücken“ und wurde
vom Oberhaupt Shinso Ito persönlich geleitet. Neben zahlreichen Gästen aus den Shinnyo Gemeinden in ganz Europa und
der Welt waren ausdrücklich auch Vertreter anderer Religionen eingeladen. So wurde die Zeremonie von Chören verschiedener Weltreligionen eingeleitet – als Zeichen für ein harmonisches Miteinander, das für Shinnyo-En im Vordergrund steht.
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