Infoletter Pflanzenschutz aktuell 2 25. März 2014 Raps: Kontrolle und Bekämpfung des Glanzkäfers, N- und S-Düngung Der Raps ist unterschiedlich weit entwickelt: 15 bis 50 cm hoch, Stadium 51 (Blütenknospen von oben sichtbar) bis Stadium 53 (Blütenknospen des Haupttriebes überragen die obersten Blätter) Sobald der Raps 22 cm hoch ist, verliert er die Attraktivität für den Rapsstängelrüssler. Seine Einstiche sind jetzt sichtbar. Wenn nicht allzu viele Frostnächte auftreten und bei guter Nährstoffversorgung sind die Schäden nicht allzu gross. Einstichkontrollen des Rapsstängelrüsslers geben Auskunft über das Auftreten bzw. Wirksamkeit der Behandlung Der Einflug des Rapsglanzkäfers hat vor dem 22. März bereits begonnen, ohne relevante Schäden anzurichten. Während des kalten Wetters ist er wenig aktiv. Ab Samstag, 29. März, bei Tageshöchsttemperaturen von 15° C, wird der Einflug wieder zunehmen. Kontrollen und allfällige Behandlungen lohnen sich erst ab Stadium 53 (siehe oben). Die Seitentriebe, welche später blühen, können den Ertragsausfall am Haupttrieb weitgehend kompensieren. Zur Kontrolle werden an 10 Feldstellen quer durch das Feld 5 benachbarte Pflanzen ausgezählt. Falls im Durchschnitt mehr als 3 - 5 Käfer pro Pflanze auftreten, lohnt sich eine Behandlung. Pro Kultur darf eine Insektizidgruppe nur einmal eingesetzt werden, um Resistenzen zu vermeiden. Zur Verfügung stehen Talstar, Blocker (falls nicht schon gegen den Stängelrüssler eingesetzt), Plenum, Audienz, Pyrinex, Reldan 22, Biscaya und Gazelle. Bei den Produkten Blocker, Pyrinex und Reldann 22 ist ein Gewässerabstand von 20 m einzuhalten, wenn nicht Drift reduzierende Massnahmen getroffen werden. BIO und Extenso: In Extenso- inkl. IP-Suisse-Raps und BIO-Raps kann Gesteinsmehl (Produkt Klinospray) eingesetzt werden. Für eine optimale Wirkung sollte Klinospray (30 kg/ha) mit Heliosol (2 l/ha) mit hoher Wasseraufwandmenge (600 l/ha) zweimal eingesetzt werden: im Stadium 52-53 und kurz vor der Blüte. Kosten: Fr. 60.00/25 kg Klinospray, Fr. 18.00/l Heliosol. Da Klinospray nur als Bodenverbesserungsmittel bewilligt ist, in der Schlagkartei den Einsatz von Klinospray als Düngung deklarieren. Rapsglanzkäferkontrolle und allfällige Behandlung erst lohnend, wenn Blütenknospen oberste Blätter überragen und mind. 3-5 Käfer pro Pflanze. Sobald der Raps 20 – 25 cm hoch ist, sollte die N-Düngung abgeschlossen werden. Auf leichten oder sauren Böden und wo keine Hofdünger eingesetzt wurden, ist eine Schwefeldüngung sehr wichtig. Diese erfolgt am besten mit einem S-haltigen Ammonsalpeter oder Flüssigdünger. In diesem Jahr sollte der Schwefeldüngung verstärkt Beachtung geschenkt werden, weil viel Schwefel ausgewaschen wurde. Getreide: Unkrautregulierung und CCC Blacken mit genügend aufnahmefähiger Blattfläche 1 cm Stadium DC 30: Ährenspitze 1cm über Bestockungsknoten Weizen und Triticale befinden sich meistens in der Hauptbestockung (DC 25) bis Ende Bestockung (DC 30, Ährenspitze 1 cm über dem Bestockungsknoten), frühe Bestände haben bereits zu schossen begonnen. Nebst den Ganzjahresund Herbskeimern wie Ehrenpreis, Taubnessel, Stiefmütterchen, Hirtentäschel, Vogelmiere, Rispengras sind die Frühjahrskeimer Hohlzahn und erst wenig Klebern aufgelaufen. Auch die Blacken haben sich entwickelt. Vor einer Unkrautbekämpfung ist die Situation zu erfassen und die Mittelwahl darauf abzustimmen. In der Broschüre "Pflanzenschutzmittel im Feldbau 2014" oder im Zielsortiment 2014 der Landi sind die Mittel beschrieben (Wirkungsspektrum, Temperaturempfindlichkeit, Einsatzstadium usw.). Gräser dürfen nur bis Ende Bestockung mit Isoptroturon-haltigen Mitteln bekämpft werden. Bei geringem Unkrautdruck und wenig Blacken und Klebern genügt ein Striegeldurchgang. Damit werden allfällige Verschlämmungen aufgerissen, der Lufthaushalt verbessert und die N-Mineralisierung gefördert In Nicht-Extenso-Getreide (Weizen, Korn, Triticale) kann zum Herbizid der Wachstumsregulator CCC beigemischt werden. Das optimale Stadium für CCC ist DC 30. In Weizen beträgt die Aufwandmenge je nach Sorte zwischen 0.5 – 1.5 l/ha. Bei wüchsigen Bedingungen, viel Licht und Wärme und in Mischungen mit Herbiziden können die Aufwandmengen bis 30% reduziert werden. Rüben: Schnecken- und Schnakenkontrolle, Unkrautregulierung Der grösste Teil der Rüben wurde bei optimalen Bedingungen gesät. Mittels mehrerer markierter Köderstellen mit Schnecken- und Schnakenködern oder mittels Säcken, Teppichresten, sollte die Schädlingssituation schon vor dem Auflaufen beurteilt werden. Schnaken sind vor allem auf Standorten zu erwarten, wo im letzten Herbst eine Gräser-haltige Mischung stand. Man findet die Erdschnakenlarven auch unter Grasbüscheln. Sobald die erste Keimwelle an Unkräutern aufgelaufen ist, erfolgt die erste Splitbehandlung. Erdschnaken (Bild) und Schnecken kontrolliern Mais: Trichogramma Schlupfwespen bestellen Die Trichogramma-Schlupfwespen können bei folgenden Firmen bestellt werden: bis Ende März bei Andermatt Biocontrol, (062 917 50 05), Eric Schweizer (033 227 57 21); bis 20. April bei Omya Agro (062 789 23 41) und bei jeder Landi. Neu bietet UFA Samen die Ausbringung mit einem Multikopter für ca CHF 70.00/ha für die zweimalige Ausbringung an (058 434 32 82). Kontakt BBZN Hohenrain, Spezialkulturen & Pflanzenschutz, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Heinrich Hebeisen, 041 914 30 81, [email protected], www.bbzn.lu.ch & www.lawa.lu.ch 2