Studie: Ganztagsschule und Hort erhöhen die Erwerbsbeteiligung

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Studie: Ganztagsschule und Hort erhöhen die Erwerbsbeteiligung von Müttern mit Grundschulkindern
Eine Nachmittagsbetreuung von Grundschulkindern erleichtert es Müttern, beruflich wieder einzusteigen oder bei einem bereits bestehenden Teilzeitarbeitsverhältnis ihr Stundenvolumen aufzustocken. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW Berlin).
Laut Forschungsteam ließe sich durch den Ausbau von Ganztagsschulen die Erwerbsbeteiligung
von Müttern weiter steigern.
Je älter die Kinder sind, desto häufiger kehren Mütter in den Beruf zurück bzw. erhöhen ihr Arbeitszeitvolumen. Allerdings ist der Anstieg der Erwerbstätigkeit nicht zwingend mit dem Schuleintritt eines Kindes verbunden, da Nachmittagsbetreuungszeiten für schulpflichtige Kinder in
Deutschland noch nicht die Regel sind. Im Jahr 2002 stellten lediglich zehn Prozent der Grundschulen Nachmittagsbetreuung zur Verfügung. Bis zum Jahr 2014 stieg der Anteil auf ca. 53 Prozent.
Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder fördert die Ausweitung der Arbeitszeit und den beruflichen Wiedereinstieg
Ein Forschungsteam des DIW Berlin hat auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) festgestellt, dass sich positive Effekte für die Erwerbsbeteiligung von Müttern ergeben, wenn eine
Nachmittagsbetreuung für ihre Kinder in der Grundschule bzw. im Hort zur Verfügung steht und
genutzt wird. Mütter, die bereits zum Zeitpunkt des Schuleintritts ihres Kindes in Teilzeit oder Vollzeit erwerbstätig waren, weiten ihre Arbeitszeit um durchschnittlich zweieinhalb bis drei Stunden
pro Woche aus. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass die Mütter ihre Arbeitszeit zumindest nicht reduzieren müssen im Vergleich zu Müttern, deren Kinder ausschließlich vormittags
die Grundschule besuchen.
Eine institutionalisierte Nachmittagsbetreuung von Grundschulkindern ab dem ersten Schuljahr
unterstützt zudem den beruflichen Wiedereinstieg. Insgesamt nehmen mehr als elf Prozent der
Mütter, die vor der Einschulung ihres Kindes nicht berufstätig waren, zum Zeitpunkt des Schuleintritts eine Erwerbsarbeit auf. Geht das Kind in eine Ganztagsschule oder ist die Nachmittagsbetreuung durch den Besuch eines Hortes gewährleistet, gehen sieben Prozent der beruflichen Wiedereinsteigerinnen einer Vollzeittätigkeit nach, 28 Prozent kehren in Teilzeit in den Beruf zurück.
Ohne Nachmittagsbetreuung liegt der Anteil der Mütter, die in Vollzeit beruflich wieder einsteigen,
bei lediglich zwei Prozent, der Anteil der teilzeitbeschäftigten Wiedereinsteigerinnen bei 19 Prozent. Laut Studie haben die Betreuungszeiten der Kinder bei Vätern keinen Einfluss auf den Erwerbsumfang.
Ausbau der Ganztagsschule empfohlen
Die Ergebnisse des Forschungsteams legen nahe, dass sich durch den Ausbau der Ganztagsschule die Erwerbsbeteiligung von Müttern ausweiten ließe. Familienpolitische Maßnahmen sollten nicht nur die Betreuungsangebote von Kindern bis zum Schuleintritt, sondern auch von jüngeren Schulkindern in den Blick nehmen. Längere Öffnungszeiten von Ganztagsschulen und Horten
würden es Müttern ermöglichen, den beruflichen Wiedereinstieg leichter zu meistern und ggf. ihre
Arbeitszeitwünsche in Richtung vollzeitnahe Teilzeit bzw. Vollzeit zu realisieren.
Link:
DIW WOCHENBERICHT NR. 47/2016
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V.
www.perspektive-wiedereinstieg.de:
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