Anmerkungen zur Doktordissertation Erster T eil 327 li eß. um den Marseiller Philistern eine fette Obsternte zu verschaffen. ve rschaffen. Also ließ. ~elb s die Verwandlung eines Volks Vo lks in einen Misthaufen gib t erwünschte Gelegen heit zu moralischem Schwärmereivergnügen! Gelegenheit 2) Auch in betreff H egels ist is t es bloße Ignoranz seiner se iner Schüler. wenn sie di ese oder jene Bestimmung seines se ines Systems aus Akkommodation u. u . dgl.. mit erklären. si e vo einem Wort. moralisch erkl ären . Sie vergessen. ve rgessen. daß sie vorr einer kaum abgelaufenen Zeitspanne. wie man ihnen aus ihren eigenen Schriften evident beweisen kann. allen seinen Einseiti gkci gkei tten en begeistert anhingen. Waren sie wirklich so affizi ert von der fertig fer ti g empfangenen empfangene n Wissenschaft. daß sie derselben mit naivem. unkriti schem Vertrauen sich hingaben: wie einee versteckte nve rsteckte Absicht hinter seiner Ei Eingewissenlos ist es. dem M eister ein empfangene. sicht vorzuwerfen. vo rzuwerfen. dem die di e Wisse nschaft keine emp fan ge ne. sondern eine werdende de f(~ n äußerste Periph erie sein eige nstes geist geistiiges ges ei genstes we rdende war. bis en an deren H erzblut hinpulsierte. Vielmehr verdächti ge n si e damit sich selbst. als sei es ihnen früh er nicht ernst ge gewesen. diesen wese n. und di esen ihren eigenen früh ern Zustan d bekämpfen si e unter der Form. daß sie ihn H ege l zu zuschreiben. st2!1d Hegel sc hreiben. vergessen gesse n aber dabei. daß er in unmittelbarem. substantialem. sie in reflektiertem Verhältnis zu seinem System standen standen.. D aß ein Philosoph diese oder jene scheinbare Inkonseq uenz aus di eser Inkonsequenz dieser selbst di eses in seinem oder jener Akkommodation begeh t. ist denkbar; er sel bst mag dieses Bewußtsein haben. habe n. Allein was er nicht in seinem Bewußtsein hat. daß die Akkommodationen Möglichkeit di eser scheinbaren Akkommodat ionen in einer ei ner Unzulänglichkeit in nerste Wurke it oder unzulän glichen Fassung seines Prinzips selbe selberr ihre innerste rklich ei n Philosoph Ph ilosoph sich akkommodiert: so haben seine zel hat. H ätte also wi wirkli ch ein Schüler aus aus seinem innern wesentlichen Bewußtsein das zu erklären. erk läre n. wasjür ihn selbst di e Form eines exoterischen Bewußtseins Bewußtsein s hatte. Auf ddiese iese Weise W eise ist. was als Fortschri tt des G Gewi ssens erscheint. zugleich ein Fortschritt des Wi ssens. Es Fortschritt ewissens Wissens. tiku lare G ewisse ewissenn des d es Phi losophen verdächti verdächtigt. wird nicht das par partikulare Philosophen gt. sondern seine sform konstruiert. in eine bestimmte bestim mte G estalt se ine wesentliche wesentli che Bewußtsein Bewußtseinsform und Bedeutun g erh oben und erhoben u nd damit zugleich darüber hinausgegangen. Ich betrachte übri ge ns ddiiese ese unph unphiilosophische loso phische Wendung Wen du ng eines großen d er H egeIschen Schule als eine Erscheinung. die immer den ÜberT eil s der auss der Disziplin in die Freiheit begleiten wird. gang au E psychologisches eore- . Ess ibt ein psychol ogisches G esetz. ddaß aß der in sich fr ei ei ge wordenc th theoretische ti sche G eist zur prakti schen Energie wird. als Wille aus dem Schattenreich des Amer;th es heraus tretend. sich gegen di e weltliche. ohne ihn vo rhandene Amenthes heraustretend. philoso phischer Hi ns icht. diese di ese Wirklichkeit kehrt. (Wi (Wicchtig hti g aber ist es in philosophischer nsicht. eise di eses UmWeise S eiten mehr zu spezifiz ieren. weil aus der bestimmten W sch lagens rückgeschlosse n werden kann auf di e immanente Bestimmtheit schlagens und den weltgeschichtli chen Charakter einer Philosophie. Wir sehen hier gk ichsam ihr curri culum vitae aufs Enge. auf die di e subjektive subj ektive Pointe gebracht.) Allein phie ist selbst theo retisch. ein ddie ie Praxis Praxis der Philoso Philosophie retisch. Es ist di diee b racht .) All Kriti/c• di diee die d ie einzeln e Existenz am W Wesen. Kritik. ese n. die di e besondere b esondere Wirklichkeit an Anmerkungen zur Doktordissertation Erster Teil 329 der Idee mißt. Allein di ese unmittelbare Realisierung der Phil osophi e ist ihrem innersten Wese n nach mit Widersprüchen behaftet, und di eses ihr W esen gestaltet sich in der Erscheinung und prägt ihr sein Si egel auf. Indem di e Philoso phi e als Wille sich gege n die erschein ende Welt herauskehrt: ist das System zu einer abstrakten Totalität herabgesetzt, d.h., es ist zu einer Seite d er W elt geworden, der ein e andere gegenübersteht. Sein Verhältnis zur W elt ist ein Reflexionsverhältnis. Begeistet mit dem Tri eb, sich zu verwirklichen, t ri tt es in Spannung gege n anderes. Die innere Selbstgenügsamkeit und Abrundung ist gebrochen. Was innerli ches Licht war, wird zur verzehrenden Flamme, die sich nach außen we ndet. So ergibt sich die Kon sequenz, daß das Philosoph isch-W erden d er Welt zugleich ein W eltlich-Werd en der Phil osophie, daß ihre Verwirklichun g zugleich ihr Verlust, daß, was sie nach außen bekämpft , ihr eigener innerer Mangel ist, daß gerade im Kampf e si e selbst in die Schäden ve rfäll t, di ·,:; siel am G egentei l als Schäden bekämpft, und daß sie diese Schäden erst aufhebt, indem sie in di eselben verfällt. Was ihr entgege ntritt und was sie b ekämpft , ist immer dasselbe, was sie ist, nur mit umgekehrten Faktoren. Di es ist di e eine S eite, we nn wir di e Sach e rein obje/~ tiv als unmittelbare Realisierun g der Philosophie betrach ten. Allein sie hat, was nur eine andere Form davo n ist, auch eine subjektive Seite. Dies ist da s Verhältnis des philosophischen Systems, das ver,\'irk lich t wird, zu seinen geistigen Träge rn, zu den einzelnen S elbs t bewußtsein, an denen ihr Fortschritt erscheint. Es ergibt sich aus dem Verhältni s, was in d er Realisierung d er Ph iloso phie selbst der Welt gege nüberli egt, daß di ese einzelnen Selbstbewuß tsein immer eine zu:eischneidige Fo.. derung haben, deren di e eine sich gege n die Welt, di e andere gegen di e Philosophie selbst kehrt. D enn, was als ein in sich selbst verkehrtes Verh ältni s an d er Sache, erscheint an ihnen als eine doppelte, sich selbst widersp rechende Forderun g und H and lung. Ihre Freimac hung der W elt von der Unphiloso phie ist zugleich ihre eigene Befreiu ng von der Philosophie, di e sie d s ein bestimmtes System in Fesseln schlug. Weil sie selbst erst im Akt un d dN unmittelbaren Energie der Entwickelun g begriffen, also in th eortti scher Hin sicht noch nicht über jenes System hinausge kommen sind, emphnden sie nur den W iders pruch mit der plastischen Sich-seI bst-Gleichheit des Systems u nd wissen nicht . daß, indem sie sich gegen dass ··lbe we nden . sie nur seine einzelnen Momente verwirklichen. Endlich tr itt di ese G edo ppd theit des philosophischen Selbstbewußtseins als eine doppelte, sich auf das extremste gege nüberstehende Richtun g auf, deren eine. d ie liberale Partei, wie wir sie im allge meinen b ezeichnen könn en, den Beg riff u nd das Prinzip der Phil osophi e. d ie andere ihren Nichtbeg rijf, das Momen t der Realität, als H au pt bestimmun g festhält. Diese zweite Richtun g ist di e posit ive Philosophie[5l J. Die Tat der ersten ist di e 1 .. sie" von f\ Iarx eingefüg t Anmerkungen zur Doktordissertation 331 Erste r T eil Kritik, al so ge rade d as Sich-nach-außen-Wenden der Philosophie, di e Tar der zweiten d er Versuch zu philosophieren, al so das In-sieh-Wenden d et Philoso phie, indem sie den Mangel als d er Philosophie immanent weiß, während die erste ihn als M angel der W elt, die philosophisch zu machen, b egreift. Jede dieser Parteien tut ge rade das, was di e andere tun will und was sie selbst nicht tun will. Di e erste aber ist sich be i ihrem innern Widerspruch d es Prinzips im allge m einen bewußt und ihres Zweckes. In d er zweiten erscheint di e Verkehrtheit, sozusagen di e Verrückth eit, als solche. Im Inhalt brin gt es nur die liberale Partei, weil di e Partei des Begriffes, zu realen F ortschritten, während di e positive Philosophie es nur zu F orderungen un d T endenzen, deren F orm ihrer Bedeutung widerspricht, zu bringen im stande ist. Was al so erstens als ein verkehrtes Verhältni s und feindliche Diremtion d~~ r Phi loso phi e m it der W el t erscheint, wird zweitens zu einer Diremtion des ei nzelnen ph ilosophi schen S elbstbe wußtseins in sieh selbst und erscheint endlich als eine äußere Trennun g und G edoppeltheit d er Philoso phie, als zwei entgege n gese tzte philosophi sch e Richtungen. Es versteht sich, daß außerdem noch eine M enge untergeordneter, quengelnder, individualitätsloser G estaltu nge n auftauchen, di e sich entweder hinter eine philosophi sche Ri esengestalt der Vergan ge nheit stellen, aber bald b emerkt man den Esel unter der Löwenhaut, die weinerliche Stimme eines Mannequin von heute und gestern greint komisch kontrastiere nd hervor hinter d er gewaltigen, Jahrhunderte durchtönenden Stimme, et wa des Ari stoteles, zu d eren unwillkommenem Organe sie sich gemacht; es ist, als we nn ein S tu mmer sich durch ein Sprachrohr von enormer Größe zu Stimme verhelfen wollte - oder aber, mit doppelter Brille bewaffn et, st eht irge ndein Liliputaner auf einem Minimum vom posterius 1 d es2 Ri esen, ve rkün det de r Welt nun gan z verwundert, welche überraschend n eu e Auss icht vo n seinem punctum vi sus3 aus sich darbiete, und müht sich lächerli ch ab, darzutun, nicht im flut enden H erzen, sondern im soliden, kern ige n Revier, auf dem er steht, se i der Punkt des Archimedes gefunden, ;'tu::; G ";'(';'J4 , an dem d ie W elt in An geln hängt. So entstehen Haar-, Näge l-, Z ehen-, Exkrementenphilosoph en u nd andere, di e ein en noch schlimmern P osten im myst ischen W eltmenschen des S wedenborg zu repräsentieren h aben. Allein ihrem Wese n nach fall en all e diese Sch leimtierchen den b eiden Ri chtun ge n, als ihrem E lement, anheim, die an gegeb en sind. Was diese se lbst betri fft : werd e ich an einem andern Ort ihr Verhältni s teils zueinan der, teils zu r H egeI sch en Philoso phie und die einzei nen historischen Momente, in denen di ese Entwi ckelun g sich darstellt, voll ständ igexpli zieren. ' ) Diogcnes Laertius IX, 44. lic hts entsteht all S dem N ichts, lin d nichts ver- ge ht in das N ichts. (Demokrit.) J Hi n l~ f!l - ~ \,(>n l\larx k o rri~i e rt aus ..ei nes" - " Auss ichts punkt - I (pou sto) Anmerkungen zur Doktordissertation An hang 371 "Es isl Zeit', d er bessern Mensc hheit d ie F reiheil der Geister zu verkünden u nd nicht länger zu dulden, daß sie den Vcrlusl ihrer Fesseln b ~u·cin e."l S.1 29. I. c. W enn es schon anno 1795 Zeit war, wie im J c.h re 1841 ?133J Um hier bei Gelegenheit eines fast berüchtigt gewo rdnen Thcmns zu gedenken, der Beweise /ür das Dasein Gottes, so hat Hegel diese theologischen Beweise sämtlich umgedreht, d. h. verworfen , um sie zu rechtfe rt igen . Was müssen das für Klienten sein, di e de r Advokat nicht anders der Verurteilung entziehn kann, als indem er selb st sie totschlägt? H egel interpretiert z. B. den Schluß von der Welt auf G ott in die G estalt : "Weil das Zufäll ige nicht ist, ist Gott oder das Absolute" 15~1. Allein der t~eolog i sche Beweis heißt umge kehrt: "Weil das Zufällige wahres S ein hat, ist Gott ." Gott ist die Garantie für die zufälli ge Welt. Es versteht sich, deß damit auch das Umgekehrte gesagt ist. Die Beweise für das D asein G ottes sind entweder nichts als hohle T autologien - z. B. der ontologische Beweis hieße nichts als: "was ich mir wirklich (realiter) vorstelle, ist eine wirkliche Vorstellung für mich ", das wirkt auf mich , und in diese m Sinn habe n alle GöLter, sowo hl die heidnischen als christlichen, eine reelle Exi stenz 2 besessen. Hat nicht der alte Moloch geherrscht 3 ? War nicht der delphi sche Apollo ein e wirkliche Macht im Leb en der Gri echen? Hier heißt auch Kants Kritik l551 nichts. Wenn jemand sich vorstellt, hundert Tale r zu besitzen, wenn diese Vorstellung ihm keine beliebige, subjektive ist, wenn er an sie glaubt , so haben ihm die hundert eingebildeten Taler denselben Wert wie hundert wirkliche. Er wird z. B. Schulden auf seine Einbildung machen, sie wird wir/~en, wie die ganze Men schheit Schulden au/ ihre Go'ller gemacht hat. Im G egenteil. Kants Beispiel 1561 hätte den ontologischen Beweis bekräftigen können. Wirkliche Taler haben dieselbe Exi stenz, di e~ eingebildete Götter [haben] . H at ein wirklicher Taler anderswo Exi stenz als in der Vorstellun g, wenn auch in einer allgemeinen oder vielmehr gemeinschaftlichen Vorstellung der M ensehen? Bringe Papiergeld in ein Land, wo man diesen G ebrauch des Papiers nicht kennt, und jeder wird lachen über deine subjekti ve Vo rstellung. Komme mit deinen Göttern in ein Land, wo andere G ötter gelten, und man wird di r beweise n, daß du an Ei nbildungen und Abstraktionen leidest. Mit Recht. Wer einen Wendengott den alten Griechen ge bracht, hätte den Beweis von der Nichtexistenz dieses G ottes gefunden . D enn für die G riechen existierte er nicht. Wa s ein bestimmtes Land für bestimmte Götter aus der Fremde, das ist das Land de r Vernun/t/ür Gott überhaupt, eine Gegend, in der seine Existenz au/ho·rt s. 1 All e H ervorhebungen, außer "besse rn", ' ·0 11 lVIarx -~ "Existenz" korrigier t aus: Mach tnach "geherrsch t" ges tr ichen: dem d ie M enschenopfer fi elen - ·1 .. dic" kor ri gie rt aus: als - 5 "Existenz aufhört " korri giert alls : Nichtexis ten= bewiesen wird 3 4' Anmerkungen zur Doktordissertation Anhang 373 Oder die Beweise für das D asein G ottes sind nichts als Beweise für das Dasein des tfesentlichen menschlichen S elbstbewußtseins. logische Explikationen desselben. Z. B. der ontologische Beweis. Welches Sein ist un mi ttelbar. inde m es gedac ht wird? D as Selbstbewußtsein . In diesem Sinn e sind alle Beweise für das D asein G ottes Beweise für sein N ichtdasein. Wide rlegungen aller Vo rstellunge n von einem G ott. Die wirklichen Beweise müßten umgeke hrt lauten: "Weil die N atur schlecht einge richtet ist. ist Gott." "Weil eine un vern ünftige Welt ist. ist G ott." "Weil der G edanke ni cht ist. ist Gott." Was besagte dies aber. als. u;em die Welt un vernünftig. we r daher selbst ;,m ve rniinftig ist, dem ist Go lf? Oder die vernunft ist das Dasein Goltes. Un ~ ,. [ .. . ] w enn ihr die Idee l eines objehtivenl Goi tes l voraussetzt , wie kö nn t ihr von Gesetzen sprechen, di e di e Vernunft l aus sich selbst hervorbringt. da doch Autonomiel allein einem absolut freien l Wesen l zukommen kann?" Schell ing. I. c. S . 198. [Brief X .] "Es ist Verbrec hen an d er Menschheit, Grundsätze zu verbergen, die allgemein mittei lbar sind." D erselbe. I. c . S. 199. 1 Hervorhebung von I'vIarx