Konzept Haus für Kinder

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Konzept
Haus für Kinder
“Nesterl”
Soziale Dienste GmbH
Wittelsbacherhöhe 19
94315 Straubing
Tel.: 09421 9979-0
Fax: 09421 9979-79
WWW.AWO-STRAUBING.DE
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
A:
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
1.7
1.8
1.9
1.10
1.10.1
1.10.2
1.10.3
1.11
B:
2.
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
C:
3.
3.1
3.2
3.2.1
3.2.2
3.2.3
3.2.4
3.2.5
3.3
3.3.1
3.3.2
3.3.3
3.3.4
3.3.5
3.3.6
3.3.7
3.3.8
D:
4.
4.1
4.2
4.3
4.4
4.4.1
4.4.2
4.5
4.5.1
4.6
4.7
Vorwort
Organisatorische Konzeption
Träger
Organigramm
geschichtlicher Hintergrund
Ausgangssituation
Einrichtungsart
Zielgruppe
Standort und Lage
Öffnungs- und Schließzeiten
Betreuungskosten
personelle Besetzung
Aufnahmeverfahren
Aufnahmekriterien
Anmeldung
Aufnahme
Tagesablauf
Pädagogische Konzeption
Gesetzliche Grundlagen
Schutzauftrag gem. § 8a SGB VIII
Unser Leitbild
Unser Selbstverständnis
Rolle der Erzieherin
Pädagogischer Auftrag
Bildung und Erziehung
Grundprinzipien der Bildungs- und Erziehungsarbeit
Partizipation
Bildungs- und Erziehungsziele nach dem BEP
Basiskompetenz
Personale Kompetenz
Soziale Kompetenz
Lernmethodische Kompetenz
Resilienz – Widerstandsfähigkeit
Bildungsbereiche
Werteorientierung
Sprachliche Bildung
Medienkompetenz
Mathematisches Denken
Naturwissenschaften, Technik und Umwelt
Kreativität
Bewegung
Gesundheit
Pädagogische Schwerpunkte
Altersmischung und gruppenübergreifende Kooperation
Übergänge in den Einrichtungen
Entwicklungsanreize und –förderung
Erfahrungsräume und Lernen
Spielen
Das freie Spiel
Das angeleitete Spiel
Zusammenleben
Inklusion
Partizipation
Projektarbeit
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
4.8
4.9
D:
5.
5.1
5.2
5.2.1
5.2.2
E:
6.
6.1
6.2
Hausaufgabenbetreuung
Bausteine unseres Leistungsangebotes
Kooperationen
Elternarbeit
Formen der Elternarbeit
Kooperationspartner
interne
externe
Qualitätsmanagement
Team
Fortbildung
Reflexion
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
Vorwort
Die Familienlandschaft heute ist weitaus vielfältiger und bunter als noch vor wenigen
Jahrzehnten und verändert zunehmend ihr Gesicht. Kinder wachsen in sehr
unterschiedlichen Verhältnissen auf, die sich häufig auch innerhalb eines Kinderlebens
verändern. Plurale Familienformen erfordern vielfältige und differenzierte Angebote, um
diese Familien bei der Bewältigung ihrer breitgefächerten Aufgaben zu unterstützen.
In den ersten Lebensjahren eines Kindes können Elternzeit und Erziehungsgeld eine
Unterstützung zugunsten einer innerfamiliären Betreuung sein. Jedoch gibt es eine
wachsende Zahl von Kindern, deren Eltern bzw. Elternteile aus vielfältigen Gründen auf eine
Erwerbstätigkeit nicht verzichten wollen oder darauf angewiesen sind.
Mit dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige ab 2013 ist ein
weiterer großer Schritt zur Vereinbarung von Beruf und Familie unternommen worden. Aber
nicht nur der quantitative Ausbau sondern vor allem die qualitative Sicherstellung soll eine
Chancengerechtigkeit für alle Kinder schaffen. Die AWO ist sich dabei ihrer sozialen Aufgabe
bewusst und möchte mit einer qualitativ hochwertigen Betreuung von Kindern, mit ihrer über
30-jährigen Erfahrung in diesem Bereich, ihren Beitrag dazu leisten.
A: Organisatorische Konzeption
1. Träger
Träger des „Haus für Kinder“ ist die AWO Soziale Dienste GmbH mit dem Vorsitzenden des
Beirates, Herrn Alt-Oberbürgermeister und Mitglied des Landtages Reinhold Perlak und den
beiden Geschäftsführern Herrn Klaus Hoffmann und Herrn Hans Kopp. Die AWO Soziale
Dienste GmbH ist Mitglied der AWO M-Group mit den Gesellschaftern AWO KV MünchenStadt e.V., AWO Kreisverband Straubing-Bogen e.V. und dem AWO Ortsverein Straubing
e.V.
Vorsitzender des Beirates
Herr Reinhold Perlak
Geschäftsführer
Herr Hans Kopp
Geschäftsführer
Herr Klaus Hoffmann
Abteilungsleiter
Kindertagesstätten
Herr Marco Grzyb
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
1.1 Organigramm
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
1.2 Geschichtlicher Hintergrund
Mit dem Aufbau einer Hausaufgabenstube im Jahre 1978 stieß die AWO Straubing erstmals
in das Feld der Kinderbetreuung vor. In den Folgejahren stieg der Bedarf an
Kinderbetreuungsplätzen so enorm, dass die AWO Straubing in regelmäßigen Abständen ihr
Angebot für Eltern und Kinder ausbaute. Mittlerweile befinden sich ein Kindergarten mit
Kinderkrippe, drei Schülerhorte und ein Haus für Kinder, sowie Mittagsbetreuungen in der
Trägerschaft der AWO Soziale Dienste GmbH. Ebenso ist die AWO Kooperationspartner an
zwei Offenen Ganztagsschulen und zählt somit zu den größten sozialen Dienstleistern in der
Kindertagesbetreuung in der Stadt Straubing und im Landkreis Straubing-Bogen. Die AWO in
Straubing kann seit nunmehr über 32 Jahren auf Erfahrungen in der Kinderbetreuung
zurückblicken. Mit 55 Mitarbeiter/innen unterschiedlichster fachlicher Qualifikationen und
Ausbildungen in der Abteilung Kindertagesstätten kann die AWO Soziale Dienste GmbH auf
ein breitgefächertes Angebot und fachliches Know-How zurückgreifen. Die Vernetzung mit
externen sowie internen Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe hat bei der AWO einen
hohen Stellenwert bei der Arbeit mit Kindern.
1.3 Ausgangssituation
Besonders der Straubinger Süden ist für viele junge Familien ein attraktives und bereits gut
genutztes Wohngebiet. Der Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätze ist laut Amt für
Kinder, Jugend und Familie und der Fortschreibung des Jugendhilfeplans für die Stadt
Straubing in den letzten Jahren enorm gestiegen. Die AWO unterstützt die Stadt Straubing
beim Ausbau von Kindertagesstättenplätze, besonders im U 3 Bereich tatkräftig. Um den
Eltern lange Anfahrtswege, die neue Platzsuche bei Ausscheiden wegen Alters und einen
erhöhten Aufwand der Organisation zu ersparen, ist der gewählte Standort ideal.
Grundsätzlich steht die Einrichtung allen Kindern und Eltern der Stadt Straubing zur
Verfügung.
1.4 Einrichtungsart
Um Kindern und Eltern eine stabile und entwicklungsfördernde Grundlage bei der Erziehung
bieten zu können, ist es der AWO ein Anliegen, eine bedarfsgerechte Betreuungsform für
Kinder anzubieten. Kinder entwickeln im Laufe der Zeit eine enge Beziehung zu Ihren
Betreuer/innen, wobei das Ausscheiden, bzw. der Wechsel in eine andere Form der
Kindertagesstättenbetreuung einen radikalen Schnitt und Umbruch für die Kinder bedeutet.
Umstände, die einer kontinuierlichen Begleitung der Kinder, aber auch der Eltern
entgegenstehen. Mit dem Konzept „Haus für Kinder“ profitieren sowohl Kinder als auch
Eltern von einer langjährigen Bindung und Begleitung durch fachlich geeignete und
erfahrene Mitarbeiter/innen. Durch die konzeptionelle Offenheit für die verschiedenen
Altersstufen kann jederzeit flexibel auf eine Bedarfsänderung reagiert werden.
1.5 Zielgruppe
Das „Haus für Kinder“- Konzept bietet durch die gemeinsame Betreuung von Krippen-,
Kindergarten- und Hortkindern in einem Gebäude, sowie deren engen Vernetzung mit einem
weiteren Grundschulhort ein anregendes Umfeld und vielfältige Möglichkeiten z.B. für
altersübergreifendes soziales Lernen. So können Kinder von 8 Wochen bis 12 Jahren die
Einrichtung durchgehend besuchen oder bei Bedarf, durch die enge Kooperation mit dem
Grundschulhort St. Josef, einen sanften Übergang in die nächste Einrichtung erfahren. Es
wird den Kindern ermöglicht, über Jahre hinweg kontinuierliche Beziehungen aufzubauen.
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
Der Tagesablauf und die damit verbundenen pädagogischen Angebote sind dabei auf die
unterschiedlichen Bedürfnisse aller Altersgruppen abgestimmt und werden von ihnen aktiv
mitgestaltet. Das „Haus für Kinder“ bietet 43 Krippenplätze und 55 Kindergarten/Hortplätze, wobei je nach Bedarfslage die Plätze variabel belegt werden können.
1.6 Standort und Lage
Die Gebäude, Wittelsbacherhöhe 19 a und b im Straubinger Süden, die bisher
den Grundschulhort „Nesterl“ beherbergten, sind zweistöckiges Gebäude und bestechen mit
einem gewissen Charme und Flair, den renovierte alte Gebäude oftmals "ausstrahlen". Im
Gebäude 19 b finden die Kindergarten- und Hortkinder ihr zu Hause. „Ältere“ Kinder können
über den nahegelegenen AWO Grundschulhort St. Josef, bzw. dem AWO Hort „KiK“ in St.
Stephan, durch entsprechende Altersöffnung nach unten, mitversorgt werden. Das Gebäude 19
a wird für die Krippenkinder genutzt und ist direkt durch eine Garderobenanbau mit dem
Nebengebäude verbunden. Weitläufige Grünflächen und Außenspielgeräte, die zum Spielen
und Toben einladen sind vorhanden. Die gute Verkehrsanbindung gewährleistet eine schnelle
Erreichbarkeit für alle Eltern im Stadtgebiet. Ebenso ist eine Einbindung im Gemeinwesen
mit Nutzung aller vorhandenen Ressourcen, unter anderem im Rahmen der „soziale Stadt“ Ziel
der Einrichtung.
Außenansicht „Nesterl“
Wittelsbacherhöhe 19b
Die Räume wurden als
Funktionsräume so eingerichtet, dass
man in einem offenen System, aber
auch mit Kleingruppen pädagogisch
arbeiten kann.
Verwaltung
Wbh.19
1.7 Öffnungs- und Schließzeiten
Die Öffnungs- und Schließzeiten werden gemäß dem Bedarf der Eltern erfolgen, der jährlich
ermittelt wird. Das „Haus für Kinder“ hat maximal 30 Tage + 5 Tage für Fortbildungen im Jahr
geschlossen. Kernzeiten werden nach den Richtlinien des BayKiBiG gewährleistet. Denkbar
sind sowohl Vormittags- als auch Nachmittags-, bzw. Ganztagsgruppen.
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
1.8 Betreuungskosten
Die Gebühren werden in der Satzung der Kindertagesstätten geregelt.
1.9 Personelle Besetzung
Die Arbeitszeiten und die Besetzung des pädagogischen Personals richten sich im Rahmen
des Bayerischen Kinder- und Bildungsgesetzes (kurz: BayKiBiG) nach den jährlichen
Buchungszeiten und den Vorgaben des Sachaufwandsträgers. Durch die altersspezifische
Erweiterung und Umstrukturierung des Hortes „Nesterl“ wäre qualifiziertes Personal mit
langjähriger Erfahrung in der Kinderbetreuung frei, die die Organisationsstruktur und die
pädagogische Leitkultur der AWO bereits kennt. Die Einarbeitungszeit kann somit auf ein
Minimum reduzieren werden. Durch spezielle Fortbildungen wird das Personal in der
Krippen- und Kindergartenpädagogik geschult und mit dem altersübergreifenden, offenen
System vertraut gemacht. Eine personelle Vertretung bei Krankheit, Fortbildung, etc. ist
durch die Einbindung in die Abteilung Kindertagesstätten mit über 44 pädagogischen
Mitarbeiter/innen jederzeit gewährleistet.
1.10 Aufnahmeverfahren
1.10.1 Aufnahmekriterien
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Wir nehmen Kinder aller Nationalitäten und Religionen auf.
Wir nehmen im „Haus für Kinder“ grundsätzlich Kinder ab 0 Jahren bis zu 10 Jahren
auf.
Das „Haus für Kinder“ steht grundsätzlich Kindern mit dem Hauptwohnsitz am Ort der
Einrichtung offen. Ausnahmen sind in Einzelfällen möglich.
Die Aufnahme erfolgt nach Maßgabe der verfügbaren Plätze. Sind nicht genügend freie
Plätze vorhanden, wird die Auswahl insbesondere nach folgenden Kriterien getroffen:
a)
Kinder, deren Mutter bzw. Vater alleinerziehend und berufstätig ist;
b)
Kinder, deren Eltern sich in einer besonderen Notlage befinden;
c)
Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind;
d)
Kinder mit besonderen Bedürfnissen.
e)
Kinder, die im Kindergartenjahr vor der Schulpflicht stehen.
Über die Aufnahme entscheidet die Leitung.
Kinder, deren Eltern sich in einer besonderen Notlage befinden (z.B. Krankheit),
können als Gastkinder vorübergehend aufgenommen werden, soweit Freiplätze
vorhanden sind bzw. eine Überbelegung zulässig ist.
1.10.2 Anmeldung
1.
2.
3.
5.
Ein zentraler Anmeldetermin wird in der örtlichen Presse und/oder durch geeignete
Aushänge bekanntgegeben.
Die Anmeldung gilt grundsätzlich für das ganze Krippen-/Kindergarten- und Hortjahr
vom 01. September bis 31. August des darauf folgenden Jahres und verlängert sich
automatisch. Auf Antrag können Kinder auch während des Jahres aufgenommen
werden.
Die Anmeldenden sind verpflichtet bei Anmeldung Auskünfte zur Person des Kindes
und zu den Eltern zu geben (vgl. § 62 SGB VIII). Zu diesem Zweck wird bei der
Anmeldung ein Formblatt ausgehändigt, das ausgefüllt und unterschrieben an die
Leitung zurückzugeben wird.
Alle Angaben der Eltern werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte
weitergegeben. Dazu besteht ein AWO-internes Datenschutzkonzept.
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
1.10.3 Aufnahme
Bei einem Tag der offenen Tür können sich interessierte Eltern bereits über das
pädagogische Konzept und die Räumlichkeiten vorinformieren. Nach einem zentralen
Anmeldetag wird gemeinsam mit allen Kindertagesstätten der Stadt Straubing der
Platzbedarf abgeglichen. Danach erfolgt erst eine verbindliche Zusage des Platzes. Bei
einem Aufnahmegespräch werden offene Fragen über pädagogische Richtlinien, vertragliche
Angelegenheiten, Aufsichtspflicht, Versicherung, Schutzauftrag, etc. geklärt. Gleichzeitig wird
auch der Verlauf der Eingewöhnungsphase besprochen, der für jedes Kind individuell
festgesetzt wird.
1.11 Tagesablauf
Krippenkinder
07.30 Uhr – 08.30 Uhr
08.30 Uhr – 09.00 Uhr
09.00 Uhr – 09.30 Uhr
09.30 Uhr – 11.30 Uhr
11.30 Uhr – 11.45 Uhr
11.45 Uhr – 12.30 Uhr
12.30 Uhr – 13.30 Uhr
12.30 Uhr – 14.30 Uhr
14.30 Uhr – 16.30 Uhr
Bringzeit der Kinder, Freispiel, Frühstück,
„Tür- und Angelgespräche“
Begrüßung, Morgenritual, Singkreis
Körperpflege
Pädagogische Angebote im Innen- und Außenbereich
Aufräumen und Vorbereitung auf das Mittagessen
Mittagessen nach individuellem Rhythmus
Bring- und Abholzeit, Freispiel
Mittagschlaf, bzw. Ruhephase individuell, Körperpflege
Pädagogische Angebote im Innen- und Außenbereich,
Abholzeit
Kindergartenkinder
07.30 Uhr – 08.30 Uhr
08.30 Uhr – 09.00 Uhr
09.00 Uhr – 09.30 Uhr
09.30 Uhr – 11.30 Uhr
11.30 Uhr – 12.00 Uhr
12.00 Uhr – 12.15 Uhr
12.15 Uhr – 13.30 Uhr
13.00 Uhr – 14.00 Uhr
14.00 Uhr – 14.30 Uhr
14.30 Uhr – 17.30 Uhr
Bringzeit der Kinder, Freispiel, Frühstück,
„Tür- und Angelgespräche“
Morgenkreis, Begrüßung
Zwischenmahlzeit
Pädagogische Angebote im Innen- und Außenbereich
Mittagessen
Körperpflege
Bring- und Abholzeit, Freispiel
Mittagschlaf nach Bedarf
Zwischenmahlzeit
Pädagogische Angebote im Innen- und Außenbereich,
Freispiel und Abholzeit
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
Schulkinder
11.10 Uhr – 14.00 Uhr
14.00 Uhr – 15.30 Uhr
15.30 Uhr – 17.30 Uhr
Freispiel und Mittagessen
Hausaufgabenzeit
Pädagogische Angebote im Innen- und Außenbereich
Freispiel und Abholzeit
B: Pädagogische Konzeption
2. Gesetzliche Grundlagen
Die pädagogische Arbeit in unserem „Haus für Kinder“ orientiert sich an den Grundlagen des
Bayerischen
Kinderbildungsund
Betreuungsgesetzes
(BayKiBiG),
dessen
Ausführungsverordnung (AVBayKiBiG) sowie an den Bayerischen Bildungs- und
Erziehungsplan (BEP) für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung und den
Empfehlungen zur pädagogischen Arbeit in Horten. Ein wesentlicher Bestandteil unserer
Tätigkeit ist die individuelle Förderung des einzelnen Kindes.
Unser Hauptbestreben besteht darin, Kinder zu befähigen, Basiskompetenzen und
Schlüsselqualifikationen zu entwickeln und zu erwerben, um den Anforderungen in Familie,
Staat und Gesellschaft bestmöglichst gewachsen zu sein und ein harmonisches und
eigenverantwortliches Leben führen zu können. Einen großen Stellenwert besitzen dabei
Spracherwerb und Sprachförderung.
Das „Haus für Kinder“ ist eine familienunterstützende und familienergänzende Einrichtung.
Es steht allen Kindern offen, unabhängig von ihrer individuellen physischen und psychischen
Entwicklung, ihrer Konfession und Nationalität.
2.1 Schutzauftrag gem. § 8a SGB VIII
Ziel des Schutzauftrages bei der AWO Soziale Dienste GmbH nach § 8a Absatz 2 SGB VIII
ist das Zusammenwirken von Kindertagesstätte und Jugendamt. Dieser Prozess ist so
gestaltet, dass der Gefährdung des Kindeswohls wirksam begegnet wird.
Gem. § 8a SGB VIII „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ setzt die AWO Soziale
Dienste GmbH als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe den dort formulierten
Schutzauftrag um. Werden Beschäftigten der AWO im Zusammenhang mit ihrer
Dienstausübung gewichtige Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Wohls eines Kindes
bekannt, so sind Verfahrensregelungen einzuhalten, die als Dienstanweisung festgehalten
sind. Ein Vertrag über die Ausübung des Schutzauftrages mit dem Amt für Kinder, Jugend
und Familie besteht bereits seit 2008. Eine enge Kooperation mit dem Mitarbeiter der KoKiStelle (Koordinierende Kinderschutzstelle) wird gewährleistet.
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
2.2 Unser Leitbild
Unser im Jahr 1919 gegründeter Wohlfahrtsverband AWO setzt sich für eine sozial gerechte
Gesellschaft ein und stützt seine Grundprinzipien auf freiheitliche und demokratische Werte.
In den letzten Jahren wurde die Unternehmensphilosophie unseres Verbandes
weiterentwickelt und die aus der Arbeiterbewegung entsprungenen Traditionswerte mit den
Anforderungen an ein modernes Dienstleistungsunternehmen verknüpft. Die AWO von heute
ist in den unterschiedlichsten sozialen Arbeitsfeldern tätig. Unabhängig davon, welche Ziele
und Intentionen in den einzelnen Bereichen angestrebt werden, weisen AWO-Einrichtungen
eine unübersehbare Gemeinsamkeit auf – fachliches Handeln wird durch die Grundwerte
des Verbandes bestimmt, die in sogenannten Leitsätzen unser Leitbild präzisiert.
Die
Arbeiterwohlfahrt
kämpft
mit
ehrenamtlichen
Engagement und professionellen Dienstleistungen für eine
sozial gerechte Gesellschaft.
Leitsätze im Arbeitsfeld „Tageseinrichtungen für Kinder“
•
Wir bestimmen - vor unserem geschichtlichen Hintergrund als Teil der
Arbeiterbewegung - unser Handeln durch die Werte des freiheitlichendemokratischen Sozialismus: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und
Gerechtigkeit.
Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
Der freiheitlich-demokratische Sozialismus ist wichtige Orientierung der Arbeiterwohlfahrt seit
ihrer Gründung. Seine Werte haben nichts an Aktualität und Bedeutung verloren.
• Solidarität bedeutet, über Rechtsverpflichtungen hinaus durch praktisches Handeln
füreinander einzustehen. Wir können nur dann menschlich und in Frieden miteinander leben,
wenn das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes von der Politik umgesetzt wird, wenn wir für
einander einstehen und die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal anderer überwinden.
Wer in Not gerät, kann sich auf die Solidarität der Arbeiterwohlfahrt verlassen. Solidarität ist
auch Stärke im Kampf um das Recht.
• Toleranz bedeutet nicht nur, andere Denk- und Verhaltensweisen zu dulden, sondern sich
dafür einzusetzen, dass jedermann und besonders Minderheiten sich frei äußern können, in
ihrer Religion und Weltanschauung nicht eingeschränkt werden und so leben können, wie sie
es für angemessen halten. Toleranz endet dort, wo sie Gefahr läuft, missachtet und
missbraucht zu werden. Solchen Gefahren stellt sich die Arbeiterwohlfahrt entgegen.
• Freiheit ist die Freiheit eines jeden, auch des Andersdenkenden. Freiheit bedeutet, frei zu
sein von entwürdigenden Abhängigkeiten, von Not und Furcht. Freiheit bedeutet, die
Möglichkeit zu haben, individuelle Fähigkeiten zu entfalten und an der Entwicklung eines
demokratischen, sozial gerechten Gemeinwesens mitzuwirken. Nur wer sich sozial gesichert
weiß, kann die Chancen der Freiheit nutzen.
• Gleichheit gründet in der gleichen Würde aller Menschen. Sie verlangt gleiche Rechte vor
dem Gesetz, gleiche Chancen, am politischen und sozialen Geschehen teilzunehmen, das
Recht auf soziale Sicherung und die gesellschaftliche Gleichstellung von Frau und Mann.
• Gerechtigkeit fordert einen Ausgleich in der Verteilung von Arbeit und Einkommen,
Eigentum und Macht, aber auch im Zugang zu Bildung, Ausbildung und Kultur.
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
Wir akzeptieren unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche unserer Mitbürger, die Teil
ihrer Lebensgeschichte sind.
Die AWO Kindertagesstätten treten für gleiche Bildungschancen als echte Lebenschancen
für alle Kinder und gegen die Benachteiligung von Kindern aus nicht-wohlhabenden Familien
im herkömmlichen Bildungssystem ein. Wir sind uns bewusst, dass gerade für Kinder aus
benachteiligten Verhältnissen die frühzeitige Nutzung von Kindertageseinrichtungen ihre
Zukunftschancen zu verbessern vermag.
Jeder Einzelne ist Teil der Gesellschaft und hat das gesetzlich verankerte Recht, sich aktiv
am Leben zu beteiligen
•
Wir sind ein Mitgliederverband, der für eine sozial gerechte Gesellschaft kämpft
und politisch Einfluss nimmt. Dieses Ziel verfolgen wir mit ehrenamtlichen
Engagement und professionellen Dienstleistungen.
Die Arbeiterwohlfahrt beteiligt sich in allen gesellschaftlichen Bereichen und auf allen
politischen Ebenen an Entscheidungsprozessen. Als Spitzenverband der Freien
Wohlfahrtspflege wirkt sie insbesondere an der Gestaltung der Sozialpolitik und bei der
Lösung sozialer Probleme mit und nimmt Einfluss auf die Sozialgesetzgebung. Die
Arbeiterwohlfahrt betont dabei den Vorrang der staatlichen und kommunalen Verantwortung
für die Erfüllung des Anspruchs auf soziale Hilfen, auf Erziehung und Bildung sowie für die
Planung und Entwicklung eines zeitgerechten Systems sozialer Dienste und Einrichtungen.
Sie fördert staatsbürgerliche Verantwortung und mitbürgerliche Gesinnung. Die
Arbeiterwohlfahrt
unterstützt
und
fördert
den
Selbsthilfegedanken
und
die
Selbsthilfebewegungen. Sie versteht sich weiter als sozialpolitische Interessenvertretung
aller Menschen, insbesondere jener, die sich allein kein Gehör verschaffen können.
Ehrenamtlich und hauptamtlich Tätige arbeiten hierbei kollegial zusammen.
So fordert unser Verband auch ein Netz sozialer Sicherungssysteme und versteht
Tageseinrichtungen für Kinder als einen unverzichtbaren Teil der sozialen Infrastruktur, der
zur positiven Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien beiträgt, soziale
Benachteiligungen ausgleicht und Chancengleichheit ermöglicht.
Träger und Mitarbeiterinnen beteiligen sich aktiv im Gemeinwesen und an politischen
Entscheidungsprozessen und kämpfen für den Erhalt von Tageseinrichtungen.
Soziales Engagement in Diensten und Einrichtungen der AWO soll den engagierten
Mitbürgerinnen
und
Mitbürgern
die
Möglichkeit
geben,
ihren
individuellen
Engagementbedürfnissen nachgehen zu können und dabei zugleich die Lebensqualität jener
bereichern, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Die Stärkung des
bürgerschaftlichen Engagements ist von zentraler Bedeutung für die Weiterentwicklung der
Bürgergesellschaft.
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
•
Wir fördern demokratisches und soziales Denken und Handeln. Wir haben
gesellschaftliche Visionen
Die AWO setzt sich für eine Kultur des Zusammenlebens und –wirkens zwischen den
Generationen, zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft, in der
Nachbarschaft und am Arbeitsplatz ein. Je mehr Menschen bereit sind soziale und politische
Verantwortung zu übernehmen, sich aktiv am Gemeinwesen zu beteiligen um so eher kann
dies gelingen.
In der fachlichen Arbeit in unseren Kindertagesstätten ist es uns wichtig Kindern soziale
Werte und Kompetenzen zu vermitteln und deren Betätigungs- und Beteiligungsrechte zu
fördern.
Unser Ziel ist Grundlagen dafür zu schaffen, die für ein friedliches Zusammenleben in
unserer Gesellschaft erforderlich sind.
Unterschiede werden von uns nicht als Problem sondern als Chance gesehen.
•
Wir unterstützen Menschen, ihr Leben eigenständig und verantwortlich zu
gestalten und fördern alternative Lebenskonzepte
Das humanistische Menschenbild der AWO geht davon aus, dass der Mensch über ein
großes Potential an Fähigkeiten verfügt, dessen Entfaltung dazu befähigt, ein Leben in
Verantwortung für sich selbst und andere führen zu können.
Kinder werden als eigenständige Persönlichkeiten ernst genommen und Bildungs- und
Erziehungsprozesse so gestaltet, dass sie ihre Fähigkeiten und Potentiale entfalten können.
Wir orientieren uns nicht einseitig an traditionellen Familienbildern sondern berücksichtigen
bei der Angebotsstruktur die unterschiedlichsten Lebenskonzepte und –situationen.
Diese sind sowohl selbstbestimmt als auch durch wirtschaftliche und politische Lebenslagen
geprägt. Wir sehen es als unsere Verpflichtung an, familiäre Lebenszusammenhänge zu
kennen und zu verstehen sowie Eltern als Partner und Kunde ernst zu nehmen und zu
beteiligen.
•
Wir praktizieren Solidarität und stärken die Verantwortung der Menschen für die
Gemeinschaft.
Wir stehen für solidarische Hilfe zur Selbsthilfe. Wir gewähren Rat, Unterstützung und Hilfen,
unabhängig von ethnischer Herkunft, Nationalität, Religion, Weltanschauung oder
Geschlecht.
Oberstes Ziel in unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist es, sie bei der Findung in
ein selbstbestimmtes, verantwortungsbewusstes Leben zu begleiten. Durch professionelle
Unterstützungssysteme wird ihnen die Verantwortung für sich selbst bewusst gemacht.
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
Die Arbeiterwohlfahrt wendet sich Menschen zu, die Hilfe und Unterstützung in gelebter
Solidarität benötigen.
•
Wir bieten soziale Dienstleistungen mit hoher Qualität für alle an.
Fachliches und kompetentes Handeln und Verlässlichkeit in unseren Entscheidungen sind
unverzichtbar. Sie bestimmen den Erfolg, das Ansehen und die Glaubwürdigkeit des
Verbandes in der Öffentlichkeit, bei den Mitgliedern und den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern. Für ihren humanitär-politisch begründeten Beitrag zum Sozialstaat bedarf die
Arbeiterwohlfahrt des kooperativen Zusammenwirkens von ehren- und hauptamtlicher Arbeit.
Beide Bereiche sind gleichbedeutend und profitieren voneinander. Dafür müssen geeignete
Regeln und Arbeitswege geschaffen und beachtet werden.
Unsere Tageseinrichtungen für Kinder unterliegen einem ständigen Prozess der
Weiterentwicklung. Konzeptfortschreibung und Anpassung an neue geltende pädagogische
Grundsätze sind ebenso wie Fortbildung und Motivation aller Mitarbeiter/innen Garantie für
eine hohe Qualität in der Betreuung.
Qualitätsmanagement in
Kindertageseinrichtungen
zielgerichteten, effektiven Arbeit in den Tagesstätten.
•
bietet
die
Möglichkeit
einer
Wir handeln in sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer und internationaler
Verantwortung und setzen uns nachhaltig für einen sorgsamen Umgang mit
Ressourcen ein
Der Arbeiterwohlfahrt sind die Zusammenhänge zwischen Sozialem, Bildung, Wirtschaft,
Gesundheit und Umwelt auch im globalen Maßstab bewusst. Wirtschaftliche Stabilität ist für
uns eine wichtige Grundlage des sozialen Zusammenhalts in der Gesellschaft. Daher
erwarten wir von den Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik, dass sie bei ihren
Entscheidungen die Belange der Menschen in den Vordergrund stellen. Die
Arbeiterwohlfahrt fördert die internationale Zusammenarbeit mit dem Ziel eines friedlichen
Zusammenlebens der Völker. Außerdem wollen wir mithelfen, die wirtschaftliche Entwicklung
voranzubringen und in ihrer Globalisierung sozial beherrschbar zu machen.
Von Mitarbeiter/innen der KiTa`s erfordert dies einen verantwortlichen Umgang und ein
ganzheitliches Verständnis für Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Unsere
Bemühungen gehen kontinuierlich dahin, die fachliche Arbeit ständig zu reflektieren und zu
verbessern.
Ressourcen sind begrenzt, die AWO setzt sich nachhaltig für einen sorgsamen Umgang
damit ein.
• Wir wahren die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit unseres Verbandes; Wir
gewährleisten Transparenz und Kontrolle unserer Arbeit.
Wir handeln wirtschaftlich und machen unsere Arbeit durchschaubar. Die Arbeiterwohlfahrt
als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege arbeitet nach betriebswirtschaftlichen
Grundsätzen und fachlichen Standards. Sie bewertet ihren Erfolg aber nicht allein an den
Betriebsergebnissen. Für die Arbeiterwohlfahrt steht der Mensch im Mittelpunkt. Bei allen
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
betriebswirtschaftlichen Erfordernissen sind für uns die soziale Verantwortung und die
Orientierung am Gemeinwesen bestimmend.
Die Arbeit in unseren Kindertagesstätten unterliegt der genauen Dokumentation, sowohl im
betriebswirtschaftliche Sinne, als auch die Betreuung am Kind wird durch
Beobachtungsbögen, bzw. Hilfeplänen dokumentiert. Projektarbeit und Jahresprogramm
werden den Eltern und der Öffentlichkeit bekannt gegeben.
Wir kontrollieren deren sachgerechte und rechtmäßige Verwendung durch interne und
externe Prüfungen und Beratungen. Wir legen regelmäßig auch der Öffentlichkeit gegenüber
Rechenschaft über unsere Tätigkeit ab. Wir entlassen die öffentliche Hand nicht aus ihrer
Verantwortung für die Grundsicherung der sozialen Arbeit.
•
Wir sind fachlich kompetent, innovativ und verlässlich und sichern dies durch
unsere ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Arbeiterwohlfahrt legt großen Wert auf die stetige fachliche und persönliche Entwicklung
ihrer ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie motiviert zum
ehrenamtlichen Mitarbeiten, fordert Einsatz und fördert Leistungsfähigkeit und
Leistungsbereitschaft.
Die Kompetenzen unserer Mitarbeiter/innen in Tageseinrichtungen werden kontinuierlich
durch interne und externe Qualifizierungsmaßnahmen weiterentwickelt und orientieren sich
an den Anforderungen des Praxisfeldes. Bei der Weiterentwicklung unseres Angebotes wird
die Mitarbeiterschaft beteiligt.
Unsere Arbeitsstrukturen gestalten wir kooperativ, human, funktional und wirtschaftlich. Nur
wenn diese Ansprüche in der Praxis umgesetzt werden, können sich Mitglieder und ehrenund hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Verband identifizieren.
2.3 Unser Selbstverständnis
Unserem Bild vom Kind liegen fachwissenschaftliche, gesellschaftliche und ethische
Einstellungen zugrunde:
•
•
•
Jedes Kind ist von Natur aus neugierig, verfügt über große Entwicklungspotentiale und will
sich die Welt auf seine kindspezifische Weise aneignen. Für diesen Bildungsprozess
brauchen die Kinder familiäre und außerfamiliäre Erfahrungsräume.
Kinder brauchen Erwachsene, die ihr kindspezifisches „Erleben der Welt“ ernst nehmen,
verstehen und unterstützen; sie vor Gefahren schützen und ihre Erwartungen, Wünsche
und Meinungen berücksichtigen.
Kinder brauchen die Erfahrung mit und den Kontakt zu anderen Kindern um soziale,
emotionale, kreative und kognitive Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Kinder brauchen zur Orientierung und Differenzierung ihrer Wahrnehmung verlässliche,
alltagsentsprechende Strukturen, die ihnen für ihre Entwicklung Freiraum und Sicherheit
bieten.
Kinder haben eigene Sozial- und Grundrechte, die in der UN-Kinderrechtskonvention
verankert sind. Alle Kinder haben, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer
kulturellen und ethnischen Orientierung und von der Lebenssituation ihrer Eltern, ein
Grundrecht auf Bildung, Erziehung und Betreuung.
Bildung wird als Grundrecht verstanden, das jedem Kind, egal welcher Herkunft und
Sozialschicht offenstehen muss.
Das Kleinkind wird als aktives Wesen begriffen, das sich von Geburt an mit seiner sozialen
und gegenständlichen Umwelt auseinandersetzt und seine eigene Entwicklung
mitbestimmt.
Der Säugling wird nicht als hilfloses und passives Wesen gesehen, sondern er setzt sich
vielmehr aktiv mit seiner Umwelt auseinander und bestimmt so seine Entwicklung mit.
Da bereits Neugeborene über eine Vielzahl von Kompetenzen verfügen mit denen sie
sich mitteilen, ist es die Aufgabe der Erwachsenen, die Signale wahrzunehmen und zu
verstehen.
Der Erwachsene nimmt nicht die Rolle des Allwissenden und Allmächtigen ein. Er lernt
und vermittelt dem Kind nicht nur was richtig ist, sondern unterstützt es darin, es selbst
herauszufinden.
Die Erwachsenen-Kind-Beziehung wird als partnerschaftliche Interaktion verstanden. Die
Gleichrangigkeit innerhalb dieser Beziehung wird auch auf alle anderen Beziehungen
übertragen z.B. Eltern-Betreuer/in.
Die pädagogischen Mitarbeiter/innen orientieren sich in ihrer Arbeit an der Individualität
und an den Stärken der kindlichen und erwachsenen Persönlichkeiten.
2.4 Rolle der Erzieher/innen
Die Erzieher/innen sind Beobachter, Helfer und Unterstützer und bereiten die Kinder auf das
Leben vor. Sie unterstützen die Kinder vieles selbst zu tun, suchen mit ihnen nach
Lösungsmöglichkeiten und vermitteln grundlegendes Wissen. Mit Lob gehen sie bewusst um
und vermeiden Tadel, sie können sich zurücknehmen und das Kind dort abholen, wo es
gerade steht. Die Erzieher/innen vermitteln Werte, Normen und Regeln, akzeptieren
Schwächen und Stärken der Kinder und fördern eine gezielte positive Entwicklung jedes
Kindes. Sie sind Vorbilder und schaffen die Balance für das Kind zwischen eigenem
Interesse und geordneter Arbeit, vermitteln Spaß und Freude am Arbeiten und Lernen und
wecken so die Neugierde und den Forschungs- und Experimentierdrang des Kindes.
Die Erzieher/innen verhalten sich dem Kind gegenüber authentisch, einfühlsam und
unterstützend. Sie beachteten die Stimmung und die jeweilige Situation, in der sich das Kind
befindet. Sie stellen Fragen, ermuntern das Kind, seine Gefühle und Ideen auszudrücken,
reagieren angemessen auf die verbalen und nonverbalen Hinweise des Kindes.
Dabei geht es darum, die Kinder nicht zu verändern, sondern sie in ihren Eigenheiten und
Besonderheiten zu verstehen. Sie helfen jedem Kind sich seinen Möglichkeiten
entsprechend zu entwickeln. Die Erzieher/innen identifizieren sich mit ihrer Arbeit, sind
engagiert und zeigen ihre Freude.
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2.5 Pädagogischer Auftrag
Der gesellschaftliche Wandel in Deutschland steht seit einiger Zeit – insbesondere in Bezug
auf die Bildungs- und Erziehungsqualität – im Mittelpunkt von zahlreichen Fachdiskussionen.
Analysen
über
die
Auswirkungen des
gesellschaftlichen
Wandels
auf
die
Lebensbedingungen von Kindern und Familien fordern, dass Tageseinrichtungen für Kinder
durch die Sicherung angemessener Rahmenbedingungen in die Lage versetzt werden, sich
den damit verbundenen Problemen und Herausforderungen stellen zu können, sie
auszugleichen und anzunehmen.
Zu den zentralen gesellschafts- und fachpolitischen Aussagen zählen:
•
•
•
•
•
•
Der wirtschaftliche Strukturwandel bringt drastische Veränderungen der Arbeitswelt mit
sich u.a. in Form einer zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitszeiten und
Arbeitsverhältnisse. Erziehungsberechtigte stehen verstärkt vor dem Problem Arbeit und
Familie miteinander koordinieren zu können.
Bei alleinerziehenden Elternteilen und bei zunehmender Kinderzahl steigt das
Armutsrisiko. Die Kluft zwischen arm und reich erhöht sich.
Aus den unterschiedlichsten Gründen können sich familiäre Lebensverhältnisse
mehrfach verändern. Für die Bewältigung der damit verbundenen Brüche, Risiken und
Übergänge benötigen Kinder und Eltern verstärkt Unterstützungsangebote.
In immer kürzerer Zeit werden neue Erkenntnisse und Informationen produziert. Kinder,
die in einer sogenannten Wissensgesellschaft aufwachsen, müssen auf ein lebenslanges
Lernen vorbereitet werden. Sie brauchen Grundqualifikationen, mit denen Informationen
selektiert und verarbeitet werden.
Die Integration von behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindern in das
gesellschaftliche Leben ist zentrale Aufgabe aller.
Nachhaltige Auswirkungen auf öffentliche und private Lebenszusammenhänge wird die
zunehmende Medialisierung der Lebenswelten haben.
Zum sozialpolitischen Selbstverständnis der AWO gehört die Berücksichtigung der
gesellschaftlichen Anforderungen. AWO Tageseinrichtungen vermitteln humane Werte und
Lebenskompetenzen. Die Kinder erfahren eine intensive Unterstützung mit Veränderungen
und Unsicherheiten in ihrem Leben umzugehen, es verantwortlich zu gestalten und vor allen
Dingen auch genießen zu können.
Das Denken, Fühlen und Handeln von Kindern orientiert sich im „Hier und Jetzt“ an ihren
aktuellen Erfahrungen. Die Zukunft beinhaltet jedoch einen Faktor von Ungewissheit, den
niemand genau vorherzusagen vermag.
Unsere Einrichtungen gestalten ihren pädagogischen Auftrag deshalb im Spektrum von
gegenwärtigen kindlichen Bedürfnissen und zukunftsorientierten Kompetenzen.
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C: Bildung und Erziehung
Bildung findet nicht nur in der „Wissensvermittlungsinstitution Schule“ statt, sondern ist auch
Auftrag der Bildungsinstitution Kindertageseinrichtung. Bildung hat den Auftrag, dass
Kinder heute schon Fähigkeiten erwerben können, die für eine erfolgreiche Zukunft
erforderlich sind. Gleichzeitig soll das Recht der Kinder auf Selbstbestimmung und das
„Kind-sein-können“ anerkannt werden.
"Ein Kind ist kein Gefäß,
das gefüllt,
sondern ein Feuer,
das entzündet werden will"
(Francoise Rabelais)
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3. Grundprinzipien der Bildungs- und Erziehungsarbeit
Lernen ist ein lebenslanger Prozess, der bereits mit der Geburt beginnt und zu fördern ist.
Bildung wird nicht mehr als rein schulische Aufgabe verstanden, vielmehr lernen Kinder vor
allem in verschiedenen Lebensräumen. Das Konzept sieht deshalb vor, verschiedene
Professionen und Angebote in den täglichen Ablauf einzubringen. Interne Fachkräfte im
Kreativ-, Sport-, Mal-, Bau- und Gartenbereich sind ebenso vorstellbar, wie externe
Angebote,
wie
z.B.
Yoga,
Physiotherapie,
ambulante
Erziehungshilfen,
Entspannungsangebote, etc. für Kinder und Eltern.
3.1 Partizipation
Der Erwachsene nimmt nicht die Rolle des Allwissenden und Allmächtigen ein. Er lernt und
vermittelt dem Kind nicht nur was richtig ist, sondern unterstützt es darin, es selbst
herauszufinden. Die Erwachsenen-Kind-Beziehung wird als partnerschaftliche Interaktion
verstanden. Die Gleichrangigkeit innerhalb dieser Beziehung wird auch auf alle anderen
Beziehungen übertragen z.B. Eltern-Betreuerin.
Bei wöchentlichen Konferenzen tauschen sich Kinder und Erzieherinnen über Erlebtes und
Geplantes aus. In diesem Rahmen werden alle wichtigen Informationen an die Kinder
weitergegeben und die Kinder können ihre Wünsche und Anregungen ansprechen. Zudem
haben sie die Möglichkeit über Konflikte des Alltags zu sprechen und gemeinsame Lösungen
zu finden.
3.2 Bildungs- und Erziehungsziele nach dem BEP
3.2.1 Basiskompetenz
Die pädagogische Arbeit in unseren Kindertagesstätten orientiert sich an den Bedürfnissen
der Kinder und soll unsere Kleinsten auf ein eigenständiges Leben vorbereiten. Dazu ist es
notwendig, sich Zielsetzungen zu geben und diese kontinuierlich zu verfolgen. Das Kind wird
als aktives Wesen begriffen, der sich von Geburt an mit seiner sozialen und
gegenständlichen Umwelt auseinandersetzt und seine eigene Entwicklung mitbestimmt.
Qualitätsziel: Erwerb
von Basiswissen
Kinder werden ständig mit neuen Informationen konfrontiert, die selektiert, verstanden und
bewertet werden müssen. Als Grundlage für die Orientierung in differenzierte Lebens- und
Lernzusammenhänge ist jedoch nicht die Anhäufung von neuen Informationen und
Datenbanken entscheidend, sondern vielmehr das Verständnis über Zusammenhänge.
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Zielumschreibung:
Kinder brauchen erfahrungs- und handlungsbezogenes Basiswissen, mit dem sie ihre
Handlungsmöglichkeiten erweitern und ihre Fähigkeiten zur Kommunikation und Kooperation
mit anderen entwickeln können. Zur Aneignung von Basiswissen gehört auch eine kind- und
situationsgerechte Vermittlung von "Problemwissen".
Zielumsetzung:
Kinder erfahren Grundwissen über ihren eigenen Körper und ihr Geschlecht, gesunde
Ernährung, naturbezogene Zusammenhänge im Jahreskreislauf, Umwelt und Sinn und
Sachzusammenhänge von Umweltbedingungen, familiäre Lebenswelten. Sie lernen den
Umgang mit Informations- und Kommunikationsmedien.
3.2.2 Personale Kompetenz
Unter personaler Kompetenz verstehen wir, dass das Kind ein bewusstes Gefühl für seine
persönliche Identität besitzt. Das Kind erlebt sich in der Gemeinschaft als eigenständige,
selbstwirksame Persönlichkeit mit all seinen Eigenschaften, Fähigkeiten und Schwächen. Es
lernt, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, zu äußern und zu befriedigen. Dies dient
der Entwicklung des Selbstvertrauens und Selbstwertgefühles der Kinder. Sie sollen sich der
eigenen Gefühle bewusst werden, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln,
schöpferisches Handeln und Selbständigkeit zeigen. Sie lernen, sich erreichbare Ziele zu
setzen, sich über Erfolge freuen zu können und Misserfolge zu überstehen. Durch
erforschen, experimentieren und probieren erlernen die Kinder die Fähigkeit der
Selbstwahrnehmung. Erfolgserlebnisse schaffen dabeiGlücksgefühle,
die bewusst
wahrgenommen werden. Unsere pädagogischen Fachkräfte geben nicht nur vor, was richtig
ist, sondern unterstützen die Kinder es selbst herauszufinden. So wird ihnen Aktivität und
Selbstvertrauen vermittelt.
Qualitätsziel: Erwerb
von personalen
Kompetenzen
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Personale Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Selbständigkeit, Kommunikationsfähigkeit und
der Umgang mit Gefühlen werden von Kindern in zuverlässigen Beziehungen zu
Erwachsenen erworben, die ihnen emotionale Akzeptanz, Selbstvertrauen und
Wertschätzung entgegenbringen.
Zielumschreibung:
Kinder sind aufgrund der psychologischen Entwicklungsprozesse viele Jahre auf
zuverlässige Beziehungen angewiesen. Erste prägende Beziehungen erfahren sie in der
familiären Lebensgemeinschaft, in der sie aufwachsen. Unsere Tageseinrichtungen knüpfen
an diesen Erfahrungen an, vertiefen und erweitern sie.
Umsetzung:
In unseren Tagesstätten erfahren Kinder, dass ihre Gefühle und Meinungen ernst
genommen werden und erleben Verständnis für ihre individuelle Ausdrucksweise. Wir
ermutigen und unterstützen sie darin, neue Erfahrungen zu machen. Kinder können sich an
den personalen Kompetenzen der Erzieher/-innen orientieren. Sie werden in der Entwicklung
ihrer kommunikativen Fähigkeiten und durch entsprechende Angebote in ihrem
Grundbedürfnis nach Bewegung unterstützt und gefördert.
3.2.3 Soziale Kompetenz
In unserer Einrichtung sind die Kinder zum
ersten
Mal
in
einer
größeren
Kindergemeinschaft, wo alle die gleichen
Rechte und Möglichkeiten haben. Der Aufbau,
die Wahrnehmung und die Pflege von
sozialen Beziehungen sind die Wurzeln für
kindgemäßes Erleben von Demokratie.
Wir geben dem Kind Stütze und Hilfe, wenn
es in die Einrichtung kommt, sich von Eltern
und Familie loslösen muss. Das Kind
bekommt in der Tageseinrichtung die
Möglichkeit zu vielen sozialen Kontakten, sozialer Verantwortung, zu Freundschaften und
Bindungen zu Kindern und Bezugspersonen. Damit dies gelingt, schaffen wir eine
Atmosphäre des Vertrauens und Angenommenseins. Bei gemeinsamen Spielen und
Aktivitäten, durch Mitverantwortung in der Gruppe und zum Einzelnen, durch Absprachen,
gemeinsame Planungen und Durchführungen, sowie durch demokratisches Verhalten wird
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die soziale Kompetenz gestärkt. Wir achten auf nette Umgangsformen, Teambewusstsein,
gegenseitige Toleranz und Wertschätzung. Die Integration von Kindern mit
besonderem Förderbedarf ist zentrale Aufgabe in unserer Gesellschaft. Durch die
gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung werden Vorurteile abgebaut
und eine Teilhabe und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben gewährleistet.
Qualitätsziel:
Erwerb von sozialer
Kompetenz
In unserer pluralen Gesellschaft ist es mehr denn je erforderlich, soziale Wertmaßstäbe zu
entwickeln.
Zielumschreibung:
Kinder benötigen dazu Orientierung und Kriterien, an denen sie ihr Handeln, ihre
Entscheidungen und die Folgen für sich und andere altersentsprechend wahrnehmen und
bewerten können. Diese orientieren sich in den Tageseinrichtungen am Menschenbild und
den Werten des Verbandes: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Auf
dieser Grundlage sollen Kinder altersentsprechend Entscheidungen treffen und die Folgen
ihrer Handlungen für sich und andere in den Blick nehmen können.
Zielumsetzung:
Die Kinder lernen eigene Bedürfnisse zurückzustellen und die anderer zu bejahen,
individuelle und soziale Unterschiede zu achten und zu respektieren. In der KiTa-Gruppe
machen sie die Erfahrung, dass Konflikte und unterschiedliche Meinungen nach
demokratischen Regeln ausgetragen werden und der Umgang miteinander partnerschaftlich,
gewaltfrei und gleichberechtigt gestaltet wird. Sie lernen, dass sie in einer multikulturellen
Gesellschaft leben und machen die Erfahrung, dass Kinder anderer kultureller Herkunft
miteinbezogen und akzeptiert sind.
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3.2.4 Lernmethodische Kompetenz
Hinter dem Begriff „Lernmethodische Kompetenz“ sieht die AWO die Forderung, dass Kinder
lernen sollen, wie man lernt und Probleme löst. Kindern Kompetenz zu vermitteln, das
erworbene Wissen zu organisieren und dieses zur Lösung komplexer Problemsituationen
einzusetzen ist Grundlage für lebenslanges Lernen. Deshalb ist es uns besonders wichtig,
den Kindern die zentrale Bedeutung des Lernens darzulegen und ihnen beizubringen, wie
man sich selbstständig und eigenverantwortlich Wissen aneignen kann.
Qualitätsziel:
Erwerb von Lernkompetenz
Lernmethodische Kompetenz ist die Grundlage für einen bewussten Wissens- und
Kompetenzerwerb und der Grundstein für schulisches und lebenslanges, selbst gesteuertes
Lernen.
Zielumschreibung:
Das „Lernen lernen“ ist Grundlage, Wissen und Kompetenz kontinuierlich zu erweitern und
zu aktualisieren, sowie Unwichtiges und Überflüssiges auszufiltern. Wissen kompetent
nutzen zu können hängt nicht nur von den erworbenen Wissensinhalten ab, sondern vor
allem von der Art und Weise, wie man Wissen erworben hat.
Zielumsetzung:
Die Kinder lernen selbständig, oder mit unserer Unterstützung sich neue Informationen zu
besorgen und zu verschaffen. Dadurch wird es den Kindern möglich, neues Wissen besser
zu verstehen, zu begreifen und sich dessen Bedeutung bewusst zu werden. Die Kinder
sollen fähig sein, das neue Wissen aufzubereiten und ständig neu zu organisieren. Wir
bieten verschiedene Lernangebote an und sind darauf bedacht, wo wenig wie möglich
vorzugeben, so dass die Kinder in verschiedenen Situation ihre eigenen Ideen und
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Erfahrungen einbringen können. Den Kindern wird die Wichtigkeit des Lernens bewusst
gemacht. Erlebte Erfahrungen, bzw. Lerntransfers werden mit den Kindern reflektiert.
3.2.5 Resilienz - Widerstandsfähigkeit
Viele Kinder werden heute mit Unsicherheiten, Belastungen und schwierigen
Lebensbedingungen konfrontiert. Resilienz bedeutet die psychische Widerstandsfähigkeit
von
Kindern
gegenüber
biologischen,
psychologischen
und
psychosozialen
Entwicklungsrisiken. Diese Widerstandsfähigkeit wird im Verlauf der Entwicklung eines
Kindes durch die Interaktion mit der Umwelt, bzw. dem Umfeld des Kindes erworben.
Qualitätsziel:
Resilienz Widerstandsfähigkeit
Kinder sollen Veränderungen nicht als Belastung empfinden, sondern als Herausforderung,
die man aktiv bewältigen kann.
Zielumschreibung:
Problemsituationen sollen von den Kindern aktiv angegangen werden, sie sollen ihre
eigenen Ressourcen und Talente effektiv ausnutzten und an eigene Kontrollmöglichkeiten
glauben. Diese Fähigkeiten und Kompetenzen tragen dazu bei, dass Stressereignisse und
Problemsituationen weniger als belastend, sondern vielmehr als herausfordernd
wahrgenommen werden.
Zielumsetzung:
Kinder sind aktive Mitgestalter ihres eigenen Lebens. Durch den effektiven Gebrauch ihrer
internen
Ressourcen
(Selbstbewusstsein,
Selbständigkeit,
Problemlösefähigkeit,
Sozialkompetenz, positive Lebenseinstellung, etc.) können sie leichter auf Veränderungen
reagieren und mit diesen umgehen. Zur Förderung und Stärkung dieser Kompetenzen
benötigen sie der maßgeblicher Hilfe und Unterstützung. Ein positives Umfeld in unseren
Kita`s trägt maßgeblich zum Aufbau dieser Kompetenzen bei. Eine stabile, emotionalpositive Beziehung zu den Betreuer/innen, Wertschätzung und Akzeptanz, ein
unterstützendes, strukturiertes Erzieherverhalten und positive Vorbilder sorgen dafür, dass
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sich Kinder emotional-sozial entwickeln können. Eine partnerschaftliche Unterstützung in
Erziehungsfragen wird für die Eltern vorgehalten.
3.3 Bildungsbereiche
3.3.1 Werteorientierung
Kinder brauchen Werte und Orientierung. In unserem „Haus für Kinder“ greift dieses
Erziehungsziel in alle anderen Erziehungsbereiche über.
So helfen wir den Kindern, sich ein eigenes Weltbild in persönlicher Auseinandersetzung mit
vorfindbaren Traditionen und Wertsystemen, denen sie täglich begegnen, zu schaffen. Durch
ein gutes Miteinander, im gegenseitigen Respekt und Vertrauen, durch gutes Vorbild und
Beispiel Erwachsener und Gefühle der Geborgenheit soll sich das Kind Werte aneignen und
im liebevollen Miteinander ein positives Menschenbild aufbauen. Wir üben dies im täglichen
Umgang miteinander. Ethische Werte, wie Friedensliebe, gerechte Konfliktlösung, Regeln
und Ziele im Zusammenleben in der Gruppe und Gewissensbildung. Wir üben uns in
Tugenden wie: Nächstenliebe, Verzeihen können, Verantwortung tragen, Hilfsbereitschaft,
Teilen und Helfen,
Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Treue, Mäßigkeit, und
Charakterbildung.
Damit dies gelingt, schaffen wir eine Atmosphäre des Vertrauens und Angenommenseins.
Das Kind soll seine Gefühle äußern, Konflikte austragen und Beziehungen aufbauen können,
die ihm Geborgenheit und Selbstwertgefühl vermitteln. Bei gemeinsamen Spielen und
Aktivitäten, durch Mitverantwortung in der Gruppe und zum Einzelnen, durch Absprachen,
gemeinsame Planungen und Durchführungen, sowie durch demokratisches Verhalten wird
die soziale Kompetenz gestärkt. Wir achten auf nette Umgangsformen, Teambewusstsein,
gegenseitige Toleranz und Wertschätzung.
Umsetzungsmöglichkeiten in die Praxis:
• Allgemeiner Umgang miteinander ist geprägt von Wertschätzung, Achtung und
Toleranz
• Gespräche, Feste, Bräuche und Rituale zur eigenen und anderen Kulturen
• Bilderbücher und Geschichten zum Thema
• Abschiedsfeier bei Entlassung aus der Einrichtung
• offene Gesprächsrunden
• Lieder, Gespräche und Feste
• Ehrenamtliche Tätigkeiten in der Einrichtung
3.3.2 Sprachliche Bildung
Sprache ist der Schlüssel zu einem sozialen Miteinander, so dass der sprachlichen Bildung
aller Kinder, unabhängig ihrer Herkunft, in unserer pädagogischen Arbeit der meisten
Bedeutung zukommt. Sprachkompetenz ist die Grundlage für Bildung, gesellschaftliche
Teilhabe und Integration in die Gesellschaft. Sie ist wichtige Voraussetzung für
Chancengerechtigkeit.
Unter Sprachförderung verstehen wir alle pädagogischen Maßnahmen, durch die Kinder
Freude am Sprechen und an Kommunikation allgemein entwickeln und durch die sie die
Fähigkeit erwerben, sich mit anderen auszutauschen, anderen die eigenen Erlebnisse,
Gefühle, Meinungen, Gedanken und Wünsche mitzuteilen.
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Anhand der altersgemäß verschiedenen Angebote in der Literacy Erziehung bieten wir
vielfältige sprachliche Anregungen. Die dialogorientierte Buchbetrachtung sowie das
Vorlesen, gemeinsame Gedichte, Kinderkonferenzen, das Erlernen von Reimen oder
Gedichten steigern das Sprachinteresse der Kinder und somit auch den Spracherwerb. Eine
gezielte sprachliche Bildung im Vorschulalter wird durch das Würzburger Sprachprogramm
(Hören, lauschen, lernen) vermittelt. Kinder entdecken dabei spielerisch den Umgang mit Silben
und Buchstaben.
Durch eine „Schreibwerkstatt“ werden die Kinder langsam
mit Schrift und Schreiben vertraut gemacht. Dies
vermittelt Lust an der Schrift und dem Schreiben. Für
Kinder, deren Eltern beide nichtdeutschsprachiger
Herkunft sind und die einer Verbesserung der
Deutschkenntnisse bedürfen, bieten wir in Kooperation
mit Schule einen Stützkurs an. Die Kursteilnahme
verbessert die Startchancen in der Schule. Ebenso ist
eine Vernetzung mit den ehrenamtlichen Unterstützern
des Freiwilligenzentrums und die Kooperation mit
Sprachberatern angedacht, um Kindern mit Deutschproblemen eine zusätzliche Förderung
anbieten zu können. Kinder, die Probleme bei Satzbau, Grammatik oder Lautbildung haben
können eine logopädische Behandlung durch eine Fachkraft in Anspruch nehmen. Kleine
Gruppen bei der Hausaufgabenbetreuung ermöglichen eine intensive Förderung der
Schulkinder.
•
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•
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•
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•
Umsetzungsmöglichkeiten in die Praxis:
Führen von Gesprächen
Bereitstellung von Lese-, Buchecke
Vorlesen – selber lesen, Erzählen, Reimen, Fingerspiele
wöchentliche Durchführung des „Lauschclubs“ nach dem Würzburger Modell
Anbieten von Gesellschaftsspielen
Ausführung von Sprachbeobachtungen für Kinder ab vier Jahren mit den Testbögen
Seldak (für
deutschsprachige Kinder)
und
Simsik
(für Kinder mit
Migrationshintergrund)
Teilnahme Vorkurs Deutsch 240
Förderung des Rollenspiels
Bei Bedarf: Vermittlung zur Logopädin
Bei Bedarf Englisch-Kurs im Haus
kleine Hausaufgabengruppen
Nachhilfekurse im Rahmen des Bildungspakets
aktives Zuhören und Gesprächsbereitschaft signalisieren
Sprachanlässe schaffen, indem sich an die Bedürfnisse und Interessen der Kinder
orientiert wird
auf vollständige , grammatikalisch richtige Sätze achten
offene Fragestellungen
etc.
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Seit dem Jahr 2012 ist die Einrichtung mit dem Verbundpartner Kindergarten/-krippe
Regenbogen eine sogenannte Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration.
Die Offensive "frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration" soll dazu
beitragen, dass Kinder alle sprachlichen Anregungen erhalten, die sie in dieser Zeit benötigen.
Die Bundesregierung fördert mit insgesamt 400 Millionen Euro bis zu 4000 Schwerpunkt Kitas
bundesweit. Mit diesen Mitteln können ausgewählte Schwerpunkt-Kitas zusätzliche Fachkräfte
einstellen, die spezielle Angebote zur Sprachförderung realisieren.
Aufgaben der zusätzlichen Fachkraft:
•
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•
Beratung, Begleitung und fachliche Unterstützung der Kitateams für alltagsintegrierte
sprachliche Bildungsarbeit
Beratung, Begleitung und fachliche Unterstützung der Kitateams für die Zusammenarbeit
mit den Familien der Kinder
Exemplarische sprachpädagogische Arbeit mit Kindern insbesondere unter drei Jahren
3.3.3 Medienkompetenz
Der Erwerb von Wissen und Kenntnissen und deren Nutzung stellt in Verbindung mit neuen
Medien eine zentrale Bedeutung dar.
Unsere Kinder werden an sämtliche Medien herangeführt und können diese nutzen. Wir
bringen nahe, woher ich mir Wissen und Antworten holen kann, welche Einrichtungen,
Dienste etc. ich besuchen und dazu verwenden kann meine Interessen zu vertiefen. Wir
zeigen Möglichkeiten auf, wie Neigungen, Fähigkeiten und Können entwickelt und vertieft
sowie professionelle Hilfe erhalten werden kann. Ortsansässige Institutionen werden von uns
gerne besucht wie z.B. Radio AWN, Stadtbibliothek, Druckereien, etc.. Wir laden auch gerne
zu uns ein z.B. Donau TV, Lesepaten und eine Vielzahl von anderen interessanten
Fachleuten. Eine Vielzahl von Medien werden genutzt (Internet, Literatur….).
Umsetzungsmöglichkeiten in die Praxis:
• Bereitstellen von Leseecken mit Büchern,
Comics,…
• Anbieten altersgerechter Filme
• Einführung am PC für Vorschulkinder
• Internetführerschein
• kindgerechte PC-Nutzung
• „Lernen am PC“
• Führen von Gesprächsrunden über
Medienerfahrungen
• Besuch der Bücherei
3.3.4 Mathematisches Denken
Mathematisches Denken ist die Basis für lebenslanges Lernen, sowie Grundlage für
Erkenntnisse in fast jeder Wissenschaft, der Technik und Wirtschaft.
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In vielfältiger Weise können wir dem Kind Zugang und Hilfen geben, es aber auch frei
erfinden, erforschen und experimentieren lassen. Es lernt Farben, Formen, Mengen,
Größenverhältnisse, Flächen, und Körper kennen. Dies ermöglicht oft das nahe Umfeld des
Kindes, in dem es sich befindet. Eine Vielfalt an didaktischen und kognitiven Spiel- und
Lernmaterialien steht ebenfalls zur Verfügung. Das Kind lernt vergleichen, klassifizieren,
zuordnen von Objekten und Materialien. Die Zählkompetenz wird z.B. durch Projektarbeit
„Zahlenland“ gestärkt. Zahlen, Größenvorstellungen, Längen, Zeiten, Gewichte usw. können
ermittelt werden.
Umsetzungsmöglichkeiten in die Praxis:
• bewusstes Benennen von Formen, Zeiträumen, etc.
• Abzählreime, Rhythmus-, Hüpfspiele
• Zähl- und Würfelspielen
• Sortieren und Zuordnen von Materialen
• Umsetzen eines geregelten Tagesablaufs
• Bereitstellen von Konstruktions- und Legematerial und Mess- und Wiegegeräten
• Eindecken der Tische mit den Kindern
• sicherer Umgang mit Hilfsmaterial
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3.3.5 Naturwissenschaften, Technik und Umwelt
Wissenschaft, Technik und Umwelt prägen unser
tägliches Leben. Das Kind hat Freude am
Beobachten, Erforschen und Experimentieren, es
lernt Gesetzmäßigkeiten und setzt sich mit
Zusammenhängen auseinander.
Wir ermöglichen dem Kind, Eigenschaften
verschiedenster
Stoffe
(feste
Körper,
Flüssigkeiten) zu erkunden, Phänomene aus der
Welt der Akustik und Optik zu erfahren und sich in
Zeit und Raum orientieren zu können (z.B. Uhr,
Kalender, Himmelsrichtungen, Tages- u. Wochenablauf). Durch kindgerechte Experimente
können naturwissenschaftliche Vorgänge bewusst wahrgenommen und verstanden werden.
Materialien verschiedenster Art finden hierbei ihre Verwendung; wie Messbecher, Lupen,
Schläuche, Plastikflaschen, Schwämme, Magnete, Globus, Thermometer, Werkzeuge usw.
Kinder
sollen
lernen,
Ihre
Umwelt
bewusst
wahrzunehmen
und
ihr
Selbstverständnis
in
Abhängigkeit zur Natur entwickeln und schulen. Die
Kinder können Naturmaterialien sammeln, sortieren,
ordnen, benennen und beschreiben, Veränderungen in
der Natur beobachten und beschreiben. Der sorgsame
Umgang mit Pflanzen, Menschen und Tieren ist
Bestandteil
unserer Arbeit.
Kinder
sind
von
zunehmender Umweltverschmutzung und von der
Ausbeutung von natürlichen Ressourcen unmittelbar
betroffen. Durch wertschätzende Erfahrungen in der Natur werden Kinder zum sorgsamen
Umgang mit ihrer Umwelt sensibilisiert.
Umsetzungsmöglichkeiten in die Praxis:
• Interesse der Kinder im Alltag wecken und Fragen aufgreifen (z.B. im Stuhlkreis)
• Aufteilung der Räume in Funktionsecken mit unterschiedlichen Spiel- und
Lernmaterialien
• Durchführung naturwissenschaftlicher Experimente (z.B. Farbenlehre, Pflanzen
ziehen, Gemüsebeet, etc.)
• Besichtigung von Betrieben (Bäcker, Werkstatt, etc.)
• Kooperation mit externen Fachkräften aus dem naturwissenschaftlichen Bereich
• verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen
• Wahrnehmen der Umwelt mit allen Sinnen
• Einblick in ökologische Zusammenhänge (z.B. Ökosystem Wald, Biotop).
• Vorleben von Verantwortung (z.B. Mülltrennung, Müllaktionen, …)
• Ermöglichung von Aufenthalten in der freien Natur
• Pflege des Gartens
• bewusster Genuss von hochwertigen Lebensmitteln
• Projekte (Marmelade einkochen, Gestalten mit Naturmaterialien, Besuch auf dem
Bauernhof, etc.)
• Diskussion von Umweltproblemen und Entwicklung von Lösungsstrategien (Wasser- /
• Stromeinsparung, etc.).
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3.3.6 Kreativität
In der Umsetzung der Erziehungs- und Bildungsziele legen wir besonderen Wert auf
Kreativität, Fantasie und musische Bildung.
Wir geben den Kindern großen Freiraum zur Umsetzung von
Kreativität und Fantasie. Die Ideen der Kinder werden
lebensbezogen aufgegriffen und entwickelt. Wir arbeiten sehr
viel in Projektarbeit auch im künstlerischen Bereich. Dazu laden
wir uns externe Fachkräfte ein. Kinder lernen natürliche und
künstlich hergestellte Materialien sowie deren Beschaffenheit
kennen sowie den Umgang mit Werkzeugen und Techniken.
Fein- und Grobmotorik wird unbewusst geschult. Wir bringen die
Schönheit und den Reichtum der Natur nahe, Fantasie kann
sich entfalten und wird bereichert. Kinder stellen z.B.
Waldfenster aus Holz, Schnüren und Naturmaterialien her,
Tücher werden mit Erdfarben bemalt oder Weihnachtsbilder für
die Eltern aus alten Rindenstücken und anderen Findlingen
angefertigt. Wir zeigen Kindern auf, wie eine kreative
Lebensgestaltung das Leben bereichert. Unsere Kinder dürfen
ihre musikalischen Vorlieben entwickeln durch: täglichen Gesang bei Geburtstagsfeiern,
Sing-, Kreis- und Bewegungsspielen, in Musikrhythmen, bei Tanz und Bewegung, beim
Improvisieren, beim Hören von Musikträgern. Durch den Einsatz von Musikinstrumenten,
verschiedener Geräte und Materialien und das Erzeugen von Tönen werden musikalische
Vorlieben vertieft. Die Kinder entwickeln ein Gefühl von Rhythmus durch Klatschen,
Nachgehen, Klopfen, Hüpfen, Laufen, usw.
Umsetzungsmöglichkeiten in die Praxis:
• freie und geführte Kreativ-Angebote, Basteln, Malen, Musik, Graffitti, etc.
• Theater- und Rollenspiele mit Auftritten bei Elternabenden
• Einführung in verschiedene Bastel- und Werktechniken
• Gestaltung eines Kreativraumes
• Bereitstellung von kreativem Material (Stoffe, Holz, Wolle, Papier, Knete, …)
• Bereitstellen verschiedener Mal- und Zeichenmaterialien (Wasserfarben, Pinsel,
Filzstifte,
• Holzfarbstifte, Kreiden, Fingerfarben, Spraydosen…)
• ansprechende Raumgestaltung durch Kinder
• Museums- und Theaterbesuchen
• Tischkultur und Tischmanieren
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3.3.7 Bewegung
Körperliche Betätigung ist unverzichtbarer und
wesentlicher Schwerpunkt in der Erziehung.
Bewegung stärkt den Bewegungsapparat und die
Muskeln,
schafft Selbstwertgefühl
und
Motivation.
Körperliche Aktivitäten entwickeln die Kinder
beim Spiel, bei gezielten Aktivitäten, wie Turnen,
Rhythmik, Gymnastik, Tanz und Singspielen, bei
Gesellschafts- und Wettspiel.
Das Außenspielgelände können sie großzügig
erkunden und sich ungezwungen bewegen durch
Herumrennen und –toben, durch Wettspiele und Betätigen der Turn-, Wipp- und
Klettergeräte, durch Schaukeln, Rutschen und Fahren.
Im Turnraum stehen Matten, Seile, Bälle, Reifen, Fahrzeuge, Stelzen und Trampolin zur
Verfügung. Schulung der Grob- und Feinmotorik, Kräfte messen, Schnelligkeit,
Koordinationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Reaktion und Gleichgewicht sind uns wichtig. Die
tägliche Benutzung des Turnraums, bzw. der Freigeländes ermöglicht es den Kindern ihren
natürlichen Bewegungsdrang nachkommen können. Durch die Anbindung an das Aquatherm
können die Kinder erste Schritte, bzw. ihre Erfahrung mit dem Element Wasser erlernen,
bzw. vertiefen.
Umsetzungsmöglichkeiten in die Praxis:
• Außengelände mit vielen Spiel- und Sportgeräten
• Turnraum
• Teamsport, Ballspiele
• Bewegungsstunden mit wechselnden Schwerpunkten
• Organisation von Ausflügen und Wanderungen
• Schwimmkurse
• Anregen zu Bewegungsspielen
• Anspannungs-, Entspannungsübungen
• Yoga
• Tanz
• Abhalten von Bewegungswettkämpfen
(Gaudiolympiade, …).
3.3.8 Gesundheit
Gesundheitserziehung ist ein wichtiger Bestandteil
unserer Erziehungsarbeit. Das Kind muss seinen
Körper wahrnehmen und damit umgehen können.
Deshalb sind gesunde Ernährung, Kenntnisse über
Körperpflege
und
Hygiene,
Körperund
Gesundheitsbewusstsein, die richtige Einstellung zu
Sexualität, ebenso Sicherheitsregeln und Schutz
wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung des
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Kindes und Kriterien unser pädagogischen Arbeit.
Durch gemeinsames Zubereiten von Speisen, Kochen und Backen wollen wir die Kinder
sensibilisieren für eine gesunde Ernährungsweise.
Kenntnisse in Körperpflege erstrecken sich über die Sauberkeitserziehung, regelmäßiges
Händewaschen, wetterbedingte Kleidung, Techniken der Zahn- und Mundpflege.
Sicherheits- und Schutzvorkehrungen sind uns wichtig. Die Kinder sollen Gefahrenquellen
erkennen und verhüten lernen. Dies gilt im Bereich des Gebäudes und der Außenanlagen.
Wir besprechen und erlernen Schutzmaßnahmen und lernen richtiges Verhalten im
Straßenverkehr und bei Notfällen.
Umsetzungsmöglichkeiten in die Praxis:
• verschiedene thematische Angebote (Koch-, Back-, Erste-Hilfe-, Entspannungskurs,
etc.)
• Nutzen der Angebote der ansässigen Krankenkassen
• Vermittlung eines bewussten Genusses von gesunden Lebensmitteln
• Gewährleistung regelmäßiger Mahlzeiten mit der Vermittlung von Tischsitten
• Angebot eines abwechslungsreichen Speiseplans mit qualitativ hochwertigen
Produkten
• zur freien Verfügung stehende Getränke
• Mithilfe der Kinder beim Brotzeitdienst
• Suchtprävention
• Erste-Hilfe-Kurs für Kinder
Soziale Dienste GmbH
Geschäftsstelle
Konzeption
D: Pädagogische Schwerpunkte
4. Altersmischung und gruppenübergreifende Kooperation
In den letzten Jahren haben immer mehr Kindertageseinrichtungen Formen der
Altersmischung eingeführt. Zum einen haben sich manche Kindergartengruppen für einzelne
Zweijährige geöffnet oder betreuen ein bzw. mehrere Kinder weiter, obwohl diese bereits
eingeschult wurden. Zum anderen haben einige Tagesstätten die sogenannte "kleine"
Altersmischung durch die Aufnahme von Kindern vom Säuglingsalter bis zur Einschulung
und andere die "große" Altersmischung durch die Aufnahme von Kindern vom Säuglingsoder Kleinkindalter bis hin zu deren 10. oder 12. Lebensjahr eingeführt. Unser Konzept sieht
vor, dass die Kinder vom Säuglingsalter bis zum 12. Lebensjahr (bzw. 14. Lebensjahr, je
nach Bedarf) in einem Gebäude betreut werden. Zwischen den Krippen- und Kindergarten/Hortkindern wird eine räumliche und spielerische Begegnung gefördert, wobei der
„Schutzraum“ Krippe ihre Eigenständigkeit bewahrt, um die Kleinstkinder nicht zu
überfordern. Bei den Kindergarten- und Hortkindern ist eine altersübergreifende Kooperation
mit gemeinsamen Projekten, bzw. Spielzeiten angedacht. Der Übergang in den Hort St.
Josef wird durch eine enge Vernetzung und durch gegenseitige Hospitation, Besuche der
Kinder, Schnuppertage, gemeinsame Unternehmungen, etc. erleichtert. Diese
Betreuungsform bringt viele Vorteile für die Kinder und deren Eltern.
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Altersmischung entspricht dem Leben: nur selten altershomogene Gruppen
weniger Übergänge/ Wechsel von Einrichtungen; mehr Kontinuität
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Konzeption
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Geschwister können gemeinsam eine Einrichtung besuchen
Kinder haben über Jahre hinweg konstante Bezugspersonen
ältere Kinder sind Verhaltensmodelle für jüngere
Kinder mit Entwicklungsrückständen werden nicht zu Außenseitern
längerfristige Freundschaften unter Kindern sind möglich
mehr Kooperation statt Konkurrenz; weniger Konflikte; weniger Streit um dieselben
Spielsachen
jüngere Kinder lernen Modelle der Konfliktlösung von älteren
ältere Kinder sind rücksichtsvoll und hilfsbereit gegenüber jüngeren, bieten Trost und
emotionale Unterstützung, lernen Empathie
insbesondere Einzelkinder können in der Gruppe "Ersatz"-Geschwister finden
bessere Selbständigkeitsentwicklung bei jüngeren Kindern aufgrund von Modellernen
und Entwicklungsanreize durch ältere
geringe Fluktuation vermittelt mehr Sicherheit und Geborgenheit
jüngere Kinder profitieren von Interaktionen mit älteren, da sich diese in ihrem
Sprachstil besser auf deren Aufnahmefähigkeit einstellen
jüngere Kinder lernen von älteren: mehr Anregungen und Entwicklungsanreize
ältere Kinder lernen durch Lehren und "Tutoring"; sie sichern ihr Wissen durch
Weitergabe und Wiederholung
unterschiedliche Talente & Begabungen, kulturelle Hintergründe werden als Chance
genutzt
weniger Leistungsdruck, da weniger Konkurrenz durch Gleichaltrige
Aufbau eines partnerschaftlichen Vertrauensverhältnisses zu Eltern durch langjährige
Begleitung besser möglich
beständige Begleitung der Familie in unterschiedlichen Lebensphasen möglich
etc.
4.1 Übergänge in den Einrichtungen
Die Gestaltung der Eingewöhnungsphase nimmt in der pädagogischen Arbeit mit Kindern
eine besondere Rolle ein. Der Verlauf der Eingewöhnungszeit beeinflusst in hohem Maße
die Entwicklungsbedingungen der Kinder und die Zusammenarbeit zwischen der Einrichtung
und den Eltern. Immer wieder stehen im Leben neue Herausforderungen an und man muss
sich auf veränderte Situationen einstellen – der Eintritt in die Krippe, der Wechsel in den
Kindergarten der Schuleintritt und der Wechsel in den Hort sind einschneidende
Lebensabschnitte der Kinder.
Bereits vor der Anmeldung haben die Kinder durch einen
„Schnuppertag“ die Möglichkeit den Alltag kennen zu lernen. Die
Eingewöhnungsphase gestalten wir mit jeder Familie individuell
und richtet sich nach den Bedürfnissen der Familie. Besuche der
Einrichtungen „zur Probe“ erleichtern den Übergang vom
„Krippenkind“ zum „Kindergartenkind“ und anschließend in den
Hort, da die Kinder sowohl die Gebäude, die Erzieher/innen und
die Kinder durch die übergreifende Kooperation bereits kennen.
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Ziele einer gestalteten Eingewöhnungszeit sind:
- Gestaltung der Übergangs- und Trennungssituation als positive Lernmöglichkeit für alle
Beteiligten
- Einbeziehung der Eltern in Entscheidungsprozesse der Eingewöhnungsplanung
- gemeinsames Bewältigen der Umbruchsituation unter Einbeziehung der verschiedenen
Bedürfnisse, Fähigkeiten und Neigungen der Beteiligten
- Individuelle Maßnahmen zur Eingewöhnung
- Unterstützung und Begleitung durch Eltern oder Personen, die das Kind bisher primär
betreut haben
- behutsames Hineinwachsen des Kindes in die neue Situation
- Möglichkeit für das Kind zur aktiven Auseinandersetzung mit der Vielfalt der neuen
Eindrücke
- Möglichkeit zur Orientierung und Aufbau von Vertrautheit
Schrittweise Eingewöhnung in die Einrichtung!
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4.2 Entwicklungsanreize und –förderung
Kinder entwickeln sich aufgrund ihrer aktiven Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrer
Umwelt. Im „Haus für Kinder“ sollen Kinder ihren Entwicklungsweg gehen können, der ihren
Möglichkeiten, persönlichen Schwerpunkten und ihrem individuellen Tempo entspricht.
Angebote zur Entwicklungsförderung setzen immer an den Stärken, Interessen und
Bedürfnissen des einzelnen Kindes an und sind nicht dazu gedacht Entwicklungsschritte zu
beschleunigen oder auf von außen definierte Ziele hinzutrainieren. Entwicklungsanreize und
–förderung orientieren sich vielmehr am Entwicklungsprofil, dessen Grundlage die tägliche
Beobachtung, strukturierte Beobachtung, entwicklungspsychologische und pädagogische
Erkenntnisse, Gespräche mit Eltern, Kolleg/innen und ggf. Fachdiensten ist. Neben der
individuellen Entwicklungsförderung spielt ebenfalls die Gestaltung des Gruppenlebens eine
große Rolle.
4.3 Erfahrungsräume und Lernen
Der Mensch lernt in seinem Leben nie wieder so schnell, so intensiv und so umfassend wie
in seinen ersten drei Lebensjahren. Spielen und Lernen stehen dabei in einem sehr engen
Zusammenhang. Jedoch spielen Kinder nicht um zu lernen und sie lernen nicht nur beim
Spiel. In der Gestaltung von Lernangeboten und Lernformen, speziell solcher die
Eigenaktivität und Selbstvertrauen stärken, nimmt der Erwachsene eine große Rolle ein.
Im „Haus für Kinder“ werden
Kindern unter Einsatz geeigneter Zeitstrukturen,
Interaktionsbeziehungen und Materialien vielerlei Möglichkeiten gegeben
• spielerisch und beiläufig zu lernen
• selbst zu Ergebnissen von
Lernprozessen zu kommen
• in realen Situationen,
Sinnzusammenhängen und sozialen
Kontexten zu lernen
• selbst aktiv zu sein
• die eigene Kreativität und Phantasie
einsetzen und weiterentwickeln zu
können
• den eigenen Körper entdecken zu
können und dadurch Selbständigkeit
und Autonomie bei der eigenen
Bedürfnisbefriedigung erreichen zu können (Händewaschen, eincremen, Essen
nehmen, Schuhe ausziehen....
• eigene Mitwirkungsprozesse im Erwachsenenlebensalltag entdecken und
Arbeitsprozesse nachvollziehen zu können (einkaufen, staubsaugen, Handwerker
beobachten....
• Zusammenhänge zu begreifen und Lösungen für Probleme zu finden (wohin
verschwindet der Bauklotz, Ineinanderstecken von Schachteln, woher kommt der
Wind, wie wächst der Baum....)
• mit allen Sinnen wahrzunehmen und zu lernen (verschiedene Materialien, Farben,
Musik, Tanz......)
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4.4 Spielen
Spielen ist die wichtigste Tätigkeit für Kinder. Im Spiel erfahren sie zum einen den
notwendigen Ausgleich und Sicherheit, um dem enormen Entwicklungsdruck standhalten zu
können. Zum anderen eröffnet das Spiel neue Entwicklungsanreize und Risiken. Kinder
benötigen für ihre verschiedenen Spielbedürfnisse
unterschiedliche Spielformen und verschiedene
Spielpartner/innen
(jünger,
älter, kompetenter,
Mädchen, Jungen, Erwachsene, Kinder....). All dies
finden sie in dem „Haus für Kinder“. Ebenso stehen
ihnen Spielmaterialien mit Aufforderungscharakter zur
Verfügung, klare räumliche Strukturen unterstützen sie
eigene Spielideen unabhängig von Erwachsenen zu
finden.
Darüber
hinaus
werden
vielfältige
Bewegungsspielräume
und Möglichkeiten zu
Bewegungsaktivitäten angeboten.
4.4.1 Das freie Spiel
Das freie Spiel nimmt in unserer pädagogischen Arbeit einen großen Stellenwert ein. Das
Spiel ist ein selbst bestimmtes Lernen mit allen Sinnen, welches starke emotionale
Beteiligung und körperlichen und geistigen Einsatz fordert. Bildungsinhalte können von
Kindern spielerisch erworben werden, wenn man ihnen genügend Raum, Zeit,
entsprechende Materialien und die notwendige menschliche Unterstützung zur Verfügung
stellt. Die Erzieherin beobachtet in erster Linie das freie Spiel und greift nur bei Bedarf ins
Geschehen ein.
4.4.2 Das angeleitete Spiel
Hier werden situations- und themenorientiert bewusst Fähigkeiten gefördert, wobei sich die
Spiele nach den Bedürfnissen und Kenntnissen der Kinder richten. Als angeleitete
Spielformen kommen Rollen-, Bewegungs-, Entspannungs-, Musik-, Gruppen-, Reaktions-,
Wahrnehmungs-, Rate-, und Sprachspiele in Betracht.
4.5 Zusammenleben
Die Gemeinschaftserfahrungen, die Kinder in der Gruppe machen, sind von großer
Bedeutung. Kinder haben das Bedürfnis zusammen zu sein und genießen dies auch. Das
Bedürfnis nach körperlicher Nähe, Wärme, emotionaler Geborgenheit, Kommunikation und
Verständigung ist in dieser Altersstufe sehr ausgeprägt und kann an vielen Punkten des
Tages gestillt werden. Innerhalb der Gruppe lernen Kinder sich als Individuen
wahrzunehmen, sich aktiv mit Konflikten auseinanderzusetzen, sich durchsetzen aber auch
nachgeben zu können, Mitgefühl und Anteilnahme empfinden und zum Ausdruck bringen zu
können. Das „Haus für Kinder“ zeigt sich ihnen als Modell für das Zusammenleben in einer
sozialen Gemeinschaft.
Kinder haben Freude und Spaß am Leben. Dies nimmt einen festen Bestandteil im KiTaalltag ein. Gemeinsam feiern die Kinder ihre Geburtstage, Feste im Jahreskreis, öffnen
Adventskalender, suchen Osternester oder lernen Gebräuche und Feste aus anderen
Kulturkreisen kennen.
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4.5.1 Inklusion
Inklusion bedeutet, über die Integrationsbestrebungen hinausgehend, alle Menschen mit
Beeinträchtigungen in einen Alltag für alle mit einzubeziehen. Alle Kinder, egal ob mit oder
ohne Behinderung, haben ein Recht auf eine Förderung ihrer Entwicklung. Behinderte Kinder
werden nicht nur in eine Welt von Nichtbehinderten integriert, sondern alle Kinder angesehen
als Menschen mit jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen, auf die angemessen reagiert
werden muss. Es wird grundsätzlich von einer heterogenen, also einer uneinheitlich
zusammengesetzten Gesellschaft ausgegangen. Die Kinder unterscheiden sich
grundsätzlich, und diese Vielfalt wird voll und ganz akzeptiert. Dies bedeutet, dass die
Einrichtung offen ist für behinderte und nichtbehinderte oder auch auffällige Kinder. Jedes
Kind bekommt die individuelle Unterstützung, die es benötigt.
4.6 Partizipation
Partizipation bezeichnet grundsätzlich verschiedene Formen von Beteiligung, Teilhabe bzw.
Mitbestimmung. Partizipation in unseren Kindertageseinrichtungen ist die ernst gemeinte,
altersgemäße Beteiligung der Kinder am Einrichtungsleben im Rahmen ihrer Erziehung und
Bildung. Grundvoraussetzung für eine gelingende Partizipation ist eine positive Grundhaltung
aller beteiligten Personen. Die Kinder müssen als Gesprächspartner wahr- und ernst
genommen werden, ohne dass die Grenzen zwischen Erwachsenen und Kindern verwischt
werden.
4.7 Projektarbeit
Für alle Altersstufen werden situationsorientierte Projekte angeboten, die je nach
Gegebenheit kurz-, bzw. langfristige Laufzeiten haben. Projekte fördern langfristige
Lernerfolge. Außerdem findet eine Öffnung der Kindertageseinrichtung zum Gemeinwesen
hin, da auch Eltern und andere Erwachsene, die entsprechende Fachkenntnisse, bzw.
benötigte Kontakte mitbringen, eingebunden werden. Zugleich wird Projektarbeit zu einer
Form der Öffentlichkeitsarbeit, da Interesse an der pädagogischen Arbeit in der KiTa
geweckt und diese transparent gemacht wird.
4.8 Hausaufgabenbetreuung
In einer zeitlich festgelegten Hausaufgaben- und Lernzeit erledigen die Schüler selbständig
ihre Hausaufgaben. Kinder können Anschauungsmaterial gebrauchen z. B. Rechentafel,
Setzkasten zum selbst erarbeiten, Wörterbücher zum Nachschlagen, etc… Unterstützung
wird, wo notwendig, gegeben.
Die Grundschüler übernehmen Verantwortung in Bezug auf Arbeits- Schulmaterialien.
Innerhalb einer vorgegebenen Zeit können sie konzentriert und ausdauernd arbeiten. Auf
eine ruhige Atmosphäre wird geachtet, störende Beiträge oder Handlungen vermieden.
Hilfestellung beim Lernen und Vorbereitung auf Lernzielkontrollen wird gegeben. Eine enge
Zusammenarbeit mit den Schulen und regelmäßige Lehrergespräche gewährleistet eine
zielgerichtete Unterstützung für die Kinder.
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Konzeption
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D: Kooperationen
5. Elternarbeit
Oberstes Ziel bei der Elternarbeit ist das Erreichen von
Erziehungspartnerschaft
zwischen
Eltern
und
Erzieher/innen. Familie und Kindertagesstätte öffnen
sich füreinander, machen ihre Erziehungsvorstellungen
transparent und kooperieren zum Wohle der ihnen
anvertrauten Kinder. Sie teilen die Verantwortung für die
Förderung der kindlichen Entwicklung. Das Kind findet
bei einer positiven Erziehungspartnerschaft von Eltern
und
Erzieher/innen
die
besten
Entwicklungsbedingungen vor. Es erlebt, dass Familie
und Kindertageseinrichtung an seinem Wohl und aneinander interessiert sind, sich ergänzen
und wechselseitig bereichern. Eine frühkindliche Förderung kann letztlich ohne eine intensive
Zusammenarbeit mit Eltern nicht erfolgreich sein, da ein positiver Austausch in hohem Maße
die kindliche Entwicklung prägt.
Für eine gelungene Kooperation mit den Eltern sind Grundhaltungen wie Offenheit, Geduld,
Akzeptanz,
Kontaktfreude,
Toleranz,
Vertrauen
und
Dialogbereitschaft
sowie
partnerschaftliche Umgangsformen Voraussetzung. Eine längerfristige Anbindung an die
Einrichtung fördert das Vertrauen der Eltern in das Fachpersonal.
5.1 Formen der Zusammenarbeit
vor Aufnahme des Kindes
Erster Kontakt zu Eltern
Anmeldegespräch
Vorbesuche in der Gruppe
Einführungselternabend
Angebote unter Beteiligung von Familie und Erzieher/in
Elternabende
themenspezifische Gesprächskreise
Elternbefragung
Feste und Feiern
Bastel-, und Spielnachmittage
Yoga-, und Entspannungskurse
Hilfestellung bei Anträgen und Ämtern
Elternstammtisch, -cafe, -treff
Elternsitzecke (auch im Garten)
Mitwirkung der Eltern
Mitwirkung von Eltern bei Gruppenaktivitäten, Beschäftigungen und Spielen
Begleitung der Gruppe bei Außenkontakten
Einbeziehung in die Entwicklung von Jahres- und Rahmenplänen, die Planung von
Veranstaltungen und besonderen Aktivitäten, die Gestaltung von Spielecken usw.
Projekte unter Einbeziehung der Eltern
Kurse für Kinder oder Teilgruppen (z.B. Sprachunterricht, Schwimmkurs, Yoga)
Angebote nur für Eltern
Angebote von Eltern für Eltern
Einzelkontakte
Tür- und Angelgespräche
Termingespräche
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Telefonkontakte (regelmäßig oder nur bei Bedarf)
Mitgabe/Übersendung von Notizen über besondere Ereignisse
Unterstützung bei Schulproblemen
Beratungsgespräche (mit Mutter, Eltern, Familie; unter Einbeziehung von Dritten),
Hilfsangebote im Haus im Rahmen der Hilfe zur Erziehung nach § 27 SGB VIII
Hospitation
informative Angebote
schriftliche Konzeption des Kindergartens
Elternbriefe/-zeitschrift
schwarzes Brett
Rahmenplanaushang
Tagesberichte
Fotowand
Buch- und Spielausstellung
Beratungsführer für Eltern
Auslegen von Informationsbroschüren
Elternvertretung
Einbeziehung in die Konzeptionsentwicklung
Besprechung der Ziele und Methoden der Kindergartenarbeit
Einbindung in Organisation
gemeinsames Erstellen der Jahres- und Rahmenpläne
Einbeziehung in die Planung, Vorbereitung und Gestaltung besonderer Aktivitäten und
Veranstaltungen
Kommunalpolitisches Engagement
Eltern als Fürsprecher der Einrichtung
Eltern als Interessensvertreter für Kinder
Zusammenarbeit mit Elternvereinigungen, Initiativgruppen und Verbänden
5.2 Kooperationspartner
5.2.1 interne
Die AWO Soziale Dienste GmbH bietet mit insgesamt ca. 160 Mitarbeiter/innen ein breites
Spektrum an fachlicher Qualifikation in verschiedenen Bereichen. Sowohl die Unterstützung
bei Projektarbeiten, z.B. Gartenbau, Kunst, Medien, Sprache, Musik, Englisch-Kurs, etc., als
auch konkrete Hilfsangebote im Rahmen der Hilfe zur Erziehung, z.B. sozialpädagogische
Familienhilfe, Erziehungsbeistandschaft, intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung,
systemische Familienberatung, Ferienfahrten, etc., ist durch interne Vernetzung mit den
anderen Abteilungen gegeben und können vor Ort angeboten werden.
5.2.2 externe
Um die uns anvertrauten Kinder optimal erziehen, fördern und bilden zu können, kooperieren
wir mit anderen Stellen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, bzw. sonstigen. Das
„Haus für Kinder“ ist eine Einrichtung, die sich sowohl nach innen als auch nach außen hin
öffnet. Unsere Partner sind u.a.
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Amt für Kinder, Jugend und Familie und Amt für Soziale Dienste der Stadt Straubing
Amt für Jugend und Familie des Landkreis Straubing-Bogen
sonst. Jugendämter
KoKi, Frühförderstelle, Erziehungsberatung
sonst. Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe
Grundschulen
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Fachakademien
Sozialamt
Agentur für Arbeit
andere Kindertagesstätten
Freiwilligenzentrum
Medienfachberatern
Familienbeirat der Stadt Straubing
Gemeinden
Vereine
Quartiersmanagerin
Gesundheitsamt
Krankenkassen
TÜV
u.v.m.
E: Qualitätsmanagement
Im Verbund mit der AWO M-Group unterzieht sich die AWO Soziale Dienste GmbH einem
Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2008, in dem auch die Abteilung
Kindertagesstätten zertifiziert ist.
6. Team
Teamarbeit und wöchentliche Einrichtungssitzungen (monatl. und je nach Bedarf mit der
Abteilungsleitung) gewährleisten eine regelmäßige Auswertung und Reflexion der
pädagogischen Arbeit. Beobachtungen und Dokumentation der Entwicklungsverläufe dienen
als Grundlage der regelmäßigen Elterngespräche. Dazu benutzen wir teils selbstentwickelte
Beobachtungsbögen, sowie gesetzlich vorgegebene Bögen, wie Seldak, Perik und Simsik.
Bei regelmäßigen Abteilungsbesprechungen (14-tägig) findet ein Austausch mit allen
Gruppenleiter/innen statt. Ein konstanter Informationsfluss über gesetzliche und
pädagogische Neuerungen ist dadurch gegeben.
Die pädagogischen Mitarbeiter/innen besitzen eine Stellenbeschreibung, die regelmäßig
fortgeschrieben und angepasst wird. Dies erleichtert vor allem neuem Personal den Einstieg
6.1 Fortbildung
Fortbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter/innen ist fester Bestandteil der
Qualitätssicherung innerhalb der Abteilung. Skripte, Inhalte und Fachwissen werden direkt
durch Multiplikatorensystem an interessierte Mitarbeiter/innen weitergegeben und bei Bedarf
vertieft. Fortbildungen in den Bereichen des BEP, wie z.B. „Entdeckungen im Zahlenland“,
„Hausaufgaben ohne Stress“, „Fünf Minuten Kreativ“, „Kinder als Überlebenskünstler“, etc.
stehen dabei ebenso im Vordergrund, wie die Qualifizierung zur eigenen
Persönlichkeitsentwicklung.
In regelmäßigen Abständen werden interne Fortbildungstage zur Konzeptionsfortschreibung
genutzt. Gemeinsam mit den Mitarbeiter/innen werden neue päd. Erkenntnisse diskutiert und
in das Konzept mit aufgenommen. Dieses gemeinsame Erarbeiten ist Voraussetzung für
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eine kontinuierliche, von allen Mitarbeitern gemeinsam getragene und umgesetzte
pädagogische Arbeit.
6.2 Reflexion
Jährliche Befragung mit Hilfe eines anonymisierten Fragebogens ermittelt den Bedarf und
die Wünsche der Eltern. Dies dient zum einen der inhaltlichen Reflexion unserer Arbeit, zum
anderen können wir gezielt auf die Bedürfnisse reagieren.
Regelmäßige Mitarbeitergespräche mit der Abteilungsleitung finden statt, um möglichen
Handlungsbedarf festzustellen. Ein Austausch mit der Leitung ist jederzeit möglich und
gewünscht. Kollegiale Unterstützung und Einarbeitung für neue Mitarbeiter/innen übernimmt
sowohl die Abteilungs- als auch die Gruppenleitung. Da wir uns auch als Ausbildungsstätte
sehen, sind regelmäßige Anleitergespräche mit den verschiedenen Praktikant/innen ein
fester Bestandteil unserer Arbeit.
Stand: September 2015
Straubing, 17.09.2015
AWO Soziale Dienste GmbH
Marco Grzyb
Abteilungsleiter
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