stammt von der CD-ROM ‘Wer ,I-I@ Gut/Schlecht-Erkennung von Quarzen ‘b’:Einfache, aber wirkungsvolle Testschaltung ._ Nie schwingt wirklich nur mit intaktem Quarz i.i$lchten Sie die Quarze in Ihrer ,,BasteIkiste” ;*i:‘, ~~l~~r hier d urchfällt, hat für immer verwirkt 1.‘. ‘i Steckbrief: Insbesondere auch für Anfänger geeignet Prüfschaltun die das Funktionieren handesu I *‘bl’ ~c er ! c s wingquarze h . anzeigt Prüfling (steckbar im 2,54-mm-Raster) ’ Eingang: Frequenzbereich: ca. 100 kHz.. . ca. 50 MHz ie eine LED für ,,Test” (rot) und ,,O.k.” (grün) Anzeige: 55 x 40 mm (Platine) Abmbssungen: 60 x 80 x 22 mm (Gehäuse [B x H x T]) ,rt Stromversorgung: 9 V (Blockbatterie) ? Stromaufnahme: ca. 10 mA ca. 11,80 DM : Bausatzpreis: ca. 5,50 DM Gehäuse: 1 Funktion: ELECTRONIC ACTUELL Magazin 3 / 97 Wie oft Men einem beim Durchstöbern der ESauteiIvorräte Quarze in die Hände, die - ausgeschlachtet oder auf Vorrat gekauft die Jahre überdauert haben. Ob das jeweilige Exemplar noch in Ordnung ist, kann man ihm genauso wenig ansehen wie anderen eleki tronischen Bauteilen auch. Unserem Quarz-Doktor 21 Kontaktierung cSilberbelag ---. Quarzscheibe- c Anschluß. Stift Cl I Verformung durch Scherschwingung Ll P 3 CO Fl1 Anschlußstift a Bild 1: Ein aufgesägtes HC-48-Quarzgehäuse zeigt den fihgranen Inhalt; federnd gehalten die dünne Quarzscheibe. Gld 2: Schemazeichnung mit Blick von oben; die konzentrisch aufgedampften Beläge stellen die Kontaktierung her. Bild 3: Ersatzschaltbild eines Schwingquarzes; Rl, Ll und Cl sind dynamisehe und CO ist der statische Parameter. Beim Betrieb ,,normaler“ Halbleiter fließt ,,nur“ Strom, der allenfalls für ein bißchen Wärme sorgt; eine mechanische Bewegung oder gar Abnutzung findet dabei nicht statt. Das ist beim Schwingquarz anders: Der muß sich nämlich unter der Einwirkung eines äußeren elektrischen Feldes schon in mechanische Schwingungen versetzen, damit es zur gewünschten Rückwirkung und einer stabilen Schwingung kommt. gegen Schockbeanspruchung, wenn diese übertrieben wird (Bild 1). Es kann dann nämlich vorkommen, daß das sorgsam geschliffene Quarzplättchen regelrecht aus seiner Halterung herausfällt und keinen elektrischen Kontakt mehr besitzt. Aber auch übermäßige thermische Beanspruchung kann dem Kristall schaden; es ist leicht einzusehen, daß sich zu große Löthitze auch über die sehr dünnen Kontaktierungsdrähte bis zum Kristall hin fortpflanzen kann (Bild 2). Während man schwere mechanische Defekte schon beim Schütteln wahrnehmen kann (Klappern des Scheibchens im Metallgehäuse), gestaltet sich die Überprüfung eines ,,gut“ aussehenden Exemplars als etwas schwieriger. Die Problematik besteht darin, daß wir einerseits einen weiten Bereich von Nennfrequenzen erfassen wollen, andererseits aber in unserem Rahmen mit möglichst einfachen Mitteln auskommen wollen. Doch trotz dieser Bewegung, die sich im Mikrometer-Bereich abspielt, erlahmt so ein Schwingquarz auch nach jahrelanger Tätigkeit nicht; auch bei so einem Kristallschwinger findet keinerlei Abnutzung statt. Das heißt andererseits aber nicht, daß Quarze grundsätzlich unempfindlich gegen mechanische Einflüsse sind, im Gegenteil: Die filigrane, federnd gelagerte Aufhängung ist schon empfindlich Von den zahlreichen Quarzbauformen ist im Foto oben links nur die bikonvexe Scheibe gezeigt; darüber hinaus gibt es auch plankonvexe, mit Facette versehene oder ganz plan geschliffene Ausführungen, die sich nach dem jeweiligen Frequenzbereich und Anwendungsfall richten. Nähere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem oben zitierten Grundlagenbeitrag. Stückliste Quarztester Platine: _-1 Quarztester HB 512 Halbleiter: Tl,2 D1,2 LD1 LD2 2 2 1 1 npn-Silizium-Transistor Schottky-Diode Low-Current-LED, grün Low-Current-LED, rot BC 547 BAT 43 03mm 03mm Kondensatoren: Cl ,2 c3 c4 c5 C6 22 2 1 1 1 1 keramischer Kondensator keramischer Kondensator keramischer Kondensator Elektrolytkondensator keramischer Kondensator 100 pF 1 nF 100 nF 47uF /2OV 1 nF Um zu verstehen, wie ein Quarz überhaupt ,,funktioniert“, muß man sich dessen Ersatzschaltbild ansehen (Bild 3). Die rechts gezeichnete ParuZleZkapazität CO besteht zwischen den beiden aufgedampften Belägen, die einen regelrechten Kondensator mit dem Quarz als Dielektrikum bilden. Diese statische Kapazität ist gemeint, wenn auf dem Quarzgehäuse ein Aufdruck ‘100 pF’ o.ä. zu-finden ist. Kohleschichtwiderstände: (250 mW / 5 %) Rl R2...4 1 100 k 0 (braun - schwarz - gelb 3 2k7 ( r o t - violett - rot - gold) - gold) Mechanisches Zubehör: Tsl 1 Drucktaster mit Tastenkappe (rot) (LDs) 2 LED-Abstandshalter Batterieclip WV) 1 (CU) 2 B u c h s e n l e i s t e 9-V-Block 5polig Die hier aufgeführten Bauteile sind als kompletter Bausatz für ca. 11,80 DM im Fachhandel erhältlich (davon Platine: ca. 230 DM). Empfohlenes Zubehör: (gehört nicht zum Lieferumfang des Bausatzes) passendes Gehäuse (unbearbeitet) ca. 530 DM ELECTRONIC A CTUEL L Magazin 3 / 97 während die Gegenkopplung für eine (stabilisierende) Abschwächung sorgt. c4 1OOnF ' TBC547 t T h - CS 47 FF LD1 I grün : Cl 1OOpF &a2 l LD2 fr rot '_ ein gut t T2 BC547 : c2 1OOpF Bild 4: Nur mit einem angeschlossenen Quarz kommt diese Schaltung in Schwingung, dann aber auch richtig! Die im linken Zweig gezeichneten Elemente werden nur im Betrieb wirksam, d.h. wenn der Quarz im hochfrequenten Feld am Schwingen ist; aus diesem Grund spricht man dabei von den dynamischen Kenngrößen. Der ohmsehe Anteil (Rl) wird vom dynamischen Verlustwiderstand hervorgerufen, und der induktive (Ll) stammt im wesentlichen von den Zuleitungsdrähten; bei Cl handelt es sich um die dynamisch wirksame Kapazität im Schwingkreis-Ersatzschaltbild. Grundsätzlich kann man einen Schwingquarz in Serien- oder Parallelresonanz betreiben. Wie beim Schwingkreis auch entsteht bei der Resonanzfrequenz eine Spannungsüberhöhung, die man hochohmig auskoppeln und zum Aufbau eines Oszillators verwenden kann; diese ,,Quarzfrequenz“ wird durch die Kristallgeometrie bestimmt und bleibt auch über mehrere Jahre sehr konstant erhalten. ELECTRONIC ACTUELL Magazin 3 / 97 Es gibt diverse Schaltungen für Quarzoszillatoren, angefangen beim astabilen Multivibrator bis hin zum rückgekoppelten Logik-Gatter. Allerdings haben diese Schaltungen alle den Nachteil, daß sie jeweils nur in einem engen Frequenzbereich funktionieren; die angestrebte ,,Breitbandigkeit“ ließe sich dabei also nur durch Umschalten der externen Bauteile erreichen, was aber die gewünschte Einfach-Lösung verderben würde. Die oben gezeigte Schaltung vermeidet diesen Nachteil und besitzt gleichzeitig noch einen nicht zu verachtenden Vorteil (Bild 4): Sie ist nämlich im Ruhezustand, also bei fehlendem Quarz, absolut ruhig und neigt nicht im entferntesten dazu, etwa wilde Schwingungen anzufachen. Dann nämlich würde die grüne O.k.-Leuchtdiode aus Vorfreude dauernd leuchten, was eine Prüfung überflüssig machen wurde. Bild 5: Sowohl Tsl als auch die Fassung für den Prüfling müssen ,,verlängert“ werden, um mit dem Gehäuse zu fluchten. Die Funktion kann man sich folgendermaßen vorstellen: Sobald der Quarz über Rl Versorgungsspannung bekommt, wird er zu Schwingungen auf der ihm typischen Frequenz angeregt; das ist vergleichbar mit Wasserwellen, die nach dem Steinwurf entstehen und langsam wieder abklingen. Doch zu diesem Abklingen kommt es im vorliegenden Fall nicht, denn der Transistor Tl verstärkt die Anfangsschwingung. Uber den kapazitiven Spannungsteiler Cl/C2 wird ein Teil auf die Basis zurückgeführt (Mitkopplung), womit das Anfachen erreicht wird - die Schwingung bleibt erhalten. 23 auch schon einen Tester für Leucht- Aufgrund der hohen Transistorverstärkung werden an den Quarz keine besonderen Anforderungen gestellt; er braucht lediglich die Initialzündung zu geben, den Rest besorgt der Transistor. Man kann davon ausgehen, daß jeder intakte Quarz in dieser Schaltung zum Schwingen kommt; er muß lediglich die Bürdekapazität von ca. 50 pF ertragen, die aus der Reihenschaltung von Cl + C2 gebildet wird. Dennoch sind der Schaltung natürliche Grenzen gesetzt: Nach oben reißen die Schwingungen bei ca. 30.. .50 MHz ab, so daß man Quarze mit höherer Nennfrequenz nicht mehr testen kann (auch keine Oberwellen-Quarze). Die Bestückung der kleinen Platine dürfte relativ unproblematisch ablaufen. Wichtig ist die richtige Polung der beiden Dioden, deren schwarze Katodenringe exakt so liegen müssen, wie es der Bestückungsplan vorschreibt (bei Dl zu C3 und bei D2 zu C6 hin zeigend; Bild 5). Auch die LEDs müssen richtig gepolt eingelötet werden; der längere Anodenanschluß zeigt zum jeweiligen Vorwiderstand R4 bzw. R3 hin. Bild 6: Der Mini-Taster bekommt eine Kappe aufgesetzt, und die Spolige Fassung wird im Huckepack montiert. Nach unten hin reicht der Arbeitsbereich bis zu einigen 100 kHz; wir haben mit der Schaltung aber auch noch problemlos 77,5-kHz-Quarze testen können, sofern die ein (von der Baugröße bestimmtes) ausreichend großes Signal liefern. Zur Quarzkontaktierung dient ein Stückchen Streifenfassung, das auf 5 Pins gekürzt wird; damit aber die Bauhöhe bis zum Gehäusedeckel erreicht wird, müssen Sie zwei solcher Streifen übereinander anordnen (einen schmalen und einen breiteren; Bild 6). Wenn die Platine dann fertig bestückt so vor Ihnen liegt wie oben gezeigt, kann nach der abschließenden Sichtkontrolle Spannung angelegt werden; dazu ist eine 9-V-Blockbatterie vorgesehen (über entsprechenden Batterieclip anschließen; Bild 7). Nun sollten Sie aber nicht auf halbem Wege haltmachen: Erst das passende Gehäuse verleiht der Schaltung das professionelle Aussehen, von dem Sie sich auf dem Aufmacherfoto überzeugen können. Wenn Sie die Bohrschablone von den Platinenseiten genau auf den umlaufenden Gehäuserand legen, können Sie die Mittel- bzw. Eckpunkte mit einer Stecknadel durchpieken; nach dem Aufkleben des Schriftbildes kann n es dann ans Testen gehen! Die am Emitterwidcrstand R2 anliegende HF-Spannung erreicht einige 100 mV. Sie wird über C3 ausgekoppelt und mit den beiden Dioden Halbwellen-gleichgerichtet; nur die positiven Anteile können D2 passieren, während die negativen von Dl gekappt werden. Bei schwingendem Quarz kann sich somit der Kondensator C6 aufladen, so daß T2 durchschaltet und die grüne LED aktiviert. Die gleichzeitig leuchtende rote dient nebenbei zur Batteriekontrolle. Bild 8: Zur Bearbeitung des passenden Gehäuses finden Sie auf den I’latinenseiten Bohrschablone und Druckvorschlag. 24 ELECTRONIC ACTUELL Magazin 3/97