20160228 MT echt und stark (1) Unerschütterlich

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Echt // stark: Unerschütterlich!
Hauptgedanken der Predigt vom 28. Februar 2016
Prediger:
Matthias Theis
Ort:
Christliches Zentrum Buchegg
Bibeltext:
Jakobus 1,2
Ein echter und starker Glaube, wer möchte diesen nicht? Diesen Wunsch legt Gott selbst in
unsere Herzen. Ich freue mich, mit euch heute die neue Serie zu beginnen, und zwar durch den
Jakobusbrief hindurch. Damit wir diesen so praktischen Brief etwas besser kennenlernen, und
wie Gott durch ihn zu uns sprechen möchte, möchte ich uns heute diesen Brief etwas
vorstellen.
Denken wir daran, alle Briefe des Neuen Testamentes wurden geschrieben von Menschen, die
entweder Jesus selbst gekannt haben, als Augenzeugen mit Ihm gelebt hatten, oder irgendwie
Ihm sonst begegnet sind, oder die sonst mit Jesus nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt,
mit Jesus, der ja immer noch lebt, und der erfahren werden kann, eine persönliche Begegnung
machten. Dieser Brief hier ist von Jakobus, und wir werden gleich sehen, Jakobus hat Jesus
sehr gut gekannt.
Wieso wissen wir, dass der Brief von Jakobus ist? Jakobus 1,1 heisst es: Dieser Brief ist von
Jakobus. Früher hat man die Briefe nicht geschrieben, und erst am Schluss wusste man, von
wem der Brief ist, sondern früher schrieb man die Briefe, dass man gleich am Anfang sagte,
wer man ist: Jakobus, Diener von Gott und Diener von Jesus Christus, dem Herrn. Der Brief ist
an die Gemeinden, die zerstreut unter den anderen Völkern lebten. Es ist sehr bezeichnend,
Jakobus schreibt einem Diener von Jesus Christus, und warum ist das so bedeutungsvoll?
Dieser Jakobus war nämlich von Jesus zuerst alles andere als begeistert, denn er ist in der
gleichen Familie wie Jesus grossgeworden. Jesus und Jakobus hatten dieselbe Mutter; sie
waren Halbgeschwister. Jakobus fand erst viel später zum persönlichen Glauben an Jesus. Er
fand erst später den Zugang zu Jesus als seinem persönlichen Retter, aber das war nachher so
tief für Jakobus, dass er einer der bekanntesten Leiter der ersten Gemeinde wurde, der
Gemeinde in Jerusalem.
Jakobus macht uns grossen Mut. Da gibt es immer wieder Menschen in Familien, die den Weg
zu Jesus nicht so einfach finden wie andere, aber weisst du was? Gib die Hoffnung nie auf,
höre nie auf zu beten, es kann dir gehen wie Jakobus. Lieber später zu Jesus finden, als gar
nicht. Ein Skeptiker fand zum Glauben, denn die Bibel sagt, wer Gott sucht, wird Ihn finden. Gott
lässt sich finden, Gott möchte, dass wir Ihn finden und Ihn immer wieder auch entdecken.
Jakobus schrieb hier an die Zerstreuten, die unter anderen Völkern leben. Man nennt dies auch
oft die Diaspora, die Zerstreuung. Es waren Juden, (die in Apostelgeschichte 8) die Verfolgung
miterlebt hatten, und in grossen Schwierigkeiten lebten. Sie haben vieles verloren und haben
grosse Schwierigkeiten und auch Nöte erlebt. Diese äusseren Nöte hatten einen Einfluss auf ihr
eigenes Leben, auch auf ihr Glaubensleben. Es gab Streitereien und Machtkämpfe, auch in der
Gemeinde. Die Einheit war gefährdet.
Jakobus schrieb ihnen, um sie zu ermutigen, trotz allen negativen Dingen, die sie erlebten, eine
positive Haltung einzunehmen. Man kann, auch wenn alles negativ ist, eine positive Haltung
bewahren und entwickeln. Er schrieb ihnen, damit sie Geduld lernen, und damit sie lernen, den
Schwierigkeiten im Glauben durch Glauben zu begegnen.
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Martin Luther hatte mit dem Jakobusbrief so seine Probleme. Ich muss auch offen sagen, von
keinem Brief ist wahrscheinlich so wenig gepredigt worden, wie über den Jakobusbrief. Martin
Luther sagte, der Jakobusbrief sei die stroherne Epistel. Er lebte im 16. Jahrhundert, und da
gab es noch nicht diese komfortablen Matratzen, die wir heute haben, sondern man lag da oft
auf Heu und Stroh eingepackt. Er sagte, dieser Jakobusbrief sei wie eine Matratze aus Stroh,
die einen nie so ganz ruhig liegen lässt. Immer wieder zwickt und zwackt etwas.
Warum hat Martin Luther dies so erlebt? Weil in diesem Jakobusbrief so viele klare Aussagen
darin sind an Christen, wie sie leben sollen, so dass jeder von uns irgendwann in dieser Serie
ganz bestimmt auch das Zwacken und Jucken verspüren wird, weil es nicht nur die anderen
angeht, sondern uns ganz persönlich. Manche sagen sogar, die Gnade käme zu kurz in diesem
Brief, aber die Bibel zeigt uns Folgendes: Wahre Gnade von Gott verändert uns, wahre Gnade
von Gott macht uns zu dem, was Gott aus uns machen möchte.
Deshalb sollen wir, wenn wir den Jakobusbrief lesen und diese Anforderungen auch an unser
Leben lesen. Übrigens, jeder zweite Vers im Jakobusbrief hat irgendeinen Imperativ und sagt,
was wir tun oder lassen sollen. Wir sollten das immer sehen, diese Gnade, die heil macht und
uns befähigt. Gottes Ziel ist es, dass wir einen unerschütterlichen Glauben entwickeln. Wir
haben in unserer Gemeinde eine grosse Schau und Absicht für jeden Menschen, nämlich, dass
Menschen für Jesus gewonnen werden, dass Menschen befestigt werden in ihrem Glauben,
dass Menschen zugerüstet werden, um Gott zu dienen, und dass Menschen zum Glauben
kommen; darum geht es.
Ein unerschütterlicher Glaube beschreibt eigentlich eine reife Person im Glauben. Im
Jakobusbrief vom Kapital 1 bis zum letzten Kapitel werden uns einige Merkmale gegeben, wie
eine reife Person aussieht, oder, wie sieht ein echter und starker Glaube aus. Woran kann man
diesen erkennen? Es heisst zunächst in Jakobus 1,2-4: Liebe Brüder, wenn in schwierigen
Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber, denn wenn ihr euch darin
bewährt, wächst eure Geduld, und durch die Geduld werdet ihr bis zum Ende durchhalten, denn
dann wird euer Glaube zur vollen Reife gelangen und vollkommen sein, und nichts wird euch
fehlen.
Jakobus beschreibt hier das Merkmal einer Person, die unter Druck positiv ist. Wir alle erleben
täglich Prüfungen. Wir erleben Drucksituationen; das sind meistens Dinge, die unserem Glück
im Wege stehen; sie sind nicht so, wie wir es uns vorstellen würden. Eine Nachricht, die wir
nicht hören wollen, ein Konflikt, den wir nicht wollen, ein Problem mit einem Menschen, den wir
natürlich nicht wollen, eine Notsituation, etwas Ungerechtes, das geschieht, das Empfinden von
Mobbing, und vielen anderen Dingen. Oder dann kommt ausgerechnet, wenn du denkst, dass du
im Büro alles erledigt hast, im letzten Moment noch der Chef und sagt, er brauche noch dieses
und jenes, und zwar noch heute!
Kennt ihr solche Situationen, die unserem Glück und unseren Hoffnungen im Wege stehen?
Reife kann man daran messen, wie die Menschen reagieren, wenn diese Drucksituationen
kommen. Wie reagieren wir, wenn solche Drucksituationen kommen? Werden wir nervös,
angespannt, aggressiv, seufzend, denkst du so oft in deinem Leben, dass alle gegen dich sind?
Was tust du mit deinem Frust, lässt du diesen irgendwie heraus, zu Hause, an Menschen, die du
kennst, den Mitarbeitern, dem Chef?
Was sagt hier Jakobus? Eine reife Person hat gelernt, sich zu freuen, wenn Drucksituationen
kommen. Vielleicht meint ihr, das sei völlig bescheuert, aber Jakobus schrieb an Menschen, die
miterlebt haben, wie man ihnen ihre Dinge genommen hat, als sie ihr Zuhause unter Druck
verlassen mussten. Er wusste, mit diesen Leuten könne er nicht spielen, oder ihnen
Anweisungen geben, die nicht umsetzbar sind.
Wie ist das möglich, dass man sich freuen kann? Reife Menschen wissen, es werden immer
wieder Drucksituationen ans Leben herankommen. Sie wissen, Gott lässt in ihrem Leben
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bewusst Drucksituationen zu, weil Er ein Ziel hat: Gott will, dass ich durch Drucksituationen
Tiefe und Reife im Glauben entwickle. Darum, Herr Jesus, danke schön, halleluja. Nun meint
ihr sicher, mir haben die Sportferien nicht gut getan! Nun, Gott weiss, wie wir uns entwickeln,
nämlich nicht auf Wolke sieben. Warum können wir mit Freude reagieren? Wir wissen, egal, was
in unserem Leben geschieht: Gott lässt uns nicht im Stich, Er lässt uns nicht alleine. Wir
wissen doch als Christen, Gott verschont uns nicht von Drucksituationen, aber Er trägt uns
durch.
Weisst du was? Während viele Menschen auf dieser Welt verbittert am Ende sterben; Christen
sterben glücklich, weil sie durchgetragen wurden, weil sie einen Glauben haben, Gott, der sagt,
komme, was da wolle, du bist bei MIR. Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. Das
nächste Mal, wenn dich etwas stresst, wenn dich Dinge irritieren, dann komm doch zum
Heiligen Geist und sage Ihm: Heiliger Geist, du weisst, jetzt würde ich am liebsten………aber Herr,
gib mir jetzt die Gnade, mit Freude zu reagieren, ich will meine negativen Reaktionsmuster, die
ich mein Leben lang ausgelebt habe, nicht mehr länger ausleben. Ich will lernen, mit Freude zu
reagieren und wissen, dass Du alles dransetzt, dass ich einen bewährten Glauben entwickeln
kann; lass mich mit Freude reagieren.
Paulus sagt dann in Jakobus 2,8, dass eine reife Person mit anderen Menschen umsichtig ist.
Umsichtig bedeutet, mehr als einmal hinzuschauen. Jakobus 2,8: Wirklich gut handelt ihr, wenn
ihr dem königlichen Gebot unseres Herrn gehorcht, wie es in der Schrift steht: Liebe deinen
Nächsten wie dich selbst. Jakobus war sehr bemüht, denn es gab unter den Christen, denen er
schrieb, eine Unart, dass man gewisse Leute, reiche Leute, bevorzugte, ihnen besondere
Aufmerksamkeit schenkte und ihnen, wenn sie hereinkamen, sagte: Nehmen sie hier Platz, es ist
ein spezieller Platz für sie, und die, die vielleicht in der Gesellschaft eher am Rande standen, hat
man auch randständig vernachlässigt. Die Bibel lehrt uns, in der Gemeinde soll das nicht so sein;
wir sollen diese Unterschiede, wie die Welt es macht, nicht machen.
Es heisst, umsichtig zu sein, den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Wer ist der Nächste? Das
ist derjenige, der auf der Toilette ist, wenn du auch zur Toilette gehen musst. Das ist der, der
sein Auto auf deinem Parkplatz hinstellt, wenn du mit dem Auto kommst, oder der, der dir einen
bösen Blick zuwirft, wenn du nach dem Gottesdienst nach draussen gehst; das ist dein
Nächster. Liebe ihn, halleluja! Christen machen ihre Liebe zum Nächsten nicht vom Nächsten
abhängig, sondern vom königlichen Gebot.
Wir könnten als Gemeinde vielleicht noch etwas zunehmen in der Liebe, an Herzlichkeit.
Manchmal sagen wir Menschen, es sei nicht so einfach, in unserer Gemeinde Anschluss zu
bekommen. Warum? Wenn wir zum Beispiel im Gottesdienst nur die beachten, die wir schon
kennen, wie sollen Menschen, für die wir beten, dass sie Jesus finden, durch die Gemeinde
befestigt werden? Wie können solche Menschen Anschluss finden? Könnten wir hier nicht
unsere Umsichtigkeit stärken, zum Beispiel vor oder nach dem Gottesdienst, Interesse zeigen?
Wann hast du das letzte Mal jemandem den Kaffee bezahlt, nein, nicht den günstigen
Gratiskaffee, sondern den Kaffee aus der speziellen Maschine? Wann hast du das letzte Mal das
Gipfeli und den Kaffee bezahlt? Du könntest doch einmal an der Kasse zurückschauen und
sagen, du zahlest zwei Kaffee.
Vielleicht sagt ihr, das sei so ungeistlich. Nun, ich weiss nicht, ob das ungeistlich ist. Ist das nicht
umsichtig: Ich schaue ein zweites Mal hin? Wenig kann manchmal viel bewirken: Sich zu
jemandem setzen, der alleine sitzt, auf jemanden zugehen, den man noch nie begrüsst hat, aber
das Gesicht schon öfters gesehen hat. Jemandem Gebet anbieten, jemandem helfen, eine
Kleingruppe zu finden. Das ist nicht die Aufgabe der Pastoren, sondern die Aufgabe des Leibes
Jesu, die Aufgaben der aktiven Mitglieder, die Leute wahrzunehmen, die links oder rechts von
dir sitzen. Man muss ja nicht den Nachbarn nach Familie und Beruf ausquetschen, sondern
einfach guten Tag sagen. Manchmal fällt mir auf, manche setzen sich hin und haben die Person
links und rechts gar nicht begrüsst. Muss das sein, oder könnte es anders sein? Könnten wir
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vielleicht einen Effort machen? Es ist doch besser, wenn jemand zwei Mal begrüsst wird, als gar
nicht.
Jakobus sagt, wir sollen tun, was wir glauben. Können wir heute vielleicht ein oder zwei Leute
grüssen, die wir noch nicht begrüsst haben? Wenn sie uns vielleicht als Gemeinde nicht so gut
kennen oder vielleicht noch nicht oft hier waren, muss ich ihnen etwas sagen: Eigentlich
möchten wir so sein, aber wir sind es nicht immer. Deshalb kommen wir auch in die
Gottesdienste, um zu lernen, wie wir besser werden können, und zwar alle zusammen. Nicht
einfach im Sinne des Drucks, sondern wir möchten mehr werden wie Jesus. Dieser Wunsch
steckt in allen von uns.
Lasst uns umsichtig sein, das ist ein Zeichen der Reife. Glauben ohne Liebe ist wie ein Flussbett
ohne Wasser, oder wie ein Obstbaum ohne Früchte.
Eine reife Person kontrolliert ihr Reden. Jakobus 3,2: Wir machen alle Fehler, aber wer seine
Zunge im Zaum hält, kann sich auch in anderen Bereichen beherrschen. Wer seine Zunge zügeln
kann, wird mit grösster Wahrscheinlichkeit auch die anderen Dinge seines Lebens zügeln
können.
Im 2. Weltkrieg gab es ein Sprichwort, das hiess: Lose Zungen versenken Schiffe. Damit war
gemeint, dass Menschen, die nicht gelernt hatten, zu schweigen, oder verschwiegen zu sein,
oder mit Geheimnissen richtig umzugehen, die grösste Gefahr für eine Truppe, für eine grosse
Einheit, ja für eine ganze Nation, werden konnten. Nicht alles ist für alle Ohren bestimmt, nicht
alles muss gesagt sein, um echt und ehrlich zu sein. Echt zu sein, heisst nicht, alles zu sagen,
was man denkt; auch nicht unter Freunden.
Es gibt einen Klassiker, auch unter Christen: Ich möchte nicht schlecht reden über, aber! Wenn
dieser Satz kommt, sage ich jeweils, ich möchte nicht mehr weiter hören, weil das, was kommt,
garantiert negativ ist. Man kann sich durch diesen Satz, ich möchte nicht schlecht reden über,
nicht zuerst eine weisse Weste waschen, und meinen, sie bleibe weiss, wenn man nachher
negativ über andere spricht. Die Zehn Gebote nennen das dann üble Nachrede, und es geht hin
bis zum Rufmord. Nichts bringt mehr Zerstörung als die Macht der Worte, und der Unreife
spricht, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
Was sagt die Bibel? Epheser 4,29: Verzichtet auf schlechtes Gerede, sondern was ihr redet, soll
für andere gut und aufbauend sein, damit sie im Glauben ermutigt werden. Das heisst, überlege
dir, bevor du sprichst, WEM sag ich was. Baue ich auf, ermutige ich, oder zerstöre ich, oder
verunsichere ich? Daran zeigt sich übrigens auch die Tiefe des Glaubens, ob ich andere fördere,
weiterbringe, oder kaputtmache.
Die Frucht oder der Nachklang unserer Worte zeigt, aus welchem Holz unser Glaube geschnitzt
ist. David hatte ein sehr gutes und hilfreiches Gebet damals gebetet: Lass die Worte meines
Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig sein vor dir, mein Gott. Wir haben hier
Bereiche unseres Redens, da können wir alle zulegen. Wenn David hier schreibt, lass dir das
Sinnen meines Herzens wohlgefällig sein, dann hat er etwas erkannt: Unser Reden kommt
letztlich aus der Gesinnung unserer Herzen. Möge Gott das Sinnen unserer Herzen gefallen,
damit unsere Worte Frucht, Segen und Ermutigung bringen.
Eine reife Person ist ein Friedensstifter. Jakobus 4,1: Wollt ihr wissen, woher die Streitigkeiten
und die Kriege unter euch kommen? Sind es nicht die vielen Begierden, die in euch kämpfen?
Jeder Mensch, auch jeder Christ, kämpft mit Gefühlen wie Zorn, mit gekränkt sein oder gar mit
bösen Emotionen, oder der Begierde. Auch der Begierde, Recht zu haben und Recht zu
bekommen. Diese negativen Eigenschaften können wir auch zusammenfassen unter der „Frucht
des Stolzes“, also die Auswirkungen unseres Egoismus.
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Man spürt dies an folgenden Dingen: Liebe ich es, zu argumentieren, oder kann ich auch
zuhören? Kann ich mir etwas sagen lassen? Hinterlasse ich im Gespräch etwas vom Willen, von
Frieden und der Ausrichtung Gottes, oder Durcheinander und Verunsicherung? Bringt mein
Leben Klarheit in Situationen, verbindet das, was ich sage, den Menschen, oder wird es noch
schlimmer? Ein Friedensstifter ist einer, der sich aktiv für den Frieden einsetzt. Warum sagte
Jesus, selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden? Weil das
Hauptmerkmal des Sohnes Gottes die Friedensmission Gottes war, Frieden zu bringen
zwischen Gott und den Menschen, Frieden unter den Menschen zu bringen, Frieden ins eigene
Herz durch die Erlösung durch das Blut, das Jesus am Kreuz vergossen hat, zur Vergebung
unserer Sünden.
Jakobus 3,18: Die Früchte, die vor Gott bestehen können, wachsen dort, wo Friedensstifter eine
Saat des Friedens säen. Damit sagt die Bibel, Friedensstifter sei man nicht dann, wenn es einem
gelingt, gleich Frieden zu bringen, sondern sie säen Frieden. Das ist der Unterschied zwischen
einer Tat und einer Haltung. Frieden zu säen bedeutet, mit dieser Friedensmission Gottes
zwischen Gott und den Menschen konstant unterwegs zu sein; das ist mein Anliegen, mein
tiefer Wunsch. Die Frucht geht nicht immer auf, aber es wird gesät.
Wenn Jesus Herr meines Lebens wird, bin ich nicht mehr gezwungen, gemäss meinen Gefühlen
und Impulsen zu leben, sondern ich bin berufen, Frieden zu bringen. Ich meine damit nicht, dass
man nicht auch Dinge miteinander besprechen kann und ausdiskutieren soll, aber das ZIEL der
Diskussion ist so entscheidend! Ist es mein Ziel, Frieden zu bringen, oder Recht zu bekommen?
Manchmal bekommt man nicht Recht, aber es gibt ein grösseres Ziel, als Recht zu bekommen:
Der Friede Gottes. Ein Christ soll es lernen, täglich seine Gedanken, Emotionen, seine Ängste
und Zweifel unter Gottes Herrschaft zu bringen. Je mehr du dies einübst, desto mehr wird
Frieden und Gutes durch dein Leben entstehen.
Eine reife Person ist standhaft im Gebet, oder geduldig im Gebet. Jakobus 5,7: Liebe Brüder,
habt Geduld, während ihr auf die Wiederkehr des Herrn wartet. Vers 16: Das Gebet eines
gerechten Menschen hat grosse Macht und kann viel bewirken. In diesen wenigen Versen finden
wir sieben Mal das Wort „Gebet“, und vier Mal das Wort „Geduld“. Diese beiden Elemente
gehören bei einem reifen Menschen im Glauben zusammen. Er hat gelernt, geduldig zu sein und
geduldig zu beten. Reife Menschen warten auf Gottes Zeitpunkt.
Eines Tages kamen die Brüder von Jesus zu Ihm und sagten: Herr Jesus, zeige dich in
Jerusalem, jetzt ist eine gute Gelegenheit, denn beim Passahfest sind viele Menschen dort.
Wenn du König sein willst, dann ist dies deine Chance. Dann antwortete Jesus: Eure Zeit ist
allezeit, meine Zeit ist aber die, wenn Gott mir sagt, die Zeit sei gekommen. Jesus wartete auf
den Zeitpunkt Gottes; Er ging nachher noch ans Fest, aber erst zum Zeitpunkt Gottes.
Was mich bei Jesus sehr beeindruckt: Er hat sich nie, weder durch eigene Gedanken noch durch
Erwartungen von Menschen, zeitlich unter Druck setzen lassen. Jesus hatte ein tiefes Anliegen,
den Zeitpunkt Gottes für Dinge zu erkennen. Ich sage euch offen, das ist für mich auch nicht
immer einfach, wenn ich eine gute Idee habe und weiss, sie ist vom Herrn, dann lieber gestern
als morgen. Aber wir müssen warten lernen. So ähnlich sagt Jakobus, wie ein Bauer, der sät,
und wartet, bis die Frucht aufgegangen ist. Zum richtigen Zeitpunkt geht er hin und erntet sie.
Frucht, die zu früh gepflückt wird, ist nicht schmackhaft; aber sie kann aussehen wie eine
richtige Frucht.
Als Kinder Gottes müssen wir auch bei Gottes Art, wie Er mit uns umgeht, unterscheiden lernen
zwischen nicht und noch nicht. Bei manchen Dingen sagt Gott nein, und wenn Er nein sagt,
dann fange nicht an, mit Gott zu feilschen. Gott mag am Schluss ja sagen, aber nicht zu deinem
Segen. Manchmal sagt Er auch ganz einfach noch nicht. Noch nicht, das wissen meine Kinder,
heisst ja, aber der richtige Moment ist noch nicht gekommen.
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Wir machen einige Beispiele und Gedanken auch im Zusammenhang betreffend dem richtigen
Zeitpunkt. Ich bin ganz offen, wir machen uns etwas Sorgen, weil manche Menschen verfrüht
heiraten und nicht auf den Zeitpunkt Gottes warten. Ich habe es einmal als Prediger vor vielen
Jahren gemacht, da kamen zwei Menschen zu mir und sagten, sie wollten heiraten. Ich sagte,
das sei wohl noch nicht der richtige Zeitpunkt. Sie kamen ein Jahr später zu mir und sagten,
danke Matthias, hast du das gesagt, es war für uns ein Schock; heute sind beide mit einem
anderen Ehepartner verheiratet. Ich sage nicht, dass ich einfach ein Wort von Gott hatte, aber
ich hatte den Eindruck, der Zeitpunkt habe nicht gestimmt.
Manche Menschen warten nicht oder bleiben nicht im Gebet, bis der richtige Zeitpunkt da ist.
Man möchte Sex vor der Ehe haben. Wenn wir in die Bibel schauen, muss ich sagen, auch wenn
das heute nicht mehr populär ist, auch in manchen Gemeinden nicht, ich habe immer noch die
Auffassung aufgrund der Bibel, dass Sex ohne die Ehe nicht unter dem Segen Gottes steht.
Menschen, die zusammenziehen, ohne verheiratet zu sein; ich möchte es nur so sagen: Der
Reife wartet und lässt sich nicht von seinen Gefühlen leiten, sondern weiss, es gibt für alles
eine Zeit. Die beste Zeit ist die, die Gott gesetzt hat.
Ist Gott gegen unsere Wünsche? Nein, ich glaube sogar, dass Gott viel daran setzt, so viele
Wünsche wie möglich in deinem Leben zu erfüllen; daran glaube ich, weil Gott ein guter Gott ist,
und weil Er möchte, dass du dein höchstes Glück mit Ihm und in Ihm hast. Du sollst erfüllt sein in
Gott wie durch nichts anderes in deinem Leben. Aber nicht alle unsere Wünsche sind gut, und
nicht all unsere Wünsche müssen gleich erfüllt werden. Du kannst auch beten, Herr, lass mich
nicht an deiner Güte zweifeln, aber lehre mich, betend zu warten, lehre mich, dass ich mich
nicht hinreissen lasse, sondern dass ich lerne, zu warten und auf dich zu vertrauen. Dir
überlasse ich das Wann und das Wie.
Möchten wir einen starken, echten Glauben? Ganz sicher!
Wie gehst du mit Problemen um, wie mit Druck? Negativ oder konstruktiv? Bist du umsichtig
mit anderen Menschen, oder geht es primär um dich und deinen Auffassungen? Betest du nur
für dich, oder auch für andere? Kannst du dein Mundwerk im Zaum halten, baut das, was du
sagst, auf, oder musst du dir immer wieder Luft machen bei anderen Menschen? Bist du ein
Friedensstifter? Wie sieht es in deinem Herzen aus? Bist du vielleicht selbst im Unfrieden?
Verbittert? Bist frei, um Frieden zu stiften? Zeigt dein Leben, dass du warten kannst, dass du
betest und um den Zeitpunkt Gottes flehst?
Ich denke, wir alle, und ich schliesse mich mit euch allen ein, wir brauchen Gnade, um so zu
leben. Hat euch die Predigt etwas gejuckt, habt ihr Stroh gespürt, dieses liebevolle Stroh und
Stechen des Heiligen Geistes? Wisst ihr, was wir dann tun sollen? Wir sollen uns nicht wehren,
sondern wir wollen zu Jesus am Kreuz kommen, wir wollen Ihn um Reinigung bitten, um
Veränderung und Erneuerung. Amen.
fb
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