DGUV Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Spitzenverband Arbeit & Gesundheit BASICS Umgang mit elektrischem Gerät I n h a lt s v e r z e i c h n i s Elektrischer Strom: Berührung vermeiden . . . . . . . . . 3 Was passiert, wenn Strom fließt. . . . . . . . . . . . . . . 5 Wie wirkt Strom?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Leitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Sichere Leuchten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Prüfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Auswahl der Elektrowerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . 24 Erst prüfen, dann benutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Reparaturen: nichts für Laien . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Die Sicherheitsregeln für elektrotechnische Laien . . . . 30 Erste Hilfe bei Unfällen durch elektrischen Strom. . . . 32 Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 DGUV Arbeit & Gesundheit BASICS: Umgang mit elektrischem Gerät Herausgeber: Deutsche Gesetzliche Gesetzliche Unfallversicherung Unfallversicherung(DGUV), (DGUV),MittelMittelHerausgeber: Deutsche straße 10117 Berlin, Berlin, Telefon: Telefon:030 030288763-800, 288763-800,Fax: Fax: 030 288763-808, straße 51, 51, 10117 030 288763-808, E-Mail: Peter Sasse, E-Mail:[email protected], [email protected],Internet: Internet:www.dguv.de www.dguv.de• •Text: Text:Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. Norbert Hennef • Redaktion: Susanne Hussing (verantw.), Sankt Krause (t), Dipl.-Ing. Peter Sasse,Goebel, Hennef Marcus • Redaktion: Dr. Dagmar Schittly Augustin; Bauer, Stefanie Richter, Wiesbaden • Satz undBergGestal(verantw.),Catherine Berlin; Dr. Michael Fritton, Redaktionsassistenz: Katja tung: Format·Absatz·Zeichen, Niedernhausen • Titelbild: Frank Schuppelius häuser, Wiesbaden • Satz und Gestaltung: Format·Absatz·Zeichen, Nie•dernhausen Fotos: S. 3: •fotolia/Pauli N.; S.Winkel/www.chainwreck.com 4: fotolia/lassedesignen; S. 8: fotolia/Pauli Titelbild: Dajana • Cartoons: N.; S. 10: fotolia/Birgit Reitz-Hofmann; S. 18: Peter Sasse; •S.Verlag: 20: fotolia/Stiefi; Jacek Wilk • Herstellung: Alexandra Koch, Wiesbaden UniverS. 25:Verlag fotolia/Klaus S. 27: 54, fotolia/auremar; S. 29:Internet: fotolia/auremar; sum GmbH, Eppele; Taunusstraße 65183 Wiesbaden, www. S. 33: fotolia/Artur Golbert • Cartoons: Jacek Vertretungsberechtigte Wilk • Herstellung: Alexandra universum.de, E-Mail: [email protected]. GeKoch, Wiesbaden • Verlag: Universum Verlag GmbH, 54, 65183 schäftsführer: Siegfried Pabst und Frank-Ivo Lube. Taunusstraße Die Verlagsanschrift Wiesbaden, Internet: www.universum.de, E-Mail: genannten [email protected]. ist zugleich ladungsfähige Anschrift der im Impressum VertreVertretungsberechtigte PabstGmbH, und Frank-Ivo Lube. tungsberechtigten des Geschäftsführer: Verlags. • Druck: Siegfried altmann-druck MahlsdorDie Verlagsanschrift ist Berlin zugleich Anschrift im Impressum fer Straße 13–14, 12555 • ©ladungsfähige Universum Verlag GmbH,der 2010, Wiesbagenannten Vertretungsberechtigten des VerlagsISBN • Druck: altmann-druck den. Alle Rechte vorbehalten. • ISSN 0931-7066, 978-3-89869-018-8 GmbH, Mahlsdorfer Straße 13–14, 12555 Berlin • © Universum Verlag GmbH, 2012, Wiesbaden. Alle Rechte vorbehalten • ISSN 0931-7066, ISBN 978-389869-372-1 2 > ELEKTRISCHER STROM: BERÜHRUNG VERMEIDEN Wir benutzen elektrische Geräte ganz selbstverständlich. Stecker rein, anschalten und los gehtʼs. Ob die Geräte wirklich sicher sind, darüber denken wir in der Regel nicht nach. Elektrische Energie kann aber nur deswegen so selbstverständlich genutzt werden, weil die Geräte sicher konstruiert sind. Dafür sorgen Fachleute: die Elektrofachkräfte. Keines unserer Sinnesorgane nimmt Elektrizität wahr und deshalb nehmen wir üblicherweise auch keine Notiz von ihr. Erst wenn sie ausfällt, merken wir, wie wichtig sie ist. Bei einem „Blackout“ sitzen wir buchstäblich im Dunkeln. 3 ELEKTRISCHER STROM: BERÜHRUNG VERMEIDEN Für den sicheren Umgang ist es wichtig, dass die Nutzer mit den Geräten „bestimmungsgemäß“ umgehen, das heißt, sie ordentlich behandeln und richtig bedienen. Zum Beispiel dürfen viele Geräte nicht im Freien oder in feuchter und nasser Umgebung eingesetzt werden. Außerdem muss man auf ordnungsgemäßen Zustand achten. Und das bedeutet, dass das Gerät äußerlich tadellos ist. Das Kabel ist nicht defekt, es fehlt nichts, das Gehäuse ist in Ordnung. Solche Mängel erkennt jeder. Aber Vorsicht: „Do it yourself“ ist nicht ratsam. Um die meisten Defekte zu beheben, muss eine Elektrofachkraft ran, denn als Laie kann man viel falsch machen. Zwar kommen Unfälle durch elektrischen Strom nicht allzu oft vor, aber wenn es zum Ernstfall kommt, sind schlimme Folgen bis hin zum Tod zu erwarten. Aus diesem Grund müssen gewisse Regeln für den sicheren Umgang mit elektrischen Geräten eingehalten werden. 4 > WA S PA SSI E RT, W E N N S T R O M F L I E SS T ? Ein bisschen Physik ist nötig, um die Vorgänge zu verstehen. Elektrischen Strom kann man sich als die Bewegung von Ladungsträgern vorstellen. Ladungsträger sind Teilchen, die eine bestimmte Ladung haben, negative oder positive. Ladungsträger, die unterschiedlich geladen sind, ziehen sich gegenseitig an und bewegen sich aufeinander zu. Ist der Stromkreis geschlossen, fließt der Strom. Ein Stromkreis besteht in der Regel aus einer Quelle (Generator), aus den elektrischen Leitern (Leitungen), in deren Bahnen der Strom fließt, und einem elektrischen Widerstand (Verbraucher). Mithilfe eines Schalters kann ein Stromkreis geöffnet oder geschlossen werden. Ist der Stromkreis geschlossen, fließt der Strom. Die Lampe brennt. Wird der Schalter geöffnet, wird der Stromkreis unterbrochen: Die Lampe erlischt. I = Strom (A) R= Widerstand (Ω) U = Spannung (V) Spannungsquelle 5 W A S P A S S I E R T, W E N N S T R O M F L I E S S T ? i Wissen extra: Von Ampere bis Volt Strom, Spannung und Widerstand folgen einem physikalischen Gesetz, dem Ohmschen Gesetz: U Strom = Spannung geteilt durch Widerstand, I = R Den elektrischen Strom I messen wir in Ampere (A) und – wenn er sehr klein ist – in tausendstel Ampere = Milliampere (mA). Diese Einheit sagt uns also, wie viel Strom durch eine Stromleitung fließt. Die Spannung U wird in Volt (V) gemessen. Die Spannung gibt an, wie groß der Unterschied der elektrischen Ladungen zwischen zwei Punkten ist, also zum Beispiel dem Minusund dem Pluspol einer Batterie. Je höher die Spannung, desto mehr Strom kann fließen. Der Widerstand R wird in Ohm (Ω) gemessen. Er gibt an, wie stark die Ladungsträger abgebremst werden. Wenn wir eine Lampe, Bohrmaschine oder andere elektrische Geräte einschalten, wird ein Stromkreis geschlossen und elektrische Energie wird verbraucht. Das kann aber auch geschehen, wenn das Gerät oder die Anlage defekt ist – zum Beispiel wegen einer schadhaften Abdeckung, einer beschädigten Leitung, wegen eines inneren Fehlers. Dann wird der Mensch selber bei der Benutzung solcher fehlerhafter Geräte zu einem Teil eines Stromkreises. Ob und wann dies für die Gesundheit gefährlich wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie stark war der Strom, wie lange hat er eingewirkt und auf welchem Weg hat er den menschlichen Körper durchströmt? 6 Spannungsführendes Teil IB = Körperstrom IB UB = Berührungsspannung Die Spannung beträgt in unseren Versorgungsnetzen 230 V, der menschliche Körper hat normalerweise einen Widerstand bei einer Durchströmung Hand – Hand (oder Hand – Fuß) von 1.000 . Es können jedoch bei anderen Stromwegen andere Widerstände und Ströme auftreten. 7 W A S P A S S I E R T, W E N N S T R O M F L I E S S T Körperwiderstände für verschiedene Stromwege Stromweg Widerstand Hand – Hand 1.000 Hand (Hände) – Fuß 1.000 (750 ) 750 (500 ) Hand (Hände) – Füße Hand (Hände) – Gesäß 550 (300 ) Hand (Hände) – Rücken 500 (300 ) Hand (Hände) – Brust 450 (230 ) Der Körperwiderstand kann zwischen circa 200 bis 1.000 schwanken. Auch noch kleinere Widerstände sind möglich – zum Beispiel wenn sich jemand bei der Arbeit mit dem Körper in einer leitfähigen Umgebung befindet, die noch dazu eng ist (z. B. Schweißarbeiten in engen metallischen Räumen). So können unter normalen Bedingungen bei Durchströmung Hand – Hand Ströme bis circa 230 mA fließen und bei extremen Bedingungen, wenn der Arbeitsbereich eng und leitfähig ist (erhöhte elektrische Gefährdung), können es einige Ampere sein. Ströme ab etwa 50 mA können für den Menschen lebensgefährlich sein. 8 DGUV Arbeit & Gesundheit BASICS Arbeit am Bildschirm Brandschutz Ergonomie Erste Hilfe Gefahrstoffe Grundregeln Hautschutz Heben und Tragen Ladung sichern Lärm Leitern, Tritte, Kleingerüste Persönliche Schutzausrüstungen Rückengesundheit Sicherheitsbeauftragte Sicherheitszeichen Start in den Beruf Stolpern – Rutschen – Stürzen Stress Umgang mit elektrischem Gerät Wege im Betrieb