UniAccess PC-Praxis Internet Unix etc. | Suchen | zum Inhalt von ZInfo Java Servlets und JSP's auf dem Webserver Seit kurzem besteht die Möglichkeit auf dem Webserver der Universität Zürich Servlets und Java Server Pages (JSP) zu nutzen. In diesem Artikel werden, nach einer kurzen Einführung, die notwendigen Schritte beschrieben, wie dieser Service an der Uni genutzt werden kann. Als Servlet-Engine kommt Tomcat (Version 4) zum Einsatz. Tomcat ist ein Open Source-Container für Java-basierte WebAnwendungen, der Servlet- und JSP-Web-Anwendungen ausführt. Im Rahmen des Apache-Unterprojekts Jakarta übernehmen Freiwillige der Open Source-JavaCommunity die Pflege und den Support für Tomcat. Der Tomcat Server ist die Referenz-Implementierung für die Servlet- und JSP-Spezifikationen, weshalb man davon ausgehen kann, dass er die Spezifikationen genauso gut oder besser als die meisten kommerziellen Anwendungsserver implementiert. Die Servlet- und JSP Spezifikationen werden dabei von der Firma SUN entwickelt. Bei den Informatikdiensten wurde der Tomcat an den Apache Webserver angebunden, so dass Servlets und JSP's von Tomcat und alle anderen Dokumente (html, php) vom Apache Webserver verarbeitet werden. Theoretisch könnte Tomcat auch als "standalone" Webserver eingesetzt werden. Das ist in einem produktiven Umfeld allerdings nicht sehr sinnvoll, da mit Apache ein schneller, bewährter und stabiler Webserver zur Verfügung steht. Ausserdem können bei einer solchen Installation SSL Verbindungen mit dem bestehenden Zertifikat realisiert werden. Zusätzliche Sicherheit wird durch den Gebrauch des "Security Managers" gewährleistet. Das hat aber auch gewisse Einschränkungen zur Folge. Es ist möglich, dass eine Applikation, die lokal entwickelt wurde, auf dem produktiven System nicht auf Anhieb läuft. In solchen Fällen muss mit dem Webmaster der Universität Zürich nach einer Lösung gesucht werden. Es ist aber auf längere Sicht aus Sicherheitsgründen unumgänglich, in einer Umgebung mit vielen Benutzern und virtuellen Hosts eine "security policy" zu definieren. Bevor die notwendigen Schritte beschrieben werden, wie Servlets im eigenen Webbereich überhaupt einsetzbar sind, soll noch darauf hingewiesen werden, dass es nicht sinnvoll ist, jede Anwendung jetzt mit Java zu programmieren. Meistens lassen sich kleinere Anwendungen schneller mit php realisieren (siehe dazu auch den Artikel: Server-side scripting languages). Ausserdem müssen die Anwendungen lokal entwickelt und getestet werden. Wie bereits erwähnt ist tomcat ein Open Source Produkt und kann heruntergeladen und auf dem lokalen Rechner installiert werden. Sofern eine Java Installation (JDK Version1.2 oder höher für tomcat 4) vorhanden ist, ist eine Standardinstallation auf den meisten Betriebssystemen problemlos. Antrag Damit in einem virtuellen Verzeichnis Servlets und JSP's ausgeführt werden können, sind Einträgen in die Konfigurationsfiles der Webserver (Apache und Tomcat) notwendig. Deshalb muss der Koordinator eines Instituts via Mail einen Antrag an den Webmaster stellen, damit die Server entsprechend konfiguriert werden können (Achtung, Servlets laufen nur, wenn für eine Website eine virtuelle Adresse vorhanden ist). Sobald der Antrag bei uns eingetroffen ist, wird im ftpaccount des Webservers ein leeres Verzeichnis myservlets eingerichtet. Dort kann (können) nun die Anwendung(en) installiert werden. Die Struktur des Verzeichnisses wird vom Verantwortlichen erstellt und muss folgende Form aufweisen: Directory Inhalt /myservlets Das ist das "root" Verzeichnis der Anwendung /myservlets/WEB-INF Das Verzeichnis WEB-INF enthält von der Anwendung genutzte Ressourcen. Auf die in dieser Verzeichnisstruktur enthaltenen Dateien kann von einem Client aus kein Zugriff erfolgen. Hier befindet sich auch die Datei web.xml (deployment descriptor). Diese beschreibt die Web-Anwendung. In dieser Datei wird zum Beispiel definiert, welche Webseite auf welches Servlet abzubilden ist oder welche Benutzergruppe welche Seiten abrufen darf etc. werden die Servlet und zusätzlich /myservlets/WEB-INF/classes Hier notwendige Klassen gespeichert. /myservlets/WEB-INF/lib In diesem Verzeichnis werden Java Archive abgelegt, die für die Webapplikation notwendig sind und nicht zentral zur Verfügung gestellt werden. Selbstverständlich können hier auch weitere Verzeichnisse angelegt werden wie z.B. ein Verzeichnis für die Konfigurationsfiles sogenannter "tag libraries" etc. In diesem Artikel wurde bewusst nicht auf die technischen Details von Servlets und JPS's eingegangen, sondern nur der neue Service vorgestellt und die notwendigen Schritte beschrieben, damit dieser Service benutzt werden kann. Das notwendige Know-how, solche Programme zu schreiben, muss an einem anderen Ort erworben werden. Jann Forrer Zum Ausdrucken dieses Artikels steht Ihnen das PDF-Dokument zur Verfügung. Uni ZH | Informatikdienste | Glossar | InformeD | Archiv | UniAccess | Anfang | Inhalt Last update: 26-Feb-2003 by vo