Die Community macht keine Pause

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"Die Community macht keine
Pause"
31.10.2013 | 17:05 | Michael Köttritsch (Die Presse)
Fanbetreuung. Gerade für Start-up-Unternehmen ist es
wichtig, eine Online-Community um ihre Produkte zu
scharen: Das erfordert eine gute Strategie und gute
Online-Inhalte.
Eine Geschäftsidee zu entwickeln und sie umzusetzen sind die
ersten Schritte, die ein Start-up-Unternehmen setzen muss.
Genauso wichtig ist es, eine Online-Community um sich zu
scharen: Menschen, die ein Produkt oder eine Marke begleiten –
und im Idealfall zu Kunden werden.
Diese Frage beschäftigte auch die 2500 Start-up-Gründer,
Investoren und Interessierte, die sich beim Pioneers-Festival
diese Woche in der Wiener Hofburg trafen. David Noel vom
Music-Start-up Sound Cloud nannte drei Voraussetzungen: eine
Umgebung, also eine Onlineplattform, auf der sich Menschen mit
einem gemeinsamen Thema treffen können, User, die sich
austauschen wollen und Aktivitäten, die die User begeistern.
Detaillierter beschreibt Sabine Hoffmann im „Presse“-Gespräch
das Prozedere. Zu Beginn stehen für die Geschäftsführerin der
Marketingagentur Ambuzzador die Social-Media-Präsenz, etwa
auf Facebook aktiv zu sein, und der Beziehungsaufbau mit
Kunden und Markenfans. Danach gehe es darum, die
Anregungen aus der Community aufzugreifen. Außerdem wird
die Kommunikation mit der Community kontinuierlich intensiviert,
um letztlich in ausgewählten Projekten mit Fans Innovation zu
schaffen. Diese höchste Stufe erklärt Hoffmann mit einem
Beispiel: „Wenn ich Flugtickets verkaufe und eine Anfrage
bekomme, bin ich in Echtzeit in der Lage, den Preis zu ermitteln
und mit dem Kunden auszuhandeln.“ Das verlangt auch, dass
unternehmensintern klare Kommunikationsregeln und zuständigkeiten bestehen.
Wie wichtig es für Unternehmen ist, eine eigene CommunityPlattform zu betreiben, beschreibt Strategieberaterin Susanne
Liechtenecker: „Man kann User intensiver betreuen.“ Diese seien
„meist Kunden. Diese zu Mehrausgaben zu bewegen, benötigt
weniger Ressourcen als neue Kunden zu akquirieren.“ Auf
Facebook etc. begebe man sich als Unternehmen in ein
virtuelles Hotel, dessen Hausordnung man sich unterwerfe, sagt
Liechtenecker. Gleichzeitig dürfe man eine hohe
Besuchsfrequenz erwarten. „Die eigene Website funktioniert wie
ein Eigenheim.“
Positive Führungskultur:
Anerkannt und wertgeschätzt
Dass eine positive
Führungskultur hohe
Auswirkungen auf den
wirtschaftlichen Erfolg
von Unternehmen hat, darüber sind
sich die meisten der 300 befragten
Führungskräfte in Österreich,
Deutschland und der Schweiz einig.
Lufthansa nominiert neuen Chef
Anfang Dezember
Führungsgremium dürfte
von fünf auf vier
Mitglieder schrumpfen.
Wie Teamarbeit den Erfolg von
Unternehmen steigert
EY hat in einer Umfrage
untersucht, wie Vielfalt
und Teamarbeit den
Erfolg eines
Unternehmens beeinflussen. Jedoch
mangelt es oft an integrativem
Führungsstil.
Deutschland: Koalitionsvorhaben
könnten 1,8 Millionen Jobs
gefährden
Kernforderungen der
Parteien würden zu
wirtschaftlichen
Belastungen führen.
Dadurch stehen Jobs auf dem Spiel.
Assessment Center: Heben Sie
sich von der Menge ab!
In Assessment Center
werden Ihre soziale
Kompetenzen, Ihre
Stressresistenz und Ihr
Verhandlungsgeschick auf die Probe
gestellt. Setzen Sie sich gegen die
anderen Bewerber durch und
bewahren Sie dabei einen kühlen Kopf!
Mehr weibliche Aufsichtsräte in
börsenotierten Firmen
EU-Parlament: "Richtlinie
zur ausgewogenen
Vertretung von Frauen
und Männern in den
Aufsichtsräten" soll Frauenanteil
indirekt erhöhen.
Österreichs Unternehmer bleiben
optimistisch
China wird als
attraktivster Weltmarkt
gesehen, USA und
Osteuropa sind auf den
hinteren Plätzen. Die Sorge um
Überalteung der Bevölkerung und
Staatsschulden ist groß.
Familienfreundlichkeit nützt
Unternehmen und Beschäftigten
Letztlich gilt es, einen guten Mix zu finden, die Loyalität der Fans
zu steigern und die Daten mit dem CRM, dem
Zum eigenen Gebrauch gemäß §42a UrhG. Anfragen zum Inhalt und zu den Nutzungsrechten an den Verlag.
73 familienfreundliche
Unternehmen und
Institutionen mit
staatlichem Gütezeichen
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Kundenbeziehungsmanagement, zu verknüpfen: So können bei
jedem Kontakt die eigenen Kunden erkannt und speziell
serviciert werden. Unterhalten will die gesamte Community
werden – mit auffälligen Aktionen und Postings: „Inhalte müssen
kurzweilig und knackig sein“, sagt Liechtenecker. Und Hoffmann
ergänzt: „Fans brauchen die Möglichkeit, einer Marke zu
huldigen.“ Noch würden das viel zu wenige Unternehmen
umsetzen. So kann dies in der Praxis aussehen: Wer ein Produkt
konsumiert, etwa eine Limonade trinkt und das mit der
Community teilt, wird im Rahmen eines Bonussystems belohnt.
prämiert. Familienfreundlichkeit als
Markenzeichen und nachhaltiger
Erfolgsfaktor.
So erleben Berufseinsteiger
ihren Job
Die Mehrheit der
Berufeinsteiger in
Österreich ist mit ihrem
Job zufrieden, außer im
Zusammenhang mit Gehalt und
Karrierechancen. Das zeigen die
Ergebnisse des aktuellen Allianz
Arbeitsmarktbarometers.
Kritik ignorieren ist keine Lösung
Unternehmen, die eine Community aufbauen wollen, sollten sich
im Vorfeld über die Strategie klar werden, rät Uta Rußmann,
Professorin für Neue Medien an der FH Wien. „Die Community
agiert 24/7. Habe ich auch am Wochenende genügend
Ressourcen zur Verfügung, um den Dialog führen zu können?“
Schließlich sei die Community mit bloßer Werbung nicht
zufrieden, sondern verlange, Nachrichten zu diskutieren.
Daher sei festzulegen, wie mit Kritik umgegangen werde, sagt
Rußmann, um die einzige Antwortmöglichkeit vorwegzunehmen:
„Ignorieren ist keine Lösung.“
Intern sei zu klären, wer mit der Community kommuniziert und wer
in den einzelnen Abteilungen Ansprechpartner ist, wenn sich
etwa fachliche Fragen zum Produkt auftun. Und noch einen Rat
hat sie parat: „Qualität vor Quantität.“ Das heißt: Lieber auf eine
Plattform konzentrieren und diese gut bearbeiten, als viele, aber
dafür halb tote Kanäle geöffnet zu haben.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.11.2013)
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