Übungen zum Vorkurs WS 2016/17 Prof. Dr. Kai Köhler Besprechung der Lösungen in den Übungsgruppen. 1 Formulieren Sie folgende Aussagen mit ∧, ), ∨, ¬, ( in möglichst kurzer Gestalt a) Von den Aussagen A1 , A2 , A3 sind genau zwei wahr. b) Von den Aussagen A1 , A2 , A3 ist mindestens eine wahr. 2 Überprüfen Sie mit Hilfe einer Wahrheitstabelle, dass (A ⇒ B) ∧ (B ⇒ C) ⇒ (A ⇒ C) wahr ist. 3 Überprüfen Sie mit Hilfe einer Wahrheitstabelle, dass A ∧ (B ⇒ C) ⇒ B und ¬A ∨ B äquivalente Aussagen sind. 4 Der Kreter Epimenides behauptet in einem Gedicht (7 Jhr. v. Chr.): ”Die Kreter lügen immer.” a) Ist das widersprüchlich (d.h. ein Paradoxon)? b) Was können Sie logisch über Epimenides’ Aussage folgern? c) Der Apostel Paulus schreibt im Titusbrief, Kapitel 1 dazu 12 Es hat einer von ihnen, ihr eigener Prophet, gesagt: ”Kreter sind immer Lügner, böse, wilde Tiere, faule Bäuche.” 13 Dieses Zeugnis ist wahr. Aus diesem Grund weise sie scharf zurecht, damit sie [...] 14 nicht achten auf [...] die Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden. Wie beurteilen Sie diese Passage logisch? (Historische Bem.: Eigentlich meinte Epimenides in seinem Gedicht den kretischen Glauben, dass Zeus sterblich wäre. Im Gedicht läßt er Minos obiges Zitat sprechen.) 5 Formalisieren Sie folgende Aussagen mit Quantoren und Prädikaten: Jeder Topf hat einen passenden Deckel. Keine zwei Menschen haben dieselben Fingerabdrücke. 6 Welche der folgenden Mengen sind gleich? A = {1, 2, 3}, B = {2, 1, 1, 3}, C = {1, 1, 2, 3}, D = {{1}, {2}, {3}} . 7 Welche der folgenden Objekte sind Elemente der Menge M = {a, b, c}? a, {a}, {a, b} . 8 Listen Sie alle Teilmengen der Menge M = {a, b, c} auf. 9 Sei A = {1, 2, 3, 4}, B = {3, 4, 5, 6}, C = {2, 4, 5, 7}. Berechnen Sie A ∩ (B ∪ C), (A ∩ B) ∪ (A ∩ C)), (A \ B) \ C, A \ (B \ C) . 10 Zeigen Sie mit den Regeln der Aussagenlogik und mit dem Aussonderungsaxiom, dass für 3 Mengen A, B, C (A ∩ B) \ C = (A \ C) ∩ (B \ C), A \ (A \ B) = A ∩ B und zeichnen Sie zur Veranschaulichung Venn-Diagramme. 11 Überprüfen Sie, ob folgende Aussagen für alle Mengen A1 , A2 , B1 , B2 gelten: (A1 ∩ A2 ) × (B1 ∩ B2 ) = (A1 × B1 ) ∩ (A2 × B2 ) , (A1 ∪ A2 ) × (B1 ∪ B2 ) = (A1 × B1 ) ∪ (A2 × B2 ) . 12 Die Fibonacci-Zahlen 1,1,2,3,5,. . . werden induktiv definiert durch a0 := 1, a1 := 1 und an+1 := an +an−1 für n ≥ 1. Zeigen Sie mit vollständiger Induktion, dass 1 ≤ aan+1 ≤ 2 für n ≥ 0. n 13 Beweisen Sie mit vollständiger Induktion, dass 7 die Zahl 2n+1 +32n−1 teilt für alle n ≥ 1. 14 Wo steckt in folgendem Induktions-Beweis, dass alle Zahlen gleich sind, der Fehler? a) Induktionsanfang (n = 1): Eine Zahl ist sich selber gleich. b) Induktionsschritt: Seien n Zahlen gegeben. Die ersten n − 1 davon sind nach Induktionsvoraussetzung gleich, ebenso die letzten n − 1, also sind alle n gleich. 15 Bestimmen Sie mit der Potenzmengenbildung P die Menge P(P(P(∅))). 16 Listen Sie alle Relationen R zwischen M = {1, 2} und N = {a, b} auf, die mindestens 2 Elemente haben. Ordnen Sie jeder Relation ihre Umkehrrelation zu. 17 Seien M eine Menge m ∈ N vielen Elementen. Wieviele Relationen von M nach M gibt es? Wieviele davon enthalten die identische Relation idM ? Homepage des Vorkurses: http://reh.math.uni-duesseldorf.de/ koehler/Lehre/2016-17/Vorkurs.html