Was ist in der Zwischenzeit geschehen?

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 Was ist in der Zwischenzeit geschehen?
Intermediate Macro - Uni Basel
57
2 2 Die Vernetzung der Finanzmärkte
2.2 Die Vernetzung der Finanzmärkte
“The modern financial system is immensely complex – possibly too complex for any one person to really understand it. Interconnections create systemic risks that are extraordinarily difficult to figure out”.. (BIS annual report, 2009)
extraordinarily difficult to figure out
(BIS annual report, 2009)
Quelle: Blanchard (2008)
Makroökonomie ‐ Uni Basel
58
 Durch die Globalisierung der Finanzmärkte hat sich die Krise blitzartig ausgeweitet:
 Einige ausländische Banken sind direkt auf dem US Markt involviert;
 Andere haben in grossem Ausmass in US‐
Immobilienmarkt bezogene Produkte investiert
Immobilienmarkt bezogene Produkte investiert.
 Di
Diese Verluste haben das europäische Bankensystem V l t h b d
äi h B k
t
destabilisiert und die Fähigkeit der Kreditinstitute inländische Kredite zu gewähren stark reduziert.
Makroökonomie ‐ Uni Basel
59
 Leverage und kurzfristige Finanzierung
Leverage
Passiven
Eigenkapital
Fremdfinanzierung
Bilanz II
Finanzierungsproblem
Bilanz
Bilanz
Northern Rock
Makroökonomie ‐ Uni Basel
Kurzfristigge Finanzieerung
Asset Ba
acked Secu
urities
Kurzfristigge Finanzieerung
Bilanz I
Hyp
pothekarkrredite
Aktiven
Lehman Brothers
60
 Der Fall Northern Rock
Kurzfristigge Finanzieru
ung
Ku
unden‐
deepots
Hypothekaarkredite
Bilanz
Makroökonomie ‐ Uni Basel



Rahmenbedingungen: Immobilienblase GB;
Rahmenbedingungen:
Immobilienblase GB;
NR war im US Subprime‐Geschäft nicht involviert;
NR hatte sich massiv auf (billiges) kurzfristiges Geld gestützt um die Hypotheken zu finanzieren;
 US Subprime‐Krise verursacht weltweit einen money market freeze  Plötzlich wird die Refinanzierung für NR unmöglich
 Angst von einem Konkurs führt zu einem klassischen bank run der Kleinanleger
bank run der Kleinanleger.
 NR wird verstaatlicht
61
 Fall Lehman Brothers
Kurzfristigge Finanzieerung
Asset Ba
acked Secu
urities
Bilanz





Makroökonomie ‐ Uni Basel
ABS: Fallende Preise und steigende Unsicherheit;
ABS:
Fallende Preise und steigende Unsicherheit;
Druck auf die Banken diese Aktiven zu verkaufen, bevor die Verluste zu gross werden und Insolvenzprobleme auftauchen führt zu noch stärker fallenden Preisen;
auftauchen, führt zu noch stärker fallenden Preisen;
Bilanzaktiva verlieren massiv an Wert und das Eigenkapital kann diese Verluste nicht absorbieren;
Die Schwierigkeiten einer Bank führen zu ähnlichen Schwierigkeiten bei anderen Finanzinstituten, welche die gleichen oder ähnliche Wertpapiere besitzen.
Wenn die Wertpapiere schwierig zu bewerten sind, weil die Produkte kompliziert sind oder weil der spezifische Markt illiquid wird, können sich die entsprechenden Auswirkungen sehr schnell ausbreiten
Auswirkungen sehr schnell ausbreiten.
62
2 3 Reaktion auf dem Geldmarkt
2.3 Reaktion auf dem Geldmarkt
 Was ist der Geldmarkt?
 Der Markt auf welchem sich die Banken täglich Geld untereinander ausleihen
 Am Geldmarkt werden Kredite und Guthaben mit einer kurzen Laufzeit gehandelt. Der Geldmarkt dient dem Ausgleich von Liquiditätsunterschieden zwischen den
Ausgleich von Liquiditätsunterschieden zwischen den Banken.  Laufzeit: 24 Stunden bis wenige Monate
 Unter normalen Umständen handelt es sich hauptsächlich um ungedeckte Kredite.
 Vertrauen spielt eine ganz zentrale Rolle.
V
i l i
l R ll
Makroökonomie ‐ Uni Basel
63
 Gegenparteirisiko
Gegenparteirisiko (counterparty risk)
(counterparty risk)
 Da die Kredite ungedeckt sind, ist jeweils ein gewisses Risiko vorhanden, dass die Gegenpartei das Geld nicht zurückzahlen wird.
k hl
id
 Um den Kreditgeber für dieses Risiko zu entschädigen, muss der Kreditnehmer eine Risikoprämie bezahlen
der Kreditnehmer eine Risikoprämie bezahlen.
 Risikoprämie auf dem Geldmarkt = Geldmarktzinssatz –
Zinssatz eines risikolosen Wertpapiers für die gleiche Fristigkeit.
 Im Rahmen der Krise ist die Risikoprämie auf den verschiedenen Geldmärkte auf vorher unvorstellbare
verschiedenen Geldmärkte auf vorher unvorstellbare Niveaus gestiegen.
Makroökonomie ‐ Uni Basel
64
 Dies
Dies widerspiegelt eine weitverbreitete Unsicherheit über widerspiegelt eine weitverbreitete Unsicherheit über
die Ausfallswahrscheinlichkeit der Banken.
 Folge: der Geldmarkt funktionierte nicht mehr. Die Banken, welche Liquidität brauchten, konnten sich diese k
l h i idi b
h
k
i h di
Liquidität bei anderen Banken nicht mehr besorgen. Banken, welche überflüssige Liquidität hatten, behielten dieses Geld auch bei Nullrenditen.
Makroökonomie ‐ Uni Basel
65
Quelle: Blanchard (2008)
Makroökonomie ‐ Uni Basel
66
2 4 Realwirtschaftliche Konsequenzen
2.4 Realwirtschaftliche Konsequenzen
 Olivier Blanchard, Chefökonom vom IWF:
<< The financial crisis has now evolved into a broader
economic crisis, triggered by a freeze of the credit market,
large wealth losses, and a loss of confidence. The result is a
sharp fall in private demand. There are indications that the
contraction in demand could exceed anything seen since
the Great Depression in the 1930s. So this is a crisis of
historical proportions >>.
Dec. 29th, 2008
Makroökonomie ‐ Uni Basel
67
Intermediate Macro - Uni Basel
68
 Der direkte Wegg
 Fallende Immobilienpreise und Privatkonkurse führen zu einem Überangebot auf dem Wohnungsmarkt, was die P i
Preise erneut unter Druck setzt.
t t D k tt
 Wenn ein Überangebot herrscht braucht es keine weiteren Wohnbauinvestitionen: die Wohnbautätigkeit
weiteren Wohnbauinvestitionen: die Wohnbautätigkeit geht zurück.
 Abschwung im US Immobilienmarkt: Q3/07: ‐35.3% neue B b illi
Baubewilligungen, ‐38.5%
38 5% Neubauten.
N b
 Die Beschäftigung in diesem Sektor nimmt entsprechend ab.
ab
 Weniger Beschäftigung und verfügbare Einkommen für die Haushalte reduzieren den privaten Konsum, was wiederum die ganze volkswirtschaftliche Tätigkeit dämpft.
Makroökonomie ‐ Uni Basel
69
Makroökonomie ‐ Uni Basel
70
 Deleveraging und credit crunch
 Um die Insolvenzrisiken zu reduzieren müssen die Finanzinstitute:
 Eigenkapital erhöhen
 Bilanzsumme reduzieren (deleveraging)
 Erste Option ist in einem solchen Umfeld schwierig
 Zweite Option impliziert:
Zweite Option impliziert
 Wertpapiere auf der aktiven Seite der Bilanz zu verkaufen oder…
Bilanz zu verkaufen oder…  … die Menge der gewährleisteten Kredite zu reduzieren: alte Kredite nicht verlängern + keine neue Kredite lä
k i
K di
gewähren  credit crunch
credit
dit crunch: Breit abgestützter Mangel an Kreditmöglichkeiten
h B it b tüt t M
l K dit ö li hk it
Makroökonomie ‐ Uni Basel
71
Q ll Ad i
Quelle: Adrian and Shin (2008)
d Shi (2008)
Makroökonomie ‐ Uni Basel
72
 Probleme der Firmen


Ausrüstungsinvestionen werden stark erschwert
werden stark erschwert
Mangel an Exportkrediten belastet den Aussenhandel. In der Tat ist der Welthandel eingebrochen:
 Konsumkredite: Leasing und Autoverkäufe wurden beispielsweise stark belastet
 Das wirkt sich wiederum negativ auf die gesamte Makroökonomie ‐ Uni Basel Volkswirtschaft aus
73
 Vermögenseffekte
 Vermögensverluste waren weltweit massiv
g
 Wer Geld verliert kann auch weniger Geld ausgeben
 Auswirkungen
Auswirkungen auf Stimmung und Erwartungen
auf Stimmung und Erwartungen
 Haushalte und Firmen kürzen ihre Ausgaben
Bloomberg com Oct 26 2007
Bloomberg.com,
Makroökonomie ‐ Uni Basel
74
 Di
Die Realität: credit
R li ä
di crunch
h trifft auch die emerging
iff
h di
i markets
k
 Ab Q4 2008 lässt sich auch in den emerging markets eine brutale Verschlechterung der Konjunkturlage feststellen.
g
j
g
 Insbesondere der Aussenhandel und die verarbeitende Industrieproduktion sind eingebrochen.
 Westliche Finanzinstitute haben ihre Finanzierungsaktivitäten reduziert  credit crunch erreicht Asien.
 Deren stützende Rolle fällt dementsprechend aus.
Deren stützende Rolle fällt dementsprechend aus.
 Weltweite Rezession als Folge
g
Makroökonomie ‐ Uni Basel
75
2.5 Wirtschaftpolitische Massnahmen  Wirtschaftpolitische Reaktion um die Rezession zu begrenzen
 Lockerung der Geldpolitik: Zinsen wurden rasch und Lockerung der Geldpolitik: Zinsen wurden rasch und
massiv gesenkt
Makroökonomie ‐ Uni Basel
76
 Wirtschaftpolitische Reaktion um die Rezession zu begrenzen
 Lockerung der Geldpolitik: Lockerung der Geldpolitik: Geldangebot wurde massiv Geldangebot wurde massiv
ausgebaut.
Makroökonomie ‐ Uni Basel
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 Fiskalpolitik zur Stützung der Nachfrage
 Ausbau der automatischen Stabilisatoren (z.B. Arbeitslosenversicherung)
 Direkte Ausgaben im Form von öffentlichem Konsum und öffentlichen Investitionen
 Steuerreduktionen
St
d kti
 Spezifische Subventionen: Kauf eines neuen Autos z. B.
 Massnahmen
M
h
zur Konsolidierung des Bankensektor
K
lidi
d B k
k
Makroökonomie ‐ Uni Basel
78
Makroökonomie ‐ Uni Basel
79
2.6 Wo stehen wir heute?
 Eine neue Great Depression?
 Konkurse
 Sehr hohe Arbeitslosigkeit
 Fallende Konsumgüterpreise (Deflation)
 Sehr lange Rezession
 Politische Spannungen
 … oder “nur“ eine Great Recession?  Schwerste Rezession seit Ende des 2. Weltkriegs.
Makroökonomie ‐ Uni Basel
80
Quelle: OECD, Quelle: IMF
Quelle: IMF, Makroökonomie ‐ Uni Basel
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 Die Erholung ist im Gang:
 Grosse Angst ist vorbei
Makroökonomie ‐ Uni Basel
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 Die Erholung ist im Gang:
 Welthandel und Industrieproduktion wachsen wieder
Makroökonomie ‐ Uni Basel
83
Intermediate Macro - Uni Basel
84
 Probleme bleiben:
 Unterauslastung der Kapazitäten
l
d
 Fragilität des Finanzsystem
 Schwache Immobilienmärkte
 Schwierige Lage der öffentlichen Finanzen
 Längerfristig:
 Mechanismen besser verstehen.
h
b
h
 Strukturelle Massnahmen treffen:
 Mehr Transparenz für Finanzprodukte?
 Mehr internationale Regulierung und Überwachung der Finanzmärkte?
der Finanzmärkte?
 Alternative Anreizsysteme?
 Bessere Kooperation unter den Behörden?
Bessere Kooperation unter den Behörden?
Makroökonomie ‐ Uni Basel
85
Kapitel 3
Messung von ökonomischen Aktivitäten
Üb i ht d K it l
Übersicht des Kapitels
 3.1 Bestand‐ vs. Stromgrössen
 3.2 Nationale Buchhaltung: drei Ansätze
 3
3.3 Der Kreislauf, drei Märkte und einige 3 Der Kreislauf drei Märkte und einige
Identitäten
 3.4 Preise und ihre Indizes
 3.5 Nominales und reales BIP
35N i l
d
l BIP
 3.6 Finanzmarktvariablen
3 6 Finanzmarktvariablen
Makroökonomie ‐ Uni Basel
87
3.1 Bestand‐ vs. Stromgrössen
Zufluss
Bestand
Abfluss

Stromgrössen: zeitraumbezogene Größe

Bestandesgrössen: zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessen

Bestände sind das Resultat der kumulierten vergangenen Stromgrössen

Die Anzahl Arbeitslosen ist typischerweise ein Bestand, während Neumeldungen von Arbeitslosen den Zufluss und Arbeitslose, welche einen neuen Job gefunden haben oder aufhören danach zu suchen den Abfluss darstellen.
Makroökonomie - Uni Basel
88
 Weitere Beispiele
p
Bestandesgrössen
Dazugehörige Stromgrössen
Staatsschulden
Staatseinnahmen und –
ausgaben, inkl. Zinszahlungen
b i kl i
hl
Kapitalstock
Nettoinvestitionen
Kumuliertes Vermögen
Saläre, Bonuszahlungen, Zinsen, Dividenden, …
…
Makroökonomie - Uni Basel
89
3.2 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung: 3 Perspektiven
 VGR: Ein Buchhaltungssystem zur Messung der aktuellen ökonomischen Aktivität
aktuellen ökonomischen Aktivität
 3 alternative Ansätze  Produktionsansatz: die Menge an produziertem Output
 Einkommensansatz: das durch die Produktion erzeugte g
Einkommen
 Verwendungsansatz: die von den Käufern ausgegebene g
g g
Summe
 Befassen wir uns zuerst mit dem Kreislaufmodell
Befassen wir uns zuerst mit dem Kreislaufmodell
Makroökonomie ‐ Uni Basel
90
Der einfachste Kreislauf
Einkommen ($)
Arbeit
Einkommens
Einkommens‐
ansatz
Haushalte
Firmen
Güt (Brot)
Güter
(B t)
Verwendungs‐
ansatz
Makroökonomie - Uni Basel
Ausgaben ($)
Produktions‐
ansatz
91



Produktionsseitig: Erfassung der Wertschöpfung durch Messung des Produktionswertes und Subtraktion des Wertes der im Herstellungsprozess verwendeten Zwischengüter
Herstellungsprozess verwendeten Zwischengüter
Wertschöpfung = Wert des Outputs minus Wert der Inputs, welche von anderen Produzenten bezogen wurden
welche von anderen Produzenten bezogen wurden
Einkommensseitig: Misst das Einkommen welches durch sämtliche in der Produktion involvierten Produktionsfaktoren entsteht. Verwendungsseitig: Erfasst wie die Wirtschaftssubjekte ihr Geld ausgeben.
ausgeben
 Führt zum selben Resultat, da letztendlich alle 3 Ansätze das Führt zum selben Resultat da letztendlich alle 3 Ansätze das
Gleiche erfassen.
Makroökonomie ‐ Uni Basel
92
 Wieso führen alle Ansätze zum selben Resultat?
Wieso führen alle Ansätze zum selben Resultat?
 Der gesamte produzierte Output (Produktionsansatz) wird gekauft (Verwendungsansatz) und generiert ein Einkommen (Einkommensansatz)
 Die Grundidentität der nationalen Buchhaltung:
Die Grundidentität der nationalen Buchhaltung:
Gesamtproduktion = Gesamteinkommen = Gesamtausgaben
Makroökonomie ‐ Uni Basel
93

Grosse Mengen an Gütern werden jeden Tag gehandelt. Genauso viele Dienstleistungen werden angeboten und konsumiert.

Da die Güter und Dienstleistungen gekauft werden, fliesst
eine entsprechende Menge an Geld in die entgegengesetzte Richtung…
Richtung

…es sei denn wir sprechen über Aktivitäten ausserhalb des Marktes

Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung misst das Akti itätsle el der Ökonomie
Aktivitätslevel der Ökonomie

Ihre spezifischen Komponenten zeigen uns von wem zu wem und für welchen Zweck das Geld fliesst.
d fü
l h Z
k d G ld fli t

Aus diesem Grund ist die VGR die wichtigste Datenquelle für M k ök
Makroökonomen/innen
/i
Makroökonomie ‐ Uni Basel
94
 Messung des BIP mit dem Produktionsansatz
 Das BIP (Bruttoinlandprodukt) besteht aus dem neu innerhalb einer Nation und während einem fixen Zeitraum produzierten Marktwert der Endgüter und –
dienstleistungen.
 Marktwert: Die Bewertung zu deren Marktpreisen erlaubt die Addition ungleicher Buchungsposten
 Problem 1: Erfasst keine nicht vom Markt bestimmte Aktivitäten wie die Führung eines Haushalts, den Wert der Umweltqualität und den Abbau von Ressourcen
 Problem 2: Die Schattenwirtschaft
 Leistungen des Staats (welche nicht auf Märkten )
verkauft werden) werden zu ihren Produktionskosten bewertet
Makroökonomie ‐ Uni Basel
95
 „Neu produziert“: berücksichtigt nur Güter & DL, die in einer bestimmten Periode hergestellt wurden und ignoriert somit g
g
solche aus früherer Produktion (Vorräte)
Endgüter und Dienstleistungen
 Endgüter und Dienstleistungen

Zwischengüter und –dienstleistungen werden nicht erfasst: Diese werden zur Herstellung anderer Güter und DL in derselben Periode aufgebraucht

Aufaddieren der Wertschöpfung funktioniert daher gut, da dabei automatisch um die Zwischengüter bereinigt wird
automatisch um die Zwischengüter bereinigt wird

Obwohl Kapitalgüter zur Produktion anderer Güter gebraucht werden gelten diese als Endgüter, da sie in ihrer g
g
,
Herstellungsperiode nicht vollständig aufgebraucht werden. Makroökonomie ‐ Uni Basel
96
 Das BIP der Schweiz: die Zahlen
Quelle: Homepage BFS
Makroökonomie ‐ Uni Basel
97
 Der Verwendungsansatz zur Messung des BIP
 Erfasst die totalen inländischen Ausgaben für Endgüter und Dienstleistungen innerhalb einer
Endgüter und Dienstleistungen innerhalb einer spezifischen Periode.
 Vier Hauptkategorien der Ausgaben: Konsum (C), Investitionen (I), Staatskonsum von Gütern und Dienstleistungen (G) sowie Nettoexporte (NX)
Y = C + I + G + NX Y C + I + G + NX
(1)
 Gegeben NX= X‐M, können wir (1) umformen:
Y+M = C + I + G + X (2)
 Rolle der Lagerveränderung ΔL als Teil von I.
Rolle der Lagerveränderung ΔL als Teil von I
Makroökonomie ‐ Uni Basel
98
 Konsum: Ausgaben der inländischen Haushalte für Endgüter und Dienstleistungen (inklusive solcher die
Endgüter und Dienstleistungen (inklusive solcher, die im Ausland hergestellt wurden)  Rund 60% des CH BIP
 3 Kategorien
 Gebrauchsgüter
 Verbrauchsgüter
 Dienstleistungen
Makroökonomie ‐ Uni Basel
99
 Staatskonsum von Gütern und Dienstleistungen: Konsumausgaben des Staates für Güter und
Konsumausgaben des Staates für Güter und Dienstleistungen
 Rund 11% des CH BIP in 2006, gestiegen von 9.5% in 1980
Rund 11% des CH BIP in 2006 gestiegen von 9 5% in 1980
 Bund, Kantone und Gemeinden
 Ni
Nicht alle Staatsausgaben bestehen aus Käufen von Gütern h ll S
b b
h
Kä f
Gü
und Dienstleistungen
 Ein
Ein Teil sind Zahlungen die nicht im Austausch für Güter und Teil sind Zahlungen die nicht im Austausch für Güter und
Dienstleistungen getätigt werden
 Dies
Dies sind zum einen Transfers, inklusive Sozialabgaben, sind zum einen Transfers inklusive Sozialabgaben
Unterstützungs‐ und Arbeitslosenzahlungen
 Zum Anderen Zinszahlungen auf Staatsschulden
 Ein weiterer Teil sind Staatsausgaben für Kapitalgüter die in den Kapitalstock des Landes fliessen, wie bspw. Autobahnen, Flughäfen Wasserversorgung etc Diese Ausgaben sind
Flughäfen, Wasserversorgung, etc. Diese Ausgaben sind jedoch Teil von I.
Makroökonomie ‐ Uni Basel
100
 Ausrüstungsinvestitionen: Ausgaben für neue Kapitalgüter
 Rund 12% des CH BIP
 Investitionen der Firmen in:
 Ausrüstungen
g
 Software
 Bauinvestitionen

Rund 10% des CH BIP
%
 Wohnungsbau (Investitionen der Haushalte): Ausgaben für den Bau von Häusern und Wohnungen
 Investitionen der Unternehmen: Büros, Produktionsanlagen,…
 Öffentliche Investitionen in Infrastruktur wie Strassen, Brücken, Eisenbahnlinien Tunnels
Eisenbahnlinien, Tunnels, …
Makroökonomie - Uni Basel
101
 Lagerbestände...
g
 Lagerbestände bestehen aus unverkauften Fertigerzeugnissen, Gütern in Produktion sowie i
i
i
d ki
i
Rohmaterialien
 Lagerinvestitionen, dh. Veränderungen der Lagerbestände gelten ebenfalls als Endgüter
 ... und statistische Unterschiede
0
 Wenn nicht anders spezifiziert: Wenn nicht anders spezifiziert: ΔL=0
Makroökonomie ‐ Uni Basel
102
 Nettoexporte: Exporte minus Importe
ettoe po te po te
us po te
 Exporte: Inländische Güter und Dienstleistungen, die vom Ausland gekauft werden
vom Ausland gekauft werden
 Importe: Ausländische Güter und Dienstleistungen, die von Bewohnern im Inland gekauft werden
von Bewohnern im Inland gekauft werden
 Importe werden vom BIP subtrahiert, da sie im Ausland produziert werden und bereits in Konsum Investitionen
produziert werden und bereits in Konsum, Investitionen und Staatsausgaben enthalten sind
 Die
Die relative Bedeutung der jeweiligen Güter und relative Bedeutung der jeweiligen Güter und
Dienstleistungen variiert von Land zu Land. Für die Schweiz sind die Exporte von Dienstleistungen von p
g
grosser Relevanz
Makroökonomie ‐ Uni Basel
103
Schweizer Importe und Exporte im Zeitvergleich
Makroökonomie ‐ Uni Basel
104
Makroökonomie ‐ Uni Basel
105
Makroökonomie ‐ Uni Basel
106
 Der Einkommensansatz
e
o
e sa sat zur Messung des BIP
u essu g des
 Addiert das durch die Produktion generierte Einkommen auf (inkl Gewinne und Steuerzahlungen an den Staat)
(inkl. Gewinne und Steuerzahlungen an den Staat)
 Entschädigungen an Angestellte (inkl. Begünstigungen) und Selbständigerwerbende
g
 Unternehmensgewinne und Mieteinkommen (Wohnungen, Parkplätze,…)
 Steuern auf Produktion und Importen
 Transferzahlungen  Abschreibungen (der Wert des abgenutzten Kapitals innerhalb einer Periode)
 BIP + Netto‐Faktoreinkommen aus dem Ausland
BIP N tt F kt i k
d
A l d = BNE
BNE
Makroökonomie ‐ Uni Basel
107
Makroökonomie ‐ Uni Basel
108
3.3 Der Kreislauf, 3 Märkte und einige Identitäten
i i Id tität
Konsum [C]
Haushalte
Ersparnisse
[Sp = Y - C]
Einkommen
Makroökonomie ‐ Uni Basel
Y = C + Sp
Y=C+I
 Sp = I
[C]
Gütermarkt
Finanzmarkt
Markt für
Produktionsfaktoren
Investitionen[I]
Firmen
Löhne, Zinsen,
Dividenden, einbehaltene
G i
Gewinne
[Y]
109
 Einführung eines (verschuldeten) öffentlichen Sektors
ff li h
k
Y=C+G+I
I=Y–C–G
Sp = Y – C – (T – Tr - Int)
 Sp – I = (G + Tr + Int) - T
Konsum [C]
[C + G]
Gütermarkt
Ausgaben [G]
Steuern [T]
H
Haushalte
h lt
S
Staat
Transfers & Zinsen
[Tr + Int]
Budgetdefizit
Finanzmarkt
Ersparnisse
p
[Sp = (Y + Tr + Int T) - C]
Einkommen
[Y]
Makroökonomie ‐ Uni Basel
Fi
Firmen
Markt für
ProduktionsProduktions
faktoren
Investitionen [I]
Löhne, Zinsen,
Dividenden, einbehaltene
Gewinne [Y]
110
 Einführung des externen Sektors
Konsum [C]
Totaler Umsatz
Gütermarkt
Ausgaben [G]
Importe [M]
Steuern [T]
Transfers &
Zinsen
[Tr+Int]
Budgetdefizit
Kapitalimporte
Finanzmarkt
Ersparnisse
[Sp = (Y + Tr + Int T) - C]
Einkommen
Einkommen
[ =
[Y
= CC +
+G
I]] + I + X - M]
[Y
Makroökonomie ‐ Uni Basel
E
Exporte
t [X]
Rest
der Welt
Staat
Haushalte
[C + G + X - M]
Markt für
Produktionsfaktoren
Firmen
Kapitalexporte
Investitionen [I]
Löhne, Zinsen,
Dividenden, einbehaltene
Gewinne [Y]
111
 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung: Einige Identitäten
 Y = C + G + I + X – M
i1: BIP 
YD = Y + Tr + Int – T i2: Verfügbares Einkommen

Sp = YD – C i3: Private Ersparnisse
 Sp = Y + Tr + Int ‐ T – C mit i2 und i3
 Sp = G + I + X ‐ M + Tr + Int – T für Y i1 einsetzen
 Sp = I ‐
= I ‐ (T ‐
(T ‐ G ‐
G ‐ Tr ‐ Int) + (X ‐
Int) + (X ‐ M)
„„Budgetdefizit“
g
Makroökonomie ‐ Uni Basel
“Etragsbilanz”
112
 Erweiterung: Netto‐Faktoreinkommen und BNE
 BIP = Innerhalb einer Nation produzierter Output
 BNE (Bruttonationaleinkommen, früher Bruttosozialprodukt) (
l k
f h
l d k)
= der von sich in inländischem Besitz befindenden P d kti f kt
Produktionsfaktoren produzierte Output
d i t O t t
 BIP = BNE – NFP
 NFP = Netto‐Faktoreinkommen (net factor payments)
= Faktorentschädigungen aus dem Ausland an Produktionsfaktoren in inländischem Besitz minus Faktorentschädigungen aus dem Inland an
inländischem Besitz minus Faktorentschädigungen aus dem Inland an Produktionsfaktoren in ausländischem Besitz
 Korrekte Ertragsbilanz (current account):
CA = X – M + NFP
Makroökonomie ‐ Uni Basel
113
Makroökonomie ‐ Uni Basel
114

Beispiele:

ABB: Das Einkommen der Ingenieure einer Schweizer Firma für den Bau von Infrastruktur ist Teil des Schweizer BNE (da von einem Schweizer Produktionsfaktor erstellt) und nicht des Schweizer BIP. Dafür sind diese Ei k
Einkommen im Chinesischen BIP (da in China gebaut) enthalten und haben i Chi i h BIP (d i Chi
b )
h l
dh b
einen negativen Einfluss auf das Chinesische BNE.

Grenzgänger

Für die USA ist der Unterschied zwischen BNE und BIP mit rund 0.2% eher klein

In der Schweiz ist der Unterschied einiges grösser: rund 9%.
600000
500000
400000
300000
CH GNP
CH GDP
200000
100000
19
90
19
91
19
92
19
93
19
94
19
95
19
96
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
0
Makroökonomie ‐ Uni Basel
115
 Erweiterung der bereits bekannten Folie

BNE = Y + NFP = C + G + I + X – M + NFP i1.1: BNE

YD = Y + NFP + Tr + Int
YD = Y + NFP + Tr
+ Int – T i2.1: Verfügbares Einkommen
T
i2 1: Verfügbares Einkommen

Sp = YD – C i3: Private Ersparnisse
 Sp = Y + NFP + Tr + Int ‐ T – C i2.1 in die i3
 Sp = G + I + X ‐ M + NFP + Tr + Int – T für (Y + NFP) i1.1 einsetzen
 Sp = I ‐ ((T ‐ G ‐ Tr ‐ Int) + (X –
) ( M + NFP))
Private Ersparnisse
Makroökonomie ‐ Uni Basel
„Budgetdefizit“
Ertragsbilanz!
116
 Nationale Ersparnisse und Sparüberschuss
 Sp = I + (G + Tr + Int ‐ T) + (X – M + NFP)
(G + Tr + Int ‐ T) = Sg
De facto können die öffentlichen Ersparnisse (Sg) <, = oder > 0 sein.
De facto können die öffentlichen Ersparnisse (S
) < = oder > 0 sein
Sp + (T ‐
+ (T G ‐
G Tr ‐ Int) = I + (X –
Int) I + (X M + NFP)
M + NFP)
Sp + Sg= I + (X –
( M + NFP))
S – I = (X –
S –
I = (X – M + NFP)
M + NFP)
Nationaler
Sparüberschuss
Makroökonomie ‐ Uni Basel
Ertragsbilanz!
117
 Handelsbilanz: Grenzüberschreitenden Verkehr von Gütern.
Güt
 Dienstleistungsbilanz: Grenzüberschreitenden Verkehr von Dienstleistungen
o
e s e s u ge
 Netto Arbeitseinkommen
 Netto Kapitaleinkommen
Netto Kapitaleinkommen
 Übertragungen
Grenzüberschreitenden Transfers wie z.B. Entwicklungshilfe
g
+
+
+
+
=
 Ertragsbilanz
Für die Schweiz besonders von Bedeutung sind die sog. Kapitaldienstleistungen, also die Zinszahlungen, die aufgrund von Investitionen von Inländern im Ausland anfallen.
Makroökonomie ‐ Uni Basel
118
 Kapitalverkehrsbilanz: Die Bilanz, welche die Veränderungen der grenzüberschreitenden Forderungen (Investitionen) umfasst.
 Ertragsbilanz
+
 Kapitalverkehrsbilanz
Kapitalverkehrsbilanz =
‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐
 Zahlungsbilanz
hl
bl
Die Zahlungsbilanz weist definitionsgemäss einen Saldo von Null auf
Null auf.
Makroökonomie ‐ Uni Basel
119
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