© w w w .u hr e nl it er at ur .d e Schmidt: Elektrische Uhren 1957 Reprint Verlag Florian Stern Berlin 2016 Hinweis: lit er at ur .d e Dieses Buch ist im Jahr 1957 im VEB Wilhelm Knapp Verlag, Halle 1957 erschienen. Leider konnten die Rechtsnachfolger dieses Buches nicht ermittelt werden. Sollten Rechte an dem Buch bestehen, melden Sie sich bitte bei unserem Verlag. © w w w .u hr en Haftungsausschluss Die in diesem Buch enthaltenen Informationen wurden nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Dennoch sind, wie wir im Sinne des Produkthaftungsrechts betonen müssen, inhaltliche Fehler nicht mit letzter Gewissheit auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne jede Verpflichtung oder Garantie des Herausgebers bzw. des Verlages. Beide übernehmen keinerlei Verantwortung bzw. Haftung für mögliche Unstimmigkeiten. Der Sprachgebrauch und der Normen- und Technologiestand entspricht in etwa dem Jahr 1957 in der damaligen DDR. Verlag Florian Stern, Berlin 2017 www.uhrenliteratur.de [email protected] Druck: SDL, Berlin ISBN 978-3-939315-42-1 Vorwort © w w w .u hr e nl it er at ur .d e Die stetig vorwärtsschreitende Entwicklung der elektrischen Uhr hat ihr ein umfangreiches Anwendungsgebiet gesichert, vom öffentlichen Zeitdienst bis zur Einzeluhr im Haushalt. Neukonstruktionen wurden geschaffen, die durch die Anwendung neu entwickelter Bauelemente, vollständig neue Werktypen darstellen. Durch die ihr eigenen Vorteile der rein mechanischen Uhr gegenüber und der allgemeinen Entwicklung auf elektrischem Gebiet, wird in kommender Zeit die elektrische Uhr eine noch größere Verbreitung_ finden. Sie wird die rein mechanische Uhr an Leistung genauer Zeitangabe übertreffen, wenn eine gute fachmännische Betreuung, sowohl bei der Wahl der geeigneten elektrischen Uhr für den entsprechenden Gebrauchszweck, als auch für die Instandhaltung der Uhren gewährleistet ist. Von diesen Grundgedanken ausgehend, wurde das neue „Lehrbuch elektrische Uhren" geschaffen. Es soll vor allem den Uhrmacher ansprechen, dem Meister und Gesellen ein Handbuch sein und dem Lernenden das erforderliche Wissen zur Leistungssteigerung und die Einführung in das umfangreiche Gebiet der elektrischen Uhren vermitteln. Gleichfalls soll es aber auch allen denen, die sich mit elektrischen Uhren befassen, Gelegenheit geben, sich in den technischen Aufbau dieser Uhrengattung Einblick zu verschaffen und deren Funktionsweisen kennen zu lernen. Der Uhrmacher hat durch seinen Beruf die Kenntnisse und Fähigkeiten, die rein mechanischen Werkteile der elektrischen Uhren in allen einzelnen Bauteilen zu behandeln. Über dieses Gebiet unterrichten die „Lehrbücher des Uhrmacherhandwerks, Band I und II „in ausführlicher Weise". Neu für ihn sind lediglich die elektromechanischen Organe und die zugehörigen elektrotechnischen Bauteile. Im ersten Abschnitt des vorliegenden Buches ist daher der unbedingten Forderung nachgekommen, eine Einführung in das Teilgebiet der Elektrotechnik zu bringen, das dem Uhrmacher die Mindestkenntnisse auf diesem Gebiet nahebringt, die zum Umgang mit elektrischen Uhren erforderlich sind. Dabei ist an Beispielen aus der Elektro-Uhrmacherei die praktische Anwendung der elektrischen Grundbegriffe gezeigt, um die Einführung in dieses Gebiet zu erleichtern. Der zweite Abschnitt behandelt die verschiedenen Systeme der elektrischen Uhren, mit den bewährtesten elektrischen Betri~bs- und Antriebsorganen. Erstmalig in einem Lehrbuch über „elektrische Uhren" ist die Gruppierung der Werktypen nach Art und Betriebsweise der elektromechanischen WerkIII © w w w .u Dresden, im Oktober 1956 hr e nl it er at ur .d e teile vorgenommen worden, um eine klare Übersicht über die Funktion der einzelnen Bauarten zu erhalten. Jedem Teilabschnitt ist eine Abhandlung über das „Grundsätzliche" des Aufbaues und der Wirkungsweise der entsprechenden Uhrengruppe vorangestellt. Dabei erleichtern zahlreiche Abbildungen das Erkennen der elektrotechnischen und elektromechanischen Zusammenhänge. In jedem Fall ist versucht worden, die elektrischen Uhren nicht vom Standpunkt des Konstrukteurs und Technikers aus zu behandeln, sondern diese so zu besprechen, wie sie sich dem Uhrmacher in der Werkstatt zeigen. Bei der Auswahl der einzeln angeführten Werkbauarten und Zubehörgeräten, war vor allem deren Aufbau und Funktionsweise maßgebend, so daß aus den Besprechungen das Wesentlichste, auch für Bauarten verwandter Konstruktionen, entnommen werden kann. Allen Betrieben und Firmen, die in großzügiger Weise durch Bereitstellung von Unterlagen, die Bearbeitung des Buches gefördert haben, sei hier der Dank für die gewährte Unterstützung ausgesprochen. Verbindlichsten Dank Herrn Uhrmachermeister Ing. H. J. Hertsch, Mosel, für seine wertvolle Mitarbeit, Herrn Uhrmachermeister A. Renkewitz, Dresden, für seine Unterstützung bei der Bearbeitung des Bildmaterials und dem Verlag für die Herausgabe des Buches. Wenn dieses Buch nun seiner Bestimmung zugeführt wird, dann begleitet es der Wunsch, daß alle Leser, die es zur Hand nehmen, mit seinem Inhalt einen „recht guten Kontakt" bekommen werden. IV Felix Schmidt Inhaltsverzeichnis Seite III Vorwort . . . . . . . . . I. Teil Der elektrische Strom © w w w .u hr e nl it er at ur .d e Der elektrische Strom . . Was ist nun aber Elektrizität? Die Wirkungen des elektrischen Stromes Spannungsquellen (Stromquellen) Der Kleingleichrichter als Spannungsquelle Das Leistungsschild . . . . . . . . . . Leiter und Nichtleiter Die Leitfähigkeit der Leiter I. Klasse . . Vorschriften für Kupfer für Elektrotechnik nach VDE 0201. Vorschriften Aluminium für Elektrotechnik nach VDE 0202 . . Genormte Widerstandbaustoffe nach VDE 0650, DIN 46460/62 . Die Leitfähigkeit der Leiter II. Klasse . Die Anwendung der Isolatoren. . . . . Dauermagnetismus - Elektromagnetismus Der Dauermagnetismus . Der Elektromagnetismus. Uhrzeigerregel . . . . Der Elektromagnet . . . Die Magnetinduktion . . . Der Umspanner (Transformator) Die Selbstinduktion . . . . . Der Gleichrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Trockengleichrichter als Akku-Puffergeräte und Dauerstromgeräte für Uhrenund Signalanlagen • . . • • • • • • • • • . Internationale elektrische Maßeinheiten Schaltzeichen nach DIN 40 700. • Der Kontakt. . . . . . . . . . Kontaktmetalle . . . . . . . Punkt- und Reibung$ontakte . Die Quecksilberschaltröhre Die Selenzelle . . . . . . . . . . . . . Beobachten und Abhören von Kontakten . . . . . . . . . . Die Auswirkung der Selbstinduktionsenergie auf die Kontakte Die Funkenlöschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 2 5 11 13 14 15 17 18 21 21 22 23 24 25 25 26 26 28 29 29 32 36 39 40 41 42 44 44 45 46 48 V Seite Welche Hilfsmittel dienen zur Funkenlöschung? . . . . . . . . . In welcher Weise werden diese Funkenlöschhilfsmittel angewendet? . . Die Behebung der Rundfunkstörungen . . . Das Schaltschütz (Relais) . . . . . . . . . . . . . . . 49 50 51 52 Elektrische Meßgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . Schaltung der Meßgeräte für Spannung und Stromstärke . . . . . . . Bestimmen des Widerstandes eines Stromverbrauchers mit Hilfe eines Voltund einee Amperemeters. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bestimmen der Widerstände mit der Wheatstoneschen Meßbrücke Aufbau und Schaltung einer Meßbrücke . . . . . . . . Anleitung zum Bau einer Meßbrücke . . . . . . . . . . 54 .59 Das „Ohmsche Gesetz" und die „Kirchhoffschen Das 1 X 1 des Elektrotechnikers . . . . . . . Das Ohmsche Gesetz . . . . . . . . . . . . Das Beispiel mit dem fließenden Wasser . . . Weitere Beispiele mit dem fließenden Wasser, die Gesetze beziehen . Berechnungsbeispiele 65 65 e 66 68 .d 70 72 77 78 83 er at ur Der Kurzschluß Die Sicherungen . . Die tödliche Stromstärke Gesetze" . . . . . . . . . . . . . . . . . sich auf die Kirchhoffschen 60 61 62 63 nl it Gruppierung der Uhren mit elektrischen Einrichtungen nach den „Bezeichnungsvorschriften für Uhren" . . . . . . . . . . . . . . . . 83 hr e II. Teil Elektrische Uhren w w .u Die elektrische Einzeluhr . 86 Gangregler und Antriebsorgan als Hauptfaktoren für die Gangleistung der e1ektrischen Einzeluhr . . . . . . . . 87 © w Der elektrische Aufzug und die Kraftreserve Bauarten elektrischer Aufzüge . . . . . . Die Thermosicherung . . . . . . . . . . Die Schwachstromuhr der T u N Ges. . . Schwachstromaufzug mit Batteriebetrieb der Uhrenfabrik URGOS, Schwenningen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die „Elektrozeitschwachstromuhr" . . . . . . . . . . Schwingankeraufzug mit Schwungrad der T u N Ges. . . . Der elektrische Aufzug für Präzisionsuhren von Dr . Riefler . Das ,,Continova Nr. 1000" der Firma Jauch & Schmid für Gleich- und Wechselstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das „Optimawerk Nr. 5000" der Firma Jauch & Schmid, für Gleichstrom. Die „ Quecksilberschaltröhre" als Aufzugkontakt . . . . . Die „Elektrozeitstarkstromuhr" . . . . . . . . . . . . Allstromuhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwachstrommotor für Gewichtaufzugsystem ßohmeyer . Kontaktlose Aufzüge für Uhrwerke . Der Ferraris-Motor . . . . . • . VI 89 91 98 99 101 103 104 105 108 110 111 113 113 115 117 . . 118 Seite © w w w .u hr e nl it er at ur .d e Die „Ferramo-Uhr" der Firma Th. Baeuerle & Söhne St. Georgen „Ferraris-Motor" mit walzenförmigem Anker . . . . . . . . . . Ferraris-Motoraufzug der Heliowattwerke mit Läuferscheihe Das „Optima-Werk Nr. 500 l" der Firma J undes, für Wechselstrom 120/220 Volt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das Werk Nr. 1500 der Firma Jundes für 120/220 Volt Wechselstrom. Der „Carley-Motor". . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufzüge mit elektrothermisch betriebenen Aufzugvorgang Elektrisch angetriebene Gangregler . . . . . .. . . . Die „ATO-Uhr" der Firma Junghane, Schramberg Die „Detex-Union" ein Schweizer Fabrikat" Frequenzgesteuerte Uhren . . . . . . . Die Frequenzkontrolluhr . . . . . . Die Synchronuhr . . . . . . . . . . Der Antrieb durch „Synchronmotor" . . . . Der „nicht selbstanlaufende Synchronmotor" . . . . . . . . . Synchronwerk Nr. 7000 der Firma Jauch & Schmid, Schwenningen . Der „langsam laufende Synchronmotor mit Selbstanlauf" Der „schnellaufende Synchronmotor" . . . . . . . Frequenzgesteuerte Gangregler . . . Das frequenzgesteuerte Uhrpendel Die frequenzgesteuerte Unruh . . Elektrische Uhrenanlagen . . . . . . . . . Das Leitungsnetz und die in ihm herrschenden Stromverhältnisse . Kontakteinrichtungen der Hauptuhren . . . . . . . . . . . Stromwende-Kontakteinrichtungen . . . . . . . . . . . . . Das Inbetriebsetzen einer Hauptuhr für eine Zeitdienstanlage. Die Hauptuhr wird eingerichtet . . . , . . . . . . . . . . Das Anschließen und Einstellen der Nebenuhren bei Inbetriebsetzen einer Zeitdienstanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bedeutung der Kraftreserve beim Betrieb von Nebenuhren durch eine Hauptuhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauptuhren . . . . . . . . . . . . . . . . . • . . . . . Die Hauptuhr der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft . Die Hauptuhr der Feinmechanischen Werke Halle/Saale . . . .. Polwendekontakteinrichtung von Gehr. Junghans A.-G. Schramberg . . . Stromwendeeinrichtung mit Nebenschlußkontakt, Hauptuhr der Telefonbauund Normalzeitgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Gesamtaufbau der T u N Hauptuhr . . . . . . . . . . . . . . . Hauptuhr und Kontakteinrichtung, Bauart C. Th. Wagner, Wiesbaden . . Stromwendeeinrichtung mit Pendelkontaktsteuerung und selbsttätiger Nachlaufeinrichtung für Nebenuhreinstellung bei Spannungsausfall Hauptuhr Siemens & Halske A.-G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schiffs-, Haupt- und Nebenuhren der Telefonbau und Normalzeit G.M.B.H. Frankfurt/Main . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Automatische Umschaltung für 2 Hauptuhren . . . . . . . . . . . . . Polarisiertes Uhrenrelais und dessen Anwendung in einer Großuhrenanlage . ATO-Polwenderelais von Gehr. Junghans, Schramberg . . . N achstelleinrichtung für Nebenuhren . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 120 121 123 124 125 127 129 131 141 143 143 145 146 147 150 151 153 155 155 157 159 161 165 166 170 171 172 174 176 176 178 180 182 184 187 189 194 197 199 202 203 VII Seite © w w w .u hr e nl it er at ur .d e Nebenuhren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 Die Wirkungsweise des elektro-mechanischen Schaltvorganges in polarisierten Nebenuhrwerken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 Die Abfangvorrichtung • . . . . . . . . , . . . . . . . . • . . . • • 210 Bestimmung der Widerstände von Nebenuhren die· in eine vorhandene Anlage eingeschaltet worden sollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210 Auftretende Fehler bei Nebenuhren mit polarisierten Werken und deren Be213 hebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dämpfung der Schaltgeräusche in Nebenuhrwerken 215 Nebenuhren (Systeme} . . . . . . . . . . . . . . 218 Nebenuhrwerk der feinmechanischen Werke, Halle . . . . . . . . 218 220 Drehankernebenuhrwerk der VEB Elektrofeinmechanik Mittweida. Nebenuhrwerk der Firma C. Th. Wagner, Wiesbaden . . . . . . . . . . 221 Nebenuhrwerk mit zweipoligem Permanentdrehanker der Gehr. J unghans A. G. Schramberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 Nebenuhrwerk mit polarisiertem Doppeldrehanker System Siemens & Halske A.G. Werk-Typ: U lfw. 71 . . . . . . . . . . . . . . . 223 Nebenuhrwerk mit mehrpoligem Permanentmagnetanker der Telefonbau und Normalzeit Gesellschaft, Frankfurt/Main . . . . . . . . . . 227 Nebenuhrwerk der Allgem. Elektrizitäts-Gesellschaft . . . . . . . . 234 237 Schwingankernebenuhrwerk der VEB Elektrofeinmechanik Mittweida 238 Schwingankernebenuhrwerk der Gehr. Junghans A.G. Schramberg • • Hauptuhrsekundenkontakt-Einrichtungen und Sekundennebenuhren . 239 Der Sekundenkontakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 . . 241 Sekundenkontakteinrichtung der Siemens & Halske A.-G. . . . Der „Pfeifterpendelmotor" mit Kontakteinrichtung zum Betrieb von Sekundennebenuhren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 Sekundennebenuhren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Zahlenbildnebenuhr mit Sekundenzeiger der Telefonbau- und NormalzeitGmbH. . . . . . . . . . . . . . . . ·. . . . . . . . . . . . . 247 Sekundennebenuhr C. Th. Wagner . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 Elektrische Lichtkontakt-Einrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 Der Transistor als kontaktloses Steuerorgan für elektrisch angetriebene Gangregler . • . . . . . ·· . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250 253 Einrichtung zum Synchronisieren von Pendelschwingungen . . . 255 Die N ormalzeitdienstanlage vom Math. Physik. Salon in Dresden Die Stromversorgung der Zeitdienstanlage . . . . . . 258 259 Die „Entstörung" der Zeitdienstanlage . . . . . . . Uhren mit Signaleinrichtungen . . . . . . . . . . . 260 Signaleinrichtung der Feinmechanischen Werke, Halle . 262 264 Signaleinrichtung von Gehr. Junghans A.G. Schramberg . . . Signaleinrichtung der Telefonbau- und Normalzeitgesellschaft . . . . . . 267 Signaleinrichtung der Siemens & Halske, A.G. für fünf Signalstromkreise 269 Die Signalnebenuhr der VEB Elektrofeinmechanik Mittweida . . . . . . 27 4 Elektrische Gongschlageinrichtung der Telefonbau und Normalzeitgesellschaft 27 5 Schaltbild-Schemazeichnungen von Signaluhr- und Hauptuhranlagen . 279 Sachverzeichnis .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 Ist die Uhr vorschriftsmäßig in Betrieb, dann liegt die Schiene e mit dem. Kontaktteil c unter entsprechendem Druck an der Kontaktschraube b an. Dieser Druck kann durch Verstellen der Kontaktschraube geregelt werden. Die zweimetallische Schiene, meist aus Messing und Stahl, arbeitet ähnlich wie der Reifen der zweimetallischen Unruh. Tritt eine stärkere Erwärmung infolge zu hohen Stromdurchganges durch die Bewicklung der Schiene e ein, dann wird sie sich in Pfeilrichtung 1 verziehen, wodurch der Kontakt zwischen b und c gelöst wird. Nimmt die Erwärmung der Schiene infolge der Stromunterbrechung wieder ab, so kehrt die Schiene ein ihre frühere Lage zurück und schließt den Kontakt. Dieser Vorgang, sowie das Öffnen des Kontaktes geht sehr langsam vor sich, so daß Funkenbildungen und infolgedessen auch Geräusche entstehen, die als „Warnung" anzusehen sind, daß ein Fehler in der Uhr vorhanden ist. a er at ur .d e 6 nl it e f hr e Abb. 93. Thermosicherung © w w w .u Auf eine gut abgestimmte Einstellung des Sicherungskontaktes durch die Schraube bist zu achten. Wird die Schiene e zu stark angespannt, kann es eintreten, daß diese im Überlastungsfall den Kontakt nicht löst und somit die Thermosicherung wirkungslos bleibt. Die Schwachstromuhr der T u N Ges. Das Werk, ein Schweizer Fabrikat, zeigt Abb. 94. Das mit 15 Steinen ausgestattete Ankerwerk erhält seine Antriebskraft durch eine Zugfeder, die in einem feststehenden Federhaus untergebracht ist und am Minuten .. rad wirkt. Sie wird durch den in Abständen von 4 bis 5 Minuten erfolgenden. Aufzugvorgang angespannt. Als Spannungsquelle ist eine Taschenlampenbatterie von 1,5 oder 4,5 Volt vorgesehen, mit der eine Laufzeit von etwa 1 Jahr erreicht werden kann, jedoch ist der Anschluß des 4,5 Volt-,Verkes an eine 4 Volt Akku-Batterie gegebenenfalls zu empfehlen. Eine Eigenart dieses Aufzugs ist die Trennung des Aufzughebels von dem den Aufzugsvorgang tätigenden Elektromagneten. Das Federhau·s F ist an der Mittelbrücke des Uhrwerkes befestigt und kann zum Anspannen deri* 99 III w .u hr e nl it er at ur .d e Zugfeder durch eine Halteschraube und den im Federhaus befindlichen Rastlöchern verstellt werden. Der Aufzughebel H mit den zwei Schwungmassen m und m 1 ist mit dem Federkern verbunden, der auf der Mittelachse drehbar gelagert ist. Dieser Hebel greift mit einer Sperrklinke in den Zahnkranz des Sperrades S, das mit dem Minutenrad in Verbindung steht. Außerdem trägt der Aufzughebel H den Kontaktarm K 1. Der Elektromagnet E hat ein rohrförmiges Gehäuse aus Weicheisen in dem eine Spule mit Weicheisenkern eingebaut ist. Die Wickelung besteht w w Abb. 94. Batterie-Uhr, Tu N Ges. © aus emailliertem Kupferdraht. Das eine Drahtende steht mit der einen isolierten Klemme in Verbindung, während das andere Drahtende am Rohrgehäuse des Elektromagneten angeklemmt ist. Der Elektromagnet wird von einer Stütze gehalten, die auf der Werkplatte isoliert gehalten wird. Als Anker A dient ein Elektromagnetdeckel, der durch eine Scharnierfeder am Rohrgehäuse gehalten wird, so daß er bei Erregung des Elektromagneten eine Winkelbewegung ausführt und sich mit seinem ganzen Scheibenumfang auf das Rohrgehäuse legt. Zur Einstellung des Deckelabstandes dient eine Halteschraube, die den Deckel in einem Abstand von 0,9 bis 1 mm Abstand abstützt. Die Scharnierfeder kann durch eine Regulierschraube so eingestellt werden, daß der Deckeldruck 14 g beträgt. Der Anker A trägt den Kontaktarin K 2, der mit seinem Ende in den Bewegungskreis des Kontakthebels K 1 reicht. Als Funkenlöscher dient eine am Ende des Elektro- 100 © w w w .u hr e nl it er at ur .d e magneten angebrachte kleine Spule, deren induktionsfreier Widerstand etwa 50 Ohm beträgt. Der Aufzugvorgang spielt sich wie folgt ab: Durch den Uhrablauf wird der Aufzughebel Hund mit ihm der Kontaktarm K 1, der über die Werkmasse Strom erhält, entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Dabei nähert sich der Kontaktarm K 1 dem Kontaktarm K 2 allmählich, bis sich beide berühren und der Kontakt geschlossen ist. Der Elektromagnet erhält Strom und zieht den Ankerdeckel A an. Durch diese ruckartige Bewegung wird der Aufzughebel H im Uhrzeigersinn herumgeschleudert, wobei die Kontaktarme K 1 und K 2 als kraftübertragende Hebel dienen. Durch die Schwungkraft der Massen m und m 1 des Aufzughebels schwingt dieser einen entsprechenden Winkel weiter und die Kontaktarme trennen sich. Der Kontakt ist gelöst und der Ankerdeckel wird durch die Kraft der Scharnierfeder in seine Ausgangsstellung zurückgelegt. Durch die Schleuderbewegung des Aufzughebels H wird die Zugfeder angespannt und das eingebaute Gesperr hält ihn in seiner Lage. Durch den Ablauf des Uhrwerkes wird der Aufzughebel wieder zwangsläufig mitgeführt, bis sich der Aufzugvorgang wiederholt. In etwa 1 / 30 Sekunde spielt sich der ganze Aufzugvorgang ab. Die Größe des Schleuderwinkels vom Aufzughebel ist von der Magnetfeldstärke abhängig und diese wieder vom Zustand der Spannungsquelle. Diese Umstände haben Einfluß auf die· Aufzugfolge, die bei konstanter Spannungsquelle in gleichen Zeitabständen stattfindet. Auch bei Veränderung der Kontaktfolge bei längerem Gebrauch der Batterie auf 3 Minuten Abstand sind Störungen im Gang des Uhrwerkes nicht beobachtet worden. Der Stromverbrauch beträgt 0,680 Amp. bei einer Spannung von 4,5 Volt. Die Lösung des Kontaktes findet bei dieser Anordnung ruckartig statt, während der Kontaktschluß allmählich erfolgt, aber der Kontaktdruck sich während des Aufzugvorganges günstig steigert. Sind Wirkungen des Elektromagneten und Schleuderwinkel des Aufzughebels gut aufeinander abgestimmt, dann werden die Kontakte auf lange Zeit betriebssicher arbeiten. Schwachstromaufzug mit Batteriebetrieb der Uhrenfabrik URGOS, Schwenningen Einen Aufzug besonderer Eigenart, der mit einer Taschenlampenbatterie betrieben wird, wendet die Firma U RGOS in ihrer Kleinuhr an. Dieser Aufzug kann nicht ohne weiteres in die bereits besprochenen Schwingankeraufzüge eingereiht werden, denn er ist auf anderer Grundlage aufgebaut. Abb. 95 und 96. Der Schwinganker wird in diesem Aufzug durch einen Elektromagneten ersetzt, der zwischen den Polschuhen eines auf der Werkplatte verschraubten Dauermagneten, drehbar angeordnet ist. Der Elektrostabmagnet trägt an seinen Enden Polschuhe, die einseitig gestaltet sind und die auf der einen Seite über Kreuz angeordnete Erhöhungen tragen. 101 © w w w .u hr e nl it er at ur .d e Die beiden Doppel-Polschuhe des Dauermagneten werden durch diesen zu Magnetpolen und ziehen in Ruhestellung_ ohne Stromeinfluß den Elektromagneten in die gezeichnete Stellung an. Denn der Dauermagnetismus hat das Bestreben, die ihm zunächstliegenden Eisenteile stärker anzuziehen, als die weiter entfernten. Das wird durch die einseitig gestalteten Polschuhe'des Elektromagneten erreicht. Auf der Schemazeichnung Abb. 96 sind die Polschuhe des Dauermagneten mit N =Nordpol und S =Südpol bezeichnet und wird der Weicheisen-Polschuh des Elektromagneten vom N = Pol angezogen. Die Wicklung des Elektromagneten ist so angelegt, daß bei Stromdurchfluß an diesem oberen Polschuh ein N = Pol entsteht. Da sich gleichnamige Magnetpole abstoßen, aber ungleichnamige anziehen, wird der Elektromagnet entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn, eine Drehung ausführen. Denn der dauermagnetische Nordpol stößt den elektromagnetischen Nordpol ab und der dauermagnetische Südpol zieht den elektromagnetischen Nordpol an. Wird der Strom unterbrochen, so bricht das Elektromagnetfeld zusammen und der Nordpol des DauerAbb. 95. Batterie-Uhr, Urgos magneten zieht den Polschuh mit seiner naheliegenden Erhöhung stärker an, als der Südpol, wodurch der stromlose Elektromagnet in seine Ausgangsstellung zurückgedreht wird. Der für den oberen Teil des Magnetsystems geschilderte Vorgang spielt sich in gleicher Weise, nur mit umgekehrten Polbezeichnungen am unteren Teil des Magnetsystems ab. Diese Anordnung ist außerordentlich günstig, denn das auf die Achse wirkende elektromagnetisch erzeugte Drehmoment wird durch die Einwirkung des Dauermagnetfeldes wesentlich verstärkt. In den Abbildungen ist die Kontakt- Abb. 96. Batterieuhr, Urgos Schema einrichtung durch den Aufzug verdeckt. Zum Antrieb des Gehwerkes dient eine schraubenartig gewundene Drahtfeder, die mit Spannung an einem Hebel liegt, der mit einem Sperrkegel in die Verzahnung eines Sperrades greift, das auf der Minutenradwelle 102 er at ur .d e befestigt ist. Dieser Hebel trägt auch einen Kontaktstift, der durch Berühren einer Kontaktschiene am dreh baren Elektromagnet den Strom schließt. Der Elektromagnet wird in oben geschilderter Weise herumgeworfen, wobei die Zugfeder angespannt wird. In seiner Endstellung wird er durch einen Prellhebel abgefangen, der zugleich den Kontakt löst und der stromlos gewordene Elektromagnet schlägt in seine Ausgangsstellung zurück. Durch den Uhrablauf dreht sich der Kontakthebel mit zurück und es erfolgt erneut.er Kontakt, so daß sich der Aufzugvorgang wiederholt. Die Aufzugintervalle erfolgen in Abständen von 20 Sekunden, bei einer Stromaufnahme von 7-10 mA. Während des Aufzugsvorganges wird dem Gehwerk durch eine eingebaute Kraftreservefeder die benötigte Antriebskraft vermittelt. Der geringe Stromverbrauch gewährleistet eine Betriebszeit von etwa einem Jahr, wenn zum Betrieb eine hochwertige Taschenlampenbatterie verwendet wird. Demgemäß sind die Betriebskosten der Uhr als sehr gering zu bezeichnen. Durch die Verwendung antimagnetischer Hemmungsteile hat das diesen Teilen naheliegende Magnetfeld des Dauermagneten, keine den Gang der der Uhr störende Einwirkungen. nl it Die ,,Elektrozeit-Schwachstrom uhr'' © w w w .u hr e Die von der Telefonbau- und Normalzeitgesellschaft, Frankfurt a./M. gebaute Schwachstromuhr (Abb. 97) ist mit einem Schwingankeraufzug besonderer Bauart ausgestattet. Die Betriebsspannung beträgt 3 Volt Gleichstrom. Durch den Einbau invariabler Unruh und Spirale wird eine gute Gangleistung des Werkes erreicht und zugleich die Forderung nach Anwendung eines Präzisionsgangreglers erfüllt. Der Antrieb erfolgt vom Zwischenrad aus, das durch eine Feder mit dem Aufzug in Verbindung steht. Bei voller Betriebsspannung findet der Aufzugsvorgang in Abständen von etwa 20 Sekunden statt. Sinkt die Spannung ab, so wird sich der Aufzug in kürzeren Abständen wiederholen, was für die Gangleistung der Uhr jedoch ohne Einfluß ist. Besonders beachtenswert ist die Anordnung des Aufzuges, bei dem der Schwinganker von dem Aufzugshebel Abb. 97. Elektrozeit-Schwachstromuhr, getrennt ist und beide auf gesonderter T u N Ges. n---- „ 103