Pressemitteilung

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Klosterneuburg, 28. März 2014
IST Austria Neurowissenschaftler erhält HFSP Grant
Simon Hippenmeyer forscht mit Partnern aus den USA und dem UK am Aufbau des
zerebralen Kortex • Insgesamt $400‘000/Jahr für drei Jahre • Sechster HFSP Grant für IST
Austria
Simon Hippenmeyer, Assistant Professor am Institute of Science and Technology Austria (IST
Austria), erhält einen Program Grant des Human Frontier Science Programs (HFSP).
Gemeinsam mit drei Forschungsgruppen aus den USA und Großbritannien erforscht der
Neurowissenschaftler, wie sich die größte Struktur des Gehirns, der zerebrale Kortex, während
der Entwicklung aufbaut.
Das Human Frontier Science Program unterstützt Pionierforschung in den Life Sciences. Die
kompetitiv einzuwerbenden Stipendien gelten im Bereich der Life Sciences als besonders
renommiert, und Program Grants unterstützen neue Kooperationen zwischen Forscherteams.
Das Projekt „Quantitative structure-function analysis of cerebral cortex assembly at clonal level“
umfasst die Forschung von Neurowissenschaftler Song-Hai Shi am Sloan-Kettering Institute for
Cancer Research, New York; Physiker Benjamin Simons von der University of Cambridge, UK;
biomedizinischem Informatiker Kun Huang an der Ohio State University; und Simon
Hippenmeyer am IST Austria. Es ist insgesamt mit US $ 400’000/Jahr (€ 290’000) für eine Dauer
von 3 Jahren gefördert. Dieses Jahr wurden 24 Program Grants und 10 Young Investigator
Grants aus über 800 letters of intent und 92 daraufhin eingeladenen vollen Bewerbungen
ausgewählt. Bis jetzt haben sechs Wissenschaftler des IST Austria diese renommierten Grants
eingeworben.
In ihrem durch das HFSP unterstütztem Projekt wollen die Forscher lernen und verstehen, wie
der Kortex, die Gehirnregion, die alle höheren Gehirnfunktionen wie Wahrnehmung, Emotion,
Sprache und Kognition, steuert, aufgebaut wird. Der Kortex hat eine bestechend klare Struktur:
kortikale Neuronen (Nervenzellen) bilden vertikale Säulen, und alle Neuronen innerhalb einer
Säule sind durch präzise Synapsen in lokalen Schaltkreisen verbunden. Wie diese präzisen
Schaltkreise während der Entwicklung in wiederholten Säulen aufgebaut werden ist noch nicht
verstanden. Die Forscher nehmen an, dass der Kortexaufbau durch die Reihenfolge, in der
Neuronen entstehen, die sogenannte neuronale Abstammungslinie, beeinflusst wird. In ihrem
Projekt untersuchen Hippenmeyer und seine Kollegen, wie sich individuelle neuronale
Abstammungslinien strukturell und funktional entwickeln. Die Forscher nehmen einen
interdisziplinären Zugang um neuronale Abstammungslinien in vivo mit noch nie dagewesener
Auflösung zu visualisieren. Sie werden mathematische Modelle davon entwickeln, wie eine
neuronale Abstammungslinie aufgebaut wird, molekulare Signaturen, die Abstammunslinien
definieren, identifizieren und so die Prinzipien der räumlichen und funktionalen Organisation der
Schaltkreise aufdecken.
Simon Hippenmeyer ist ein Schweizer Neurobiologe. Er schloss 2004 sein Doktoratsstudium in
der Gruppe von Silvia Arber am Biozentrum der Universität Basel und dem Friedrich Miescher
Institut in Basel ab. Nach zwei Jahren als Postdoc in Silvia Arbers Labor wechselte er 2006 an
das Labor von Liqun Luo an der Stanford University. Hippenmeyer kam 2012 als Assistant
Professor an das IST Austria. In seiner Forschung untersucht Hippenmeyer die Logik dahinter,
wie individuelle Neuronen während der Entwicklung sukzessive den zerebralen Kortex aufbauen.
Er verwendet dazu die genetische MADM (Mosaic Analysis with Double Markers) Technologie,
eine beispiellose Methode um vereinzelte Klone und kleine Subgruppen genetisch definierter
Neuronen in Mäusen auf Einzelzellniveau zu visualisieren und gleichzeitig zu manipulieren.
Bild: © IST Austria/Reiner Riedler. Kostenfreie Nutzung und Verbreitung des Bildes im Kontext
von IST Austria gestattet.
Weitere Informationen
Oliver Lehmann, Media Relations
E-Mail: [email protected] | Tel: +43/(0)2243/9000-1006 | Mobile: +43/(0)676/40 12 562
IST Austria
Das Institute of Science and Technology (IST Austria) in Klosterneuburg ist ein Forschungsinstitut mit eigenem
Promotionsrecht. Das 2009 eröffnete Institut widmet sich der Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften,
Mathematik und Computerwissenschaften. Das Institut beschäftigt ProfessorInnen nach einem Tenure-Track-Modell
und Post-DoktorandInnen sowie PhD StudentInnen in einer internationalen Graduate School. Neben dem Bekenntnis
zum Prinzip der Grundlagenforschung, die rein durch wissenschaftliche Neugier getrieben wird, hält das Institut die
Rechte an allen resultierenden Entdeckungen und fördert deren Verwertung. Der erste Präsident ist Thomas
Henzinger, ein renommierter Computerwissenschaftler und vormals Professor der University of California in Berkeley,
USA, und der EPFL in Lausanne, Schweiz. www.ist.ac.at
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