Das Wichtigste und das Erste – Die Liebe

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Das Wichtigste und das Erste
– Die Liebe
03. Juni 2007
Texte: Matthäus 22, 36-38
Autor: Markus Lüthi
Predigt:
Römer 1,16: Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht: Es ist eine Kraft Gottes, die jeden rettet,
der glaubt,
I
ch möchte heute mit euch anschauen, was Jesus als das Wichtigste und Erste bezeichnete.
Sicher wisst ihr alle, was das ist. Die Liebe. In
erster Linie die Liebe zu Gott und gleichermassen, die Liebe zu unseren Mitmenschen. Beides ist
keinesfalls leicht umzusetzen. Werden immer wieder herausgefordert und müssen dabei unsere
Liebe immer wieder überprüfen!
Römer 3,28: Denn wir sind der Überzeugung, dass
der Mensch gerecht wird durch Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes
Markus 16,16: Wer glaubt und sich taufen läßt,
wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt
werden. (Alles EÜ)
Glaube und / oder Liebe?
Bei diesem letzten Vers sieht man sogar, dass Unglaube zur Verdammung führt. Etwas, dass wir
heute auch gerne ausblenden oder uns davon abwenden, übersehen. Ungläubige werden die Ewigkeit, welche auf alle Menschen wartet, ohne Gott
verbringen. Auch wenn Gott ein Gott der Liebe ist,
Menschen, die nicht an Jesus Christus glauben,
gehen für ewig verloren. Glaube ist enorm wichtig
für alle Menschen, auch für uns, die wir Jesus
nachfolgen. Er ist von grosser Tragweite. Ich könnte noch viele Bibelstellen zitieren, bei welchen es
um den Glauben geht und alle sind sie von enormer Bedeutung.
Für uns Evangelikale Freikirchler ist der Glaube
sehr stark im Vordergrund und dies zu Recht.
Schliesslich sind wir ja auch Gläubige. Der Glaube
an Jesus Christus hat einen sehr hohen Stellenwert in der Bibel und in unserer Verkündigung und
Lehre. Der Glaube ist ein notwendiger, sogar
heilsnotwendiger Bestandteil der Nachfolge Jesu.
Dazu möchte ich euch ein paar Bibelstellen anfügen, die dies unterstreichen und verdeutlichen:
Epheser 2,8: Denn aus Gnade seid ihr durch den
Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft – Gott
hat es geschenkt –,
Doch für Jesus steht noch etwas weiter im Vordergrund: Die Liebe. Ohne die Liebe ist der Glaube
nichts. Glaube muss immer Liebe beinhalten, ohne
Liebe ist der Glaube nichts. Das sagt auch der Apostel Paulus im 1 Korintherbrief, 13,2:
Hebräer 11,6: Ohne Glauben aber ist es unmöglich, (Gott) zu gefallen; denn wer zu Gott kommen
will, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die
ihn suchen, ihren Lohn geben wird.
1
Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle
Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis hätte;
wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge
damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich nichts. (EÜ)
Matthäus 22,36 Meister, welches Gebot im Gesetz
ist das wichtigste?37 Er antwortete ihm: Du sollst
den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen,
mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. 38
Das ist das wichtigste und erste Gebot. (EÜ)
Da kommt aber nichts von Glauben darin vor. Die
Liebe ist das Wichtigste und auch das Erste! Genauso wie in der Parallelstelle in Lukas 10, 25-28
als ein Pharisäer mit der Frage an Jesus herantritt,
was er denn tun müsse, um das ewige Leben zu
erhalten.
Glaube = Herz geben
Glauben heisst im Lateinischen „credere“, was genau übersetzt „Herz geben“ bedeutet. Dies finde
ich einen sehr treffenden Ausdruck und Bezeichnung dessen, was für uns Glaube sein soll. Wenn
also jemand sagt: ich glaube, heisst das auch: Ich
gebe mein Herz. Das Herz stellt in der Bibel immer
das Zentrum des Menschen dar, den Ort, an dem
Entscheidungen fallen, wobei dieses Herz nicht in
erster Linie das Organ, welches wir Herz nennen,
meint. Dies Herz, wovon die Bibel spricht, meint so
ziemlich alles, was in uns drin abgeht. Das Herz ist
das Zentrum des Menschen, seine innere Schaltzentrale, Empfangs- und Sendestation des inneren
Lebens. Die geistige Mitte, Sitz der Gedanken und
Willensentscheidungen. Das Herz lenkt unsere
Gedanken, Entscheidungen, unser Reden, Taten.
Das Herz bildet unseren Charakter, Persönlichkeit,
Wille. Also unser Gefühlszentrum, das seelisch –
geistliche Zentrum. Es kann auch unser Innerstes
oder unsere Mitte bedeuten. Auch den Kern einer
Sache. Das Herz ist das, was uns als Menschen
ausmacht. Unser Herz ist unser Zentrum. Deshalb
ist Gott unser Herz so wichtig, wichtiger als alles
andere.
25 Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus
auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was
muß ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?
(EÜ).
Was hättest du auf diese Frage geantwortet? Also,
ich hätte wohl geantwortet: Du musst glauben!
Ganz klar. Und als Evangelist, welcher Jesus in
gewissem Sinne auch war, hätte er, so unterstelle
ich ihm mal, eigentlich auch dies Antworten müssen: „Glaube und du wirst gerettet werden“. Doch
schaut mal, was Jesus sagt:
Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was
liest du dort? 27 Er antwortete: Du sollst den
Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und
ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen
Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben
wie dich selbst. 28 Jesus sagte zu ihm: Du hast
richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst
leben. (EÜ)
Wenn wir von unserem Herzen sprechen, also all
das, was uns ausmacht, nicht vom Organ in unsere Brust, stellen wir dies aber immer mit dem Symbol unseres Organes dar. Ist eigentlich nicht richtig, wie wir gerade gesehen haben, vielmehr müssten wir es mit unserem Gehirn darstellen, auch
wenn dies nicht 100 % zutrifft, was die Bibel mit
Herz meint. Aber eben doch viel eher, als das Organ Herz dies tut. Wenn ich also zu jemandem sage: „Ich liebe dich“, müsste ich dies eher mit Hirn
symbolisieren als mit einem Herzen. Dies wäre
aber weitaus unromantischer und unästhetischer,
deshalb bleiben wir doch besser beim Status Quo.
Doch sicher habt ihr gemerkt, worauf es mir ankommt.
Hier ist die Liebe heilsentscheidend: Handle danach und du wirst leben, da meint Jesus ewiges
Leben.
Ist dies ein Widerspruch?
Dies ist aber kein Widerspruch, das wir das ewige
Leben aus Glauben erhalten. Glaube und Liebe
gehören unbedingt zusammen. In Galater 5,6
bringt dies wiederum der Apostel Paulus schön auf
den Punkt: Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch unbeschnitten sein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. (LU)
Eben, dem Glauben geht die Liebe voraus. Ohne
Liebe kein Glaube. Glaube meint immer mehr als
nur passiv sein. Liebe ist immer aktiv. Glaube wird
durch Liebe, die zur Tat wird, erst zum Glauben!
Unser Glaube zeigt sich durch die Liebe, welche
wir zu Gott und unseren Mitmenschen haben.
Ich glaube an Jesus meint dann also eigentlich:
„Ich gebe mein Herz an Jesus“. Glaube hat also
auch etwas mit sich selber verschenken zu tun.
Doch nun wollen wir uns dem Bibeltext zuwenden:
2
Weshalb sollen wir Gott denn Lieben?
den finanziell aussieht, gibt der ihnen auch nicht
jeden einzelnen Eingang und Ausgang bekannt,
sondern sagt, was im Moment unterm Strich steht.
Da ist die Versammlung auch dankbar dafür. Natürlich gibt es dann auch, einmal im Jahr oder so,
eine Versammlung, an welcher auch solche Dinge
durchgenommen werden und dies ist dann auch
wichtig. Aber das Total aller dieser Summanden ist
es, was Jesus in dieser Antwort darlegt. Erbeschränkt sich hier auf das Wesentliche. Das, was
schlussendlich unter dem Strich steht, was wirklich
zählt: Die Liebe zu Gott ist das Erste und Wichtigste.
Weil Gott sich nach unserer Liebe sehnt! Denn
Gott ist kein emotionsloses Wesen, wie wir immer
wieder in der Bibel sehen. Gott hat uns zuerst geliebt. Gott ist Liebe (Joh 4,8). Nicht nur, er ist auch
ein zorniger Gott, denen gegenüber, die nicht nach
ihm fragen und nicht auf ihn vertrauen. Doch heute
geht’s mir um die Liebe. Gott hat uns nach seinem
Ebenbild geschaffen und er will, dass wir ihn lieben, so wie er auch uns liebt! Gott ist ein menschenverliebter Gott (Tit 3,4). Und sein grösster
Wunsch ist es, dass wir ihn auch lieben, von ganzem Herzen, also mit allem, was wir haben. Ohne
Liebe geht eine Beziehung kaputt, deshalb ist es
auch in unserer Beziehung zu Gott das Erste und
das Wichtigste die Liebe zu ihm. Dies machte Gott
schon im AT durch den Propheten Jeremia seinem
Volk deutlich:
Oder, um es noch anders darzustellen: Wenn ich
einem Kind beibringe, wie es ein Hemd zuknöpft,
lehre ich es auch, dass der erste Knopf der Wichtigste ist. Wenn ich den ersten Knopf nicht richtig
zugeknöpft habe, kann ich mir hinterher noch so
viel Mühe geben, das Hemd wird nicht richtig sitzen. Konzentriere dich auf den ersten Knopf, sagen wir dem Kind, wenn du den richtig knöpfst,
sind die anderen sehr einfach weiter zu knöpfen.
Der Erste ist der Wichtigste. Jesus sagt diesem
Pharisäer hier, dass dies das Wichtigste sei, alles
andere wird daraus entstehen. Wenn die Liebe zu
Gott stimmt, werden alle anderen Knöpfe viel leichter zu knöpfen sein. Wenn das Erste das Wichtigste ist.
Jeremia2.2: Auf! Ruf Jerusalem laut ins Ohr: So
spricht der Herr: Ich denke an deine Jugendtreue,
an die Liebe deiner Brautzeit, wie du mir in der
Wüste gefolgt bist, im Land ohne Aussaat.
Oder im NT:
Offenbarung 2,2-4:2 Ich kenne deine Werke und
deine Mühe und dein Ausharren; ich weiß: Du
kannst die Bösen nicht ertragen, du hast die auf
die Probe gestellt, die sich Apostel nennen und es
nicht sind, und hast sie als Lügner erkannt. 3 Du
hast ausgeharrt und um meines Namens willen
Schweres ertragen und bist nicht müde geworden.
4 Ich werfe dir aber vor, daß du deine erste Liebe
verlassen Hast.
Oder beim umziehen, wenn ich einen Schrank zusammenbauen muss, weiss ich, wenn der Anfang
stimmt, kommst gut, ansonsten gibt’s ein Kompliziertes Ding, das einem den Kopf zerbricht. Hilft
auch, zuerst Bedienungsleitung zu lesen (Bibel)
um zu wissen, wie’s geht. Ich neige dabei leider oft
dazu, erstmals darauf loszubauen, habe aber nach
einigen Fiaskos, als der Schrank fast fertig war, ich
aber noch Teile hatte, um einen weiteren zu bauen, doch dazugelernt.
Gott sehnt sich nach unserer Liebe und deshalb
für ihn das Wichtigste und Erste, unser Liebe zu
ihm. Gott sehnt sich nach deiner und meiner Liebe.
Er ist nicht ein sachlicher, emotionsloser Gott, der
einfach alles weiss und im Griff hat und über uns
thront und regiert. Nein, er sehnt sich nach uns,
nach jedem Einzelnen persönlich. So sehr, dass
Gott zu uns herab gekommen ist in Jesus Christus.
Auf unser Niveau, so sehr liebt er uns und sehnt er
sich nach uns. Gott ist voller Emotionen wie wir
auch, das sollte uns nicht erstaunen, schliesslich
sind wir seine Ebenbilder.
Apostel Paulus schliesst sich Jesus in diesem,
dem Wesentlichsten an, wie er zum Beispiel an
Timotheus im 1. Brief Kapitel 1,5 schrieb: 5 Das
Ziel der Unterweisung ist Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. (EÜ). Die Liebe setzt sich hier zusammen aus
einem guten Gewissen und ungeheucheltem
Glauben. Dies sind zwei der Summanden, aus
welchem sich am Ende, unter dem Strich die
Summe, das Wichtigste, ergibt. Andere Summanden, die dieses Total der Liebe am Schluss ausmachen sind, Gehorsam, Barmherzigkeit, Treue,
Hoffnung, anderen von Jesus weitererzählen und
Opfer- und Leidensbereitschaft für Jesus u. a. Diese sind auch überaus wichtig, doch nicht so wichtig
wie die Liebe zu. Sie sind nicht das Erste und das
Wichtigste. Aber sie gehören ganz klar auch dazu.
Zurück zu Mat 22 und Lk 10
Was Jesus hier dem Schriftgelehrten als Antwort
gibt, ist, was am Schluss unter dem Strich steht.
Wie ein Buchhalter, der am Schluss das Total hinschreibt und es doppelt unterstreicht. Dies ist die
Summe, das Total aller Gebote. Natürlich sind die
Summanden, welche zu dieser Summe führen
auch wichtig, kein Mensch sagt, die Summanden
wären unwichtig. Doch wenn eine Vereinsleitung
an einer Versammlung den Kassier fragt, wie es
3
Oder wie Paulus in 1.Korinther 13.13 festhält: 13
Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese
drei; die größte aber von diesen ist die Liebe. (EÜ)
mit meinen Gefühlen, in dem Moment, zu tun, als
vielmehr mit meiner Entscheidung, ihr eine Freude
machen zu wollen. Entscheiden wir uns immer
wieder neu, Gott zu lieben, unsere Mitmenschen
und unsere Ehepartner. Liebe ist eine Entscheidung. Nicht wie in Hollywood Filmen vorgegaukelt
wird, Liebe sei ein reines Gefühl das kommt und
geht.
Können wir dem überhaupt gerecht werden?
Dies ist ein hoher Anspruch Gottes an uns. In von
ganzem Herzen zu lieben. Können wir dem überhaupt gerecht werden? Nun, wir können und dürfen davon ausgehen, dass das, was in der Bibel
steht, auch möglich ist. Wenn es geschrieben
steht, ist es nicht ein Ding der Unmöglichkeit. Gott
verlangt keine für uns unmöglichen Dinge von uns.
In der Bibel steht z. B. nichts davon, dass wir fliegen sollen, deshalb können wir es auch nicht. Aber
Gott von ganzem Herzen lieben ist möglich, sonst
stände es nicht geschrieben. Ja, Jesus, dies ist ein
hoher Anspruch. Doch es ist auch unsere Bestimmung. Denn dazu wurden wir Menschen geschaffen.
Ich habe auch schon gedacht, als ich frisch bekehrt war, da liebte ich dich wirklich von ganzem
Herzen, mit all meiner Kraft und mit meinem ganzen Verstand. Doch nun? Wo ist die Liebe geblieben? Die erste Liebe?
Wenn ich mich einmal entschieden habe, dann
muss ich auch die nötigen Schritte gehen, die diese Entscheidung unterstützen. Dies führt zum
nächsten Punkt:
Liebe kann man lernen
Diese Liebe zu Gott ist einerseits ein Geschenk
von ihm an uns, andererseits können wir Liebe
auch lernen. Habt ihr das gewusst? Mein bester
Freund, der kein Christ ist, hat mir einmal gesagt:
Ich kann mir nicht vorstellen, jemanden lieben zu
lernen. Das geht doch gar nicht. Liebe hat man
oder hat man nicht. Doch die Bibel sagt was anderes. Auch hier möchte ich euch einen Bibelvers
vorlesen: Titus 2. 3-4: Ebenso seien die älteren
Frauen würdevoll in ihrem Verhalten, nicht verleumderisch und nicht trunksüchtig; sie müssen
fähig sein, das Gute zu lehren, 4 damit sie die jungen Frauen dazu anhalten können, ihre Männer
und Kinder zu lieben, (EÜ)
Kann ich die verlorene Liebe wieder finden?
Ich habe viele Christen erlebt und gehört, die sagen: Ich kann die Liebe zu Gott nicht selbst machen, dies ist ein Geschenk Gottes. Ich kann ihn
nur darum bitten, mir diese Liebe wieder zu schenken. Bis dahin bin ich einfach gehorsam und das
reicht schon, um Gott zufrieden zu stellen. Oder
noch andere die sagen: Liebe hat man nur am Anfang, danach wird sie immer weniger, wie in der
Ehe ja auch. Dies ist der Lauf der Dinge, ist normal. Ich weiss ja nicht, wie ihr Liebe definiert, doch
ich weiss, dass die Gesellschaft ausserhalb der
Gemeinde Jesu die Liebe ganz anders definiert als
die Bibel und wie wir, die wir an den Gott der Liebe
glauben, es auch sehen müssten.
Die Welt sagt: Liebe hat man oder man hat sie
nicht. Punkt. Ende. Aus. Wenn die Liebe zu meinem Partner nicht mehr da ist, suche ich mir jemand anderen, in den ich mich von neuem verlieben kann. Liebe vergeht. Nichts zu machen. Tja.
Liebe ist halt nur ein Gefühl, welches vergeht. Das
sehen wir Christen doch ganz anders, oder? Wir
glauben daran, dass Liebe eine Entscheidung ist.
Gefühl gehört auch dazu, doch ist es in erster Linie
eine Entscheidung.
Die Bibel sagt also, dass man liebe lernen kann
und wenn das die Bibel sagt, dann ist dies auch
die Wahrheit. Natürlich kann auch die Liebe erkalten, wie es die Bibel ja auch an vielen Stellen erwähnt. Gerade deshalb brauchen wir die Verbindung zu Gott, der selber die Liebe ist. Gott ist die
Quelle der Liebe. Von ihm dürfen wir immer neue
Liebe empfangen, die gilt sowohl für die Beziehung
in der Ehe, wo beide Partner auf die Verbindung zu
Gott angewiesen sind, um immer neu Liebe zu
empfangen, die sie dann ihrem Partner weitergeben können, aber auch für die Beziehung zu unserem himmlischen Vater. Liebe ist ein Empfangen,
zurückgeben und weitergeben. Die Liebe muss im
Fluss bleiben (fliessen), um nicht zu erkalten oder
lau zu werden. Von ihm dürfen wir empfangen, an
ihn sollen wir sie wieder zurückgeben und an unsere Mitmenschen weitergeben.
Kann man Liebe gebieten?
Wenn ich vor Gott verspreche, meine Frau zu lieben, - und dazu brauche ich Gottes Hilfe, denn alleine schaffe ich es nicht, - dann stehen wir dazu,
auch wenn die Frau ein Bein oder eine Brust amputiert bekommt. Das ist unser Versprechen und
unsere Entscheidung. Amen? Wenn ich meiner
Frau Blumen nach Hause mitzubringen, um die
Liebe in Schwung zu halten, dann hat das weniger
Und noch eine Frage drängt sich da auf. Kann
man Liebe gebieten? Ja, Gott kann es, denn ihn zu
lieben ist so ganz nebenbei der Sinn des Lebens.
Ihn und unsere Mitmenschen zu lieben dient zu
unserem Besten, denn nur so können wir die wirkliche Erfüllung unseres Lebens erleben. Wie alle
anderen Gebote Gottes an uns, seine Geschöpfe,
4
dient auch dieses nur zu unserem Besten. Gott
lieben heisst das Gute lieben, das Leben lieben.
Alles Gute kommt vom Vater des Lichts, wie es in
Jakobus 1.17 heisst. So sind auch Gottes Gebote
für uns zu verstehen. Sie sind nicht dazu da, um
uns die Freiheit zu nehmen, uns unter Druck zu
setzen oder möglichst viel Leistung aus uns herauszupressen. Nein, Gottes Gebote wollen uns
dienen. Zu unserem Besten. Sie wollen, dass wir
das Leben haben, Leben in Fülle. So ist auch dieses Gebot zu verstehen. Gott gebietet uns, ihn zu
lieben, weil es wie der erste Knopf im Hemd für
uns ist. Wenn der erstmals richtig geknöpft ist, fällt
es leicht und einfach, die anderen richtig zuzuknöpfen. Und die Bibel gibt uns auch die Schritte
und Wege dazu an, wie wir Gott lieben können.
Gott selbst hat uns dazu erlöst und greift uns mit
seinem Heiligen Geist unter die Arme, damit wir
diesem Sinn des Lebens gerecht werden können.
Wir sollen Gott lieben mit ganzem Herzen, mit
ganzer Seele und mit all unseren Gedanken. Das
ist das wichtigste und erste Gebot. Jetzt soll das
für uns natürlich nicht heissen, toll, jetzt machen
wir einen auf Liebe und vergessen den Glauben,
Gehorsam, Barmherzigkeit, Treue, Evangelisation,
Opferbereitschaft, Leiden usw. Nein, das wäre
grundfalsch. Dies alles gehört auch zur Nachfolge
Christi dazu. Doch aus der Liebe soll dies alles
entstehen und wachsen können. Die Liebe ist das
Erste und das Wichtigste. Wenn wir das beachten,
fällt alles andere leichter und es setzt uns auch
nicht unter Druck!
Wir gehen diesen Weg auch nicht alleine oder gar
verlassen. Gott verheisst uns, mit uns zu sein:
Römer 5,5 Unsere Hoffnung aber wird uns nicht
enttäuschen. Denn dass Gott uns liebt, ist uns unumstößlich gewiss. Seine Liebe ist ja in unsere
Herzen ausgegossen durch den Heiligen Geist,
den er uns geschenkt hat. (Gute Nachricht) Ja,
Gott liebt uns und hilft uns damit auch, dass wir ihn
lieben können.
Dies alle dient zur Erhaltung und Vertiefung der
Liebe. Ich denke, mit der Liebe Gottes, die in unsere Herzen ausgegossen ist und dem Heiligen
Geist, der unser Beistand ist, können wir uns in
eine Liebesbeziehung zu Gott stürzen, die nie aufhört und immer tiefer und inniger werden, kann. Ich
glaube daran, denn die Bibel spricht davon. Doch
fällt nicht in den Schoss. Wir müssen auch etwas
dafür tun. Müssen es lernen, Gott zu lieben. Dazu
müssen wir ihn aktiv suchen, er ist der Geber dieser Liebe.
Wie setze ich meine Prioritäten?
Muss ich mir denn überhaupt Prioritäten im Leben
setzen? Ja. Auch hier wieder, was die Bibel dazu
sagt: Matthäus 6. 21: Denn euer Herz wird immer
dort sein, wo ihr eure Schätze habt. (Gute Nachricht). Ich muss meine Prioritäten setzen, sie richtig
setzen, in der richtigen Reihenfolge. Prüfe deine
Prioritäten selber: Liebe ich Gott mit meinem ganzen Herzen oder doch eher andere Dinge?
Ist das Erste und das Wichtigste an erster Stelle?
Ich muss mich auch selber jeden Tag neu prüfen.
Wie sieht es bei dir aus? Hat Gott in den Prioritäten deines Lebens Platz? Hat er Vorrang vor anderen, unwichtigen aber vielleicht scheinbar attraktiveren Dingen? Zeige ich Flagge für Jesus, auch
wenn andere ihn verspotten? Oder passe ich mich
ihnen an? Oder schweige ich dazu? Bringe ich
meine Entscheidungen, die grossen wie kleinen,
vor ihn und frage um Rat oder entscheide ich
selbst, aus Bauch heraus? Freue ich mich auf den
Gottesdienst, auf das Zusammensein mit Glaubensgeschwistern? Oder ist dies eher Pflicht, Routine? Routine ist tödlich für die Liebe. Erwarte ich,
dass mir Gott begegnen, mich verändern, zurüsten, mich trösten und mir helfen möchte im GD in
Stiller Zeit?
Opfere ich Zeit, um mit Gott alleine zu sein, um
eine Begegnung mit ihm zu suchen, um seine Nähe zu erfahren? Gehe ich auf Menschen zu, die
Hilfe brauchen, oder gehe ich ihnen eher aus dem
Weg?. Bete ich mit ihnen oder für sie? Rechne ich
mit ihm, dass er weiss, was ich brauche und er es
gut machen wird? Traue ich ihm zu, dass er mich
versorgt, mein Hirte ist? Gebe ich meinen Zehnten
oder mehr, oder berechnen ich stetig und wäge
meinen Vorteil und Gewinn ab?
Was ist das beste Rezept, um die Liebe aufrechtzuerhalten und sie sogar noch zu vertiefen? Ich bin
da wohl nicht der Richtige, um dies zu beantworten, da müsste ich eigentlich euch, die zum Teil
schon lange verheiratet sind, fragen. Doch sicher
gehören solche Punkte dazu:
Ist es nicht das Beste, Zeit miteinander zu verbringen;
einander besser kennen lernen, schätzen lernen,
einander zuhören, miteinander reden, aufmerksam
sein, sich aneinander freuen…
…aufeinander eingehen – Acht geben, einander
Gutes tun, füreinander da sein, aufeinander hören
, lernen, was der andere gerne hat, gerne tut, gerne hört, aufeinander einspielen, einander ähnlicher
werden, dieselben Interessen haben, dieselbe
Wahrheit glauben, denselben Umgang pflegen.
Werdet wie die Kinder, sagt Jesus. Kinder vertrauen dem Vater, sie sehnen sich nach seinen starken, schützenden Armen, weil sie wissen, dass sie
dort geborgen sind. Er sehnt sich nach uns. Er
freut sich so sehr, Zeit mit uns zu verbringen. Auch
hier und jetzt freut er sich über dich. Er kennt deine
Beweggründe, warum du hier bist.
5
Er sucht den Kontakt zu dir. Dafür ist er bis zum
äussersten, bis an Kreuz, gegangen, um diesen
Kontakt zu dir herstellen zu können.
Und wie gross sind die Verheissungen dafür, ihn
auch zu lieben.
1.Kor 2, 9: Nein, wir verkündigen, wie es in der
Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein Ohr
gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet
hat, die ihn lieben.
Wenn deine Erste Liebe erloschen, so ist doch
noch ein glühender Docht vorhanden, denn Jesus
nicht auslöscht. Bitte ihn darum, ihn wieder anzublasen. Geh auf ihn zu und er wird auf dich zukommen (Jak 4,8). Wo die Erste Liebe noch
brennt, bitte ihn, dass er dir hilft, dies Feuer am
Brennen zu erhalten.
Römer 8,28 Wir wissen, daß Gott bei denen, die
ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die
nach seinem ewigen Plan berufen sind;
Wenn ich Gott von ganzem Herzen liebe, dann will
ich ihn weder vernachlässigen, noch ihn kränken,
verletzen, eifersüchtig machen, sondern ich will
ihm gefallen und für ihn da sein.
Ich vertraue darauf, dass diese Verheissungen zutreffen. Denn Gott liebt mich. Und er liebt auch
dich. Erwidern wir seine Liebe!
– Amen
Und wenn ich auch nicht perfekt bin, er kennt mich
und liebt mich trotzdem. Welch Wunder!
Markus Lüthi
im Juni 2007
Unsere Liebe drücken wir auch aus, wenn wir Jesus immer wieder um Verzeihung für unser Unrecht, Schuld, Unterlassungen und dergleichen
bitten und darauf vertrauen, dass er uns vergibt.
Gern vergibt, wenn wir ihn lieben, weil er uns liebt.
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