3 Luftaufnahme, 2007 1 Übersichtsplan, 2007 1 : 5000 Die Dokumentation ist Abschluss der Forschungsphase 1 und entspricht dem Stand 2008. Forschungslücken sind ausgewiesen. Ausführliche Quellenangaben sind im Forschungsraster einsehbar. Siedlung Zurlindenstrasse Quartier: Sihlfeld Kalkbreitestrasse 74-78 Eschwiesenstrasse 1-3, 2-4 Gertrudstrasse 27-31 Baujahr: 1931/32 Architekten: Kellermüller & Hofmann Eigentümerin: Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) 2 Übersichtsplan, 1937 1:5000 Im Quartier lebten vorwiegend Arbeiter und Angestellte mit ihren Familien. Die vorherrschende Bebauungsart ist die Blockrandbebauung. 3.8 m2 17.0 m2 7.0 m2 1:200 G2W3 – Wohnung 6.4 m2 QUELLENVERZEICHNIS Die Siedlung Zurlindenstrasse ist eines der wenigen Beispiele des „Neuen Bauens“ in Zürich und somit aus architekturhistorischer Sicht von Bedeutung. Bisher wurde aber nicht untersucht, inwiefern sich die Wertschätzung der Bewohnerschaft mit der hohen fachlichen Wertschätzung deckt. Diese Forschungslücke kann im Rahmen einer Hausbiographie zu schliessen versucht werden. ARCHIVE - Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) - Amt für Städtebau Zürich, Denkmalpflege, Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung (AfS) - Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich (BAZ) - Bundesamt für Landestopographie Schweiz (swisstopo) - Geomatik und Vermessung der Stadt Zürich (GeoZ) Bei einer vertieften Studie gilt es ein besonderes Augenmerk auf die Diskussionen betreffend Architektur, Ausbaustandard und Ästhetik zu legen, die über die Zeit immer wieder zwischen den jeweiligen Genossenschaftskommissionen, Architekturfachkreisen und der Bewohnerschaft stattfanden. Die ABZ bemühte sich entsprechende Debatten im Rahmen von Bau und Instandsetzungen zuzulassen. Eine Untersuchung dazu kann wichtige Hinweise betreffend der Veränderungen des Qualitätsbegriffs leisten. LITERATUR - Baukultur 4, 2005 - Hans Hofmann 1985 - Mehr als Wohnen 2007 - Quartierspiegel Sihlfeld 2006 - Wohnen, 12/7, 1932; 9, 1934 Quellenrecherche ohne Ergebnis 11 Innenaufnahme, aktuell 5 Zurlindenstrasse, 2008 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 1 GeoZ 2 BAZ 3 maps.live.com, 2008 4 BAZ 5 eigene Darstellung 6 ABZ 78 Hans Hofmann 1985 9 eigene Fotographie 10 ABZ 11 12 - Quellenrecherche ohne Ergebnis 4 Axonometrie des Kindergartengebäudes und des Vorprojekts der ABZ-Wohnblöcke, um 1930 2 Gebäude 10 Häuser 98 Wohneinheiten 94 x 3 Zimmer, 57 m2 4 x 5.5 Zimmer, 113 m2 DANK ABZ: Verena Bertogg, Claudia Longhini, Martina Ullmann Ladenlokal Die 5.5-Zimmer-Wohnungen befinden sich im Eckhaus an der Gertrudstrasse 27. IMPRESSUM ETH Zürich Departement Architektur, ETH Wohnforum – ETH CASE Centre for Research on Architecture, Society & the Built Environment Dr. Marie Antoinette Glaser, Annelies Adam, Sabine Herzog, Anna Joss 6 Zurlindenstrasse, um 1932 Zeilenblöcke der Siedlung Zurlinden in heterogener Hofrandbebauung Zentrales Anliegen der ABZ war, dass neueste Techniken und Materialien eingesetzt wurden. Bei der Küchenplanung arbeitete die Baukommission mit den Frauen der ABZ-Kommission zusammen. Abbildung Titelblatt: - Kalkbreitestrasse, Titelseite Jahresbericht ABZ 1932 - Landeskarte der Schweiz 1:25‘000, swisstopo, 2008 8 Erdgeschoss und Umgebung, um 1932 BAUEN UND BEWOHNEN 1 : 5000 12 Innenaufnahme, ursprünglich 10 Grundriss, um 1932 3-Zimmer-Wohnungen, 57 m2 Zu sehen ist die klare Ausrichtung der Wohngebäude auf den Kindergarten. Zusammen bilden sie einen weiträumigen öffentlichen Bereich mit Strassenraum, kleiner Parkanlage und Spielplatz. Das Quartier befindet sich in innerstädtischer Lage; es wird von ausländischen Familien und meist jüngeren, gut ausgebildeten und mehrheitlich kinderlosen Schweizerinnen und Schweizern bewohnt. Die Bebauungsstruktur hat sich nicht verändert. Zur Karriere des Dauerhaften Heute wird die Siedlung Zurlindenstrasse in Fachkreisen hoch anerkannt und gilt laut Denkmalpflege als Pionierwerk des „Neuen Bauens“ in Zürich. Auch seitens der Baugenossenschaft ist sie wertgeschätzt. Leerstände sind keine zu verzeichnen. 4.8 m2 QUALIFIKATION FÜR DIE VERTIEFTE ANALYSE DER PROJEKTPHASE 2 Quellenrecherche ohne Ergebnis 1 Übersichtsplan, 2007 Die Dokumentation ist Abschluss der Forschungsphase 1 und entspricht dem Stand 2008. Forschungslücken sind ausgewiesen. Ausführliche Quellenangaben sind im Forschungsraster einsehbar. Im kommunalen Inventar seit 1986 9 Grundriss, 2008 3-Zimmer-Wohnungen, 57 m2 Weil das Grundstück in eine geschlossene Hofrandbebauung mit intensiver Ausnützung eingebunden und nach Nordosten orientiert ist, bot es für einen Bau im Sinn der „Klassischen Moderne“ grosse Schwierigkeiten. Die Architekten lösten diese Probleme mit einem Kompromiss: Die Häuserzeile ist von der älteren Bebauung losgelöst, die Brandmauern sind mit Pappeln verdeckt. Die Hauptfassade mit den Wohnzimmern und Balkonen ist zur Strasse und damit nach Norden orientiert, die Schlafzimmer gegen die ruhige und sonnigere Hofseite. 3 Luftaufnahme, 2007 2 10.8 m2 EINSCHÄTZUNG DER FACHKREISE, EIGENTÜMER UND BEWOHNERSCHAFT 7 Grundriss Anlage, aktuell G2 – Zurlindenstrasse G2W1 – Standort 2 Zur Karriere des Dauerhaften Das Quartier befindet sich in innerstädtischer Lage; es wird von ausländischen Familien und meist jüngeren, gut ausgebildeten und mehrheitlich kinderlosen Schweizerinnen und Schweizern bewohnt. Die Bebauungsstruktur hat sich nicht verändert. Zeilenblöcke der Siedlung Zurlinden in heterogener Hofrandbebauung Die 5.5-Zimmer-Wohnungen befinden sich im Eckhaus an der Gertrudstrasse 27. 1997 Fensterersatz, neu in Holz ausgeführt, unter Beibehaltung des ursprünglichen Erscheinungsbildes 14.0 m2 Die Küche ist als Arbeitsküche angelegt und verfügt über einen grosszügigen Balkon. Jedes Schlafzimmer ist mit einem Wandschrank ausgestattet. Die Konzeption der Wohnungen wurde nicht verändert. Im Bemühen, dem neuen Kindergartengebäude (1929/30) der Architekten Kellermüller & Hofmann eine passende Umgebung zu schaffen, verkaufte die Stadt der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) das gegenüberliegende Grundstück an der Zurlindenstrasse für eine Wohnüberbauung. Die ABZ begann mit der Planung von 3-Zimmer-Wohnungen für den Arbeiterstand. Die Projektentwürfe von Kellermüller & Hofmann wurden sowohl von der städtischen Wohnbaukommission wie auch von den Anwohnern und dem Quartierverein wiederholt kritisiert. Sie wandten sich gegen die vorgesehenen Flachdächer und den „Fabrikstil“, der ihrer Ansicht nach nicht in das Wohnviertel hineinpasste. Trotzdem gingen für die Wohnungen zahlreiche Bewerbungen ein. Über die darauffolgende Wohngeschichte liegen bislang noch keine Studien vor. Die Anlage besteht aus zwei 5-geschossigen Zeilenbauten und ist Bestandteil eines Hofrandgevierts mit kleinem Innenhofbereich. Die Wohnblöcke unterscheiden sich in ihrer Architektursprache von der Umgebung. Die Strassenfassade ist rhythmisch gegliedert mit grossen Eckfenstern, grossen Balkonen und weit auskragendem Flachdach. 2 Gebäude 10 Häuser 98 Wohneinheiten 94 x 3 Zimmer, 57 m2 4 x 5.5 Zimmer, 113 m2 Gemeinschaftsraum und Bastelräume Die 5.5-Zimmer-Wohnungen befinden sich im Eckhaus an der Gertrudstrasse 27. UNTERHALT UND UMBAU 1977 Instandsetzung von Bad, Küche, Fassade und Dach (zur besseren Isolation wesentlich stärker ausgeführt) 1997 Fensterersatz, neu in Holz ausgeführt, unter Beibehaltung des ursprünglichen Erscheinungsbildes 14.0 m2 Die Küche ist als Arbeitsküche angelegt und verfügt über einen grosszügigen Balkon. Jedes Schlafzimmer ist mit einem Wandschrank ausgestattet. Die Konzeption der Wohnungen wurde nicht verändert. 10.8 m2 EINSCHÄTZUNG DER FACHKREISE, EIGENTÜMER UND BEWOHNERSCHAFT Im kommunalen Inventar seit 1986 Heute wird die Siedlung Zurlindenstrasse in Fachkreisen hoch anerkannt und gilt laut Denkmalpflege als Pionierwerk des „Neuen Bauens“ in Zürich. Auch seitens der Baugenossenschaft ist sie wertgeschätzt. Leerstände sind keine zu verzeichnen. 4.8 m2 6.4 m2 3.8 m2 17.0 m2 7.0 m2 1:200 9 Grundriss, 2008 3-Zimmer-Wohnungen, 57 m2 Quellenrecherche ohne Ergebnis 11 Innenaufnahme, aktuell 5 Zurlindenstrasse, 2008 7 Grundriss Anlage, aktuell 2 Gebäude 10 Häuser 98 Wohneinheiten 94 x 3 Zimmer, 57 m2 4 x 5.5 Zimmer, 113 m2 2 Übersichtsplan, 1937 Im Quartier lebten vorwiegend Arbeiter und Angestellte mit ihren Familien. Die vorherrschende Bebauungsart ist die Blockrandbebauung. 1:5000 Ladenlokal Die 5.5-Zimmer-Wohnungen befinden sich im Eckhaus an der Gertrudstrasse 27. Zu sehen ist die klare Ausrichtung der Wohngebäude auf den Kindergarten. Zusammen bilden sie einen weiträumigen öffentlichen Bereich mit Strassenraum, kleiner Parkanlage und Spielplatz. 8 Erdgeschoss und Umgebung, um 1932 Die Siedlung Zurlindenstrasse ist eines der wenigen Beispiele des „Neuen Bauens“ in Zürich und somit aus architekturhistorischer Sicht von Bedeutung. Bisher wurde aber nicht untersucht, inwiefern sich die Wertschätzung der Bewohnerschaft mit der hohen fachlichen Wertschätzung deckt. Diese Forschungslücke kann im Rahmen einer Hausbiographie zu schliessen versucht werden. ARCHIVE - Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) - Amt für Städtebau Zürich, Denkmalpflege, Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung (AfS) - Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich (BAZ) - Bundesamt für Landestopographie Schweiz (swisstopo) - Geomatik und Vermessung der Stadt Zürich (GeoZ) Bei einer vertieften Studie gilt es ein besonderes Augenmerk auf die Diskussionen betreffend Architektur, Ausbaustandard und Ästhetik zu legen, die über die Zeit immer wieder zwischen den jeweiligen Genossenschaftskommissionen, Architekturfachkreisen und der Bewohnerschaft stattfanden. Die ABZ bemühte sich entsprechende Debatten im Rahmen von Bau und Instandsetzungen zuzulassen. Eine Untersuchung dazu kann wichtige Hinweise betreffend der Veränderungen des Qualitätsbegriffs leisten. LITERATUR - Baukultur 4, 2005 - Hans Hofmann 1985 - Mehr als Wohnen 2007 - Quartierspiegel Sihlfeld 2006 - Wohnen, 12/7, 1932; 9, 1934 IMPRESSUM ETH Zürich Departement Architektur, ETH Wohnforum – ETH CASE Centre for Research on Architecture, Society & the Built Environment 10 Grundriss, um 1932 3-Zimmer-Wohnungen, 57 m2 6 Zurlindenstrasse, um 1932 QUELLENVERZEICHNIS DANK ABZ: Verena Bertogg, Claudia Longhini, Martina Ullmann Quellenrecherche ohne Ergebnis 4 Axonometrie des Kindergartengebäudes und des Vorprojekts der ABZ-Wohnblöcke, um 1930 QUALIFIKATION FÜR DIE VERTIEFTE ANALYSE DER PROJEKTPHASE 2 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 1 GeoZ 2 BAZ 3 maps.live.com, 2008 4 BAZ 5 eigene Darstellung 6 ABZ 78 Hans Hofmann 1985 9 eigene Fotographie 10 ABZ 11 12 - Quellenrecherche ohne Ergebnis Weil das Grundstück in eine geschlossene Hofrandbebauung mit intensiver Ausnützung eingebunden und nach Nordosten orientiert ist, bot es für einen Bau im Sinn der „Klassischen Moderne“ grosse Schwierigkeiten. Die Architekten lösten diese Probleme mit einem Kompromiss: Die Häuserzeile ist von der älteren Bebauung losgelöst, die Brandmauern sind mit Pappeln verdeckt. Die Hauptfassade mit den Wohnzimmern und Balkonen ist zur Strasse und damit nach Norden orientiert, die Schlafzimmer gegen die ruhige und sonnigere Hofseite. G2W3 – Wohnung Eigentümerin: Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) Gemeinschaftsraum und Bastelräume 1977 Instandsetzung von Bad, Küche, Fassade und Dach (zur besseren Isolation wesentlich stärker ausgeführt) G2W2 – Anlage G2W3 – Wohnung Architekten: Kellermüller & Hofmann 94 x 3 Zimmer, 57 m2 4 x 5.5 Zimmer, 113 m2 UNTERHALT UND UMBAU G2W2 – Anlage G2W3 – Wohnung Baujahr: 1931/32 G2W1 – Standort G2W2 – Anlage Kalkbreitestrasse 74-78 Eschwiesenstrasse 1-3, 2-4 Gertrudstrasse 27-31 Im Bemühen, dem neuen Kindergartengebäude (1929/30) der Architekten Kellermüller & Hofmann eine passende Umgebung zu schaffen, verkaufte die Stadt der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) das gegenüberliegende Grundstück an der Zurlindenstrasse für eine Wohnüberbauung. Die ABZ begann mit der Planung von 3-Zimmer-Wohnungen für den Arbeiterstand. Die Projektentwürfe von Kellermüller & Hofmann wurden sowohl von der städtischen Wohnbaukommission wie auch von den Anwohnern und dem Quartierverein wiederholt kritisiert. Sie wandten sich gegen die vorgesehenen Flachdächer und den „Fabrikstil“, der ihrer Ansicht nach nicht in das Wohnviertel hineinpasste. Trotzdem gingen für die Wohnungen zahlreiche Bewerbungen ein. Über die darauffolgende Wohngeschichte liegen bislang noch keine Studien vor. 2 Gebäude 10 Häuser 98 Wohneinheiten Die Anlage besteht aus zwei 5-geschossigen Zeilenbauten und ist Bestandteil eines Hofrandgevierts mit kleinem Innenhofbereich. Die Wohnblöcke unterscheiden sich in ihrer Architektursprache von der Umgebung. Die Strassenfassade ist rhythmisch gegliedert mit grossen Eckfenstern, grossen Balkonen und weit auskragendem Flachdach. G2W1 – Standort G2W2 – Anlage Quartier: Sihlfeld BAUEN UND BEWOHNEN G2 – Zurlindenstrasse G2W1 – Standort Siedlung Zurlindenstrasse Dr. Marie Antoinette Glaser, Annelies Adam, Sabine Herzog, Anna Joss 12 Innenaufnahme, ursprünglich Zentrales Anliegen der ABZ war, dass neueste Techniken und Materialien eingesetzt wurden. Bei der Küchenplanung arbeitete die Baukommission mit den Frauen der ABZ-Kommission zusammen. Abbildung Titelblatt: - Kalkbreitestrasse, Titelseite Jahresbericht ABZ 1932 - Landeskarte der Schweiz 1:25‘000, swisstopo, 2008