SER Gebäudeautomation Projektinformation Wohnpark Helios Rostock-Brinckmannsdorf „Die WIRO startet mit innovativen Wohnkonzepten ins neue Jahrtausend. An der Schwelle zum 21sten Jahrhundert erschaffen wir eine neue Wohnkultur. Mit der hochmodernen Wohnanlage HELIOS wird ihr Traum vom schönen und intelligenten Wohnen Wirklichkeit. Helios führt menschlichen Lebensraum und natürliche Ressourcen wieder zusammen. Die uralte und beständige Kraft unserer Sonne bietet die Grundlage für Licht, Wärme und Energie. Die Sonnenenergie, die durch Sonnenkollektoren auf dem Dach der Wohnanlage nutzbar gemacht wird, deckt mehr als 50% des gesamten Wärmebedarfes ab. Damit wird nicht nur ein umweltbewusstes, der Verantwortung für folgende Generationen gerechtes Wohnen möglich, sondern schlicht und einfach Geld gespart.“ (WIRO-Prospekt) Die technische Basis dieses Projektes liegt in einer innovativen Energietechnik verbunden mit einer optimal abgestimmten Gebäudeautomation. Die Konzeptionierung, Projektierung, Programmierung, Inbetriebnahme und Optimierung der Regelanlage wurde durch die SER-Projektingenieure ausgeführt. Auf den Dachflächen der 11 HELIOS-Gebäude sind Hochleistungs-Solarkollektoren installiert. Die nach Süden ausgerichteten Schrägdächer bieten Sonnenkollektoren mit einer Absorberfläche von fast 1.000 m2 Platz. Die gewonnene Solarwärme schwankt im Tagesverlauf und saisonal. Die Wohnanlage ist mit einem überirdischen 30 m3 großen hochgedämmten Pufferspeicher ausgestattet, der für einen zeitverlustfreien und effizienten Ausgleich von Unterschieden zwischen solarer Wärmeerzeugung und direktem Wärmebedarf sorgt. Der Pufferspeicher ist als Schichtenspeicher realisiert. Zur Gewinnung solarer Wärme mit einer möglichst hohen Vorlauftemperatur wird der Volumenstrom in den Pufferspeicher geregelt, d.h. bei nachlassendem Solarwärmeangebot wird der Volumenstrom gedrosselt. Bei Unterschreiten der Vorlauftemperatur des Speicherladekreises unter die Temperatur der Referenzschicht wird die Ladung des Speichers ausgesetzt. Im oberen Bereich des Speichers werden Schichten hoher Temperatur vorgehalten, sodass auch die Warmwasserbereitung bei entsprechendem Solarwärmeangebot realisiert werden kann. Um die saisonal bedingten Schwankungen auszugleichen, verfügt HELIOS über ein innovatives unterirdisches Wärmespeichersystem, das den natürlichen Untergrund der Wohnanlage einbezieht. Zu diesem Zweck wurden zwei Bohrungen in die Grundwasserschicht gebracht und in die Bohrköpfe jeweils eine drehzahlgeregelte Pumpe eingebaut. In die unterirdische grundwasserführende Schicht wird im Sommer überschüssige Solarwärme eingespeichert. Dazu wird aus der „kalten“ Bohrung Grundwasser entnommen, über einen Wärmetauscher erwärmt und in die „warme“ Bohrung verpresst. Das Grundwasser dient in diesem Fall als Transportmittel und Energiespeicher zugleich. Bei einem Wärmebedarf, der aus dem Pufferspeicher nicht gedeckt werden kann, dieses ist in der Regel in der kalten Jahreszeit der Fall, wird nun umgekehrt der „warmen“ Bohrung Grundwasser entnommen. Die in dem Grundwasser enthaltene Wärme wird zuerst über einen Wärmetauscher für die Vorwärmung des Trinkwassers zur Warmwasserbereitung genutzt. Die verbleibende Energie wird über einen weiteren Wärmetauscher für Heizzwecke eingesetzt. Ist die Temperatur des Grundwassers für die statische Heizung zu gering, so wird durch eine Wärmepumpe Energie ent- SER Gebäudeautomation Projektinformation Wohnpark Helios Rostock-Brinckmannsdorf Der Grundwasserkreislauf ist in sich geschlossen, sodass kein Grundwasser entnommen wird und keine Verunreinigung des Grundwassers entsteht. schaftlichkeit und Zuverlässigkeit gelegt. Zur Gewährleistung einer hohen Zuverlässigkeit wird die Kesselund die Heizkreisregelung durch eine separate Automationsstation realisiert. Fällt ein Anlagenteil der Solaranlage aus, so wird die Wärmeversorgung durch den Kessel sichergestellt. Die Wärmeerzeugung des über die Abdeckung durch Solarenergie hinausgehenden Restbedarfes übernimmt eine konventionelle Kesselanlage mit hochmoderner Brennwerttechnik. In Abhängigkeit des vorhandenen Wärmeangebotes und des von den Verbrauchern abgeforderten Wärmebedarfes wird situationsbezogen eine optimale Regelstrategie ausgewählt. Die Effektivität der Solarwärmenutzung ist am größten, wenn möglichst niedrige Rücklauftemperaturen erzielt werden. Für den Hausmeister ist ein Gebäudeleitsystem installiert worden, das es ihm ermöglicht, stets einen Überblick über die Anlage zu erhalten. Dabei stand im Vordergrund, einen einfachen Betrieb ohne aufwändige Bedien- und Kontrollarbeiten zu gewährleisten. Bei kritischen Alarmen wird dem Hausmeister oder Notdienst eine Meldung über D2 auf das Mobiltelefon gesendet, damit entfällt die Notwendigkeit zyklischer Kontrollgänge. Außerdem ist der Hausmeister in der Lage bei Störungen zu reagieren, bevor die Bewohner in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt werden. zogen und dann den Heizkreisen zugeführt. Das Grundwasser wird nunmehr über die „kalte“ Bohrung verpresst. Die Häuser sind nach dem NiedrigenergiehausStandard errichtet. Die Wohnungen wurden mit einer Niedertemperaturheizung über Radiatoren ausgerüstet. Zur Minimierung des Heizwärmebedarfes ist eine Einzelraumregelung mit aufgeschaltetem Fensterkontakt realisiert worden. Die Warmwasserversorgung erfolgt über eine zentrale Warmwasserbereitung mit Zirkulationsleitung. Neben der klassischen Regelung des Kessels, der Heizkreise und der Vorhaltung von Warmwasser ist die Regelung der Energieerzeugung und –speicherung realisiert worden. Der Anspruch der Regelanlage bestand darin, die Wärmeanforderungen von den Verbrauchern zum größten Teil mit Solarwärme abzudecken und nur Rücklauftemperaturen kleiner 35 °C zurückzuführen. Insbesondere die Warmwasserbereitung stellt diesbezüglich große Anforderungen an die Anlagen- und Regeltechnik. Die Regelfunktionen sind auf 3 Automationsstationen verteilt. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf Wirt- SER Gebäudeautomation GmbH Schutower Straße 5, 18069 Rostock Tel. 0381/8651700 Fax 0381/8651717 Neben dem Hausmeister, der eine Reihe anderer Aufgaben rund ums Haus zu erfüllen hat, gibt es kein weiteres haustechnisches Personal für die Anlage. Der hohe Automatisierungsgrad erfordert dieses auch nicht. Um dem Hausmeister bei Störungen beratend zur Seite stehen zu können, wurde eine Fernbedienung der Anlage für die beteiligten Planer, Anlagenbauer und SER eingerichtet. Über diese Schnittstelle ist auch eine Anlagenoptimierung möglich. Eine umfangreiche Messtechnik wurde installiert, um den Nachweis der Wirtschaftlichkeit zu erbringen und die wissenschaftliche Auswertung zu ermöglichen. [email protected] www.ser-gebaeudeautomation.de Stand: 11. August 2006 Servicetelefon: 0700/SE RG AVI CE 0700/737428423