Social Media Marketing: Wahrung des guten Rufs

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Pudels Kern.
Trendlabor der Gretchenfrage!
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Social Media Marketing: Wahrung des guten Rufs
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert … Das gilt vielleicht für Menschen, aber bestimmt nicht für Unternehmen – und schon gar nicht für Aktiengesellschaften, deren Börsenwerte
durch eine Krise in den Keller fallen können und die dann ums Überleben kämpfen, wie man am
Fall BP sieht. Doch eine negative Öffentlichkeit kann durch professionelles Social Media Marketing durchaus ins Positive gekehrt werden, wie das Beispiel des Spieleherstellers EA Sports zeigt.
Der Jesus-Schuss
2007 brachte EA Sports das PC-Game „Tiger Woods PGA Tour 2008“ auf den
Markt. Zum Zeitpunkt des Launchs hatte keiner der Entwickler bemerkt, dass in
dem Spiel ein Software-Fehler steckt, der ein spirituelles Erlebnis der besonderen
Art bietet: Tiger Woods läuft wie Jesus über das Wasser, um einen Ball zurück aufs
Grün zu schlagen. Ein User des Games filmte den Fehler ab und lud das Video
auf YouTube hoch. Knapp eine Millionen Menschen schauten sich den Film an.
Anstatt das Video zu ignorieren, entschied sich EA Sport zu einer selbstironischen
Antwort. Das Unternehmen lancierte auf YouTube ein selbst gedrehtes Video, das den
„echten“ Tiger Woods zeigt, wie er Jesus-gleich über das Wasser geht. Auf diese
Weise nutzte die Firma eine Software-Panne für einen brillanten Marketing-Schachzug.
Weit über fünf Millionen User schauten sich die Videoantwort von EA Sports an.
Tyrannei der Transparenz
Das Internet gibt dem Verbraucher eine Stimme. In Meinungsforen und auf Bewertungsplattformen wie yelp.com, qype.com/de und cosumerist.com tauschen sie
sich mit Gleichgesinnten exzessiv über ihre positiven und negativen Erfahrungen
mit Produkten aus. Gute Produkte werden weiterempfohlen, schlechte gnadenlos
verrissen. Der Informationsaustausch kennt keine Grenzen.
Die Entlarvung von falschen Markenversprechen ist im Internet zum Volkssport geworden. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Abverkaufszahlen der Unternehmen.
Genauso wie gute Produktbewertungen den Umsatz beflügeln, können Negativmeldungen – vor allem, wenn sie gehäuft auftreten – das Geschäft beeinträchtigen. Sie führen dazu, dass sich die Kunden der Konkurrenz zuwenden.
Gretchenfrage!
Agentur für kreative Antworten GmbH
Birkenstraße 65 . 40233 Düsseldorf . Tel. 0211 669697-0 . Fax 0211 669697-10 . info @ gretchenfrage.com . www.gretchenfrage.com
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Der Schneeballeffekt
Das Problem mit negativen Produktbewertungen ist ihr möglicher viraler Effekt.
Liest ein User z. B. einen Blogbeitrag, in dem ein Unternehmen, eine Marke
oder ein Produkt schlecht besprochen wird, kann es geschehen, dass er Gleichgesinnte darauf hinweist, die wiederum ihre Freunde informieren. Auf diese
Weise erreicht der Content schnell Tausende von Usern. Da sich schlechte News
bekanntlich schneller verbreiten als gute, kann bereits ein einziger negativer
Blogbeitrag einen Flächenbrand auslösen. Die Folge ist ein Verlust an Vertrauen
und Marktanteilen.
Schweigen ist nicht immer Gold
Statt die Augen vor negativen Kommentaren zu verschließen, empfiehlt es sich
für Unternehmen, aktiv in die Netzdiskussion einzugreifen. Als Firma kann man
die neue Konsumentenmacht zwar kaum direkt beeinflussen, aber man kann sie
moderieren und das Internet für einen vertrauensbildenden und imagefördernden
Dialog nutzen.
Reputationsmanagement im Netz, also das Reagieren auf negative OnlinePublicity, ist eine wichtige Aufgabe des Social Media Marketings geworden. Es
bietet einen nicht zu unterschätzenden Vorteil gegenüber herkömmlichen Pressemitteilungen und kostspieligen Imageanzeigen. Durch die Nutzung von Social
Media können Firmen direkt – unter Umgehung der traditionellen Medien – auf
relevante Interessensgruppen einwirken. Durch einen offenen und ehrlichen Dialog in den sozialen Medien können sie negative Stimmen in positive umwandeln
und verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.
Die Drei-Säulen-Strategie
Die Frage, die sich nun stellt, lautet: Welche Maßnahmen können ergriffen werden, wenn sich die Negativmeldungen über ein Unternehmen oder eine Marke
häufen? Leider gibt es darauf keine eindeutige Antwort. Einen Königsweg, der
für jedes Unternehmen, jede Marke und jede Situation gilt, gibt es nicht.
Nur soviel kann gesagt werden: Jedes erfolgreiche Reputationsmanagement
basiert auf einer Drei-Säulen-Strategie:
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1.Zuhören: Bevor Sie reagieren, sollten Sie die Online-Diskussion beobachten,
um zu verstehen, wie die Community „tickt“.
2.Verfolgen Sie keine offensive PR-Strategie: Tragen Sie stattdessen etwas
Interessantes zur Online-Diskussion bei, in dem Sie sich z. B. am Meinungsaustausch über branchenrelevante Themen beteiligen, und lassen Sie dabei
Ihren Namen fallen.
3.Geben Sie der Community einen Mehrwert, z. B. indem Sie ihr konkrete
Problemlösungen anbieten oder Ihr Know-how mit ihr teilen.
Nur kein blinder Aktionismus
Wenn Sie den Weg in die Social Media einschlagen, um Ihre Netzreputation
zu verbessern, müssen Sie sich einer Sache bewusst sein: Es ist Geduld gefragt.
Ein Imageschaden, welcher Art auch immer, lässt sich auch in den Social Media
nicht von heute auf morgen korrigieren. Hier ein paar Tipps:
• Gehen Sie professionell mit Vertrauenskrisen um.
• Vermeiden Sie planlose Emotionalität und eine unglaubwürdige Argumentation.
• S
tehen Sie zu dem Fehler, den man Ihnen vorwirft. Gehen Sie offen und ehrlich
damit um. Das erwarten die Menschen heutzutage von einem Unternehmen.
• Informieren Sie die Community darüber, welche Maßnahmen Sie ergriffen
haben oder ergreifen werden, um das Problem zu lösen.
• G
ehen Sie auf konkrete Beschwerden ein, oder nennen Sie eine Anlaufstelle,
an die sich die Community wenden kann.
• R eagieren Sie schnell – am besten innerhalb von 48 Stunden und nicht erst
nach einer Woche.
• W
enn die Community glaubt, dass es mit einer Entschuldigung nicht getan
ist, geben Sie ihr einen Ort, wo sie weiter diskutieren kann.
Seien Sie sich immer bewusst: Sie können die Social Media erfolgreich nutzen,
um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.
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Immer die Augen offen halten
Wie heißt es so schön: Ist das Kind erst in den Brunnen gefallen, ist es zu spät.
Auch in den Social Media gelten die Maxime: Sei wachsam. Und: Vorbeugen
ist besser als heilen. Andy Beal, Experte für Online-Reputationsmanagement,
nennt 12 Faktoren, die ein Unternehmen immer im Blick haben sollte:
• d
en persönlichen Namen: Es ist immer gut zu wissen, was die Leute über
einen persönlich reden.
• d
en Firmennamen: Es empfiehlt sich, auch den früheren Namen des
Unternehmens oder bekannte Abkürzungen zu recherchieren.
• d
en Markennamen: Man sollte immer die wichtigsten Marken beobachten, die das Überleben der Firma sichern.
• d
ie Führungskräfte: Es klingt ein wenig nach Big Brother, aber schließlich
repräsentieren diese Menschen das Unternehmen.
• d
ie Unternehmenssprecher: Man sollte jeden im Blick haben, der sich
öffentlich im Namen des Unternehmens äußert.
• d
ie Marketingbotschaft: Wie wird der Slogan aufgenommen? Wird er
missbraucht?
• der Wettbewerb: Informationen über die Konkurrenz sind immer nützlich.
• d
ie Branche: Es ist immer von Vorteil, Branchentrends, Marktentwicklungen
und Ankündigungen von Innovationen zu beobachten.
• d
ie eigenen Schwächen: Kein Produkt ist perfekt. Es gibt stets Raum für
Verbesserungen.
• d
ie Geschäftspartner: Es ist gut zu wissen, ob ein Partner positiv oder negativ in den Schlagzeilen steht. Ob es ihm wirtschaftlich gut oder schlecht geht.
• d
ie Kunden: Wer seine Kunden kennt, kann intensivere Beziehungen zu
ihnen knüpfen.
• d
as geistige Eigentum: Werden Warenzeichen und Copyrights verletzt
oder missverstanden?
Durch ein aktives Beobachten dieser Faktoren lassen sich nicht nur Probleme im
Vorfeld vermeiden. Die gewonnenen Informationen können auch ohne Krise gewinnbringend genutzt werden. Aber wie behält man all diese Faktoren im Blick?
Andy Beal listet 26 Monitoring-Tools auf, die einem bei der Recherche helfen.
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Das Positive setzt sich durch
Negative Kommentare zu einem Unternehmen, einer Marke oder einem Produkt
tauchen natürlich in den Suchergebnissen auf. Und je höher sie platziert sind,
desto schlimmer wirken sie sich aus, denn dann werden sie von vielen Usern
gelesen.
Professionelles Reputationsmanagement in den Social Media führt u. a. zu einem
besseren Suchmaschinen-Ranking. Denn die von einem Unternehmen platzierten
positiven Beiträge können negative Suchergebnisse so weit nach unten drücken,
dass sie weniger gut sichtbar sind.
Trendlearnings
Durch das Internet können schlechte Nachrichten schnell zu einem Flächenbrand
werden – mit gravierenden Folgen für das Unternehmen. Doch das Web 2.0 und
die neuen sozialen Medien können von Unternehmen auch genutzt werden, um
den guten Ruf zu schützen und schlechter Publicity entgegenzuwirken.
• D
urch die Teilnahme an den Online-Diskussionen können Sie das Bild, dass die
User von Ihrem Unternehmen haben, aktiv mitgestalten.
• D
urch professionelles Reputationsmanagement können Sie eine negative Stimmung in eine positive umwandeln.
• D
urch eine geschickte Nutzung der Social Media können Sie negative Stimmen aus den relevanten Suchmaschinenergebnissen verdrängen.
Demnächst:
BLOGGEN
In What’s up Special #3 lesen Sie, wie Sie den Kontakt zu Ihren Kunden durch Bloggen intensivieren können.
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