E-Dynamik Teil II IV Der elektrische Strom 4.1 Stromstärke, Stromdichte, Kontinuitätsgleichung Definition der Stromstärke: ist die durch eine Querschnittsfläche pro Zeitintervall ∆ fließende Ladungsmenge ∆ , (4.3) Bei stationären Strömen ist I durch jeden Gesamtquerschnitt des Leiters gleich. Konventionelle Stromrichtung: vom Pluspol zum Minuspol Stromdichte (4.8) Strom durch Fläche A (4.10) Stationärer Strom bedeutet, dass überall zeitlich konstant ist, d.h. es tritt keine Ladungsakkumulation auf. 0 Aus Ladungserhaltung folgt dann für stationäre Ströme Kontinuitätsgleichung $ ! "# (4.11) (4.12) Ladungsfluss durch geschlossene Fläche = zeitliche Änderung der Ladung im Volumen 4.2 Elektrischer Widerstand % Definition: % $ Ω Differentielle Form: ) ist die elektrische Leitfähigkeit, ! ) + , ! Ω- Ωm + , & ' „elektrischer Widerstand“ )* (4.14) (4.15) heißt spezifischer Widerstand Berechnung von R für homogene, isotrope ohmsche Leiter mit konstantem Querschnitt: & ' /0 0 /, , 10 % 234 4.3 Temperaturabhängigkeit von Widerständen %567 %8 51 : ;67 ;: Temperaturkoeffizient des elektrischen Widerstandes Supraleitung: Sprunghafte Änderung der %567- bzw. !567-Kurve bei kleinen Temperaturen (4.16) (4.17) 4.4 Elektrische Leistung des Stroms in einem Widerstand, Stromwärme D & E B C = % F U Stromwärme Elektrische Leistung E $ * ) V Volumen mal Zeit Volumen < = > und (4.18), (4.19) 4.5 Mikroskopisches Modell für das Ohm’sche Gesetz (Druck-Modell) \ * \ ] ` ] \ Beweglichkeit \* ) E ^ * )* _ (4.21) (4.22) (4.23) 4.6 Gleichstromkreise Innenwiderstand %a einer Spannungsquelle verursacht Energieverlust im Inneren einer Spannungsquelle bei Stromfluss. = b %a : %c B =h0 = b = =h0 Bei Stromlosigkeit Bei großer Belastung %c B 0 %a b =h0 B 0 und &d Fe &d Fe fFg Fg =b Fe fFg Kurzschlussstrom (4.24) (4.24a) (4.25) (4.26) Cc (Leistung im Lastwiderstand) wird maximal bei %a %c Kirchoffsche Regeln ∑h h 0 Knotenregel folgt aus 0 (4.27) ∑h =h 0 Maschenregel folgt aus * j 0 (4.28) Ströme und Spannungen in einem Netzwert Lösen eines linearen Gleichungsystems Reihenschaltung % ∑h %h + F Parallelschaltung + ∑h Fk 4.7 Elektrolytische Leitung Elektrolytleiter, bei dem bei Stromdurchgang Zersetzung auftritt a) Ladungstransport Strom wird durch positive und negative Ionen getragen (4.33) (4.34) + 5lf mnf f : lo mno o 7 mit nf/o ist die Dichte in q Binärer Elektrolyt lmn5|\f | : |\o |7V + ) 1 lmn5|\f | : |\o |7 lf lo & & ) 0/ F l, nf no n Polarisationsspannungen kennzeichnen elektrolytische Leitung b) Massentransport, Faraday-Konstante, Faraday-Gesetz Z-wertiges Ion mit Masse _' gibt bei Neutralisation an Elektrode die Ladung > lm ab s abgeschiedene Masse oder _ tb abgegebene Gesamtladung x _' (Molare Masse) yz s tb Faraday-Konstante: { n m 96,5 10 0 1. Faraday-Gesetz: 2. Faraday-Gesetz: _ x+ t Ä für 234 (4.40) (4.42) V Das Magnetfeld Magnetismus wird durch bewegte elektrische Ladung hervorgerufen. Phänomene der Magnetostatik werden durch stationäre Ströme in geschlossenen Stromkreisen hervorgerufen. 5.1 Magnetische Kraft, magnetische Flussdichte und magnetischer Fluss > x y 1 $ 1 1 6m4 1 6 b : >5* : x 7 Magnetischer Fluss durch Fläche: Es gilt: 0 Magnetische Feldlinien sind stets geschlossen, es gibt keine magnetischen Ladungen 5.2 Erzeugung von Magnetfeldern durch bewegte Ladungsträger und Stromschleifen a) Bewegte Ladungsträger 57 > $ \8 4 10o magnetische Feldkonstante x q > ¡¢ £ ¤ > x 5o 7 |o|q (5.1) (5.2) (5.3) (5.4) (5.5) Feldlinien sind Kreise um die Bewegungsrichtung (Rechte-Hand-Regel) b) Stromelement "¥ 57 x "#¦ q ¥ x 5o 7 |o|q "57 "5§7 für dünnes Stromelement gilt: c) Stromschleife Superposition der Anteile " 5§7 $ x 5o7 "#¦ |o|q Biot-Savart’sche-Gesetz 5.3 Amperescher Verkettungssatz (Durchflutungsgesetz) I ist dabei der von K umschlossene Strom (5.6) (5.7) ¥ x 5o 7 |o|q (5.9) ¨ j \8 (5.10) ¨ j \8 (5.11) 5.4 Anwendungsbeispiele a) B im Zentrum einer kreisförmigen Stromschleife mit Radius R und Strom I 507 507 ' \8 EF ¥ x ©–« Fq b) B auf der Achse einer kreisförmigen Stromschleife im Abstand §¬ , magnetischer Dipol 0 (5.12) "5§¬ 7 F f­ , aus Symmetriegründen: ® 5§¬ 7 0 ¬ "¬ 5§¬ 7 "5§¬ 7 cos ¯ ¬ 5§¬ 7 \8 F q E©F f­¬ « F °F f­¬ " % 0 q ©F f­¬ « (Vektor zeigt in Richtung der Flächennormalen) (5.15) (5.16) Das durch einen stationären Kreisstrom hervorgerufene B-Feld ist in weiter Entfernung von der Stromschleife identisch in der Form mit dem elektrischen Feld eines elektrischen Dipols. Magnetisches Dipolmoment: ± (5.18) Magnetisches Moment einer stationären Stromdichteverteilung 5§ 7 im Volumen #¦ + ± $ x 5 7" §¦ "¥¦ für dünne Leiter E c) Langer, gerader homogener Leiter ' ²³ ´´ ¤ "57 ' B 57 \8 E¤ (5.21) B hängt nur von Abstand a ab Feldlinien umschließen den Leiter kreisförmig. d) Magnetfeld einer Spule(N Windungen auf der Gesamtlänge l) y "µ¦ 0 Spulenwindungen auf Länge "µ¦ "¬ 5µ7 ¶\8 ¬ 5µ7 E y 0 ¶ F q E5F f5· o·7 7 0o· 5F f50o·7 7 : VI Bewegung geladener Teilchen im Magnetfeld y ¸ 0 "µ¦ · 5F f· 7 ¸ Kräfte auf Ladungsträger = Kräfte auf den Leiter " "> x x " § $ 57x 57" § (6.1) (6.2) ¹ $ x ©57x 57«" § Drehmoment: (5.22) a) Kraft " auf Stromelement "¥ (6.3) " "¥57 x 57 (6.4) b) Spezialfall: homogener gerader Leiter mit konstantem Querschnitt im homogenen Feld B, Länge l ¥ x (6.5) c) Kraft auf starre Stromschleife ºb»¼0.¿»¼0baÀb "¥57 x 57 ºb»¼0.$0¾b` 57x 57" § Im homogenen Magnetfeld wird Kraft Null. d) Drehmoment auf eine ebene, starre Stromschleife im homogenen Feld Kräfte die am Schwerpunkt angreifen sind Null. ¹ Á x  à sin Ä sin Ä (Winkel zwischen Flächennormale und B) ¹ x ± x n-Windungen Drehmoment vergrößert sich um Faktor n (6.7) gilt für beliebig geformte ebene Stromschleifen e) Halleffekt Im Gleichgewicht gilt: f) VÅ {b { %Å m VÅ ÆÇ yÈ (6.6) (6.7) m 5 x 7 + %Å yÈ Hall-Konstante =Å VÅ Ã %Å 'É (6.8) Kraft zwischen parallelen, stromdurchflossenen Leitern im Abstand a ' Ê + ¥Ê x Ë mit E \8 E¤ 0 {+ E¤ + E ¤ Ê Ë (6.10) 6.2 Bewegung geladener Teilchen im Magnetfeld a) Bewegung im homogenen Magnetfeld mit Ì { > _ÍE § _ Í·Îh0 ÈÇ ­ (6.12) (Zyklotronfrequenz) (6.13) b) nicht senkrecht zu B Wegen > x erfährt die Geschwindigkeitskomponente parallel zu B keine (Ablenkungs)Kraft spiralförmige Bahn (Bsp.: Polarlichter) c) Allgemeiner Fall { {b : { > 5V : x 7 (6.14) Wienfilter * Ì : nur Teilchen mit / Ç gelangen durch beide Spalten Bsp.: Massenspektrometer VII Induktion, elektrischer Schwingkreis _ ÈÇÇ ­ / 7.1 Bewegter Leiter im Magnetfeld { m 5 x 7 =a` (7.1) Stab gleitet auf leitender Schleife mit "Ï ", Messgerät zeigt Strom an, der durch =a` hervorgerufen wird. Zusammenhang zwischen =a` und Änderung des magn. Flusses: " " "Ï (7.2) ÐÑ 7.2 Faradysches Induktionsgesetz Ò ÐÑ B =a` ÐÑ =a` ¨ * "j (7.3) " Feld ist nicht an Materie gebunden, es entsteht auf im Vakuum! Das durch einen veränderten magnetischen Fluss erzeugte elektrische Feld ist nicht konservativ: Kein skalares elektrisches Potential Feldlinien sind geschlossen ¨ * "j verschwindet nicht Lenz’sche Regel: Die in Folge induzierter Spannungen auftretenden Ströme sind so gerichtet, dass das Magnetfeld des induzierten Stroms die Änderung des ursprünglichen Feldes zu hindern bestrebt ist. 7.3 Maxwell’sche Gleichungen in Integralform Für allgemeine zeitabhängige Ströme gilt: / ¨ "4 \8 : Ó8 " (7.6) Bei Vorhandensein einer elektrischen Ladungsdichte !À­ba von freien Ladungen und elektrischen Strömen der Stromdichte durch bewegte freie Ladungen gelten im Vakuum in jedem Raumpunkt §, zu jeder Zeit , bei beliebiger Wahl der Integrationsflächen und der sie berandenden Kurven Ô die 4 Maxwell’schen Gleichungen: 5¨7 ¨ V "4 Induktionsgesetz " / ¨ "4 \8 5¨7 : Ó8 " Ampere’scher Verkettungssatz + Gauß’sches Gesetz für b0 V " Õ $57 !À­ba "# Gauß’sches Gesetz für " 0 7.4 Selbstinduktion Stromänderung in Leitersystem Änderung des B-Feldes induzierte Spannung Ö ist die Induktivität mit Ö 1 $ 1 ×m§Ø =a` ' Ö (7.7) y E 0 Ö¿Ù¾0b \8 Induktivität einer langen Spule: (7.8) 7.5 Anwendungen a) Ein- und Ausschaltvorgang im Kreis mit Induktivität L und ohmschen Widerstand R % : Ö % : Ö ' ' =8 0 ba` 57 8 Ú1 ¤¾ 57 8 m m Û g o Û g o Leistung beim Ausschaltvorgang: (7.11)*I(t) <¿Uo/x¨ + E DÑ $ 7.6 Der elektrische Schwingkreis ' BGL Lösung Mit Þ â Í8 : Þ F Ec ' 8 ' ' Ö " (7.15) + Ç (7.16) + (7.18) F ' : c : c 0 Dämpfungskonstante oÝ sin5Í8 ¦7 Í8 áÍ8E ÞE + + Í8E = 8 5 7"¦ 8 ä sin Í8 Periodischer Austausch zwischen elektrischer Enerige 7.7 Erzwungene elektrische Schwingung ' Wechselspannung anschließen F ' + c und magnetischer Energie E Ö E + + 57 8 sin5Í : æ7 + ] ä oä F c 8 E Í­b ÍE Resonanz bei Zwischen Strom und Spannung besteht Phasenverschiebung æ 8-éê & F + E] & (7.25) ç g (7.26) °©ä oä « fç è bei Í­b ë ð m a5ìí oìs7 l m añ l Reeller Wechselstromwiderstand Ohmsches Gesetz 7.9 Impedanz einfacher Wechselstromkreise a) Kreis mit ohm’schen Widerstand & ' & ' |ï| ë ïð ïF ë ð ë ð % lF òF 0 (da ïF reell) Spannung und Strom sind in einer Phase b) Kreis mit Kapazität ï ë ð ë ð + + + ä ä um E voraus. aä Der Strom in der Kapazität eilt der Spannung ó (7.27)-(7.29) (7.31) 7.8 Komplexe Darstellung von Wechselströmen und Spannungen Summe zweier Ströme (Spannungen) Summe ihrer komplexen Darstellung aä ë ë8 m =8 m aìí m aä =~ _ 5ë7 =8 sin5 Í : æ& 7 Impedanz von Wechselstromkreisen ï (7.19) + + å= E E : c : c c =8 Í sin Í ç è tan æ + Ö 8E (nimmt auf)(7.13) E + Ö 8E (gibt ab) (7.14) E E 57 8 m + (7.11) (7.12) 8 Ö " Ö E c) Energiedichte des magnetischen Feldes im Vakuum & F ' Leistung beim Einschaltvorgang: (7.9)*I(t) <¿Uo/x¨ < (7.9) (7.10) mit 8 b) Gespeicherte Energie in einer stromdurchflossenen Spule Ü ô m oa l m añõ c) Kreis mit Induktivität ïc ë ð ô ó ÍÖ ÍÖ m a lc m añg Die Spannung der Induktivität eilt dem Strom um E voraus.