MÜHLACKER PFORZHEIMER ZEITUNG, NUMMER 84 Mit viel Humor gingen gestern die Mitglieder des Angelsportvereins in Enzberg in der Küche an die Herausforderungen heran. Etwa 400 Gäste wollten bei der 25. Aktion versorgt werden. Fotos: Pieper (3) Kräftig arbeiten musste die Helfermannschaft in Ötisheim. SAMSTAG, 11. APRIL 2009 23 Die Jugend mit der zehnjährigen Sarah Wilhelm (links) war die Stütze von Organisator Armin Dangel (ganz links) in Knittlingen. Gäste drängen sich bei Fisch-Aktionen Großer Ansturm auf Mittagstische der Angelsportvereine und Lebensretter von Knittlingen bis Mühlhausen – Seelachsfilet und Forellen stark gefragt KNITTLINGEN/ÖTISHEIM. Die Angelsportler müssen sich immer mehr als Köche bewähren. Zu den fünf Fischessen am Karfreitag sind bis zum Abend mehr als 2600 Teilnehmer gestürmt. Allein in Knittlingen kamen 1200 Gäste. P Z - R E D A K TE U R HORST PIEPER „Wir sind hier aus Richtung Pforzheim das erste Fischessen am EnztalRadweg“, begründete Vorsitzender Günter Schuler vom Angelsportverein in Enzberg den großen Andrang in der Festhalle. Etwa 400 Gäste testeten Schollen und Seelachs, die zwischen 6,50 und 8,50 Euro kosteten. Chefkoch Sam Jokisch stellte überrascht fest, dass die „Enzberger Maultaschen“ für 4,20 Euro ebenso zum Verkaufsschlager wurden. „Schnittlauch, Kerbel, Petersilie und Knoblauch sorgen für das Aroma“, meinte er am Mittag. Seit 25 Jahren findet laut Vereinschef Schuler das Fischessen des Vereins am Karfreitag statt. 25 Helfer hatte der Klub aufgeboten. Schuler kündigte das Einsetzen von etwa 700 Forellen, ebenso von Aal, Rotaugen und Rotfedern für die nächsten Tage in der Enz an, die seit Jahren über eine „gute Wasserqualität“ verfüge. Ötisheim. „Ein guter Fisch muss fest im Biss sein. Er darf beim Essen nicht zerfallen“, stellte am Mittag Vorsit- Schmiechen: Delikatesse mit Biss zende Margot Schmiechen fest. Die Chefin der Lebensretter, die gestern Morgen schon um sieben Uhr ihren Dienst begann, hatte alle zubereiteten Speisen vor Beginn des Fisches- Mehr als 600 Gäste kamen bis in den Nachmittag zur Großveranstaltung der Deutschen LebensrettungsGesellschaft in die Erlentalhalle in „In die Maultaschen aus Enzberg gehören Speck, Fleisch und Zwiebeln hinein. Kerbel, Schnittlauch und Petersilie verfeinern sie.“ Chefkoch Sam Jokisch in Enzberg sens gekostet. Etwa 40 Helfer gestalteten die Aktion, bei der von der Speisekarte ein „Seelachs im Knuspermantel“ und der „Rotbarsch mit Gemüsereis“ besonders gefragt waren. Jeweils 300 Portionen waren geordert worden und gingen über den Hallentresen. Im 13. Jahr fand die große DLRG-Aktion statt, die sich zum Schluss bei Kaffee und Kuchen bis in den späten Nachmittag hinzog. Die Vorsitzende betonte, mit dem Erlös der Aktion würde die DLRGOrtsgruppe ihre Jugendarbeit fördern und Schulden bei der Finanzierung des Vereinsheims tilgen. Nach der Beobachtung der Lebensretter waren besonders viele Familien zum Fischessen gekommen, weil sie den Geruch vom Fischkochen am Karfreitag in der eigenen Wohnung vermeiden wollten. „Wir haben hier bei unserer großen Aktion in der Halle ein ganz normales Publikum“, stellte DLRG-Chefin Margot Schmiechen in Ötisheim fest. Hausgemachte Knoblauchsauce In der Stadthalle in Knittlingen herrschte beim Karfreitagsmittagstisch des einheimischen Angelsportvereins bis in den Abend hinein großer Andrang. Etwa 1200 Teilnehmer saßen an den Tischen und probierten zumeist die geräucherte Forelle, die für einen Preis von 6,50 Euro auf der Menükarte stand. Organisator Armin Dangel, zweiter Klubvorsitzender des Angelsportvereins, hatte 55 Helfer für diese Großveranstaltung mobilisieren können. Darunter war auch die zehnjährige Sarah Wilhelm als Kontrolleurin. Koordinator Dangel hingegen schwärmte als Menü- Nur der Urknall kommt vom Band Großes Konzert des Musikvereins Freudenstein zum Karfreitag in Diefenbach: Symphonie erzählt Entstehung der Erde P Z - M I TA R B E I TE R I N ANDREA GARHÖFER STERNENFELS-DIEFENBACH. Mit der Aufführung der Symphonie „The Planet Earth“ von Johan de Meij erzählte das Große Blasorchester des Musikverein Freudenstein unter der Leitung von Musikdirektor Bruno Gießer in seinem Karfreitagskonzert die Entstehung der Erde. Das komplexe dreisätzige Werk ging an die Grenzen dessen, was von einem Amateurorchester zu schaffen war. 350 Zuhörer in der Gießbachhalle honorierte die Leistung am Abend mit begeistertem Beifall und stehenden Ovationen. Eröffnet wurde das Konzert mit Stücken eines Blechbläserquintetts und eines Klarinettenquar- Dialog auf höherer Ebene MÜHLACKER. Das Ringen um die passende Konzeption in der Jugendpflege für die Große Kreisstadt Mühlacker soll auf „der höheren Ebene der Vorgesetzten“ zwischen dem Landratsamt und der Verwaltung des Mittelzentrums fortgesetzt werden. Das meinte Kreisjugendpfleger Florian Hennig am Mittwochabend im Uhlandbau vor dem SPD-Hearing über die Jugendarbeit zur PZ. „Der Austausch läuft jetzt auf höherer Ebene weiter“, formulierte er. Auf das von ihm erstellte Konzept für die Organisation der Jugendarbeit im Mittelzentrum hatte der Verwaltungsausschuss über die Fraktionsgrenzen hinweg mit einem Veto reagiert (die PZ berichtete). Hennig empfahl einen Dialog zwischen Verwaltung, Träger und Jugendamt. hp Der Musikverein aus Freudenstein stellte gestern Abend die anspruchsvolle Symphonie „Planet Erde“ des Niederländers Johan de Meij vor. Etwa 350 Gäste verfolgten die Aufführung in Diefenbach. Foto: Garhöfer tetts. Als Solisten zu hören waren Julia Schroth (Klavier) und Marlene Angerer (Harfe). Seltene Klangbilder entwarf das Orchester, unterstützt von zwei Celli, zwei Kontrabässen, Harfe, Klavier, Keyboard und Klangsequenzen einer CD. Am Anfang stand der mächtige Urknall vom Band. Die weitere Entwicklung der Erde von der Feuerkugel hin zum lebenspendenden Planeten wurde in sphärischen und mächtigen, oftmals auch überraschend zarten Klangfarben geschildert. Im zweiten Satz leitete eine zarte Horn-Partie über in eine strahlende Beschreibung des Lebens auf der Erde. Mit einer Hymne auf die Mutter Erde im dritten Satz ging das Klang-Epos voller Energie, Mystik und Strahlkraft zu Ende. tester von einer „Knittlinger Knoblauchsauce“, die Heide Roller und Sabine Dangel aus Hohenklingen in ihrer Küche „komponiert“ hätten. „Von mir als Gourmet hätte es für die sehr feine Sauce mit einer Nuance an Curry-Geschmack drei Sterne gegeben“, meinte Dangel. Die seit 35 Jahren organisierte Großveranstaltung profitierte sichtlich vom sonnigen Wander- und Radfahrwetter. Für viele war das Fischessen am Karfreitag der Auftakt zu einem Ausflug in den Stromberg. Zusätzlich mehrere Hundert Gäste kamen zu den Aktionen des Angelsportvereins in Illingen und zum Sportfischerverein in Mühlhausen. Er stellte seinen neuen Vereinsraum bei dieser Fisch-Aktion an der Enz vor. Rotbarschfilets und geräucherte Forellen wurden stark nachgefragt. Alle Fraktionen legen Listen vor MÜHLACKER. Alle fünf im Gemeinderat in Mühlacker vertretenen Parteien und politischen Bewegungen haben bis zum Donnerstagabend um 18 Uhr ihre Kandidatenlisten eingereicht. Das hat eine Mitarbeiterin des Rathauses gegenüber der PZ bestätigt. Für die am 7. Juni in BadenWürttemberg stattfindenden Kommunalwahlen hätten die Christlich Demokratische Union (CDU), die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), die Freien Wähler (FW), die Liste Mensch und Umwelt (LMU) sowie die Freie Demokratische Partei (FDP) Listen eingereicht. Vor allem in den Stadtteilen sei es mehreren Parteien und Bewegungen nicht gelungen, eine ausreichende Zahl an Bewerbern zu nominieren. Außerdem habe keine sonstige Gruppierung in Mühlacker die nötigen Stützungsunterschriften gesammelt. hp Amazone fährt in die Männer-Phalanx Überraschungen beim größten deutschen Nachtturnier in Lomersheim: Kornelia Günther-Sahr vom MSC Dürrn wird Zweite P Z - R E D A K TE U R HORST PIEPER MÜHLACKER-LOMERSHEIM. In der Nacht zum Karfreitag ist das inzwischen größte deutsche Nachtturnier des Automobilsports in Lomersheim mit einigen Überraschungen zu Ende gegangen. Auf Nummer sicher fuhr Slalom-Amazone Kornelia GüntherSahr vom MSC Dürrn durch den Parcour auf dem Gelände des Rad- und Kraftfahrvereins, den RKV-Rennleiter Ralf Kessler mit Vater Paul konzipiert hatte. Es gelangen ihr zwei fehlerfreie Runden und der zweite Platz, obwohl die Zeit von 240, 67 Sekunden eher mäßig war. Ehemann Hans-Pe- ter Sahr vom MSC Dürrn hatte auf Platz drei 161,53 Sekunden erreicht, doch er leistete sich einen Fahrfehler und musste in der Endabrechnung die Ehefrau an sich vorbeiziehen lassen. Der als Titelverteidiger an den Start gegangene Thomas Uhlhorn aus Dietelsheim bei Bretten wiederholte mit 161,54 Sekunden und einer fehlerfreien Fahrt in den zwei Durchgängen seinen Sieg. Von den gestarteten Lokalmatadoren holte Ralf Kessler (1 Punkt, 203, 56 sec.) Rang vier. Sechster wurden Rudolf Joszko (1 P., 256,10 sec.), Achter Jan Scheffelmeier (2 P., 350,94 sec.), Neunter Tim Beffert (3 P., 247,22 sec.) und Zehnter Claudia Pflüger (3 P., 351, 13 sec.). Or- ganisator Paul Kessler, der mit 253,36 Sekunden nur 15. wurde, haderte mit seiner Autowerkstatt. In der Dunkelheit musste er bei den Rangiermanövern feststellen, dass sein Rückfahrscheinwerfer defekt war. Trotzdem sprach RKV-Vorsitzender Kessler gestern von einer „superguten Veranstaltung“, an der insgesamt 55 Autofahrer teilgenommen hatten. Mit zehn Startern sei der MSC Eutingen aus Pforzheim der Klub mit den meisten Teilnehmern gewesen. Vom RKV Lomersheim seien 18 Fahrer gestartet. Die Siegerehrung fand erst um 2.15 Uhr in der Nacht zum Freitag statt. Die 30 Helfer gingen um 4.30 Uhr nach Hause. Erst bei Einbruch der Dunkelheit wurde am Donnerstagabend das Slalomturnier beim RKV in Lomersheim gestartet. Foto: Pieper