Definitionen technischer Eigenschaften Auszug aus IEC 60947-3 Definitionen technischer Eigenschaf ten Konventioneller thermischer Strom von Geräten im Gehäuse (I the) Der konventionelle thermische Strom von Betriebsmitteln im Gehäuse ist der vom Hersteller angegebene Stromwert, der für die Temperaturanstiegsprüfung des in einem bestimmten Gehäuse eingebauten Betriebsmittels. Der konventionelle thermische Strom von Betriebsmitteln im Gehäuse muss mindestens dem maximalen Bemessungsbetriebsstrom des Betriebsmittels im Gehäuse während eines achtstündigen Betriebs entsprechen. Ist das Betriebsmittel im Normalfall für die Verwendung in unbestimmten Gehäusen vorgesehen, ist diese Prüfung nicht zwingend vorgeschrieben, wenn die Prüfung für den konventionellen thermischen Strom in Luft (Ith)durchgeführt wurde. In diesem Fall muss der Hersteller Informationen zum konventionellen thermische Strom oder dem Reduktionsfaktor bereitstellen. Konventioneller thermischer Strom (I th ) Der konventionelle thermische Strom in Luft ist der zu verwendende maximal Stromwert bei der Temperaturanstiegsprüfung des Betriebsmittels in Luft (ohne Gehäuse). Der konventionelle thermische Strom in Luft muss mindestens dem maximalen Bemessungsbetriebsstrom des nicht in einem Gehäuse eingeschlossenen Betriebsmittels während eines achtstündigen Betriebs entsprechen. „Freie Luft“ ist Luft unter normalen Innenraumbedingungen, einigermaßen frei von Zugluft und Einstrahlung von außen. Bemessungsfrequenz Die Versorgungsfrequenz, für die ein Betriebsmittel ausgelegt ist und auf die sich die übrigen Kenndaten beziehen. Bemessungsstoßspannungsfestigkeit (U imp ) Der Spitzenwert einer Pulsspannung mit definierter Form und Polarität, dem das Betriebsmittel unter definierten Prüfbedingungen ohne Versagen widerstehen kann und auf die sich die Abstandswerte beziehen. Die Bemessungsstoßspannungsfestigkeit eines Betriebsmittels muss mindestens den angegebenen transienten Überspannungswerten im Schaltkreis, in dem das Betriebsmittel geschaltet ist entsprechen. Bemessungsisolationsspannung (U i ) Die Bemessungsisolationsspannung eines Betriebsmittels ist der Spannungswert auf den sich Isolationsprüfungen und Kriechstrecken beziehen. Die höchste Bemessungsbetriebsspannung darf nicht größer sein als die Bemessungsisolationsspannung. Bemessungsbetriebsstrom (I e ) oder Bemessungsbetriebsleistung Der Bemessungsbetriebsstrom eines Betriebsmittels wird vom Hersteller angegeben und berücksichtigt die Bemessungsbetriebsspannung, die Bemessungsfrequenz, die Nennlast, die Gebrauchskategorie und ggf. die Art des Schutzgehäuses. Bei Betriebsmitteln für das direkte Schalten einzelner Motoren kann die Angabe eines Bemessungsbetriebsstroms durch die Angabe einer maximalen Bemessungsleistung oder Bemessungsbetriebsspannung des Motors, für die das Betriebsmittel vorgesehen ist, ersetzt oder ergänzt werden. Der Hersteller muss in dem Fall, falls zutreffend, das Verhältnis zwischen Betriebsstrom und Bemessungsleistung angeben. Bemessungsbetriebsspannung (U e ) Die Bemessungsbetriebsspannung eines Betriebsmittels ist der Spannungswert der, zusammen mit dem Bemessungsbetriebsstrom, die Anwendung des Betriebsmittels bestimmt und auf die sich die entsprechenden Prüfungen und Gebrauchskategorien beziehen. Bei einpoligen Betriebsmitteln wird die Bemessungsbetriebsspannung generell als die am Pol anliegende Spannung angegeben. Bei mehrpoligen Betriebsmitteln wird sie allgemein als die Spannung zwischen zwei Phasen angegeben. Bemessungskurzschlusseinschaltvermögen (I cm) Das Bemessungskurzschlusseinschaltvermögen eines Schalters oder Lasttrennschalters ist das dem Betriebsmittel vom Hersteller für die Bemessungsbetriebsspannung zugeordneten Kurzschlusseinschaltvermögen bei Bemessungsfrequenz (falls zutreffend) und dem definierten Leistungsfaktor (oder der Zeitkonstante). Er wird als maximaler unbeeinflusster Spitzenstrom ausgedrückt. Bemessungskurzzeitstromfestigkeit (I cw ) Die Bemessungskurzzeitstromfestigkeit eines Schalters, eines Trennschalters oder eines Lasttrennschalters ist der vom Hersteller zugeordnete Strom, der unter entsprechenden Prüfbedingungen kurzzeitig durch das Betriebsmittel fließen kann, ohne dass dieses Schaden erleidet. Die Bemessungskurzzeitstromfestigkeit darf nicht geringer sein als der zwölffache des maximalen Bemessungsbetriebsstroms. Sofern nicht anders vom Hersteller angegeben beträgt die Dauer eine Sekunde. Bemessungsdauerstrom (Iu ) Der Bemessungsdauerstrom eines Betriebsmittels ist der vom Hersteller angegebene Stromwert, den im Dauerbetrieb durch das Betriebsmittel fließen kann. Bedingter Bemessungskurzschlussstrom Der bedingte Bemessungskurzschlussstrom eines Betriebsmittels ist der vom Hersteller angegebene unbeeinflusste Stromwert, dem das mit einem vom Hersteller definierten Kurzschlussschutz versehene Betriebsmittel unter den definierten Prüfbedingungen für die Betriebsdauer des Betriebsmittels zufriedenstellend standhalten kann. Einzelheiten zu der zu verwendenden Kurzschlussschutzeinrichtung sind vom Hersteller anzugeben. Allgemeine Anmerkungen: 1. Bei Wechselstrom wird der bedingte Bemessungskurzschlussstrom als Effektivwert der Wechselstromkomponente angegeben. 2. Die Kurzschlussschutzeinrichtung kann entweder einen integrierten Bestandteil des Betriebsmittels oder eine getrennte Einheit bilden. 64 Definitionen technischer Eigenschaften CA03802001Z-DE - April 2011