Bauwirtschaft und Projektmanagement Vorlesung im

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Bauwirtschaft und Projektmanagement
Vorlesung
im Sommersemester 2008, 2.0 h
Dipl.-Ing. Wolfgang Wiesner
Dipl.-Ing. Erwin Fahrnberger
Dipl.-Ing. Mathias Fabich
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
Seite 1
Termine:
- 07.05.2008
- 14.05.2008
- 28.05.2008
- 04.06.2008
- 11.06.2008
- 18.06.2008
- 25.06.2008
16:00 bis 20:00
16:00 bis 20:00
16:00 bis 20:00
16:00 bis 20:00
16:00 bis 20:00
16:00 bis 20:00
16:00 bis 20:00
jeweils im HS EH01
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
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Welche Themen werden wir besprechen:
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
Dipl. Ing. Fabich
Der Baumarkt
Allgemeine Projektmanagementgrundsätze
Die Rolle des Auftraggebers
Planung von Baumaßnahmen
Der Bauablauf
Baupreisbildung – Kalkulation von Bauleistungen
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
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Vortragende:
Dipl.-Ing. Wolfgang WIESNER
Abteilungsleiter Bauwirtschaft und
Kommunikation, Prokurist Porr Technobau AG
Dipl.-Ing. Erwin FAHRNBERGER
Leiter Vertragsmanagement
Hochtief Construction AG - Österreich
Leiter Technischer Innendienst ARGE PPP Ostregion
Dipl.-Ing Mathias FABICH
Abteilung Bauwirtschaft und Kommunikation,
Porr Technobau AG
Innendienstbauleiter MVA Pfaffenau
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
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Der Bauablauf –
Beispiel Müllverbrennungsanlage Pfaffenau
- MVA Pfaffenau
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
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3 Phasen der Projektabwicklung
Dipl. Ing. Fabich
Gewährleistung
Übernahme
Ausführungs
-phase
Vertragsabschluss
Angebotsphase
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
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ERLÖS
Angebotsphase - Ablauf
KOSTEN
Vor(kosten)kalkulation
Vor(preis)kalkulation
-GZ festlegen
-EP „schärfen“
Preisbildung
Taktische
Korrekturen
(Umlagen)
Angebotskalkulation
-Mehr/Minderlstg
.
-Auswahl von
Alternativen
-Skonto
-Nachlässe
Auftragsverhandlungen
Vertragskalkulation
-Umlagen zurückfahren
-Korrektur d. Zuschläge
-akt. Kostengrundlagen
-akt. Materialpreise
-Sub-Preise (Vergabe)
-Leistungsansätze
Bereinigung
Arbeitskalkulation
(Kosten)Budget
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Ausführungsphase – Umsetzung der Leistung
MB
MH + FW
RGR
KH
AH
+ E-Gebäude
+ Betriebsgebäude
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Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
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Rohbauarbeiten
1. Beton: 20. März 2006
Pönaltermin Rohbau: 12. Dezember 2006
•
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•
•
•
Dipl. Ing. Fabich
85.000 m³
6.700 m²
33.000 m³
5.500 m³
3.300 to
90.000 m²
Bodenaushub und Abtrag
Schmalwand
Stahlbeton
Weiße Wanne
Bewehrung
Schalfläche
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
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Auftraggeber:
Wiener KommunalUmweltschutzprojektges.m.b.H (WKU)
Auftragnehmer: Porr Technobau und Umwelt AG
Bauzeit:
Dezember 2005 bis
September 2008 (Übergabe)
Vergabeeinheit: Bau (Baumeisterarbeiten)
Umsatz:
ca. 45 Mio € - Vergabeeinheit Bau
Architekten:
ARGE Veselinovic / Resetarits
Statik:
ARGE Thomas Lorenz / Vatter
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Unternehmenseinsatzformen
Fachunternehmer: Unternehmer, welcher alleine arbeitet
Arbeitsgemeinschaft: Zusammenschluss von
Fachunternehmern, Gesellschaft des bürgerl. Rechts
Generalunternehmer: Übernimmt mehrere oder alle
Leistungsbereiche, Ausführung tlw. durch Subunternehmer
Totalunternehmer: Generalunternehmer, der zusätzlich
Planungsleistungen ausführt
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Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE)
In der echten ARGE wird die Leistung gemeinschaftlich erbracht
(Personal, Maschinen und Kapital werden gemeinschaftlich
eingesetzt)
In der ARGE mit Leistungstrennung wird die Leistung auf Partner
aufgeteilt und getrennt erbracht. Ein Leistungsausgleich bzw.
Gewinn-/Verlustausgleich ist nicht vorgesehen.
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
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Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE)
Die stille ARGE tritt nach außen hin nicht auf und regelt nur die
Beteiligung im Innenverhältnis.
Die ARGE ist rechtlich als Gesellschaft bürgerlichen Rechts
anzusehen: keine Rechtspersönlichkeit Æ Solidarhaftung
(ungeschränkte Haftung jedes Partners zu ungeteilten Handen).
Die ARGE kann jedoch als Arbeitgeber auftreten.
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Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE)
Jeder Partner der ARGE muss die Gewerbeberechtigung
innehaben.
Der ARGE-Vertrag (laut dem Mustervertrag der VIBÖ) regelt die
Zusammenarbeit zwischen den ARGE-Partnern:
Name und Zweck der ARGE, Stammeinlagen, Quoten, Firmenrat,
TGF, KGF, Verrechnung von Kosten (gerät, Transport, Material,
Personal,…), Gestionen für TGF und KGF, Vergabe von
Subleistungen, Versicherungen, Berichtswesen, sonstige rechtl.
Vertragsbestimmungen.
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ARGE- und Projekt-Organigramm
Firmenrat
Technische Geschäftsführung (TGF)
Kaufmännische Geschäftsführung (KGF)
Projektleitung
Bauleiter A
Techniker
Baukaufmann
Polier
Bauleiter B
Techniker
Arbeiter
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
Polier
Arbeiter
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Aufgaben der Bauleitung - Auszug
¾ Kosten-, Qualitäts- und Termin-Verantwortung für die
Bauausführung
¾ Subvergaben
¾ Führung der Bautagesberichte (Bautagebuch)
¾ Erkennen und Durchsetzen von Zusatzaufträgen Dokumentation
¾ Erstellung von Ausgangsrechnungen,
Zahlungsanweisung
¾ Leistungsmeldung und Soll-Ist-Vergleich (Berichtswesen)
Dipl. Ing. Fabich
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Betonieren der Bodenplatte
Personal
Gerät
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Seite 17
Abdecken der Bodenplatte
Personal
Material
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Seite 18
Kletterschalung im Bereich Müllbunker
Schalung = Gerät
Personal
Dipl. Ing. Fabich
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Einheben der FT-Träger
Fertigteillieferant = Subunternehmer
Dipl. Ing. Fabich
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Der Müllbunker
• 75m x 22m x 45m
• Fassungsvolumen
18.000 m³ Restmüll
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
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Fassaden + Streckmetall + Ausbauarbeiten
vorher
Turmdrehkran = Vorhaltegerät
Kranfahrer = Personal
Dipl. Ing. Fabich
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Fassaden + Streckmetall + Ausbauarbeiten
nachher
Fassade = Subunternehmer
Dipl. Ing. Fabich
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Seite 23
Kostenarten der Baukalkulation
Gerätekosten
Lohnkosten/Gehaltskosten
Zinskosten
Materialkosten
Kosten für
Fremdleistungen (Sub)
Andere Kosten
(EDV, Steuern, Gebühren, Lizenzen,
Büromaterial, Mieten, SV)
Dipl. Ing. Fabich
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Welche Themen werden wir besprechen:
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
Dipl. Ing. Fabich
Der Baumarkt
Allgemeine Projektmanagementgrundsätze
Die Rolle des Auftraggebers
Planung von Baumaßnahmen
Der Bauablauf
Baupreisbildung – Kalkulation von Bauleistungen
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Kostenarten der Baukalkulation
Gerätekosten
Lohnkosten/Gehaltskosten
Zinskosten
Materialkosten
Kosten für
Fremdleistungen (Sub)
Andere Kosten
(EDV, Steuern, Gebühren, Lizenzen,
Büromaterial, Mieten, SV)
Dipl. Ing. Fabich
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Kosten + Gesamtzuschlag = Preis
ÖNORM B2061
+ Kosten
Gesamtzuschlag
+ Geschäftsgemeinkosten (Kosten, die nicht einzelnen Bauvorhaben
zugerechnet werden können: zB Gehälter
und Löhne der Zentrale, Mieten Zentrale,
EDV,…)
+ Sonstige Gemeinkosten (zB Versicherungen)
+ Bauzinsen
(Kapitalkosten, decken die Kosten der
Vorfinanzierung ab)
+ Wagnis
(allg. Unternehmerwagnis /
projektspezifisches Wagnis)
+ Gewinn
(kalkulatorischer Gewinn)
= Preis
Dipl. Ing. Fabich
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Die Kalkulationsformblätter gem.
ÖNORM B2061
•K 3 Mittellohnpreis, Regielohnpreis, Gehaltspreis
•K 4 Materialpreise
•K 5 Preise für Produkte, Leistungen
•K 6 Gerätepreise
•K 6 A Gerätepreise (Ergänzung)
•K 7 Preisermittlung
Muster zu den K-Blätter befinden sich in der Beilage 1.
Dipl. Ing. Fabich
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Beispiel: K7-Blatt aus Kalkulationssoftware
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
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Lohnkosten
+ Mittellohnkosten (MLK: KV, Zusatz - KV, Unproduktive,
MSE, LNK)
+ Gesamtzuschlag
= Mittellohnpreis (MLP)
Der Mittellohnpreis ist der Preis einer Leistungsstunde
auf der Baustelle.
MLP Ingenieurbau: ca. 36.- Euro
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
Seite 30
Gerätekosten
Die Gerätekosten setzen sich zusammen aus den:
• besitzbedingten Kosten (Abschreibung/Verzinsung,
tlw. Reparatur)
• betriebsbedingten Kosten (tlw. Reparatur,
Betriebsmittel und Transportkosten)
Die Ansätze für die Gerätekosten stammen aus der
internen Nachkalkulation bzw. aus der ÖBGL
(Österreichische Baugeräteliste).
Dipl. Ing. Fabich
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Leistungsgerät und Vorhaltegerät
Leistungsgeräte: Geräte, deren Kosten bestimmten
Leistungspositionen zugeordnet werden.
Kalkuliert und abgerechnet werden diese Geräte je
Leistungseinheit (m2, m3, ..).
Bsp: Betonpumpe, Mischwagen, Arbeitsbühne bei
Fassadenarbeiten
Vorhaltegeräte: Geräte, die dem allgemeinen Betrieb
der Baustelle dienen und deren Kosten nicht den
Leistungspositionen zugeordnet werden.
Kalkuliert und vergütet werden diese Geräte
üblicherweise entsprechend der Bauzeit (Baumonate).
Bsp: Turmdrehkran, Pritsche, Mannschaftsbus
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
Seite 32
Kosten für Fremdleistungen
Zinskosten
Vorfinanzierung!
Dipl. Ing. Fabich
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Seite 33
Materialkosten
inklusive Transport, Verschnitt und Verlust
Baumaterialien: Materialien, die bleibende Bestandteile
des Bauwerkes werden.
Hilfsmaterialien: Materialien, die für die Erbringung von
Leistungen erforderlich sind, jedoch nicht bleibende
Bestandteile des Bauwerkes werden.
Nebenmaterialien: Materialien, die zur Erbringung der
Leistung notwendig sind, aber jeweils nur geringe Kosten
verursachen (z. B. Schutzkleidung,Reinigungsmittel, Kreide).
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
Seite 34
Zuschlagträger gemäß ÖNORM
Gerätekosten
Lohnkosten/Gehaltskosten
Materialkosten
Kosten für
Fremdleistungen
Aber: üblicherweise
vereinfacht auf
Lohn / Sonstiges
Dipl. Ing. Fabich
Bauwirtschaft und Projektmanagement VO, 2008
Seite 35
Beispiel: K7-Blatt aus Kalkulationssoftware
Dipl. Ing. Fabich
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Seite 36
Der Angebotspreis
Einheitspreis x Menge = Positionspreis
Σ Positionspreis + Regiepreise = Gesamtpreis
Gesamtpreis + 20 % USt. = Angebotspreis (zivilrechtlicher Preis)
Dipl. Ing. Fabich
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Seite 37
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