doktoranden n Hannes Gorniaczyk, geboren 1986, ist Diplom-Physiker. Im Rahmen seines Studiums an der Universität Stuttgart hat er ein Auslandssemester an der University of Technology in Brisbane und einen Forschungsaufenthalt an der University of Wisconsin eingelegt. Als Tutor für Seminare der Höheren Mathematik konnte er bereits einige Lehrerfahrung sammeln. Seine Promotion am 5. Physikalischen Institut der Universität Stuttgart hat er im Juni 2012 begonnen. Starke Korrelationen zwischen einzelnen Photonen und die Realisierung eines optischen Transistors Dem rasanten Fortschritt der modernen Halbleiterindustrie sind Grenzen gesetzt durch das Wärmemanagement, die Fertigungstechnik und fundamental durch das Auftreten quantenmechanischer Effekte bei Strukturgrößen weniger interatomarer Abstände. Ein langfristiger Fortschritt verlangt somit neue Konzepte wie den optischen Computer oder den Quantencomputer. Die Forschungsarbeit hat zum Ziel, einen optischen Einzelphoton-Transistor zu realisieren. Dazu wird ein Medium benötigt, welches durch die Anwesenheit eines einzelnen Schalt-Photons undurchlässig für eine große Anzahl SignalPhotonen wird. Um diesen Effekt zu realisieren, muss eine optische Nichtlinearität auf dem Einzelphoton-Niveau im Medium geschaffen werden. Konventionelle Nichtlinearitäten spielen nur bei hohen Intensitäten eine Rolle, da zwei Photonen gleichzeitig mit einem Streuobjekt wechselwirken müssen. Der zentrale Aspekt der vorliegenden Forschung ist das neuartige Konzept einer kollektiven Nichtlinearität, bei der ein einzelnes Photon durch Erzeugung starker Atom- Atom-Korrelationen viele Streuobjekte (neutrale Atome) gleichzeitig beeinflussen kann. Die Basis für dieses Konzept ist die Verknüpfung von Rydberg-Physik in ultrakalten Gasen mit modernen Techniken der Quantenoptik, wie z.B. elektromagnetisch induzierte Transparenz (EIT). Aufgrund der langreichweitigen Wechselwirkung zwischen RydbergAtomen kann ein einzelnes Photon das EIT-Medium auf einer Längenskala von etwa 10μm verändern, eine Größenordnung jenseits der Streulänge, die durch die Wellenlänge gegeben ist (1µm). Diese Nichtlinearität wurde in einem eigenen Experiment bereits beobachtet, so dass nun eine Konzentration auf die Erarbeitung optimaler Schemata zur Implementation des optischen Transistors erfolgt. Die nach diesem Konzept realisierten Einzelphoton-Transistoren werden zentrale Komponenten in rein optischen Computern bilden, und längerfristig als cNOT-Gatter den Grundbaustein für zukünftige Quanten-IT liefern. 41