Mai 2007 Kenia, Kisumu Wiedereingliederung von Waisen und Strassenkindern in Kisumu in der Provinz Nyanza, Kenya Das Hilfsprogramm fördert die Gesundheit und Bildung von Kindern. Schwerpunkte liegen auf dem Überleben, der Ernährung, HIV/AIDS, sportlichen Aktivitäten und Finanzierung von Kleingewerbe. Langfristig ist der Aufbau eines Wiedereingliederungszentrum für Strassenkinder und die Förderung von Erwerbstätigkeit geplant. Hintergrund Kenya in Ost-Afrika ist in acht Provinzen unterteilt. Das Land hat eine Bevölkerung von ungefähr 30 Millionen Menschen. Die Ausbreitung von HIV/AIDS in Kenya ist wie in vielen Ländern Afrikas virulent. Der erste Fall wurde 1984 festgestellt. Seither hat sich diese Krankheit unaufhaltsam ausgebreitet. Am meisten davon betroffen sind die Kinder. Von acht Einwohnern in Kenya ist im Durchschnitt einer an AIDS erkrankt, und täglich sterben 700 Menschen an den Folgen von AIDS. In einzelnen Regionen ist etwa ein Drittel davon betroffen. Im Land gibt es rund 230'000 Waisen. Besonders betroffen ist die Provinz Nyanza. Viele Faktoren haben zur Ausbreitung dieser Krankheit beigetragen: Armut, Migration, Polygamie, Vererbung von Frauen und ausbleibende Beschneidung. Kisumu Sozioökonomische Daten: Kisumu ist die drittgrösste Stadt in Kenia und hat eine Bevölkerung von rund 500’000 Menschen. Sie liegt am Ufer des Sees Victoria in der Nyanza Provinz. Die meisten Einwohner sind in der Fischerei und im Kleinhandel tätig. Ungefähr 2 von 3 von ihnen leben mit weniger als 1 Dollar pro Tag. Die meisten sind Frauen und Kinder. HIV/AIDS: Kisumu ist von HIV/AIDS besonders schwer betroffen: jeder dritte Mensch ist daran erkrankt. Die mittlere Lebenserwartung in der Stadt beträgt 39 Jahre. Damit hat sich die Zahl von Waisen und Strassenkindern stark erhöht. Waisenkinder: Waisenhaushalte haben einen besonders grossen Anteil an Menschen, die mit weniger als 1 Dollar pro Tag auskommen müssen. Die Auswirkung von AIDS zeichnet sich lange vor dem Tod der Eltern ab: Armut infolge krankheitsbedingter Arbeitslosigkeit und hoher Kosten für ärztliche Behandlung. Nach dem Tod bleiben den Angehörigen weder Land noch Vermögen, weil alles für Arzneimittel aufgewendet wurde. Risiken für Kinder mit HIV/Aids: ältere Kinder müssen beim Tod ihrer Eltern für ein Einkommen für ihre jüngeren Geschwister besorgt sein. Deshalb verlassen sie die Schule und suchen Gelegenheitsarbeit. Oft werden sie zu Kinderarbeit gezwungen, riskieren Drogenmissbrauch und sexuelle Ausbeutung. Schliesslich landen sie ohne Grundausbildung auf der Strasse. Hilfsprogramme: unsere Partnerorganisation CADAMIC (Child Awareness Development and Management Initiative) führt seit Juni 2006 verschiedene Programme durch, die auf Ausbildung, Gesundheit und Wiedereingliederung zielen. Sie umfassen verschiedene Kinderclubs, Mittagstische, Sport und die Einrichtung einer Bibliothek. Die finanzielle Unterstützung kam bisher von Mitgliedern und Freunden. Strategische Stossrichtung Die Programme verstehen sich als ein gesamtheitlicher Ansatz zur Hilfe an Waisen und Strassenkindern. Es geht letztlich darum, eine sichere Umgebung bereitzustellen, wo Kinder sich wohl fühlen und essen, lernen, sich waschen, spielen und mit den Sozialarbeitern und Beratern sich austauschen können. In Slumschulen finden die ersten Berührungspunkte mit unserer Organisation statt. Sport und kreative Handarbeit dienen dem Austausch mit den Kindern. Fragen der Gesundheit der Kinder werden in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen bearbeitet. Hauptziel Unterstützung der Entwicklung der Kinder durch Verbesserungen in der Ausbildung, Gesundheit, der finanziellen und der sozialen Lage. Gegenwärtige Situation Wir unterstützen 350 Waisen und Strassenkinder der Manyatta Primarschule und weitere 17 Strassenkinder. Unser Ernährungsprogramm umfasst 67 Kinder. Unser längerfristiges Ziel ist mit 1750 Kindern in fünf Slumschulen zu arbeiten, 600 Waisen zu ernähren und 50 Strassenkinder wieder einzugliedern. Im Rahmen des Gesundheitsprogrammes sorgen wir für eine ausgeglichene Nahrung, die aus Mais, Bohnen, Gemüse und Saisonfrüchten besteht. Diese Kinder haben selten etwas zu essen. Durch die Versorgung mit Nahrungsmitteln können wir Kinder anziehen. So gelingt es uns, mit ihnen in Kontakt zu treten. Beim Wiedereingliederungsprogramm bieten wir eine sichere Umgebung, aus der heraus es gelingen sollte, die Kinder wieder zu ihren Familien und in ihre Schulen zurückzuführen. Das reduziert die Kleinkriminalität, den Drogenkonsum und die sexuelle Ausbeutung, die zum normalen Strassenbild gehören. Sportliche Aktivitäten sind dabei der Katalysator. Schliesslich arbeiten wir im Bildungsprogramm eng mit den Slumschulen zusammen. Hier finden wir die meisten Waisen und Strassenkinder. Diese Schulen haben aber zu wenig Mittel, um ein Angebot über den Unterricht anzubieten. Deshalb empfinden viele Kinder die Schule als etwas Langweiliges und bleiben mit der Zeit der Schule fern. Dem wirken so genannte Watoto Clubs entgegen, die das Lernen interessanter gestalten. Über diese Clubs können wir auch Bücherschenkungen machen. Ein detailliertes Budget gibt über die Kostenfrage Auskunft.