Verbraucher in Gefahr - Tipps zur Vermeidung hormonell wirksamer

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Bevorzugen Sie biologisch produzierte
Lebensmittel, da dort der Einsatz
synthetischer Pestizide generell verboten ist.
Wenn „Bio“ nicht immer möglich ist,
versuchen Sie zumindest konventionelle Produkte zu meiden, die häufig Mehrfachrückstände aufweisen
(vgl. TOP-10 Liste von PAN-Europe):
Kopfsalat, Äpfel, Weintrauben, Birnen, Tomaten, Erdbeeren, Gurken, Paprika und Hafer.
Bevorzugen Sie saisonales Obst und
Gemüse aus Ihrer Region. Fragen Sie
den Bauern oder Händler nach den praktizierten Pflanzenschutzverfahren. Je weniger
intensiv, desto besser. Die beste Wahl sind
Produkte von zertifizierten Biohöfen.
Geben Sie ihrem Baby nur Bioprodukte
oder Gläschenkost. Produzierte Babynahrung unterliegt viel strengeren EUGrenzwerten für Pestizidrückstandshöchstmengen
als frische Lebensmittel.
Verzichten Sie auf Schädlingsbekämpfungsmittel im Haus (Biozide) und Pestizide im Garten. Bevorzugen Sie umweltfreundliche, nicht-chemische Verfahren
gegen Ameisen, Motten und Co.und achten Sie auf
Vorsorge. Viele der Biozid-Wirkstoffe sind ähnlich
oder identisch mit denen im Pflanzenschutz eingesetzten Pestiziden und besitzen ebenso gefährliche
Eigenschaften. Meiden Sie besonders hormonell
wirksame Wirkstoffe wie Deltamethrin oder Cypermethrin.
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onell wirksamer Pestiz
Achten Sie auf Öko-Label für umweltfreundliche und nachhaltige
Produkte, wie z.B. das Europäische
Bio-Label für Nahrungsmittel oder den
Blauen Umweltengel oder das EU-Umweltlabel für
umweltfreundliche Produkte, z.B. für alternative
Schädlingsbekämpfungsverfahren.
PAN Europe
Rue de la pépinière, 1
B-1000 Brussels, Belgium
Tel: +32(0) 2 5033137
www.pan-europe.info
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PAN Germany (Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.)
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel: +49(0)40-399 19 10-0
www.pan-germany.org
Obst und Gemüse sollten Sie
stets gründlich waschen und ggf.
schälen. Dies verringert den Gehalt
an Pestizidrückständen.
VERBRAUCHER IN GEFAHR
Das Projekt wurde finanziell unterstütztdurch das Life+ Programm der Europäischen Kommission, Generaldirektion Umwelt.
PAN Germany bedankt sich für die finanzielle Unterstützung bei EEHI.
© PAN Europe & PAN Germany, 2014
layout and design:
Krisztina Mogyoró
www.envitrend.hu
Bereits kleinste
Mengen hormonell wirksamer
Chemikalien im Körper können die
normalen Funktionen des Hormonsystems stören. Besonders die
Belastung während empfindlicher
Wachstumsphasen kann zu ernsten
Gesundheitsschäden im späteren Leben
führen. Daher sind Schwangere,
Neugeborene und Kinder besonderen Risiken gegenüber
EDCs ausgesetzt.
Hormonell bedingte
Erkrankungen beim Menschen:
Prostata-, Hoden-, Brustoder Gebärmutterhalskrebs,
Stoffwechselerkrankungen
(Diabetes, Adipositas),
Fortpflanzungsstörungen (Unfruchtbarkeit, zu frühe Pubertät),
Herz-/ Kreislaufprobleme,
Lern-, Verhaltens- und
Bewegungsstörungen.
Für mehr
Informationen zu hormonell
wirksamen Pestiziden und
Biozidenbesuchen Sie die PAN
Europe Websitewww.disruptingfood.
info (engl.) oder die PAN Germany
Website http://tinyurl.com/ozs8raj
mit der Studie:
„Hormone im Essen“ u.v.m.
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Zu den EDCs (Endocrine Disruptor Chemicals) zählen verschiedenste Chemikalien, die körpereigene Hormone imitieren können. Sie
greifen in das empfindliche Hormonsystem von Mensch und Tier
ein. Das Hormonsystem steuert wichtige Prozesse im Körper wie
Wachstum, geschlechtliche Entwicklung, Organfunktionen, Fruchtbarkeit oder Verhalten. Die Folge der Störungen durch EDCs können
ernsthafte Krankheiten sein wie Brust- oder Hodenkrebs.
Tiere und Menschen sind besonders während ihrer Entwicklung vom
Fötus bis zur Pubertät gegenüber EDCs empfindlich .
Belastungen mit EDCs in dieser Phase können unumkehrbareSchäden auslösen, die als Erkrankungen zumeist erst später im
Leben sichtbar werden
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Eine der ersten identifizierten EDCs war das Pestizid DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan). In den 1980 ger Jahren kam es in
Florida durch einen Fabrikunfall zu einem DDT/DDE-Eintrag in
den Lake Apokpa. Die Folge war eine dramatische Abnahme der
Alligatorenpopulation um 90%. Auffällig waren Veränderungen
der Geschlechtsorgane des Alligator mississippiensis. Zu kleine
Penisse und verkümmerte Hoden der Männchen beeinträchtigte ihre Fruchtbarkeit und die Embryonensterblichkeit war erhöht.
Ebenso wie die körpereigenen Hormone wirken EDCs schonin
sehr geringen Mengen. Daher können tatsächlich auftretende
Umweltkonzentrationen bereits zu Schäden führen. Zum
Beispiel sind in österreichischen Flüssen bereits 2 von 3 Fischen
weiblich, weil dort eingeleitete Chemikalien wie weibliche Hormone wirken.
Einer der bedeutendsten Effekte durch EDCs ist die Störung
der Fortpflanzung. Durch das allgegenwärtige Auftreten von
EDCs in der Umwelt wird dies zu einer ernsten Bedrohung für
die Artenvielfalt auf unserem Planeten.
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EDCs werden für die Herstellung vieler Alltags produkte verwendet. Sie können in Reinigern, Kosmetika, Spielzeug, Arzneimittel,
Shampoo, Kunststoffartikel sowie in Pestiziden und Bioziden (wie
Desinfektions-, Schutz- oder Schädlingsbekämpfungsmittel) enthalten sein. Menschen werden so tagtäglich mit EDCs belastet.
Pestizid- und Biozidrückstände werden über die Haut, die Innenraumluft und besonders über die Nahrung aufgenommen. Rund
50 Pestizid-Wirkstoffe zeigen hormonell wirksame Eigenschaften,
30 davon sind als Rückstände in Lebensmitteln nachgewiesen. Sowohl die Belastung über die Nahrung als auch Biozide im Haushalt
stellen zwei wichtige Belastungsquellen für EDCs dar.
Hormonbedingte Erkrankungen nehmen zu. Der Anstieg
von Brust- und Prostatakrebs in Europa istgut dokumentiert. Aber auch Diabetes, Fettleibigkeit, Unfruchtbarkeit oder
Verhaltensstörungen nehmen zu. Zwar spielen Erbanlagen
und Lebensstil eine Rolle bei der Ausprägung solcher Leiden
aber auch Umweltfaktoren wie die Belastung mit EDCs. Die
wissenschaftlichen Beweise hierfür erhärten sich stetig, auch
durch die beobachteten Effekte bei Wildtieren.
Das Vorsorgeprinzip ist ein wichtiges politisches Instrument,
um rechtzeitig wirksame Gegenmaßnahmen bei ernsten
Risiken zu ergreifen. Die EU-Politik ist jetzt gefordert, die
Belastungen von Mensch und Umwelt gegenüber EDCszu
reduzieren. Pestizide und Biozide mit hormonschädigenden
Eigenschaften dürfen deshalb laut EU-Recht nicht weiter verwendet werden. Allerdings verzögert die EU-Kommission die
Festlegung von Kriterien zur Identifizierung solcher Wirkstoffe
und beschäftigt sich stattdessen in einer Folgenabschätzung
mit den wirtschaftlichen Konsequenz ender Verbotsregelung.
PAN Europe und PAN Germany kritisieren diese Verzögerung
und die Versuche, die Vorschriften abzuschwächen. Damit Sie
und unsere Umwelt besser vor EDCs geschützt werden, muss
die Politik die bestehenden Gesetze endlich in die Praxis
umzusetzen.
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