54 Kernaussagen zum Konzept Ausgehend von der Form des Grundstücks und seiner Orientierung, der Volumen der umliegenden Gebäude, der Funktionsweise der Gebäude des Blocks, der Anordnung der Grünzonen, der städtebaulichen Vorschriften und dem Raum- und Funktionsprogramm wird folgendes Ergebnis erreicht: Ein einziges Gebäudevolumen, das alle drei Hauptfunktionen der Schule, die Volksschule sowie die Berufschulen 1 und 2, beinhaltet, diese aber optisch unterscheidet, die notwendigen Synergien unter ihnen schafft und die Kommunikation des Gebäudes mit den umliegenden öffentlichen Bereichen und den dazugehörigen bereits existierenden Unterrichtsbereichen löst. Der Außenbereich ist kontinuierlich und verläuft entlang des Gebäudes und zum Teil auf den Dachflächen. Es ist möglich, den Zugang zu diesem Bereich oder Teilbereichen zu regulieren. Zwei Volumen ragen aus der Einheit hervor. Sie sind den Berufsschuleinheiten 1 und 2 zugehörig, die über den bestehenden, zentralen, überdachten Weg verbunden sind, der auch an die weiteren Gebäude des Blocks anschließt. Über diesen Weg gelangt man in beide Gebäude. Der Hauptteil des Gebäudevolumens, der zur Volksschule gehört, ist zum einen mit der Steinbauergasse verbunden, über die man in das Gebäude gelangt, und zum anderen mit den bestehenden Freiflächen, zu denen die 6 - 10-jährigen Volksschüler direkten Zugang haben. In diesen Hauptteil wird ein Hof eingesetzt, der die Trennung zwischen dem Außen- und dem Innenbereich unterbricht und die Tageslichtversorgung des im Untergeschoss liegenden Sportbereichs ermöglicht. Der bereits bestehende grüne Außenbereich weitet sich bis auf den Hof aus. Dieser verbindet die Volksschule mit ihrem Speisesaalbereich, der Verwaltung und dem Eingang zur Berufsschuleinheit 1. Zudem verleiht der Hof dem Gebäude gute hygrothermische Eigenschaften. Das Gebäude baut auf einer strukturellen Modulierung auf, die sich auf den Rest der baulichen Elemente ausdehnt. Die Gebäudestruktur wird über Deckenkonstruktionen aus Stahlbetonplatten und Stahlpfeiler gelöst. Die übrigen baulichen Elemente sind leichtgewichtig und mechanisch zu montieren, genauso wie das Dämmmaterial, der Naturkork. Seine ästhetischen Eigenschaften, seine Beständigkeit und Witterungsfestigkeit erlauben es, dass auf eine weitere, abschließende Fassadenoberfläche vollkommen verzichtet und somit der Baukostenfaktor reduziert werden kann. Hierdurch und auch durch die Gründächer wird der ökologische Charakter des Eindrucks, den das neue Gebäude vermittelt, umgesetzt, da es sich bei Kork um einen natürlichen und nachwachsenden Rohstoff handelt. Das Material ist, falls notwendig, sehr einfach zu reparieren oder auszutauschen. Bei späteren Erweiterungen oder Veränderungen des Schulgebäudes können einzelne Korkelemente entnommen und nach den Arbeiten wieder eingesetzt werden. Jedes Korkelement unterscheidet sich leicht in seiner Farbgebung von seinen Nachbarelementen. Der Austausch bzw. Einbau neuer Elemente verändert das Erscheinungsbild der Fassade allerdings nicht und hinterlässt somit keine sichtbaren Spuren. Die programmatisch wichtigsten Räumlichkeiten wurden generell nach Süden ausgerichtet, um darin das Tageslicht maximal ausnutzen zu können. Der Lichteinfall wird über Auskragungen reguliert, die dem Gebäude zusätzlich optischen Charakter verleihen. Aus denselben Räumen kann zudem ein weiter Ausblick genossen werden. Die Sekundärbereiche sind an der Nordseite der Gebäudeteile angesiedelt. Sie fungieren als Übergangszone, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Energieverlust zu erhöhen. Die Schatten, die auf die umliegenden Gebäude projiziert werden, fallen weder auf das Gebäude, das die Lehrräume beherbergt (Berufsschule für das Gastgewerbe) noch auf die Turnsäle, in deren Fassade nur wenige Fenster vorhanden sind. Die geringe Höhe der Gebäudeteile, die um den Hof liegen, ermöglicht den Einfall des Tageslichts in die an den Hof angrenzenden Räume. Die verwendeten Fenster sowie deren direkte Umgebung (Übergang vom Fensterrahmen zum Mauerwerk) haben keine Wärmebrücken. Alle Fenster und Türen sind mit einer doppelten Luftkammer versehen, die ihrerseits ein weiteres Element im Bereich der unterbrochenen Wärmebrücken darstellen. Zudem werden an den Kontaktstellen zwischen der Fassade und den Innenwänden und -decken, die Übertragung von Vibrationen und Geräuschen durch den Einbau elastischer Zwischenstreifen verhindert. Auch die Fenster schützen durch Ihren hohen Grad an Luftundurchlässigkeit vor dem Ein- bzw. Ausdringen von Lärm und Schall. So sind mögliche Störungen zwischen Nachbarschaft und Schule ausgeschlossen. Die sehr gut gedämmte und speicherwirksame Außenhülle inkl. der hochwertigen Verglasungen garantieren eine möglichst gleichmäßige Oberflächentemperatur. Dadurch werden große Strahlungsasymmetrien wirksam verhindert. Die Heizung des Schulgebäudes wird über den Anschluss an das städtische Fernwärmenetz versorgt. Die Erwärmung der Räume übernehmen kleinste, energiesparende Heizkörper mit integriertem Lüftungssystem, die im Boden unter den Fenstern integriert sind. Der Heizkreislauf und die Heizkörper selbst werden mit einer sehr kleinen Wassermenge betrieben wodurch sich die Heizzeit und die Heizkosten deutlich verringern lassen. Ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung garantiert die notwendige Zuluft und Sauerstoffversorgung, ohne hierbei die Wärme der Raumluft zu verschwenden.