DUGENA – Vom Anfang 1917 bis heute 2010 Vorlauf Im Jahr 1883 gründete der Schweizer Uhrmacher Gottlieb Hauser in Biel, die UNION HORLOGÉRE, als Zusammenschluss zwischen Fabrikanten und Schweizer Einzelhändler. Etwas später erhielt diese Union den Zusatznamen „Alpina“. Und als solche wurde diese von 1890 bis 1917 auch auf dem Deutschen Markt aktiv und agierte überaus erfolgreich. Nicht weniger als 700 führende Fachgeschäfte, übten 1917 die Vertretungsrechte der Union Horlogére im damaligen Deutschen Reich aus. Diese Menge an Fachgeschäften war von Biel aus nicht mehr zu lenken und es wurden deshalb drei Generalvertreter, Wilhelm Ulrich für Süddeutschland und die Gebrüder Emil und Richard Rothmann für das restliche Deutschland bestellt. Die Gründung der Genossenschaft Im Kriegsjahr 1917, auf dem Höhepunkt der zerstörerischen Geschehnisse, erfolgte die Konstituierende Sitzung. Da zu dieser Zeit eine internationale Blockade der Alliierten Mächte für alle diejenigen bestand, welche noch mit Deutschland Handel trieben, bat die Alpina Union Horlogere in Biel, um eine zeitweise Lösung der Beziehungen zu den Deutschen Generalvertretungen. Nach einer Aussprache mit den maßgebenden deutschen Abnehmern entschloss man sich jedoch, weiter zusammen zu arbeiten – dies in der Rechtsform einer Genossenschaft, deren Direktoren die bereits genannten Herren Ulrich und Rothmann wurden. Mit der Genehmigung aus Biel, gab man der Genossenschaft den Namen: Alpina Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft , mit Sitz in Eisenach. Mit Einführung der Rentenmark 1923 stabilisierte sich die Lage und es begannen die „goldenen zwanziger Jahre“ – auch für die Genossenschaft. Das Sortiment der Alpina Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft hatte sich inzwischen außergewöhnlich erweitert und es wurden nicht mehr nur „Alpina Uhren“ geführt. Neben den damals bekannten namhaften Fabrikmarken, auch eine Reihe von genossenschaftlichen eigenen Handelsmarken, welche sich zunehmend großer Beliebtheit erfreuten, wie z.B. „Tresor“ oder „Festa“. Vor diesem Hintergrund entwickelten sich die Umsätze kontinuierlich nach oben. Auf Bitte der Schweizer Alpina Genossenschaft, welche befürchtete im Rahmen des von den Alliierten verhängten Embargos gegen alle Unternehmen welche mit dem Dritten Reich Handel betrieben ebenfalls vom Export in die Alliierten Ländern ausgeschlossen zu werden und eines gegen die Deutsche Genossenschaft gerichteten Prozess eines Mitbewerbers, im Hinblick auf die Unterscheidung zwischen original Alpina Uhren und den Uhren der Handelsmarken der Alpina Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft, entschloss man sich schweren Herzens, sich vom liebgewonnen Namen Alpina zu trennen. Auf der Generalversammlung der Genossenschaft 1942 wurde dann vorgeschlagen, aus den Worten Deutsche Uhrmachergenossenschaft, dass Kunstwort DUGENA zu bilden. Nach Kriegsende 1945 gelang es einen neuen Aussichtsrat zu bilden, damit war die gesetzliche Basis zur Weiterführung der DUGENA Genossenschaft geschaffen worden. Die Nachkriegsjahre Mit der in den westlichen Besatzungszonen eingeführten Währungsreform, wurde 1949 beschlossen den juristischen Sitz der Genossenschaft, von Ost-Berlin nach Darmstadt zu verlegen. Zeitgleich wurde eine aufsehenerregende Publikumswerbung in Gang gesetzt, welche dafür sorgte, dass in kurzer Zeit DUGENA zu einem echten Publikumsbegriff wurde. 1960 wurde das bekannte Darmstädter Hochhaus von der „DUGENA“ erworben, von wo aus fortan die Geschäfte der DUGENA Genossenschaft geleitet wurden. Das Modell hatte sich schnell weiterentwickelt. Schon lange ging es nicht nur mehr um einen gemeinschaftlichen Wareneinkauf. Zentrale Branchenwerbung und der kostenloser Schaufenster-Dekorationsdienst, mit ständig wechselnden Monatsdekorationen für alle Mitgliedsgeschäfte, sorgten für einen regen Zulauf an Fachhandelsgeschäfte für die Genossenschaft. 1964 wurde das DUGENA Sortiment um den Bereich Schmuck erweitert. In den siebziger Jahren entwickelte sich die die Gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland alles andere als rosig. Über 1 Mio Arbeitslose und 1,7 Mio Kurzarbeiter, kennzeichneten die wirtschaftliche Gesamtlage. Und so sank in der Folgezeit der Umsatz kontinuierlich. 1981 überstürzen sich die Ereignisse. Eine enorme Schuldenlast drückte die Genossenschaft. Der Vorstand wechselt von Dr. Freund zu Herrn Seeberger. Die DG Bank wurde Hausbank und kaufte alle Forderungen der anderen Poolbanken und Gläubiger und versuchte nun die DUGENA vor den Untergang zu retten. Der Rettungsplan sah vor, dass Handelsgeschäft aus der Genossenschaft herauszulösen. Dies erfolgte derart, dass alle Handelsaktivitäten in eine neu gegründete Aktiengesellschaft eingebracht wurden, deren alleiniger Aktionär die Genossenschaft war. Diese konnte nun 80% der Aktien an den von der DG Bank akquirierten Investor, der REWE Handelsgesellschaft Leibbrand OHG veräußern. Fortan besaß die Genossenschaft selbst keinen Geschäftsbetrieb mehr. Sie hielt aber noch die Markenrechte an der Marke DUGENA, sowie 20% des Aktienkapitals. REWE-Leibrand wandelte nach erfolgtem Kauf der Handelsgesellschaft diese von einer AG in eine GmbH und veräußerte sodann diese, an die eigene Konzerntochter , der Christ Uhren u. Schmuck GmbH. Mit dem Verkauf des Handelsgeschäfts erlöschten zwangsläufig alle Aktivitäten der Genossenschaft im Bezug auf Markenentwicklung und Markenführung, Sortimentgestaltung und Vertriebsaktivitäten. Diese Aktivitäten wurden allein vom Lizenznehmer der Marke DUGENA fortan bestimmt. Die Genossenschaft zog allein Einahmen aus den Lizenzgebühren für die Nutzung der Marke DUGENA, sowie evtl. Gewinnausschüttungen im Bezug auf ihren GmbH Anteil. 1993 erwarb Herr Seeberger mit seiner Unternehmung EGANA von der Christ GmbH das Handelsgeschäft der DUGENA unter der Bedingung, dass auch die 20% der Geschäftsanteile der Genossenschaft und die Markenrechte an der Marke DUGENA mit veräußert werden. Das Geschäft kam zustande und fortan waren wieder Marke und Handelsgeschäft in einer Hand. Die „DUGENA“ war dann auch die Basis für die Gründung der EGANA Deutschland GmbH, innerhalb welcher die DUGENA als eigenständige Marke agierte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt erloschen auch formaljuristisch die Bindungen zu den Genossenschaftsmitgliedern (genannt „DUGENISTEN“) und jeder Uhrenfachhändler der dies wollte, konnte DUGENA Uhren in sein Sortiment aufnehmen. In der Folgezeit wurde das von der Genossenschaft kreierte Geschäftsmodell für die DUGENA mehr und mehr verändert. Neu Mitbewerber wie die zunehmend auf den Markt drängenden Fashion-Marken traten auf. Leider wurde bei der EGANA versäumt die DUGENA zeitgemäßer zu positionieren und entsprechend dieser Entwicklung, unterstützt durch eine unglückliche Modellentwicklung, welche in einem ausufernden Sortiment ihren Niederschlag fand, sank der Umsatz kontinuierlich über die Jahre. Durch Geschehnisse bei der Konzernmutter der EGANA Holdings in Hongkong, musste auch die EGANA Deutschland GmbH, als Inhaber der Marke DUGENA, im Frühjahr 2009 Insolvenz anmelden. Im Juni 2009 erwarb dann die von drei Privatpersonen (einer davon war der frühere Inhaber und Widergründer von Glashütte Original) allein zum Zweck des Erwerbs der DUGENA gegründete Nova Tempora Uhren und Schmuck GmbH, die Markenrechte und alle Warenvorräte der DUGENA von der insolventen EGANA Deutschland GmbH. Damit war die DUGENA ab dem 1.7. 2009 wieder eine Unternehmer geführte Marke. Zur Deutschen Uhren und Schmuckmesse „INHORGENTA“ Anfang März 2010, wurde dann der neue Markenauftritt und das neue Sortiment der DUGENA Premium vorgestellt.