K wie Kommunikation | Subjektives und Objektives im Austausch Krebs ist lieb. Artikel aus Wikipedia über die Chemotherapie: Ist es opportun, mit einem provokativen Titel auf einen Zustand der Betroffenheit aufmerksam zu machen? Ist es angebracht, in dieser Form, in welcher bisher u.a. um Arbeit geworben wurde, über eine Krankheit zu berichten? Ist es verständlich, mit einer persönlichen Angelegenheit, bei der es «as Läbige» geht, an die Öffentlichkeit zu gelangen? Ich glaube ja, – zumal in diesem Prozess der Krankheit die Kommunikation eine wichtige Rolle spielt: im Gespräch mit den Angehörigen, mit Bekannten und Kollegen, mit den Ärzten, mit sich selbst. Die Verarbeitung meiner Krankengeschichte in schriftlicher Form ist sicher vorteilhaft für deren Verarbeitung und das Begreifen. Chemotherapie Die Chemotherapie ist eine medikamentöse Therapie von Krebserkrankungen oder Infektionen. Eine Chemotherapie kann unter kurativen, adjuvanten oder palliativen Gesichtspunkten durchgeführt werden. Glück im Unglück Das Jahr 2012 war nicht gerade mein Glücksjahr: bereits zu Jahresbeginn verursachte mir ein Ischiasschmerz im linken Bein böse Beschwerden. Im Sommer gesellte sich eine Schleimbeutelentzündung am linken Ellenbogen dazu – eine Schiene sorgte für Stabilität und Heilung, und gab Anlass zu Fragen von Bekannten über den Grund und Zweck dieser Vorrichtung. Im Herbst trübte die zweite Netzhautablösung innert zwölf Monaten die Aussichten für einen Abbruch der gesundheitlichen Pechserie. Durch die Medikamente, welche ich zum Teil nicht vertrug, ergab sich im Herbst ein Blutverlust, welcher notfallmässig untersucht und behoben wurde. Das Röntgenbild zeigte eine Geschwulst, «welche man sich später genau anschauen wolle». Dies geschah dann im Januar 2013 mittels einer Magenspiegelung. Deren Resultat wurde nicht – wie von mir gewünscht – sofort an mich kommuniziert, sondern dem Hausarzt, der mich für einen Termin aufbot. Meine Unsicherheit dauerte genau so lange, bis mir mein langjähriger Hausarzt Markus Morf den Befund erklärte: Ein bösartiger Tumor habe sich auf der Schleimhaut des 12-Fingerdarms eingenistet; ob sich Die Therapie verwendet Stoffe, die ihre schädigende Wirkung gezielt auf bestimmte krankheitsverursachende Zellen, bzw. Mikroorganismen ausüben und diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen. In der Krebstherapie heißen diese Substanzen Zytostatika. Bei der Behandlung bösartiger Tumorerkrankungen nutzen die meisten dieser Substanzen die schnelle Teilungsfähigkeit der Tumorzellen, da diese empfindlicher als gesunde Zellen auf Störungen der Zellteilung reagieren; auf gesunde Zellen mit ähnlich guter Teilungsfähigkeit üben sie allerdings eine ähnliche Wirkung aus, wodurch sich Nebenwirkungen wie Haarausfall oder Durchfall einstellen können. (Fortsetzung nächste Seite) Fünfstündige Whipple-Operation. Die Operation stellt die alleinige Therapie dar, mit der eine Heilung erreicht werden kann. Das operative Vorgehen richtet sich nach der Lage des Tumors. Bei der so genannten «Whipple Operation», der partiellen Hemipankreadouodenektomie, werden der Kopf der Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm, die lokalen Lymphknoten, die Gallenblase und der letzte Anteil des Gallengangs entfernt. Im Bild: Einige an der Operation beteiligte Chirurgen sowie die «gute Fee» Brigitte Gasser, alle aus der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie. des Unispitals Zürich. Dr. Gregory Sergeant machte sich für meinen Kaffee stark. K wie Kommunikation | Subjektives und Objektives im Austausch bereits Metastasen gebildet hätten, müsse untersucht werden. Er beurteile die Massnahmen und Heilungschancen als durchaus positiv. Im Unispital werde man nun genau abklären, was noch untersucht werden müsse und wie strategisch und operativ vorgegangen werde. Ich versuchte, die Angelegenheit ruhig zu nehmen und z.B. das Nachstöbern in Internetseiten zum Thema zu unterlassen. Operation «Bellevue» gelungen Bei einem ersten Gespräch unter Leitung von Professor Dr. med. Henrik Petrowsky, Leiter des chirurgischen HPB Teams, wurde ich umfassend über den Befund informiert, soweit er bekannt war. Nach der letzen Kontrolle an der Leber sollte der Tumor entfernt und die Umgebung neu zusammengesetzt werden – «etwa wie ein neu arrangierter Bellevue-Platz», wie anschaulich erklärt wurde. Die komplexe Operation würde ca. 4–5 Stunden dauern. Eine anschliessende Chemotherapie sei wahrscheinlich und sinnvoll. Dass mich der leitende Arzt nach dieser Eröffnung fast väterlich an sich zog und mich mit den Worten «Wir schaffen das schon» tröstete, machte mir Mut für die kommenden Tage und Wochen. Anfang März ging die «Ops» über den Schragen. Meine Frau Edith prüfte in der Folge auf der Intensivstation durch gezielte Fragen, z.B. «Wie heisst deine Enkelin?» meinen Bewusstseinszustand – meine Antworten, an die ich mich nicht mehr erinnere, stimmten alle. Körperlich ging die Erholung langsamer voran. Schmerzmittel, wenig Flüssigkeit und viele Kurzspaziergänge in den Gängen der Abteilung begleiteten mich auf dem Weg zur Genesung. Das Ärzteteam, welches vor der Operation das sogenannte Tumor-Board konsultiert hatte, war zufrieden mit dem Heilungsprozess. Nach gut zehn Tagen fand das Austrittsgespräch statt. Die ärztlichen Anweisungen lauteten: zu Hause statt drei Mahlzeiten mehrere kleine «Häppchen», Stärken der Lunge und der Bauchmuskulatur und ganz allgemein: schonen. Was mir vom Spitalaufenthalt blieb, sind Erinnerungen an 1. Am Anfang der Whipple-Operar- 2. In dieser Phase wird festgelegt, tion wird untersucht, ob der Tumor wo getrennt wird, ohne alle Funktientfernt werden kann. onen aufzugeben. 3. Nun werden Darmtrakt und der Magen verbunden – Röhrchen werden eingesetzt für die nachoperative Pflege. Magen Magen Gallenblase Lymphknoten Tumor Muster Magen Gallendurchgang Pancreasdurchgang ©2003 - 2013 Baylor College of Medicine The Elkins Pancreas Center Pankreaskopfresektion nach Kausch / Whipple: Diese Operation wurde bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts ausgeführt. Aber erst durch die Verbesserung der Narkosebedingungen hat sie in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts ihren Durchbruch als Standardbehandlung des Pankreaskopftumors gewinnen können. Diese Methode wird heute noch angewendet, allerdings gibt es eine große Zahl von Variationen. Beim klassischen «Whipple» werden 2/3 des Magens, das Duodenum, die Gallenblase und der Pankreaskopf entfernt. Hierdurch gelingt es, an die bei einer Tumorentfernung wichtigen Lymphabflusswege, die Lymphknoten, zu kommen. Diese müssen zur Sicherheit mit entfernt werden, um dann vom Pathologen untersucht werden zu können. In ihnen fi nden sich die ersten kleinen Metastasen des Pankreaskrebses. Die Schwierigkeit dieser Operation ist die Verbindung des verbleibenden Pankreas mit einer Dünndarmschlinge, weil an der Anastomose zwischen Darm, Pankreasgang und Pankreasgewebe das aggressive Bauchspeicheldrüsensekret die Nahtstelle angreift. Da das Duodenum entfernt wird, muss auch der Gallengang in eine ausgeschaltete Dünndarmschlinge eingenäht werden. Sensitivität Das Ansprechen einer Chemotherapie hängt von verschiedenen Faktoren ab. Erstens wird ein Chemotherapeutikum unterschiedlich schnell im Menschen abgebaut, und je kürzer das Medikament im Körper wirksam bzw. präsent ist, desto kürzer kann es auch nur wirken. Zweitens ist die Erreichbarkeit der krankheitsverursachenden Zellen oder Mikroorganismen ein wichtiger Faktor. So kann ein Tumor sehr kompakt geformt sein und über wenig Blutversorgung verfügen. Daraus resultiert, dass das Medikament den eigentlichen Ort der Wirkung nicht oder nur schlecht erreichen kann. Adjuvant nennt man eine Chemotherapie, die zur Erfolgssicherung nach einer vollständigen operativen Beseitigung des Tumors dienen soll. Neoadjuvant ist eine Chemotherapie vor der Operation. Sehr häufig wird die adjuvante, neoadjuvante oder alleinige Chemotherapie mit Strahlentherapie kombiniert. Resistenzen der Tumorzellen gegen einzelne oder mehrere der eingesetzten Zytostatika sind nicht selten. Resistenzen können viele Ursachen haben, beispielsweise verminderten Transport der Substanz in das Zellinnere oder erhöhten Transport aus der Zelle. Gute Durchblutung des Tumors (Angiogenese) führt wegen hoher Nährstoffversorgung zu schnellem Wachstum, aber auch zu besserem Ansprechen auf die Chemotherapie, da der Anteil der sich teilenden Zellen höher ist. Prinzipiell können bei der Chemotherapie zwei unterschiedliche Wege zur Bekämpfung der Krebszel- K wie Kommunikation Subjektives und Objektives im Austausch Tropfen der Hoffnung: die Infusionen mit Chemotherapiensubstanzen sind Hoffnungsträger der Krebspatienten. Die entsprechende Forschung hat in den letzten Jahre grosse Fortschritte erziehlt. motiviertes Personal mit bester Pflegeleistung, gutem Rat und Hilfe. Obwohl ich gehofft hatte, mit der Operation sei alles Nötige gemacht, wurde präventiv eine Chemotherapie angeordnet, welche verhindern soll, dass sich erneut Metastasen bilden. Anteilnahme und ein tragischer Tod Die Anteilnahme von Angehörigen, Bekannten und Freunden war enorm. Meine Frau übernahm sämtliche Arbeiten im Haushalt, begleitete mich zum Arzt und besuchte mich im Spital. Die vielen Gespräche, welche ich in der Zeit vor und nach der Operation führen konnte, waren konstruktiv und ermutigend. Mit grossem Schmerz mussten wir den Verlust einer lieben Kollegin hinnehmen – sie überlebte die Chemotherapie gegen ihren Unterleibskrebs nicht. Eine andere Kollegin musste zu dieser Zeit feststellen, dass sie unter Brustkrebs leidet. Sie stellte sich der Amputation und begann eine Chemotherapie – ungefähr einen Monat vor mir. Wahrscheinlich gab uns der Tod der gemeinsamen Kollegin die Kraft und Zuversicht, den Kampf ums Überleben aufzunehmen. Meine Erfahrung mit der Chemotherapie Die «Chemo» hat keinen guten Ruf, was erstaunt, nachdem sie neben Operation und Bestrahlung die einzige Möglichkeit zur Bekämpfung von Krebszellen darstellt. Ich habe versucht, mir nicht allzu viele Gedanken über diese Therapie zu machen, sondern sie einfach durchzumachen. So individuell die Therapie zusammengesetzt ist, so verschieden ist auch die Wirkung auf den Therapierten. Eine gute Vorbereitung (Kommunikation mit Fragen und Antworten) durch den Arzt ist wichtig, damit man weiss, was einen erwartet. Das Kribbeln in Händen und Füssen, Müdigkeit, Übelkeit, Appetitlosigkeit und verfremdetes Geschmacksempfinden sind Begleiterscheinungen, die noch gesteigert werden können durch unangenehme Störungen weiterer Organe. Eine ganze Armada von Chemostoffen befindet sich «im Krieg» mit bösen Zellen, erwischt dabei leider auch gutartige Elemente. Die Chemo hat ihr Ziel erreicht, wenn die bösartigen Teile zerstört werden konnten oder das Nachwachsen von Metastasen verhindert werden konnte. Ihre Wirkung hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dem Team des Onkologen Dr. med. Basil Bättig bin ich zu grosser Dankbarkeit verpflichtet. Im September 2013 stand mit der Nr. 12 die letzte Therapie an – die Spannung stieg Anfang Oktober, als die erste Bildgebung nach der Chemotherapie stattfand: Zwei Lymphknoten waren minim kleiner geworden, sonst war nichts Gefährliches auszumachen. Irritierend war jedoch der leicht erhöhte Tumormarkerwert (vom Blut «gemessen»), welcher «bösartigen» Nachwuchs ankündigen kann. Im Moment machen mir Nervenstörungen zu schaffen, welche sich aus einer der Chemosubstanzen ergaben. Sie sollen nach einigen Monaten wieder verschwinden. Zwingend sind Kontrollen nach einem Vierteljahr, halbjährlich, jährlich und nach zwei Jahren. Hohe Erkrankungsrate – hohe Überlebensrate. In der Schweiz erkranken im Vergleich zum Ausland relativ viele Personen an spezifischen Krebsarten – so etwa an Brust-, Hodenund Prostatakrebs oder an einem Hautmelanom. Bei den anderen Krebsarten liegt die Schweiz im europäischen Mittel. Die Sterblichkeit liegt beim Prostatakrebs und dem Hautmelanom leicht über dem europäischen Durchschnitt. Tiefe Sterblichkeitsraten sind im europäischen Vergleich beim Gebärmutterhals- und dem Magenkrebs zu verzeichnen. Die Überlebensrate von Krebskranken in der Schweiz ist aber deutlich höher als in den anderen europäischen Ländern. (Quelle: http://www.swissinfo.ch) len eingeschlagen werden. Mit Zytotoxinen soll der programmierte Zelltod der malignen Zellen erreicht werden. Dies ist der in den meisten Fällen angestrebte Weg, um den Tumor zu eradizieren, das heißt vollständig aus dem Körper des Erkrankte zu beseitigen. Konventionelle klassische Chemotherapeutika wirken im Wesentlichen zytotoxisch, während zielgerichtete neuere Therapien aus dem Bereich der Krebsimmuntherapie, wie beispielsweise monoklonale Antikörper, zytostatische Eigenschaften haben. Anwendungsgebiete Eine örtliche Behandlung reicht bei soliden Tumoren nicht mehr aus, wenn bereits Metastasen nachweisbar sind. Leukämien und maligne Lymphome breiten sich oft von Anfang an über mehrere Körpergebiete aus. Dann ist in jedem Fall eine systemische Abgabe von Zytostatika notwendig. Eine adjuvante (= ergänzende, helfende) Zytostatikagabe wird vor oder nach der chirurgischen Entfernung eines Tumors auch ohne Nachweis von Metastasen gegeben, wenn das Rückfallrisiko erfahrungsgemäss hoch ist. Gegenanzeigen Der Tumor kann durch eine Operation oder Bestrahlung komplett und mit großer Wahrscheinlichkeit kurativ entfernt werden. Die Abwägung ergibt, dass die zu erwartenden Nebenwirkungen der Behandlung schwerer sind als der zu erwartende Verlauf des Tumorleidens ohne Chemotherapie. Der Allgemeinzustand oder die Funktion wesentlicher Organe ist zu weit eingeschränkt. Tiziano Terzani: «Noch eine Runde auf dem Karussell». Knaur Taschenbücher‘. Droemer Knaur Oktober 2007 - kartoniert - 736 Seiten ISBN: 3426779560 EAN: 9783426779569 CHF 23.90 (OnlinePreis) K wie Kommunikation | Subjektives und Objektives im Austausch Mein Begleiter durch Zweifel und Hoffnung, das Buch von Tiziano Terzani: «Noch eine Runde auf dem Karussell». Tiziano Terzani war Autor und Journalist. Er war lange Zeit als Korrespondent für den «Spiegel» in Asien. Aus dieser Zeit war ihm die asiatische Kultur und Religion sehr vertraut. Terzani erkrankte an Krebs und liess sich nach konventionellen westlichen Methoden in den USA behandeln. Weil er verschiedene Krebsarten hatte, wurde er sowohl operiert, als auch bestrahlt, und er erhielt eine Chemotherapie. Die Behandlung verlief zufriedenstellend, aber er wurde durch sie aus seinem Alltag heraus gerissen und begann sein Leben ganz neu zu überdenken. Er fing an, auf der Suche nach äußerer und innerer Heilung durch die Welt zu reisen. Sein Weg führte ihn zu verschiedenen Gurus, alternativen Heilern und esoterischen Gesundheitsaposteln nach Indien, Thailand, Hongkong, die Philippinen und schließlich in die Abgeschiedenheit des Himalaja. Sehr differenziert setzte er sich in seinem umfangreichen Buch mit westlicher und östlicher Medizin auseinander und vermittelte einen sehr guten Einblick in östliche Spiritualität. Auf der einen Seite war er überzeugt, dass die westliche Medizin ihm am besten bei der Bekämpfung des Krebses helfen kann. Andererseits sah er auch sehr klar ihre begrenzte Sichtweise: der Mensch wird als Materie betrachtet und nicht als eine Einheit aus Leib, Seele und Geist – und dann auch dementsprechend behandelt. Dabei sah er aber auch die Schwächen der östlichen Medizin und Religion. Vor allem deckte er die Flachheit und Scharlatanerie von nebulösen New-Age Vorstellungen auf, in welche östliche Elemente einflossen, um damit im Westen Geschäfte zu machen. Faszinierend, mit welcher Schärfe und Präzision Terzani die materialistische Weltsicht unserer westlichen Hemisphäre kritisierte. Er legte den Finger auf die Wunde einer Welt, in der es viel zu sehr um Äusserlichkeiten geht. Im Lauf seiner Reise wurde ihm immer klarer, dass das wichtigste nicht die äussere Heilung und Gesundheit ist, sondern zu erkennen, wer man ist. Am nächsten kam er diesem Geheimnis in der Einsamkeit des Himalaja. Als schliesslich der Krebs doch wieder ausbrach und die Ärzte in New York nichts mehr für ihn tun konnten, reagierte er nicht mit Verbitterung und Verzweiflung, sondern er machte das Beste aus der verbliebenen Zeit. Er kehrte noch einmal in seine abgelegene Hütte im Himalaja zurück, schrieb dieses Buch und fuhr fort mit seiner Suche nach Weisheit, nach Frieden, nach einem Leben in Einklang mit sich und der Welt. Zitate von Tiziano Terzani: «Es ist doch seltsam, dass der moderne Mensch Tausende von Dingen erforscht, studiert, sich aneignet, aber übers Sterben nichts lernen will. Ganz im Gegenteil. Soweit nur irgend möglich, vermeidet er es, über den Tod zu sprechen (es gilt sogar als unschicklich, ähnlich wie früher die Erwähnung sexueller Dinge); er verdrängt ihn einfach, und wenn dann der vorhersehbare, völlig natürliche Zeitpunkt da ist, ist er nicht darauf vorbereitet und leidet entsetzlich, klammert sich ans Leben und leidet gerade darum noch mehr.» «Ich wollte nur noch das sein, was mir immer schon am meisten entsprach: ein Forscher. Aber nicht, um die Welt draußen zu erforschen – die hatte ich einigermaßen kennengelernt -, sondern jene Welt, von der die Weisen aller Kulturen schon immer wussten, dass sie jeder Mensch in sich trägt. Der moderne Mensch denkt immer seltener an diese Welt. Dazu fehlt ihm die Zeit, meist auch die Gelegenheit. Besonders in den Städten denken wir immer weniger in größeren Zusammenhängen, sondern rennen ständig irgendwelchen Details, irgendwelchen Kleinigkeiten hinterher und verlieren darüber den Sinn für das Ganze.» Quelle (http://windhauch.net) Krebs ist nicht lieb ... sondern angsteinflössend, schmerzhaft, todbringend. Aber er löst auch Emotionen aus, die auf den Patienten positiv oder negativ motivierend wirken. Das persönliche Umfeld reagiert meistens helfend und stützend. Rund um die Hilfeleistungen für Krebspatienten ist ein grosses Netzwerk entstanden. Man wird mit dieser Krankheit nicht allein gelassen. Meinungen zum Thema: Mich würde interessieren, wie Menschen mit dem Thema «Krebs» umgehen. Einiges ist mir klar geworden: Ich will mich dem Thema stellen, ohne von der Krankheit völlig eingenommen zu werden. Ausserdem habe ich gemerkt, dass Ablenkung, z.B. in Form von Beschäftigung, hilft. Vor einigen Wochen habe ich mir teure, komfortable Schuhe gekauft – sieht so aus, als möchte ich noch eine Weile auf dem Lebensweg gehen. Geschrieben von Richard Keller (60), Juni bis Oktober 2013. Solange ich es gesundheitlich kann, freue ich mich über Aufträge aus den Bereichen Text und grafische Gestaltung. Herzlichen Dank an: Vera und Rolf Waeger Redigieren, Korrekturen Dr. Gregory Sergeant Uni Spital Zürich, CAMPUS SALVATOR 3500 HASSELT Korrekturen medizinischer Bereich