F3 – Elektrochemische Impedanzspektroskopie Zielstellung: - das Ziel des Versuchs ist die Charakterisierung des Korrosionsverhaltens von Eisen in sauren Lösungen mit Hilfe der Elektrochemischen Impedanzspektroskopie (EIS) kennen zu lernen die EIS ist eine instationäre Messmethode mit sinusförmiger Änderung des aufgeprägten Potentials Aufgabenstellung: 1. Messung der Impedanzspektren fester Bauelemente (Widerstand, Kondensator), sowie deren Kombination in Reihen- und Parallelschaltung 2. Messung der Impedanz einer Eisenelektrode in saurer Lösung mit und ohne Inhibitorzusatz 3. Bestimmung des Schutzwertes des Inhibitors Durchführung: - Versuche werden in N2 gespülter, ungerührter Lösung durchgeführt Aufnahme des Impedanzspektrums in der inhibitorfreien H2SO4 Aufnahme der Impedanzspektren in der inhibitorhaltigen H2SO4 nach 5, 15, 30 und 60 Minuten Ergebnisse/ Auswertung/ Diskussion: Bei der EIS wird der komplexe Widerstand in Abhängigkeit von der Frequenz bestimmt. Das Verfahren wurde ursprünglich zu Beschreibung von elektronischen Bauteilen und Schaltungen entwickelt. Heute ist es ein anerkanntes Verfahren zur Bestimmung von Elektrodenmaterialien und -oberflächen 1. Ermittlung der Impedanzspektren fester Bauelemente in Reihen- und Parallelschaltung mit der Kombination eines Widerstandes und eines Kondensators. nach erfolgter Vermessung der Ersatzschaltbilder werden die Zahlenwerte der Kapazität bzw. des Widerstandes mit einem Fitprogramm ermittelt. Komb. der Bauelemente Widerstand [Ohm] Kapazität [µF] Reihenschaltung Parallelschaltung 95,46 94,91 10,36 10,31 2. In gleicher Weise wird nun ein Ersatzschaltbild konstruiert, mit dem die Spektren der Eisenelektrode simuliert werden können. Die Schaltbilder sind den Anhängen 1 und 2 zu entnehmen. Als Grundelement dient hierbei die Parallelschaltung eines Widerstandes 1 (dient zum Beschreiben des Ohmschen Widerstandes der Beschichtung, bzw. des Durchtrittsoder Polarisationswiderstandes eines Korrosionsprozesses an der Arbeitselektrode) und eines Kondensators 2 (dient zum Beschreiben der Schichtkapazität bzw. bei -1- Korrosionsprozessen die Doppelschichtkapazität der Arbeitselektrode). Weiterhin wird ein Widerstand 5 eingeführt, der den Widerstand des Elektrolyten charakterisiert. Da nun allerdings der Fehler der mit dem Fitprogramm errechneten Annäherung zu groß ist, muss diese einfache Schaltung ergänzt werden. Dazu wird der Schaltung ein Element mit konstanter Phase zugesetzt (CPE). Dieses wird benötigt, da die Eisenelektrode eine raue, d.h. inhomogene Oberfläche besitzt und es dadurch zu einer ungleichmäßigen Stromdichteverteilung an der Elektrode kommt. Das CPE wird nun integriert, um dieses nichtideale kapazitive Verhalten auszugleichen. Sowohl Induktivitäts-, als auch Diffusionserscheinungen können hierbei vernachlässigt werden, da sie nicht zu den Geschwindigkeitsbestimmenden Schritten gehören. Die Fehler beim Fitting mit dem zusammengestellten Ersatzschaltbild befinden sich nur noch im zehntel Prozentbereich. Messung ohne Inhibitorzusatz mit Inh. 5 min mit Inh. 15 min mit Inh. 30 min mit Inh. 60 min Widerstand 3 [Ohm] 56,32 1177,0 1894,0 2324,0 2648,0 Schutzwert [%] 95,2 97,0 97,6 97,9 Die Berechnung des Schutzwertes des Inhibitors erfolgt anhand des im Anhang dargestellten Widerstandes 3 nach folgendem Ausdruck: S= R pol ( I ) − R pol ( o ) R pol ( I ) ⋅100(%) Der Schutzwert steigt leicht im zeitlichen Verlauf an und sagt aus, dass die Elektrodenreaktion zu mehr als 95 % unterbunden wird, im Versuch nach 60 min sogar zu fast 98 %. Aus der zeitabhängigen Messung der Impedanz mit Inhibitor ist deutlich zu erkennen, dass der Widerstand an der Elektrode mit voranschreitender Zeit zunimmt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Inhibitor Poren/Oberfläche der Elektrode besetzt, und dadurch den Durchtrittswiderstand der Ionen deutlich erhöht. Er hemmt also die Eletrodenreaktion. Allerdings sieht man auch anhand des Schutzwertes, dass lange Wartezeiten geringe Einflüsse auf den Schutzwert ausüben (in 55 min lediglich 2,7% Steigerung) -2-