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Mobile Webseite vs. mobile
Applikation
–
Eine Gegenüberstellung der
Marketingkanäle in KMU
Masterarbeit
Eingereicht von:
Anita Heród, B.A.
Matrikelnummer:
1110279117
am
Fachhochschul-Masterstudiengang
Wirtschaftsberatung,
Vertiefung Marketing und Vertrieb
Begutachter:
Mag. Michael Znidar
Wiener Neustadt, Mai 2013
Ehrenwörtliche Erklärung
Ich versichere hiermit,
1. dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbständig verfasst, andere als die
angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und mich auch sonst keiner
unerlaubten Hilfe bedient habe,
2. dass ich diese Diplomarbeit bisher weder im Inland noch im Ausland in irgendeiner
Form als Prüfungsarbeit vorgelegt habe, sowie
3. dass die in Papierform vorliegende Variante mit der digitalen Variante ident ist.
Wiener Neustadt,
_______________
__________________________
Datum
Unterschrift
Kurzzusammenfassung:
Die mobile Revolution ist am Vormarsch. Noch nie zuvor gab es so viele mobile
Internetzugriffe über Smartphones, Tablets und Co. Das Verhalten der User die auf
mobile Dienste zugreifen hat sich in den letzten Jahren maßgeblich verändert. Über 50
% der Smartphone Nutzer surfen täglich im mobilen Internet. Um Kunden die
gewünschten Informationen über mobile Endgeräte zur Verfügung zu stellen, müssen
Unternehmen ihre mobilen Kanäle ausbauen. Mobile Marketing ist das Schlagwort.
Vorliegende Arbeit behandelt das Thema, wie die beiden mobilen Kanäle, die mobile
Webseite und die mobile Applikation im Marketing eines KMU am zielführendsten ihren
Einsatz
finden.
Darüber
hinaus
wird
ermittelt,
wie
der
Erfolg
dieser
beiden
Instrumente gemessen werden kann, zu welchem Zweck User auf die mobile Webseite
und wann auf eine Mobile Applikation zugreifen und wie ein KMU gewährleisten kann,
dass die gesuchten Informationen immer in der gewünschten Qualität und Aktualität
bereit stehen.
Schlagworte (mind. 3, max. 6):
Mobile Marketing, Mobile Webseite, Mobile Applikation, KMU
Abstract:
The mobile revolution is gaining ground and there has never been such wide mobile
internet access via smartphones and tablets etc. The user behavior of customers who
access mobile services has changed significantly during the last years. Over 50% of
smartphone users surf the mobile web daily. To provide the desired information to
customers via mobile devices, companies have to extend their mobile channels. In this
context, mobile marketing is the current buzzword. The present paper discusses how
the two mobile channels, mobile websites and mobile applications, can be used most
effectively by small and medium-sized enterprises in their marketing activities.
Furthermore the study examines how the success of both instruments can be
measured, for which purpose users access mobile websites, when they use mobile
applications and how small and medium-sized companies can ensure that the relevant
information is always correct and up-to-date.
Keywords (at least 3, max. 6):
Mobile marketing, mobile website, mobile application, small and medium-sized
company
Inhaltsverzeichnis
1.
2.
3.
4.
EINLEITUNG
1
1.1
PROBLEMSTELLUNG UND ZIELSETZUNG
2
1.2
AUFBAU DER ARBEIT UND METHODIK
4
KLEIN- UND MITTELUNTERNEHMEN
7
2.1
DEFINITION VON KMU
7
2.2
NUTZEN UND BEDEUTUNG FÜR DIE GESELLSCHAFT
10
2.3
ZAHLEN, DATEN UND FAKTEN
11
2.4
VORTEILE UND MARKTCHANCEN FÜR KMU
13
2.5
ZUSAMMENFASSUNG
14
MOBILE MARKETING
16
3.1
BEGRIFFLICHE BASIS UND DEFINITION VON MOBILE MARKETING
16
3.2
EINSATZBEREICHE DES MOBILE MARKETING
17
3.3
ERFOLGSFAKTOREN DES MOBILE MARKETING
20
3.4
RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN DES MOBILE MARKETING
22
3.4.1 Mobile Permission Marketing
23
3.4.2 Verhaltensregeln der GSMA für Mobile Marketing
24
3.5
MAßNAHMEN DES MOBILE MARKETING
25
3.6
ZUSAMMENFASSUNG
33
GEGENÜBERSTELLUNG MOBILE WEBSEITE VS. MOBILE APPLIKATION35
4.1
STRATEGISCHE AUSRICHTUNG DER BEIDEN KANÄLE
35
4.2
MOBILE WEBSEITE
36
4.2.1 Klassische Webseite als Ausgangspunkt
36
4.2.2 Gestaltung einer mobilen Webseite
37
MOBILE APPLIKATION
43
4.3
4.3.1 Arten von Apps
44
4.3.2 Mobile Betriebssysteme und App-Stores im Überblick
46
4.3.3 Gestaltung einer mobilen Applikation
48
4.4
ERFOLGSKONTROLLE
51
4.5
VERGLEICH MOBILE WEBSEITE VS. MOBILE APPLIKATION
54
5.
CONCLUSIO
58
6.
EMPIRISCHE FORSCHUNG
62
6.1
FORSCHUNGSZIEL UND –ANSATZ
62
6.1.1 Empirische Sozialforschung
63
6.1.2 Problembenennung
72
6.2
UNTERSUCHUNGSOBJEKT
73
6.3
METHODISCHE VORGEHENSWEISE
74
6.3.1 Datenerhebung
74
6.3.2 Datenauswertung
79
6.4
ERGEBNISDARSTELLUNG
84
6.5
INTERPRETATION UND FORSCHUNGSBERICHT
94
6.6
HANDLUNGSEMPFEHLUNG
97
7.
ZUSAMMENFASSUNG
99
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
101
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
103
TABELLENVERZEICHNIS
104
LITERATURVERZEICHNIS
105
ANHANG
111
1.
Vor
Einleitung
wenigen
Jahren
Mobiltelefonbranche
noch
als
explosionsartig
Zukunftstrend
entwickelt.
prophezeit,
Von
simplen
hat
sich
die
Textnachrichten,
schwarz-weißen Logos und monophonen Klingeltönen, über farbenfrohe Wallpapers
und Personalisierung, bis hin zu Animationen, Videos und der Möglichkeit über das
mobile Endgerät ins Internet zuzugreifen, als auch Mobile Applikationen (Apps) zu
nutzen. Der Bereich der technischen Möglichkeiten wächst unvermindert schnell.
Unternehmen sind im Zusammenspiel mit Mobile Marketing auf dem besten Weg, mit
interessanten, abwechslungsreichen Inhalten eine emotionale Bindung zu ihren
Kunden aufzubauen, die Aufmerksamkeit hinsichtlich Marken zu steigern und dabei
1
zugleich ihre Marketingziele zu erreichen. Für das rasante Wachstum dieses neuen
Kommunikationskanals
sind
unterschiedliche
Aspekte
von
Relevanz:
Die
technologische Weiterentwicklung, fallende Telekommunikationstarife und die große
Nachfrage der Konsumenten.2
Die letzten technologischen Entwicklungen gewähren dauerhaften Internetzugang über
das Mobiltelefon oder Geräte wie den Personal Digital Assistant (PDA).
Das
Mobiltelefon ist heutzutage das wichtigste Kommunikationsmedium und bringt, wie
kein anderer Kommunikationskanal, Marken, Produkte und Services direkt an den
Konsumenten.3
Dieser
Fortschritt
bringt
neue
Herausforderungen
für
Marketingverantwortliche.4 Das mobile Internet eröffnet zahlreiche neue Wege mit
Kunden Kontakt aufzunehmen, neue Kundengruppen zu generieren oder neue
Erlösströme zu erschließen. Der Nutzen bereits bestehender Offerten kann durch
komplementäre
Dienstleistungen
verstärkt
werden.
Aufgrund
der
steigenden
Signifikanz des mobilen Internets und der Applikationen auf mobilen Endgeräten, ist
es mittlerweile mithilfe von mobilen Angeboten möglich, den Wert einer Marke
langfristig zu heben.5
Bereits im Jahr 2013 werden mehr Menschen über das Mobiltelefon in das Internet
einsteigen, als über den stationären PC oder Laptop. Das ist darauf zurückzuführen,
dass die Anzahl der Personen, die ein Smartphone mit einem bezahlbaren Datentarif
1 Vgl. Mühlfriedel, 2005, S. 18f.
2 Vgl. Bader, 2011, S. 857.
3 Vgl. Bader, 2011, S. 857.
4 Vgl. Liua et al., 2012, S. 21.
5 Vgl. Golecki, 2012, S. 6.
1
besitzen, kontinuierlich steigt und dadurch die Nutzung mobiler Informationsangebote
zunimmt.6
All diese Änderungen verlangen von Unternehmen eine Professionalisierung ihrer
Kommunikation. Die wahrgenommene Wirklichkeit entspricht nicht mehr der realen
Wirklichkeit, sondern ist das Bruchstück, welches von den Medien übermittelt wird.
Nur jene können sich in der gegenwärtigen Gesellschaft dauerhaft wirtschaftliches
Dasein sichern, die sich im Kommunikationswettbewerb durchsetzten und präsent im
öffentlichen Bewusstsein erscheinen. Somit scheint Kommunikation ein wesentlicher
Erfolgsfaktor für langfristigen Unternehmenserfolg geworden zu sein, nicht nur für
Großkonzerne, sondern auch für Klein- und Mittelbetriebe (KMU).7
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
Um
sich
von
der
Konkurrenz
abzugrenzen
stehen
Unternehmen
zahlreiche
Kommunikationskanäle zur Verfügung.8 Vor allem digitale Kommunikationskanäle, zu
denen auch mobile Kanäle zählen, gewinnen zunehmend an Bedeutung. 9 Mobile
Endgeräte wie Smartphones, Tablet-PCs und internetfähige Mediaplayer haben sich
zum permanenten Begleiter im Alltag konstituiert. In den letzten Jahren hat das
mobile Internet ein immenses Wachstum erfahren und die Nachfrage, als auch die
Zugriffe auf Inhalte, modifiziert. Laut ACTA nutzten im Jahr 2011 bereits 18 % der 14bis 64-jährigen das mobile Internet. Im Jahr davor waren es noch 11 %. Infolge der
vermehrten
Nutzung,
als
auch
der
neuen
Darstellungsmöglichkeiten
zunehmend die Bedeutung des mobilen Internets für Werbetreibende.
wächst
10
Mobile
Webseiten und mobile Applikationen gewinnen an Bedeutung. Untersuchungen
ergaben, dass allerdings nur ein geringer Prozentsatz von Personen ausschließlich
Apps verwendet. Das lässt darauf schließen, dass der Browser in der mobilen
Internetnutzung
eine
wichtige
Rolle
spielt.11
Aus
diesem
Grund
brauchen
österreichische Unternehmen perfekte mobile Webseiten, in der Praxis ist das selten
der Fall.12
6 Vgl. Schwarz, 2011, S. 80f.
7 Vgl. Fischbach / Mack, 2008, S. 32.
8 Vgl. Fischbach / Mack, 2008, S. 29.
9 Vgl. Jeuter, 2012, S. 7.
10 Vgl. Golecki, 2012, S. 4.
11 Vgl. Rothstock, 2011, S. 836f.
12 Vgl. Jeuter, 2012, S. 7.
2
Der Einstieg in den mobilen Kommunikationskanal kann für ein Unternehmen
Wettbewerbsvorteile
bieten.
Mit
Mobile
Marketing
kann
der
Kunde
gezielt
angesprochen sowie gesteuert werden und der Commerce ausgebaut werden. Das
Feld beschränkt sich dabei nicht nur auf reinen Mobile Commerce (auch als MCommerce bezeichnet, d.h. Handel über das Mobiltelefon). Dieses Instrument wird
auch verwendet, um mögliche Kunden in den stationären Handel zu führen. Damit
macht es für beinahe jedes Unternehmen Sinn, Mobile Marketing einzusetzen. Mit
welchem Bestreben und in welcher Ausprägung hängt von den Produkten und der
Zielgruppe des jeweiligen Unternehmens ab.13
Wie alle Marketinginstrumente muss auch Mobile Marketing in ein Gesamtkonzept
integriert werden. Die korrekte Kombination der Komponenten eignet sich zur
Kundenbindung, Leadgenerierung oder Unterstützung des Verkaufs. In weiterer Folge
kann das Image und Branding einer Marke verstärkt werden. Die Chancen und Risiken
liegen jedoch nahe zusammen. Richtig eingesetzt, kann Mobile Marketing ein
zuverlässiges Werkzeug im Medienmix eines Marketingkonzepts sein. Bei falschem
Einsatz kann es von Fehlinvestitionen im besten Fall, bis hin zu Imageschäden
führen.14
Das Ziel vorliegender Arbeit ist, im ersten Schritt einen Überblick über das Mobile
Marketing zu verschaffen und in weiterer Folge die zwei Kanäle des Mobile Marketing,
die mobile Webseite und die mobile Applikation, zu untersuchen. Dabei sollen die
Eigenschaften,
technische
Grundlagen,
Vor-
als
auch
Nachteile
und
die
Erfolgsmessung herausgearbeitet werden. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die
Erforschung des effektiven Einsatzes von mobilen Portalen und Apps im Marketing von
Klein- und Mittelunternehmen. Es wird erarbeitet, ob einer dieser Kanäle für ein KMU
erfolgsversprechender ist und wie dieser Erfolg gemessen werden kann.
Aus der oben definierten Problemstellung lässt sich folgende zentrale Fragestellung
ableiten:
Welche Möglichkeiten erschließen sich für das Marketing eines KMU aus dem
Einsatz von mobilen Webseiten im Vergleich zu mobilen Applikationen?
13 Vgl. Hachen, 2009, S. 145.
14 Vgl. Hachen, 2009. S. 145f.
3
Im
.
Speziellen
wird
dabei
auf
folgende
Fragen
im
Theorieteil
eingegangen:
Welche verschiedenen mobilen Kanäle stehen im Rahmen des Mobile Marketing
zur Verfügung?
Welche Eigenschaften zeichnen eine mobile Webseite aus?
Welche Vor- und Nachteile liefert eine mobile Webseite?
Worum handelt es sich bei einer mobilen Applikation?
Welche positiven als auch negativen Aspekte liegen einer Applikation zugrunde?
Wie kann der Erfolg der mobilen Webseite als auch der mobilen Applikation
gemessen werden?
Im empirischen Teil vorliegender Arbeit werden nachfolgende Fragen bearbeitet:
.
In welcher Nutzensituation greifen Kunden auf die mobile Webseite und wann auf
eine mobile Applikation zu?
Ist es für KMU sinnvoll mobile Applikationen und mobile Webseiten parallel
einzusetzen?
Wie erfolgt die Erfolgsmessung der beiden mobilen Marketingkanäle - mobile
Webseite und mobile Applikation?
Was ist der Maßstab für Erfolg oder Nichterfolg einer mobilen Webseite und einer
mobilen Applikation?
Aufgrund der oben genannten Fragestellungen ergibt sich der Aufbau und die
methodische Vorgehensweise vorliegender Masterarbeit, wie im folgenden Kapitel
beschrieben.
1.2 Aufbau der Arbeit und Methodik
Die vorliegende Masterarbeit gliedert sich in sieben Kapitel. Das Thema wird in den
Kapiteln eins bis fünf zunächst theoretisch aufbereitet und behandelt. In diesem Sinne
wird eine eingehende Literatur- und Onlinerecherche durchgeführt. Aufgrund der
fortlaufenden und raschen Änderungen im Mobile-Marketing-Bereich werden nach
Möglichkeit nur aktuelle wissenschaftliche Fachbücher und Artikel aus Periodika zitiert.
Hinsichtlich des Neuigkeitsgehalts der Materie und aufgrund der Tatsache, dass zu
4
diesem Forschungsgegenstand momentan wenig wissenschaftliche Literatur verfügbar
ist, werden wissenschaftliche Blogbeiträge und Online Artikel für die Erstellung des
theoretischen Teils herangezogen. Im zweiten Teil der Masterarbeit, der empirischen
Forschung, werden mithilfe von Experteninterviews konkrete Daten bezüglich der
Möglichkeiten des Einsatzes der Marketingkanäle - mobile Webseite und mobile
Anwendung - erhoben und ausgewertet.
Kapitel 1 gibt einen Überblick über das zu behandelnde Thema und führt über die
Problemstellung zur zentralen Fragestellung und den darauf aufbauenden Detailfragen.
Im Anschluss werden die Gliederung und die inhaltliche Aufbereitung beschrieben.
In Kapitel 2 stehen Klein- und Mittelunternehmen im Fokus. Neben der Definition des
Begriffes KMU werden wesentliche Zahlen, Daten und Fakten präsentiert und der
Nutzen für die Gesellschaft skizziert. In weiterer Folge werden die Vorteile und
Marktchancen, die sich für KMU aus dem Einsatz von Mobile Marketing ergeben,
erläutert. Aufgrund der hohen Vergleichbarkeit der Länder im deutschsprachigen
Raum sowie fehlender Informationen im Bereich Online Marketing in Österreich,
werden
für
dieses
Kapitel
neben
österreichischen,
auch
deutsche
Studien
herangezogen.
Das darauffolgende Kapitel 3 bildet eine begriffliche Basis des Mobile Marketing und
definiert dieses. Zudem werden Einsatzbereiche und Erfolgsfaktoren, als auch
rechtliche Rahmenbedingungen abgefasst. Abschließend werden die einzelnen mobilen
Marketinginstrumente beschrieben.
Kapitel 4 stellt die beiden mobilen Marketingkanäle - mobile Webseite und App einander gegenüber und schafft eine klare Abgrenzung. Beide Kanäle werden
charakterisiert. Vor allem werden ihre Gestaltungskriterien, die Möglichkeit der
Erfolgskontrolle und die Vor- und Nachteile aufgezeigt. Im letzten Schritt wird
versucht ein Vergleich zu ziehen, ob sich ein KMU für den Einsatz einer mobilen
Webseite oder einer mobilen Applikation entscheiden sollte.
Die Conclusio des Theorieteils bildet in Kapitel 5 den Abschluss und fasst die
relevanten Punkte des theoretischen Teils zusammen.
In Kapitel 6 folgt die empirische Untersuchung, die sich auf qualitative Interviews mit
Experten aus der mobilen Branche stützt. Im ersten Teil dieses Kapitels werden das
Forschungsziel, der empirische Ansatz sowie die Forschungsfragen erläutert. Im darauf
folgenden Teil wird die methodische Vorgehensweise beschrieben und im weiteren
Verlauf
die
Datenauswertung
und
Inhaltsanalyse
nach
Mayring
durchgeführt.
5
Abschließend werden die Ergebnisse der qualitativen Untersuchung vorgestellt. Es
folgen ein Forschungsbericht und Handlungsempfehlungen für KMU.
Das abschließende Kapitel 7 widmet sich der Zusammenfassung. Die wichtigsten
Punkte der vorliegenden Arbeit werden
präsentiert und die Forschungsfragen
beantwortet.
6
2. Klein- und Mittelunternehmen
Das Untersuchungsfeld vorliegender Masterarbeit beschäftigt sich zunächst mit
österreichischen KMU. Ziel dieses Kapitels ist es einen Einblick über die Relevanz von
KMU in Österreich zu vermitteln. In weiterer Folge werden Chancen, die sich aus dem
Einsatz von Mobile Marketing für das Marketing eines KMU eröffnen, dargestellt.
2.1 Definition von KMU
Kleine und mittlere Unternehmen prägen die österreichische Unternehmenslandschaft
und haben eine hohen Einfluss auf die Wirtschaftsstruktur. 15 Zwei Drittel aller
Erwerbstätigen
in
Produktions-
und
Dienstleistungsbetrieben
werden
in
KMU
beschäftigt. Diese erwirtschaften rund 60 % der österreichischen Wertschöpfung und
leisten damit einen erheblichen Beitrag zum Steueraufkommen. 16 Nachfolgende
Tabelle 1 zeigt die absolute Unternehmensanzahl, in den nach Mitarbeiteranzahl
kategorisierten Größenklassen und stellt diese Werte in Prozentanteilen dar.
Unternehmen nach Beschäftigtengrößenklassen in Österreich (2010)
Größenklassen
absolut
%
1-9
269.899
87,4 %
10-49
32.684
10,6 %
50-249
5.085
1,6 %
KMU
307.688
99,6 %
250 <
1.068
0,3 %
Insgesamt
308.756
99,9 %
Tabelle 1: Anzahl der Unternehmen nach Beschäftigungsgrößenklassen17
Zudem werden, wie aus Tabelle 1 ersichtlich, 99,6 % aller österreichischen
Unternehmen als KMU kategorisiert, nur 0,3 % der Betriebe in Österreich sind
15 Vgl. WKO, 2012, S. 2.
16 Vgl. Reinhardt et al., 2007, S. 13.
17 Vgl. Abbildung: Statistik Austria, 2012, S. 1, Stand vom: 01.11.2012.
7
Großunternehmen. Von insgesamt 308.756 österreichischen Unternehmen zählen
307.688 zu KMU.
Auf den ersten Blick erscheint die Unterteilung in Klein-, Mittel- und Großunternehmen
problemlos. In der Literatur finden sich allerdings eine Vielzahl von möglichen
Auffassungen und Abgrenzungsarten. In einem ersten Schritt, können KMU mittels
quantitativer und qualitativer Aspekte unterschieden werden.18
Zu den qualitativen Merkmalen von KMU zählt die enge Verbindung von Unternehmen
und Eigentümer. In der Regel liegen die Geschäftsführung und das Eigentum in
Händen des Inhabers. KMU haben eine umfangreichere Eigenständigkeit und Freiheit
hinsichtlich der strategischen Ausrichtung, als große Konzerne. Das ist darauf
zurückzuführen, dass das Eigentum, die Haftung als auch die Verantwortlichkeit für
alle unternehmensrelevanten Entscheidungen, bei einer Führungsperson liegen. Das
wirkt sich in weiter Folge auf die Organisation, Führung und das Auftreten des
Unternehmens auf dem Markt aus.19
Laut einer Empfehlung der EU Kommission vom Jänner 2005 wird ein KMU anhand von
vier quantitativen Kriterien festgelegt – Mitarbeiteranzahl, Umsatz, Bilanzsumme und
Unabhängigkeit.20 Idealtypisch sollten alle Kriterien gleichermaßen erfüllt sein, in der
Praxis ist das schwer realisierbar. Die entscheidende Rolle bei der Differenzierung der
Unternehmen nach Größengruppen leistet in der Realität die Anzahl der Mitarbeiter. 21
Nachfolgend werden die vier Merkmale erläutert:
Mitarbeiteranzahl
Das relevanteste Kriterium zur Abgrenzung eines KMU bildet die Anzahl der
Mitarbeiter. KMU werden bis zu einer Mitarbeiteranzahl von 249 definiert. Ab einer
Mitarbeiteranzahl von 250 handelt es sich um ein Großunternehmen. Innerhalb dieser
Kategorisierung wird zwischen

Kleinstunternehmen bis zu neun,

Kleinunternehmen zwischen zehn bis 49 sowie

Mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten unterschieden. 22
18 Vgl. Pichler et al., 1997, S. 11.
19 Vgl. Fischbach / Mack, 2008, S. 17.
20 Vgl. WKO, 2012, S. 3.
21 Vgl. WKO, 2012, S. 3.
22 Vgl. WKO, 2012, S. 3.
8
Als Mitarbeiter werden Personen, die Lohn- bzw. Gehaltsempfänger sind, für den
Betrieb tätige Personen und mitarbeitende Eigentümer sowie Teilhaber bezeichnet.23
Die
Mitarbeiterzahl
inkludiert
Vollzeitbeschäftige
unter
Einbeziehung
von
mitarbeitenden Eigentümern und Ausschluss von Lehrlingen.24
Umsatz und Bilanzsumme
Der Umsatz und die Bilanzsumme stellen die zwei finanziellen Kriterien bei der
Einteilung eines Unternehmens nach Größenklassen dar. Beide Kriterien müssen bei
dieser Kategorisierung gleichermaßen berücksichtigt werden, weil die ausschließliche
Würdigung
des
Umsatzes
eine
Verzerrung
zwischen
Produktions-
und
Handelsunternehmen zur Folge hätte, da letztere erwartungsgemäß mehr Umsatz
erzielen. Aus diesem Grund sollten Umsatzhöhe und Bilanzsumme zusammengeführt
werden. Tabelle 2 zeigt die Schwellenwerte für KMU übersichtlich auf.
Tabelle 2: Schwellenwerte für KMU25
23 Vgl. WKO, 2012, S. 3.
24 Vgl. Mugler, 2008, S. 20.
25 Quelle: Europäische Kommission, 2006, S. 14, Stand vom: 24.09.2012.
9
Die Tabelle lässt erkennen, dass sich der Begriff KMU in Kleinstunternehmen,
Kleinunternehmen
Unternehmens
und
richtet
Mittelunternehmen
sich
nach
aufteilt.
Die
Mitarbeiteranzahl,
Größenklasse
Jahresumsatz
eines
und/oder
Jahresbilanzsumme. Als ein Kleinstunternehmen bezeichnet man demnach einen
Betrieb, der weniger als zehn Mitarbeiter hat und dessen Jahresumsatz und
Jahresbilanzsumme nicht mehr als zwei Millionen Euro übersteigt. Bei bis zu 50
Mitarbeiter und zehn Millionen Euro Jahresumsatz und Jahresbilanzsumme, spricht
man von einem kleinen Unternehmen. Übersteigt die Mitarbeiteranzahl nicht 250
Angestellte und liegt ein Unternehmen beim Jahresumsatz nicht über 50 Millionen Euro
oder einer Jahresbilanzsumme von 43 Millionen Euro, handelt es sich um ein mittleres
Unternehmen.
Unabhängigkeit
Um
zu
verhindern,
dass
Großunternehmen
durch
formale
Aufspaltung
oder
Ausgliederung von Teilunternehmen Förderansprüche beantragen können, muss ein
KMU unabhängig sein.26 Ein KMU ist im Sinne der EU-Kommissionsempfehlung dann
unabhängig, wenn nicht mehr als 25 % seines Kapitals oder seiner Stimmanteile im
Besitz eines oder mehrerer Unternehmen sind, die nicht die Kriterien eines KMU
erfüllen. Dieser Wert kann überstiegen werden, wenn das Unternehmen Eigentümer
öffentlicher
Beteiligungsgesellschaften,
Universitäten,
Risikokapitalgesellschaften,
Forschungszentren ohne Gewinnabsicht oder institutioneller Anleger ist und diese
keine Kontrolle über den Betrieb ausüben. Die zweite Möglichkeit über diesen
Prozentsatz zu kommen ist, wenn die Annahme getroffen werden kann, dass aufgrund
der Kapitalstreuung nicht mehr als 25 % des Kapitals im Besitz eines oder mehrerer
Unternehmen ist, die nicht als KMU gewertet werden.27
2.2 Nutzen und Bedeutung für die Gesellschaft
Jedes Unternehmen, sowohl KMU als auch Großbetrieb, zeichnet sich dadurch aus,
dass es für ihre Bezugsgruppen, Stakeholder und Shareholder wichtig ist. Die
Relevanz eines Unternehmens ergibt sich aus der Art und Intensität der Beziehung
dieser Personen zu dem Betrieb. Ökonomisch gesehen müssen KMU spezielle
Leistungen für spezielle Märkte erbringen – Leistungen, welche Großunternehmen
26 Vgl. Mugler, 2008, S. 21.
27 Vgl. WKO, 2012, S. 3.
10
nicht anbieten oder nicht günstiger anbieten. Daraus entsteht Einkommen für die
Anbieter - darin inkludiert sind Unternehmer, Arbeitnehmer als auch externe
Bezugspersonen, wie beispielsweise Zulieferer. Der Nutzen von KMU geht über diese
ökonomische
Komponente
Antriebskräfte,
wie
hinaus
und
Selbstverwirklichung
inkludiert
und
ebenfalls
Freude.
Zwar
metaökonomische
spielen
auch
für
Großunternehmen metaökonomische Antriebskräfte und Werte eine Rolle, umso mehr,
je mehr individuelle Vorlieben von Führungspersonen in die Entscheidungsfindung mit
einbezogen werden. KMU haben allerdings für die Gesellschaft und für die persönlichen
Bedürfnisse der Individuen besondere Bedeutung, da sie über die bloße wirtschaftliche
Leistung hinaus in die gesellschaftliche Ebene hineinwirken. 28 Viele KMU setzen sich in
ihrem
sozialen
und
ökologischen
Umfeld
ein
und
tragen
somit
eine
hohe
gesellschaftliche Verantwortung. Der Einsatz von Unternehmen für Themen des
Gemeinwohls wird als Corporate Citizenship (CC) bezeichnet. Mittels solcher CCAktivitäten wird eine Win-Win-Situation für Wirtschaft und Öffentlichkeit angesteuert,
die die Steigerung der Lebensqualität und der Standortbedingungen in der Region zum
Ziel haben soll. Unternehmen die sich beispielsweise an Bildungseinrichtungen
engagieren, indem sie Sachspenden oder Workshops anbieten, unterstützen auf der
einen Seite die Ausbildung von Jugendlichen und erhalten andererseits Kontakt zu
zukünftigen potenziellen Mitarbeitern oder Kunden. 29
2.3 Zahlen, Daten und Fakten
Laut der von telegate AG in Auftrag gegebenen Studie zum Thema „Mittelstand und
Werbung 2011“ geben KMU für Marketing- und Werbemaßnahmen im Durchschnitt
1.000 bis 5.000 Euro pro Jahr aus. Die Budgetbereitschaft für Marketingzwecke hat im
Vorjahresvergleich branchenübergreifend zugenommen – Marketing wird verstärkt als
wesentlicher Bestandteil der Geschäftsführung angesehen. Der Marketing-Mix wird
breiter aufgestellt als noch in den Jahren davor. Traditionelle Printmedien dominieren
zwar weiterhin den Werbemarkt: 85 % der KMU investieren ihr Werbebudget in
Anzeigen, regionale Tageszeitungen und Branchenbücher. Das entspricht einem
Zuwachs von 15 % im Vergleich zum Jahr 2010. Online-Medien gewinnen allerdings an
Bedeutung. Bereits 76 % der befragten Firmen nutzen die Chance der OnlineVermarktung – fast ein Drittel mehr als im Jahr davor.30
28 Vgl. Mugler, 2008, S. 40-42.
29 Vgl. Fischbach / Mack, 2008, S. 18f.
30 Vgl. telegate AG, 2011, S. 6f.
11
Für online Marketingzwecke investieren KMU, laut einer im Jahr 2009 durchgeführten
Käuferportal-Studie,
durchschnittlich
4.000
Euro.
Der
Nutzen
von
online
Marketingmaßnahmen wird von den befragten Unternehmen höher bewertet, als der
von klassischen Medien.31 Das dokumentiert auch eine GfK-Studie. Demnach suchen
Verbraucher verstärkt im World Wide Web nach regionalen Unternehmen und
Dienstleistern. Mit 23 % der mobilen Suchanfragen nach gewerblichen Einträgen
gewinnt die Suche via Browser und App am Smartphone an Bedeutung. Im Bereich
digitaler Vermarktung und punktgenauer Kundenansprache seitens der Betriebe liegt
allerdings noch wesentlicher Nachholbedarf vor.32 Eine nicht adäquate Vertretung
eines KMU im mobilen Internet kann sich rasch zu einem Wettbewerbsnachteil
entwickeln.33
Nur sehr wenige Unternehmen gehen das Thema Mobile Marketing strategisch an. Mit
einer geplanten und konsequenten Strategie können Unternehmen, die Erster am
Markt sind ihren Kunden den Service offerieren, den die Konkurrenz durch einen
fehlenden mobilen Auftritt bis dato versäumt hat. Viele Unternehmen möchten den
mobilen Trend mitmachen, indem sie eine kaum ausgereifte App entwickeln, nur um
im App-Store vertreten zu sein. Außer Acht gelassen wird, dass eine Anwendung dem
Kunden einen Nutzen bieten muss, da sonst der Erfolg der App scheitert, in die
üblicherweise viel Zeit und Programmieraufwand gesteckt wurde. 34
Auch in punkto Erfolgskontrolle und Werbeeffizienzmessung sind KMU nachlässig.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen wertet nicht aus, ob die investierten
Werbebudgets ein messbares Ergebnis liefern. Gründe hierfür sind vielfältig. Als
häufigster Ablehnungsgrund wird Skepsis hinsichtlich der Werbewirkung genannt. Des
Weiteren ist den Betrieben oftmals nicht bewusst, welcher Zeitaufwand dafür
aufgebracht werden muss und wie zweckmäßig und effizient gemessen wird. Das
fehlende Wissen
Werbemaßnahmen
zeichnet
sich
auch
prüfen. Kontrolliert
bei
den
wird
40
anhand
%
der KMU
ab, die ihre
„händischen“ Zählens von
Anfragen, dem Neukundenzuwachs oder der Umsatzentwicklung. Erst 20 % der
Betriebe arbeiten mit punktgenauen Online-Reportingsystemen.35
31 Vgl. Käuferportal, 2009, S. 6.
32 Vgl. telegate AG, 2011, S. 2.
33 Vgl. Reiberger, 2011, S. 1.
34 Vgl. Grabs / Bannour, 2011, S. 353f.
35 Vgl. telegate AG, 2011, S. 9.
12
2.4 Vorteile und Marktchancen für KMU
Der mobile Internetmarkt ist noch relativ jung, die Nachfrage steigt aber stetig und
sollte von Unternehmen nicht unterschätzt werden. Preiswerte Mobilfunktarife und
immer leistungsfähigere mobile Endgeräte machen es den Kunden simpler und
reizvoller das Internet über mobile Endgeräte zu nutzen. KMU können durch
individuelle Konzepte im Bereich des Mobile Marketing mehr Marktanteile erreichen,
vor allem wenn sie Vorreiter auf diesem Gebiet sind und einen ansprechenden,
brauchbaren, mobilen Service anbieten.36 Zurzeit stützt sich der österreichische Markt
im Bereich Mobile Marketing auf Banner und mobile Applikationen. Zahlreiche neue
Technologien sind aber bereits auf dem Vormarsch. Experten sind sich einig, dass im
Mobile
Marketing
zukünftig
viel
Potenzial
liegt,
auch
wenn
momentan
aus
technologischer und strategischer Betrachtung Verbesserungsmöglichkeiten vorliegen,
wie
zu
viele
verschiedene
Plattformen
und
zu
wenig
Budget
seitens
der
Unternehmen.37
Durch die Integration des Mobiltelefons als Kommunikationskanal in das Marketing
eines Unternehmens, kann eine maximale Reichweite erlangt werden. Basis für diesen
Erfolgsfaktor bildet die Möglichkeit der zeit- und ortsunabhängigen Kundenansprache.
Zudem kann ein KMU mittels Mobile Marketing Streuverluste minimieren, da Kunden
und Interessenten personalisiert und individuell kontaktiert werden können. Weitere
Vorteile bilden die Interaktivität, Emotionalisierung und der Unterhaltungscharakter
der unterschiedlichen Maßnahmen. Seitens des Marketings ist Feingefühl gefragt. Um
die Vorteile des Marketings über das Mobiltelefon dauerhaft und effektiv zu nutzen, ist
eine Integration in den Marketing-Mix des Unternehmens unerlässlich.38 "Mobile
Marketing wird über kurz oder lang ein fixer Bestandteil im Marketing-Mix werden", ist
Herr Martin Pansy, General Manager von sms.at, überzeugt. "Die Menschen machen
immer mehr über ihr Mobiltelefon - es ist einfach nicht mehr ersetzbar und wird
dadurch zum idealen Instrument für Dialogmarketing bzw. Costumer Relationship
Management." Laut Experten ist es für Unternehmen die mobile Marketingmaßnahmen
erfolgreich nutzen möchten wichtig, für alle Kanäle, von online, über mobile, bis hin zu
Social Media und Tablets, die richtigen Inhalte und Werbeformen zu eruieren. In den
nächsten Jahren werden sich im Bereich des Mobile Marketing in Österreich viele
interessante Möglichkeiten bieten, von Kampagnen, die Mobile Couponing (= abrufen
36 Vgl. Bieh, 2008, S. 44.
37
Vgl. Mauerhofer, 2011, http://werbeplanung.at/dossiers/mobile-social/2011/09/mobile-marketingzu%CC%88ndet-die-na%CC%88chste-stufe, Stand vom: 19.01.2013.
38 Vgl. Holland, 2009, S. 85.
13
von Coupons über das Mobiltelefon), Apps, Web und Advertising inkludieren, bis hin zu
Technologien,
wie
Augmented
Reality
(=
computergestützte
Erweiterung
der
Realitätswahrnehmung) und NFC (Near Field Communication = das Bezahlen mit dem
Mobiltelefon).39
Aufgrund
der
einzigartigen
Möglichkeit
differenzierter
Kundenansprache mittels Mobile Marketing können Betriebe Konsumenten losgelöst
von ihren täglichen Routinen erreichen, nicht nur im Kontext ihrer Büros oder
Wohnzimmer. Das ermöglicht eine völlig neue Anwendungsform, die KMU die Chance
gibt, User mit relevanten Inhalten und Werbung zu erreichen. 40
2.5 Zusammenfassung
Bei rund 97 % aller österreichischen Unternehmen handelt es sich um Klein- und
Mittelbetriebe. Diese Firmen sind für den Markt, sowohl auf ökonomischer, als auch
metaökonomischer Ebene, von großer Bedeutung. Sie bieten Arbeitsplätze, spezifische
Leistungen und engagieren sich oftmals in ihrem sozialen und ökologischen Umfeld.
Um sich gegen Großkonzerne durchzusetzen und in der Menge nicht unterzugehen, ist
neben
einer
guten
Preis-,
Produkt-
und
Konditionenpolitik
auch
die
Kommunikationspolitik ein wesentlicher Bestandteil. In den letzten Jahren hat sich vor
allem
die
Telekommunikationsbranche
Unternehmen
nun
zahlreiche
stark
Möglichkeiten
weiterentwickelt
Kunden
gezielt
und
und
bietet
den
persönlich
anzusprechen. Viele österreichische Unternehmen nutzen diesen mobilen Kanal bis
dato noch nicht entsprechend. Das geht einerseits auf fehlende Wissen hinsichtlich
Mobile Marketing zurück, andererseits steht den Marketingverantwortlichen oftmals
nicht genügend Budget zur Verfügung. Der Einsatz von Mobile Marketing würde KMU
allerdings zahlreiche Vorteile bieten. 2012 surften bereits 64 % aller Personen in
Österreich am Mobiltelefon und dieser Wert steigt kontinuierlich. D.h. weit mehr als
die Hälfte aller Österreicher nutzen bereits das mobile Internet und sind daher rund
um die Uhr, an jedem Ort erreichbar. Das ermöglicht Unternehmen eine zeit- und
ortsunabhängige Kundenansprache, die dazu personalisiert durchgeführt werden kann.
Dadurch
können
Streuverluste
minimiert
werden,
die
bei
klassischen
Kommunikationsmaßnahmen, wie Anzeigen, TV und Radio Spots, anfallen. Entscheidet
sich ein KMU dazu Mobile Marketing in seinem Betrieb zu implementieren, darf trotz
aller Euphorie nicht vergessen werden, dass dieses Instrument in den Marketing-Mix
des Unternehmens eingegliedert werden muss, damit ein einheitliches und stimmiges
39
Vgl. Mauerhofer, 2011, http://werbeplanung.at/dossiers/mobile-social/2011/09/mobile-marketingzu%CC%88ndet-die-na%CC%88chste-stufe, Stand vom: 19.01.2013.
40 Vgl. Rohm et al., 2012, p. 493.
14
Gesamtbild entsteht, das Kunden und Interessenten mit der Organisation in
Verbindung bringen. Des Weiteren muss beachtet werden, dass es nicht ausreichend
ist eine Maßnahme zu entwickeln, die anschließend sich selbst überlassen wird,
sondern
dass
laufende
Kontrollen
und
Erfolgsmessungen
nötig
sind,
um
die
Sinnhaftigkeit des Instruments zu erfassen und gegebenenfalls dieses zu adaptieren.
Abschließend
kann
festgestellt
werden,
dass
Mobile
Marketing
zwar
Wettbewerbsvorteile bieten kann und langfristig großes Potenzial hat, der richtige
Einsatz und Erfolgskontrolle aber wesentlich zum Erfolg und Misserfolg beitragen.
15
3.
Mobile Marketing
Das vorliegende Kapitel widmet sich der Darstellung des Untersuchungsgegenstandes
Mobile Marketing. Ausgehend von der Begriffsdefinition werden die Einsatzbereiche
und Erfolgsfaktoren von Mobile Marketing beschrieben. Danach werden die rechtlichen
Rahmenbedingungen in
Österreich
betrachtet
und
die Maßnahmen
die einem
Unternehmen zur Verfügung stehen vorgestellt.
3.1 Begriffliche Basis und Definition von Mobile Marketing
Mobile Marketing wird aufgrund der weiten Verbreitung von mobilen Endgeräten und
den steigenden technischen Möglichkeiten zunehmend bedeutender und attraktiver für
Unternehmen.41 Die Technikinnovation treibt den Markt voran, der mit über 13
Millionen Mobilfunkverträgen in Österreich bereits gesättigt ist. 42 Die Entwicklung von
Mobile Marketing wurde allen voran von Apple`s iPhone forciert. Aufgrund der
technischen Neuerungen werden immer wieder neue Mobiltelefone erworben. Das
Mobile Marketing entwickelt sich aus diesem Grund stark mit der Anzahl verkaufter
Smartphones, die den mobilen Internetzugang ermöglichen.43
Mobile Marketing ist ein neues Gerüst der Marketingkommunikation. Ansichten und
Begriffe zu diesem Thema sind zum Teil noch nicht ausgereift. Aus diesem Grund
besteht keine allgemeine Lehrmeinung.44
Laut Lammenett handelt es sich bei Mobile Marketing um Marketingmaßnahmen, die
unter Verwendung drahtloser Telekommunikation und mobiler Endgeräte, umgesetzt
werden. Bei den Endgeräten handelt es sich meist um Smartphones. Im Regelfall ist
das Ziel von Mobile Marketing die direkte Kundenansprache, die zu einem bestimmten
Verhalten animieren soll. 45
Auch Krum definiert Mobile Marketing als Summe beliebiger Marketingmaßnahmen,
die unter Verwendung mobiler Endgeräte gesetzt werden, mit dem Ziel etwaige
Kunden
mit
einer gewissen
Marketingbotschaft
zu
erreichen.
Eine konkretere
41 Vgl. Mühlfriedel, 2005, S. 18.
42 Vgl. RTR, 2012, S. 152.
43 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 189f.
44 Vgl. Reust, 2010, S. 17.
45 Vgl. Lammenett, 2012, S. 28.
16
Beschreibung sei schwer möglich, da der Term Mobile Marketing eine große Anzahl
verschiedener Maßnahmen inkludiert.46
Lehner et al. meint, dass Mobile Marketing mobile Methoden und Techniken für die
Produktpolitik,
Distributionspolitik,
die
Konditionenpolitik
und
die
Kommunikationspolitik umfasst.47
Hingegen bezeichnet Reust Mobile Marketing als grundlegende Strategie für Werbung,
die über mobile Endgeräte übermittelt wird. Die Strategie berücksichtigt dabei die
Eigenheiten, Einschränkungen und Möglichkeiten der Mobilkommunikation. Damit stellt
Mobile Marketing eine Bedingung für eine gelungene Marketingkommunikation auf
dem Mobiltelefon dar.48
In vorliegender Arbeit werden die zwei mobilen Marketingkanäle - mobile Webseite
und mobile Applikation - eingehender behandelt. Da erforscht wird, welcher dieser
Kanäle von KMU für die Informationsübermittlung an Interessenten und Kunden
optimaler Weise genutzt werden soll, wird auf der Definition von Lammenett und
Lehner
et
al.
aufgebaut.
Somit
wird
Mobile
Marketing
als
Summe
der
Marketingmaßnahmen, die über mobile Endgeräte gesetzt werden definiert und
inkludiert Mobile Advertising, anstatt es, wie von Reust propagiert, mit Mobile
Marketing auf einer Ebene gleichzusetzen.
Zur Begrifflichkeit des mobilen Endgeräts ist zu erwähnen, dass damit üblicherweise
ein Mobiltelefon gemeint ist. Aber auch Netbooks, Tablets, PDA etc. werden mit
diesem Begriff impliziert, vorausgesetzt sie haben Zugang zu kabellosen Netzwerken,
wie z.B. WLAN (Wireless Local Area Network) oder 3G. Für sinnvoll eingesetztes Mobile
Marketing ist es essentiell, dass das mobile Endgerät personalisiert ist, d.h. dass es
nur von einer Person verwendet wird.49
3.2 Einsatzbereiche des Mobile Marketing
Mobile Marketing umfasst alle kommunikativen Maßnahmen, die ein Betrieb unter
Zuhilfenahme der telefonischen Kontaktaufnahme über mobile Endgeräte veranlasst,
um Einfluss auf das Verhalten von Interessenten und Kunden auszuüben. In diesem
46 Vgl. Krum, 2012, S. 22.
47 Vgl. Lehner et al., 2005, S. 116.
48 Vgl. Reust, 2010, S. 57.
49 Vgl. Kaplan, 2012a, S. 130.
17
Kontext werden vier Einsatzmöglichkeiten des Mobile Marketing unterschieden.50
Abbildung 1 bietet einen Überblick über die Ausprägungen des Mobile Marketing aus
Unternehmenssicht.
Abbildung 1: Ausprägungen des Mobile Marketing aus Unternehmenssicht51
Die Abbildung zeigt, dass das Mobile Marketing für Unternehmen vor allem die mobile
Übermittlung und Gewinnung von Informationen, als auch den mobilen Verkauf und
die mobile bzw. reale Auslieferung von Produkten und Dienstleistungen umfasst.
Nachfolgend wird auf die jeweiligen Einsatzbereiche detaillierter eingegangen.
Mobile Informationsübermittlung durch Unternehmen
Durch Betriebe bereitgestellte mobile Information inkludiert Werbung, welche –
beruhend
auf
Informationen
verschiedenen
können
sich
Targeting
aufgrund
Konzepten
von
Location
–
mobil
Based
geliefert
Services
auf
wird.
den
Aufenthaltsort des Nutzers beziehen, wenn dazu das Einverständnis erteilt wurde.
Dadurch besteht die Möglichkeit z.B. Coupons die zu Kundenbindungszwecken
entwickelt wurden, gezielt auf die Gegend auszurichten, in der die Zielperson verweilt.
Routenplaner begünstigen das Ermitteln der geeigneten Angebote. 52
Das Mobiltelefon bietet unzählige Möglichkeiten Informationen mobil abzurufen. User
können auf standortunabhängige Informationen wie Nachrichten zugreifen oder mittels
Freundesradar eruieren, wo sich diese befinden, um zu prüfen ob ein spontanes
50 Vgl. Kreutzer, 2012, S. 317.
51 Quelle: Kreutzer, 2012, S. 317.
52 Vgl. Kreutzer, 2012, S. 317.
18
Treffen möglich wäre. Darüber hinaus können Tipps zu Restaurants, Geschäften und
Empfehlungen zu Angeboten in unmittelbarer Nähe eingeholt werden. 53
Mobile Informationen begrenzen sich aufgrund von Web 2.0-Anwendungen nicht nur
auf den Preis, denn lediglich ein Anbieter kann der Günstigste sein. Differenziert wird
zusätzlich über Qualitätsbewertungen. Während die meisten Markenartikel und
Handelsmarken
eine
normierte
Qualität,
losgelöst
vom
Bezugsort
vorweisen,
unterscheidet sich die Servicequalität vielerorts, wie beispielsweise ein schmackhaftes
Essen im Restaurant. Interessenten können sich auf die Erfahrungen anderer Kunden
stützen, welche Anbieter zuvor im Web 2.0 bewertet haben. Somit kann der
Preisnachteil
eines
Produktes
oder
einer
Dienstleistung
durch
ein
örtliches
Nahverhältnis kompensiert werden und für ein Unternehmen einen Qualitätsvorteil
sichern. In solch einem Fall hat die Information über einen Anbieter in unmittelbarer
Nähe einen Mehrwert für den Kunden, welcher sich in weiter Folge positiv auf das
Unternehmen auswirkt.54
Mobile Informationsgewinnung durch Unternehmen
Ein mobiles Endgerät und die Art und Weise, wie es verwendet wird, liefert
demografische
und
psychografische
Informationen
über
seinen
Besitzer. 55
Unternehmen können vom mobilen Kontakt zu Interessenten und Kunden profitieren,
indem sie Informationen generieren. Dazu eignen sich insbesondere Umfragen oder
Gewinnspiele.56 Jede Kundenantwort ist kostbar und hilft dem Unternehmen, seinen
Kunden besser zu verstehen, um entsprechend auf ihn einzugehen und zu reagieren.
Antwortet bspw. eine Peron per SMS (Response SMS) auf eine SMS-Nummer (SMS
Code), die im Zuge einer mobilen Marketingkampagne auf Produktverpackungen
aufgetragen wurde, erhält der Anbieter Informationen über den Kontext der
Kommunikation, den Kaufzeitpunkt und Bezugsort. Darüber hinaus bekommt das
Unternehmen
Informationen
über
Gewohnheiten,
Reaktionsgeschwindigkeit
und
Akzeptanz des Kunden.57
53 Vgl. Kreutzer, 2012, S. 317f.
54 Vgl. Kreutzer, 2012, S. 318.
55 Vgl. Krum, 2012, S. 23.
56 Vgl. Kreutzer, 2012, S. 318.
57 Vgl. Holland, 2009, S. 86.
19
Mobiler Verkauf und mobile Auslieferung von Produkten und Dienstleistungen
Virtuelle
Produkte
und
Dienstleistungen
bieten
die
Möglichkeit
einer
mobilen
Bestellung und einer ebensolchen Auslieferung. Das bezieht sich auf Musik, OnlineSpiele,
Videos,
Zeitungen,
Zeitschriften
und
Bücher
oder
beispielsweise
kostenpflichtige Angebote von News Providern. Diese können sofort auf dem mobilen
Endgerät
genutzt
werden.
Der
Kauf
virtueller
Produkte
und
Dienstleistungen
unterscheidet sich hinsichtlich der oben erläuterten Informationsübermittlung durch
die Zahlungstransaktionen. Diese Transaktionen, die zum Mobile Commerce zählen,
können ebenso eine Verbindung zum Aufenthaltsort des Nutzers aufweisen.58
Mobiler Verkauf von realen Produkten und Dienstleistungen
Reale Güter oder an eine physische Präsenz gekoppelte Dienstleistung können mobil
eingekauft werden. Auch mit diesen Anwendungen gehen Zahlungstransaktionen
einher, die zum Mobile Commerce gezählt werden. Es kann ein Bezug zum Standort
des Nutzers erfolgen, z.B. beim Kauf eines U-Bahn Fahrscheins oder der Kauf losgelöst
vom Aufenthaltsort erfolgen, wie bei einer Bekleidungsbestellung.59
3.3 Erfolgsfaktoren des Mobile Marketing
Das Mobile Marketing bietet spezifische Vorteile und Erfolgsfaktoren, die es im
Vergleich zu anderen Kommunikationsmitteln besonders macht. Dazu zählen die Ortund Zeitunabhängigkeit, Lokalisierung, Personalisierung und Individualisierung, seine
Interaktionsmöglichkeit und der Entertainment Faktor. Auf diese Kriterien soll im
vorliegenden Kapitel dezidierter eingegangen werden.
Ort- und Zeitunabhängigkeit
Die Ubiquität (Allgegenwärtigkeit) bringt eine wesentliche Wende in der Ökonomie mit
sich. Vor nicht allzu langer Zeit musste man, wenn man etwas benötigte, entweder in
ein Geschäft gehen, in dem es dieses Angebot gab oder der Anbieter musste zu einem
kommen. Mit der Internet Revolution änderte sich dieser Vorgang. 60 Das Mobiltelefon
ist mittlerweile zum permanenten Wegbegleiter avanciert. Theoretisch können
58 Vgl. Kreutzer, 2012, S. 318.
59 Vgl. Kreutzer, 2012, S. 318.
60 Vgl. Zobel, 2001, S. 44f.
20
Mobilfunknutzer ohne zeitliche Einschränkungen Werbebotschaften erhalten. Der
Empfang von Informationsdiensten, Incentives oder die Teilnahme an Gewinnspielen
ist überall und zu jeder Zeit möglich.61 Die Aufgabe der Marketingverantwortlichen
besteht darin abzuwägen, welche Informationen und Dienstleistungen dem Benutzer
wann übermittelt werden sollen.62
Lokalisierung
Im Gegenteil zur zeit- und ortsunabhängigen Kundenansprache, ist auch eine
Kundenansprache möglich, die von den Faktoren Ort und Zeit abhängt.63 Technologien
wie
GPS
(Global
Positioning
System),
GSM
(Global
System
for
Mobile
Communications), Bluetooth und RFID (Radio Frequency Identification) machen es
heutzutage möglich, den genauen Aufenthaltsort eines mobilen Endgeräts zu einer
bestimmten Zeit zu eruieren.64 Somit können einem User gezielte, individuelle
Werbebotschaften, die seinen Präferenzen entsprechen, an dem Ort an dem er sich zu
der Zeit aufhält, zugestellt werden. 65 Geht ein möglicher Kunde beispielsweise an
einem Laden vorbei, erhält er in Echtzeit einen mobilen Coupon, Informationen zu
Produkten oder Sonderaktionen. Durch diese Push Dienste können Impulskäufe
erwirkt werden.66 Diese Form der Kommunikation zieht Besorgnis hinsichtlich der
Privatsphäre der User nach sich und muss vorsichtig verwendet werden.67
Personalisierung und Individualisierung
Durch die Personalisierung wird eine individuelle Kundenansprache angesteuert, die
sich an den Richtlinien des One-to-One Direktmarketings und folglich auch denen des
Mobile Marketings orientiert. Es findet eine Abgrenzung zum Prinzip „one fits all“ statt.
Über
die
Handynummer
ist
jeder
Mobilfunkbenutzer
eindeutig
identifizierbar.
Werbebotschaften können mit Informationen aus der Kundendatenbank und CRMMaßnahmen
(Customer
Relationship
Management)
an
den
jeweiligen
Kunden
abgestimmt werden. Dadurch kann die Werbeeffizienz gesteigert werden. Diese
61 Vgl. Holland, 2009, S. 87.
62 Vgl. Lehner et al., 2005, S. 15.
63 Vgl. Holland, 2009, S. 87.
64 Vgl. Kaplan, 2012b, S. 17.
65 Vgl. Shankar / Balasubramanian, 2009, p. 119.
66 Vgl. Holland, 2009, S. 87.
67 Vgl. Shankar / Balasubramanian, 2009, p. 119.
21
Fokussierung fasst den gesellschaftlichen Trend zur Ich-Bezogenheit auf und befriedigt
die Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung und Individualisierung.68
Interaktivität
Von Interaktivität spricht man, wenn bei der Ansprache einer Person ein Rückkanal
über dasselbe Medium zur Verfügung steht. Das Mobiltelefon bietet den Vorteil, dass
es eine bidirektionale Kommunikation ermöglicht, sowohl auf sprachlicher als auch auf
textbasierter Ebene. Mobile Endgeräte erlauben es dem Empfänger unmittelbar auf
eine Nachricht zu reagieren und somit eine zweiseitige Kommunikation aufzubauen. 69
Durch die Interaktion eines Kunden mit einem Kommunikationsmittel setzt sich dieser
vertieft mit der Kommunikationsbotschaft auseinander. Das führt zu einer stärkeren
Aktivierung. Kommunikationsziele eines Unternehmens, wie die Verbesserung des
Image einer Marke, können dadurch besser erreicht werden.70
Entertainment und Emotionalisierung
Werbung muss einen Unterhaltungsfaktor bieten damit sie beachtet und im besten Fall
erinnert wird.
Der User stellt der mobilen Kampagne seine Zeit und seine
Aufmerksamkeit zur Verfügung, dafür möchte die Person unterhalten werden. 71 Mobile
Marketing ermöglicht durch die Einbindung von Sprache, Bildern, Musik und mobilen
Spielen, an jedem Ort und zu jeder Zeit Emotionen zu wecken. Bietet eine Kampagne
dem Benutzer Unterhaltung und Spaß, wird diese schneller weitererzählt und fördert
den viralen Effekt.72
3.4 Rechtliche Rahmenbedingungen des Mobile Marketing
Der folgende Teil befasst sich mit den rechtlichen Grundlagen des Mobile Marketing
und gliedert sich in gesetzliche Grundlagen, Mobile Permission Marketing und die
Verhaltensregeln der GSMA für Mobile Marketing.
68 Vgl. Holland, 2009, S. 88.
69 Vgl. Holland, 2009, S. 88.
70 Vgl. Kilian / Langner, 2007, S. 20.
71 Vgl. Mühlfriedel, 2005, S. 23.
72 Vgl. Holland, 2009, S. 89.
22
Vertrauen ist eine der obersten Prämissen im Mobile Marketing. 73 Unternehmen
müssen darauf achten, dass mobile Kampagnen Vertrauen und Schutz persönlicher
Daten forcieren.74 Aus diesem Grund sind Marketingverantwortliche verpflichtet, die
Gesetze und Normen für E-Mail und computergestütztes Marketing generell sowie die
Restriktionen für Telefonmarketing zu befolgen. Die betreffenden Gesetze sind häufig
undurchsichtig oder überschneiden sich. Gesetze zu Marketing und Messaging im
traditionellen Internet richten sich mehrheitlich auch an die entsprechenden mobilen
Varianten. SMS Marketing und Kommunikationsformen für die es auf Computern kein
Äquivalent gibt, werden zum Teil von Behörden oder Netzbetreibern geregelt.75
Um einen Konsens in den unübersichtlichen Gesetzesdschungel zu bringen, muss ein
einheitlicher
Rechtsrahmen
geschaffen
werden.
Dieser
muss
die
persönlichen
Datenschutzbelange der User und die Verarbeitung von Benutzerdaten, welche die
zentrale Grundlage für die Einbringung von Onlineangeboten und Onlinewerbung
bilden, miteinander in Einklang bringen. Vor allem deshalb, da viele Onlineanbieter
ihre Niederlassungen nicht im deutschen Rechtsraum haben.76
3.4.1
Mobile Permission Marketing
Mobile Werbebotschaften werden nach dem zielgruppenorientierten Basisprinzip des
Erlaubnis oder Permission Marketing übermittelt. Das bedeutet, dass ein User nur
dann Werbenachrichten erhält, wenn er sein ausdrückliches Einverständnis dazu erteilt
hat.77 Das geschieht entweder über Push bspw. bei Anmeldung über ein Webformular
oder SMS, oder per Pull bei standortbezogenen Marketingnachrichten, indem der
Benutzer
mithilfe
einer
Beschilderung
aufgefordert
wird,
die
Kommunikation
anzubahnen. Durch die Erlaubnis des Nutzers soll gewährleistet werden, dass dieser
nur Werbebotschaften erhält, die seinen Interessen entsprechen. 78 Die auf diese Weise
empfangenen Informationen sind vom Kunden explizit erwünscht und stellen keine
störenden Spam Nachrichten dar. Der Kunde wird persönlich angesprochen und
empfindet die zugesandten Daten als praktische Serviceleistung. Das Verfahren,
welches Unternehmen vorschreibt, dass der Empfänger vor der Kontaktaufnahme der
73 Vgl. Krum, 2012, S. 277.
74 Vgl. Rohm et al., 2012, p. 490.
75 Vgl. Krum, 2012, S. 277.
76 Vgl. Ehrlich, 2011, S. 106.
77 Vgl. Decker et al., 2006, S. 107, Stand vom: 20.01.2013.
78 Vgl. Krum, 2012, S. 285.
23
Übermittlung von Werbenachrichten zustimmen muss, bezeichnet man als Opt-in. Der
Kunde
hat
stets
die
Option
seine
Einverständniserklärung
zum
Erhalt
der
Kampagneninhalte zu annullieren (Opt-out). Werden trotz der Abmeldung weiterhin
Werbeinhalte zugesendet, kann der Empfänger rechtliche Schritte einleiten.79
Die Kernaufgabe des Mobile Permission Marketing ist der Aufbau einer langfristigen
und nachhaltigen Kundenbindung, in der Wissen über den Kunden gesammelt wird,
um
personalisierte und relevante Werbebotschaften zu versenden.80
3.4.2
Verhaltensregeln der GSMA für Mobile Marketing
Die GSM Association (kurz GSMA) ist eine im Jahr 1987 gegründete, weltweite
Industrievereinigung der GSM Mobilfunkanbieter. Heute vertritt sie mehr als 800
Mobilfunkanbieter.
Darüber
hinaus
sind
mehr
als
200
Hersteller
von
Netzwerkinfrastruktur und Mobiltelefonen Mitglied. 81
In vielen Teilen der Welt wurden rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen, um die
Bedenken bezüglich Privatsphäre und Datenschutz im Mobile Marketing zu zerstreuen.
Die Gesetze variieren jedoch von Land zu Land. In einer sich schnell entwickelnden
und
global
vernetzten
Informationsgesellschaft
stellt
das
eine
kontinuierliche
Herausforderung dar, da Online- und Mobilfunkanbieter eine Vielzahl an nationalen
Rechtsbestimmungen befolgen und gleichzeitig auch die Erwartungen der User an
Privatsphäre erfüllen möchten. Aus diesem Grund wurde eine Initiative geschaffen, mit
dem Ziel die allgemein anerkannten Grundsätze des Datenschutzes in internationalen
Instrumenten und Richtlinien, zum Schutz der Privatsphäre und des Datenschutzes
festzulegen. Folgende Leitsätze wurden dabei geschaffen 82:
Offenheit, Transparenz und Datenschutz - Verantwortliche Personen sollen den
Nutzern gegenüber offen und ehrlich sein und diese mit klaren, deutlichen, sichtbaren
und rechtzeitigen Informationen hinsichtlich ihrer Identität und ihrer Praktiken des
Datenschutzes vertraut machen.
79 Vgl. Oswald / Tauchner, 2005, S. 49ff.
80 Vgl. Schmich / Juszczyk, 2001, S. 88.
81 Vgl. GSMA, 2012a, http://www.gsma.com/aboutus/, Stand vom: 07.11.2012.
82 Vgl. GSMA, 2012b, S. 2-4, Stand vom: 07.11.2012.
24
Zweck und Verwendung - Zugang, Sammlung, Austausch, Weitergabe und die
weitere Verwendung persönlicher Benutzerdaten sollte auf die Erreichung legitimer
geschäftlicher Zwecke beschränkt werden.
Wahl und Kontrolle – Nutzern sollte die Möglichkeit gewährleistet werden zu wählen,
welche Daten sie offenlegen und diese jederzeit kontrollieren zu können.
Datenminimierung
und
Speicherung
-
Nur
das
Minimum
an
Informationen sollte notwendig sein, um Geschäfte abzuschließen.
persönlichen
Persönliche
Informationen dürfen nicht länger aufbewahrt werden, als es für legale geschäftliche
Zwecke notwendig ist oder um gesetzlichen Verpflichtungen zu erfüllen. Sie sollten
anschließend gelöscht oder anonymisiert werden.
Respektieren von Nutzerrechten - Benutzern sollten Informationen über ihre
Rechte hinsichtlich der Verwendung ihrer persönlichen Daten zur Verfügung gestellt
werden.
Sicherheit
-
Persönliche
Informationen
müssen
mit
angemessenen
Sicherheitsvorkehrungen, entsprechend der Empfindlichkeit der Information, geschützt
werden.
Bildung – Benutzern soll mittels Fragemöglichkeit der Schutz ihrer Privatsphäre
gewährleistet werden.
Kinder und Jugendliche - Eine Anwendung oder ein Dienst der sich an Kinder und
Jugendliche richtet sollte sicherstellen, dass die Sammlung, der Zugang und die
Nutzung
von
persönlichen
Informationen
unter
allen
gegebenen
Umständen
angemessen und mit innerstaatlichem Recht vereinbar ist.
Haftung und Vollstreckung - Alle verantwortlichen Personen sind verpflichtet
sicherzustellen, dass diese Prinzipien eingehalten werden.
3.5 Maßnahmen des Mobile Marketing
Mobile Marketingkampagnen werden in Push- und Pull Kommunikation unterteilt. Im
Push Modell werden Informationen proaktiv, das heißt ohne Anforderung des Nutzers
versendet. Voraussetzung hierfür ist das Permission Marketing. Im Gegenteil dazu
werden beim Pull Modell Nachrichten nur auf Anforderung des Empfängers zur
Verfügung gestellt.83
83 Vgl. Holland, 2009, S. 89.
25
Der Begriff Mobile Marketing umfasst eine große Zahl an verschiedenen Maßnahmen,
welche in diesem Kapitel jeweils kurz beleuchtet werden. Dazu gehören: SMS und
MMS, Bluetooth, Location Based Service, Augmented Reality, Mobile Search Engine
Marketing, Mobile Advertising, mobile Webseiten, mobile Anwendungen und Mobile
Tagging. Die Kanäle werden nachfolgend entsprechend ihrer zeitlichen Entwicklung
beschrieben.84
Short Message Service (SMS)
Bei SMS handelt sich um auf 160 Zeichen limitierte Textnachrichten, die von einem
Mobiltelefon auf ein anderes verschickt werden.85
Man unterscheidet zwischen zwei Messaging Optionen für SMS86:
Standard Advertising SMS: Das werbende Unternehmen versendet SMS Nachrichten
an ihm bekannte Telefonnummern, von denen es über ein Opt-in verfügt. Die Kosten
werden vom Werbenden getragen. Den Empfänger kostet die Aktion nichts.
Premium Advertising SMS: Der Kunde empfängt eine SMS oder sendet sie an eine
Zielnummer und entrichtet dafür einen gewissen Betrag. Premium SMS dürfen nur mit
Einverständnis des Kunden zur Kostenübernahme verschickt werden. Diese Art des
Versands kann auch für Download Bestellungen verwendet werden.
Multimedia Messaging Service (MMS)
Das Multimedia Messaging Service ist eine Weiterentwicklung des SMS. Mittels MMS
können multimediale Contents wie Bilder, Diashows, Audiodateien oder kurze Videos
versendet
werden.
Das
mobile
Endgerät
muss
das
Senden
und
Empfangen
unterstützen.87 Das MMS Marketing hat sich bis dato nicht durchgesetzt, da es keine
Plattformen gibt, die große Mengen an MMS versenden können. Die Durchführung
einer erfolgreichen MMS Kampagne wird durch die unterschiedlichen MMS Messaging
Standards der Netze und die divergenten Darstellungsmöglichkeiten der mobilen
Endgeräte erschwert.88
84 Vgl. Hachen, 2009, S. 145ff.
85 Vgl. Reust, 2010, S. 73.
86 Vgl. Reust, 2010, S. 73f.
87 Vgl. Alby, 2008, S. 202f.
88 Vgl. Krum, 2012, S. 134.
26
Bluetooth
Bluetooth ist ein Funkübertragungsstandard, mit dem Daten kostenlos empfangen
oder versendet werden können. Die Stärke dieses Kanals liegt in der Übertragung von
Daten. Konnten früher nur Texte und Bilder ausgetauscht werden, kann man
heutzutage bereits Dateien mittels Bluetooth übertragen. 89
Es existieren unterschiedliche Varianten des Bluetooth Marketing. Die Erste ist, dass
mittels eines Bluetooth Hotspots konfigurierte Botschaften, an alle Mobiltelefone die in
unmittelbarer Umgebung sind und Bluetooth aktiviert haben, versendet werden. Das
Handy fragt den Benutzer, ob der Inhalt gewünscht ist. Der primäre Kontakt wird
allerdings mit dem Bluetooth Signal hergestellt.90 Das Gerät muss dabei nicht in die
Richtung des Empfängers gerichtet sein, vielmehr kann es sich im Radius von bis zu
zehn Metern befinden.91 Die zweite Option ist, dass der Benutzer mit seinem
Mobiltelefon zu einem Bluetooth Hotspot geht, wo der Inhalt über eine kleine Stelle
des Hotspots bereitgestellt wird. Über unterschiedliche Flächen des Hotspots können
verschiedene
Medientypen
angeboten
werden,
bspw.
ein
Klingelton
oder
ein
Bildschirmhintergrund.92
Location Based Services (LBS)
LBS
sind
standortbezogene
Kommunikationstechniken
Dienste,
bereitgestellt
die
werden,
über
für
mobile
deren
elektronische
Durchführung
der
momentane Aufenthaltsort des dienstaufrufenden Nutzers bekannt sein muss und
deren Abwicklung an den Standort gebunden ist.93
Für die Bereitstellung eines ortsbezogenen Dienstes ist eine Ortung unerlässlich. Eine
Ortung kann mittels verschiedener Ortungsinstanzen erfolgen. Als Tracking bezeichnet
man den Vorgang der Ortung eines Gerätes. Ermittelt das Gerät den Standort
selbstständig, bezeichnet man das als Positioning. Es gibt drei Arten von Ortung:
durch manuelle Ortseingabe, durch ein spezielles Ortungssystem oder im Rahmen
eines drahtlosen Kommunikationsnetzes. 94
89 Vgl. Grabs / Bannour, 2011, S. 359.
90 Vgl. Alby, 2008, S. 56f.
91 Vgl. Zobel, 2001, S. 41.
92 Vgl. Alby, 2008, S. 56f.
93 Vgl. Turowski / Pousttchi, 2004, S. 73.
94 Vgl. Turowski / Pousttchi, 2004, S. 73.
27
Ein Beispiel zur Illustration des LBS ist die Suche nach einem Starbucks in Wien. Ein
Tourist möchte nach einer langen Stadtbesichtigung eine Pause machen und sich
einen Kaffee gönnen. Er startet auf seinem Mobiltelefon die Kartenapplikation und
„googelt“ nach einem Starbucks. Sogleich werden ihm alle Starbucks Filialen in
Reichweite angezeigt. Das Beispiel kann weiter ausgebaut werden: Indem die Person
an einem Starbucks vorbeigeht erhält sie via Bluetooth eine Nachricht auf das
Smartphone, welche sie informiert, dass beim Kauf eines Kaffees in dieser Filiale ein
Rabatt von 10 % gewährt wird.95
Augmented Reality (AR)
Augmented Reality steht für „Erweiterte Realität“ und beschreibt einen Modus der
Umweltwahrnehmung. Die reale Welt wird um virtuelle, digitale, computergenerierte
Informationen erweitert. Augmented Reality kann als Layer Modell gesehen werden,
welches die Realität mit virtuellen Ebenen bereichert und die faktische mit der
digitalen Welt zusammenführt.96
Das mobile Endgerät wird mit einem Softwareprogramm, einer nativen Applikation
ausgestattet. Es dient damit der Verarbeitung und Herausgabe von Daten, die über
einen Onlinezugang abgerufen werden. Die Kamera dient als Schnittstelle und
Sichtfenster zur Darstellung von AR. Digitale Informationen werden in Echtzeit in das
Videobild angepasst bzw. überdecken dieses. Die Kerncharakteristika von AR bilden
die Interaktionsmöglichkeiten in Realtime sowie die dreidimensionale Betrachtung der
Inhalte.97
Ein
Beispiel
Umweltwahrnehmung
Zusatzinformationen
für
des
über
AR
ist
der
Benutzers
das
Kamerabild
Handy-Reiseführer
wird
erweitert,
des
Mobiltelefons
„Wikitude“.
indem
gelegt
Die
digitale
werden. 98
Abbildung 2 zeigt einen Bildausschnitt dieses Programmes.
95 Vgl. Alby, 2008, S. 47.
96 Vgl. Rehder, 2011, S. 817f.
97 Vgl. Brendel / Neubauer, 2011, S. 867f.
98 Vgl. Rehder, 2011, S. 817f.
28
Abbildung 2: Wikitude App99
Diese Abbildung lässt erkennen, wie mittels Wikitude Symbole und Infos zu wichtigen
Gebäuden oder Sehenswürdigkeiten, in das via Kamera auf dem Display angezeigte
Stadtbild eingeblendet werden.
Mobile Search Engine Marketing (SEM)
Mobile Search Engine Marketing ist ein Sammelbegriff für jede Art von Marketing, das
von Suchmaschinen verkauft und zusammen mit Suchergebnissen dargestellt wird.100
SEM ist vor allem für die lokale Suche von bedeutendem Interesse. Mittels
Standortbestimmung aufgrund von GPS kann das Mobiltelefon feststellen, wo sich die
suchende Person befindet. Diesen Dienst können sich mobile Webseiten und
Anwendungen zunutze machen und lokal geeignete Inhalte präsentieren. Sucht man
bspw. in einer fremden Stadt in Google ein nahe gelegenes Sportgeschäft, wird
automatisch der Standort abgefragt und dem User werden entsprechende, lokale
Ergebnisse gezeigt. Örtliche Anbieter sollten daher einen guten Google Places Eintrag
listen, um lokal entdeckt zu werden.101
99 Quelle: Pössneck, 2012, http://www.silicon.de/41563084/augmented-
reality-apps/?pid=246, Stand
vom: 13.11.2012.
100 Vgl. Krum, 2012, S. 349.
101 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 204.
29
Mobile Advertising
Mobile Advertising impliziert Maßnahmen, bei denen ein Unternehmen sein Produkt
oder seine Dienstleistung mit Marketingbotschaften in Text- oder grafischer Form auf
Webseiten anderer Unternehmen bewirbt.102 Zum Kanal der mobilen Werbung werden
die konkreten Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen gezählt, die mit dem
Mobiltelefon durchführbar sind.103
Mithilfe von Mobile Advertising können Unternehmen ihre Werbekosten senken, da die
Herstellung digital und papierlos erfolgt. Die festgelegte Zielgruppe kann in Echtzeit
angesprochen werden. Die bereitgestellten Informationen können auf den aktuellen
Standort und die Vorlieben des Kunden angepasst werden. Zusätzlich ermöglicht
mobile Werbung den direkten Kundendialog und bietet die Möglichkeit Coupons oder
Werbebotschaften zu übermitteln, die der Empfänger immer bei sich hat. 104 Mobile
Advertising bietet zudem den einzigartigen Vorteil der Werbeumgebung. Diese ist auf
einem Mobiltelefon weniger überladen, da mobile Webseiten oftmals nur Platz für
einen oder zwei Banner haben. Dadurch intensiviert sich die Auswirkung der jeweiligen
Werbemaßnahme.105
Mobile Webseite
Mobile
Webseiten
werden
insbesondere
für
den
Gebrauch
auf
Mobiltelefonen
produziert und dienen der Darstellung von Inhalten auf mobilen Endgeräten. Mobile
Webseiten sind schlank, wodurch sie für langsamere Übertragungsraten und kleinere
Displays, wie es bei Handys üblich ist, vorteilhafter sind. 106 Durch farbige und immer
größere Displays eignen sich die Geräte mittlerweile, um Contents benutzerfreundlich
anzuzeigen. Das Zoomen des Bildschirms wird durch Multitouch Displays ermöglicht,
sodass einzelne Segmente der Webseite vergrößert veranschaulicht werden können. 107
102 Vgl. Krum, 2012, S. 109.
103 Vgl. Reust, 2010, S. 57.
104 Vgl. Reust, 2010, S. 57.
105 Vgl. Krum, 2012, S. 109.
106 Vgl. Reust, 2010, S. 82.
107 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 193.
30
Mobile Anwendung (App)
Mobile Anwendungen sind Programme, die mühelos und schnell heruntergeladen und
in ein Mobiltelefon integriert werden können. Bereitgestellt werden sie in App-Stores,
wo ein Überblick über alle erhältlichen Anwendungen geboten wird. Apps sind je nach
Anbieter entweder kostenlos oder kostenpflichtig verfügbar. Bei kostenpflichtigen
Applikationen handelt es sich bspw. um aufwendigere Spiele oder komplexe Software.
Im App-Store von Apple stehen den Nutzern mittlerweile über 300.000 Mobile
Anwendungen – von Games über Navigationssoftware bis hin zu interaktiven
Nachrichtenmagazinen zur Verfügung.108 Die relevantesten Kategorien bei Apps sind
Spiele, Unterhaltungsprogramme, Nachschlagewerke sowie Produktivitäts-Tools.109
Mobile Tagging
Mobile Tagging bezeichnet das Auslesen von Barcodes mittels der Kamera eines
mobilen
Endgerätes.
Dem
Benutzer
werden
die
Informationen
des
Barcodes
bereitgestellt. Üblicherweise werden URLs (Uniform Resource Locator) in den Barcodes
verschlüsselt, damit erspart sich der Benutzer das Abtippen. Erwähnenswert ist die
Verwendung von Codes, die nicht auf die eigentliche Ziel URL verweisen, sondern auf
eine, von der unterschiedliche Ziele konfiguriert werden können. Treten Änderungen
im internen URL System eines Unternehmens auf, kann damit gewährleistet werden,
dass die Codes auch zukünftig funktionieren.110
Mobile Tags können für unterschiedliche Ziele eingesetzt werden, wie bspw.
weiterführende Produktinformationen und Gewinnspiele auf Verpackungen oder in
einer Werbung. Das Tagging von Orten liefert Informationen zu einem Ort, an dem
man sich in dem Moment befindet. Eine Sehenswürdigkeit kann z.B. mit einem Tag
versehen sein, der auf eine Wikipedia Seite führt. Das Abtippen von Informationen auf
Visitenkarten wird durch Tags auf diesen erspart. 111
Einer der populärsten Codes, der auch von den meisten Readern gelesen werden
kann, ist der QR-Code. QR ist die Abkürzung für „Quick Response“. Beim QR-Code
handelt es sich um eine schwarz-weiße Matrix die Daten enthält, die durch eine
Software ausgelesen werden können. Viele Mobiltelefone können bereits QR-Codes
108 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 196.
109 Vgl. Krum, 2012, S. 347.
110 Vgl. Alby, 2008, S. 57f.
111 Vgl. Alby, 2008, S. 58.
31
lesen, da sie eine Kamera integriert haben.112 Abbildung 3 zeigt, wie der QR-Code in
der Praxis angewandt wird.
Abbildung 3: Erfassung des QR-Codes113
Die Abbildung stellt den Prozess des QR Scans dar. Durch das Ausrichten des Geräts
auf den QR-Code, wird dieser eingescannt. Daraufhin decodiert die Software des
Mobiltelefons diesen und der Kunde wird zu weiterführenden Informationen auf eine
Webseite geleitet.
Mittels
App
können
Smartphone
Nutzer
Barcodes
und
QR-Codes
scannen.
Unternehmen haben die Möglichkeit zusätzliche Informationen zu Produkten und
Events zur Verfügung zu stellen.114 Zur Verbreitung des Codes wird dieser oftmals in
Anzeigen,
Flugblättern,
Flyern,
Mailings
oder
auf
Plakaten
appliziert.
Der
Nutzungsvorteil des QR-Codes liegt darin, dass das fehleranfällige und zeitintensive
Eintragen einer Web-Adresse entfällt.115
Mobile Commerce (M-Commerce)
Bei M-Commerce handelt es sich um mobiles Online-Shopping.116 Darunter werden
alle Typen wirtschaftlicher Transaktion verstanden, bei der die Transaktionspartner im
Zuge von Leistungsanbahnung, Leistungsvereinbarung oder Leistungserbringung
mobile
elektronische
Kommunikationstechniken,
in
Verbindung
mit
mobilen
112 Vgl. Grabs / Bannour, 2011, S. 360.
113 Quelle: Kreutzer, 2012, S. 327.
114 Vgl. Grabs / Bannour, 2011, S. 360.
115 Vgl. Kreutzer, 2012, S. 327.
116 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 201.
32
Endgeräten,
verwenden.117
Als
M-Commerce
wird
ebenfalls
eine
Transaktion
bezeichnet wenn sie im Offline-Bereich beendet wird, bspw. ein Fahrrad, das per
Mobiltelefon gewählt und bezahlt wurde, aber im Geschäft abgeholt oder von dort
versendet wurde.118 Optimal ist dieses Modell für Produkte die standardisiert sind, d.h.
die der Kunde nicht zu sehen oder berühren braucht, bevor er den Kauf tätigt.
Beispiele dafür sind Bücher, CDs, DVDs, Videos oder Tickets. Mobile Commerce
beinhaltet zwei Komponenten: Mobile Shopping und Mobile Payment. Mobile Shopping
beschäftigt sich mit dem Kundendialog und erleichtert dem Klienten die Bestellung
aufzugeben. Mobile Payment auf der anderen Seite befasst sich mit der Thematik des
Zahlungsvorgangs, wie Sicherheit und Kreditkartenbetrug. 119
3.6 Zusammenfassung
Beim
Mobile
Marketing
handelt
es
sich
um
einen
sehr
jungen
Bereich
der
Marketingkommunikation, der in den nächsten Jahren stark an Bedeutung gewinnen
wird. Die Einsatzgebiete sind dabei sehr umfassend. Ein Unternehmen kann seinen
Kunden mithilfe von Mobile Marketing mobile Informationen übermitteln oder Daten
über seine Klienten gewinnen. Darüber hinaus kann der reale Verkauf in den mobilen
Bereich verschoben werden. Das passiert, wenn der Kunde seinen Einkauf über den
mobilen Kanal tätigt und die Auslieferung ebenfalls über das Endgerät erfolgt oder der
Kauf mobil abgewickelt wird, das Produkt oder die Dienstleistung allerdings physisch
geliefert wird.
Die Maßnahmen zur Umsetzung von Mobile Marketing sind sehr vielfältig und reichen
von den klassischen SMS und MMS, über Bluetooth, Location Based Service, Mobile
Advertising, Mobile Tagging, Mobile Search Engine Marketing, hin zur Augmented
Reality, ein Kanal, der die reale Welt mit der virtuellen verschmelzen lässt. Für
vorliegende Arbeit von besonderer Relevanz sind die mobile Webseite und die mobile
Applikation, auf die im vierten Kapitel ausführlich eingegangen wird.
Bei der Implementierung von mobilen Kampagnen müssen Unternehmen beachten,
dass laut Permission Marketing keine unerlaubten Werbebotschaften zugestellt werden
dürfen. Dem Erhalt solcher Nachrichten muss im Vorhinein ausdrücklich zugestimmt
werden. Dem Kunden muss jedenfalls immer die Möglichkeit offen stehen, dieses
Einverständnis wieder rückgängig zu machen.
117 Vgl. Turowski / Pousttchi, 2004, S. 1.
118 Vgl. Zobel, 2001, S. 3.
119 Vgl. Jaokar / Fish, 2006, S. 197.
33
Da rechtliche Rahmenbedingungen von Land zu Land variieren und viele Kampagnen
länderübergreifend laufen, wurden von der GSMA Richtlinien geschaffen, die die
allgemein anerkannten Grundsätze des Datenschutzes in internationalen Instrumenten
und Richtlinien zum Schutz der Privatsphäre und des Datenschutzes festlegen, um
diese für Marketingverantwortliche zu erleichtern.
34
4. Gegenüberstellung mobile Webseite vs. mobile
Applikation
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit mobilen Webseiten und mobilen Anwendungen.
Eingegangen wird auf die strategische Ausrichtung der beiden Kanäle. Die Instrumente
werden in ihrem Aufbau beschrieben und Gestaltungsrichtlinien erläutert. In weiterer
Folge wird die Möglichkeit der Erfolgsmessung angeführt. Abschließend werden die
zwei Maßnahmen einander gegenübergestellt und es wird versucht herauszuarbeiten,
wann ein sinnvoller Einsatz der mobilen Webseite gegeben ist und wann eine mobile
Applikation genutzt werden sollte.
4.1 Strategische Ausrichtung der beiden Kanäle
Ein Unternehmen das in das mobile Web einsteigen möchte muss zuerst klären, ob
eine Applikation entwickelt werden soll oder ob eine mobile Webseite erstellt werden
soll.120 Für die Entscheidung mobile Webseite oder mobile Applikation ist eine MobileMarketing-Strategie erforderlich. Das Unternehmen muss seine Zielgruppe und deren
soziodemografische Zusammensetzung kennen. Der Schwerpunkt sollte entweder auf
die Markeninszenierung oder auf den Verkauf gelegt werden. Die nahtlose Integration
der Mobile Strategie in die bestehende Marketingstrategie ist ebenfalls von großer
Bedeutung. Die Klärung dieser Punkte ist die Voraussetzung für mobile Services, die
für das Unternehmen und seine Klienten Nutzen bringen.121
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass Unternehmen, die über eine stark
heterogene und breite Kundengruppe verfügen und für die speziell die Reichweite
zählt, sich für eine mobile Webseite entscheiden sollten. Der Vorteil des mobilen
Portals ist, dass alle mobilen Endgeräte mit einem Service erreicht werden können. 122
Im Gegenteil dazu müssen mobile Applikationen für jede technische Plattform (iPhone,
Android
etc.)
einzeln
ausgearbeitet
und
entwickelt
werden.
Dafür bieten
sie
außergewöhnliche Möglichkeiten für Markeninszenierung und Verkauf. Besonders die
Entwicklung von Kreativkampagnen sowie die Realisierung von aufwendigen Verkauf-
120 Vgl. Alby, 2008, S. 103.
121 Vgl. Bader, 2011, S. 857.
122 Vgl. Bader, 2011, S. 857.
35
Services mit hohem ROI (Return on Investment = Investitionsrentabilität) ist mithilfe
von Apps durchführbar.123
4.2 Mobile Webseite
Um Kundenbindung zu erzielen reicht es heutzutage nicht mehr aus, einfach nur im
mobilen Internet präsent zu sein. Eine mobile Webseite muss nicht nur den Kern einer
Marke erfassen, sondern dem Kunden wichtige Gründe bieten, die Plattform wiederholt
zu besuchen. Der Zielgruppe muss ein echter Mehrwert geboten werden, sodass die
Konsumenten die mobile Webseite bestenfalls als Bookmark abspeichern.124
4.2.1
Klassische Webseite als Ausgangspunkt
Die Basis jeglicher Online Kommunikation bildet eine Webseite. Entsprechend dem
jeweiligen Geschäftsmodell wird das Angebot eines Unternehmens präsentiert. Früher
oder später kommen alle potenziellen Kunden, die durch Suchmaschinen oder andere
Werbeformen angelockt werden, mit der Webseite in Berührung. Aus diesem Grund
hat sie nicht ausschließlich funktionalen Charakter, sondern prägt als Eingangsportal
eines Unternehmens das Image bei Interessenten, noch bevor diese sich eine Meinung
über Produkte und Dienstleistungen bilden können. Wie die Webseite wahrgenommen
wird, entscheidet mitunter auch über einen möglichen Kaufabschluss.125
Zwei
wichtige
Begriffe
in
Zusammenhang
mit
Webseiten
sind
Usability
und
Accessibility. Usability bezeichnet die Nutzbarkeit oder Benutzerfreundlichkeit einer
Webseite. User sollen sich problemlos zurechtfinden und Funktionen unkompliziert
nutzen
können.
Zugänglichkeit
Accessibility,
und
Nutzbarkeit
zu
Deutsch
einer
Barrierefreiheit,
Webseite
für
bezeichnet
körperlich
und
die
geistig
eingeschränkte User.126
123 Vgl. Bader, 2011, S. 857.
124 Vgl. Prislin, 2011, S. 862.
125 Vgl. Kilian / Langner, 2007, S.33.
126 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 520-522; S. 747.
36
Die zentralen Aspekte einer benutzerfreundlichen Webseite sind127:

Nutzerfokussierung

Leserfreundliche Texte

Informationsarchitektur und Navigationsstruktur

Layout und Design
Auf diese Punkte wird im nächsten Kapitel detaillierter eingegangen.
4.2.2
Gestaltung einer mobilen Webseite
Die beste Voraussetzung für einen mobilen Internetauftritt ist eine bereits vorhandene
klassische Webseite. Das Motto bei der Erstellung einer mobilen Webseite sollte
lauten: „Mobil machen, nicht einfach kleiner machen“. Das bedeutet, dass es nicht
ausreicht alles etwas kleiner darzustellen, nur weil Inhalte auf einem kleineren Display
angezeigt werden. Bei der Gestaltung als auch bei der Wahl der Inhalte muss auf den
Kontext der Mobilität eingegangen werden. Dazu zählen die Informationsarchitektur,
das mobile Webseiten-Design und die inhaltliche Struktur.128
Informationsarchitektur
Eine relevante Strategie für die Entwicklung mobiler Portale ist die Architektur der
Webseite. Der Begriff Architektur bezieht sich dabei auf die Struktur der Webseite und
deren Verfügbarkeit im Internet.129 Es handelt sich hierbei um eine Schnittstelle
zwischen
den
bereitgestellten
Inhalten
und
deren
Darstellung.
Zu
der
Informationsarchitektur gehören der Ablauf von Interaktionsmöglichkeiten eines
Nutzers sowie eine durchdachte Konzeption der Gliederung und Anwendung von
Funktionalität, Inhalt und Information in einem System. Mobile Webseiten sollten im
Idealfall über ein eigenes Konzept der Bedienung und Darstellung der Informationen
verfügen. Denn sowohl in der Navigationsstruktur als auch bei der Ausgabe der
Informationen und der Seitenstruktur existieren hinsichtlich der Usability Differenzen
zur Desktop Version.130 Viele Webseiten disponieren bis dato noch nicht über eine
geeignete Webseiten-Architektur. Aus diesem Grund versäumen diese Unternehmen
127 Vgl. Kilian / Langner, 2007, S.33.
128 Vgl. Bieh, 2008, S. 50.
129 Vgl. Krum, 2012, S. 180.
130 Vgl. Bieh, 2008, S. 55.
37
Möglichkeiten, an die Kunden zu verkaufen, die mit mobilen Endgeräte auf diesen
Webseiten surfen.131
Die einfachste Form der Webseiten-Struktur ist eine hierarchische Gliederung, wie sie
in Abbildung 4 dargestellt wird.
Home
Sektion 1
Seite 1.1
Sektion 2
Seite 2.1
Seite 2.2
Sektion 3
Sektion 3.1
Seite 3.1.1
Sektion 3.2
Seite 3.2.1
Seite 3.1.2
Abbildung 4: Hierarchische Webseiten-Struktur132
Das Konzept dieses Aufbaus bildet eine Startseite (Home), die über Unterseiten
verfügt (Sektionen), welche wiederum Subseiten beinhalten (Sektionen und Seiten).
Dazwischen können Links gesetzt werden, welche die einzelnen Seiten miteinander
verbinden. In der Praxis ist der Aufbau einer Webseite für gewöhnlich komplexer und
setzt sich aus mehr Dimensionen zusammen, als in dieser Grafik dargestellt wird.133
Damit ein Besucher komfortabler auf einer Webseite navigieren kann, ist es essentiell
ihm eine gewisse Form von Feedback zu geben, an welcher Stelle in der WebseitenStruktur er sich befindet. Die eingeschränkten Display Ressourcen eines Mobiltelefons
machen diese Aufgabe schwieriger als bei einer klassischen Webseite. Je mehr
Dimensionen ein Menü hat, desto komplizierter wird dessen Navigation. 134 Ein
Besucher hat am Mobiltelefon selten eine stetige Adressleiste, anhand derer er auf den
Seitenbereich, in dem er sich befindet, schließen kann. Eine Statusleiste ist in vielen
131 Vgl. Scott, 2012, S. 325.
132 Vgl. Abbildung: Pearce, 2011, p. 98.
133 Vgl. Pearce, 2011, p. 98.
134 Vgl. Jones / Marsden, 2006, p. 227.
38
Browsern auch nicht verfügbar. Der Betreiber einer Webseite sollte im title-Element
einer einzelnen Seite seine eigenen Interessen beiseiteschieben und beispielsweise
anstelle vom Firmennamen den aktuellen Seitentitel voranstellen. Statt Audi AG –
Unsere Standorte in Österreich könnte der Seitentitel übersichtlich Standorte Ö – Audi
AG lauten.135
Die Wahl der Architektur beeinflusst die Erfahrung mobiler User auf der mobilen
Webseite, die zur Verfügung gestellten Inhalte und das Ranking des mobilen Portals in
Suchmaschinen. Um die Verfügbarkeit im Internet zu gewährleisten, bestehen für
mobile Webseiten drei mögliche Architekturen136:
1. eine separate Domain für das mobile Portal
2. eine Subdomain oder ein Unterverzeichnis für mobile Endgeräte auf der
klassischen Webseite
3. Hybrid Seiten für mobile und traditionelle Geräte auf der klassischen Webseite
Bei selbstständigen Domains für mobile Geräte handelt es sich um für mobile
Endgeräte unabhängige Webseiten, die auf einer anderen Domain registriert sind, als
die der klassischen Webseite. Dieser Weg kann eine gute Wahl sein, wenn man
parallel über offline Marketingkanäle Benutzer auf die Domain leiten möchte.
Allerdings profitiert die mobile Webseite weder von den Links und den Besuchern,
noch vom Ranking der Suchmaschinen ihrer kassischen Webseite. Die Kosten einer
eigenständigen mobilen Webseite sind vergleichsweise höher, allerdings sinkt die
Notwendigkeit einer eigenen mobilen Webseite aufgrund der stetigen Verbesserung
mobiler Browser.137
Mobile Webseiten profitieren von ihrer klassischen Webseite, wenn sie sich auf
Subdomains und Unterverzeichnissen dieser befinden. Von den bereits bei separaten
Domains erwähnten Links, Rankings und Traffic, kann in diesem Fall ein Vorteil
gezogen werden. Die Erstellung solcher mobilen Webseiten ist relativ einfach und die
Inhalte können problemlos an kleinere Bildschirmgrößen adaptiert werden. Nachteile
bringt der doppelte Aufwand für die Pflege der beiden Webseiten. Änderungen der
klassischen Webseite müssen auf der mobilen Version nachgezogen werden.138
135 Vgl. Bieh, 2008, S. 56.
136 Vgl. Krum, 2012, S. 180f.
137 Vgl. Krum, 2012, S. 181.
138 Vgl. Krum, 2012, S. 182f.
39
Hybrid Seiten arbeiten mit Präsentationsanweisungen, sogenannten Cascading Style
Sheets (CSS). Mittels CSS wird die Anzeige der mobilen Webseite definiert. Beim
Aufruf
einer
Seite
programmierte
lädt
der
Browser
Layout, die Farben
und
das
Stylesheet
die Schriften
herunter,
welches
darstellt. Treten
das
nötige
Änderungen der Webseite auf, können diese unkompliziert durchgeführt werden,
indem nur eine einzige CSS Datei geändert wird. Durch den einmaligen Download
eines CSS, können später aufgerufene Seiten dieser Webseite schneller angezeigt
werden.139
Mobiles Webseiten-Design
Da der Großteil der mobilen Endgeräte relativ kleine Displays hat, sollte für die mobile
Webseite ein angepasstes Layout geschaffen werden. Die Informationen müssen
verdichtet und das Layout minimiert werden.140 Die momentane Entwicklung der
mobilen Webseiten-Programmierung tendiert zu Responsive Design. Mittels dieser
Variante können Webseiten erstellt werden, die auf jedem mobilen Endgerät optimal
angezeigt werden. Die Webseite erfasst das mobile Endgerät und passt die jeweiligen
Elemente selbstständig an. Der Nachteil liegt darin, dass ältere Browser wie der
Internet Explorer 7 und 8 die Webseiten nicht korrekt darstellen. Die andere
Möglichkeit des Webseiten-Designs ist die Erstellung dieser mittels CSS. Diese Version
achtet nicht auf die Bildschirmgröße des Endgerätes, sondern überprüft serverseitig
um was für ein Endgerät es sich handelt.141
Für die Erstellung eines mobilen Webseiten-Designs ist zu beachten, dass in der
mobilen Welt kein Standard hinsichtlich der Bildschirmgröße besteht. Diese hängt vom
Hersteller
und
Telefontyp
Bildschirmbreite.142
ab.
Das
wichtigste
Bildschirmmerkmal
ist
die
Mobile Endgeräte verfügen am häufigsten über eine Hochformat-
Anzeige ihres Displays. Die Herausforderung für den Gestalter liegt darin, mit geringen
Mitteln und unter Beachtung diverser Beschränkungen ein logisches und funktionales
Designkonzept zu erstellen.143 Einige Handys verfügen nicht über die Funktion von
unten rechts nach links zu scrollen, aber alle mobilen Browser können nach oben und
unten scrollen. Die beste Möglichkeit mit einem Großteil von Bildschirmseiten
139 Vgl. Krum, 2012, S. 183.
140 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 193f.
141 Vgl. Schwarz, 2012, http://www.blogwerk.com/2012/06/12/responsive-design-bereit-fuer-die-mobile-
revolution/, Stand vom: 20.01.2012.
142 Vgl. Krum, 2012, S. 202.
143 Vgl. Bieh, 2008, S. 67.
40
umzugehen, besteht in der relativen Positionierung und prozentualen Pixelangabe.
Dadurch können Inhalte für die Wiedergabe auf willkürlichen Bildschirmgrößen
verkleinert bzw. vergrößert werden.144
Die Angabe der Bildschirmgröße erfolgt in Breite x Höhe. 320 x 480 beschreibt somit
eine Bildschirmgröße in Hochformat, 480 x 320 ist dieselbe Größenangabe nur in
Querformat. Die am weitesten verbreitete Bildschirmauflösung ist 320 x 480.
Abbildung 5 zeigt die unterschiedlichen Bildschirmgrößen und Auflösungen mobiler
Endgeräte.145
Abbildung 5: Bildschirmauflösungen mobiler Geräte im Vergleich146
Der Grafik veranschaulicht, dass mobile Bildschirmgrößen in Portrait und Landscape
unterteilt werden. Zum Portrait zählen kleinere Formate von 96 x 65 bis 175 x
208/220, ab 240 x 320 bis 800 x 352/400/480 spricht man von Landscape. Die nötige
Auflösung wird mittels Diagrammlinie in ppi (pixel per inch = Maßeinheit der
Punktedichte) dargestellt. Kleinere Bildschirmgrößen kommen mit einer Auflösung von
100 ppi aus, im Bereich der Landscape werden zur guten Darstellung Auflösungen von
mindestens 150 ppi bis 250 ppi benötigt.
144 Vgl. Krum, 2012, S. 202f.
145 Vgl. Krum, 2012, S. 203.
146 Quelle: Krum, 2012, S. 203.
41
Die Navigationsleiste einer mobilen Webseite sollte möglichst klein sein und im Kopf
der Seite zu finden sein. Die Konsistenz der Navigation ist, wie auch bei klassischen
Webseiten wichtig, um die Benutzerfreundlichkeit zu garantieren.147
Eine Webseite muss gut leserlich sein. Im WAP (Wireless Application Protocol)
bestehen nur sehr beschränkte Möglichkeiten zur Schriftgestaltung. Viele älter oder
weniger ausgereifte Handys unterstützen nur eine, gelegentlich zwei Schriftarten für
die Darstellung. Unter keinen Umständen sollte deshalb die Funktionalität eines
Layouts von der Schriftart, Größe, oder Stärke der Schrift abhängig gemacht werden.
Somit wird eine Konsistenz auf der Webseite gesichert und die Leserlichkeit
gewahrt.148
Farben sind ein nützliches Gestaltungsmittel. Bei der Gestaltung einer mobilen
Webseite sollte diese allerdings sparsam und gut durchdacht eingesetzt werden. Der
Großteil mobiler Endgeräte besitzt zwar ein Farbdisplay, aber nicht jedes kann 16 Bit
(Binary Digit) Farbtiefe oder mehr darstellen. Farbkombinationen wie hellgrauer Text
auf weißem Grund, hellblauer Text auf hellgrünem Grund oder dunkelvioletter Text auf
schwarzem Grund sollten aufgrund der geringen Farbtiefe vermieden werden. 149
Inhaltliche Struktur
Grundsätzlich sollte bei Inhalten auf thematische Beständigkeit geachtet werden und
kaum bis gar nicht von der ursprünglichen Webseite abgewichen werden.150 Die
gleichen Inhalte sollten auf unterschiedlichen Endgeräten zur Verfügung stehen,
unabhängig davon, wie sie dargeboten werden. Ein auf einem Gerät erstelltes
Lesezeichen, sollte auch von einem anderen Gerät geöffnet werden können. 151 An
einigen Stellen ist es trotzdem sinnvoll, den Inhalt in alternativer Form auszulegen,
beziehungsweise eine Seite mit vielen Texten umzustrukturieren. 152 Große Seiten
sollten in kleinere aufgeteilt werden. Der Inhalt einer Seite sollte, ohne scrollen zu
müssen, auf einen Blick sichtbar sein. Durch die Aufspaltung der Seiten ergibt sich
außerdem eine verkürzte Ladezeit.153
147 Vgl. Alby, 2008, S. 119f.
148 Vgl. Pearce, 2011, p. 114f.
149 Vgl. Bieh, 2008, S. 69f.
150 Vgl. Bieh, 2008, S. 62.
151 Vgl. Alby, 2008, S. 118.
152 Vgl. Bieh, 2008, S. 62.
153 Vgl. Alby, 2008, S. 121.
42
Betreiber
einer
mobilen
Webseite
sollten
bei
der
Strukturierung
die
Inhalte
priorisieren. Je relevanter Inhalte sind, desto umfangreicher und prominenter dürfen
diese beim Aufruf einer Webseite sein. Normale Content Seiten sind aufgrund der
Linearität einer mobilen Webseite präsenter und können das Interesse der User
gezielter
auf
sich
ziehen.
Es
besteht
die
Möglichkeit
die
Reihenfolge
des
Navigationsmenüs zu verändern, um die Benutzerführung gezielt zu lenken. Das
bedeutet, dass der Benutzer unbewusst auf Inhalte aufmerksam gemacht werden soll,
die aufgrund seines mobilen Endgeräts von speziellem Interesse sein könnten. Die
Kontaktseite wird auf einem Mobiltelefon wahrscheinlich weitaus interessanter und
wichtiger sein als auf einem Desktop Gerät, da mit nur einem Tastendruck der
gewünschte Ansprechpartner angerufen werden kann.154
Bei der Entwicklung von Content für mobile Endgeräte sollte außerdem beachtet
werden, dass Suchmaschinen für mobile Versionen ein eigenes Rankingsystem nutzen.
Daher muss eine andere Strategie für die Suchmaschinenoptimierung gewählt werden,
um einen hohen Rang für die mobile Webseite zu erzielen. Eine sogenannte WebsiteMap ermöglicht die Auffindung des mobilen Contents durch Suchmaschinen. Handelt
es sich um ein ortsgebundenes Unternehmen müssen zusätzlich geografische
Deskriptoren zur Identifikation lokaler Anfragen gesetzt werden. Viele Kunden tippen
beispielsweise nur „Pizzeria“ in die Suchmaschine ein. Die Suchmaschine liefert
hingegen Ergebnisse der Lokale in unmittelbarer Nähe der Person. 155
4.3 Mobile Applikation
Apps sind Anwendungsprogramme, die dauerhaft auf das mobile Endgerät installiert
werden. Eine App muss zur Marke passen, Sinn machen und wiederkehrend Anreize
liefern sie zu nutzen, damit sie nicht gelöscht wird. 156 Ermittlungen haben ergeben,
dass viele Anwendungen nur einmalig installiert werden und nur fünf bis zehn Apps
regelmäßig verwendet werden. Eine Applikation muss so gestaltet sein, dass sie beim
ersten Ausprobieren viel Aufmerksamkeit generiert und der User diese gerne wieder
nutzt.157
154 Vgl. Bieh, 2008, S. 62f.
155 Vgl. Scott, 2012, S. 326.
156 Vgl. Prislin, 2011, S. 862.
157 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 196.
43
4.3.1
Arten von Apps
Es existieren drei
Formen
mobiler Anwendungen: native Applikationen, Web-
basierende Applikationen und hybride Applikationen. Auf deren Unterschiede wird in
weiterer Folge kurz eingegangen.
Native Applikation
Eine native App muss speziell für das gewünschte Betriebssystem programmiert
werden. Diese Art der Anwendung funktioniert ohne Internetverbindung direkt auf
dem mobilen Endgerät. Ihre Entwicklung geht auf den Wunsch zurück, über am PC
verfügbare Organizer Funktionen auch mobil zuzugreifen. Da für mobile Datendienste
unterwegs nicht immer genügend Bandbreite garantiert werden konnte, wurden Daten
im Büro mit dem Stand PC synchronisiert. Durch wachsende Prozessorleistungen,
steigende Speichervolumen und Komponenten wie Megapixel Kamera und GPS reiften
die Anwendungen und ermöglichen heutzutage Zugriff und Versand von Informationen
ohne Wartezeiten. Die User Experience ist in dem Fall die Beste, die Erstellung und
Betreuung allerdings relativ teuer.158
Web-basierende Applikation
Web-Apps laufen am Browser und nutzen die Web Technologie. Meist werden sie wie
vorhandene Web Anwendungen über den Browser angesteuert, die anstelle der Apps
treten und für die unterschiedliche Bedienung und Bildschirmgröße verschiedener
Endgeräte abgeändert wurden. Diese App-Art vereint die Vorteile des Internets
hinsichtlich der Wartung und Reichweite mit dem typischen Aussehen und Funktionen
von Apps. Daten können direkt am mobilen Endgerät gespeichert werden. Eine lokale
Installation ist nicht notwendig, daher können Änderung ohne großen Aufwand
durchgeführt werden. Die Daten sind aktuell, da auf die zentrale Datenbank
zugegriffen wird. Nachteile dieser App-Form sind die notwendige Internetverbindung
und die Tatsache, dass die Anwendung nur beschränkt in die Funktionen und die Lage
des mobilen Endgeräts integriert werden kann. Der Vertrieb über die App-Stores ist
nicht möglich.159
158
Vgl. Reiberger, 2012, http://blog.fonda.at/2012/03/nativ-hybrid-web-app-oder-darf-es-eine-mobilewebsite-sein/, Stand vom: 20.01.2013.
159 Vgl. Bremmer, 2010, http://www.computerwoche.de/a/native-oder-web-basierende-apps,2353736,2,
Stand vom: 10.01.2013.
44
Hybrid Applikation
Die hybride App kombiniert die Vorteile einer App und eines mobilen Portals. In einem
App-Layout werden Inhalte der mobilen Webseite dargestellt. Für den Benutzer ist
dies beinahe nicht ersichtlich. Das Unternehmen hat den Vorteil, dass es nicht
sämtliche Services für jede App neu programmieren muss, sondern bestehende mobile
Internet Services nutzen kann. Dadurch wird die Nutzung der App ermöglicht, auch
wenn keine Datenverbindung aufgebaut ist. Im Gegensatz zu nativen Applikationen ist
die User Experience, besonders bei komplexer Interaktion, nicht so gut. Die hybride
App wird über App-Stores vertrieben.160 Tabelle 3 zeigt eine Gegenüberstellung der
drei App-Arten.
Anforderung
Offline-Client
Online-Client
Hybridlösung
(Native App)
(Web-basierende App)
Datenaktualität
+
+++
++
Performance
+++
+/++
+++
Plattformunabhängigkeit
+
+++
+
Netzunabhängigkeit
+++
+
++
Sichere Datenübertragung
+++
+
++
Sichere Datenhaltung
+
+++
++
Anpassung des User
+++
+/++
+++
+
+++
++
Interface
Verwaltbarkeit
Tabelle 3: Auswahlkriterien für App-Formen161
Die Tabelle stellt die drei App-Formen einander gegenüber. Die Anforderungen die an
eine App gestellt werden, werden auf einer Skala von +++ (sehr gut) bis + (weniger
gut) bewertet. Aus dem Vergleich ist ersichtlich, dass native Applikationen und Webbasierende Applikationen beide jeweils vier Mal mit sehr gut bewertet wurden. Webbasierende Apps haben allerdings einen kleinen Vorsprung, da die Performance und
die Anpassung des User Interface mit + bis ++ (gut) bewertet wurden. Die Wertungen
dieser beiden App-Arten liegen konträr zueinander. Bietet die Web-basierende
Applikation
erstklassige
Datenaktualität,
Plattformunabhängigkeit,
sichere
Datenhaltung und Verwaltbarkeit, so sind diese vier Punkte bei der nativen Applikation
160 Vgl. Reiberger, 2012, http://blog.fonda.at/2012/03/nativ-hybrid-web-app-oder-darf-es-eine-mobile-
website-sein/, Stand vom: 20.01.2013.
161
Quelle:
Bremmer,
2010,
apps,2353736,3, Stand vom: 10.1.2013.
http://www.computerwoche.de/a/native-oder-web-basierende-
45
weniger gut. Umgekehrt brillieren native Applikationen hinsichtlich Netzunabhängigkeit
und sicherer Datenübertragung, als auch Performance und Anpassung des User
Interface, Web-basierende Applikationen schneiden dahingehend schlechter ab. Die
Hybridlösung bildet meist einen Mittelweg und erreicht, wie native Applikationen, bei
der Performance und der Anpassung an das User Interface sehr gute Werte, die
Plattformunabhängigkeit ist auch hier nicht gegeben.
Im Zuge vorliegender Masterarbeit liegt der Fokus auf nativen Applikationen, da es
sich um die „klassische“ App handelt. Die beiden anderen Formen werden aus mobilen
Webseiten abgewandelt und sind für KMU weniger relevant, da diese in erster Linie
eine mobile Webseite haben sollten, um Web-basierende Apps und hybride Apps
entwickeln zu können.
4.3.2
Mobile Betriebssysteme und App-Stores im Überblick
Für das Jahr 2012 werden über 50 Milliarden App-Downloads weltweit prognostiziert.
Die Zahl der erhältlichen Applikationen explodiert. Pro Monat werden durchschnittlich
acht neue Apps geladen. Um derzeit mit einer gratis App im Apple iTunes Store unter
die Top 25 zu kommen, muss diese täglich 50.000 Mal heruntergeladen werden. Die
Kunst ist aber nicht nur den Nutzer zur Installation zu bewegen, sondern ihn von der
regelmäßigen Nutzung zu überzeugen. 162
Eine Herausforderung bildet der stark fragmentierte Markt - 4.500 Endgeräte mit
teilweise verschiedenen Software- und Hardware-Komponenten sind erhältlich. Zurzeit
existieren vier wichtige mobile Betriebssysteme und App-Stores. Apps für diese
Betriebssysteme müssen alle individuell programmiert werden, da sich kein Standard
entwickelt hat. All diese Punkte stellen Marketingverantwortliche und Entwickler vor
große Hürden.163
Tabelle 4 bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Betriebssysteme, ihre
Verfügbarkeit, Vor- und Nachteile, Anzahl der auf den Plattformen verfügbaren
Applikationen und ihre Besonderheiten.
162 Vgl. Berger, 2011, S. 847.
163 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 198; Berger, 2011, S. 847.
46
Android
iOS
RIM
Windows
andere
(Samsung bada, Nokia/Intel
Meego, Oalm/HP WebOS)
Marktanteil 2011
38,90 %
18,20 %
14,20 %
20,30 %
4,3 %
App-Store
Google Android Market
Apple iTunes
Blackberry App World
Windows Phone Marketplace
Samsung Apps; Nokia/Intel;
Palm
App-Anzahl 2011
135.000
350.000
20.000
40.000
Vorteile
Schnellstwachsender
Store;
Sehr gute Qualität der Apps
Sichere und intuitive E-Mail-
Kooperiert
Apps können untereinander
durch Genehmigungsprozess
Anbindung;
Nokia Ovi Store; steigende
kommunizieren;
von
Geschäftskunden
unterstützt
Java
Apple;
Marktanteil
steigender
auch
im
geschätzt
bei
5.000
nun
mit
Marktanteile
B2B
dem
Nischen, interessant für Early
Adaptors und Markenfans
durch
Zusammenschluss mit Nokia
Bereich
Nachteile
Geräte sehr unterschiedlich
Restriktiv;
teils
Altes System; wenige Apps,
Wenige Apps; höhere Preise
Entwickler wandern zu großen
komplizierte Entwicklung
als in anderen Stores
App-Stores ab
30 %
30 %
meist ebenfalls 30 %
und
Playbook nur in Verbindung
„Echtes“
Entwickler;
iPods; in iTunes werden auch
mit Blackberry Smartphone
Anwendungen möglich
individualisierbare Oberfläche
Musik,
Podcasts,
Filme,
voll
des
Serien
und
Bücher
Wartezeiten
lange
durch
die
Prozesse
Provision
für
Verkauf
30 %
30 %
kostenpflichtiger Apps
Besonderheiten
Offene
Plattform
Smartphones
für
durch
Apps
auch
für
iPad
nutzbar;
vollwertige
Quertz-Tastatur;
Apps;
„Benachrichtigungs-
bereitgestellt; iCloud bringt
Erreichung
Center“
übersichtlicher
alle
Zielgruppe First choice
Push Nachrichten
als
Dienstleistungen
ins
der
Multitastking
von
Samsung
bada
bietet
Tablet Apps auch Apps für TVGeräte; Intel ebenso
zur
B2B-
Internet
Tabelle 4: Mobile Betriebssysteme und App-Stores im Überblick164
164
neben
Vgl. Abbildung: Berger, 2011, S. 848f.
47
Tabelle 4 zeigt die weltweit gängigen mobilen Betriebssysteme und App-Stores im
Überblick. Zu den derzeit wichtigsten Betriebssystemen zählen: Android, iOS, RIM und
Windows. Android hatte 2011 mit 38,90 % den größten Marktanteil an Smartphone
Betriebssystemen. In einigem Abstand folgte ihm Windows mit 20,30 %, dicht gefolgt
von iOS mit 18,20 %. An vierter Stelle lag RIM mit einem Marktanteil von 14,20 %.
Andere Betriebssysteme wie Samsung bada, Nokia/Intel Meego oder Oalm/HP WebOS
machten nur einen Bruchteil des Marktes aus.
Die Apps der jeweiligen Betriebssysteme sind technisch nicht kompatibel. Am Markt
werden kaum plattformübergreifende Lösungen angeboten. Welches Betriebssystem
und welche Geräte bedient werden sollen, hängt vom jeweiligen Markt und der
Zielgruppe ab. Handelt es sich um eine Business-to-Business (B2B) Zielgruppe, sollte
die App zumindest für Apple (iOS) und Blackberry (RIM) entwickelt werden. Für
Business-to-Consumer (B2C) Anwendungen eignen sich Android und Windows. Eine
hohe Reichweite ist ökonomisch gesehen meist nicht effizient möglich.165
4.3.3
Gestaltung einer mobilen Applikation
Eine mobile Applikation kann dann erfolgreich werden, wenn sie einen speziellen
Nutzen erfüllt, oder ein bestimmtes Service oder Entertainment bietet. Unternehmen
sollten langfristig, d.h. mehr in einer Plattform als in einer Kampagne denken. Der
Entwicklung von relevanten Inhalten kommt dabei große Bedeutung zu. Informationen
sollen marktspezifisch, zur Kultur und Ausstattung der Endgeräte des Marktes passen
und in der jeweiligen Landessprache angeboten werden. Die Anzahl der Downloads
steigt um ca. 18 % - 22 %, wenn eine mobile Applikation in der Landessprache
angeboten wird.166 Eine gute App muss außer dem Mehrwert den sie dem Kunden
bietet, ansprechend gestaltet und in weiterer Folge auch beworben werden, um nicht
in der Fülle der Konkurrenzanwendungen zu verschwinden. 167 Die Erstellung von
mobilen Applikationen kann sehr viel Zeit und Geld beanspruchen. Die Kosten für die
Entwicklung einer App sind, wie bei einer klassischen Webseite abhängig davon, wie
vielschichtig die Anwendung gestaltet ist. Eine App erfordert ein neues Produktdesign.
Von der Konzeption bis zum Layout und Programmierung muss alles neu entworfen
werden.168
165 Vgl. Berger, 2011, S.850.
166 Vgl. Berger, 2011, S. 855f.
167 Vgl. Krum, 2012, S. 166ff.
168 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 199.
48
Idealerweise sollte eine App so gestaltet werden, dass User diese ohne Erklärungen
und Hilfsstellungen benutzen können. Seitens des Entwickler ist es relevant, ein
Verständnis für das individuelle Nutzungsverhalten zu erlangen und diese bei der
Konzeption umfassend zu berücksichtigen.169
Die Gestaltung des Logos einer mobilen Applikation ist ein weiterer wesentlicher
Punkt. Dieses sollte ansprechend designt, ästhetisch und nicht überfüllt wirken. Ein
Benutzer sollte erkennen, ohne sich viele Gedanken darüber machen zu müssen,
welche Funktion die App hat. Auch der Name einer App ist von besonderer Relevanz,
um Benutzer zu gewinnen. Eine App muss präzise und ansprechend klingen. Im Titel
einer App sollte immer das Schlüsselwort enthalten sein, welches im Ranking am
bedeutsamsten ist. Damit wird eine schnelle Auffindung in App-Stores ermöglicht.170
Ebenso wichtig wie der Name ist eine attraktive Beschreibung. Diese kann Downloads
generieren, wenn User die Anwendung im Store gefunden haben. Die Beschreibung
sollte umfangreich
geschrieben
sein
und die verfügbaren
4.000
Zeichen
gut
ausnutzen. Eine adäquate Beschreibung gewährleistet ein häufigeres Aufscheinen in
den Suchergebnissen und erleichtert den Benutzern die Auffindung. Aufgrund
sprachlicher Hervorhebungen der Andersartigkeit der App und dem Wertgewinn, den
die
Zielgruppe
daraus
generiert,
wirkt
die
mobile
Applikation
ansprechender.
Überschriften, Aufzählungszeichen und Textformatierungen schaffen einen besseren
Überblick über den Text. Mithilfe knapper und simpler Sätze wird die Beschreibung
einfacher lesbar. Ausdrucksstarke Bilder sind bei der Bewerbung im App-Store von
Vorteil.171
Einen
weiteren
wesentlichen
Punkt
bei
der
Erstellung
einer
App
bildet
die
Preisgestaltung. Die Tatsache, dass das am öftesten im App-Store gesuchte Wort
„gratis“ ist, lässt darauf schließen, dass Menschen nicht für Applikationen zahlen,
wenn etwas Ähnliches umsonst zur Verfügung steht.172
Dem Mobile Communication Report 2012 ist zu entnehmen, dass nur 40 % der
Österreicher bereit sind für Apps zu zahlen. Durchschnittlich sind diese Kunden geneigt
2,20 Euro in eine Mobile Anwendung zu investieren.173 Möchte ein Unternehmen für
eine App einen gewissen Preis verlangen, ist eine kostenlose, reduzierte Version
169 Vgl. Golecki, 2012, S. 5.
170 Vgl. Krum, 2012, S. 168-170.
171 Vgl. Brandt, 2010, http://www.mobilemarketingwelt.com/2010/07/14/10-tipps-wie-sie-ihre-app-
erfolgreich-bewerben/, Stand vom: 15.01.2013.
172 Vgl. Krum, 2012, S. 168-170.
173 Vgl. Mobile Marketing Association / mindtake Research, 2012, S. 20.
49
dieser, einen Gedanken wert. Mittels einer „Light“-Version wird den Kunden ein
kostenfreier Download ermöglicht, der allerdings eingeschränkte Funktionalitäten
beinhaltet. Diese Vorgehensweise vereinfacht für den User den Einstieg auf die
kostenpflichtige App. Trotz der beschränkten Funktionen sollte der Klient einen guten
Eindruck von der Applikation bekommen und somit verleitet sein, die kostenpflichtige
Version zu kaufen. Der zweite Vorteil dieser Methodik ist, dass die mobile Applikation
zwei Mal in den Suchergebnissen aufscheint, einmal als Vollversion und einmal als
Gratis Version.174
Wie anfänglich bereits angesprochen ist die Bewerbung einer App wichtig, um
beachtet
und
heruntergeladen
zu
werden.
Hierzu
können
Mobile
Advertising,
klassische Werbemaßnahmen, virale Maßnahmen, Bewertungen sowie Kommentare im
App-Store genutzt werden. Mittels Mobile Advertising können Banner auf mobilen
Webseiten geschalten werden, die direkt auf die gewünschte Seite im App-Store
geleitet werden. Anzeigen in Printmedien können mit Hinweisen zur App versehen
werden oder einen QR-Code beinhalten, welcher in den App-Store führt. Die einfachste
Methode eine App zu bewerben ist diese auf sozialen Netzwerken über Freunde oder
Fan Pages zu verbreiten. Mittels einer integrierten Funktion, die die Weiterempfehlung
an Freunde ermöglicht, können Personen, die die mobile Anwendung bereits
verwenden, diese anderen vorschlagen. Damit können Unternehmen virale Effekte
nutzen. Zu erwähnen sind auch Bewertungen und Kommentare in den App-Stores,
welche aus zwei Gründen nennenswert sind. Zum einen kann auf Interessenten
Einfluss genommen werden, die App herunterzuladen. Zweitens wirken sich diese auf
das Ranking in den App-Stores aus. Top Anwendungen werden vor Apps ohne
Bewertung angeordnet. Um die Hürde der ersten Bewertung zu nehmen, sollten
Unternehmen Personen, die die mobile Applikation bereits getestet haben, dazu
ermuntern,
ehrliche
Erfahrungsberichte
zu
schreiben.
Damit
fällt
es
anderen
Anwendern leichter einen Testbericht zu veröffentlichen.175
Für gut durchdachte Konzepte, Planung und Umsetzung sowie die Kontrolle sollte
genügend Zeit und Budget eingeplant werden. Wichtig ist auch die Eingliederung der
App-Strategie in die Gesamtmarktstrategie. Das App sollte in allen internen und
externen Kanälen bekannt gemacht werden. Weiterentwicklung, Optimierung und
Anpassung an Trends sollte laufend erfolgen, um konkurrenzfähig zu bleiben. 176
174 Vgl. Krum, 2012, S. 170f.
175 Vgl. Krum, 2012, S. 166f.
176 Vgl. Berger, 2011, S. 856.
50
4.4 Erfolgskontrolle
„Planung
ohne
unmöglich.“177
Erfolgsmessung
ist
sinnlos,
Erfolgsmessung
ohne
Planung
Der Erfolg von Online-Kommunikationsmaßnahmen wird generell wie
der Erfolg aller anderen Kommunikationsaktivitäten gemessen. 178 Der Prozess der
Erfolgskontrolle erfolgt in vier Stufen 179:
1. Zielsetzung: Bevor die Kommunikation umgesetzt wird, muss im Unternehmen
Übereinstimmung über das zu erreichende Ziel geschaffen werden.
2. Erfolgskriterien: Danach müssen präzise Kriterien definiert werden, aufgrund
derer der Erfolg quantifizierbar wird. Das können beispielsweise Verkäufe pro Tag,
Seitenabrufe oder Informationsanfragen sein. Relevant ist, dass nur Kriterien
festgelegt werden, die tatsächlich für Erfolg stehen.
3. Benchmark: Die Erfolgsmessung ist die Gegenüberstellung der Erfolgskriterien mit
ausgesuchten Kennzahlen. Diesen Vergleich bezeichnet man als Benchmark. Vor der
Messung des Erfolgs, müssen zunächst Kennzahlen festgelegt werden. Dabei ist ein
planmäßiges
Vorgehen
von
Bedeutung.
Hat
eine
Seite
beispielsweise
13.400
Seitenaufrufe in einem Monat, kann erst im Verhältnis zu den Aufrufen der letzten
Monate beziehungsweise im Vergleich zu den Zahlen bedeutender Mitbewerber,
festgestellt werden, ob es sich um ein gutes Ergebnis handelt. Ob die Webseite Erfolg
hat, lässt sich allerdings erst feststellen, wenn man die Besucherzahlen in Vergleich zu
den Verkäufen setzt.
4. Soll-Ist-Vergleich: Die Auswertungen des Benchmarks sind mit der Zielsetzung zu
prüfen. Der Erfolg kann erst nach einem ausführlichen Soll-Ist-Vergleich beurteilt
werden.
Die zu messenden Erfolgskriterien sollten quantifizierbar sein. Das Mobile Marketing
bildet dafür hervorragende Möglichkeiten. Mittels Serverabfragen können Kennzahlen
zur
Erlangung
von
Verhaltenszielen
abgerufen
werden.
Komplizierter
ist
es,
Erfolgskriterien zu psychologischen Wirkungszielen zu bestimmen und diese zu
messen. Dazu müssen Unternehmen auf qualitative Datenquellen greifen. Abbildung 6
177 Kilian / Langner, 2007, S.151.
178 Vgl. Kilian / Langner, 2007, S.151.
179 Vgl. Haberich, 2011, S. 507-509.
51
zeigt
übersichtlich,
wie
Online-Kommunikationskampagnen
gemessen
werden
können.180
Erfolgsmessung von Online-Kommunikationskampagnen
Quantitative Mittel
Qualitative Mittel
Server-Abfragen
Blogs
Kennzahlen
Foren
Nachrichtenseiten
- Page-Views
- Downloads
- Zähl-Pixel
- Klicks
- Besuche
- HTTP-Requests
- Verweildauer
- Empfehlungsskripte
Soziale Netzwerke
Abbildung 6: Quellen der Erfolgsmessung181
Die Grafik zeigt, dass der Erfolg von online Kommunikationskampagnen quantitativ
und qualitativ erhoben werden kann. Mittels quantitativer Messung erhält man
aufgrund von Server Abfragen Kennzahlen, die vergleichbar gemacht werden können.
Zur Analyse von Server Abfragen bedient man sich Logfileanalysen. Logfiles beinhalten
alle
Informationen,
die
Nutzer
auf
der
Webseite
des
Anbieters
hinterlassen,
beispielsweise Datum und Uhrzeit des Zugriffs, die Reihenfolge, in der ein Besucher
die verschiedenen Seiten aufgerufen hat und die IP-Adresse (Alle Geräte erhalten eine
IP-Adresse, die an ein Netz oder das Internet angeschlossen sind. Dadurch werden
alle Computer identifizierbar.). Damit kann das Surfverhalten der Kunden auf der
Webseite analysiert werden und Ansätze für die Optimierung der Seite gewonnen
werden.182 Den größten Vorteil der Logfileanalyse bildet die Unwissenheit der Benutzer
darüber, dass sie beobachtet werden. Da sie sich deshalb normal verhalten, entstehen
180 Vgl. Kilian / Langner, 2007, S.152.
181 Vgl. Abbildung: Kilian / Langner, 2007, S.152.
182 Vgl. Kilian / Langner, 2007, S.153.
52
keine Verzerrungen. Dies ermöglicht eine präzise Erfolgskontrolle. Die Daten liegen in
Realzeit vor, allerdings relativiert der Aufwand der Datenaufbereitung diesen Umstand.
Als Grundlage der Kundensegmentierung können Logfiles nicht herangezogen werden,
da
sie
keine
Erfolgsmessung
Nutzerdaten
zählen
enthalten.
Seitenaufrufe,
Zu
den
Downloads,
Kennzahlen
der
Verweildauer
quantitativen
etc.
183
Diese
Kennzahlen werden nachfolgend kurz erläutert.
Page Impressions / Page Views
Diese Kennzahl gibt an, wie viele Seitenaufrufe eine Webseite durch User generiert
hat. Damit wird die Reichweite einer Webseite gemessen. Die Reichweite unterteilt
sich in Brutto- und Netto Reichweite. Brutto Reichweite bezeichnet alle summierten
Aufrufe. Die Netto Reichweite hingegen sortiert die Mehrfachaufrufe durch einen
Nutzer aus.184
Verweildauer
Ein guter Indikator wie interessant die Webseite von Besuchern erachtet wird, ist die
Verweildauer. Diese wird in Sekunden anhand von Bewegungen, Klicks und Blättern
gemessen und gibt an, wie lange sich Nutzer auf der Webseite aufhalten. Mit dieser
Kennzahl können User segmentiert werden, beispielsweise in „Power User“, welche die
Webseite ausgiebig nutzen und jene Personen, die die Seite sehr selten besuchen 185
Conversion Rate
Wie viele Besucher eine gewünschte Handlung gesetzt haben, kann mittels der
Conversion Rate prozentual zum Ausdruck gebracht werden. Eine Conversion kann
beispielsweise ein Kauf, eine Weiterempfehlung, Klicks, Anfragen, Anmeldungen oder
Aufträge sein. Auch eine Registrierung kann als Konversion (dt. Begriff) bezeichnet
werden, da ein unbekannter Nutzer zum Interessenten wird. Eine Firma muss genau
definieren, was Conversion für sie bedeutet. 186
Weitere Kennzahlen die gemessen werden können sind die Anzahl neuer versus
wiederkehrender Besucher, die Anzahl der Downloads, die Anzahl von Serviceanfragen
183 Vgl. Kilian / Langner, 2007, S.153.
184 Vgl. Reust, 2010, S. 210.
185 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 493.
186 Vgl. Grabs / Bannour, 2011, S. 99.
53
über die Webseite oder die Anzahl der Anrufe über die auf der Webseite speziell
angezeigte Hotline.187
Die Betrachtung und Analyse wichtiger Kennzahlen muss ein relevanter Bestandteil
der Entscheidungen im Unternehmen sein. Damit kann sichergestellt werden, dass die
erlangten
Bewertungen
Vertriebsmaßnahmen
und
Erkenntnisse
integriert
werden
in
die
zukünftigen
Marketing-
können. Die bedeutendsten
Zahlen
oder
im
Unternehmen sind diejenigen, die Einfluss auf zukünftige Entscheidungen haben
können. Diese sogenannten Key Performance Indikatoren (KPI) müssen wichtig genug
sein, um
auf Management
Ebene periodisch
Beachtung
zu
finden. KPI sind
Unternehmenskennzahlen, anhand derer man die Entwicklung bedeutungsvoller
Zielsetzungen oder kritischer Erfolgsfaktoren innerhalb eines Unternehmens ermitteln
kann. Dadurch erhält eine Firma die notwendige Transparenz und eine bestmögliche
Entscheidungsunterstützung.188
Die Erfolgsmessung qualitativer Daten erfolgt aufgrund der Auswertung von Einträgen
in Blogs, Foren, Nachrichtenseiten und sozialen Netzwerken. Die Auswertung solcher
Daten gestaltet sich aufwendiger und kann z.B. per Inhaltsanalyse erfolgen. 189
4.5 Vergleich mobile Webseite vs. mobile Applikation
In diesem Kapitel soll eine Gegenüberstellung der mobilen Marketingkanäle - mobile
Webseite vs. mobile Applikation - erfolgen und erfasst werden, in welcher Situation
welche Maßnahme mehr Sinn macht.
Die Vorteile von Apps sind facettenreich. Nach dem Download einer App hat der
Benutzer unlimitierten Zugriff, unabhängig von Ort und Zeit. Da native Apps keine
Netzwerkverbindung benötigen, besteht kein Risiko, dass hohe Gebühren anfallen. Die
Applikation
kann
lokale
Daten
verwalten
und
auf
viele
der
Funktionen
des
Mobiltelefons, wie beispielsweise die Kamera, zugreifen.190 Hinsichtlich des Designs
gibt es weniger Grenzen, als bei mobilen Webseiten. Dadurch kann eine höhere
Usability erzielt werden. Die Einbindung von mobil relevanten Mehrwerten wie GPS
187 Vgl. Haberich, 2011, S. 512.
188 Vgl. Haberich, 2011, S. 507.
189 Vgl. Kilian / Langner, 2007, S. 152.
190 Vgl. Pearce, 2011, p. 30.
54
und Bewegungssensoren lässt sich einfacher gestalten. Für regelmäßige User ist der
Zugriff per App meist unkomplizierter und schneller. 191
Die Nachteile einer mobilen Applikation sind, dass immer nur ein Teil der relevanten
Zielgruppe Zugriff auf diese App haben wird, falls diese nicht für alle Betriebssysteme
erstellt wurde.192 Bevor eine native Applikation benutzt werden kann, muss sie
installiert werden. Dieser Schritt stellt eine Hürde dar, die nicht von jedem Benutzer
wohlwollend überwunden wird.193 Außerdem rentiert sich eine App nur dann, wenn sie
es unter die erfolgreichsten im Ranking schafft. Soll eine App auf mehreren
Betriebssystemen laufen, fallen zusätzlich Kosten beim Umprogrammieren an. Es
existiert keine Möglichkeit eine iOS App auf einem anderen Gerät als dem der Firma
Apple zu nutzen.194 Zusätzlich fallen bei der Registrierung von Apps auf einer
Plattform oftmals Gebühren an.195
Dieser Umstand spricht für die mobile Webseite. Ein mobiler Webbrowser hat zwar (bis
dato) nicht die beste Laufzeitumgebung, um mit einer leistungsstarken App wie einem
Aktion Spiel mitzuhalten. Für viele andere Apps ist die mobile Webseite aber eine
mögliche Alternative, um einem mobilen Nutzer gute Ergebnisse zu liefern. Das mobile
Web bringt in dieser Hinsicht eine gewisse Attraktivität mit sich. Erstens, die Qualität
mobiler Browser ermöglicht interaktive Webinhalte. Es besteht die Option Webseiten
zu entwickeln, die nativen Applikationen kaum nachstehen. 196 Eine mobile Webseite
kann so optimiert werden, dass nicht auffällt, dass es sich um keine native Applikation
handelt. Der Unterschied ist, dass sie ohne Internetzugang nicht funktioniert.197
Zweitens, Geräte stellen vermehrt Schnittstellen für Applikationen zur Verfügung,
welche Zugang zu lokalen Funktionalitäten und zur Hardware des Mobiltelefons
ermöglichen. Somit können mobile Webseiten zum Teil auf Funktionen, die bisher nur
nativen Applikationen vorbehalten waren zugreifen, wie die Galerie und Kontakte. 198
Der dritte Grund, der für eine mobile Webseite spricht ist, dass diese nicht von Grund
auf neu erstellt werden muss. Es kann auf die Erfahrungen einer bestehenden
Webseite zurückgegriffen werden. Die Entwicklung eines mobilen Internetauftritts ist
191 Vgl. Bader, 2011, S. 858f.
192 Vgl. Kreutzer, 2012, S. 325.
193 Vgl. Alby, 2008, S. 106.
194 Vgl. Pearce, 2011, p. 32.
195 Vgl. Alby, 2008, S. 106.
196 Vgl. Pearce, 2011, p. 32f.
197 Vgl. Alby, 2008, S. 106.
198 Vgl. Pearce, 2011, p. 32.
55
in den meisten Fällen schneller als die einer App und kann plattformübergreifend, das
bedeutet analog für unterschiedliche Betriebssysteme von Mobiltelefonen, realisiert
werden.199 Tatsache ist, dass wenn die Entscheidung auf ein Betriebssystem fällt,
trotzdem viele potenzielle Kunden eine andere Plattform nutzen und dadurch verloren
werden. Eine mobile Webseite hingegen ermöglicht jedem Nutzer vom Tag ihrer
Einführung an, sie problemlos zu nutzen. Sollten Änderungen oder Erweiterungen
stattfinden, sind diese einfach zentral durchführbar. 200
Eine generell gültige Antwort für welchen dieser beiden Kanäle sich ein Unternehmen
entscheiden
soll,
kann
nicht
gegeben
werden.
Die
Entscheidung
hängt
von
unterschiedlichen Faktoren ab, wie der Zielgruppe, den Funktionen, welche erfüllt
werden sollen oder wie die Nutzer sie verwenden. 201 Bei der Wahl der für ein
Unternehmen
richtigen
mobilen
Marketingmaßnahmen
müssen
Marketingverantwortliche die Vor- und Nachteile der beiden Methoden berücksichtigen
und auch die Synergien die bei paralleler Nutzung entstehen können beachten. Des
Weiteren sollte ein Benchmark mit dem Wettbewerb durchgeführt werden.202
Welche dieser Varianten für ein spezifisches Unternehmen geeigneter ist kann mittels
einem kleinen Leitfaden eruiert werden. Wird der Kanal von Usern voraussichtlich
nicht häufig genutzt werden, ist eine mobile Webseite ausreichend. Möchte jemand
beispielsweise Einsicht in den Jahresbericht eines Unternehmens nehmen, wird diese
Person wahrscheinlich auf der Webseite der Firma suchen, statt die App des
Unternehmens herunterzuladen. Bei häufiger Nutzung des Kanals bietet sich allerdings
eine App an, z.B. eine Kino App für Reservierung von Tickets. Fällt die Entscheidung
aufgrund der Nutzungshäufigkeit auf eine App, müssen weitere Punkte bedacht
werden. Muss die App ohne Internetanschluss funktionieren? Soll mithilfe der App
Umsatz generiert werden? Sind Hardware-Komponenten des mobilen Endgeräts
erforderlich, auf welche eine Web-App keinen Zugriff hat? Trifft eines dieser Kriterien
nicht zu, fällt die Web-basierende App weg und übrig bleiben die native und die
hybride App. Möchte ein Unternehmen optimale Leistung und User Experience und
bzw. oder Zugriff auf spezielle Gerätefunktionen gewährleisten, dann – und nur in
diesem Fall - sollte nativ programmiert werden.203
199 Vgl. Düweke / Rabsch, 2011, S. 192.
200 Vgl. Pearce, 2011, p. 32.
201 Vgl. Alby, 2008, S. 106.
202 Vgl. Shankar / Balasubramanian, 2009, p. 126.
203
Vgl. Reiberger, 2012, http://blog.fonda.at/2012/03/nativ-hybrid-web-app-oder-darf-es-eine-mobilewebsite-sein/, Stand vom: 20.01.2013.
56
Prinzipiell kann festgehalten werden, dass wenn ein Unternehmen bei seinen Kunden
nicht den Anschluss verlieren möchte, es mindestens eine mobile Webseite anbieten
sollte. Eine mobile Applikation macht dann Sinn, wenn der User dadurch einen
Mehrwert erhält.204
204 Vgl. Lang, 2011, S. 37.
57
5. Conclusio
Die theoretische Bearbeitung des Themas und der Haupt- sowie Detailfrage ist an
dieser Stelle abgeschlossen. Die Conclusio soll die wichtigsten Erkenntnisse der bisher
erarbeiteten
Inhalte
aufzeigen
und
der
Beantwortung
der
im
ersten
Kapitel
aufgestellten Forschungsfragen dienen.
Mobile Marketing ist ein sehr junger und aktueller Kommunikationskanal, der in den
letzten Jahren stark gewachsen ist und in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen
wird. Maßnahmen die im Rahmen des Mobile Marketing gesetzt werden haben hohes
Potenzial, welches von Unternehmen, besonders von KMU, noch nicht entsprechend
genutzt
wird.
Unternehmen
können
aus
einer
Vielzahl
von
mobilen
Marketingmaßnahmen wählen. Angefangen mit der klassischen SMS, die in Standard
Advertising SMS und Premium Advertising SMS unterteilt wird. Bei der ersten Form
sendet das Unternehmen Nachrichten an Telefonnummern, von denen es im Vorhinein
ein Opt-in erhalten hat, bei der Premium Version empfängt oder sendet der Kunde
eine SMS an eine Zielnummer und bezahlt dafür eine gewisse Summe. Als
Weiterentwicklung der SMS steht das MMS zur Verfügung, mittels dessen multimediale
Inhalte versendet werden. Der Funkübertragungsstandard Bluetooth ermöglicht
Unternehmen kostenlose Datenübertragung, wenn sich Kunden oder Interessenten in
der Nähe eines Bluetooth Hotspots befinden und die Funktion aktiviert haben oder
Informationen unmittelbar anfordern. Unternehmen die Location Based Services
anbieten stellen den Usern standortbezogene Dienste zur Verfügung. Durch die
Möglichkeit des Tracking einer Person können aufgrund von LBS in Echtzeit relevante,
ortsbezogene
Informationen
übertragen
werden.
Augmented
Reality
hingegen
erweitert die Realität um digitale, virtuelle und computergenerierte Informationen. Die
reale Welt wird mit virtuellen Ebenen bereichert und bietet dem Konsumenten
Interaktionsmöglichkeiten und die dreidimensionale Betrachtung von Inhalten. Mobile
Search Engine Marketing kann mittels GPS den Standort von Nutzern eruieren und
somit
lokal
geeignete
Inhalte
präsentieren.
Mobile
Advertising
impliziert
Kommunikationsmaßnahmen bei denen ein Produkt oder eine Dienstleistung auf
Webseiten
anderer
Internetseiten
Firmen
werden
als
beworben
mobile
wird.
Für
Webseiten
mobile
Endgeräte
bezeichnet.
Mobile
entwickelte
Webseiten
ermöglichen, im Gegensatz zur klassische Webseite, die korrekte Darstellung der
Inhalte
auf
Smartphones,
Anwendungen,
auch
als
Tablets
Apps
und
Co.
bekannt.
Das
Pendant
Dabei
dazu
handelt
es
sind
mobile
sich
um
Anwendungsprogramme, die auf das mobile Endgerät heruntergeladen und integriert
werden. Programmiert werden kann alles, über Spiele, Navigationssoftware bis hin zu
komplexer Software. Das Auslesen von Barcodes mit der Kamera eines Mobiltelefons
58
bezeichnet man als Mobile Tagging. Unternehmen die ihren Kunden dieses Instrument
einsetzen stellen Informationen des Barcodes zur Verfügung. Der Kunde fotografiert
den Barcode und wird aufgrund dieser Aktion auf eine URL geleitet. Zum Mobile
Tagging zählt auch der bekannte QR-Code, der durch scannen einer schwarz-weißen
Matrix zu einer Webseite führt. Die letzte mobile Marketingmaßnahme die erwähnt
werden soll ist der Mobile Commerce. Dabei handelt es sich um mobiles OnlineShopping. Wie aus dieser Übersicht ersichtlich, sind die Anwendungsmöglichkeiten
vielfältig und müssen je nach den Marketingzielen eines Unternehmens gewählt
werden.
Speziell
eingegangen
wurde
in
vorliegender
Masterarbeit
auf
die
mobilen
Marketingkanäle - mobile Webseite und mobile Applikation. Möglichkeiten die sich für
das Marketing eines KMU aus dem Einsatz dieser beiden Instrumente ergeben sind
vielfältig. Durch die Ubiquität können Mobilfunknutzer ohne örtliche und zeitliche
Einschränkungen die mobilen Dienste nutzen. Auf mobile Webseiten und Apps kann
somit immer und überall zugegriffen werden. Wird für die Kunden ein Mehrwert
geschaffen, nutzen diese die Dienste eines Unternehmens häufig und die Firma oder
Marke bleibt positiv im Gedächtnis. Mittels Lokalisierung wie GPS können vor allem
Apps den Aufenthaltsort eines mobilen Endgeräts bestimmen und dem Unternehmen
wertvolle Informationen zum Kunden liefern. Die Möglichkeit der Interaktion mit dem
Kommunikationsmittel führt zu einer verstärkten Aktivierung und erleichtert die
Erreichung gesetzter Kommunikationsziele im Marketing. Durch die Einbindung von
Bildern, Sprache, Musik und mobilen Spielen kann ein Unternehmen Emotionen
wecken und Entertainment bieten. Gelingt das mit der mobilen Webseite oder der App,
erzählt der Benutzer davon und es entsteht ein viraler Effekt, der dem Unternehmen
zu mehr Bekanntheit oder besseren Image verhelfen kann.
Spezifika mobiler Webseiten sind die übersichtliche und gut leserliche Übermittlung
gesuchter Informationen auf den mobilen Endgeräten der Benutzer. Da der Anteil an
Smartphone Besitzern stetig wächst und diese über unlimitiertes Datenvolumen und
schnelle Übertragungsraten verfügen, wird heutzutage bei Bedarf, ob unterwegs oder
vom Sofa aus, im mobilen Internet gesucht. Unternehmen die in solchen Fällen eine
mobile Version ihrer Webseite anbieten sind ihrer Konkurrenz gegenüber klar im
Vorteil. Eine gut strukturierte und informative mobile Webseite wird vom User positiv
wahrgenommen, er besucht diese öfter, als einen Internetauftritt, der ihm keine
Usability gewährleistet. Wird bei der Erstellung einer mobilen Webseite strategisch
vorgegangen und auf gute Gestaltung und schlüssige Informationsarchitektur sowie
interessante Inhalte geachtet, können das Image, die Bereitschaft der Kunden zur
Kontaktaufnahme und positiver Response gefördert werden.
59
Ein großer Vorteil der mobilen Webseite ist, dass sie auf jedem mobilen Endgerät
dargestellt werden kann, da jedes Smartphone über einen Browser verfügt. Existiert in
einem Unternehmen bereits eine Webseite, muss die mobile Version nicht von Grund
auf neu programmiert werden, sondern es kann auf die Erfahrungen der existierend
Webseite zurückgegriffen werden. Die Programmierung eines mobilen Internetauftritts
erfolgt im Vergleich zu mobilen Applikationen schneller und ist meist kostengünstiger.
Das liegt daran, dass sie nur einmal entwickelt und nicht wie eine App für alle
Betriebssysteme einzeln programmiert werden muss. Änderungen auf der mobilen
Webseite sind einfach und zentral durchführbar. Nachteile die im Vergleich zu mobilen
Applikationen vorliegen sind, dass der Zugriff auf Funktionen und Hardware des
Mobiltelefons noch beschränkt ist, obwohl dieser Aspekt durch die Bereitstellung
verschiedener Schnittstellen bereits im Wandel ist. Der User benötigt außerdem eine
bestehende Internetverbindung, um auf der mobilen Webseite zu surfen.
Die Charakteristika einer erfolgreichen mobilen Applikation sind die Harmonisierung
mit der Marke, die Sinnhaftigkeit der Anwendung und der Anreiz den sie liefert
wiederholt genutzt zu werden. Schafft es ein Unternehmen mittels der App die
Aufmerksamkeit der Benutzer auf sich zu ziehen und zum vielfachen Gebrauch zu
bewegen, bietet das einem Unternehmen die Möglichkeit auf Kundendaten zuzugreifen
und sich positiv im Bewusstsein der Konsumenten zu verankern.
Vorteile die eine Mobile Anwendung bietet sind der unlimitierte Zugriff, der nach dem
Download unabhängig von Zeit und Ort stattfinden kann. Da die meisten mobilen
Applikationen
Gebühren.
keine
Netzwerkverbindung
Applikationen
können
lokale
benötigen
Daten
entfällt
verwalten
das
und
Risiko
hoher
problemlos
auf
Funktionen mobiler Endgeräte zugreifen. Nachteile stellen die Hürde des Downloads
dar, als auch die Tatsache, dass eine App für jede Plattform eigens programmiert
werden muss. Das geht mit hohen Kosten und schwierigerer Wartung einher.
Außerdem wird immer nur eine spezifische Zielgruppe angesprochen, das ist allerdings
mit sehr viel Aufwand verbunden und ist in der Praxis eher unwahrscheinlich.
Ob der Einsatz der mobilen Webseite bzw. der mobilen Applikation Erfolg hat, kann
quantitativ, mittels Kennzahlen oder qualitativ, anhand von Blog- und Forenbeiträgen
etc. gemessen werden. Kennzahlen die für die quantitative Erfolgsmessung eingesetzt
werden
können
sind
Seitenaufrufe,
Downloads,
Klicks,
Besuche,
Anfragen,
Verweildauer etc. Diese Zahlen erhält man aufgrund von Logfiles, die alle Daten
beinhalten die ein Benutzer bei Verwendung eines Mobilen Kanals hinterlässt. Da der
User nicht weiß, dass er mittels Logfileanalyse beobachtet wird, verhält er sich
natürlich und es entstehen keine Verzerrungen. Qualitative Erfolgsmessung ist
zeitaufwändiger und subjektiver. Um Zufriedenheit oder Probleme zu erkennen,
60
müssen Einträge der User im Web oder Berichte gelesen werden. Generell kann gesagt
werden, dass „wie“ etwas ist quantitativ gemessen wird und „warum“ es so ist mittels
qualitativer Forschung hergeleitet werden kann.
Anhand
der
Theorie
konnte
festgestellt
werden,
dass
Mobile
Marketing
ein
interessantes und vielseitig einsetzbares Instrument ist, KMU dieses allerdings noch
gar nicht oder kaum nutzen. Die auf den theoretischen Erkenntnissen beruhende
empirische Forschung soll Aufschluss darüber geben, wie sinnvoll der Einsatz von
mobilen Webseiten und Apps in KMU ist und ob es sich für die Betriebe lohnt Zeit und
Geld in diese Maßnahmen zu investieren.
61
6. Empirische Forschung
Dieses Kapitel widmet sich dem empirischen Teil vorliegender Arbeit. Zu Beginn
werden
das
konkrete
Forschungsziel
der
Untersuchung
und
der
gewählte
Forschungsansatz beschrieben. In weiterer Folge werden das Fallstudienobjekt sowie
die methodische Vorgehensweise der Untersuchung skizziert. Im letzten Schritt erfolgt
die Präsentation der Resultate der durchgeführten Erhebungen.
6.1 Forschungsziel und –ansatz
Das Ziel
vorliegender
Arbeit
ist
es, den
bestmöglichen
Einsatz
der
mobilen
Marketingkanäle - mobile Webseite und mobile Applikation - für das Marketing eines
KMU zu identifizieren. Es handelt sich dabei um ein relativ neues Problemfeld, für
welches bisher kaum gesichertes Wissen existiert. Aus diesem Grund ist es
erforderlich, empirische Basisdaten zu generieren.
Der empirische Teil vorliegender Arbeit behält die zentrale Forschungsfrage im Fokus
und beantwortet die aus der Theorie abgeleiteten Forschungsfragen. Folgende Fragen
ergeben sich für die Untersuchung des Einsatzes der mobilen Marketingkanäle - mobile
Webseite und mobile Applikation - im KMU:
Welche Möglichkeiten erschließen sich für das Marketing eines KMU aus dem
Einsatz von mobilen Portalen im Vergleich zu mobilen Applikationen?
.
In welcher Nutzensituation greifen Kunden auf die mobile Webseite und wann auf
eine mobile Applikation zu?
Ist es für KMU sinnvoll mobile Applikationen und mobile Webseiten parallel
einzusetzen?
Wie erfolgt die Erfolgsmessung der beiden mobilen Marketingkanäle - mobile
Webseite und mobile Applikation?
Was ist der Maßstab für Erfolg oder Nichterfolg einer mobilen Webseite und einer
mobilen Applikation?
62
Der Untersuchungsansatz ist explorativ, da die Forschungsfragen erkundenden
Charakter haben.205 Bei explorativen Untersuchungen handelt es sich häufig um
Vorstudien oder Pretests, die einer umfangreicheren und stärker gegliederten
Hauptstudie vorgeschalten werden. Diese explorative Phase dient der Generierung von
Hypothesen, welche in einer nachfolgenden Studie untersucht werden können. Für
explorative Arbeiten eignen sich besonders qualitative Untersuchungsmethoden, wie
Experteninterviews oder unstrukturierte Beobachtungen.
Vorliegende Masterarbeit ist in diesem Sinn ebenfalls eine Vorstudie, da anhand der
Forschungsergebnisse Hypothesen aufgestellt werden, für welche sich im weiteren
Verlauf ein quantitatives Forschungsszenario eignen würde. Da dieses allerdings den
Rahmen dieser Masterarbeit bei weitem übersteigen würde, beschränkt sich diese
Ausarbeitung auf die bereits erwähnte explorative Untersuchung, welche die Basis für
weitere Analysen bildet.206
6.1.1
Empirische Sozialforschung
„Empirische Sozialforschung ist die systematische Erfassung und Deutung sozialer
Erscheinungen. Empirisch bedeutet, dass theoretisch formulierte Annahmen an
spezifischen Wirklichkeiten überprüft werden. „Systematisch“ weist darauf hin, dass
dies nach Regeln vor sich gehen muss. Theoretische Annahmen und die Beschaffenheit
der zu untersuchenden sozialen Realität sowie die zur Verfügung stehenden Mittel
bedingen den Forschungsablauf.“207
Empirische
Sozialforschung
stellt
einen
Knotenpunkt
unterschiedlicher
sozialwissenschaftlicher Fachrichtungen dar.208 Es handelt sich dabei um jeden Teil der
Wissenschaften, der auf der Erfahrung durch menschliche Sinne beruht. Beim
empirischen Vorgehen wird von Erfahrungstatsachen ausgegangen und theoriegeleitet
gearbeitet.209
Empirische
Sozialforschung
umfasst
den
Bereich
der
Methoden,
Techniken und Instrumente, zur wissenschaftlich exakten Durchführung von Analysen
des menschlichen
Verhaltens und
weiterer
sozialer Erscheinungen. 210
Zu
den
205 Vgl. Kromrey, 2002, S. 67.
206 Vgl. Diekmann, 2008, S. 33f.
207 Atteslander, 2003, S. 5.
208 Vgl. Atteslander, 2003, S. 5.
209 Vgl. Kromrey, 2002, S. 33.
210 Vgl. Häder, 2006, S. 20.
63
Methoden der empirischen Sozialforschung zählen die Datenerhebungsinstrumente
Beobachtung, Befragung, Inhaltsanalyse und Experiment.211
Ein grundlegender Aspekt empirischer Sozialforschung ist die Festlegung der Qualität,
der für den Einsatz vorgesehenen Erhebungsinstrumente. Das Ziel empirischer
Untersuchungen ist es Daten zu generieren, mithilfe derer stabile und intersubjektiv
nachvollziehbare Behauptungen über die Realität geäußert werden können. Um
qualitativ
hochwertige
Ergebnisse
wissenschaftliche Kriterien
zu
erhalten,
müssen
Untersuchungen
erfüllen.212
Zu den Gütekriterien der empirischen Messung zählen die Objektivität der Messung,
deren Reliabilität und die Validität der erforschten Daten. Der Grad der Objektivität
eines Messinstruments bescheinigt, in welchem Ausmaß die Resultate unabhängig vom
Forscher sind. Vollständige Objektivität ist dann gegeben, wenn zwei Personen mit
dem gleichen Messinstrument redundante Ergebnisse erzielen. Die Anforderung nach
Erlangung des selben Resultats betrifft jede Phase einer sozialwissenschaftlichen
Untersuchung. Prinzipiell gilt, dass eine Erhebung mit größtmöglicher Objektivität
durchgeführt werden sollte, ein Ausschluss jeglichen subjektiven Einflusses ist zur
Gänze
dennoch
Messinstruments
nicht
versteht
möglich.
man
Unter
ein
Maß
Reliabilität
für
die
(Zuverlässigkeit)
Reproduzierbarkeit
eines
von
Testergebnissen. Ein Befragungsinstrument ist dann reliabel, wenn es akkurat misst.
Bei einer abermaligen Durchführung der Untersuchung, müssen unter den gleichen
Voraussetzungen, übereinstimmende Resultate erzielt werden. Neben Objektivität und
Reliabilität
bildet
die
Validität
(Gültigkeit)
das
dritte
relevante
Gütekriterium
sozialwissenschaftlicher Erhebungen.213
Objektive und zuverlässige Messinstrumente sind nicht zwingend valide. Die Gültigkeit
ist das Hauptziel der Entwicklung der Erhebungsinstrumente. Objektivität und
Reliabilität sind dafür die erforderliche Basis. Wäre ein Instrument nur objektiv und
reliabel, dann könnte man zwar feststellen, dass man mit dem Instrument immer
dasselbe Resultat erzielt, das eigentliche Messobjekt wäre allerdings nicht bekannt.
Validität ist somit der Grad der Genauigkeit, mit dem ein Test das misst, was
gemessen wird. Die drei Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität basieren
auf einem hierarchischen Verhältnis zueinander. Objektivität ist unerlässlich für
Reliabilität, aber keine ausreichende Bedingung dafür. Die Reliabilität ist erforderlich
211 Vgl. Atteslander, 2003, S. 5.
212 Vgl. Häder, 2006, S. 108.
213 Vgl. Diekmann, 2008, S. 247ff.
64
für Validität, aber ebenfalls nicht hinreichend aussagekräftig. Das Ziel der Gestaltung
von Erhebungsinstrumenten muss in jedem Fall ihre Validität sein.214
Sind die Kriterien Reliabilität und Validität nicht gegeben, handelt es sich um
Empirismus. Dieser Begriff impliziert die Verständnislosigkeit hinsichtlich der Kriterien
der empirischen Sozialforschung oder einen vorsätzlichen Missbrauch dieser. Von
Empirismus wird gesprochen, wenn inhaltliche Quellen nicht schlüssig angeführt
werden, entscheidende Untersuchungen durch Ressourcendefizite gehemmt werden
und empiristisch zusammengefasste Fakten unrichtigerweise unter dem Aspekt der
Wissenschaftlichkeit angeführt werden.215
Qualitative und quantitative Daten
Die empirische Sozialforschung wird allgemein in quantitative und qualitative
Sozialforschung unterteilt. Diese beiden Ansätze unterscheiden sich auf der Ebene der
Erklärungsstrategien,
anhand
der
Art
und
Weise,
wie
die
gewünschten
Untersuchungen durchgeführt werden sollen. Ein weiterer wesentlicher Unterschied
besteht im Methodeneinsatz. Quantitative Methoden stützen sich auf die Interpretation
sozialer Sachverhalte. Die Darstellung dieser Sachverhalte wird durch Zahlen
festgehalten. Dabei werden entweder die Subjekt- bzw. Objekteigenschaften oder die
Merkmalshäufigkeiten
Komplexitätsreduktion
beschrieben.
und
eine
Diese
Vorgehensart
Standardisierung.
Werden
impliziert
eine
Sachverhalte
verbal
interpretiert, kommen qualitative Methoden zum Einsatz. Standardisierung ist bei
qualitativen Methoden nicht oder nur im geringen Umfang gegeben. Beide Methoden
haben charakteristische Vor- und Nachteile und es ist in erster Linie abhängig vom
Gegenstand und Ziel der Forschung, welche dieser Methoden angewandt werden
kann.216
Obwohl diese Methoden in der Literatur getrennt betrachtet werden, soll an dieser
Stelle angemerkt werden, dass es in der Praxis keine rein qualitative oder rein
quantitative Forschung gibt. Vielmehr bilden Quantität und Qualität eine Einheit. Wird
im Zuge quantitativer Studien die Ausprägung eines Sachverhaltes untersucht, muss
als Voraussetzung zunächst die gewünschte Ergebnisqualität determiniert werden.
Hingegen muss für qualitative Untersuchung zumindest die Quantität eins vorliegen,
damit eine Analyse stattfinden kann. Aus diesem Blickpunkt betrachtet kann kein
214 Vgl. Häder, 2006, S. 114.
215 Vgl. Atteslander, 2003, S. 7f.
216 Vgl. Gläser / Laudel, 2004, S. 22ff.
65
grundsätzlicher Gegensatz zwischen den Forschungsansätzen angenommen werden. 217
Abbildung
7
stellt
die
Erklärungsstrategien
und
den
Methodeneinsatz
in
der
empirischen Sozialforschung dar.
Abbildung 7: Erklärungsstrategien und Methodeneinsatz in der empirischen Sozialforschung
218
Die Grafik verdeutlicht, dass das Schließen von statistischen Zusammenhängen auf
Kausalzusammenhänge,
die
Anwendung
quantitativer
Methoden
erfordert.
Die
empirische Identifizierung von Kausalzusammenhängen und die darauf folgende
Generalisation wird mit qualitativen Methoden durchgeführt. Eine klare Abgrenzung
dieser beiden Forschungsansätze kann nicht gezogen werden, da sie ineinander fließen
und sich ergänzen. Das übergeordnete Ziel der Erhebungen, ist das ursächliche
Erklären sozialer Sachverhalte.
Da die vorliegende Arbeit den Einsatz der mobilen Marketingkanäle für das Marketing
eines KMU erforschen möchte und in diesem Bezug nach Zusammenhängen sucht, die
für den Einsatz einer mobilen Webseite oder einer mobilen Applikation sprechen, um
217 Vgl. Häder, 2006, S. 66f.
218 Quelle: Gläser / Laudel, 2004, S. 26.
66
diese in weiterer Folge auf KMU in ihrer Gesamtheit zu übertragen, wird für diese
Masterarbeit der qualitative Untersuchungsansatz gewählt. Aus diesem Grund wird
nachfolgend explizit Theorie zur qualitativen Forschung angeführt.
Qualitatives Arbeiten erfordert theoretische Grundlagen, die laut Mayring in fünf
Grundsätzen festgehalten werden. Der erste dieser Grundsätze fordert eine stärkere
Subjektbezogenheit der Forschung. Gegenstand humanwissenschaftlicher Erforschung
sind Menschen und Subjekte. Die von der Forschungsfrage tangierten Subjekte
müssen Ansatzpunkt und Ziel der Forschung sein. Das zweite Postulat liegt in der
Betonung
der
Deskription.
Zu
Beginn
einer
Analyse
muss
eine
präzise
und
umfangreiche Beschreibung (Deskription) des Gegenstandsbereiches stattfinden. Des
Weiteren
muss
in
qualitativen
Erhebungen
immer
eine
Interpretation
der
Forschungssubjekte vorgenommen werden, da der Untersuchungsgegenstand nie
vollkommen offen liegt und ermittelten werden muss. Der vierte Grundsatz verlangt
die Analyse von Individuen in ihrer alltäglichen Umgebung anstatt im Labor.
Letztendlich müssen Ergebnisse in einem Verallgemeinerungsprozess generalisiert
werden. Die Verallgemeinerbarkeit der Resultate muss im Einzelfall schrittweise
begründet
werden.
Diese
Grundsätze
stellen
das
Grundgerüst
qualitativer
Untersuchungen dar. Die Betonung des Zusammenwirkens von qualitativen und
quantitativen Denken bleibt weiterhin bestehen. Beide Ansätze sind im Regelfall in
jedem Forschungs- und Erkenntnisprozess inkludiert.219
Erhebung sozialer Daten
Wenn im Zusammenhang mit empirischer Sozialforschung von „Methoden“ gesprochen
wird, sind damit die systematischen Erhebungsverfahren Beobachtung, Befragung,
Inhaltsanalyse und Experiment gemeint.220 Dieses Kapitel soll einen Überblick über
diese vier Methoden vermitteln.
Die
Beobachtung
umfasst
die
zielgerichtete
Sammlung,
Dokumentation
und
Interpretation von Verhalten, welches mit den menschlichen Sinnen wahrnehmbar ist.
Alltägliche
Beobachtungen
wissenschaftliche
dienen
Beobachtung
der
hingegen
Orientierung
zielt
auf
von
eine
Personen,
die
Charakterisierung
beziehungsweise Nachbildung der sozialen Realität im Hinblick auf die Forschungsfrage
ab. Aus dem Grund haben sich systematische Verfahrensweisen gebildet. Die
219 Vgl. Mayring, 2002, S. 19ff.
220 Vgl. Kromrey, 2002, S. 309.
67
Grundsätze, die die Entstehung und Durchführung wissenschaftlicher Beobachtung
leiten, als auch die Ansprüche an die Prüfung und die Qualität der erlangten
Informationen, sind von der theoretischen und methodologischen Auslegung des
Forschers abhängig.221 Beobachtung sind eine sehr aufwendige Forschungsmethode,
da das unmittelbare Involvement eines Forschers gefordert wird und hohe Ansprüche
an zeitliche und räumliche Nähe gestellt werden, was unter anderem zu hohen
finanziellen
Belastungen
führen
kann.
Dies
ist
mitunter
ein
Motiv,
weshalb
Beobachtungen in der Praxis seltener zum Einsatz kommen als Befragungen. 222
Die Befragung ist in der empirischen Sozialforschung das am meisten verwendete
Vorgehen zur Datengewinnung. Zugleich ist es auch die am weitesten entwickelte
Methode.223 Bei sozialwissenschaftlichen Befragungen handelt es sich um systematisch
gelenkte Kommunikation zwischen zwei oder mehr Individuen. Die Kommunikation
kann auf verschiedene Arten erfolgen, über differenzierte Kanäle abgewickelt werden
und unterschiedlichen Zwecken dienen. Die Bezeichnung „Sozialwissenschaftliche
Befragung“ steht daher für sehr diverse Handlungsweisen. 224 Nach der Art der
Kommunikation
„mündliche
können
vier
Befragung“,
Typen
von
„schriftliche
Befragungen
Befragung“,
unterschieden
werden,
„Telefoninterview“
und
„internetgestützte Befragung“.225
Das persönliche Interview, das in die Kategorie der mündlichen Befragung fällt, war in
der Vergangenheit die am häufigsten durchgeführte Befragungsmethode. Der Trend ist
dahingehend, dass sich in jüngster Zeit die Gewichtung in Richtung Telefoninterview
verschoben hat, da die Netzwerkdichte in westlichen Ländern bei mehr als 90 % der
Haushalte liegt.226
Befragungen können neben der Art der Kommunikation auch nach dem Grad der
Strukturierung unterteilt werden. Das Kontinuum der Pole reicht dabei von „vollständig
strukturiert“ bis zu „unstrukturiert, offen“. Ein vollständig strukturiertes Interview
stellt alle Fragen, mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, in einer determinierten
Abfolge.227 Die mittels Befragungen eruiert Informationen, sind eigens für den Zweck
dieser Analyse generierte Daten. Dabei handelt es sich nicht um Dokumentationen
221 Vgl. Atteslander, 2003, S. 79.
222 Vgl. Atteslander, 2003, S. 115.
223 Vgl. Kromrey, 2002, S. 348.
224 Vgl. Häder, 2006, S. 185f.
225 Vgl. Schnell et al., 2005, S. 321.
226 Vgl. Diekmann, 2008, S. 437.
227 Vgl. Diekmann, 2008, S. 437.
68
alltäglicher soziale Prozesse, wie die Beobachtung einer natürlichen Situation. Die
Künstlichkeit einer Laborsituation ist mehr oder weniger in jeder Befragung gegeben.
Würden Konversationen unter natürlichen Umständen geführt und ausgewertet
werden, hätte man es nicht mehr mit der Methode der Befragung zu tun, sondern mit
der Inhaltsanalyse von Texten, die ohne Fragenkatalog entstanden sind.228
Im
Gegenteil
zu
Datenerhebungsmethoden
wie
Befragungen
und
einigen
Beobachtungsformen, bei denen die untersuchten Personen sich dessen bewusst sind,
dass sie Gegenstand einer Studie sind und dementsprechend Reaktivitätseffekte zu
erwarten sind, ist die Inhaltsanalyse eine Technik, die hauptsächlich Texte jeglicher
Art einer quantifizierten Analyse unterwirft. 229 Die Analyse kann auf spezifische Inhalte
angewandt werden oder von der Botschaft auf den Kommunikator und dessen
Absichten bzw. auf den Empfänger schließen. Die Inhaltsanalyse ist in vielen
Bereichen anwendbar. Hauptgebiete des Einsatzes sind die Erforschung politischer
Kommunikation, die Analyse von Massenmedien und soziologische Analysen im
engeren
Sinn,
auszuwertende
wie
Denkstile
Material,
einer
welches
Kultur
oder
emotionale
soziale
und
Stereotypen. 230
kognitive
Das
Befindlichkeiten,
Handlungen oder Reaktionen repräsentiert, wird mittels inhaltsanalytischen Vorgehens
erörtert.
Die
Analyse
Handlungssituation,
die
und
Interpretation
in
reproduzierbarer
wird
Form
erst
nach
vorliegt,
einer
konkreten
durchgeführt.
Die
Darstellung erfolgt häufig in Form von aufgezeichneter Kommunikation mittels
Tonband, Video oder Text. Inhaltsanalytische Verfahren werfen allerdings die Frage
auf, zu welchem Zweck und mit welcher Zielrichtung soziales Handeln anhand des
vorhandenen Materials ausgewertet werden soll. Einerseits können inhaltsanalytische
Techniken von Kommunikationsinhalten auf emotionale bzw. kognitive Befindlichkeiten
oder andererseits auf Deutungsmuster des Kommunikators schließen. Des Weiteren
lässt sich nicht im gleichen Maße für alle inhaltsanalytischen Techniken festlegen, ob
nur die manifesten oder zusätzlich latente Kommunikationsinhalte ausgewertet werden
sollen.231 Im Allgemeinen sind der empirische Nutzen und die theoretische Bedeutung
von Inhaltsanalysen eher gering.232
Als „Krone der Erkenntnis“ werden soziale Experimente bezeichnet. Experimente sind
eine außerordentlich strenge Form
der Prüfung von
Hypothesen, welche zur
228 Vgl. Kromrey, 2002, S. 350.
229 Vgl. Schnell et al., 2005, S. 407.
230 Vgl. Friedrichs, 1990, S. 315ff.
231 Vgl. Lamnek, 1995, S. 176ff.
232 Vgl. Schnell et al., 2005, S. 413.
69
Aufklärung von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen beisteuern können. Bei dieser
Methode wird nicht nur beobachtet, sondern aktiv in die Wirklichkeit eingegriffen.
Experimente charakterisieren sich durch den parallelen Einsatz einer Vergleichs- und
einer Experimentalgruppe. Dabei ist zu beachten, dass beide Gruppen eine identische
Struktur aufzeigen müssen. In der Experimentalgruppe wird eine Veränderung
eingeleitet und in weiterer Folge die Wirkung dieser beobachtet. Die erforderlichen
Messungen zur Erhebung der Reaktion auf die experimentellen Stimuli werden
mindestens einmal vor und einmal nach der Reizsetzung durchgeführt. 233 Erkenntnisse
aus Experimenten können nicht durch probeweise Versuche generiert werden, in dem
man beispielsweise einmal jene Variable hinzunimmt, einmal eine andere, in der
Hoffnung
neue
Zusammenhänge
zwischen
den
Faktoren
zu
erforschen.
Das
Experiment muss in jedem Fall der Überprüfung, der im Vorhinein spezifizierten
theoretischen
Hypothesen dienen und nach
geregelten
Vorgaben durchgeführt
werden.234
Forschungsablauf
Der
spezifische
Ablauf
einer
sozialwissenschaftlichen
Studie
hängt
von
unterschiedlichen Punkten ab, wie dem jeweiligen Erkenntnisinteresse, den zur
Verfügung stehenden Ressourcen oder der Komplexität der Fragestellung etc. Trotz
der Vielfalt der Vorgehensweisen kann ein grobes Phasenmodell für den Ablauf einer
sozialwissenschaftlichen Untersuchung dargestellt werden. Der Vorteil eines solchen
Modells ist, dass die Zeit- sowie Mittelplanung effektiv und effizient gestaltet werden
kann, Doppelarbeiten verhindert werden und der Gesamtprozess optimal strukturiert
werden kann.235
Eine empirischen Untersuchung lässt sich generell in fünf Phasen gliedern236:
1) Formulierung und Konkretisierung des Forschungsproblems
2) Konzeption und Vorbereitung der Erhebung
3) Datenerhebung
4) Datenauswertung
5) Berichterstattung
233 Vgl. Häder, 2006, S. 338.
234 Vgl. Atteslander, 2003, S. 196.
235 Vgl. Häder, 2006, S. 200ff.
236 Vgl. Diekmann, 2008, S. 187.
70
Den
Ausgangspunkt
bildet
die
Formulierung
und
Konkretisierung
des
Forschungsproblems. Darunter wird die Problembenennung in Form wissenschaftlicher
Fragestellungen verstanden. Hierzu zählen die Abgrenzung des Problems sowie der
Nachweis, dass dieses Problem
erklärungsbedürftig ist und einer empirischen
Untersuchung bedarf. Das Forschungsziel muss klar definiert werden. Explorative
Studien
haben
Entwicklung,
nicht
die
sich
die
Prüfung
aufgrund
von
der
Hypothesen
empirischen
zum
Ziel,
sondern
deren
Erkenntnisse
ableiten
lässt.
Spezifische Fragestellungen ergeben sich dabei unter Umständen erst als Ergebnis der
Studie. In solch einem Fall kann es zweckentsprechend sein, eine stärker strukturierte
Untersuchungsphase anzuschließen, in der die in der explorativen Phase gewonnenen
Hypothesen geprüft werden. In der zweiten Phase, der Konzeption und Vorbereitung
der Erhebung, wird festgelegt, welche Informationen erhoben werden sollen. Zudem
ist eine Definition der Untersuchungsobjekte und der Vorgehensweise erforderlich. In
diesem Schritt geht es darum, das Untersuchungsdesign aufzustellen und die dafür
notwendigen Erhebungsinstrumente zu erstellen. Die Datenerhebung bezeichnet die
eigentliche Feldarbeit. Für die Datenerhebung können die vorhin bereits beschriebenen
Methoden eingesetzt werden. Die Datenauswertung im vierten Schritt hängt sehr stark
vom Inhalt und den Spezifika der jeweiligen Erhebung ab. Hierzu zählen die Erstellung
von Tabellen, statistischen Berechnungen, Übersichten etc. Die Bearbeitung der
Hypothesen ist letztlich das Ziel der Datenauswertung. Die letzte Phase, die
Berichterstattung, dokumentiert die verwendete Methodik und die Präsentation der
Ergebnisse in Form von Aufsätzen, Sammelbänden etc.237
Jede einzelne Untersuchungsphase erfordert eine Reihe von Entscheidungen, die vom
Forscher
getroffen
werden
müssen.
Das
Forschungsproblem
wird
mit
jeder
Entscheidung präzisiert und das führt letzten Endes dazu es bearbeitbar zu machen.238
Der
weitere
Verlauf
dieser
Arbeit
widmet
sich
explizit
dem
eigentlichen
Untersuchungsobjekt, der Erhebung der Daten im Feld, der darauf folgenden
Auswertung der erlangten Informationen und schließlich der Dokumentation der
Ergebnisse.
237 Vgl. Gläser / Laudel, 2004, S. 32f.
238 Vgl. Diekmann, 2008, S. 187.
71
6.1.2
Problembenennung
Zu Beginn eines Forschungsprojekts muss der Gegenstand der Forschung festgelegt
werden. Dies kann entweder durch die vom Forscher selbst initiierte Forschung
geschehen oder die Folge eines Forschungsauftrags sein.239
Das Forschungsproblem vorliegender Masterarbeit wurde von der Autorin selbst
formuliert. Der Grundgedanke dahinter war, dass der technologische Fortschritt im
rasenden Tempo neue mobile Endgeräte auf den Markt bringt, welche mühelosen,
schnellen und günstigen Zugang zum Internet ermöglichen. Selbstverständlich werden
diese
Möglichkeiten
von
Usern
genutzt,
vor
allem
um
unterwegs
rasch
auf
Informationen zuzugreifen. Unternehmen müssen die gesuchten Inhalte in der
erforderlichen Qualität zur Verfügung stehen, damit diese auf Smartphones, Tablets
und diversen anderen mobilen Endgeräten tadellos dargestellt werden. Ist das nicht
der Fall, wird die Suche entweder abgebrochen oder gegebenenfalls auf Produkte der
Konkurrenz zurückgegriffen. Klein- und Mittelbetriebe stellt dieses rasante Wachstum
vor eine Herausforderung. Persönliche Erfahrungen der Autorin zeigten, dass viele
KMU
bereits
bei
der
Erstellung
und
Wartung
einer
klassischen
Webseite
Schwierigkeiten mit dieser haben. Eine mobile Webseite oder eine mobile Applikation
stellt jedoch ein beinahe unüberwindbares Hindernis dar. Dies ist auf Personalmangel,
zu hohe Kosten und den damit verbundenen Aufwand zurückzuführen. An dieser Stelle
entsteht in weiterer Folge eine Kluft zwischen dem, was sich Nutzer erwarten und
wünschen würden und den mobilen Kanälen, die ein Betrieb (nicht) bereitstellt. Dieses
auseinanderdriften der Interessen beider Parteien kann für die Firma, vor allem für
das Marketing eines Unternehmens, schwerwiegende Konsequenzen haben. Kunden
erhalten
ein
schlechtes
Bild
vom
Unternehmen,
suchen
Informationen
beziehungsweise Produkte und Dienstleistungen im Portfolio des Wettbewerbs etc. Um
diese
Probleme
zu
umgehen,
ist
das
Ziel
vorliegender
Arbeit,
KMU
eine
Entscheidungshilfe zu bieten, welcher der beiden mobilen Marketingkanäle – mobile
Webseite oder mobile Applikation – der richtige Weg für Unternehmen ist, deren Größe
oder Ressourcen keinen umfassenden Einsatz des Mobile Marketing ermöglichen. Des
Weiteren soll aufgezeigt werden, dass nicht nur Großkonzerne einen Nutzen aus
mobilen Maßnahmen ziehen können, sondern diese sehr wohl auch KMU viele Vorteile
sichern können. Die Ergebnisse die vorliegende Arbeit generiert, können anschließend
einer quantitativen Forschung unterzogen werden, die die aufkommenden Hypothesen
prüft.
239 Vgl. Schnell et al., 2005, S. 7.
72
6.2 Untersuchungsobjekt
Vorliegende Masterarbeit untersucht, ob es für das Marketing eines Klein- und
Mittelbetriebs zielführend ist, eine mobile Webseite beziehungsweise eine mobile
Applikation zu implementieren. Die Entwicklung und Programmierung dieser Kanäle ist
für viele Unternehmen kostspielig und aus diesem Grund stellt sich die Frage, ob sich
der Aufwand und die Kosten rentieren. Entschließt sich ein Unternehmen in Mobile
Marketing zu investieren - sei es um neue Kunden zu gewinnen, das Unternehmen als
fortschrittlichen Betrieb in den Augen der Öffentlichkeit zu positionieren oder am Puls
der Zeit zu bleiben - muss in erster Linie bedacht werden, welcher Kanal den Zweck
würdigt. Der Entschluss mobile Webseite vs. mobile Applikation ist in vielen Fällen ein
wesentlicher, der abhängig vom Marketingziel, der Zielgruppe und den zur Verfügung
stehenden Mitteln festgelegt werden muss. Diese Arbeit bemüht sich Klarheit darüber
zu verschaffen, welcher mobile Kanal für ein KMU sinnhafter ist, abhängig vom
Kundensegment, der Branche, dem Output den man erzielen möchte und den
Kompetenzen, die im Betrieb zur Verfügung stehen. Untersucht wird, ob eine klare
Grenze zwischen den beiden Kanälen - mobile Webseite und mobile Applikation gezogen werden kann und falls ja, an welchem Punkt diese ansetzt. Darüber hinaus
wird ermittelt, ob ein paralleler Einsatz dieser beiden Instrumente zu mehr Präsenz am
Markt und dadurch zur besseren Zielerreichung führt.
Um Antworten auf diese Fragen generieren zu können, müssen Experten aus der
Mobile-Marketing-Branche befragt werden. Da es sich um eine relativ neue Thematik
handelt,
in
der
Erkenntnissuche
behandelte
viele
bei
Unternehmen
KMU
Problematik
noch
nicht
höchstwahrscheinlich
bieten.
Hingegen
bewandert
wenig
können
sind,
Aufschluss
Personen
würde
über
deren
die
die
zu
berufliches
Aufgabenfeld diesen Bereich umfasst, aus dem Wissen vergangener Jahre schöpfen.
Vor- und Nachteile die sich für Klein- und Mittelbetriebe aus der mobilen Webseite
oder der mobilen Applikation ergeben, können genannt werden. Ebenso ist eine
Einschätzung der Trends der nächsten Jahre und die Entwicklungstendenz der mobilen
Branche gegeben. Um das festgelegte Ziel vorliegender Arbeit zu erreichen, wurde
dieser Untersuchung das Experteninterview als Forschungsansatz zugrunde gelegt.
73
6.3 Methodische Vorgehensweise
Dieser Abschnitt widmet sich der methodischen Vorgehensweise der Untersuchung.
Zunächst wird auf die Datenerhebung mittels Experteninterviews fokussiert. Die
Interviewpartner sowie der Leitfaden werden vorgestellt und in weiterer Folge wird auf
die Interviewsituation und die Methode der Datenauswertung eingegangen.
6.3.1
Datenerhebung
Die Daten zur Untersuchung des sinnvollen Einsatzes von mobilen Webseiten und
mobilen Applikationen im Marketing eines KMU, werden mittels Experteninterviews
erlangt.
Im
folgenden
Kapitel
werden
das
Erhebungsverfahren
und
der
Untersuchungsgegenstand abgegrenzt, es wird auf die Auswahl der Interviewpartner
eingegangen und der Interviewleitfaden präsentiert.
Erhebungsverfahren und Untersuchungsgegenstand
Bei Experten handelt es sich um Personen, die ein bestimmtes Wissen über soziale
Sachverhalten besitzen, das andere nicht teilen. Mittels Experteninterviews kann
dieses Wissen erschlossen werden.240
Experteninterviews
können
drei
unterschiedliche
Formen
des
Expertenwissens
bereitstellen. In modernen Gesellschaften hängt dies oftmals mit Berufsrollen und dem
Betriebswissen
über
Abläufe,
Regeln
und
Mechanismen
in
institutionalisierten
Zusammenhängen, im verstärkten Maße aber auch mit Arten von spezialisierten
außerberuflichen Aktivitäten zusammen. Experteninterviews werden normalerweise in
Zuge von Studien durchgeführt, in denen spezielle Expertise von Interesse ist. Die
zweite
Form,
das
Deutungswissen,
berücksichtigt
den
Gesichtspunkt,
dass
Spezialwissen zugleich Deutungsmacht zugewiesen und in Anspruch genommen wird.
Experten bestimmen in großen Stil das Bild, welches die Öffentlichkeit von gewissen
Sachverhalten
hat
- Abwägungen
von
Sicherheiten
und
Risiken, Trends und
Entwicklungen, Relevanzen und Irrelevanzen. Kontextwissen besteht primär über
andere im Mittelpunkt der Forschung stehende Personengruppen und Sachverhalte.
Diese Form des Expertenwissen liefert Zusatzinformationen für Analysen, bei denen
die Experten nicht die eigentliche Zielgruppe ausmachen. Die drei unterschiedlichen
Perspektiven
des
Expertenwissens
können
sich
in
einem
Forschungsablauf
240 Vgl. Gläser / Laudel, 2004, S. 10.
74
überschneiden, sind allerdings analytisch zu unterscheiden und die Interviewführung
muss gesondert abgehandelt werden.241
Aus den Definitionen der Formen von Experteninterviews lässt sich ableiten, dass im
Fall vorliegender Arbeit das Expertengespräch einen Zugang zum Deutungswissen
eröffnen soll.
Auswahl der Interviewpartner
Bei der Auswahl der Interviewpartner für Expertengespräche, die die Erforschung von
Betriebs-
oder
Deutungswissen
zum
Ziel
haben,
ist
es
entscheidend
jene
Gesprächspartner zu finden, die über das notwendige Wissen verfügen.242 Jeder
Mensch, dessen spezielles Wissen für die Forschung Wichtigkeit hat, kann ein
Interviewpartner für Experteninterviews sein.243 Da die qualitative Sozialforschung im Vergleich zur quantitativen Methodologie - keine generalisierende Aussagen treffen
möchte, ist der Punkt der Stichprobengewinnung, Stichprobenziehung und auch die
Frage der Repräsentativität keine ausschlaggebende. Die Auswahl der Befragten
richtet sich bei qualitativen Interviews, zu denen auch das Experteninterview zählt,
nach Typologien.244
Für vorliegende Arbeit wurden Personen gewählt, die in Mobile-Marketing-Agenturen
beschäftigt
sind,
die
auf
Mobile-Marketing-Veranstaltungen
zu
diesem
Thema
ausgesagt haben oder in einer anderen Form mit Mobile Marketing in Verbindung
stehen. Folgende Experten wurden im Zuge der Untersuchungen interviewt:
241 Vgl. Przyborski / Wohlrab-Sahr, 2008, S. 132ff.
242 Vgl. Przyborski / Wohlrab-Sahr, 2008, S. 134.
243 Vgl. Gläser / Laudel, 2004, S. 41.
244 Vgl. Lamnek, 1995, S. 92f.
75
Name
Position
Bauer, Christina
International KAM bei IQ mobile
Dejmek, Markus
Head of Sales Mobile Technology bei YOC CEE
Hoffmann, Thorsten
Project Manager bei Digitalsunray
Präsident von Mobile Monday
Palalic, Dejan
Sales Director bei Lucy Marx
Pfaller, Philipp
CEO bei LimeSoda
Pleschke, Julia
CCO bei bluesource
Reiberger, Alexander
Geschäftsführer bei Fonda
Schmid, Alexander
Geschäftsführer bei beigebracht
Steinberger, Peter
Einzelunternehmer - B2B für Softwarekomponenten
Winkelhofer, Harald
Founder and CEO bei IQmobile
Präsident Mobile Marketing Association Austria
Die ausgewählten Mobile-Marketing-Experten wurden mittels E-Mail kontaktiert, über
die Thematik und den Ablauf der Befragung aufgeklärt und um einen Interviewtermin
gebeten. Die Terminvereinbarung erfolgte für den Zeitraum Januar und Februar 2013.
Interviewleitfaden
Da Experteninterviews die Erschließung von zunächst unbekannten Wissen zum Ziel
haben, sind Einzelinterviews zweckdienlich. Die Aufgabe des Interviewers ist es im
Gespräch zu ermitteln, über welches Wissen der Befragte disponiert. Dies lässt sich
besser lösen, wenn die Konzentration auf ein Gegenüber fokussiert ist. Aufgrund des
anfangs unbekannten Wissens der befragten Person, muss ein nichtstandardisiertes
Interview geführt werden. Dabei ist ein Leitfadeninterview vorzuziehen, da anhand
einer Fragenliste sichergestellt werden kann, dass der Interviewte zu allen relevanten
Punkten Informationen gibt. Ein Interviewleitfaden beinhaltet Fragen, die jeder
Interviewpartner beantworten muss. Die Frageformulierungen und die Reihenfolge der
Fragen
sind
allerdings
unverbindlich
und
ergeben
sich
meist
aus
der
Gesprächssituation. Es kann vorkommen, dass Interviewte selbst ein bestimmtes
Thema anschneiden, welches erst im weiteren Verlauf angesprochen worden wäre.
Eine strikte Verweisung der Beantwortung dieser Thematik zu einem späteren
76
Zeitpunkt wäre in diesem Fall nicht zielführend. Die vollständige Beantwortung einer
Fragestellung kann oft nur dadurch erreicht werden, dass der Interviewer explizit
nachfragt.
Diese
Fragen
können
allerdings
nicht
in
den
Interviewleitfaden
aufgenommen werden. Deshalb handelt es sich bei einem Interviewleitfaden um eine
Richtschnur, die die wesentlichen Fragen enthält.245
Der Interviewleitfaden vorliegender Arbeit wurde in drei Kategorien geteilt. Der erste
Fragenblock beschäftigt sich mit allgemeinen Fragen zu Mobile Marketing und den
beiden mobilen Kanälen - mobile Webseite und mobile Applikation. Die zwei
darauffolgenden Fragenpools beinhalten spezifizierte Fragen zur mobilen Webseite auf
der einen Seite und zur mobilen Applikation auf der anderen Seite. Der vollständige
Interviewleitfaden beinhaltet folgende Fragestellungen:
Allgemeine Fragen
Wie glauben Sie, dass sich der Mobile-Marketing-Markt in den nächsten Jahren
entwickeln wird?
Welche Möglichkeiten bietet der Einsatz von mobilen Portalen im Vergleich zu mobilen
Applikationen für das Marketing eines KMU?
Wie können mobile Inhalte einen Mehrwert und damit eine Relevanz für die Nutzer
generieren?
- Welchen Mehrwert müssen mobile Applikationen und mobile Webseiten bieten?
Wie kann ein Unternehmen gewährleisten, dass die mobil abrufbaren Informationen
in der erforderlichen Qualität und Aktualität bereitstehen?
Wie sollen sich die eigenen mobilen Angebote von denen der Wettbewerber abheben?
In wessen Gesamtverantwortlichkeit sollen Entwicklung, Umsetzung und Controlling
des Mobile Marketings fallen?
Wie erfolgt die Erfolgsmessung der mobilen Marketinginstrumente und wie legt man
den Maßstab für Erfolg oder Nichterfolg einer App und eines mobilen Portals fest?
In welcher Nutzensituation würden Sie als Kunde auf eine mobile Webseite und wann
auf eine App zugreifen?
Ist es für ein KMU sinnvoll Apps und Portale parallel einzusetzen?
245 Vgl. Flick, 2010, S. 214ff.
77
Mobile Webseiten
Wofür sollen mobile Webseiten eingesetzt werden und welche Bedeutung kommt
diesen im Mobile Marketing zu?
Wie soll sich eine mobile Webseite von einer klassischen Webseite unterscheiden?
Welche Funktionen soll ein mobiles Portal in Relation zu anderen
Kommunikationsformen einnehmen?
Welche Zielgruppen sollen durch mobile Webseiten angesprochen werden?
Mit welchen Kosten muss ein KMU bei der Investition in eine mobile Webseite
rechnen?
Mobile Applikationen
Wofür sollen mobile Anwendungen eingesetzt werden und welche Bedeutung kommt
diesen im Marketing von KMU zu?
Würden Sie einem KMU ein bestimmtes Betriebssystem für seine App empfehlen oder
zur Entwicklung mehrerer Apps für unterschiedliche Betriebssysteme raten?
Welche App-Art ist für ein KMU die geeignetste?
Welche Funktionen sollen die mobilen Anwendungen in Relation zu anderen
Kommunikationsformen einnehmen?
Welche Zielgruppen sollen durch mobile Anwendungen angesprochen werden?
Mit welchen Kosten muss ein KMU bei der Investition in eine mobile Applikation
rechnen?
Interviewsituation
„Um wirklich gute Interviews zu bekommen, muß man…in die Lebenswelt dieser
betreffenden Menschen gehen und darf sie nicht in Situationen interviewen, die ihnen
unangenehm oder fremd sind.“246 Die vertraute Umgebung in Kombination mit dem
Befragungsthema, zu dem der Befragte das explizit gesuchte Wissen hat, lässt den
Interviewten einen Expertenstatus erfahren, was zu einer leichteren Beantwortung der
Fragen führt.247 Aus diesem Grund wurde die Wahl des Ortes an dem das Interview
246 Girtler, 2001, S. 154.
247 Vgl. Lamnek, 1995, S. 95.
78
stattfindet und der Gesprächszeitpunkt den Experten überlassen. Die Entscheidung fiel
dabei größtenteils auf die Büros der Gesprächspartner, aber auch auf Kaffeehäuser.
Zu Beginn des Gesprächs erfolgte eine Vorstellung der Personen sowie eine kurze
Einführung über das Thema, die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Die
Gesprächspartner wurden auf eine erzählende Gesprächsstruktur hingewiesen und die
Erlaubnis
das
Gespräch
digital
aufzuzeichnen,
als
auch
den
Namen
des
Interviewpartners in der Arbeit anzuführen, wurden eingeholt.
6.3.2
Datenauswertung
Die Auswertung der Experteninterviews erfolgt in vorliegender Arbeit mittels der
qualitativen Inhaltsanalyse.
Die qualitative Inhaltsanalyse ist eine „Forschungstechnik, mit der man aus jeder Art
von Bedeutungsträgern durch systematische und objektive Identifizierung ihrer
Elemente Schlüsse ziehen kann, die über das einzelne analysierte Dokument hinaus
verallgemeinerbar sein sollen.“248
Der Vorteil dieser Methode ist, dass das auszuwertende Material streng methodisch
kontrolliert, Schritt für Schritt analysiert wird. Das Material wird in Einheiten geteilt,
die der Reihe nach bearbeitet werden. Zentral ist dabei ein theoriegeleitet, am
Material ausgearbeitetes Kategoriensystem. Anhand dieses Kategoriensystems wird
jener Informationsbedarf festgelegt, der aus den Interviews herausgefiltert werden
soll.249
Philipp Mayring hat zu Beginn der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ein
Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse entwickelt, welches sich an der Komplexität
von Informationen und am Verstehen orientiert. Die Inhaltsanalyse impliziert ein
theorie- und regelgeleitetes Vorgehen.250 Die Nachvollziehbarkeit für Dritte wird durch
die Regelgeleitetheit ermöglicht. Die Theoriegeleitetheit stellt sicher, dass bei den
erwünschten Ausführungen an die bisherigen Erkenntnisse über den jeweiligen
Forschungsgegenstand angeknüpft wird.251
Damit unbekanntes sprachliches Material analysiert werden kann, gibt es nach
Mayring
drei
Grundformen
der
Interpretation.
Die
erste
Form
ist
die
248 Kromrey, 2002, S. 311.
249 Vgl. Kromrey, 2002, S. 311.
250 Vgl. Gläser / Laudel, 2004, S. 192.
251 Vgl. Mayring, 2010, S. 48ff.
79
Zusammenfassung, die das Material auf wesentliche Inhalte begrenzt. Ziel der Analyse
ist die Reduktion des Materials, um in weiterer Folge einen Überblick über das
Grundmaterial zu schaffen. Die Intention der Explikation ist die Ergänzung von
fraglichen Textstellen mit zusätzlichem Material, um das Verständnis zu erweitern und
die Textteile zu erklären. Bei der dritten Grundform, der Strukturierung, werden
bestimmte Aspekte aus dem Material gefiltert und aufgrund vorher festgelegter
Ordnungskriterien wird ein Querschnitt durch das Material gezogen beziehungsweise
aufgrund bestimmter Kriterien eingeordnet.252
Die qualitative Technik der Zusammenfassung und der induktiven Kategorienbildung,
die
in
vorliegender
Paraphrasierung
Arbeit
eine
angewandt
wird,
zusammenfassende
bietet
die
Inhaltsanalyse
Möglichkeit
zu
erstellen.
mittels
Nicht-
inhaltstragende, ausweitende Wendungen werden außer Acht gelassen, um auf einer
homogenen Sprachebene in einer grammatikalischen Kurzform einen Kurztext zu
erreichen. Die Abstraktionsebene kann etappenweise objektiviert werden, wodurch die
Zusammenfassung
immer
konzentrierter
wird.
Als
letzter
Schritt
wird
am
Ursprungstext rücküberprüft, ob das Ausgangsmaterial valide repräsentiert wird.253
Mit
der
qualitativen
Inhaltsanalyse
erstellt
man
eine
von
den
Originaltexten
unterschiedliche Informationsbasis, welche nur noch jene Informationen umfassen
soll, die für die Beantwortung der Forschungsfrage bedeutsam sind.254
Abbildung 8, die sich auf der nächsten Seite befindet, stellt den Ablauf der
zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring in sieben Schritten übersichtlich
dar.
252 Vgl. Mayring, 2010, S. 65.
253 Vgl. Mayring, 2010, S. 67ff.
254 Vgl. Gläser / Laudel, 2004, S. 194.
80
Ein
Schritt
bei
großen Mengen
ev. neuer
Durchlauf
auf höherem
Abstraktionsniveau
Abbildung 8: Ablaufmodell zusammenfassender Inhaltsanalyse nach Mayring255
Anhand der Illustration des Ablaufmodells der zusammenfassenden Inhaltsanalyse
nach Mayring lassen sich sieben notwendige Prozessschritte beschreiben. Nachdem
das Material dargestellt und durch die Fragestellung definiert wurde, welche Inhalte
255 Quelle: Mayring, 2010, S. 68.
81
zusammengefasst werden sollen, müssen im ersten Schritt die Analyseeinheiten
bestimmt werden. Anschließend werden einzelne Kodiereinheiten in kurze, auf den
Inhalt eingeschränkte Formulierungen umgeschrieben. Dieser zweite Schritt wird als
Paraphrasierung bezeichnet. Im Zuge der Paraphrasierung werden nicht relevante
sowie ausschmückende Textstellen ausgelassen. Die Paraphrasen sollen auf einer
identischen Sprachebene formuliert sein und in einer grammatikalischen Kurzform
angeführt werden. Bei einer überschaubaren Materialfülle werden Paraphrasen
herausgefiltert. Erscheint dieser Vorgang zu aufwendig, werden die nächsten zwei
Analyseeinheiten gleichzeitig durchgeführt. Aufgrund des vorhandenen Materials wird
im dritten Schritt das Abstraktionsniveau der ersten Reduktion festgelegt. Paraphrasen
welche unter diesem Niveau liegen, müssen verallgemeinert werden. Im Zweifelsfall
müssen theoretische Vorannahmen gemacht werden. Durch die Anführung jener
Paraphrasen,
die
sich
über
dem
Abstraktionsniveau
befinden,
kann
es
zu
inhaltsgleichen Paraphrasen kommen, die im vierten Schritt gestrichen werden
können. Auch unwichtige und nichts aussagende Paraphrasen können ausgeklammert
werden. Im fünften Schritt, der sogenannten zweiten Reduktion, werden mehrere, sich
aufeinander beziehende, über das Material verteilte Paraphrasen zusammengezogen.
Die Prüfung der als Kategoriensystem zusammengefassten Aussagen
auf ihre
Repräsentativität, am Schluss dieser Reduktionsphase, ist von großer Wichtigkeit. Alle
Paraphrasen des ersten Materialdurchganges müssen im Kategoriensystem enthalten
sein. Besonders gründlich wird die zusammenfassende Inhaltsanalyse, wenn eine
Rücküberprüfung der Zusammenfassung am Ursprungsmaterial durchgeführt wird.
Häufig sind eine zweite oder mehrere Zusammenfassungen notwendig, die dadurch
erreicht werden können, indem das Abstraktionsniveau auf eine noch höhere Stufe
festgelegt wird und der Prozess noch einmal durchlaufen wird. Der Reduktionsprozess
kann
beliebig
lange
Materialreduktion
wiederholt
werden,
bis
das
Ergebnis
der
gewünschten
entspricht.256
Aus dieser Modellbeschreibung können Interpretationsregeln abgeleitet werden, die in
Abbildung 9 beschrieben werden.
256 Vgl. Mayring, 2010, S. 69.
82
Abbildung 9: Interpretationsregeln der zusammenfassenden qualitativen Inhaltsanalyse257
Abbildung 9 beschreibt die Interpretationsregeln der zusammenfassenden qualitativen
Inhaltsanalyse, die sich auf die vier Schritte der Materialreduktion beziehen (vgl. Abb.
8).258
Im weiteren Verlauf vorliegender Arbeit werden die Experteninterviews nach diesem
Schemata ausgewertet. Die Transkriptionen inklusive der Zusammenfassung und
induktiven Kategorienbildung befinden sich im Anhang.
257 Quelle: Mayring, 2010, S. 70.
258 Vgl. Mayring, 2010, S. 70.
83
6.4 Ergebnisdarstellung
Im vorliegenden Kapitel werden die Ergebnisse der Experteninterviews vorgestellt. Da
die Aussagen während der Materialreduktion in Kategorien unterteilt wurden, werden
die Resultate im Zuge dieses Abschnittes in diesen Einteilungen beschrieben.
Entwicklung
Sowohl beim Mobile-Marketing-Markt als auch beim Mobile-Advertising-Markt handelt
es sich um einen stark wachsenden, dynamischen Sektor, der in den nächsten Jahren
vermehrt an Bedeutung gewinnen wird, darüber stimmen alle Experten überein. Trotz
der Tatsache, dass die Verbreitung von Mobiltelefonen in Österreich nicht mehr
zunimmt, sind steigende mobile Internetzugriffe zu verzeichnen. Das ist darauf
zurückzuführen, dass immer bessere mobile Endgeräte einen mühelosen Zugang zum
mobilen Web ermöglichen. Derzeit ist Mobile Marketing relativ neu und mehr oder
minder ein Mitläufer neben dem Online Marketing. Im Laufe der nächsten Jahre wird
jedoch eine Verschiebung des Einsatzes von Online Marketing zu Mobile Marketing
stattfinden. Das Handy wird der First-Screen werden und für Unternehmen, die ihren
Interessenten und Kunden einen guten Service bieten möchten, wird der „mobilefirst“-Ansatz Pflicht werden.
Derzeit verfügen weniger als 10 % der österreichischen Unternehmen über eine
mobile Webseite. Wenn eine Firma gefunden werden möchte, muss sie zukünftig über
alle Kanäle auffindbar sein, denn Multi-Channel ist die Zukunft. Die Gefahr, die sich
aus diesem heranwachsenden Markt ergibt ist, dass die Realität auf die Web-Welt
reduziert werden könnte.
Wie sich die mobile Webseite im Vergleich zur mobilen Applikation weiterentwickeln
wird, ist auch in Expertenkreisen ein umstrittenes Thema. Es gibt Vertreter, wie
Hoffmann, die bezogen auf die momentanen Trends meinen, dass die mobile Webseite
die App ablösen wird, vor allem aus Kostengründen. Auf der anderen Seite existieren
Verfechter, die diese Meinung nicht teilen. In Expertenkreisen wird dieser Punkt heiß
diskutiert, wohin sich der Mobile-Marketing-Markt letzten Endes entfalten wird, wird
allerdings die Zukunft zeigen. Momentan ist der Einsatz der beiden mobilen Kanäle –
mobile Webseite und mobile Applikation - abhängig von der Branche und dem Budget
des jeweiligen Betriebs. Keines dieses Instrumente kann als zukunftsweisender
dargestellt werden.
84
Mobile Webseite
Laut einheitlicher Expertenmeinung ist die mobile Webseite „state-of-the-art“. Das
bedeutet, dass es sich bei diesem mobilen Kanal um keine Besonderheit handeln
sollte, sondern dass jedes Unternehmen über eine aktualisierte, gut strukturierte,
mobile Webseite disponieren sollte.
Die Aktualisierung einer mobilen Webseite kann entweder durch das Unternehmen
selbst erfolgen, aufgrund von automatisierten Feeds vollzogen werden oder falls eine
Firma nicht über die notwendigen Ressourcen verfügt, an Spezialisten outgesourct
werden. Werden keine regelmäßigen Änderungen durchgeführt, genügt im Regelfall
eine einmalige Wartung.
Bei der Erstellung einer mobilen Webseite sollte auf eine klare Strukturierung, große
Buttons und wenig Verschachtelungen geachtet werden. Pop-Ups sollten in einer
mobilen Webseite vermieden werden, da sie einen Störfaktor darstellen. Die
wichtigsten Inhalte einer mobilen Webseite sind in erster Linie die Kontaktdaten, das
Produkt- bzw. Dienstleistungsportfolio, die Öffnungszeiten und nach Möglichkeit ein
Anfahrtsplan. Vorhandene Informationen müssen den Usern einen raschen Überblick
verschaffen. Die übrigen Botschaften müssen aus den Zielen des Marketings abgeleitet
werden und können nicht pauschal festgelegt werden.
Marketingverantwortliche müssen darauf achten, dass die Informationen gezielt und
aktuell sind. Vor allem die Tatsache, dass mobile Webseiten unterwegs aufgerufen
werden,
muss
berücksichtigt
werden.
Mobile
Webseiten
bieten
„one-way“-
Informationen. Das bedeutet, dass User auf den Content, der vom Unternehmen zur
Verfügung gestellt wird zugreifen können, allerdings kein Informationsaustausch oder
keine Dialogmöglichkeit über den Kanal gegeben ist.
Ein Unternehmen muss darauf achten, dass die Ladezeit der mobilen Webseite kurz
ist, da bei langwierigem Aufbau der Seite mit Abbrüchen gerechnet werden muss. Des
Weiteren ist die Usability entscheidend, da eine qualitativ hochwertige mobile
Webseite in Bezug auf die Konkurrenz einen guten Differenzierungsfaktor darstellt.
Eine
mobile
Webseite
bietet
im
Vergleich
zu
mobilen
Applikationen
den
entscheidenden Vorteil, dass sie über alle Browser mobiler Endgeräte erreichbar ist.
Um
eine
gute
Verfügbarkeit
im
World-Wide-Web
zu
gewährleisten,
ist
SEM
entscheidend. Das erhöht die Sichtbarkeit in Suchmaschinen und fördert den Zugriff,
da viele Personen mobile Webseiten nur über Google ansurfen.
Um eine optimale Darstellung der mobilen Webseite auf allen Handys, Tablets etc. zu
ermöglichen, kann diese mittels Responsive Design programmiert werden. Für
Unternehmen bietet das den Vorteil, dass die Wartung nur einmalig durchgeführt
85
werden muss und dadurch Zeit und Kosten gespart werden können. Wurde eine
mobile Webseite nicht mittels Responsive Design programmiert und wird sie nicht
gepflegt, kann das dazu führen, dass sie nicht mehr ansprechend angezeigt wird und
im schlimmsten Fall auf Google degradiert wird. Die Funktionsfähigkeit der mobilen
Webseite ist dennoch gegeben.
Nachteile einer mobilen Webseite sind, dass sie keinen bzw. kaum Zugriff auf
Funktionalitäten des Mobiltelefons ermöglicht, dass der Aufbau und die Strukturierung
immer ähnlich sind und dass um eine mobile Webseite kein Marketing aufgebaut
werden kann, da sie wie anfangs erwähnt „state-of-the-art“ ist.
Mobile vs. klassische Webseite
Die inhaltliche Identität oder Anpassung der mobilen Webseite an die klassische
Webseite führt zu Unstimmigkeit der interviewten Personen. Laut Pfaller und Reiberger
sollten KMU-Unternehmenswebseiten klassisch und mobil identische Inhalte bieten.
Dejmek, Pleschke, Bauer, Palalic und Hoffmann sind hingegen der Ansicht, dass
mobile Inhalte differenziert werden sollten, da über die klassische Webseite andere
Anforderungen der User und differentes Nutzerverhalten existieren, als bei der
mobilen Version. Die Experten führen an, dass der Zeitpunkt und die Art des
Informationszugriffs ausschlaggebend auf die Inhalte seien, diese bei einer mobilen
vs.
klassischen
Webseite
jedoch
divergieren.
Nach
der
Meinung
dieser
Gesprächspartner, sollten Inhalte anders angeordneten werden, um eine einfachere
Auffindung dieser, mit dem mobilen Endgerät zu gewährleisten. Des Weiteren muss
bedacht
werden,
dass
mobile
Endgeräte
über
eingeschränkte
Navigationsmöglichkeiten verfügen. Manche Daten und Services, wie beispielsweise
Jahresberichte, haben auf Smartphones keine Relevanz und sollten aus diesem Grund
vermieden werden. Werden vom User dennoch Inhalte gewünscht, die nur auf der
Desktop Version zur Verfügung stehen, kann mit einem Link die Option ermöglicht
werden, auf diese zu wechseln.
Die inhaltliche Unterscheidung zwischen der mobilen und klassischen Version, sollte
nichtsdestotrotz abhängig vom Anwendungsfall getroffen werden. Abgesehen davon,
müssen Informationen sowohl über die mobile als auch über die klassische Webseite
gut zugänglich sein. Das wird mittels Responsive Design ermöglicht. Hier kann mit
dem „mobile-first“-Ansatz gearbeitet werden und anstatt die mobile Webseite von der
klassischen Version abzuleiten, zuerst die mobile Webseite erstellt werden und darauf
aufbauend die klassische Webseite entwickelt werden.
86
Mobile Applikation
Damit eine App einen Sinn für ein Unternehmen macht, benötigt sie einen Mehrwert.
Das ist der Status-quo der Literatur und die gängige Expertenmeinung.
Eine mobile Applikation ist die Königsdisziplin im Mobile Marketing und sozusagen eine
eigene Marke, für die das Unternehmen strategische Entscheidungen festlegen muss.
Mit Hilfe des Logos, des Namens, der Bewertungen und der Werbung - des ganzen
Aufbaus der App - ist es möglich, Marketing rund um diese mobile Anwendung zu
betreiben. Das ist laut Palalic ein wesentliches Unterscheidungskriterium zur mobilen
Webseite. Dabei benötigt eine App, um den Usern einen Mehrwert zu bieten, spezielle
Features, welche über eine mobile Webseite nicht zugänglich sind. Da es sich um eine
Software handelt, kann auf die Hardware des mobilen Endgeräts zugegriffen werden
und es besteht die Möglichkeit der Datenspeicherung auf dem Mobiltelefon.
Eine mobile Applikation macht für ein Unternehmen nur dann Sinn, wenn sie von
Usern regelmäßig genutzt wird und Retention hat, d.h. die Fähigkeit den User zu
binden. Der Einsatz ist besonders zweckmäßig, wenn Interaktion stattfindet oder
Medien in die App eingebunden werden. Beliebte Einsatzgebiete sind diverse
Bonusprogramme und Spiele, da 3D-Inhalte sehr gut dargestellt werden können. Von
einigen Unternehmen werden mobile Applikationen bereits für einzelne Kampagnen
oder Events gelauncht. Erfährt der User über die App positive Preisdiskriminierung,
indem er Preisnachlässe und Sonderangebote erhält, welche er ohne die App nicht
hätte, ist das ebenfalls ein Mehrwert, der einen Grund bietet, eine mobile Applikation
zu nutzen.
Die Vorteile einer App sind sehr gute Usability und Performance. Eine App besticht
durch
Schnelligkeit
und
Dynamik.
User
erhalten
Push-Notifications
wenn
es
Aktualisierungen gibt. Das Look-and-Feel, welches von Pleschke angeführt wurde,
entsteht dadurch, dass eine mobile Applikation an die Welt, in der der User auf seinem
mobilen Endgerät zu Hause ist, angepasst wird. Dadurch wird die App vom Kunden
sympathisch und benutzerfreundlich wahrgenommen.
Die Kehrseiten mobiler Anwendungen sind, dass ihre Erstellung aufwändiger und
teurer ist, als jene mobiler Webseiten. Das führt daher, dass Apps für jedes
Betriebssystem
speziell
programmiert
werden
müssen.
Darüber
hinaus
sind
Stundensätze für App-Programmierer hoch. Selbst kleine Änderungen können nur
durch einen Eingriff in die Programmiersprache durchgeführt werden, außer es werden
im Vorhinein Schnittstellen eingebaut. Steinberger führt an, dass wenn keine
regelmäßige Wartung und Anpassung der mobilen Applikation an neue mobile
Endgeräte oder Betriebssysteme erfolgt, sich die App möglicherweise nicht mehr
87
öffnen lässt. Ein weiterer negativer Aspekt ist, dass eine mobile Applikation nicht via
Suchmaschine gefunden werden kann.
App-Art
Welche App-Art, die native, die Web-basierende oder die hybride App, die Beste ist,
darüber sind die Experten nicht einig. Jede dieser App hat spezifische Vorteile, muss
aber auch mit gewissen Nachteilen kämpfen.
Die native App, welche von Dejmek, Winkelhofer, Palalic und Hoffmann als Idealste
propagiert wird, besticht durch Schnelligkeit, Unabhängigkeit der Netzverbindung,
Möglichkeit der Datenspeicherung und durch exzellente Grafik. Diese App-Art wird für
jedes Betriebssystem und Smartphone optimiert und funktioniert daher auf allen
Geräten, für die die native App angepasst wurde, einwandfrei. Allerdings ist es die
teuerste Version eine mobile Applikation auf den Markt zu bringen, da die Erstellung
und Wartung mit hohen Kosten verbunden sind.
Laut Pleschke und Hoffmann erweisen sich für KMU hybride Apps, die auch als „Rapper
App“ bezeichnet werden, als gute Alternative zur nativen Applikation. Der Aufwand
und die Wartung sind beschränkt und die App ist relativ günstig. Die hybride App kann
schnell an alle Betriebssysteme angepasst werden und somit kann die Zugpower der
App-Stores genutzt werden. Der Zugriff auf Grundfunktionalitäten mobiler Endgeräte
ist mit der hybriden App zwar gegeben, im Vergleich zur nativen App jedoch im
kleineren Ausmaß möglich. Nachteile ergeben sich aus der schlechteren Usability, das
Look-and-Feel einer nativen App-Programmierung ist nicht vorhanden, was zu
schlechteren Bewertungen führen kann.
Pfaller empfiehlt den Einsatz von Web-basierenden Apps. Diese ermöglichen die
Verbindung der mobilen Webseite, mit den Zugriff auf die Funktionalitäten der
Smartphones. Diese App-Art ist, wie die hybride App, eine günstigere Alternative als
die native App. Datenspeicherung ohne einen App-Container ist allerdings nicht
möglich.
Bauer meint, dass ein Ausschluss einer App-Art pauschal nicht möglich ist. Der Einsatz
ist vom Unternehmen und den Zielen, die mit der App erreicht werden sollen
abhängig.
88
Betriebssystem App
Die gängigsten Betriebssysteme, für die sich die Programmierung lohnt, sind laut
Experten iOS und Android. Laut Steinberger ist Windows abgeschlagen auf Platz 3 und
Pleschke zufolge ist RIM ist vor allem im Business-Bereich vertreten.
Die optimalste Lösung wäre die Vollumsetzung, die gesamte Marktabdeckung ist aber
mit einem hohen Einsatz und Kosten verbunden. Die Programmierung ist gemäß
Palalic abhängig von der Nutzerschicht und vom Aufwand, denn ein Unternehmen
bereit ist aufzunehmen.
Zu den Betriebssystemen ist zu erwähnen, dass iOS Marktführer ist und einen hohen
Standard hat. Android verzeichnet aufgrund der vielen Gratis-Handys die größte
Verbreitung. Die Android-Funktionalitäten sind gut und seitens der User besteht im
Gegensatz zu iOS Besitzern mehr Akzeptanz, wenn etwas nicht 100 % funktioniert.
Windows ermöglicht die Synchronisation aller Endgeräte und kann Inhalte zentral
kontrollieren und steuern, was in einem Unternehmen Vorteile bringen kann.
Allerdings herrscht bei diesem Betriebssystem Ungewissheit über den weiteren Verlauf
seiner Entwicklung.
App vs. mobile Webseite
Mobile Webseiten übertrumpfen mobile Applikationen in der Einfachheit ihrer Wartung,
der
Möglichkeit
in
Suchmaschinen
gerankt
zu
werden
und
den
niedrigen
Programmierkosten. Apps hingegen ermöglichen einen besseren Zugriff auf HandyHardware und können auch ohne Internetverbindung genutzt werden (Native Apps).
Außerdem bieten mobile Applikationen vielfältigere Anwendungsmöglichkeiten, das
beschriebene Look-and-Feel und sind auf dem mobilen Endgerät ständig sichtbar.
Hoffmann, Schmid und Winkelhofer sind sich einig, dass ein Unternehmen zuerst eine
mobile Webseite entwickeln sollte, bevor es eine mobile Applikation programmiert.
Laut Dejmek ist es unkompliziert und schnell möglich mit CMS eine mobile Webseite
und eine mobile Applikation zu erstellen. Allerdings führt Winkelhofer an, dass die
mobile Webseite nicht mit der App in Konkurrenz stehen, sondern sich bestenfalls
ergänzen sollte. Auch Steinberger meint, dass eine mobile Applikation andere Inhalte
und ein anderes Design vorweisen sollte, als eine mobile Webseite. Inhalte und
Funktionen
sind
dabei
abhängig
vom
Anwendungsfall.
Grundsätzlich
sind
die
Erwartungen der User an eine App höher, als an eine mobile Webseite.
89
Verfügbarkeit
Die Verfügbarkeit und Aktualität mobiler Informationen muss über alle Kanäle und alle
Endgeräte gegeben sein. Dafür müssen regelmäßige Updates durchgeführt werden,
um die notwendige Usability gewährleisten zu können. Bei KMU ist das laut Pleschke
mindestens einmal jährlich notwendig. Eine einheitliche Datenbasis ermöglicht einem
Unternehmen unkomplizierte Wartung mobiler Inhalte, so Dejmek.
Kosten
Bauer propagiert, dass Mobile Marketing kein großes Budget benötigt und somit auch
für KMU eine Option darstellt.
Die Kosten einer mobilen Webseite und einer mobilen Applikation sind abhängig von
deren Komplexität. Nach oben hin gibt es keine Beschränkungen, deshalb ist der
Kunde häufig die Grenze. Apps sind grundsätzlich teurer als mobile Webseiten. Die
Kosten variieren dabei von einem Betriebssystem zum Anderen. Bei kompletter
Marktpenetration muss mit eineinhalb bis zweimal so hohen Ausgaben gerechnet
werden, wie bei einer mobilen Webseite. Das Kostenminimum einer mobilen
Applikation liegt bei ungefähr 3.000 Euro. Eine für ein Unternehmen gute, passende
App kostet im Durchschnitt 15.000 Euro bis 70.000 Euro. Zusätzlich müssen
Folgekosten berücksichtigt werden, die bei einer App ebenso höher sind.
Eine mobile Webseite ist günstiger als eine mobile Applikation. Vor allem wenn die
Seite mittels fertigem Framework erstellt wurde. Die Kosten einer Responsive
Webseite sind stark von ihren Inhalten abhängig. Die günstigste Variante einer
mobilen Webseite ist zwischen 100 Euro bis 5.000 Euro erhältlich. Wird eine mobile
Webseite mittels CMS von der klassischen Webseite abgeleitet, kostet das zwischen
2.000
Euro
bis
35.000
Euro.
Entscheidet
sich
ein
Unternehmen
für
eine
maßgeschneiderte mobile Webseite, muss mit Ausgaben von 30.000 Euro bis 40.000
Euro gerechnet werden.
Mehrwert
Dem User einen Mehrwert zu bieten, ist ein essentieller Punkt bei der Entwicklung von
mobilen Marketingmaßnahmen.
Eine mobile Webseite hat die Vorteile, dass kein Download notwendig ist und sie über
Suchmaschinen wie Google gefunden werden kann. Die Vorzüge einer mobilen
Webseite für Unternehmen sind, dass diese einfach zu erstellen ist und KMU diese vor
90
allem für Produktpräsentationen im Außendienst nutzen können und dieser somit
entlastet werden kann.
Eine App hingegen ist ein Instrument zur strategischen Kommunikation, hat Service
Charakter und bietet einen direkten Kundenbezug. Das Unternehmen hat ständigen
Kontakt zu den Usern, sei es über Feedback oder Updates. Der Mehrwert einer
mobilen Applikation für Kunden, ist ihre gute Funktionalität und die Möglichkeit den
Aufbau so zu gestalten, dass sich Kunden wohlfühlen und die App immer wieder gerne
nutzen. Besondere Bonusprogramme, die Kunden Vergünstigungen bieten, sind laut
Bauer ein guter Weg, Nutzer zum wiederholten Gebrauch der Applikation anzuregen.
Verantwortlichkeit
Die Verantwortlichkeit des Mobile Marketing im Unternehmen ist abhängig von dessen
Größe und Relevanz. Häufig stehen KMU vor der Entscheidung, ob die Wartung im
Haus erfolgen oder ausgelagert werden soll. Ein wesentliches Kriterium einer für das
Mobile Marketing verantwortlichen Person, ist ihr technologisches Verständnis für
dieses neue Instrument.
Über die Person, welche für das Mobile Marketing in einem Betrieb verantwortlich sein
sollte, herrschen unterschiedliche Ansichten. Sofern die meisten Experten wie Pfaller,
Reiberger oder Palalic einig sind, dass die Gesamtverantwortlichkeit im Marketing
liegen sollte, herrscht Zwiespalt darüber, inwiefern die IT-Abteilung in das Mobile
Marketing integriert werden sollte. Schmid zufolge ist die Verantwortlichkeit eine
Schnittmenge der Abteilungen, für die alle Rechnung tragen sollten. Hoffmann
hingegen meint, dass es einen sogenannten Mobile Manager geben sollte.
Erfolgsmessung
Der Erfolg der mobilen Marketingkanäle ist abhängig von der Zielsetzung des
Unternehmens bzw. des Marketings. Um Erfolg messbar zu machen, werden über alle
Kanäle gesammelte Daten ausgewertet und in Vergleich zu Vorjahreszahlen gesetzt.
Winkelhofer weist darauf hin, dass die Erfolgsmessung das größte Fehlerpotenzial
birgt. Aus diesem Grund sollte sie sorgfältig durchgeführt werden. Monitoring kann
mittels transparenter Programmierung mühelos umgesetzt werden.
Mobile Webseiten sind dann erfolgreich, wenn Kunden gut erreicht werden. Mess-Tools
mobiler Webseiten decken sich mit jenen der Online-Tools, wie Klicks, Conversion und
Page Views. Mittels Google Analytics oder anderen Mess-Tools, wie beispielsweise
Web-Check, können Kennzahlen erhoben werden und Tracking durchgeführt werden.
91
Zudem bemerkt Winkelhofer, dass Einzelaufrufe kein relevantes Messkriterium sind,
sondern dass die Anzahl der Unique-User weitaus aussagekräftiger ist.
Die Erfolgsmessung hinsichtlich Apps kann mit Analytic-Tools und Statistiken erhoben
werden. Ob der Erfolg mittels Downloads verifiziert werden kann spaltet die Experten
in zwei Lager. Laut Schmid, Steinberger, Palalic, Pleschke, Dejmek und Pfaller kann
aufgrund der Download-Zahlen festgestellt werden, ob eine App als erfolgreich
bezeichnet werden kann. Winkelhofer wiedersetzt sich dieser Aussage und meint, dass
die Anzahl der User, die die App nutzen wesentlich ist und die Download-Zahl keinen
essentiellen Aussagewert hat. Hoffmann tendiert ebenfalls zu Winkelhofers Aussage
und meint, dass es schwierig sei anhand der Downloads zu eruieren, wer die App
tatsächlich verwendet.
Zusätzlich zur Download-Kennzahl kann der Erfolg über aktive User, Betriebssysteme
sowie Endgeräte, die die App benutzen und das Feedback der User bewertet werden.
Ein Viertel aktive User sind, laut Pleschke, ein gutes Ergebnis. Welche Personen die
App nicht nutzen, kann nicht ermittelt werden. Die Erfolgsmessung kann in der
„Realität“ beispielsweise durch den Einsatz von Umfragen in Geschäften durchgeführt
werden, so Reiberger.
Parallelität
Über den parallelen Einsatz der mobilen Applikation und der mobilen Webseite
herrscht unter den Experten Uneinigkeit. Pfaller meint, dass ein gleichzeitiger Einsatz
dieser beiden Kanäle nur dann sinnbringend ist, wenn die App gegenüber der mobilen
Webseite einen deutlichen Mehrwert bietet. Das deckt sich überwiegend mit der
Meinung Reibergers, der die Sinnhaftigkeit nur bei unterschiedlicher Ausrichtung
befürwortet. Dejmek hingegen spricht sich für beide Strategien aus. Laut Pleschke hat
der User bei Verfügbarkeit beider Kanäle die Möglichkeit zu wählen, welcher ihm mehr
zusagt. Schmid sieht den Paralleleinsatz abhängig von Geschäftsmodell und macht es
abhängig von den Ressourcen eines Unternehmens, ob die mobile Webseite und die
mobile Applikation synchron eingesetzt werden sollten.
Mobile Marketing vs. klassische Kommunikation
Mobile Marketing ist heutzutage für viele Unternehmen noch eine Art Prestige-Objekt,
so Hoffmann. Dabei bietet dieses Instrument durchaus kommunikative und budgetäre
Vorteile
und
kann
ebenfalls
mit
Maßnahmen
der
klassischen
Kommunikation
kombiniert werden, wie beispielsweise QR-Codes auf Plakaten, die zur mobilen
Applikation führen. Darüber hinaus können Location-based Maßnahmen eingesetzt
92
werden, um User in unmittelbarer Umgebung eines Betriebes mit spezifischer
Werbung anzusprechen oder gegebenenfalls speziell zugeschnittene Angebote zu
bieten. Über virale Effekte, zum Beispiel durch Feedback im App-Store, kann mit
wenig Aufwand Bekanntheit erlangt werden. Eine gut funktionierende und beliebte
mobile Applikation, kann bei gutem Einsatz sogar zu einer Einnahmequelle werden,
indem Werbung geschalten wird.
Mobile Marketing übertrifft klassische Kommunikation – bei richtiger Anwendung –
durch sehr aktuelle Informationen, kann dem Unternehmen ein modernes Image
verschaffen und zu mehr Bekanntheit verhelfen. Pleschke weist darauf hin, dass bei
Mobile Marketing vor allem der Transport des Markenwerts in die Öffentlichkeit, eine
wichtige Rolle spielt.
Userverhalten
Das Userverhalten hat sich binnen weniger Jahre stark geändert. 50 % der
Smartphone Nutzer surfen täglich im mobilen Internet. Vor allem Digital-Natives, jene
Personen die mit dieser Technik aufgewachsen sind, nutzen das Medium sehr stark.
Pensionisten surfen zwar weniger auf mobilen Endgeräten, das heißt aber nicht, dass
ältere Zielgruppen der Nutzung mobiler Services abgeneigt wären. 30 bis 50-jährige
Personen surfen vornehmlich im Business-Bereich.
Das Nutzerverhalten ändert sich dahingehend, dass mobile Kanäle verstärkt am Weg
zur Arbeit und in der Mittagspause genutzt werden. Der Begriff Social-TV beschreibt
den zeitgleichen Gebrauch von Fernseher und Internet mittels mobiler Endgeräte.
Dieser findet hauptsächlich abends zur Prime-Time statt.
Mittels einer mobilen Webseite kann zwar jeder angesprochen werden, trotzdem
können damit, laut Pfaller, keine neuen Zielgruppen erschlossen werden. Eine mobile
Webseite wird zur Beschaffung von Informationen genutzt und meist über Google
gesucht. Ist die Ladezeit einer mobilen Webseite zu lange, wird der Vorgang wieder
abgebrochen. Schmid führt an, dass mobile Webseiten bei seltenem Zugriff genutzt
werden. User die Services häufig nutzen bevorzugen die App.
Apps sind besonders für Technik-affinere Zielgruppen geeignet und werden vor allem
wegen ihrer Services genutzt. Der durchschnittliche User hat zehn Apps auf seinem
mobilen Endgerät installiert, so Steinberger. User schätzen an nativen Applikationen
die Funktionsfähigkeit, die auch ohne Internetzugang gewährleistet ist. Dienste auf die
von Nutzern gerne mittels Apps zugegriffen wird sind Produktvergleiche, Social Media,
Wetter und Spiele.
93
KMU
Für Klein- und Mittelunternehmen macht Mobile Marketing, allen voran eine mobile
Webseite durchaus Sinn. 90 % der User googeln nach einem Betrieb, wenn sie
Informationen über diesen benötigen und mit einer mobilen Webseite werden sie, im
Gegensatz zu Apps, auffindbar. Viele KMU haben bis dato keine Webseite. Dieser Fakt
ist vor allem auf Sparsamkeit zurückzuführen. Entscheidet sich eine Firma eine mobile
Webseite zu entwickeln, muss beschlossen werden, ob das gesamt Business-Modell in
die mobile Welt übertragen werden soll oder ob ein einfacher Internetauftritt
angeboten wird. Eine mobile Applikation sollte nur gelauncht werden, wenn sie einen
Mehrwert bringt. Im Normalfall macht eine App für KMU kaum Sinn.
Wettbewerb
Mobile Marketingmaßnahmen eines Unternehmens, können sich von denen des
Wettbewerbs, durch ein gut durchdachtes Konzept differenzieren. Dabei sollte auf
einen optisch ansprechenden Auftritt Wert gelegt werden, denn das Auge isst mit. Im
KMU-Bereich unterscheidet sich eine Firma schon häufig dadurch, dass sie überhaupt
eine mobile Webseite hat. Ihre Verfügbarkeit, Aktualität und Usability muss allerdings
immer gewährleistet sein. Um die Konkurrenz zu übertrumpfen, sollten die mobile
Webseite und die mobile Applikation, dem Kunden einen Mehrwert bringen. Dazu ist
es unerlässlich einen USP herauszuarbeiten und diesen an den Kunden heranzutragen.
Was ein Unternehmen von seinem Wettbewerb abheben kann, ist die positive
Preisdiskriminierung der Kunden, die über mobile Kanäle auf die Dienste eines
Unternehmens zugreifen, so Hoffmann. Damit die App aus der Fülle aller Anderen im
App-Store heraussticht, ist laut Bauer eine zielgerichtete Kommunikation dieses
Kanals unerlässlich.
6.5 Interpretation und Forschungsbericht
Die
zehn
Interviews
mit
Experten
aus
der
Mobile-Marketing-Branche
haben
interessante Ergebnisse geliefert. In vielen Bereichen herrschte eine einheitliche
Meinung bezüglich der mobilen Marketingkanäle, wie die der Notwendigkeit einer
mobilen Webseite. Ebenso überwiegt Einigkeit, dass eine mobile Applikation dem
Kunden unbedingt einen Mehrwert bieten sollte, da ihre Programmierung ansonsten
nicht sinnbringend ist. Einige Themen, wie der parallele Einsatz einer mobilen
Webseite und einer mobilen Applikation oder in wessen Verantwortlichkeit mobile
Marketingmaßnahmen fallen sollten, führten zu unterschiedlichen Ansichten. Genau
94
diese Unterschiede sind es, die das erforschte Thema interessant machen, denn gäbe
es eine einheitliche Lehrmeinung, die keine divergierenden Zugänge zulassen würde,
so hätte vorliegende Arbeit keine neuen Erkenntnisse gebracht.
Aus den informativen Gesprächen und der Fülle des ausgewerteten Materials bleibt
Raum für Interpretation, die das Verständnis der Autorin für dieses Thema nach
monatelanger Auseinandersetzung mit diesem offenlegt:
Mobile Marketing wird in den nächsten Jahren einen rasanten Wandel unterzogen
werden, genauer betrachtet ist diese Veränderung schon im Gange. Das Mobiltelefon
hat das Leben der Gesellschaft modifiziert und wird es auch in naher Zukunft
umgestalten. In einer Weise, die uns heutzutage möglicherweise noch nicht bewusst
ist.
In alltäglichen Situationen wird einem bewusst, wie sehr die Technik Einzug in unser
Leben gefunden hat - keine Fahrt in der Straßenbahn findet ohne mindestens einen
Mitfahrer statt, der über sein Mobiltelefon ein Gespräch führt, in Geschäften suchen
Kunden nach günstigeren Bezugsquellen für Produkte, die sie gerne erwerben würden
und an Bushaltestellen werden QR-Codes eingescannt. Das alles sind Gegebenheiten,
die vor zehn Jahren noch nicht existiert haben.
Um ein Unternehmen an das geänderte Userverhalten anzupassen, benötigt es eine
gut überlegte und implementierte Mobile-Marketing-Strategie. Viele österreichische
KMU sind noch weit davon entfernt, sich darüber Gedanken zu machen. Wer allerdings
nicht
rechtzeitig
auf
den
Mobile-Marketing-Zug
aufspringt,
der
wird
das
möglicherweise in Zukunft bereuen. Spätestens dann, wenn die Konkurrenz Know-How
zu dem Thema aufgebaut hat und Kunden wie selbstverständlich auf die mobile
Webseite des Wettbewerbs zugreifen, da diese im Gegensatz zur eigenen mobilen
Webseite funktionstüchtig ist und die gewünschte Usability liefert.
Eine mobile Webseite muss zur Selbstverständlichkeit werden. In den Köpfen der
Konsumenten ist sie das schon. Viele Unternehmen versuchen das Thema noch zu
umgehen, sei es aus Gründen der Sparsamkeit oder fehlendem Wissen.
Stellt man die beiden mobilen Marketingkanäle - mobile Webseite und mobile
Applikation - gegenüber, ist einem KMU besser geraten, keine mobile Applikation zu
implementieren, wenn es keinen außerordentlichen Mehrwert bieten kann, sondern
eine mobile Webseite zu entwickeln. User suchen Informationen, möchten diese über
Suchmaschinen finden und schnell verfügbar haben. Dazu eignet sich eine mobile
Webseite, die darüber hinaus günstiger in der Herstellung ist und eine einfachere
Wartung ermöglicht. Im Idealfall sollte diese heutzutage mittels Responsive Design
erstellt werden, um sich problemlos an alle mobilen Endgeräte anzupassen und eine
95
optimale Darstellung aller Inhalte zu gewährleisten. Eine App ist die Königsdisziplin.
Entscheidet sich ein Unternehmen für eine mobile Applikation, muss es einen USP
dafür schaffen. Eine App bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten und Funktionen, die eine
mobile Webseite nicht aufweisen kann, wie den Zugriff auf Hardware-Funktionen des
Mobiltelefons oder einwandfreie Grafik. Allerdings ist sie mit hohen Kosten und
Betreuungsaufwand verbunden.
Worauf die Wahl letztendlich fällt, ist eine strategische Entscheidung, die zum
Unternehmen und seiner Zielgruppe passen muss. Dabei darf nicht außer Acht
gelassen werden, dass Aktualität und Verfügbarkeit über alle Kanäle gegeben sein
sollte, um all jene Kunden bestmöglich erreichen zu können, die mit der Firma in
Kontakt treten möchten.
Abschließend soll festgehalten werden, dass den vorliegenden Ergebnissen der
durchgeführten
Experteninterviews dahingehend
Grenzen
gesetzt
sind, als die
Fragestellungen allgemein auf KMU in Österreich bezogen ist. Da es sich bei 99,6 %
aller österreichischen Unternehmen um KMU handelt und diese somit beinahe den
gesamten heimischen Markt decken, sind die Aussagen sehr generell gehalten. In
weiterführenden Untersuchungen könnte, bezogen auf Branchen, weiter geforscht
werden,
um
präzisere
Aussagen
zu
diesem
Thema
treffen
zu
können.
Branchenspezifisch könnten Anwendungsfälle herausgearbeitet werden, die aufzeigen
welche Unternehmen in einem bestimmten Geschäftszweig mit welcher mobilen
Strategie Erfolg beziehungsweise Misserfolg hatten und Empfehlungen abgegeben
werden. Bevor solch eine Studie realisiert werden würde, müsste jedoch kritisch
hinterfragt werden, ob Unternehmen solche Informationen preisgeben würden.
Hypothesen die in angepasster Form, je nach Branche, überprüft werden könnten
sind:

Ha: Eine mobile Webseite hat für ein KMU in der Branche x einen höheren
Nutzen als eine mobile Applikation.

Ha: Je komplexer die klassische Webseite ist, desto reduzierter müssen Inhalte
der mobilen Webseite in der Branche x sein.

Ha: Wenn ein KMU der Branche x eine Applikation programmiert, dann muss es
sich um eine native Applikationen handeln.

Ha: Eine mobile Applikation macht in der Branche x nur dann Sinn, wenn sie
dem User einen Mehrwert bietet.
96
6.6 Handlungsempfehlung
Kein Unternehmen ist gleich und aus diesem Grund kann nicht einheitlich festgelegt
werden, dass eine spezifische mobile Strategie für alle österreichischen KMU die
Richtige ist. Trotzdem können aus der theoretischen Aufbereitung der Thematik und
aus
den
Erkenntnissen,
die
in
den
Experteninterviews
gewonnen
wurden,
Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Folgende Tabelle 5 soll einen Überblick über die beiden mobilen Kanäle – mobile
Webseite und mobile Applikation – liefern.
Kategorie
Mobile Webseite
Mobile Applikation
Änderungen
Änderung im CMS
Neuprogrammierung
Datenspeicherung
nicht möglich
möglich
Erfolgsmessung
Mess-Tool
Mess-Tool
Hardware-Zugriff
nicht möglich
möglich
Informationsaustausch
one-way
Dialog
Internetzugriff
notwendig
nicht notwendig
Kosten
ab 100 Euro
ab 3.000 Euro
Marktabdeckung
gegeben
hoher Aufwand
Mehrwert
state-of-the-art
notwendig
Suchmaschinen
auffindbar
nicht auffindbar
Usability
schlechter
besser
Wartung
einfach
aufwendig
Tabelle 5: Übersicht mobile Webseite vs. mobile Applikation
Aus dieser Gegenüberstellung der beiden mobilen Kanäle sind die Spezifika jedes
Einzelnen ersichtlich. Grundsätzlich ist eine mobile Webseite „state-of-the-art“. Das
bedeutet, dass sie unbedingt notwendig ist, da das auch von Kunden erwartet wird.
Eine mobile Applikation ist eine eigens programmierte Software, welche einen
speziellen Mehrwert benötigt, um ihr Vorhandensein zu rechtfertigen. Wie sich aus
dieser Tabelle ablesen lässt, sind Änderungen und Wartung der mobilen Webseite
einfacher durchführbar, da lediglich im CMS Modifikationen durchgeführt werden
müssen. Eine App hingegen erfordert neue Programmierung, wenn etwas angepasst
wird, dieser Vorgang ist wesentlich aufwändiger. Eine mobile Applikation ermöglicht
97
die Speicherung personenbezogener Daten, diese Möglichkeit bietet eine mobile
Webseite nicht. Ebenso ist der Zugriff auf Hardware-Funktionen mittels der App
möglich. Eine mobile Webseite kann nicht mit der Software eines mobilen Endgeräts
interagieren. Die Usability einer mobilen Applikation ist im Normalfall deutlich höher,
als jene einer mobilen Webseite. Unbedingt erforderlich ist bei einer mobilen Webseite
ein Internetzugang, ansonsten kann nicht darauf zugegriffen werden. Eine native
Applikation funktioniert ohne Internetzugriff. Dafür ist die mobile Webseite über
Suchmaschinen auffindbar. Eine mobile Applikation findet der User lediglich im AppStore. Die Kosten einer mobilen Webseite sind deutlich geringer, als jene der mobilen
Applikation. Eine simple mobile Webseite ist bereits ab 100 Euro erhältlich. Bei einer
mobilen Applikation handelt es sich um eine größere Investition, deren Ausgaben sich
auf mindestens 3.000 Euro belaufen. Entscheidet sich ein Unternehmen für eine
mobile Webseite, ist mit dieser eine vollkommene Marktabdeckung gegeben. Um diese
mittels einer App zu gewährleisten, muss die mobile Applikation für alle AppBetriebssysteme programmiert werden. Der Erfolg dieser beiden Kanäle kann mittels
Mess-Tools eruiert werden.
Generell kann ohne vorherige Analyse des Unternehmens, dessen Zielen und
Kundengruppe nicht festgelegt werden, ob die mobile Webseite oder die mobile
Applikation
eingesetzt
werden
soll.
Allerdings
kann
ein
Leitfaden
als
Entscheidungsgrundlage herangezogen werden:
1. Wenn User Informationen einmal oder nur einige wenige Male benötigen, ist
eine mobile Webseite ausreichend.
2. Wird der Kanal öfter genutzt, ist eine mobile Applikation angemessen.
3. Fällt
anhand
dieser
Kategorisierung
die
Entscheidung
auf
eine
mobile
Applikation, muss festgelegt werden, ob für die Nutzung der App ein
Internetzugang benötigt wird, ob die App der Umsatzgenerierung dienen soll
und ob auf die Hardware des mobilen Endgeräts zugegriffen werden soll.
4. Wenn
einer
dieser
drei
Punkte
bejaht
wird
(Internetzugang,
Umsatzgenerierung, Internetzugang), dann kann die Web-basierende App
außer Acht gelassen werden und die Entscheidung liegt zwischen der nativen
und hybriden App.
5. Eine native App sollte dann programmiert werden, wenn optimale Leistung
geboten werden soll oder der Zugriff auf Gerätefunktionen maßgeblich ist.
Anhand dieses Leitfadens kann sich ein KMU bei seiner Entscheidungsfindung richten.
Fehlen in einem Unternehmen die notwendigen Kompetenzen für diese strategische
Entscheidung, sollte auf jeden Fall ein externer Spezialist zu Rate gezogen werden.
98
7. Zusammenfassung
Vorliegende Arbeit beschäftigte sich mit den Möglichkeiten, welche sich aus dem
Einsatz der mobilen Marketingkanäle – mobile Webseite und mobile Applikation – für
das Marketing eines Klein- und Mittelunternehmens ergeben.
Im theoretischen Teil der Arbeit wurden das Marketinginstrument Mobile Marketing
und die unterschiedlichen mobilen Kanäle, die einer Firma im Rahmen des Mobile
Marketing zur Verfügung stehen, skizziert. Dazu zählen SMS und MMS, Bluetooth,
Location Based Service, Augmented Reality, Mobile Search Engine Marketing, Mobile
Advertising, mobile Webseiten, mobile Anwendungen und Mobile Tagging. Aus diesen
mobilen Kanälen wurden die mobile Webseite und die mobile Applikation gewählt, die
oft in Konkurrenz zueinander gesetzt werden, um im weiteren Verlauf erläutert zu
werden. Dabei wurden die ihnen zugesprochenen Eigenschaften, die Vor- und
Nachteile und die Möglichkeiten, wie ein Unternehmen den Erfolg dieser Kanäle
messen kann ausgearbeitet. Es wurde der Versuch unternommen zu ermitteln,
welcher dieser Kanäle für die Zwecke eines KMU geeigneter erscheint.
Die Ergebnisse dieser Abhandlung brachten zu Tage, dass keine generelle Antwort auf
diese Fragestellung gegeben werden kann. Der Einsatz ist abhängig vom jeweiligen
Unternehmen, seiner Zielgruppe und den Zielen die erreicht werden sollen.
Im empirischen Teil der Arbeit wurden aufbauend auf den Schlussfolgerungen der
Theorie
zehn
Experten
aus
der
Mobile-Marketing-Branche
anhand
eines
Interviewleitfadens befragt. Das Fazit der Interviews ist, dass wie bereits im
Theorieteil festgestellt wurde, Kunden vor allem dann auf die mobile Webseite
zugreifen, wenn sie schnell Informationen zu einem Unternehmen benötigen und diese
selten aufrufen. Mobile Applikationen werden bei häufiger Anwendung installiert und
müssen den Kunden einen Mehrwert bieten, der den regelmäßigen Gebrauch
rechtfertigt. Die meisten Experten raten allerdings vom parallelen Einsatz beider
Kanäle ab und empfehlen KMU, primär in die mobile Webseite zu investieren. Zur
Messung des Erfolgs der mobilen Webseite können laut Expertenmeinungen die
gleichen Mess-Tools und Kennzahlen wie für die klassische Webseite genutzt werden.
Dazu zählen Page Views, Unique-User etc. Für mobile Applikationen existieren eigene
Analytic-Tools und unter Verwendung von Kennzahlen, wie der Anzahl der Downloads
und der aktiven User, kann ein Unternehmen einsehen, ob die App die zuvor gesetzten
Ziele erreicht. Ein einheitlicher Maßstab für den Erfolg, konnte anhand der Gespräche
nicht festgelegt werden. Die Interviewpartner stimmen überein, dass keine pauschalen
Aussagen getroffen werden können.
99
Abschließend ist festzuhalten, dass viele KMU keinen außergewöhnlichen mobilen
Auftritt
benötigen.
Oftmals
fehlen
kleinen
Betrieben
die
dafür
notwendigen
Ressourcen. Auch aufgrund ihres Produkt- und Dienstleistungsportfolios besteht häufig
kein Bedarf an einer ausgefeilten Mobile-Marketing-Strategie. Was allerdings in jedem
Fall vorhanden sein sollte, ist eine mobile Webseite mit den notwendigsten
Informationen, wie Name und Kontaktdaten. Solche mobilen Webseiten werden bereits
ab 100 Euro entwickelt und passen in jedes unternehmerische Budget. Eine mobile
Applikation ist mit höheren Kosten und einem größeren Aufwand verbunden. Ohne
besonderen Mehrwert ist ein Einsatz dieses Kanals sinnbefreit. Was für ein KMU eine
Überlegung wert ist, ist die hybride Applikation. Diese vereint die Eigenschaften einer
mobilen Webseite und einer mobilen Applikation. Die Usability ist zwar schlechter und
die Funktionalitäten sind im geringeren Ausmaß zugänglich, aber sie ist wesentlich
günstiger und kann mühelos an alle Betriebssysteme angepasst werden. Für ein KMU
könnte sich diese Lösung gut eignen. Die Konsultation mit externen Spezialisten, um
ein bestmögliches Ergebnis, bei geringstmöglichem Ressourceneinsatz zu erzielen, ist
in jedem Fall notwendig.
Die Quintessenz vorliegender Masterarbeit ist, dass sich ein KMU jedenfalls für den
Einsatz einer mobilen Webseite entschließen sollte. Wird mittels einer mobilen
Applikation ein spezieller Mehrwert geboten, kann diese neben der Webseite in
Betracht gezogen werden. Kosten und Aufwand bleiben in dem Fall abzuwägen.
100
Abkürzungsverzeichnis
ACTA
Anti-Produktpiraterie-Handelsabkommen
App
Mobile Applikation
AR
Augmented Reality
B2B
Business-to-Business
B2C
Business-to-Consumer
Bit
Binary Digit
CC
Corporate Citizenship
CRM
Customer Relationship Management
CSS
Cascading Style Sheets
E-Commerce
Electronic Commerce
GPS
Global Positioning System
GSM
Global System for Mobile Communications
GSMA
Groupe Speciale Mobile Association
KMU
Klein- und Mittelunternehmen
KPI
Key-Performance-Indikator
LBS
Location Based Services
M-Commerce
Mobile Commerce
MMS
Multimedia Messaging Service
NFC
Near Field Communication
PC
Personal Computer
PDA
Personal Digital Assistant
ppi
Pixel per inch
QR
Quick Response
RFID
Radio-Frequency Identification
ROI
Return on Investment
SEM
Mobile Search Engine Marketing
SMS
Short Message Service
101
URL
Uniform Resource Locator
WAP
Wireless Application Protocol
WLAN
Wireless Local Area Network
102
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Ausprägungen des Mobile Marketing aus Unternehmenssicht ..............18
Abbildung 2: Wikitude App ................................................................................29
Abbildung 3: Erfassung des QR-Codes ................................................................32
Abbildung 4: Hierarchische Webseiten-Struktur ...................................................38
Abbildung 5: Bildschirmauflösungen mobiler Geräte im Vergleich ...........................41
Abbildung 6: Quellen der Erfolgsmessung ...........................................................52
Abbildung 7: Erklärungsstrategien und Methodeneinsatz in der empirischen
Sozialforschung ............................................................................66
Abbildung 8: Ablaufmodell zusammenfassender Inhaltsanalyse nach Mayring..........81
Abbildung 9: Interpretationsregeln der zusammenfassenden qualitativen
Inhaltsanalyse ..............................................................................83
103
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Anzahl der Unternehmen nach Beschäftigungsgrößenklassen………………..7
Tabelle 2: Schwellenwerte für KMU…………………………………………………………….9
Tabelle 3: Auswahlkriterien für App-Formen………………………………………………..45
Tabelle 4: Mobile Betriebssysteme und App-Stores im Überblick……………………..47
Tabelle 5: Übersicht mobile Webseite vs. mobile Applikation……………………………97
104
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110
Ergebnis der Inhaltsanalyse
Anhang
Kategorie
1. Reduktion
2. Reduktion
App
KMU sollten mobile Applikationen nur für spezielle Funktionen einsetzen
Eine App benötigt
- spezielle Features
- Mehrwert
- regelmäßige Wartung
- wiederholte Einsatzmöglichkeit
- Programmierung für jedes Betriebssystem
- Neuprogrammierung bei Änderungen
- guten Programmierer
- Bewerbung
Eine App muss einen Mehrwert bieten
Eine App muss regelmäßig upgedated werden
Nach gewissen Themen sucht der User nicht im App-Store weshalb eine App für
KMU ungeeignet ist
Eine App macht nur bei wiederholten Einsatz Sinn für den User
App hat Service Charakter
Größere Usability bei Apps
App speichert Zahlen
Wartung bei App Änderung oder Weiterentwicklung der Betriebssysteme und
Endgeräte
Normale Services bei App
App muss Mehrwert bieten
Look-and-Feel
Apps sind Königsdisziplin
Features
App-Entwicklung für verschiedene Geräte
Regelmäßige Wartung von Apps
Interaktion mit Handy Software, Speicherfunktion, Funktionstüchtigkeit
Durchdachte Services
Pro Betriebssystem eine App
Neuprogrammierung der App bei Inhaltsänderung
Kontrolle und Bewerbung der App
Bonusprogramm
Mehrwert wenn Aufwand wegfällt
Zwischenspeicherung bei App
Abhängigkeit der App von Zielen, der Plattform, dem Business Modell,
Monetisierung
App bietet das Meiste
Retention
Icon am Homescreen
Eine App bietet
- bessere Usability
- Look-and-Feel
- Möglichkeit der Datenspeicherung und Interaktion mit Handy
Software
- Retention
- Push-Notification
- Schnelligkeit, Dynamik
- Aktualität durch Schnittstellen
- Performance
App ist
- Königsdisziplin
- Marke
- Marketinginstrument
- Software
- strategische Entscheidung
Einsatzmöglichkeiten bei
- Interaktion
- Medieneinsatz
- Bonusprogramm
- Spiele
- 3D
111
Ergebnis der Inhaltsanalyse
Wiederverwendung mit catchy Icon wahrscheinlicher
Flüssige App wenn guter Entwickler
Level der App-Programmierung höher
App benötigt regelmäßige Wartung
App startet möglicherweise nicht mehr
Manuelle Anpassung von iOS Apps
Sinnhaftigkeit des App-Einsatzes prüfen
Push-Notification mittels Nativer App
Auffindbarkeit von App mit Google nicht möglich
Device Power für Spiele Apps notwendig
3D benötigt Apps
App benötigt Features
Schnelligkeit bei Native
Enormes Marketing Instrument
App ist eine Marke
Möglichkeit der Bewerbung
App ist Software
Funktionszugriff auf Smartphone
User Interface Design
Aktualität durch Schnittstellen
Apps durchlaufen Update Prozess
Updates sind Marketing oder Notifying Instrument
Perfektes Produkt dank Updates und Feedback -> Kundenzufriedenheit
Feedbackrücklaufkanal für Updates/Entwicklung
App ist schneller, Inhalt dynamischer
Mehrwert, mehr Zeit, Kundenzeit, Auseinandersetzung mit Thema, Interaktion ->
App
Strategische Entscheidung
Kampagnen- und Event-Apps
1-2 Updates/Jahr für Betriebssystem Updates, neue Modelle; dazwischen auch
- Kampagnen, Events
- positiver Preisdiskriminierung
Nachteile
- aufwändiger und teuerer in der Programmierung
- keine Auffindbarkeit via Suchmaschinen
70 % Umsetzung zu Beginn, 30 % über Jahr aufgeteilt
Positive Preisdiskriminierung -> perfekte App-Strategie
Kleiner Anfang hat budgetäre Vorteile
Unnütze Funktionen entfernen
Performance
112
Ergebnis der Inhaltsanalyse
App vs. mobile Webseite
App-Art
App Mischung aus Entertainment, Technologie, Social Media
Viel Interaktion, Video, Grafik, Medien wenig Text -> App
Konzept
Software
Laufende Betreuung/Wartung
Kleinere Updates alle 1-2 Monate
Größere Updates alle 3-4 Monate
Mobile Webseite bietet einfachere Wartung als Apps
Native Apps ermöglichen besseren Zugriff auf Hardware Funktionen als mobile
Webseiten
Möglichkeiten sind bei Apps vielfältiger als bei mobilen Webseiten
Die mobile Webseite muss ein gutes Ranking in Google vorweisen, eine App wird
nicht auf Google gerankt
Einfache App und mobile Webseiten Erstellung mit CMS
Web vs. App keine Konkurrenz
Zuerst Web dann App
Mobile Webseite vs. App je nach Anwendungsfall
App teurer als mobile Webseite
Mehrwert
Inhaltsänderungen mobiler Webseiten unkomplizierterer als bei Apps
Native App ohne Internet funktionsfähig, mobiles Web nicht
Zuerst mobile Webseite dann App
Nutzensituation relevant
App ist visible, Browser Seite sieht man eventuell nur einmal
Erwartung an App höher als an mobile Webseite
Mobile Webseite nicht wie App stylen
Mobile Webseite oder Web und App
Mehrwert
Varietät der App ist in Web Programmierung nicht gegeben
Kostenfaktor
Feeling
App funktioniert offline, mobile Webseite benötigt Internetverbindung
Mobile Webseite zuerst
KMU sollten Web Apps entwickeln, bei welchen es sich um mobile Webseiten
handelt
Native App ist beste Lösung
Native App ist aufwendig in Erstellung und Wartung
Mobile Webseiten sind
- einfacher zu Warten
- auf Google gerankt
- günstiger
Apps ermöglichen
- besseren Zugriff auf Handy Hardware (nativ)
- Zugriff ohne Internetverbindung (nativ)
- vielfältigere Anwendungsmöglichkeiten
- Sichtbarkeit
- Feeling
Web vs. App
- keine Konkurrenz
- mittels CMS leicht erstellbar
- abhängig von Anwendungsfall
- benötigen Mehrwert
- zuerst Web dann App
- andere Inhalte/ Design
- Erwartung an App ist höher
Uneinigkeit der Experten über App-Art
Native App
- beste App-Art
113
Ergebnis der Inhaltsanalyse
Betriebssystem App
Hybrid App spart Aufwand und Wartung
Oft schlechtere Bewertung bei hybrider App
Hybrid und Web App haben schlechtere Usability
Datenspeicherung bei Web App ohne App-Container nicht möglich
Hybrid Lösungen sind aufgrund des einfachen und unabhängigen Updates
empfehlenswert
Zugriff auf Grundfunktionalitäten durch nativen Kern der Hybrid App
Native App
Hybrid App = Mobile Webseite
Native für Schnelligkeit, Unabhängigkeit der Netzverbindung, Datenspeicherung
Ausschluss einer App-Art pauschal nicht möglich
Im weitesten Sinn ist Hybrid wie Native
Hybrid hat weniger Funktionalitäten als Native
Web-basierte App kann zu Unzufriedenheit von Usern führen
Nativ
Nativ für Betriebssystem und Smartphone optimiert
Nativ teuerste
Nativ für Schnelligkeit, Grafik Benutzung, Funktionen geschaffen
Web App günstiger
Web App= als App aufbereitete mobile Webseite + Funktionen
Hybride App Mischung aus Nativer und Web App
Schnelle Anpassung Hybrider App an alle Betriebssysteme
Hybrid App: gut, funktional, informativ; erreicht nicht Level Nativer App
Rapper App = Hybrid App
Rapper App für Zugpower der App Stores
Rapper App ist qualitativ minderwertiger
Umgehung nativer App mittels hybrider App
Gute native App reicht
Usability
Rapper App günstig
Android und iOS
iOs, Android
Android und iOS
Blackberry im Business Bereich
Windows Phone ermöglich Synchronisation aller Endgeräte
Für jede Plattform eine App
- Schnelligkeit, Unabhängigkeit der Netzverbindung,
Datenspeicherung, Grafik
- für Betriebssystem und Smartphone optimiert
- aufwendig in Erstellung und Wartung
- teuerste Version
Hybrid App (= Rapper App)
- spart Aufwand und Wartung
- Zugriff auf Grundfunktionalitäten
- schnelle Anpassung an alle Betriebssysteme
- Nutzung der Zugpower der App-Stores
- schlechtere Bewertung
- schlechtere Usability
- weniger Funktionalitäten
- günstig
Web App
- günstiger
- Mobile Webseite + Funktionen
- schlechtere Usability
- Datenspeicherung ohne App-Container nicht möglich
Pro Plattform eine App
Vollumsetzung optimal
Hoher Aufwand für volle Marktabdeckung
Abhängigkeit von Nutzer Schicht und Aufwand
iPhone und Android High-End Geräte User nutzen Apps, andere
kaum reell
114
Ergebnis der Inhaltsanalyse
Kontrolle und Steuerung von Content mit Windows möglich
iOS und Android
Entwicklung
Hoher Programmieraufwand für volle Marktabdeckung
Betriebssystem und App-Art je nach Nutzer Schicht
Android, iOS
Native App-Programmierung je Betriebssystem
Abdeckung aller nativen Betriebssysteme
Erste Instanz: iOS
Zweite Instanz: Android
iOS Marktführer
Android hat größte Verbreitung und gute Funktionalität
Windows ist abgeschlagen auf Platz 3
iOS Standard hoch
Mehr Akzeptanz bei Android
iOS und Android
Vollumsetzung optimal
Berücksichtigung Userzahlen und Backend
iPhone und Android High-End Geräte User nutzen Apps
User günstiger Geräte nicht reell
iOS, Android
Betriebssystem je nach Unternehmen
Windows 8 ungewiss
Handy Verbreitung steigt nicht mehr
Verwendung der Smartphones für mobile Angebote im Internet steigt
Mobile Advertising wird wachsen
Der Mobile-Marketing-Markt wird sich stark weiterentwickeln
Bei der Webseiten Konzeption "Mobile-first" Ansatz wählen und daraus die
klassische Webseite ableiten ist weit verbreitet
Weiterentwicklung des mobilen Marktes
Mobile Endgeräte werden First Screen
Sportwetten finden mobil oder am Tablet statt
Multi Channel ist die Zukunft
Mobile Webseite wird für KMU Pflicht
Funktionalitäten der Endgeräte werden zur Gänze genutzt werden
Mobile ist noch Mitläufer
Derzeit keine Experten
Mobile ist neu
Betriebssystem für
- iOS und Android Pflicht
- Blackberry im Business Bereich
iOS
- Marktführer
- hoher Standard
Android
- größte Verbreitung
- gute Funktionalität
- mehr Akzeptanz
Windows
- Synchronisation aller Endgeräte
- Kontrolle und Steuerung von Inhalten
- Platz 3
- Ungewissheit der Entwicklung
Wachsender, dynamischer Mobile Marketing und Mobile
Advertising Markt
Multi Channel ist die Zukunft
Mobile ist neu, derzeit noch Mitläufer
Handy Verbreitung steigt nicht mehr
Steigende mobile Internet Zugriffszahlen
"Mobile-first" Ansatz wird Pflicht, nur < 10 % der österreichischen
Unternehmen haben mobile Webseite
Mobile Webseite wird App ablösen
Einsatz abhängig von Branche und Budget
Gefahr der reduzierten Web Welt
115
Ergebnis der Inhaltsanalyse
Erfolgsmessung
Gefahr der reduzierten Web-Welt
Wachsender, dynamischer Markt
Wachstumspotenzial
< 10 % der österreichischen Unternehmen haben mobile Webseite
Österreichweit werden jährlich 9 Millionen Euro in mobile Themen investiert
User Base vorhanden
KMU investitionsfreudiger bei Mobile Marketing
Fixe Budgets der großen Brands, klassisches Denken
Mobile Marketing Investitionen der großen Brands aufgrund steigender User
Zahlen
Anfangsphase
2012 Tendenz Richtung Mobile Marketing
2012 Mobile Marketing Mitläufer
Präsenz klassischer Kanäle
2013 Berücksichtigung von Mobile Marketing
Großes Potenzial
Einsatz abhängig von Branche und Budget
Starke Entwicklung Richtung Mobile Marketing
App Hype schwindet
App als Werbeinstrument oder spezielles Features
Besser keine als schlechte App
Wachsende Marktanteile
Änderung des Internetzugangs
Online Zukunftsmarkt
Überholung der Technik
Steigende Relevanz mobiler Informationen
In 5 Jahren Mobile mit Online gleichwertig
Mobile Webseite wird App ablösen
Ein Online Shop misst den Erfolg über online Verkäufe
Eine Webseite ist erfolgreich, wenn Kunden gut erreicht werden
Messung mittels Conversions
Erfolg ist von der Zielsetzung, nicht von Zahlen abhängig
User müssen bei der Suche zurechtkommen
App Erfolg wird mittels Kenngröße Downloads verifiziert
Korrelation der über alle Kanäle gesammelten Daten
Ermittlung der Ursache des Storebesuchs nicht möglich
Einsatz von Umfragen zur Erfolgsmessung möglich
Erfolg ist von der Zielsetzung, nicht von Zahlen abhängig
Korrelation der über alle Kanäle gesammelten Daten, Vergleich mit
Vorjahreszahlen
Einsatz von Umfragen zur Erfolgsmessung
Erfolgsfaktoren bergen größtes Fehlerpotential
Monitoring durch transparente Programmierung möglich
Mobile Webseiten
- erfolgreich, wenn Kunden gut erreicht werden
116
Ergebnis der Inhaltsanalyse
KMU
Messtools wie Online
Klicks, Conversion, Page Views
App Downloads
Apps via. Analytic Tools
Webseiten via. Google Analytics oder Web Check
Messung bei Apps von Downloads, aktiven Usern, Betriebssystemen und
Endgeräten
1/4 aktive App Nutzer ist sehr gutes Ergebnis
Tracking oder Analyse Tool
Einbau von Mess-Tool bei App notwendig
Verknüpfung der mobilen Webseite mit fertigen Tools im Internet
Verweildauer, Hits, Linknutzung, Seitenaufrufe
App Download nicht aussagekräftig
Nutzung essentiell
Einzelaufrufe kein Messkriterium
Relevanz der Unique User
Erfolgsfaktoren haben größtes Fehlerpotenzial
Aufrufe Webseite/App, Anzahl Interessierte, detaillierte Erfolgsmessungen und
Auswertungen
Bei Relaunch ungenutzte Bereiche streichen
Trackinglösungen bringen Informationen über Kunden
Individualität
Optimale Zielerreichung
Keine pauschalen Ziele
App: Downloads und Feedback
Komplettes Monitoring durch transparente Programmierung
Annahme der User, Klickverhalten, Verweildauer
Statistiken bei Apps
Messung von Downloads, wo und wann sie geöffnet wurde, Klickverhalten
Möglichkeiten der App Messung sind wie bei Webseiten
Vergleich mit Vorjahreszahlen
Analytic Tools, Tracking mobiler Webseite
Downloadzahlen, Nutzung, App Analytics wer App nicht nutzt nicht ersichtlich
Download Zahlen vs. Nutzung
Mobile wie klassische Webseite: User, Userverhalten, Dauer
Mobile Marketing für KMU sinnvoll
Business Modell vs. Internetauftritt
KMU brauchen keine App, außer im IT Sektor oder Essensbestellung
- Messtools wie Online; Klicks, Conversion, Page Views
- Google Analytics oder Web Check; Tracking
- Relevanz der Unique User- Einzelaufrufe kein Messkriterium
Apps
- Erfolg wird mittels Downloads verifiziert (Uneinigkeit der Experten)
- Messung via Analytic-Tools, Statistiken
- aktive User, Betriebssysteme, Endgeräte, Feedback
- 1/4 aktive User -> gutes Ergebnis
- Ermittlung der Ursache des Besuchs nicht möglich
- Personen die App nicht nutzen können nicht eruiert werden
Mobile Marketing, vor allem Mobile Webseite, sinnvoll
App macht kaum Sinn
90 % der User googeln KMU
117
Ergebnis der Inhaltsanalyse
Kosten
Mehwert
90% der User googeln KMU
Für KMU mobile Webseite sinnvoller
Viele KMU haben keine Webseite, WOM
Sparsamkeit
Kosten für eine App sind pro Betriebssystem variabel
Eine Webseite mit fertigem Framework ist günstiger als eine speziell
programmierte Seite
Kosten bei Responsive Webseite abhängig vom Content ab
Eine App ist bei kompletter Penetration des Marktes 1,5 bis 2 Mal so teuer wie
eine mobile Webseite
Mobile Webseite günstiger
App hat höhere Kosten
Mobile Marketing benötigt kein großes Budget
Erstellung mobiler Webseite 100-5.000 Euro
Kosten von Komplexität abhängig
Apps teurer und komplexer als mobile Webseiten
Kosten abhängig von technischer Entwicklung
KMU App ab 3.000/4.000 Euro
App Kosten höher als Web aufgrund von Komplexität und ProgrammiererMinderheit
Mobile Webseite ab 1.000 Euro
App Folgekosten sind höher
Kostenminimum 5.000 Euro
Kein Fixpreis da Software
Vernünftige App 15.000-70.000 Euro
Ableitung mobiler Webseite von CMS kostet 2.000-35.000 Euro
Kunde ist Grenze
Maßgeschneiderte mobile Webseite kostet 30.000-40.000 Euro
Mobile Webseiten müssen nicht heruntergeladen werden
Mobile Webseiten können über Suchmaschinen gefunden werden
Der Hersteller einer mobilen Webseite hat einen Mehrwert
Eine Webseite ist einfacher zu bauen als eine App
Service Charakter
Direkter Kundenbezug
Ständiger Kontakt
Informationsabruf, Angebotsemfang, Kontaktaufbau durch User
Strategische Kommunikation
Unterscheidung ob Übertragung des Business Modells in die Mobile
Welt vs. Internetauftritt
viele KMU haben keine Webseite
Sparsamkeit
Mobile Marketing benötigt kein großes Budget
Kosten sind Komplexität abhängig
Kunde ist häufig Grenze
App
- Kosten pro Betriebssystem variabel
- teurer bei Programmierung
- bei kompletter Marktpenetration 1,5-2x so teuer wie mobile
Webseite
- Kostenminimum ab 3.000 Euro
- Vernünftige Apps kosten 15.000-70.000 Euro
- höhere Folgekosten
Mobile Webseite
- günstiger
- 100-5.000 Euro
- mit fertigem Framework ist günstiger als speziell programmierte
Seite
- Kosten einer Responsive Webseite abhängig von Inhalten
- Ableitung von CMS zwischen 2.000-35.000 Euro
- Maßgeschneiderte Mobile Webseite zwischen 30.000-40.000 Euro
Mobile Webseite
- kein Download nötig
- über Suchmaschinen auffindbar
- Hersteller hat Mehrwert; einfachere Programmierung
- Entlastung des Außendienst
- Produktpräsentation
App
- hat Service Charakter
118
Ergebnis der Inhaltsanalyse
Mobile Marketing vs. klassische
Kommunikation
Mobile vs. klassische Webseite
Entlastung des Außendiensts
Usability
Mehrwert heraus kristallisieren
Wohlfühlfaktor
Funktionalität
Produktpräsentation
Coupons
Hinzunahme von Aspekten die dem mobilen Usecase entsprechen
Mobile Webseite vermittelt Information, Image und Bekanntheit
Markenwert
Aktualität der Informationen
Kombination mit klassischen Maßnahmen möglich
Kommunikative und budgetäre Vorteile
Geringer Aufwand
Prestige Objekt
Erlangung von Berühmtheit im App Store
Viraler Effekt
Location-based Maßnahmen, spezifische Werbung
Werbeschaltung in App ist Einnahmequelle
KMU Unternehmenswebseiten sollten klassisch und mobil ident sein
Unterschied zwischen Desktop und mobiler Webseite ist abhängig vom
Anwendungsfall
Mobile und klassische Webseite können nicht getrennt werden
Information müssen mobil gut zugänglich sein
Gestaltung von zwei Versionen der Webseite möglich
Möglichkeiten der mobilen Webseite sind mannigfaltig wie die der klassischen
Webseite
Konzeption der Webseite aus der mobilen Perspektive mittels Responsive Design
"Mobile-first" vereinfacht den Konzeptionsprozess
Verschiedene Usecases für Mobil und Desktop
Inhaltliche Unterschiede bei Mobil vs. Desktop je nach Aufwand und Anwendung
Komplette Content Übernahme der Desktop Version im E-Commerce Bereich
Mobil andere Content Andordnung als Desktop
Mobil eingeschränkte Navigation
Vernetzung Mobil mit Desktop sinnvoll
Selber Content bei mobilen Deep Link
Manche Daten und Services für Mobil ungeeignet
Mobil oft gleich wie Desktop Version
- direkter Kundenbezug
- ständiger Kontakt
- strategische Kommunikation
- Usability
- Wohlfühlfaktor, Funktionalität
- Coupons
Mobile Marketing
- aktuelle Information, Image und Bekanntheit
- Markenwert
- Kombination mit klassischen Maßnahmen möglich
- Prestige Objekt
- weniger Aufwand
- kommunikative und budgetäre Vorteile
- viraler Effekt
- Location based Maßnahmen, spezifische Werbung
- App ist Einnahmequelle
Idente vs. angepasste Inhalte (Uneinigkeit der Experten)
Unterscheidung abhängig von Anwendungsfall
Informationen müssen gut zugänglich sein
Responsive Design
"Mobile-first" Ansatz möglich
Mobile Webseite
- andere Content Anordnung
- eingeschränkte Navigation
- manche Daten und Services ungeeignet
- Zeitpunkt und Art des Informationszugriffs relevant
- spezielle Inhalt -> Option zur Desktop Version
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Ergebnis der Inhaltsanalyse
Mobile Webseite
Zeitpunkt und Art des Informationszugriffs relevant
Differenzierung mobile vs. klassische Webseite
Mobil andere Nutzung von Inhalten
Klassische Webseite für mobile Endgeräte optimieren
Umfang der klassischen Webseite für mobil beibehalten
Reduktion mobiler Inhalte
Unterschiedliche Anforderungen und Nutzerverhalten
Responsive Design
Mittels Responsive Design Mobile Seite als Online Seite nutzbar
Transaktion relevanter Bereiche in den Mobilen Kanal
Mobile vs. klassische Webseite falscher Ansatz
Differenzierung Mobile Marketing Portfolio
Mobiles Surfverhalten schneller
Spezielle Inhalte -> Option zur Desktop Version
Inhaltsreduktion
Komplette Inhaltsübernahme vs. Automatisierung
Aktualität
Reduktion der Inhalte
Mobile Webseite sollten mittels Responsive Design programmiert werden
Responsive Design vereinfacht die Nutzung für User und Unternehmen
Die mobile Webseite sollte klare Strukturen, große Buttons, wenig
Verschachtelungen und keine Pop-ups beinhalten
Eine hohe Qualität ist ein guter Differenzierungsfaktor für eine mobile Webseite
Die Präsenz einer mobilen Webseite ist ein Differenzierungsfaktor
Optimale Webseiten-Darstellung auf jedem Endgerät mittels Responsive
Webdesign
Online Shop benötigt spezielle Programmierung
Integration der mobilen Webseite mit Google
Firmeninformationen in einer mobilen Webseite
Usability
Ortsbezogenheit bei mobilen Anwendung
Kontaktdaten und Produktportfolio unerlässlich
Mobile Webseite ist Pflicht
Funktionsfähigkeit auf jedem Endgerät
Auffindbarkeit und mobile Darstellung
Content Management bei fehlenden Marketing Ressourcen
Variante A: Unternehmen aktualiert selbst
Variante B: Automatisierte Feeds
Mobile Webseite
- state-of-the-art
- Erreichbarkeit aller Endgeräte
- gezielte, aktuelle, one-way Informationen
- Ableitung der Inhalte aus Zielen
- Aktualisierung durch Unternehmen vs. automatisierte Feeds
- klare Strukturen, große Buttons, wenig Verschachtelungen, keine
Pop-Ups
- kurze Ladezeiten relevant
- hohe Qualität ist guter Differenzierungsfaktor
- Integration mit Google, Sichtbarkeit
- Wichtigste Inhalte: Kontaktdaten, Angebot, Öffnungszeiten, Map
- Usability
- Ortsbezogenheit mobiler Anwendungen
- einmalige Wartung
- kein Zugriff auf Handy Funktionen
- im Worst-Case Degradierung -> trotzdem funktionfähig
- Marketing um mobile Webseite nicht möglich
- Aufbau immer ähnlich
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Ergebnis der Inhaltsanalyse
Sichtbarkeit
Einmalige Wartung der mobilen Webseite
Abdeckung aller Smartpohne Nutzer
Abrufbarkeit durch alle Smartphones gegeben
Gezielte Informationen
Ableitung mobiler Inhalte aus Zielen
Basisinformationen: Kontakt, E-Mail, Telefonnummer, Öffnungszeiten, Map
Relevanz der Infos "on-the-go"
Aktualität der Informationen
Optimale Darstellung auf allen Geräten
Lange Ladezeiten durch Bilder
Abbruch aufgrund langer Ladezeiten
Adäquater Webauftritt
Vorgefertigte Systeme
Visitenkarte
Kein Zugriff auf Handy Funktionen mittels mobiler Webseite
Mobile Webversion unerlässlich
Webseite soll mobil funktionieren
Weberstellung simpler
Degradierung alter Webseite im Worst-Case, trotzdem funktionsfähig
Optimale Webseitendarstellung mittels Responsive Design
Auf mobilen Webseiten Firmeninformationen
Webseite muss reactive sein
Durchführbarkeit mittels Stylesheet ohne neue Webseite oder Web App
Convenience Gedanke
Auffindbarkeit
KMU werden gegoogelt
Schnelle Info, Kontaktaufnahme, Angebot -> mobile Webseite -> Google
Optimierung SEO
One-way
Kein Informationsoverflow
Kein Marketing um mobile Webseite
Aufbau immer ähnlich
Hardarezugriff via Web in Beta Phase
Kontaktzugriff nicht möglich
state-of-the-art
Schlechte Darstellung -> Informationsverlust
Informationen werden mobil gelesen
Responsive Design
- vereinfacht Nutzung
- optimale Darstellung auf jedem Endgerät
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Ergebnis der Inhaltsanalyse
Parallelität
Userverhalten
Mittels Klick mehr Inhalte
Inhaltsfülle abhängig von Komplexität
Informations-lastiges Medium, viel Text -> mobile Webseite
Geringerer Betreuungsaufwand
Paralleleinsatz der Kanäle nur beim Mehrwert einer App gegenüber der mobilen
Webseite
Paralleleinsatz der mobilen Webseite und einer Mobile Applikation macht Sinn
wenn sie unterschiedlich ausgerichtet sind
Beide Strategien nutzen
Zuerst mobile Webseite dann App
Entscheidungsmöglichkeit des Users
Paralleleinsatz abhängig von Geschäftsmodell sinnvoll
Ressourcenabhängigkeit
Möglichkeit der Transaktion des Mobilen Webauftritt als Native App für alle
Betriebssysteme, wenn Haptik und Handyfeatures nicht relevant
Parallelität sinnvoll
Unterschiedliche Inhalte
Keine Parallelität
Parallelität bei gut als App verkauften Produkt, mobile Informationsseite
Ergänzung
Paralleleinsatz bei Rapper App möglich
Jeder kann mit mobilen Webseiten angesprochen werden
Technikaffinere Zielgruppen nutzen Apps
Keine Erschließung neuer Zielgruppen mittels mobilen Webseiten
Geringere Nutzung von Applikationen als mobilen Webseiten
Starke Nutzung durch Digital-Natives
Weniger Pensionisten
35 bis 50 im Business Bereich mobil erreichbar
Jeder ist erreichbar
Aufspaltung durch Medien
Nach iPhone targeten
Pensionisten nutzen Tablets
App Nutzung im Handel aufgrund von Service
Nutzung der mobilen Webseite für Informationsbeschaffung
Ohne Internetzugriff App Nutzung
Zielgruppe pauschal nicht abgrenzbar, abhängig von Affinität
50 % der Smartphone Nutzer surfen täglich im mobilen Internet
User ist der Promotion Kanal
Parallelität vs. keine Parallelität (Uneinigkeit der Experten)
Paralleleinsatz nur bei unterschiedlicher Ausrichtung sinnvoll
Entscheidungsmöglichkeit des Users
Ressourcenabhängigkeit
- starke Nutzung durch Digital-Natives
- weniger Pensionisten
- ältere Zielgruppen nicht abgeneigt
- Aufspaltung durch Medien
- keine Erschließung neuer Zielgruppen
- 35-50 jährige im Business Bereich
- 50 % der User surfen täglich mobil
- User ist Promotion Kanal
- Veränderung der Nutzungssituation; verstärkte Nutzung zur PrimeTime, am Arbeitsweg, in der Mittagspause
Apps
- für technikaffinere Zielgruppen
- bei häufiger Nutzung
- geringere Nutzung
- Nutzung wegen Service
- Nutzung wenn kein Internetzugriff
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Ergebnis der Inhaltsanalyse
Verantwortlichkeit
Übermittlung einer Marketing Botschaft
Veränderung der Nutzungssituationen
Social-TV
Verstärkte Nutzung zur Prime-Time, am Arbeitsweg und in der Mittagspause
Mobile Webseiten bevorzugt, App Store zu mühsam
Mobile Internetnutzung unterwegs und daheim
Keine Nutzung der Webseite wenn mobil nicht optimiert
App bei Mehrwert
User bemerken fehlende Ressourcen
Themenabhängig
Internet-affine Leute
Ältere Zielgruppen nicht abgeneigt
Mobile Webseite bei seltenem Zugriff
App bei häufiger Nutzung
Kunden können mobile Webseite bedienen
Bereitschaft zur Geldausgabe bei iOS Usern größer als bei Android
Durchschnittliche Nutzer hat zehn Apps
Permanenter mobiler/online Zugriff
Normalität vs. Überforderung
App für Produktvergleich
Abbruch bei langen Ladezeiten
Informationen werden mobil gelesen
Zeitschriften, viel Information, News, Google Suche -> mobile Webseite
Social Media, Wetter, Spiele, Fixer Usecase -> App
Der Verantwortliche der Desktop Webseite sollte die mobile Seite übernehmen
Mobile-Marketing-Verantwortlichkeit ist eine Schnittmenge der Abteilungen
Marketing ist für Mobile Marketing hauptverantwortlich
Die Gesamtverantwortlichkeit des Mobile Marketing sollte im Marketing liegen
Marketing, Produktverantwortliche oder Online Einheit
Eigene Verantwortliche
Verantwortlichkeit abhängig von Größe und Relevanz
Marketing, IT
Marketing
Nicht IT
Inhaltserstellung und -verwaltung: Marketing
Umsetzung: IT
Selbst warten vs. Auslagern
Informationsaustausch mit umsetzender Firma
- Durchschnittsuser hat 10 Apps
- Produktvergleiche
- Social Media, Wetter, Spiele
Mobile Webseiten
- jeder kann angesprochen Werten
- Nutzung für Informationsbeschaffung, Google Suche
- User lesen mobil
- bei seltenem Zugriff
- Abbruch bei langen Ladezeiten
Verantwortlichkeit abhängig von Größe und Relevanz
Wartung im Unternehmen vs. Auslagerung
Verantwortlicher muss technologisches Verständnis haben
Unterschiedliche Ansichten:
- Verantwortlicher der Desktop Version soll Mobile Webseite
betreuen
- Verantwortlichkeit ist Schnittmenge der Abteilungen
- Marketing, Produktverantwortliche oder Online Einheit
- IT (Uneinigkeit der Experten)
- Mobile Manager
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Ergebnis der Inhaltsanalyse
Verfügbarkeit
Wettbewerb
Auslagerung bei fehlendem Know-How
Laufende Betreuung durch Verantwortliche
Schnittstelle: Sales-Team, Development-Team, Marketing, Geschäftsführung
Marketing -> Digital Bereich
Technologisches Verständnis
Online Verantwortlicher, Mobile Manager
Verfügbarkeit und Usability muss über alle Mobilen Kanäle gewährleistet sein
Aktualität der mobilen Inhalte ist wichtig
Einheitliche Datenbasis, für Mobil angepasstes Layout
Einbindung über Web
Regelmäßige Updates bei Apps mit Online Content
Interne Wartung wenn Know-How verfügbar
Aktualisierung einmal pro Jahr bzw. alle zwei Jahre bei KMU
Abhebung vom Wettbewerb mittels durchdachter einfach bedienbarer mobiler
Webseite
Im KMU Bereich gibt es nicht viele mobile Angebote
Auftritt und Optik wichtig
Usability
Navigation, Auffindbarkeit von Inhalten
Mobil andere Inhalte als am Desktop gewünscht
Funktionen wichtiger als Promotion und Information
Mehrwert
Textinformationen kein Mehrwert
Gesamtheitliches Konzept
Kommunikation
Link-Tracking
Design
Userverlust bei schlechter Übersichtlichkeit und Ladeproblemen
USP
Differenzierung
Know-How Aufbau
Verfügbarkeit einer mobilen Webseite
Mobile extra Services
Positive Preisdiskriminierung
Mehrwert
Verfügbarkeit und Usability über alle Kanäle
Aktualität
Einheitliche Datenbasis
Differenzierung durch
- durchdachtes Konzept
- Auftritt und Optik
- Usability
- Mehrwert
- Kommunikation
- USP
- Know-How
- Verfügbarkeit
- positive Preisdiskriminierung
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