Der Große Kolbenwasserkäfer Porträt eines einheimischen Wasserkäfers(Hydrophilidae) Von ANDRE LEBENIIAGEN, Schwerin Viele von Ihnenglaubensicher,wahreKäferriesensindnur in detrTropenbzw. Subtropen beheimatet.Um so erstaunlicherwird für Sie die Tatsachesein, daß der ErößteWasserkäfer der Welt auch bei uns sein Zuhausehat. Hierbei handelt es sich um den Großen Kolbenwasserkäfer, der Wissenschaftauch alsHydrophiluspiceusbekannt.In vielen Büchemist er nochunter seinemverultetenNmen Hydrochuspiceur zu hnden.Eine zweite, (I1)äophilus aterrimus) Kolbenwasserkäfer kleinercundseltenercArt, derPechschwarzen kommt ebenfallsbei uns vor Mit eine! Längevon 35 bis 50 mm schlägtder selteneGroßeKolbenkäferalle bei unsim WasserlebendenInsektenklar an G6ße. Im Vergleich rnit unserenlandbewohnenden Käfem muß er seinenerstenPlatz allerdingsan den ebenfallsseltengewordenenHirschkäfer (hcanus cervur) abtreten. Wie so oft im Tierreich sind die gößten Individuen hinsichdich ihrer Emährungsweise fast auchiruner die halrr osesten.Der vollentwickelteKZifer(Imago)ist ein reiner Pflanzeugendazenfresser.Bercits seinelangsarnenund paddelndenSchwimmbewegungen von, daßer nicht auf schnellelebendeBeute angewiesensein kann. SeineLarven allerdidgs leben hauptsächlichvon Schnecken,Kaulquappenund Wassednseken.Die Beute wird aber nicht wie bei den Schwimmkäferlarvenaußerhalbdes eigenenKörpeß vorverzehrt.Am wolilsten verdautundaufgesogen, sondemkauendüberderWasseroberfläche im Pflanzengewir von saubercnstehenfühlt sich der GroßeKolbenwasserkäfer dichten MethodedesKlettemsbedrenenkann denKleingewässeqwo er sichder energiesparenden und vor seinennatürlichenFeindenausreichendgeschütztist. ausder N:ihezu SolltejemandeinmaldasselteneGlück haben,einenKolbenwasserkäfer betrachten,so wird er sicherdie langendünnenFortsätzeam Kopf desTieresftir dessen Fühlerhalten.Dies sind sie abernicht, obwohl dieseGebildedie Funktionjener übemomKiefemtaster Die ei men haben.Hierbei handeltes sich vielrnehr um die sogenannten gendichenFühler habenbei den Wasserkäfemeine anderewichtige Funktion übemomAternluft. Er tauchtmit men.Der Käfer ve$orgt sich darüberrnit der lebensnotwendigen dem Kopf zue$t an die Wassercberfläche,durch pumpendeBewegungendes Körpe$ Füblerandieebenfallsmit feinenHärchen wird dannderSauerstoffüberdie dichtbehaarten besetzteKörperunte$eitegeleitet. Hier bleibt sie dann in Form einer silberglänzenden Blase h:ingen.Von dort aus gelangt die Atemluft über die Hinterleibsöffnungenin das Innere desKäfers. Auch in seinerFortpflanzunguntencheideter sich von seinenräuberischenVerwandendenSchwinmk?ifem.Währcnddie einenihre Eier an Pflanzenin und amWasserablegen, NestausdemBlatt bauendie Weibchender Wasserkäferein schwimmendesseidenartiges einer Wasserpflanze. Diese Schiffchenkönnenbis zu 50 Eier enthaltenund werdenmit einer Art ,,Schomstein"vefsehen.Die BedeutungdieserarchitekonischenBesonderheit ist bis heutenoch nicht eindeutiggeklift, vermudichdient sie der Luftve$orgung.Nach der Fertigstellungwird das Schifflein seinemSchicksalüberlassen.Im letzten Larvenstadiumverlassendie Larven dasWasser,um sich in Ufemäheim Bodeneine Höhle zu bauen,damit sie sich in a.llerRuhezum fertigen K?iferentwickelnkömen. Wie seinendemterVerwandter,der Gelbrandkäfer(Dytiscusmarginalis\,wulde auchder grundlosals vermeintlicherFischschädlingve.folgt und vielerortsfast Kolbenwasserkäfer ausgerottet.Mit Schuld daran ist ein spitzer Dom an der Kölperunterseitedes Käfers, welcherihm den irrsinnigenNamen,,Karpfenstechet''einbrachte.Sicherkann der Käfer Handhabungduch denFänger,schoneinrnaleinen,,Stich' hiermit, bei einerungeschickten anbringen.Den Stachelaber gezielt gegendie weitausschnellerenFische einzusetzen, ldingt doch sehl phantastisch.Der Stacheldient demKäfer vielmehr als eine Art Steuereiffichtung, um beim Schwimmenden Kurs zu halten. bewußtenund unbewußtenAusrcttung Die verheerendenFolgender voranschleichenden diesesschönenKäferssindnur schwerwiederdckgüngig zu machen.Zwar ist seineHannlosigkeit heu19allgemeinbekannt,aberdiesesWissenallein lzißtseinewiederverbreitung auchnicht geradesprunghaftansteigen.Hinzu kommt,daßder GrcßeKolbenwasserkäfeq wie viele andereWasserinsektenauch klarc und saubereKleingewässermit rcichem manzenwüchsbenötigt.Und HatrdaufsHerz, we! kann auf Anhieb ein solchesGewässer in seinerNähebenennen? Natudiebhaberfär den Erhalt bzw. für Deshalbsollte sichjeder verartwortungsbewußte die Renaturierungder betreffendenBiotope einsetztenund gegenveralteteVorüteile ankämpferr;schließlich wollen unsereEnkel dieseGeschöpfespäterDicht trü in Museen und Büchembetrachten. Anschrift desverfasseß: Andrö kbenhagen, Schlifeßtra3e24, 19053Schwerin 6