kletterpflanzen - Landhaus Ettenbühl

Werbung
EXTRA PORTRÄTS
Fotos: GBA, Shutterstock
KLETTERPFLANZEN
Die schönsten
Kletterer
Inhalt
30 Kletterrosen
39 Klettertrompete
32 Waldreben
40 Baumwürger, Winter-Jasmin
34 Geißblatt
41 Hopfen
35 Efeu
42 Bittersüßer Nachtschatten, Mondsame
36 Blauregen
43 Pfeifenwinde, Platterbse
37 Jungfernrebe
44 Kletter-Hortensie
38 Schling-Knöterich, Strahlengriffel
45 Blütezeitkalender
EXTRA PORTRÄTS
KLETTERPFLANZEN
Herrlich bunte
Kletterrosen
Sie stehen für prächtigen Blütenreichtum,
verschwenderische Fülle und für königliche
Noblesse. Vorhang auf für die Garten-Queen!
und lassen ihre dünnen, weichen
Triebe graziös überhängen. In der
Regel blühen sie nur einmal, dafür
aber in verschwenderischer Fülle.
Wie andere Rosentypen, sind auch
die kletternden Sorten lichthungrig.
Geben Sie ihnen einen sonnigen
Platz. Reine Südwände, an denen sich
mittags die Hitze staut, sind jedoch
ungeeignet, denn hier drohen Spinnmilben und Mehltau. Besser sind Südwest- oder Südostlagen. Achten Sie
zudem auf einen ausreichend großen
Abstand zwischen Gerüst und Wand,
damit die Luft gut zirkulieren kann.
Der Boden sollte tiefgründig, humos
und nährstoffreich sein.
‘Allegro’ Mit moderatem
Wuchs und gefüllten Blüten
präsentiert sich diese Neuheit
(Meilland über Rosarot)
Wenn Kletterer
auf Bäume steigen
Für Dornröschenstimmung sorgen Kletterrosen, die ihre Blütengirlanden schleppenartig
aus dem Geäst hoher Bäume hängen lassen.
Besonders geeignet hierfür sind Rambler-Rosen
mit ihren langen, biegsamen Trieben. Starkwüchsige Sorten wie ‘Bobbie James’ oder ‘Kiftsgate’ sollten nur an große, gesunde und stabile
Bäume gesetzt werden. Weniger gewaltige Ausmaße nehmen ‘Alchymist’, ‘Chevy Chase’ oder
‘Bleu Magenta’ an. Als ihre „Klettergerüste“
kommen z.B. alte Obstbäume, Robinien, Kiefern
und Lärchen in Frage. Bei der Pflanzung lässt
man rund einen halben Meter Abstand zwischen
Stamm und Kletterpflanze. An einem Seil
werden die Triebe in die Baumkrone geleitet
Kletterrosen schneiden
Rosarote Kletterrosen, die
sich an einen Metallzaun lehnen,
erfreuen die Vorbeigehenden mit
ihren Blüten und nehmen ihnen
gleichzeitig die Sicht in den Garten
30 Sichtschutz
Die Ramblerrose ‘Bobbie
James’ zeichnet sich durch
ihre starke Wuchskraft aus. Im
Juni/Juli zeigt sie sich übersät
mit cremeweißen Blüten
‘Burgundy Rambler’ Burgunderrot
leuchten die halbgefüllten Blüten. Im
Gegensatz zu vielen anderen RamblerRosen ist diese pflegeleichte, 4 bis 5 m hohe
Sorte öfterblühend (Landhaus Ettenbühl)
BEZUGSQUELLEN FINDEN SIE AUF SEITE 67
Bei den öfter blühenden Climbern nimmt man
im Frühjahr über fünf Jahre alte und damit
abgetragene Langtriebe vollständig heraus.
Anschließend werden die kurzen Seitentriebe
auf zwei bis drei Augen eingekürzt. Die
Rambler brauchen keinen regelmäßigen Schnitt
Sichtschutz
Fotos: Elke Borkowski, Jürgen Becker, BKN Strobel GmbH & Co KG, Landhaus Ettenbühl; Jllustrationen: L&M Verlag/Saskia Richter
K
letterrosen kleiden Fassaden in
Mäntel mit duftigen MillefleursMotiven. Sie umkränzen Lauben
und Bögen mit bunten Girlanden und
neigen ihre blütenschweren Häupter
wohlwollend zum Betrachter herab.
Dabei lebt die Königin aller Kletterer
auf kleinem Fuß, denn sie benötigt
nur wenig Standplatz. Die Vielfalt
ihrer Sorten wird in zwei Gruppen
unterteilt: Die Climber genannten
Kletterrosen bilden relativ dicke und
steife Triebe. Sie sind meist öfterblühend und werden zwischen zwei
und vier Meter hoch. Die äußerst
wüchsigen Rambler schieben sich bis
über sieben Meter in die Höhe empor
31
EXTRA PORTRÄTS
KLETTERPFLANZEN
Die große Welt der
Sie sind die Stars unter den Kletterpflanzen.
Mit der Pflanzung von Clematis kann man
sich über tausend Sterne vom Himmel holen
W
ie der Name Waldrebe
schon vermuten lässt,
sagt ein halbschattiger
bis sonniger Standort mit frisch
kühlem Boden den Klematis am
meisten zu. Sie erreichen dies durch
das Abdecken des Wurzelbereichs
mit einer schützenden Mulchschicht
aus Rinde, Laub oder Stroh. Ideal ist ein
humoser, lockerer, tiefgründiger und
feuchter Gartenboden. Staunässe wird
‘Artic Queen™’ ist
eine weiße Clematis mit
15 cm großen Blüten (Pötschke)
jedoch besonders von Clematis alpina,
C. montana und C. tangutica schlecht
vertragen. Die richtige Standortwahl
wirkt zudem vorbeugend gegen die
Klematiswelke, eine Pilzkrankheit, die
fast ausschließlich die großblumigen
Hybriden befällt. Als wichtigste Pflegemaßnahme gilt der Schnitt. Dafür muss
man wissen, zu welchem Zeitpunkt die
betreffende Waldrebe blüht und ob sie
dies am alten oder neuen Holz tut.
Schneidet man einfach drauf los, können die neuen Blütenanlagen leicht der
Schere zum Opfer fallen. Die Einteilung
in drei Schnittgruppen hilft.
Fotos: Gärtner Pötschke, Hans Reinhard; Jllustrationen: L&M Verlag/Saskia Richter
Waldreben
Freisteller
Prachtvolle Waldreben für Ihren Garten
Ein Sichtschutz aus Blüten
macht immer viel her! Hier ranken
zitronengelbe Kapuzinerkresse
und großblumige Waldreben an
einem Weidenzaun empor
Schnittgruppe 1 Diese Gruppe umfasst
Wildarten und ihre Sorten, wie C. montana,
C. alpina und C. macropetala. Sie blühen im
Frühjahr am vorjährigen Holz. Geschnitten
werden diese Clematis eigentlich nicht. Alle
paar Jahre wird lediglich ein Auslichtungsschnitt nötig, um Vergreisen zu verhindern
32 Sichtschutz
Schnittgruppe 2 Zu der Gruppe gehören
Hybriden, die zweimal im Jahr blühen: das
erste Mal im Frühjahr an den kurzen Seitentrieben aus vorjährigem Holz, das zweite
Mal im Spätsommer an neuen Langtrieben.
Schneiden Sie im Nov./Dez. einen Teil der
Triebe um ein Drittel bis die Hälfte zurück
Schnittgruppe 3 Am einfachsten lassen
sich diese Clematis schneiden. Sie blühen im
Sommer und Herbst ausschließlich an den
diesjährigen Langtrieben und werden daher
im Nov./Dez. vollständig auf 20 bis 50 cm
über dem Boden zurückgeschnitten. Viele
Hybriden und C. viticella gehören hierzu
BEZUGSQUELLEN FINDEN SIE AUF SEITE 67
NAME
BLÜTE; BLÜTEZEIT
HÖHE
SCHNITT
Hybride ‘Ashva’
Hybride ‘Justa’
Hybride ‘Maria Louise Jensen’
Hybride ‘Pink Fantasy’
Hybride ‘Red Pearl’
C. flammula ‘Rubromarginata’
C. florida ‘Alba Plena’
C. montana ‘Elizabeth’
C. tangutica ‘Aureolin’
C. texensis ‘Duchess of Albany’
C. viticella ‘Betty Corning’
C. viticella ‘Venosa Violacea’
violett/karminrot; VI – IX
lavendelblau; VI – IX/X
blauviolett; V–X
lachsrosa; V – VI + VIII – IX
rot, variabel; V– VI + VIII – IX
weiß/rotviolett, duftend; VII–IX
grünlich-weiß, gefüllt; VI– X
hellrosa, duftend; V –VI
gelb, glockenförmig; V/VI–IX
rosa, tulpenförmig; VI–IX
hellblau, duftend; VI–IX/X
violett/weiß; VI– IX/X
1,2 bis 1,8 m
1,2 bis 1,8 m
2 bis 3,5 m
1,8 bis 2,8 m
1,7 bis 2,5 m
2,5 bis 3,5 m
2,5 bis 4 m
7 bis 12 m
2,5 bis 4,5 m
1,8 bis 2,8 m
1,8 bis 2,4 m
2 bis 4 m
Schnittgruppe 3
Schnittgruppe 3
Schnittgruppe 2
Schnittgruppe 2
Schnittgruppe 2
Schnittgruppe 3
Schnittgruppe 2
Schnittgruppe 1
Schnittgruppe 3
Schnittgruppe 3
Schnittgruppe 3
Schnittgruppe 3
EXTRA PORTRÄTS
KLETTERPFLANZEN
Geißblatt
W
o am Abend betörend süße
Duftwolken durch den Garten
wehen, ist bestimmt ein Geißblatt (Lonicera) nicht weit. Die robusten
Schlinger locken so Nachtfalter zu ihren
nektargefüllten Trompeten. Besonders
intensiv ist das Parfüm beim WaldGeißblatt (Lonicera periclymenum) und
bei Jelängerjelieber (L. caprifolium) aus-
geprägt. Beide präsentieren ab Mai
gelblich-weiße, rot überlaufene Blüten.
Später folgen das Trompeten-Geißblatt
(L. x brownii) mit orange-rotem, das
Gold-Geißblatt (L. x tellmanniana) mit
gelbem und das Feuer-Geißblatt (L. x
heckrottii) mit rot-gelbem Flor. Eher
unscheinbar blüht das immergrüne
Henrys Geißblatt (L. henryi).
Efeu
Alles auf einen Blick
Klettertyp Selbstklimmer (S. 46/47)
Wuchsstärke Efeu wächst relativ langsam, insbesondere als Jungpflanze
Endhöhe Hedera helix (Art und starkwüchsige Sorten) bis 25 m, Hedera
colchica aber nur bis etwa 8 m
Standort Bevorzugt werden schattige
bis halbschattige Lagen mit lockerem,
humosem, feuchtem Boden. Hedera
colchica verträgt etwas mehr Sonne und
Trockenheit, kann dann aber im Winter
unter Frosttrocknis leiden
Besonderes Efeu beginnt erst nach acht
bis zehn Jahren zu blühen. Die sich dabei entwickelnde Altersform bildet ungelappte Blätter und keine Haftwurzeln
aus. Efeu blüht ab September, im Frühjahr zeigen sich schwarze, giftige Beeren
1
E
feu ist ein zuverlässiger Kletterer
für die Begrünung von schattigen
Fassaden, Pergolen und alten
Baumstämmen. Sein besonderer Wert
liegt in dem dichten, immergrünen und
ledrig-glänzenden Laub, das je nach
Sorte mal mehr oder mal weniger
stark gelappt ist. Mit weiß oder gelb
gezeichneten Blättern zaubert er Licht
1
1 Heckenelemente aus Efeu sind im Nu
aufgestellt und bieten einen dekorativen
und blickdichten Sichtschutz (Mobilane)
2
1 Leuchtend rote Beeren folgen der
Blüte des Wald-Geißblatts. Sie sind, wie fast
alle Früchte der Gattung Lonicera, giftig
2 Rückzugsort mit Aromagarantie Das
weiße Sichschutzelement wird von Lonicera
caprifolium und L. periclymenum als Rankhilfe
auf ihrem Weg nach oben vereinnahmt
3 Jelängerjelieber hat den Namen verdient.
Wer von Mai bis Juli den Duft am Abend
genossen hat, kann dies sicher bestätigen
34 Sichtschutz
3
Alles auf einen Blick
Klettertyp Schlingpflanze (S. 46/47)
Wuchsstärke Die meisten Arten wachsen
gemäßigt, nur Lonicera x tellmaniana und
L. periclymenum benötigen mehr Platz
Endhöhe durchschnittlich 3 bis 4 m, die
beiden oben genannten Arten bis 6 m
Standort Geißblätter sind recht anspruchslos. Ein halbschattiger Platz mit
humosem, feuchtem Boden sagt ihnen
aber besonders zu. Voller Schatten wird
zwar ebenfalls toleriert, doch lässt der
Blütenansatz dort nach. Bei zu warmem
und trockenem Stand kann es verstärkt
zu Blattlausbefall kommen
Besonderes Der Austrieb der Laubblätter
erfolgt früh und bringt das erste, lang ersehnte Grün in den Garten. Die nektarreichen Blüten dienen als Insektennahrung
Fotos: S. & O. Mathews, Pixelio/Thomas MaxMüller, Mobilane, Schneider/Will, Friedrich Strauß, Wikipedia
2 Ein echtes Goldstück ist Hedera colchica
‘Sulphur Heart’ mit seiner unregelmäßigen,
schwefelgelben Zeichnung. Die Blätter
sind ungelappt und verhältnismäßig groß
3 Romantisch wild windet sich die dunkelblättrige Sorte ‘Atropurpurea’ um die Steinskulptur. Für kleine bis mittelgroße Flächen
2
3
BEZUGSQUELLEN AUF SEITE 67
in dunkle Gartenwinkel. Der Handel
führt vor allem Sorten des Gewöhnlichen Efeus (Hedera helix) sowie des
etwas frostempfindlichen Kolchischen
Efeus (H. colchica), von denen jedoch
nicht alle gleichermaßen klettern. Für
diesen Zweck bewährt haben sich z.B.
‘Cathedral Wall’, ‘Digitata’, ‘Plattensee’, ‘Minima’ und ‘Woerner’.
EXTRA PORTRÄTS
KLETTERPFLANZEN
Wandbegrünung: Die lockeren
Blütentrauben des Blauregens
erzeugen eine geradezu märchenhafte, verwunschene Atmosphäre
Alles auf einen Blick
Klettertyp Schlingpflanze (S. 46/47)
Wuchsstärke Einmal etabliert, wächst
der Blauregen geradezu stürmisch
Endhöhe Wisteria sinensis wird 10 bis 15 m
hoch, Wisteria floribunda 8 bis 12 m
Standort Bevorzugt wird ein warmer
Platz in voller Sonne bis höchstens lichtem Schatten. Der Boden sollte nahrhaft, durchlässig und dauerhaft frisch bis
feucht sein und im leicht sauren bis
neutralen Bereich liegen. Kalkhaltige
Böden führen zu Eisenmangel und damit
zum Vergilben der Blätter
Besonderes Die Wuchsrichtung dient
zur Unterscheidung der beiden Arten:
Wisteria sinensis windet sich links
herum um das Klettergestell, Wisteria
floribunda dagegen rechts herum
36 Sichtschutz
P
Der richtige Schnitt Zwei Schnitte im
Jahr helfen, die Wuchskraft zu bändigen und
den Blütenansatz zu fördern: Zwischen Juli
und August werden alle Triebe, die man nicht
zum Aufbau des Grundgerüsts benötigt, auf
die Hälfte bis zwei Drittel ihrer Länge zurückgenommen. In den Wintermonaten kürzt
man dann nochmals alle Seitentriebe ein
Freisteller
Alles auf einen Blick
1
Jungfernrebe
S
ie gehört zu den zuverlässigsten,
pflegeärmsten und langlebigsten
Selbstklimmern, die es gibt. Rasch
und ohne jede Kletterhilfe begrünt sie
riesige Wandflächen, erobert aber auch
genauso gut Pergolen und Bäume,
aus deren Krone sie ihre langen Triebe
schleppenartig herunterhängen lässt.
Wegen ihrer Wüchsigkeit sollte man
sie nur dort verwenden, wo genug
Platz zur Verfügung steht. Man unterscheidet die Gewöhnliche Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia) mit
fingerförmig gelappten Blättern,
die sich aus fünf länglichen Einzelblättchen zusammensetzen, und
die Dreispitzige Jungfernrebe (P.
tricuspidata) mit ihren großen
dreilappigen Blättern, die noch
stärker wächst. Beide bilden im
Juli eher unscheinbare, grünlich-
weiße Blütenrispen, aus denen erbsengroße und schwarz-bläulich bereifte
Beeren reifen. Einfach überwältigend
ist der Herbstauftritt: Bereits ab Ende
August verfärben sich die Blätter in
der Sonne leuchtend scharlach- bis
karminrot. An schattigeren Stellen
bleiben sie allerdings meist ein wenig
dezenter im gelb-orangen Bereich.
2
Klettertyp Selbstklimmer mit Haftscheiben (S. 46/47), auch für einen
glatten Untergrund geeignet
Wuchsstärke Beide sind sehr starkwüchsig und legen in nur einer Saison
zwischen 60 und bis 200 cm zu
Endhöhe Parthenocissus quinquefolia
wird 15 m, P. tricuspidata gar 20 m hoch
Standort Die Jungfernrebe hat sich als
sehr anspruchslos und robust erwiesen.
Sie verträgt die Sonne genauso wie
Schatten und wächst auf allen frischen
bis mäßig trockenen Böden, solange sie
tiefgründig und nährstoffreich sind
Besonderes Die Beeren sind bei Vögeln
sehr beliebt, für den Menschen jedoch
ungenießbar. Diese Kletterpflanze hat
sich als widerstandsfähig gegenüber
dem trocken-heißen Stadtklima, Abgasen und kräftigen Winden erwiesen
1 Dreispitzige Jungfernrebe Sie hüllt das
Haus mit ihren dicht verzweigenden Ranken
und den großen Blättern in einen grünen,
undurchdringlichen Pelz. Das bereits rote
Laub gehört zu Parthenocissus quinquefolia
2 Gewöhnliche Jungfernrebe Das
Laub dieser Art wirkt beträchtlich
graziler. An glänzenden, rötlichen
Stielen reifen im September die
blauen, zierlichen Beeren heran
Sichtschutz
Fotos: Jutta Schneider/Michael Will, Pixelio/marika, Shutterstock; Jllustration: L&M Verlag/Saskia Richter
Blauregen
rachtvolle Blütentrauben, die sich
in Kaskaden verschwenderisch
über Fassaden, Pergolen, Mauern
und Lauben ergießen – das macht den
Blauregen zu einer der schönsten und
beliebtesten Kletterpflanzen überhaupt. Bis der vitale Schlinger das
blühfähige Alter erreicht, vergehen
allerdings rund sieben Jahre, was den
Besitzer häufig auf eine harte Geduldsprobe stellt. Ein regelmäßiger Schnitt
hilft hierbei, die Wuchskraft etwas zu
bremsen und die Energie in die Anlage
von Blütenknospen umzuleiten. Sie
sollten außerdem nur über Veredlung,
Ableger oder Wurzelschnittlinge vermehrte Pflanzen kaufen. Denn über
Samen herangezogener Blauregen ist
in vielen Fällen sehr blühfaul.
Zu den wichtigsten seiner Art zählt
der Chinesische Blauregen (Wisteria
sinensis) mit 10 bis 30 cm langen und
relativ kompakten Trauben, die im
April und Mai bereits vor dem Blattaustrieb erscheinen. Beim Japanischen
Blauregen (W. floribunda), der im
Mai/Juni blüht, sind die Trauben eher
locker angeordnet, dafür können sie
aber bis zu einem Meter lang werden.
Von beiden gibt es zahlreiche Sorten,
auch in Hellrosa (W. floribunda ‘Kuchibeni’ oder ‘Honbeni’) und Weiß (W.
floribunda ‘Shiro Noda’ oder W. sinensis ‘Alba’). Einige Vertreter verströmen
sogar einen süßlichen Duft. Da die
Schlinger mit dem Alter sehr schwer
werden, sollte man auf eine gut verankerte, stabile Kletterhilfe achten.
37
EXTRA PORTRÄTS
KLETTERPFLANZEN
Schling-Knöterich
D
urch den Chinesischen SchlingKnöterich (Fallopia baldschuanica)
wird der Begriff schnellwüchsig
neu definiert. Kein anderes Klettergehölz erstürmt in solch einem Tempo
die Hausfassade, macht Sichtschutzwände blickdicht oder verdeckt alte,
unansehnliche Schuppen. Entsprechend
viel Platz sollte man ihm zum Austoben
bieten können. Wird er dennoch zu
groß, hilft ein jährlicher Rückschnitt
bis auf das Gerüst der Hauptäste. Dies
fördert außerdem auch die Bildung
der kleinen weißen Blüten, die von
Juli bis Oktober in fedrigen Rispen
dicht an dicht zusammensitzen. Gerade
der späte Flor macht den Knöterich im
Garten außerordentlich wertvoll.
Alles auf einen Blick
Schnee im August?
Nein, es sind nur die Blüten des SchlingKnöterichs. Bei hoher Sonneneinstrahlung
nehmen die Rispen oft eine rosa Tönung an
Klettertyp Schlingpflanze (S. 46/47)
Wuchsstärke Der Knöterich wächst
sehr stark, bis zu 5 m pro Jahr
Endhöhe zwischen 8 und 10 m
Standort Der Schling-Knöterich ist robust
und anspruchslos. Nur an sehr trockenen
und heißen Plätzen kann er Kümmerwuchs
zeigen. Setzen Sie ihn in nahrhaften und
frischen bis feuchten Boden in Sonne oder
Halbschatten. Schatten wird zwar auch
toleriert, doch fällt die Blüte dort häufig
etwas spärlicher aus
Besonderes Sein unbändiger Wuchs und
die oft schleppenartig herabhängenden
Triebe verleihen dem Knöterich etwas
Urtümliches, Lianenhaftes
Strahlengriffel
Fotos: Ursel Borstell (2), GBA/Nichols, Klaus Krohme, Manfred Pforr
S
inn für ungewöhnliche Farbspiele
beweist der Kolomikta-Strahlengriffel (Actinidia kolomikta): Ein
Teil seiner mattgrünen, herzförmigen
Blätter verfärbt sich im Jahresverlauf
von der Spitze her zunächst weiß und
dann rosa, um dann zuletzt wieder zu
vergrünen. Dieses Spektakel tritt allerdings nur bei den männlichen Pflanzen
auf. Die weiblichen Exemplare bleiben
unscheinbarer, setzen dafür aber sehr
süß schmeckende, ungefähr 2 bis
3 cm lange Beerenfrüchte an, die ihre
nahe Verwandtschaft mit der allseits
bekannten Kiwi (Actinidia deliciosa)
nicht verleugnen können. Zwischen
Mai und Juni ist mit dem Erscheinen
duftender Blüten zu rechnen.
38 Sichtschutz
frisch bis feucht, aber gut durchlässig sein
und reichlich Nährstoffe enthalten. Ideal
ist ein pH-Wert im schwach sauren Bereich
Besonderes Wer neben dem Schmuck der
Blätter auch Früchte genießen möchte,
muss mindestens je eine weibliche und
männliche Pflanze zusammen setzen,
sonst kommt es zu keiner Befruchtung
V
on Juli bis September schmückt
sich die wüchsige Liane mit endständigen Büscheln etwa 7 cm
großer Trompetenblüten. Am weitesten
verbreitet ist die Amerikanische Klettertrompete (Campsis radicans) mit ihren
orange-roten, seltener auch gelben
Blüten wie bei der Sorte ‘Flava’.
Vor dem Hintergrund ihrer sattgrünen
Fiederblätter erreichen die Blüten eine
beeindruckende Leuchtkraft. Da die
Knospen am diesjährigen Holz angelegt werden, sollte man alle Triebe
am besten im Frühjahr auf zwei bis
drei Augen zurück schneiden.
‘Mme Galen’, eine Campsis x tagliabuanaHybride, korallenrote Blüten mit oranger
Außenseite. Sie bildet prächtige Farbtupfer
Alles auf einen Blick
Alles auf einen Blick
Klettertyp Schlingpflanze (S. 46/47)
Wuchsstärke Der Kolomikta-Strahlengriffel wächst nur mäßig und kann auch
als Strauch gezogen werden
Endhöhe etwa 3 bis 4 m
Standort Geben Sie der Pflanze einen
etwas geschützten Platz in der Sonne oder
im lichten Schatten. Der Boden sollte
Klettertrompete
Passend zum Klinker ziert der KolomiktaStrahlengriffel mit rosa und weißlich
panaschierten Blättern die Hauswand
Klettertyp Selbstklimmer mit Haftwurzeln (S. 46/47), klettert gelegentlich
windend, benötigt dann ein Gerüst
Wuchsstärke Als Jungpflanze zunächst
zögerlich, später starkwüchsig mit 150
bis 300 cm Längenzuwachs pro Jahr
Endhöhe 8 bis 10 m
Standort Die Klettertrompete braucht
einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Platz. Beschatten Sie die
Wurzeln mit Stauden. Ideal sind nahrhafte, humose, sandig-lehmige Böden,
die kühl und frisch bis feucht sind.
Insgesamt ist sie aber sehr anpassungsfähig, besonders an den pH-Wert
Besonderes Ideale Pflanze für die
Begrünung von Südwänden
Warme Südwände bieten ideale Bedingungen für die Wärme liebende Klettertrompete.
Obwohl sie sich selbst verankern kann, sollte man einige Drähte zum Festhalten spannen
Sichtschutz
39
EXTRA PORTRÄTS
KLETTERPFLANZEN
Hopfen
Baumwürger
S
ein auffälligstes Merkmal sind die
attraktiven Früchte, die sich im
Oktober bilden und bis Januar
hängen bleiben. Aus erbsengroßen,
gelben Kapseln platzen leuchtend
orangerote Samen, die auch einen
haltbaren Vasenschmuck abgeben.
Allerdings erscheinen sie nur an weiblichen Exemplaren, denn der Baum-
M
an kennt ihn hierzulande eher
als Zutat zum Bierbrauen.
Dabei ist das in ganz Europa
und Teilen von Asien verbreitete Kraut
ein hervorragender Kletterer und im
Garten vielseitig einsetzbar. Der Hopfen
(Humulus lupulus) zählt zu den Stauden,
das heißt, seine Triebe sterben mit
den ersten Frösten ab. Nur die unterirdischen Pflanzenteile überwintern.
würger (Celastrus orbiculatus) ist zweihäusig. Für einen reichen Fruchtansatz
muss man daher immer ein Männchen
und ein Weibchen zusammenpflanzen.
Ihren Namen verdankt die robuste
Liane ihrer Angewohnheit, schwach
wachsende oder noch junge Bäume
durch das starke Dickenwachstum
ihrer Äste zu strangulieren.
Dennoch ist er ungeheuer
wüchsig und bildet mit seinen großen, dreilappigen,
grob gezähnten Blättern
schnell dichte Vorhänge in
sattem Grün. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen.
Aus den weiblichen Blüten reifen
im August kegel- bis zapfenförmige Hopfendolden heran.
1
Alles auf einen Blick
Klettertyp Schlingpflanze (S. 46/47)
Wuchsstärke Starkwüchsig; ab dem 3.
bis 5. Standjahr 70 bis 200 cm pro Jahr
Endhöhe 8 bis 12 m
Standort Der Baumwürger ist wenig anspruchsvoll. Er gedeiht auf sonnigen und
halbschattigen Plätzen. Selbst Schatten
wird vertragen, doch fällt der Wuchs dann
lockerer aus. Bevorzugt wird ein frischer
Boden. Je mehr Nährstoffe der Pflanze zur
Verfügung stehen, desto mehr wächst sie
Besonderes Möchte man den Schlinger
in einen Baum wachsen lassen, sollte der
schon einen guten Wachstumsvorsprung
haben und einen Stammdurchmesser von
wenigstens 20 cm aufweisen
Farbe für den Winter Mit peppig bunten
Früchten schmückt der Baumwürger den
winterlichen Garten bis in den Januar hinein
N
ahezu konkurrenzlos ist seine
Blütezeit! Schon im Dezember
überrascht uns der WinterJasmin (Jasminum nudiflorum) mit ersten
gelben, aber leider völlig duftlosen
Blümchen. Sie fallen zwar oft dem
Frost zum Opfer, doch gibt es ab
Februar bis zum April ständig neue.
Vierkantige, peitschenförmige, gras-
grüne Triebe unterlegen sie mit einem
leuchtenden Kontrast. Die dreizähligen
Blätter bleiben klein und zierlich. Der
Spreizklimmer lehnt sich gern an
Geländer und Zäune oder überwallt
dekorativ Mauerkronen und auch
Böschungen. Bindet man ihn auf,
begrünt er auch Gerüste. Ursprünglich stammt diese Art aus Ostasien.
Zierliche gelbe Blüten reihen sich
wie Perlen auf die dünnen und auffällig grasgrünen Triebe, die häufig
ein dichtes Wirrwarr bilden
40 Sichtschutz
3
Alles auf einen Blick
Alles auf einen Blick
Klettertyp Spreizklimmer (S. 46/47)
Wuchsstärke Wächst zunächst langsam,
später mittelstark mit rund 40 bis 80 cm
langen Neutrieben pro Jahr
Endhöhe Frei stehend baut sich der Winter-Jasmin zu 1 bis 2 m dicken Sträuchern
auf. An einem Spalier oder Klettergestell
aufgebunden erreicht er bis zu 3 m Höhe
2
Standort Der Zierstrauch ist äußerst anpassungsfähig. Er wächst auf trockenen
wie feuchten Böden, nur durchlässig
sollten sie sein. Geschützte, sonnige bis
halbschattige Lagen werden bevorzugt
Besonderes Durch einen gelegentlichen
Rückschnitt nach der Blüte werden der
Neutrieb und die Blütenbildung angeregt
Klettertyp Schlingpflanze (S. 46/47)
Wuchsstärke Der Gewöhnliche Hopfen
wächst stürmisch, gemäßigter bleibt seine
gelbblättrige Auslese ‘Aureus’
Endhöhe Die Art erreicht in einem Jahr
bis 8 m Höhe, die Sorte ‘Aureus’ etwa 3 m
Standort Bevorzugt werden gleichmäßig
feuchte, humose Böden in Sonne oder
Halbschatten. Auf zu trockenen, heißen
Standorten ist Hopfen anfällig für Schädlings- und Pilzbefall. Als Starkzehrer
sollte er reichlich Nährstoffe bekommen
Besonderes Hopfen breitet sich mit der
Zeit durch unterirdische Ausläufer aus
und braucht daher ausreichend Platz. Die
Dolden enthalten beruhigende Wirkstoffe
1 Limonengrünes Laub macht die Sorte
‘Aureus’ an trüben Tagen zu einem heiteren
und freundlichen Blickfang im Garten
2 Sichtschutzelemente werden von den
starkwüchsigen Schlingern in einer Vegetationsperiode in dichte Wände verwandelt
3 Die Hopfendolden entwickeln sich nur
an weiblichen Pflanzen. Aus ihnen gewinnt
man die nötigen Bitterstoffe für das Bier
Sichtschutz
Fotos: Ursel Borstell (2), GBA/Nichols, Klaus Krohme, Manfred Pforr
Winter-Jasmin
41
EXTRA PORTRÄTS
KLETTERPFLANZEN
Bittersüßer
Nachtschatten
D
er wüchsige Schlinger zaubert
üppige Urwaldatmosphäre in
den Garten. Seine riesigen,
herzförmigen, bis zu 30 cm großen
Blätter legen sich dachziegelartig übereinander und umhüllen so Pergolen
und Lauben vollständig mit einem geschlossenen grünen Vorhang, der im
Wie Glastropfen hängen die
stark glänzenden und hochroten Früchte an den Trieben
Alles auf einen Blick
Klettertyp Spreizklimmer (S. 46/47)
Wuchsstärke mittel- bis starkwüchsig,
abhängig von der Wasserversorgung
Endhöhe Ohne Kletterhilfe wächst der
Nachtschatten niederliegend, etwa 30 cm
hoch. Mit Stütze erreicht er 2 bis 3 m
Standort Der Strauch liebt halbschattige
bis schattige Lagen mit nährstoffreichem
und vor allem feuchtem Boden. In der
freien Natur findet man ihn häufig am
Ufer von Gewässern wieder
Besonderes Die Pflanze ist in allen Teilen
giftig. Sie enthält typische NachtschattenAlkaloide, wie Saponin und Solanin. Durch
den langen Flor hängen Blüten und Früchte
oft gleichzeitig an den Trieben. Tipp:
Lassen Sie sie zur Zierde in lichte Bäume
und Sträucher hineinwachsen
Mondsame
D
as attraktive Laub dieses flinken
Schlingers, das wie Schindeln
übereinander steht, ist geradezu
perfekt zur blickdichten Begrünung
von Lauben, Pergolen oder Zäunen
geeignet. Der Amerikanische Mondsame (Menispermum canadense) ziert
sich mit großen, breit herzförmigen
bis leicht gelappten Blättern. Das Laub
des Dahurischen Mondsamens (M.
dauricum) bleibt etwas kleiner. Beide
erfreuen uns mit goldgelber Herbstfärbung. Da die Pflanzen zweihäusig
sind, müssen für reichen Fruchtansatz
Männchen und Weibchen zusammen
in den Garten gepflanzt werden.
Die Blüten des Amerikanischen Mondsamens sind eher unscheinbar (Bild
oben), während die bläulich bereiften
Früchte an Trauben erinnern
42 Sichtschutz
Inneren kühlen Schatten spendet. Aber
auch Bäume werden rasch erobert sowie, mit entsprechender Kletterhilfe,
Mauern und Wände. Die Pfeifenwinde
(Aristolochia macrophylla) trägt ihren
Namen wegen der pfeifenförmigen,
gelbgrünen und purpurfarbenen Blüten,
die von Juni bis August erscheinen.
Alles auf einen Blick
Klettertyp Schlingpflanze (S. 46/47)
Wuchsstärke In der Jugend zunächst
schwach, ab dem dritten bis fünften Jahr
stark mit bis zu 2 m langem Jahrestrieb
Endhöhe 8 bis 10 m
Standort Die Pfeifenwinde bevorzugt
etwas lehmige, nahrhafte und frische
bis feuchte Böden, erweist sich aber als
sehr anpassungsfähig. Ideal ist ein halb-
schattiger bis schattiger Platz, bei guter
Wasserversorgung auch sonnig. Damit die
großen Blätter keinen Schaden nehmen,
sollte der Standort möglichst geschützt
vor starkem Wind und Unwetter liegen
Besonderes Die gesamte Pflanze ist giftig.
Ihre Blütenform dient als Falle für Insekten,
die sich erst, nachdem sie sie bestäubt
haben, wieder aus ihr befreien können
Platterbse
Purpurrosa Blütenvorhänge webt die
Platterbse im Sommer über Zäune
Alles auf einen Blick
Klettertyp Schlingpflanze (S. 46/47)
Wuchsstärke stark- und schnellwüchsig.
Da die Triebe aber sehr dünn sind,
darf die Kletterhilfe in der Breite nicht
zu stark dimensioniert sein
Endhöhe Menispermum dauricum 2 bis
3 m, Menispermum canadense 3 bis 4 m
Standort Humose, feuchte Böden in
halbschattiger Lage sagen dem Mondsamen am besten zu. Er gedeiht aber
auch in der vollen Sonne, wenn eine ausreichende Wasserversorgung gewährleistet ist. Ansonsten ist er aber eher
robust und recht anpassungsfähig
Besonderes Die weintraubenähnlichen
Früchte sind giftig. In jeder einzelnen
Beere findet sich ein halbmondförmiges
Samenkorn, das damit dieser Pflanze zu
ihrem deutschen Namen verhalf
Blatt um Blatt versteckt
die Pfeifenwinde die
schlichte Trennmauer
unter einer neuen, saftig
grünen Tapete. Zu ihrem
riesigen, herzförmigen
Laub passen schlanke
und filigrane Formen,
wie die des Bambus
S
ie gehört zu den ausdauernden,
krautigen Kletterern, die in den
Wintermonaten nur unterirdisch
fortbestehen. Die Triebe und die
gefiederten Blätter sterben in den
ersten frostigen Nächten ab. Im
nächsten Frühjahr baut sich die
Pflanze dann wieder völlig neu
auf. Breitblättrige Platterbsen oder auch
Stauden-Wicken (Lathyrus latifolius) verschönern auf charmante Weise Zäune
und Gitter. Mit ihren Blattranken umschlingen sie jeden Halt, der sich in
der Senkrechten bietet. Von Juli bis
September öffnen sich ihre zahlreichen
purpurrosa Schmetterlingsblüten.
Alles auf einen Blick
Klettertyp Rankpflanze (S. 46/47)
Wuchsstärke starkwüchsig
Endhöhe 2 bis 3 m
Standort Platterbsen lieben sonnige bis
halbschattige Plätze. Der Boden sollte
nährstoffreich und eher trocken bis etwas
frisch sein. Längere nasskalte Witterungsperioden können zu Schäden führen
Besonderes Der einzige Nachteil gegenüber ihren einjährigen Verwandten, den
Duft-Wicken (Lathyrus odoratus), besteht
darin, dass den mehrjährigen Wicken eben
dieser Duft fehlt. Schön kommen Sie in
Tuffs im Hintergrund von Stauden oder
mit Rosen zur Wirkung. Es gibt auch Sorten
mit weißen, malvenrosa oder roten Blüten
Sichtschutz
Fotos: GBA/Nichols, Modeste Herwig, Manfred Pforr, Hans Reinhard (2)
D
ie kantigen, graugelben Triebe
dieses Halbstrauches verholzen
nur im unteren Teil, oberhalb
bleiben sie krautig. Sie tragen länglicheiförmige, meistens spitz zulaufende
Blätter. Dekorativ wirkt der Bittersüße
Nachtschatten (Solanum dulcamara)
auf doppelte Weise: Sowohl seine
von Juni bis September erscheinenden
violetten Blüten mit den weit zurückgeschlagenen Rändern zieren diesen
Senkrechtstarter, wie auch die kleinen,
roten und eiförmigen Beeren, die bis
in den Winter hinein an den Trieben
hängen. Für Farbe im Garten ist also
über Monate hinweg gesorgt!
Pfeifenwinde
43
EXTRA PORTRÄTS
KLETTERPFLANZEN
einem voluminösen Strauch heran,
der Haftwurzeln ausbildet und in die
Höhe steigt, sobald er auf senkrechte
Flächen trifft. Dann überzieht er auch
schattige Fassaden, Mauern, Pergolen
und Bäume mit seinem tiefgrünen
Laub, das im Herbst einen schönen
Gelbton annimmt und in milden Lagen
lange haften bleibt. Die weißen, süß
duftenden Blüten öffnen sich zwischen
Juni und Juli in breiten Schirmrispen.
Sie sind selbst in getrocknetem Zustand noch sehr attraktiv für florale
Gewinde und Gestecke.
Die Spalthortensie (Schizophragma integrifolium) ist mit der Kletter-Hortensie verwandt. Sie stellt gleiche Standortansprüche
und lässt sich im Prinzip genauso verwenden.
Sie ist jedoch nicht ganz so frosthart
Alles auf einen Blick
Kletter-Hortensien entwickeln ein ausladendes Geäst mit bis zu 10 cm großen Blättern,
die im Lauf der Zeit schwer wiegen. Sichern Sie den Selbstklimmer daher zusätzlich
mit einigen gespannten Drähten und verstärken Sie eventuell auch noch das Rankgerüst
44 Sichtschutz
Klettertyp Selbstklimmer mit Haftwurzeln (S. 46/47), später auch schlingend
Wuchsstärke In den ersten Jahren
wächst die Kletter-Hortensie nur langsam,
später mittelstark, 20 bis 50 cm pro Jahr
Endhöhe 10 bis 15 m, auch recht breit
Standort Liebt frische bis feuchte,
nahrhafte, durchlässige Böden in halbschattiger bis tief schattiger Lage.
Bei guter Wasserversorgung kann der
Standplatz auch etwas sonniger sein
Besonderes Es gibt zwei Typen von
Blüten; nur die kleinen in der Mitte sind
fruchtbar, während die großen die
Insekten zur Bestäubung anlocken sollen
Name (Botanischer Name)
Scharfzähniger Strahlengriffel (Actinidia arguta)
Kiwi (Actinidia deliciosa)
Kolomikta-Strahlengriffel (Actinidia kolomikta)
Fingerblättrige Akebie (Akebia quinata)
Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla)
Amerikan. Klettertrompete (Campsis radicans)
Hybrid-Klettertrompete (Campsis x tagliabuana)
Baumwürger (Celastrus orbiculatus)
Alpen-Waldrebe (Clematis alpina)
Mandel-Waldrebe (Clematis flammula)
Großblumige Waldrebe (Clematis macropetala)
Berg-Waldrebe (Clematis montana)
Rehders Waldrebe (Clematis rehderiana)
Mongolische Waldrebe (Clematis tangutica)
Texas-Waldrebe (Clematis texensis)
Italienische Waldrebe (Clematis viticella)
Waldreben-Hybriden der Rückschnittgruppe 2
Waldreben-Hybriden der Rückschnittgruppe 3
Kletterspindel (Euonymus fortunei)
Schling-Knöterich (Fallopia baldschuanica)
Kolchischer Efeu (Hedera colchica)
Gewöhnlicher Efeu (Hedera helix)
Hopfen (Humulus lupulus)
Kletter-Hortensie (Hydrangea a. ssp. petiolaris)
Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum)
Breitblättrige Platterbse (Lathyrus latifolius)
Trompeten-Geißblatt (Lonicera x brownii)
Jelängerjelieber (Lonicera caprifolium)
Feuer-Geißblatt (Lonicera x heckrottii)
Henrys Geißblatt (Lonicera henryi)
Japanisches Geißblatt (Lonicera japonica)
Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum)
Gold-Geißblatt (Lonicera x tellmanniana)
Amerikan. Mondsame (Menispermum canadense)
Dahurisch. Mondsame (Menispermum dauricum)
Gew. Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia)
Dreis. Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata)
Rambler-Rosen (Rosa)
Einmal blühende Kletterrosen (Rosa, Climber)
Öfter blühende Kletterrosen (Rosa, Climber)
Brombeere (Rubus fruticosus)
Japanische Weinbeere (Rubus phoenicolasius)
Spalthortensie (Schizophragma integrifolium)
Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara)
Rostrote Rebe (Vitis coignetiae)
Echter Wein (Vitis vinifera)
Japanischer Blauregen (Wisteria floribunda)
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis)
Frucht- Herbstschmuck färbung Wuchshöhe
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
(+)
(+)
(+)
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
8 – 10 m
8 – 10 m
3–4 m
6 – 10 m
8 – 10 m
bis 10 m
4–6 m
8 – 12 m
2–3 m
2–5 m
2–3 m
bis 10 m
bis 7 m
2–4 m
2–3 m
2–4 m
2–3 m
2–4 m
3–5 m
bis 10 m
6–8 m
10 – 25 m
3–6 m
10 – 15 m
bis 3 m
bis 3 m
bis 3 m
bis 5 m
2–4 m
4–6 m
4–6 m
3–6 m
4–6 m
bis 4 m
bis 3 m
bis 15 m
bis 20 m
3–8 m
3–4 m
2–3 m
bis 2 m
bis 3 m
10 – 15 m
2–3 m
6–8 m
bis 25 m
8 – 12 m
10 – 15 m
Sichtschutz
Fotos: S. & O. Mathews, Wolfgang Redeleit
D
ie Heimat des recht markanten
Gehölzes liegt in den Wäldern
von Japan, Taiwan und Korea,
wo es auch als Bodendecker große
Flächen begrünt. Gemächlich, aber unaufhörlich wächst die Kletter-Hortensie
(Hydrangea anomala ssp. petiolaris) zu
Was blüht wann?
Jan
Feb
Mä
r
Ap
r
Ma
i
Jun
Jul
Au
g
Sep
Ok
t
No
v
Dez
Kletter-Hortensie
45
Herunterladen