Roßkastanie – Aesculus hippocastanum

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Cora Brüggemann, 17 97 92
Roßkastanie – Aesculus hippocastanum
Die Roßkastanie weist keine besonderen Bodenansprüche auf. Der Baum liebt
frische bis feuchte, tiefgründige, nährstoffreiche Böden, die schwach sauer bis
alkalisch sein können. Er ist kalkverträglich aber empfindlich gegen
Oberflächenverdichtung und bevorzugt sonnige bis absonnige Lichtverhältnisse auf
seinem Standort. Seine ursprüngliche Verbreitung war vor allem in
Nordgriechenland, Albanien, Südjugoslawien und Ostbulgarien in feuchten
Gebirgswäldern und auf nährstoffreichen, tiefgründigen Sand- und Lehmböden. Seit
dem 16. Jahrhundert ist er jedoch in ganz Mitteleuropa eingebürgert. Er ist sehr
frosthart aber empfindlich gegen Immissionen und Salz. Die Kastanienblüten
produzieren viel Nektar, so daß sie sehr gut als Bienenweide genutzt werden
können.
Die Roßkastanie ist ein sommergrüner Baum mit Wuchshöhen um 25 bis 30 m und
einer Breite von 15 bis 25 m. Der Jahreszuwachs beträgt 45 bis 50 cm in der Höhe
und 25 bis 35 cm in der Breite. Sie hat ein tiefgehendes und weitreichendes
Herzwurzelsystem mit einem hohen Anteil von Feinwurzeln aber auch stärkeren
Seitenwurzeln im oberen Bereich.
Im Wuchs ist sie ein großer Baum mit breiter bis hochgewölbter, dicht geschlossener
Krone unter der ein sehr dicker und verhältnismäßig kurzer Stamm steht, der oftmals
drehwüchsig ist. Die unteren Zweigpartien sind im Alter auffällig überhängend. Die
Äste an sich sind dick und wenig verzweigt. Sie haben graubraune, bis 2 cm dicke
Triebe.
Die Rinde ist ebenfalls graubraun gefärbt und bildet im Alter eine dunkelgraue
Schuppenborke aus.
Die Blätter sind gegenständig angeordnet und sitzen an bis 25 cm langen Stielen, die
im Winter auffällig große Blattnarben zurücklassen. Die Blätter sind 5 bis 7teilig, sehr
groß und handförmig. Zuerst haben sie eine filzige Behaarung und später auf der
Oberseite eine dunkelgrüne Färbung, auf der Unterseite eine gelbgrün Färbung. Ihre
Herbstfärbung reicht von leuchtend gelb bis braun.
Die Knospen sind sehr groß, ziemlich dick (2,5 cm lang und 1,5 cm breit), braun und
stark klebrig.
Der Baum bildet polygame und unregelmäßige Blüten mit vier oder fünf
Kronenblättern aus, die weiß-gelbrot gefleckt sind. Die Blüten werden etwa 2 cm breit
und stehen in 20 bis 30 cm langen, aufrechten Rispen beieinander. Sie haben fünf
bis neun Staubgefäße auf einem ringförmigen Diskus sitzend sowie einen
Fruchtknoten mit drei Zellen, die je zwei Samenanlagen und einen einzelnen Griffel
haben. Die Saftmale sind zuerst gelb, am 2. Tag ziegelrot und schließlich karminrot.
Die Blütezeit liegt im Mai.
Die Früchte erscheinen als große, kugelförmige, stachelige, grüne Kapseln mit 1 bis
2 glänzend dunkelbraunen Samen - den Kastanien.
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