Ernährung und Krebs

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THOMAS REIS
klassische chinesische medizin
dipl. akupunkteur SBO-TCM
wiesenstrasse 11• 8008 zürich
tel 076 463 3115
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www.qi-hai.ch
Ernährung und Krebs
Weltweite Unterschiede bei Krebserkrankungen
Dass unter anderem der Lebensstil und Ernährung eine grosse Rolle bei der Entstehung von Krebs spielen
ist unbestritten. Denn die Krebshäufigkeiten der verschiedenen Krebsarten ist weltweit sehr unterschiedlich.
In den Industrienationen ist die Sterblichkeitsrate an Krebs etwas doppelt so hoch wie in den wirtschaftlichen Entwicklungsländern. Als Ursachen für diese höhere Rate gelten allgemein das Rauchen (besonders
der frühere Beginn mit Rauchen), gewisse Berufskarzinogene, Ernährung und Lebensstil. Allerdings darf auch
nicht vergessen werden, dass die Lebenserwartung in den Industrienationen wesentlich höher ist und dass
die Häufigkeit der Krebserkrankung im Alter stark steigt.
Aber auch die Krebsarten sind sehr unterschiedlich. In den Entwicklungsländern betreffen die häufigsten
Krebserkrankungen:
- Gebärmutter
- Mundhöhle
- Speiseröhre
- Leber
Im Gegensatz dazu stehen in den Industrieländern Krebserkrankungen von
- Brust
- Prostata
- Dickdarm
- Lunge
auf den vordersten 4 Plätzen (WHO Daten 2003).
Interessant ist auch die Tatsache dass z.B. Brustkrebs in China und Japan rund 4 mal seltener (21,2 pro
100‘000 Frauen vs. 83,2) als in den USA vorkommt. Bei Prostatakrebs ist der Unterschied noch höher,
besonders gegenüber der schwarzen Bevölkerung in den USA (in China 120 mal niedriger). Ursprünglich
glaubte man, dass dieser grosse Unterschied genetisch bedingt sei. Verschiedene Migrationsstudien haben
unabhängig voneinander gezeigt, dass asiatische Immigranten in den USA bereits nach 2 Generationen praktisch keinen Unterschied in der Krebshäufigkeit zur allgemeinen Bevölkerung der USA mehr aufwiesen.
Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten gelten deshalb als wesentliche Faktoren bei der Krebsentwicklung.
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Übergewicht und Krebs
Nur darauf zu achten „Was „ man isst, macht keinen Sinn. Auch oder besonders das „Wieviel“ spielt vermutlich eine Rolle. Eine Vielzahl von Untersuchungen hat in den letzten Jahren belegt, dass der Einfluss des
Körpergewichtes auf das Krebsrisiko ähnllich wichtig ist, wie die Zusammensetzung der täglich eingenommenen Nahrungsmittel. Da nicht nur die aufgenommenen Kalorien das Gewicht beeinflussen, muss gleichzeitig auch der Faktor Bewegung gemeinsam mit dem Thema Ernährung betrachtet werden.
Das Risiko für Krebserkrankungen die zu den häufigsten in der westlichen Welt gehören z.B. Darm- und
Brustkrebs scheint durch Gewicht, Bewegung und Ernährung beeinflussbar zu sein. Auch bei anderen - selteneren - Krebsarten ist ein Zusammenhang mit Übergewicht sehr wahrscheinlich.
Als dahinter stehenden Mechanismus deuten viele Studien auf das so genannte metabolische Syndrom hin: Bei
Menschen, die sich wenig bewegen und übergewichtig sind, kommt es oft zu einer dauerhaften Schieflage des
Stoffwechsels.Viele Werte, zum Beispiel der Blutfette oder des Blutzuckers, sind chronisch mehr oder weniger
erhöht. Dies führt auf zellulärer Ebene zu einer Art Entzündungsprozess. Bekannt ist, dass dieses metabolische
Syndrom das Risiko für Zuckerkrankheit (Diabetes) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert. Inzwischen
gibt es viele Hinweise, dass auch Tumore eine Folge dieser chronischen Stoffwechsel-Schieflage sein könnten.
Wie komplex das Thema „Krebs“ und Lebensstil ist, zeigt im Zusammenhang mit Übergewicht, dass das Alter in dem man übergewichtig ist ein Faktor sein kann: Für Frauen gilt Übergewicht nach den Wechseljahren
als Risikofaktor für Brustkrebs. Unklar ist dagegen, ob es bei jungen Frauen nicht sogar eine Phase gibt, in
der ein paar Pfunde zuviel eher schützend sind.
Trotzdem: Übergewicht besonders durch falsche Ernährung und zu wenig Bewegung sind Risikofaktoren für
Krebs, die durch jede Person mit relativ wenig Einfluss beeinflusst werden können.
Schutzwirkung von einzelnen Nahrungsmitteln ist fraglich –
vermeiden schädlicher Substanzen ist wichtiger
Die Ernährung hat einen Einfluss auf die Häufigkeit von Krebserkrankungen. Die im Jahr 2010 vorliegenden
Daten zeigen jedoch, dass protektive (schützende) Effekte von einzelnen Nahrungsmitteln nicht sicher
nachweisbar sind.Wichtiger scheint es, gewisse Nahrungsmittel zu meiden bzw. nur in kleineren Mengen zu
sich zu nehmen.
Vermeiden bzw. in geringen Mengen konsumieren sollte man:
– Nahrungsfette
– Zucker
– Alkohol
– rotes Fleisch
– viele Wurstwaren und gepökelte Fleischprodukte
– verarbeitete Lebensmittel
Und wie siehts mit „guten“ Nahrungsmitteln aus? Am Krebspräventionstag in Zürich im März 2010 wurden
der aktuelle Stand des Wissens zusammen gefasst. Leider kann bei keinem Nahrungsmittel eine Schutzwirkung wissenschaftlich hieb und stichfest nachgewiesen werden. Wie die obige Liste der eher schädlichen
Lebensmittel aber zeigt, ernähren wir uns nicht optimal in Bezug auf das Krebsrisiko. Aus diesem Grund
gelten die allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung auch und besonders im Zusammenhang
mit Krebserkrankungen.
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Neue Erkenntnisse zur Schutzwirkung von Gemüse
Die Resultate einer japanischen Studie, die 1986 publiziert wurde und einen schützenden Effekt von grünem
und gelbem Gemüse zu zeigen schien, wurden in neueren Studien nicht wieder gefunden. Auch der Bericht
des World Cancer Reserach Fund (WCRF) ging 1997 noch von einem klaren Präventionseffekt von Gemüse
aus. Nach dem neuesten Bericht von 2007 des WCRF kann keine positive Schutzwirkung von Gemüse und
Krebs im allgemeinen gefunden werden. Das einzige einzelne „Gemüse“, das zur Zeit eine wissenschaftlich
gut fundierte Wirkung zu haben scheint, ist die Wirkung von Knoblauch - nämlich zur Prävention von Dickdarmkrebs. Recht wahrscheinlich ist auch die Schutzwirkung von Kurkuma (Gelbwurz) allerdings nur bei
täglichem Konsum, der vermutlich schon in der Jugend beginnen sollte.
Ein generell schützender Effekt von Gemüse u. Obst konnte auch in epidemiologischen Studien nicht bestätigt werden; so haben z.B. israelische Frauen praktisch die höchste Brustkrebsrate weltweit, obwohl
der Früchte- und Gemüsekonsum bei israelischen Frauen gleichzeitig einer der höchsten der Welt ist. Der
Entstehungsprozess von Krebs ist zu komplex, als dass eine einzelne Massnahme die Lösung des Problems
verspricht.
Auch die WHO betrachtet die Schutzwirkung z.B. von Ballaststoffen, Soja und Sojaprodukten, Omega3-Fettsäuren, die von Karotinoiden und anderen Vitaminen wie z.B. B2, B6, B12, Folsäure, Vitamin C, D und
E, Kalzium, Zink, Selen sowie die Wirkung von einzelnen Pflanzeninhaltsstoffen wie den Flavonoiden und
Anti-Oxidantien als nicht erwiesen. Die WHO weist auch darauf hin, dass die Aufnahme von Vitaminen in
Tablettenform, das Krebsrisiko z.B. das Lungenkrebsrisiko bei Rauchern erhöht und nicht senkt (CARETStudie bei 18‘000 Rauchern).
Es gibt eine riesige Anzahl weiterer Stoffe, die in Pflanzen vorkommen und die eine potentiell positive Wirkung auf die Entwicklung irgendeiner Krebsart haben. Nur wissen wir heute leider (noch) nicht, welche man
wann, wie lange und in welcher Menge zu sich nehmen müsste, um Krebs wirksam vorzubeugen.
Trotzdem: In Gemüse und Obst sind viele potentiell schützende Bestandteile wie Anti-Oxidantien, Ballaststoffe, Phytoöstrogene (Brust u. Prostatakrebs) und weitere so genannte sekundäre Inhaltsstoffe vorhanden,
auf die man besser nicht verzichten sollte.
Fazit - Schadstoffe vermeiden ist die beste Vorbeugung
Gemäss den gesicherten Erkenntnissen, gilt es über die Ernährung in erster Linie schädliche Effekte zu
vermeiden bzw. so genannte Promotoren (Krebsentwicklung fördernde) Inhaltsstoffe in möglichst geringer
Menge zu sich zu nehmen. Die schädliche Wirkung z.B. von Alkohol kann nicht einfach durch einen Gemüseoder Salatteller oder eine Kur mit Omega-3-Fettsäuren, Anti-Oxidantien etc. aufgehoben werden. Ausserdem ist auf möglichst frische Lebensmittel und einen grossen Anteil von Gemüse und Obst in der täglichen
Ernährung zu achten.
Rauchen, Alkoholkonsum und Übergewich sind zur Zeit die einzigen eindeutigen Risikofaktoren für die Entwicklung einer Krebserkrankung, die man relativ einfach vermeiden könnte.
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann bei gewissen Personen (z.B. mit Mangelerscheinungen)
eine positive Wirkung haben, sie können aber in gewissen Fällen das Krebsrisiko (z.B. Beta-Karotin bei Rauchern) auch erhöhen.
Und last-but-not-least sollte man auf eine ausgewogene, saisonal angepasste und frisch zubereitete Ernährung achten, die einen grossen Anteil an Gemüse und Obst aufweist.
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Schlussbemerkung - Lebensstil
Die Ernährung besteht nicht nur daraus, was man isst sondern auch wie man isst. Wieviel Zeit nehmen Sie
sich für das Essen, lesen Sie noch Zeitung dazu oder spülen alles mit einem halben Liter eiskaltem Cola
hinunter? Wieviel Convenience Produkte nehmen Sie zu sich damit man keine Zeit verliert oder schnell ein
Sandwich über Mittag? Noch schnell ein „Energy-Drink“ oder noch ein Kaffee, wenn man nicht mehr so gut
„drauf“ ist?
Die unterschiedlichen Krebsraten weltweit haben sicher nicht nur mit der Ernährung zu tun, sondern auch
mit der Art und Weise wie wir in den Industrienationen heute leben. Ruhezeiten und Musse sind weder
während der Arbeit noch in der Freizeit angesagt. Wir erlauben Körper und Geist keine Regenerationszeit mehr, sind ständig aktiv und auf „Erlebnisse“ aus. Karriere, in der Freizeit sportlich und kulturell aktiv,
Weiterbildung, die Kinder sollen es noch besser haben, in jeder Lebenssituation und/oder Lebensalter gut
aussehen etc.
Auch hier reicht es nicht, sich mal für 2 Wochen eine Auszeit zu nehmen und die Überforderung des Körpers ist wieder kompensiert worden. Die Regenerationsfähigkeit des Körpers ist zwar erstaunlich aber die
Zellen „erinnern“ sich.
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