Im Dschungel der Multi Resistenten Erreger Gerlinde Holzinger Krankenschwester Stellv. Stationsleitung Gefäßchirurgie 19.06.2015 Erkennung, Vermeidung und Bekämpfung von MRE 10-Punkte-Plan zur Bekämpfung resistenter Erreger 1. Ausbreitung multiresistenter Erreger verhindern 2. Hygienestandards in allen Einrichtungen weiter ausbauen 3. Bessere Informationen zur Hygienequalität in Krankenhäusern 4. Meldepflichten zur Früherkennung resistenter Erreger verschärfen 5. Verpflichtende Fortbildung des medizinischen Personals 10-Punkte-Plan zur Bekämpfung resistenter Erreger 6. Versorgungsforschung zur Vermeidung nosokomialer Infektionen verbessern 7. „One-Health“ – Gedanken stärken: Aktualisierung der Deutschen Antibiotikaresistenzstrategie 8. Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika ermöglichen (Pharmadialog) 9. Deutsche globale Gesundheitspolitik zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen nutzen 10. Antibiotika-Resistenzen durch Kooperation der G7 bekämpfen Gefährdete Patienten IDDM (BZ >200mg/dl) Geschwächtes Immunsystem Adipositas (BMI < 40) Dialysepflichtigkeit diversen Zu- und Ableitungen Wunden Demenz Koma Aufnahmescreening Händehygiene Unterschiedliche Maßnahmen dienen dem Schutz der Haut vor Kontamination und Verbreitung pathogener Erregern Entfernung / Abtötung transienter Mikroorganismen Reduktion der residenten Flora KH-weites multidisziplinäres Programm zur Erhöhung der HD Compliance und Umstellung von Waschen auf Alkoholisches Händedesinfektionsmittel Schwerpunkt lag auf: Poster, von Mitarbeitern entworfen Kitteltaschenflaschen Händedesinfektionsmittelspender an allen Betten Pittet D et al. Lancet. 2000;356:1307-1312. Ergebniss erhöhte HD Compliance von 48% auf 66% Prävalenz nosokomialer Infektionen von 16,9% auf 9,9% MRSA Transmissionsrate von 2,16 auf 0,93/1000 Patiententage „Aktion Saubere Hände“ Compliance Beobachtungen – Referenzdaten Berechnungszeitraum 01. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014 Erstellungsdatum 27.05.2015 Aktion Saubere Hände Basishygiene Händehygiene Reinigung und Desinfektion von Flächen Aufbereitung von Medizinprodukten Abfallentsorgung Umgang mit Wäsche und Geschirr Persönliche Hygiene inklusiv des Einsatzes von Schutzkleidung Händehygiene Maßnahmen der Händehygiene Hygienische Händedesinfektion chirurgische Händedesinfektion Händewaschung Hautschutz und Hautpflege Unsterile Handschuhe Edukation Händehygiene Kein Schmuck an Händen und Unterarmen Kurz geschnittene, nicht lackierte bzw. künstliche Fingernägel Gilt für alle MA die Kontakt mit Patienten haben Händegygiene 1 VOR Patientenkontakt 2 VOR aseptischer Tätigkeit 3 NACH Patientenkontakt 4 NACH Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien 5 NACH Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung Händehygiene Maßnahmen der Händehygiene chirurgische Händedesinfektion Händewaschung Hautschutz und Hautpflege Unsterile Handschuhe Edukation Bei der Benutzung von unsterilen Handschuhen müssen trotzdem immer alle indizierten Händedesinfektionen durchgeführt werden Händehygiene Maßnahmen der Händehygiene Edukation Edukation Hygienebeauftragte auf jeder Station Hauswirtschaftsleitung Quartalsmäßig IBF Reinigungspersonal Versorgungsassistenten Bettenfahrer Hausdiener MA der Bettenzentrale Aufgabe der Hygienebeauftragten Teilnahme an Hygieneteambesprechungen Organisation / Durchführung / Teilnahme an (innerbetrieblichen) Fortbildungen Multiplikator Überwachung / Schulung hygienerelevanter Arbeitsabläufe in der Pflege Stationsbegehungen Edukation Hauswirtschaftsleitung Quartalsmäßig IBF Reinigungspersonal Versorgungsassistenten Bettenfahrer Hausdiener MA der Bettenzentrale Edukation Händehygiene Funktionelle Voraussetzungen und Ausstattung für die Händehygiene Isolationszimmer- Patienten „erkennen“ Türschilder ISH Patienten-und personalbezogene Maßnahmen Standardhygienemaßnahmen Tägl. Wechseln der Bettwäsche/Kleidung Personenbezogene Utensilien Wäsche wird im Zimmer gesammelt Essenstabletts wird im Zimmer aufbewahrt Patienten- und Angehörigenedukation Dokumentation Dekonolisation bei VRE und MRGN Eradikation durch lokale und systemische Maßnahmen nicht möglich Screening: 3 Abstriche in wöchentlichem Abstand Kontaktpatienten: Kontakt ≥ 24h mit RisikoPatienten bzw. Risiko-Bereiche Hygienemaßnamen im häuslichen Umfeld Alle Beteiligten müssen informiert werden Soziale Kontakte wie Händeschütteln, Umarmung sind möglich Schwer Kranke sind gefährdet Für Säuglinge und Kleinkinder ist ein enger sozialer Kontakt zu den Patienten zu vermeiden Hygienemaßnamen im häuslichen Umfeld Saubere Umgebung Regelm. Wechseln von Bettwäsche, Handtüchern, Kleidung Reinigung der Wäsche / Geschirr bei mind. 60° Temperatur Verwendung von Flüssigseife anstatt Stückseife, Deospray anstatt Deoroller Hygienemaßnamen im häuslichen Umfeld Verwendung personengebundener Utensilien Bei der Pflege der Pat. müssen Handschuhe und Einmalschürzen getragen werden Sanierung im häuslichen Umfeld Zuweisung der Verantwortlichkeiten und Kostenübernahmen sind nicht eindeutig geklärt Unklarheit in wieweit Maßnahmen im Wohnungsumfeld ausgedehnt werden müssen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschuss Leistungspflicht der GKV im Rahmen des Leistungsrechts §23 bzw. § 27 SGB V Zitat: „Personen mit positivem MRSA-Nachweis, die zwei oder mehr der nachfolgenden Risikofaktoren aufweisen: Hautulkus, Gangrän, chronische Wunden oder tiefe Weichteilinfektionen Dialysepflichtigkeit Angelegte Katheter (z.B. Harnblasenkatheter, PEG-Sonde) Antibiotikatherapie in den zurückliegenden sechs Monaten Pflegebedürftigkeit (mindestens Stufe 1)“ Praktische Durchführung 3 x täglich Applikation von einer antibakteriellen Nasensalbe in beide Nasenvorhöfe 3 x täglich Mundpflege mittels einem Mundschleimhaut geeignetem Antiseptikum 1 x täglich Dekontamination der Haut und Haare Tägliches Wechseln von Bettwäsche, Kleidung etc. Desinfektion benutzter Utensilien Entnahme von Kontrollabstrich 1. Frühestens 3 Tage und spätestens 4 Wochen 2. Frühestens 3 und spätestens 6 Monate 3. Frühestens 11 und spätestens 13 Monate Protokoll der MRSA Netzwerke Niedersachsen RKI Zusammenfassung das Wissen um einer MRE-Trägerschaft/Infektion ein hygienisch einwandfreies Verhalten im häuslichen Bereich die Weitergabe der Information über Trägerschaft bzw. Infektion Einnahme von Antibiotika nur nach Angaben des Arztes Angehörige sollten med. Einrichtungen über regelm. MRE Kontakt informieren Fazit Infektionsschutz geht alle an ! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit