Info Infektionen in der Schwangerschaft

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FRAUENÄRZTLICHE GEMEINSCHAFTSPRAXIS
Dr.med.H.M.THAUER & R.STEINMETZ
Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Babenhäuser Str.31A, 63128 Dietzenbach, Tel. 06074 / 27 65 23, Fax. 06074 / 28 12 4, www.gyndoc.de, [email protected]
Informationen zur Infektions-Diagnostik in der Schwangerschaft
Zytomegalie
Die Zytomegalie-Infektion ist die in Deutschland am häufigsten gemeldete angeborene Virusinfektion. Das Zytomegalie-Virus tritt
über Schmier- und Tröpfcheninfektion in den Körper ein. Der Erreger findet sich z.B. in Speichel, Urin, Blut, Samenflüssigkeit
oder Gebärmutterhalsschleim. Die Infektion des ungeborenen Kindes ist über den Mutterkuchen möglich, Säuglinge können sich
über die Muttermilch infizieren.
Bei Menschen mit normalem, Immunsystem verläuft die Zytomegalie-Infektion häufig unbemerkt oder lediglich mit leichten,
grippeähnlichen Symptomen. Eine Behandlung erübrigt sich meistens.
Etwa 50 % aller Frauen im gebärfähigen Alter in Europa sind CMV-Antikörper positiv, d.h., sie habe irgendwann eine
Cytomegalie-Infektion durchgemacht. Das Virus, welches über infizierte Körperflüssigkeiten übertragen wird, verbleibt
lebenslang im Körper und kann jederzeit reaktiviert werden. Besonders gefährdet sind Neugeborene, die meist bereits in der
Gebärmutter infiziert werden. Klinisch macht sich die Infektion beim Neugeborenen durch eine schwere Allgemeininfektion mit
Beteiligung des Zentralnervensystems, der Leber und der Lunge bemerkbar.
Es bestehen heute viele Hinweise dafür, dass eine geistige Behinderung beim Kind die Folge einer Zytomegalie-Infektion
während der Schwangerschaft sein kann.
Werden im Laufe der Schwangerschaft Zytomegalie-spezifische Antikörper gefunden, so ist für eine Interpretation dieses
Befundes der Immunstatus vor bzw. zu Beginn der Schwangerschaft wichtig. Es sollte daher bei der ersten
Schwangerschaftsvorsorge immer der Immunstatus für das Zytomegalie-Virus bestimmt werden.
Toxoplasmose
Die Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, welche durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursacht wird. Der Hauptwirt
dieses Parasiten ist die Katze. Infizierte oder erkrankte Tiere scheiden Eier dieses Erregers mit dem Kot aus. Diese können dann
z.B. durch Wind oder Staub verteilt und vom Menschen, aber auch von Schlachttieren aufgenommen werden, so dass der
Mensch sich über den Genuss von rohem oder nicht ausreichend gekochtem oder nicht ausreichend gebratenem Fleisch
infizieren kann. Weiter kann eine Infektion über nicht ausreichend gesäubertes Obst, Salat oder Gemüse sowie bei der
Gartenarbeit erfolgen. Die Infektion kann erfolgen über
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Kontakt mit Katzenkot
Infiziertes, nicht ausreichend gegartes Fleisch (z.B. Tartar, Salami)
Nicht ausreichend gewaschenes Obst, Salat und Gemüse
Kontakt mit Erde, Sand (Spielplätze!)
Meist verläuft eine Toxoplasmose-Infektion unbemerkt. Möglich sind grippeähnliche Beschwerden mit Schwellungen der
Lymphknoten. Typische Beschwerden bei denen man sofort sagen kann, dass es sich um eine Toxoplasmose-Infektion handeln
könnte, gibt es nicht. Die Diagnose ist nur über eine Blutuntersuchung (Suche nach Antikörpern im Blut) möglich. Die
Toxoplamose-Infektion ist für den Gesunden im allgemeinen eine harmlose folgenlos ausheilende Erkrankung. Eine Erst-Infektion
während der Schwangerschaft kann beim Ungeborenen teilweise schwere Schäden hinterlassen, insbesondere auch
Schädigungen des kindlichen Gehirns, und kann zu einer Fehlgeburt führen.
Eine Untersuchung auf Toxoplasmose-Antikörper ist daher bereits vor der Schwangerschaft empfehlenswert. Sollten Sie
keine Antikörper haben, ist es sinnvoll, um eine Infektion rechtzeitig entdecken und behandeln zu können, den Antikörpertest im
Abstand von ca. 8-12 Wochen zu wiederholen.
Im Gegensatz zu den meisten Virusinfektionen (wie z.B. Röteln oder Zytomegalie) kann eine Toxoplasmose-Infektion
medikamentös behandelt werden.
Wenn Sie noch keine Toxoplasmose-Infektion durchgemacht und somit auch keinen Antikörper-Schutz haben, können Sie
zusätzlich zum regelmäßigen Antikörpersuchtest folgende Vorsorgemaßnahmen durchführen:
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Kein rohes oder nicht vollständig durchgekochtes oder durchgebratenes Fleisch essen.
Rohes Gemüse, Salat und Früchte vor dem Verzehr gründlich waschen.
Die Hände nach dem Zubereiten von rohem Fleisch, nach Küchen- und Gartenarbeiten und vor dem Essen mit Seife
und Bürste gründlich waschen.
Wird eine Katze gehalten, so braucht diese nicht aus der Wohnung entfernt zu werden. Sie sollte aber unter keinen
Umständen im Bett schlafen. Außerdem soll sie nur mit Dosen- und/oder Trockenfutter ernährt werden.
Das Katzenklo sollte täglich mit heißem Wasser gereinigt werden, aber nicht von der Schwangeren selbst.
Sprechzeiten: Mo, Di, Mi, Fr 8.30 - 11.30 und 15 - 18 Uhr, Do 8.30 - 11.30 und 16 - 19 Uhr. Bankverbindung: HypoVereinsbank Frankfurt, BLZ 503 201 91, Konto Nr.36 79 14 688
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