Tierisch gut leben im Schlossgarten - BUND Baden

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Bäume samtK
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DESPOLITI
ihrer Bewohner
müssen für Stuttgart 21 weichen.
Ob es gelingt die
alten Bäume zu
verpflanzen,
ist E
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fraglich.
blickwinkel/H. Brehm
BU N D-REISE
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K O M M E N TA R
R AT G E B E R
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NAC H RU F
Sie sind alteingesessene Stuttgarter: Juchtenkäfer,
Hohltaube und Fledermausarten wie der große
Abendsegler oder die winzige Zwergfledermaus
leben in den mächtigen, alten Bäumen im Mittleren Schlossgarten. Um sie pulsiert das Leben
der Großstadt, flanieren Menschenmengen durch
Einkaufsmeilen, lärmt der Verkehr über Straßen
und Gleise. Doch mittendrin, im Park herrschen für
vielen Tieren beinahe ideale Bedingungen, die sie
anderswo immer weniger vorfinden.
Drei Artenportraits von Friederike Köstlin
Hohltaube
Columba Oenas, die Hohltaube ist genauso groß wie
ihre Verwandte, die Stadttaube, ihr Gefieder ist jedoch blaugrau, ohne weiße Partien an Bürzel oder
Flügel. Charakteristisch sind auch ihr Balzruf und die
schwarzen Augen – die der Stadtauben sind rot/orange mit schwarzer Pupille. Als einzige der in Europa
lebenden Taubenarten brütet sie in hohlen Bäumen.
In den großen Platanen im Stuttgarter Schlossgarten
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NATU RSC H UTZ
BU N D-REISE
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LSchützenswerte
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Schlossgartenbewohner: Hohltaube, Großer
Abendsegler und
Juchtenkäfer
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NAC H R U F
blickwinkel/F. Hecker
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NATU RSC H UTZ
Werner Kuhnle
NATU RSC H UTZ
blickwinkel/E. Menz
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Tierisch gut leben im Schlossgarten
Jürgen Blümle
NATU RSC H UTZ
findet sie Beeren, Sämereien und Nüsse. Ihr Nest baut
die Hohltaube in Nisthöhlen, die der Schwarzspecht
verlassen hat, wenn ihr nicht andere Vögel wie Kleiber
oder Waldkauz zuvorkommen. Bis zu 4 Gelege mit jeweils 2 Eiern versorgt das Weibchen mit ihrem Partner
pro Saison. Ende September ist dann Schluss mit der
Brüterei und Fütterei, die Hohltaube zieht in den warmen Süden zum Überwintern.
Juchtenkäfer
Dafür, dass er so klein ist, hat er einen ganz schönen
Wirbel gemacht. Der Juchtenkäfer ist mit dafür verantwortlich, dass im Stuttgarter Schlosspark die Baumfällungen für Stuttgart 21 vorläufig ausgesetzt sind.
Der 2-4 Zentimeter lange Käfer ist ein Totholzfresser.
Er lebt nur in Höhlen, die mit genügend Mulm gefüllt
sind. Mulm ist Holz, das sich in der Zersetzung befindet. Die Mulmhöhlen sind sehr seltene Lebensräume, die nur in alten Bäumen vorkommen. Deshalb
ist auch der Juchtenkäfer inzwischen vom Aussterben
bedroht – laut europäischer Flora-Fauna-Richtlinie
müssen Gebiete, in denen der Käfer vorkommt, als
Schutzgebiet ausgewiesen werden. Ursprünglich be-
siedelte der Juchtenkäfer Auwälder sowie Eichen und
Eichen-Hainbuchenwälder, mit dem Verschwinden
naturnaher Wälder ist der Juchtenkäfer auf Parks und
Friedhöfe ausgewichen. Ungefähr 20-80 Eier legt das
Weibchen in die Mulmhöhle. Die geschlüpften Larven leben 3 bis 4 Jahre im und vom Mulm bis sie sich
verpuppen. Wenn sie geschlüpft sind, posieren Männchen an der Höhlenöffnung und locken mit ihrem
Duft paarungswillige Weibchen an. Dieser Duft erinnert an den Geruch von Juchtenleder
Fledermäuse
Den Tag über haben sie sich in ihre Quartiere zurückgezogen: in Mauerritzen, Rolladenkästen, hinter
Fensterläden oder in Baumhöhlen. Wenn die Dämmerung anbricht, beginnt die Zeit der Fledermäuse.
Dann gehen die lautlosen Jäger der Nacht im Schlossgarten auf Insektenjagd. Fünf der sieben in Stuttgart
vorkommenden Fledermausarten hat die Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz dort ausgemacht:
Großer und Kleiner Abendsegler, Zwergfledermaus,
Rauhautfledermaus und die erst kürzlich entdeckte
winzige Mückenfledermaus. Alle stehen auf der Ro-
NAC H RU F
Die Bäume im Stuttgarter Schlossgarten
Für viele Stuttgarter sind die Anlagen zwischen dem
Neuen Schloss und dem Rosensteinpark eine grüne
Insel der Erholung inmitten der Stadt. Warum die
Stuttgarter ihre Parkbäume so zäh und mutig gegen
die Bagger von Stuttgart 21 verteidigen, zeigt dieser
kleine Bildband mit wunderschönen stimmungsvollen
Bildern der stolzen Baumriesen. Der Autor, Jürgen
Blümle, stellt die schönsten und bedeutendsten Exemplare des rund 200-jährigen Baumbestandes vor
Platanen, Eichen, Kastanien, Rotbuchen und botanische
Raritäten.
Jürgen Blümle
Bäume im Stuttgarter Schlossgarten
60 Seiten, 67 Farbfotografien, 24 x 22 cm, gebunden,
12 Euro, ISBN 978-3-8425-1125-5.
ten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere. Der
Park mit seinen Wiesen und Wasserflächen ist ideales
Jagdrevier, die Bäume bieten Rückzug und Wohnquartiere vor allem für den Großen Abendsegler, der verlassene Spechthöhlen besetzt. Im Schein der Laternen
kann man ihre Flugkünste bewundern, bis zu 50 Kilometer schnell jagen sie nach ihrer Beute: Schmetterlinge und Insekten, die sie mit ihrem Echolot über das
weit aufgerissene Maul orten und dann im Flug mit
Hilfe ihrer Flügel fangen.
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