news Newsletter des Österreichischen Astrologenverbandes 01 / 2006 Einzelpreis: € 2,50 Wolfgang Amadeus Mozart Maria Luise Mathis Auszug aus dem Buch: "Wolfgang Amadeus Mozart 1756-1791" von Renate Hofbauer, Verlag Dr. Renate Hofbauer, Wien, 2006. ISBN 3-902196-18-1 Aus dem Abbild des Himmels zur Zeit der Geburt eines Menschen kann man Analogieschlüsse von der allgemeinen "Zeitqualität" auf die Qualität des Geborenen ziehen. Ein Radix, oder auch Horoskop genannt, ist eine symbolische Darstellung einer ganz bestimmten Charakteranlage, die zu ebenso bestimmten Zeiten zum Ausdruck gebracht werden kann. In seinen Anlagen scheint der Mensch festgelegt zu sein, was auch die Genforschung immer mehr bestätigt, aber was jeder einzelne mit und aus seinen Anlagen macht, ob er sie konstruktiv oder destruktiv, zum eigenen oder zum Wohle der Allgemeinheit anwendet und einsetzt, das bleibt seinem freien Willen überlassen. Im Radix von Wolfgang Amadeus Mozart befinden sich zahlreiche auffällige Planeten-Konstellationen, die seine genialen Anlagen aufzeigen. Während die stark besetzte Westhälfte des Horoskops auf die Wichtigkeit der Beachtung durch andere Menschen hinweist, verrät die Be- tonung der unteren Horoskophälfte den Drang, aus sich heraus, quellhaft zu schaffen und zu wirken. Von den dadurch entstehenden 4 Vierteln, ist das erste Viertel, das Willensviertel, durch Jupiter besetzt, dem Symbol für Optimismus und Idealismus. Er glaubte an sich und seine Fähigkeiten und wollte schon als Kind aus eigenem Antrieb komponieren, es war eigentlich nie erforderlich, vom Vater genötigt zu werden. Brauchen Astrologen ein Berufsbild ? Die Entwicklung der Astrologie in den letzten Jahren ist sehr stürmisch vor sich gegangen und hat teils Verwirrung unter AstrologInnen und der Öffentlichkeit gestiftet. Heutzutage wird Astrologie von vielen als Unterstützung in Problem- und Entscheidungssituationen genutzt. Durch ernsthafte, professionelle Arbeit der Mehrheit der AstrologInnen wird das Image der Astrologie zunehmend angehoben. Eine weitere Professionalisierung der astrologischen Tätigkeit soll diesen Prozess unterstützen. Die astrologische Beratung ist zur Zeit ein freies Gewerbe. Zur Erlangung des Gewerbescheines ist keinerlei Ausbildung nachzuweisen. Damit entscheidet allein der „Markt als Spiel zwischen Angebot und Nachfrage“ über die Qualität und Anerkennung der Astrologie. Die damit verbundenen Nachteile werden u.a. in der Tendenz zu minimalisierten astrologischen Beratungen, wie z.B. in TV-Astro-Shows und der SonnenstandsAstrologie, ersichtlich, die sowohl ethischen als auch fachlich qualifizierten astrologischen Ansprüchen meist nicht Genüge tun. Ein einheitliches Berufsbild setzt den grundsätzlichen Rahmen, um die Vielfalt der eingesetzten astrologischen Methoden und Schulen sowie der Ethik im Sinne einer professionellen Astrologie sicherzustellen und damit Orientierung für AstrologInnen, KlientInnen und der Öffentlichkeit zu bieten. Es bietet die Basis für die Auseinandersetzung, Abgrenzung und Zusammenarbeit mit Vertretern aus Medizin, Psychologie, Theologie, Naturwissenschaften und Gesellschaft, um den gewerberechtlichen Raum für die Astrologie auch langfristig zu gewährleisten. In den jeweiligen Wirtschaftskammern je Bundesland werden die Anliegen der AstrologInnen teils sehr unterschiedlich behandelt, von einer eigenen Berufsgruppe (Wien) bis zur Negierung. Der oeav ist bemüht, den Prozess zur Entwicklung als eine selbständig anerkannte Fachrichtung in allen Bundesländern zu fördern. Ein von allen AstrologInnen mitgetragenes Berufsbild ist eines der Hauptinstrumente, um dieses Ziel zu erreichen. Da die Zahl der Berufs-AstrologInnen seit Jahren ansteigt, ist es dringend notwendig, das Berufsbild der Astrologen klar zu definieren. Dies alles wird nur möglich, indem sich AstrologInnen ernsthaft mit ihrem Berufsstand auseinandersetzen und bereit sind, ein Minimum ihrer Zeit dafür zu widmen. Daher bitten wir Sie um Ihre Unterstützung und insbesondere um Ihre Teilnahme an Treffen der astrologischen Berufsgruppe des jeweiligen BunAbo-Service: 2344 Maria Enzersdorf, Tel.930 +4341 (0)676 deslandes. Näheres erfahren Sie unter 0676 34. 930 4135, eMail: [email protected] 2 news 01 / 2006 fachartikel Im zweiten Viertel befinden sich sieren und verwirklichen konnte. Die scharfe Wahrnehmungsfähigbeide Lichter, wie Sonne und Auch die Position von Merkur im keit dieses Aszendenten entspricht Mond, sowie die Planeten Merkur, fünften Haus, dem Haus der Kreaseinem absoluten Gehör und Venus, Saturn, Pluto und Chiron. tivität, betont einmal mehr seine drückt sich in seinen bis ins Sie alle geben Zeugnis von seinem schier unerschöpfliche Schaffenskleinste Detail durchstrukturierten inneren Bewegt-Sein, von seiner kraft. Wenn man ein Vorleben für Kompositionen aus. reichhaltigen Gefühlswelt und von möglich hält, dann sei hier erwähnt, Sein Anlagenherrscher Merkur, seiner Kreativität. Er war ein durch dass das "mitgebrachte Karma" und durch schöpferischer Mensch. auch aus dem fünften Haus abzuförmlich der Hauptdarsteller in seiUranus, das Symbol für Freiheit, lesen ist. Bedenkt man, dass ein nem "Lebensdrama", steht im und der absteigende Mondknoten kosmisch erhöht gestellter Merkur Tierkreiszeichen Wassermann von im dritten Viertel, dem Ort der Beder Herrscher der wichtigsten besonderer kosmischer Qualität. gegnung, ist ein Zeichen für ungePunkte im Horoskop von Mozart Wie getrieben von inneren Eingewöhnliche Beziehungen, aber auch ist, nämlich von Aszendent und bungen und Geistesblitzen brachte für einen enormen FreiheitsanMedium Coeli, so ist verständlich, er die Noten in atemberaubender spruch und für ein Streben nach dass er eben schon als Kind sein Geschwindigkeit zu Papier. Es ist Unabhängigkeit, ungewöhnliches sowie für seine musikalisches unberechenbare Talent unter und auch widerBeweis stellte. spenstige Art im Allein diese PoUmgang mit ansition brachte deren Menschen. aber auch ein So schwierig er sprunghaftes, dauerhafte Bewidersprüchliziehungen empches und auffunden haben müpfiges Wemag, so eigenwilsen mit sich, lig und kapriziert das ständig wurde er auch unter Spannung von anderen litt und durch empfunden. Im das Leben an vierten Viertel, sich, aber auch dem Leistungsdurch seine viertel, befindet Umwelt überforsich der eifrige dert zu sein und ehrgeizige, schien. aber auch kritisch und streitbar aufMerkur in Kongeladene Mars junktion zur sowie Neptun, Sonne in Wasdas Symbol für sermann verMusik, Kunst, pastärkt das geniWolfgang Amadeus Mozart geb. am 27.1.1756 um 20:00 Uhr in Salzburg radiesische und ale Potential um auch chaotische ein Vielfaches. anzunehmen, dass er seine Werke Verhältnisse, wie auch höchste Er hat sich auf eine wahrhaft beim Komponieren bereits fertig Emotionalität, Imagination und Spiungewöhnliche und revolutionäre vor Augen hatte, was dem ausgeritualität. Seiner Musik werden Art und Weise verwirklicht, war prägten wassermännischen Absheilende und harmonisierende seiner Zeit voraus. Die Sonne betraktionsvermögen entsprechen Kräfte nachgesagt, gemäß dem strahlt ebenso das Medium Coeli würde. Prinzip von Neptun ist sie "himmliund zeigt, dass er ans Licht kam, scher" Natur. dass die Augen der Welt auf ihn Dieser förmlich unter Strom steund seine Kunst gerichtet waren. hende Merkur ist auch noch HerrDer Aszendent ist das Wie jeder Wassermann, kämpfte scher des Erfolgspunktes, des MeTierkreiszeichen, das zur Zeit der auch er mit Autoritäten, er konnte dium Coeli. Und das besondere Geburt am östlichen Horizont aufeinfach nicht anders, als zu widerdieses Horoskops zeigt sich unter steigt, es prägt vor allem die Lesprechen und seine eigenen Wege anderem dadurch, dass dieser bensmotivation und die körperligehen. Es war ihm unmöglich, ein Merkur den Erfolgspunkt mit einem chen Anlagen. Als Jungfrau-Asangepasstes Leben wie sein Vater positiven Aspekt unterstützt bzw. zendent verspürte Mozart einen zu führen, ihn lockte das Abenauflädt und so seine Fantasie akungeheuren Schaffensdrang, er teuer, Abwechslung war das Salz tiviert. Dies bedeutet, dass Mozart arbeitete gerne und viel, sein Werk seines Lebens. alle seine genialen Ideen konkretiFortsetzung Seite 11 sollte einen großen Nutzen haben. Der Österreichische Astrologenverband wird unterstützt von köpfe news 01 / 2006 3 Aus unserer Reihe -Team stellt sich vor: Das Ignaz Krebs – Rechnungsprüfer Unser Kameramann Gabriela Steiner Zum Kern-Team unseres Vereins gehört natürlich auch Ignaz Krebs. Auch er ist Gründungsmitglied der ersten Stunde und unterstützt in erster Linie mit seinen praktischen Fähigkeiten. Nahezu alle Vorträge sind bisher von ihm dokumentiert worden: Er überwacht die Aufnahmen und bearbeitet die Mitschnitte unserer Vorträge und Veranstaltungen in stundenlanger Detailarbeit, sorgt für Erinnerungsfotos und greift überall unter die Arme, wo Hilfe gefragt ist. Darüber hinaus ist Ignaz Krebs in den Arbeitssitzungen des oeav-Teams stets mit guten Ideen zur Stelle. Den geprüften Astromaster hat das Astro-Fieber erst 2001 erfasst, und mit Rekordtempo hat er seine mehrjährige Ausbildung in ganzheitlicher Astrologie durchgezogen. Kaum damit fertig, stürzte er sich sogleich auf die vedische Astrologie, wo er ebenfalls mit Diplom abschließen möchte. „Die Astrologie“, meint er, „ist ein idealer Ausgleich zu meinem Job.“ Wobei Astrologie nicht sein einziges Hobby ist: Die Fotografie und Filmerei haben es ihm genauso angetan. Seine Fotos von den bisherigen oeav-events geben ein Bild von seiner Freude an diesem Metier. Die große Beständigkeit seiner Sonne im Stier zeigt sich in seiner 33-jährigen Treue zu seinem Arbeitgeber, den Österreichischen Bundesbahnen, für die er nebst Österreich auch ganz Westeuropa abgefahren hat. Derzeit ist er hauptsächlich als Personaldisponent im Innendienst tätig, teilt Dienstzeiten ein und unterstützt die Kollegen in allen möglichen Belangen. Da Ignaz in seiner beruflichen Tätigkeit täglich seine Genauigkeit und Fähigkeit, den Überblick zu bewahren, unter Beweis stellt, hat der oeav ihm auch gleich die verantwortungsvolle Aufgabe der Rechnungsprüfung übertragen. Dies bedeutet, dass er unseren beiden Kassieren ganz genau auf die Finger schaut, damit die Mitgliedergelder auch ordnungsgemäß verwendet und verbucht werden. Ohne sein „Okay“ darf bei der jährlichen Mitgliederversammlung das Budget nicht entlastet werden. Ignaz hält es mit dem großen Winston Churchill, der einst auf die Frage, wie er es trotz Zigarren, - Vorträge 21.4.2006 19.30 Uhr Die integrierte Prognose – Ein Weg zur klaren und verantwortlichen astrologischen Vorschau 19.5.2006 19.30 Uhr Hoppla – Zwillinge: Ein Horoskop – zwei unterschiedliche Persönlichkeiten 23.6.2006 19.30 Uhr Der kleine Prinz und seine astrologischen Darsteller Whisky und Plumpudding auf sein stolzes Lebensalter (von 91 Jahren) bringen konnte, kurz und bündig antwortete: „No sports“. Gut Essen und Trinken, gemütlich beim Heurigen sitzen und über Gott und die Welt diskutieren, das entspricht schon eher seiner Auffassung von Lebensqualität. Trotz Widder-Mond und Mars im Steinbock ist Ignaz keiner von den Lauten auf dieser Welt – viel lieber hält er sich abwägend - gemäß seines Waage-Aszendenten - im Hintergrund und verfolgt von dort aufmerksam das Geschehen, und ab und zu gibt er auch ein bedächtiges Statement ab. Freilich hört seine Sonne immer gern, wenn man ein Wort der Anerkennung für ihn übrig hat, aber er gehört nicht zu jenen, die Lob ununterbrochen einfordern. Nichts kann diesen freundlichen, mit unerschütterlichem Selbstvertrauen ausgestatteten Mann so leicht aus der Ruhe bringen. Und verlässlich ist er wie die Züge, die er früher gefahren hat: Pünktlich und stets wie vereinbart zur Stelle. - Seminare 22.4.2006 10-18 Uhr Die integrierte Prognose – Ein Weg zur klaren und verantwortlichen astrologischen Vorschau 29.4.2006 10-18 Uhr Erfolgreich als BerufsastrologIn: Wie mache ich mich selbständig? 20.5.2006 10-18 Uhr Erfolgreich als BerufsastrologIn: Wie vermarkte ich mich richtig? Freier Eintritt für Mitglieder; Kostenbeitrag Gäste € 9,- Um Anmeldung wird jeweils gebeten ! Um Anmeldung wird jeweils gebeten ! Seminare sind im voraus mittels 50% Anzahlung zu buchen. Storno kostenfrei möglich bis 10 Tage vor dem Termin, danach verfällt die Anzahlung (Nennung eines Ersatzteilnehmers möglich). Weitere Infos zu Vorträgen & Seminaren unter 0676 930 41 35 oder www.astrologenverband.at 4 news 01 / 2006 info Harald Thurnher: Uranus – der Aufbruch zum Ich - Vortrag am 24. Februar 2006 Gabriela Steiner Einmal mehr wurde uns beim oeav über Uranus erzählt, und dennoch trennten Welten den am 24.2. gehaltenen Vortrag von jenem mit Peter Orban im Herbst 2004, nicht aus der Sicht von Qualität, sondern in der Unterschiedlichkeit der Stoffbearbeitung. Brillant damals die lebendige Präsentation der uranischen Widersprüche und Familienthemen eines Wassermann-geprägten Menschen. Aber nicht weniger brillant über ein Jahr später die an Jung´schen Weisheiten und mythologischen Bezügen orientierten Darstellungen eines der erfahrensten Astrologen Österreichs, Dr. Harald Thurnher. Man sieht dem ehemaligen Präsidenten der OeAG (Österreichische Astrologische Gesellschaft), seit kurzem Mitglied des Österreichischen Astrologenverbandes, ganz deutlich an, dass er aus breitem, astrologischem Wissen schöpft. Harald Thurnher beginnt mit einer Begriffsklärung: C.G. Jung beschreibt „das ICH“ als ein Komplex, der alles umfasst, was uns bewusst ist. Dem ICH ist das Unbewusste verschlossen, sodass das ICH nie die ganze Persönlichkeit umfassen kann. Dagegen beschreibt er „das SELBST“ als das Zentrum des Bewussten und Unbewussten, während „Individualität“ die Art ist, wie wir uns als Mensch erfahren und von anderen unterscheiden. Uranus wurde am 13.3.1781 um 22.30h OZ in London entdeckt, zu einer Zeit, die reif war für Umbrüche, kurz vor der Französischen Revolution, und vor Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs, so als hätte die Welt auf diesen 1. Trans-Saturnier gewartet. Seine Botschaft, so Thurnher, sei zugleich der Aufruf: Verändere das, was die Zeit überholt hat. Uranus durchkreuzt den persönlichen Willen, schafft Distanz zum Gewohnten. Seine Schöpferkraft mache ihn zum „Handwerker Gottes auf Erden“- ein schönes Bild! Uranus, der große Prüfer der IchReife, bricht die Strahlen der Sonne, ist eine Kraft, die uns von anderen unterscheidet und dennoch insofern begrenzt ist, als er uns in die Vereinzelung führt. Thurnher zitiert Liz Greene, die in Prometheus jenen uranischen Geist sieht, der mit der strebenden und visionären Natur des Menschen verbunden ist und spirituelles Erwachen bringt. Mit Uranus können wir Potentiale ausdrücken, die der Logik widersprechen (sollen). Schön auch das Bild des Uranus als „Reflexion, als ein Spiegelbild, dessen Wirkung begrenzt ist.“ Uranus ist für die Selbsterfahrung nötig, denn „durch Streiten, Sich-Unbeliebt-Machen erfährt man, wer man wirklich ist“. Dr. Harald Thurnher Im Alter von ungefähr 42 Jahren läuft Uranus in die Opposition zu sich selbst, und spätestens da werden wir vor einen Scheideweg geworfen. Wenn man die Sonne als das Ziel, wohin wir gehen sollten, betrachten, und den Mond als die Summe jener Talente, die uns zur Sonne hintragen, aber auch als jenen Hüter der Vergangenheit, der uns in der gewohnten Geborgenheit halten möchte, dann muntert uns die Sonne immer wieder auf: Geh weiter! Mit der einzigen großen Uranus-Uranus-Opposition werden wir nun aufgefordert, den Lebenssinn zu hinterfragen und zu neuen Ufern aufzubrechen. Nach der Pause zeigt Harald Thurnher anhand präziser Horoskop-Analysen, dass er nicht nur von Philosophie etwas versteht: Anhand des Horoskops von Sigmund Freud, 6.5.1856 in Freiberg, CSR, um 18.30 MEZ, dessen Achsenherren 4 (Uranus) und 10 (Sonne) in applikativer Konjunktion stehen und welche zum Zeitpunkt der als einschneidend empfundenen Übersiedlung der Familie Freud nach Wien exakt wurde, zeigt Thurnher die verschiedenen Umbruchserfahrungen bei Uranus- Auslösungen (Sekundärdirektionen bzw. Transite) auf. So findet der große Entdecker der Psychoanalyse mit Uranus im Transit über den MC am 6.5.1877 seine Berufung. Während 1895/96 zum Zeitpunkt von Freuds UranusUranus-Opposition der Wendepunkt seiner Wissenskarriere, insbesondere mit seinen „Studien zur Hysterie“, erreicht war, fällt Freud 1913-19 in eine weitere kritische Phase, wenn Uranus nicht nur zu sich selbst ein Quadrat bildet, sondern Aspekte zu Pluto, AC, Mond, Sonne, MC, Saturn bildet und zugleich eine Saturn-Saturn-Konjunktion sowie eine Saturn-MondKonjunktion ent-scheidende Lebensereignisse auslösen. Damals hat Freud sich von Jung und Adler getrennt, aber den internationalen Durchbruch geschafft. Als schließlich der laufende Uranus wieder eine Konjunktion mit der Sonne bildet, hat Freud Wien verlassen und ist nach England übersiedelt. In gleicher Präzision zeigt uns Thurnher den völlig anderen Lebensweg von Hermann Hesse (2.7.1877, 17.55 GZ, GMT, Calw). Laut Thurnher zeige sich, dass Uranusaspekte umso wirksamer sind, wenn zugleich bewahrende Aspekte stattfinden, wie etwa bei Hesse zum Zeitpunkt des Todes seiner Mutter 1902 (Uranus Quadrat Uranus, Uranus Opposition Pluto, Trigon Venus, Mond, Quadrat Mars, Saturn, Konjunktion AC, und zugleich Saturn Quadrat Saturn, Saturn Opposition Sonne, Uranus Quadrat MC). Als der laufende Uranus in die Opposition zur Radix-Sonne geht und zugleich ein Quadrat zum Radix-MC bildet, reist Hermann Hesse nach Indien, von wo er nie mehr zu seiner Familie zurückgekehrt ist. Die Darbietungen eines Harald Thurnher haben es wieder einmal deutlich gemacht: Das kleine Österreich hat so viele kluge und erfahrene astrologische Köpfe und auch historisch unglaublich viel altes astrologisches Wissen zu bieten, dass wir uns international nie und nimmer zu verstecken brauchen. spezialthema news 01 / 2006 5 Spezialthema Die Mondknoten – eine Lebensaufgabe Susanne Cerncic Beleuchtet werden in diesem Artikel die Mondknoten und ihre Bedeutung in der Astrologie. Nach einer kurzen allgemeinen Einführung in die Themen der Mondknoten, werden anhand von progressiven Auslösungen Beispiele angeführt, in denen die Mondknoten schicksalhafte Ereignisse herbeiführten. Die Achse der Bestimmung – Die Mondknotenachse Die Mondknoten sind keine Planeten, sondern rechnerische, sensitive Punkte. Astronomisch gesehen, sind die Mondknoten die Schnittpunkte der Umlaufbahn des Mondes um die Erde mit der Ekliptik. Die Mondknoten zeigen uns das Lernthema an, welches die Seele im gegenwärtigen Leben verfolgt. Man unterscheidet den absteigenden Mondknoten, auch südlichen Mondknoten oder Drachenschwanz und den aufsteigenden Mondknoten, auch nördlichen Mondknoten oder Drachenkopf genannt. einem Generationenkonflikt: „Der Großvater und der Vater haben den Weingarten in dieser Art und Weise bestellt, also muss der Sohn das jetzt auch so machen, obwohl es bereits weit bessere Wege / Möglichkeiten gibt.“ Das bedeutet, dass hier die Gefahr besteht, dass wir uns gegen Fortschritt und Weiterentwicklung stellen, und immer an derselben Stelle treten, indem wir alte Muster immer wieder wiederholen. Dieser Mondknoten zeigt sowohl was wir schon gut können, als auch welche Schlacken wir aus vergangenen Leben mitgebracht haben. Eine Warnung sei an dieser Stelle angebracht. Der Zyklus der MondKein Astrologe sollte sich knoten zeigt jedes Mal anmaßen, konkrete Ausdie Zahl 18,5, denn die sagen über vergangene Knoten benötigen ca. Leben zu tätigen. Hier 18,5 Jahre für einen werden oft ZuschreibunDurchlauf durch den gen gemacht, die nieTierkreis und ca. 18,5 mand kontrollieren kann. Monate für ein Zeichen. So werden die MondSie bewegen sich 18,5 knoten lediglich zur Speaus Hajo Banzhaf „Astrologielexikon“: http://www.tarot.de/ Grad pro Jahr weiter und kulationsbörse. Außerfür ein Grad benötigen Sie 18,5 dem gibt es einen schönen Spruch: Tage. „Das Leben kann man nur rückAbsteigender Mondknoten wärts verstehen, leben muss man Interessanterweise wird im Tarot es vorwärts!“ Dieser Knoten wird mit allem Verdem Mond die Zahl 18 und der gangenen unserer gesamten karSonne die Zahl 19 zugeordnet. Da Bei der Deutung des absteigenden mischen Spur in Summe gleichgedie Mondknoten die Schnittpunkte Mondknotens sollen Zeichen und setzt. Hier sind wir in alten Verhalder Umlaufbahn von Sonne und Hausstellung, sowie die Aspekte tensmustern verhaftet und handeln Mond sind, wäre der „Schnittpunkt“ zum Knoten gedeutet werden. so, weil es uns vertraut ist, sozuder Zahlen 18 und 19 wieder 18,5. Durch diese Vernetzung wissen sagen entsprechend unserer Natur. wir, um welche Themen es sich Dass dies nicht immer nur gut ist, Das bedeutet, dass es bei den handelt. ist eigentlich logisch. Schließlich Mondknoten darum geht, die „Golund endlich sollte man immer situdene Mitte“ von Sonne und Mond Von den Qualitäten des absteigenationsadäquat handeln und nicht zu erreichen. den Mondknoten sollen wir uns so, wie man es immer gemacht aber loslösen und zum aufsteigenhat. Wir würden uns sonst nicht den Monknoten, dem Drachenkopf weiterentwickeln. Ähnlich wie bei gehen. 6 news 01 / 2006 Aufsteigender Mondknoten Dieser Knoten zeigt von unserem karmischen Ziel, das wir uns vorgenommen haben zu erreichen. Es ist immer besser, man geht freiwillig zu seinem Ziel, um nicht durch nicht ganz so angenehme Umstände dorthin „geschubst“ zu werden. Der aufsteigende Mondknoten ist ein bewusster Weg, der von uns angestrebt werden soll. Dort wo der aufsteigende Mondknoten steht, geht eine Kraft aus, welche die Seele in die Richtung zukünftigen Wachstums drängt. Hier ist jedoch „Neuland“ für uns. Daher haben wir hier große Versagensängste bzw. Angst nicht zu entsprechen. Deshalb passiert es häufig, dass wir uns zwar schon auf dem Weg zum aufsteigenden Knoten befinden, uns dann aber doch nicht trauen und uns wieder zum absteigenden Mondknoten „retten“. Denn hier ist uns alles vertraut. Wenn wir es schaffen, dass wir uns trotz unserer Ängste sagen können: “Nein, ich mache es nicht so wie immer, ich werde jetzt bewusst Neues probieren!“, dann hat man es geschafft zu agieren (Sonne) und nicht zu reagieren (Mond). Dann ist man nicht in seine alten Muster zurückgefallen. Das ist die Arbeit am aufsteigenden Knoten! Wenn man nach vielen Erfahrungen Einblick/-sicht in den aufsteigenden Mondknoten erlangt hat, soll man mit diesem Wissen zum absteigenden Knoten zurückkehren und die dort festsitzenden negativen Verhaltensmuster bereinigen. Selbstverständlich wird bei jeder Erfahrung die gesamte Mondknotenachse bearbeitet, aber es geht darum, dass man bewusst den Weg zum absteigenden Knoten antritt, damit man seine von früher mitgebrachten Schlacken lösen spezialthema kann. Es geht also bei der Mondknotenachse nicht darum, einen Pol durch den anderen zu ersetzen, sondern um die Integration scheinbarer Gegensätze in der Mitte! Die Aufgabe liegt darin, den Drachen „zusammenfügen“. Kopf und Schwanz können nicht ohne einander existieren. Man könnte es auch so formulieren, dass man die Zukunft mit der Vergangenheit vereint, um ins Hier und Jetzt gelangen zu können. Die meisten Astrologen ordnen die Mondknoten der Stier/SkorpionAchse zu. Die Mondknoten zeigen unsere spirituellen Aufgaben an Wozu bin ich da! Was soll ich lernen? müssen erledigt sein und real gelebt werden, um von dort wegzukommen. Sie halten uns fest. Diese Planeten sind auch karmisch belastet. Sie weisen darauf hin, dass wir mit der Qualität des Planeten in früheren Inkarnationen nicht adäquat umgegangen sind. Diese Planetenenergien sind noch zu wenig entfaltet. Das heißt: Ein Planet am südlichen Mondknoten zeigt an, dass es in dieser Inkarnation notwendig ist, die dazugehörenden Planetenenergien auf eine neue, zeitgemäße und entwickeltere Art und Weise zu leben. Man muss negative Gewohnheiten und Erinnerungen, die in diesem Leben keinen sinnvollen Zweck mehr haben, bereitwillig aufgeben. Aspekte zu den Mondknoten Deutung der Mondknoten 1. In welchem Zeichen stehen die Mondknoten? Die Stellung der Knoten in den Zeichen zeigt - auf welche Art und Weise - wie wir unsere Lebensaufgabe erreichen können! 2. In welchem Haus stehen die Mondknoten? In den Häusern zeigt sich, was wir uns karmisch erarbeiten sollen! 3. Welche Aspekte erhalten die Mondknoten? Aspekte zeigen Umstände auf. 4. Ganz wichtig ist auch, sich die Dispositoren der Mondknoten anzusehen. Vergessen Sie bei der Deutung der Mondknoten nie, dass die Mondknoten rückwärts durch den Tierkreis wandern. Wenn sie daher an einer Häuserspitze stehen, muss man dies beachten. Planeten am absteigenden Mondknoten Planeten am absteigenden Mondknoten und im selben Zeichen, Aspekte von Planeten können uns helfen, bzw. fördern oder hemmen. Trigone und Sextile helfen uns auf dem Weg zur Weiterentwicklung. Quadrate zeigen an, welche Planetenenergien zusätzlich zu den Knotenthemen gelernt und integriert werden müssen. Ein Planet im Quadrat lenkt von den Aufgaben der Mondknoten am Stärksten ab. Die Seele glaubt dann, dass dieser Planet „schuld an Allem ist“ und vergisst auf die Mondknotenachse und deren Aufgabe. Je mehr Quadrate zu den Knoten stehen, umso mehr Frustrationen, die vom Ziel abhalten, erlebt man. Ich hoffe, Ihnen mit diesem kleinen Einblick in die Mondknotenachse „Lust auf mehr“ gemacht zu haben. Nehmen Sie sich ihr Horoskop, das Ihrer Familienmitglieder und Freunde und sehen Sie, wie ein Kreis sich schließt. Fragen zu diesem Thema können Sie gerne persönlich an mich richten: [email protected], 02622 66875. Impressum: Herausgeber und Verleger: Österreichischer Astrologenverband, eingetragener gemeinnütziger Verein, ZVR 301914806 2344 Maria Enzersdorf, Riemerschmiedgasse 5a/4 Tel.: +43 (0)676 930 41 35 Mail: [email protected] Website: www.astrologenverband.at Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Maria Luise Mathis und Mag. Gabriela Steiner Layout: Mag. Erwin Frank Beiträge: Dr. Edith Altmann, Susanne Cerncic, Mag. Maria-Luise Mathis, Dkfm. Friederike Rath, Mag. Gabriela Steiner gedankensplitter news 01 / 2006 7 Die Liebe zur Weisheit Philosophisch – astrologische Reminiszenzen III. Teil Edith Altmann DER KOSMOLOGISCHE BEWEIS EINER „ GOTTES EXISTENZ “ KOSMOLOGIEN SIND LEHREN „VOM WELTENBAU“ Von der Existenz der Welt wird auf einen Weltenschöpfer geschlossen. Alles Geschehen hat eine Ursache. Die Ursachenreihe kann nicht ins Unendliche fortgesetzt werden, daher muss man eine erst wirkende Ursache annehmen, diese wird als „Gott“ bezeichnet. Die Humanisten kritisierten die naturferne und logisch ausgeklügelte Erkenntnisphysik der Scholastik. Der Verstand vergleicht und unterscheidet Dinge, stellt Zahlenverhältnisse her, misst, kalkuliert. Die so erlangte Erkenntnis über die Dinge bleibt aber relativ und unvollkommen, da es zwischen den endlosen Dingen der Welt immer noch mehr an Relationen zu finden gibt; nur mit einem absoluten Maßstab wäre es möglich. gleich lauter Hohlspiegel mit jeweils verschiedener Krümmung, in besonderer, nicht wiederkehrender Weise. Mit Hypothesen erschließt der Mensch den nie endgültig durchschaubaren Zusammenhang der Dinge ! Sein mathematisches Verständnis beruht auf „Grenzbetrachtungen“ – so, wie wenn der Umfang eines Kreises, wenn man den Radius als unendlich annimmt, mit der Geraden zusammenfällt. Derartig mathematische Beispiele dienen Cusanus dazu das Wesen Gottes zu umschreiben. 1440, NICOLAUS CUSANUS: „De docta ignorantia“ „Von der bewussten, gelehrten Unwissenheit, vom Wissen des Nichtwissens“. Kardinal Nicolaus Cusanus (oder Nikolaus von Kues, 1401-1464), stieg zu den höchsten geistigen Ämtern auf, er starb als Bischof von Brixen. Er hat uns ein Werk hinterlassen, in dem er die Gedanken von Kopernikus, Giordano und Kepler vorwegnimmt. In der Astronomie kommt Cusanus lange vor Kopernikus auf spekulativem Wege dazu, die Bewegung der Erde und ein unendliches Universum anzunehmen. Über Wesen und Wert der Individualität schreibt Cusanus, dass es keine zwei gleichen Individuen gibt. Das Denken der einzelnen Menschen spiegelt das Universum, Die im All waltende Ordnung und Harmonie sei darauf zurückzuführen, dass Gott die Welt nicht planlos, sondern unter Zugrundelegung mathematischer Prinzipien geschaffen habe! Um das All zu erkennen, müssen wir deshalb die gleichen Prinzipien anwenden. Zur menschlichen Erkenntnisfähigkeit Cusanus untergliedert in: Die sinnliche Erkenntnisfähigkeit, welche unzusammenhängende Eindrücke vermittelt und die verstandesmäßige, welche die Sinneseindrücke ordnet – verbindet – unterscheidet. Die Vernunft möge das, was der Verstand trennt, zur höheren Einheit verbinden! Auf der Ebene der Vernunft gibt es ein Zusammenfallen der Gegensätze „coincidentia oppositorum“, womit Cusanus eine sehr tiefe Wahrheit ausspricht. Er meint, dass in „Gott“ alle Gegensätze aufgehoben werden, sie stehen jenseits unserer Fassungskraft. NIKOLAUS KOPERNIKUS „ÜBER DIE UMDREHUNG DER HIMMELSKÖRPER“ 1543 wurden die astronomischen Thesen von Nikolaus Kopernikus (1473–1543) veröffentlicht, der die Sonne als Mittelpunkt des Planetensystems sah. Sein Werk erschien erst in seinem Todesjahr, aus Angst ein Opfer der Inquisition zu werden, denn die Katholische Kirche akzeptierte das HELIOZENTRISCHE WELTBILD nicht und hielt noch lange am geo1 zentrischen Weltbild fest. Mit dem Konzil von Trient (1545–1563) wird eine Neuorganisation der Inquisition eingeführt. Giordano Bruno (1548-1600) formulierte die Studienergebnisse von Kopernikus in einem dichterischen Opus und wird für dieses philosophische Weltbild der Ketzerei beschuldigt; nach siebenjähriger Kerkerhaft wird Bruno im Jahre 1600 am Scheiterhaufen verbrannt. GIORDANO BRUNO „DIE LEHRE DER UNENDLICHKEIT DES ALLS “ Giordano Bruno beschreibt das Universum als eine unermessliche Unendlichkeit, erfüllt von zahllosen Sonnen und Sternen, Weltsystemen, ohne Grenzen und ohne Mittelpunkt, alles in beständiger Bewegung. Fortsetzung Seite 10 1 Haupt Arnfried, Astrologie zur Zeit von Kopernikus, Astrologie Heute, Nr.111, S.26 ff. 8 news 01 / 2006 info VDA - Mitgliederversammlung Bereits vor dem 9. Internationalen Symposium, am 25. November 2006, fand wieder das Treffen der Vertreter der Vereinigung deutschsprachiger Astrologieorganisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (VdA) in den gastfreundlichen Räumlichkeiten von Beatrice Ganz statt. Die VdA hat sich zur Aufgabe gemacht, die Anliegen der professionellen Astrologen in der Öffentlich- keit zu vertreten und die Auseinandersetzung und Zusammenarbeit mit Vertretern aus Psychologie, Theologie, Gesellschaftswissenschaften und Naturwissenschaften zu suchen. Bei diesem Treffen wurde Detlef Hover (DAV) zum Vorsitzenden der VdA, Rolf Baltensperger (Schweizer Astroforum) zum 2. Vorsitzenden, Maria Luise Mathis (oeav) zum Schatzmeister und Dr. Christoph Schubert-Weller (DAV) zum Schriftführer gewählt. Rolf Baltensperger hat eine informative Website mit der Adresse: www.astrologieverband.org gestaltet, auf der sich die neun deutschsprachigen Verbände (4 aus der Schweiz, 3 aus Deutschland und 2 aus Österreich), die mittlerweile der VdA angehören, präsentieren können. von links: Maria Luise Mathis, Christoph Schubert-Weller, Beatrice Ganz CD-Mitschnitte von Vorträgen im Rahmen des ! Sie konnten einen unserer Vorträge nicht besuchen? Kein Problem – hier finden Sie alle CD-Mitschnitte! Erhältlich unter [email protected], Tel. 0676 930 41 35 oder bei einer unserer Veranstaltungen. Dr. Harald Thurnher Ilona Chlubna Mag. Maria-Luise Mathis Dr. Peter Orban Erika Racky Dipl.-Ing. Dieter Gollong Dr. Elena Koster Ingrid Noe-Nordberg Dr. Christoph Schubert-Weller Ing. Elisabeth Selzer Rolf Baltensperger Erik van Slooten Dr. Elena Koster Mag. Maria Luise Mathis Dr. Peter Orban Anne C. Schneider Mag. Maria-Luise Mathis Dipl.Psych. Detlef Hover Mag. Maria-Luise Mathis Dwkf. Friederike Rath Ilona Chlubna Aufbruch zum Ich - Uranus im Spiegel der Selbstfindung Chiron – der verwundete Heiler Nakshatras – Die 27 Mondhäuser Neptun – Die Welt hinter der Welt Panikattacken im Horoskop Die Familie im Horoskop Venus – Die Kraft der Liebe Das geheimnisvolle 8. Haus Karma der Liebe im Horoskop Zukunftsvisionen Tiefenastrologie - Astrologische Lebensaspekte nach Heidi Dohmen Die Methode der Profektionen Mars - der Übeltäter? Dreiecksbeziehungen Uranus - der Trickster Mundanastrologie Life-Gast-Interpretation der Horoskope prominenter Gäste Astrologie und neue Ethik Kinder fordern uns Wie sag ich´s meinen KlientInnen ? Die Mondknoten kongresse news 01 / 2006 9 9. Internationales Symposium für Astrologie in Zürich Maria Luise Mathis Wie jedes Jahr November 2006 für Astrologie gelegenen "Neu richberg statt. fand am 26./27. das Symposium im wunderschön Klösterli" am Zü- Rund 90 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz folgten der Einladung von Beatrice Ganz, der Präsidentin der Astrologischen Gesellschaft Zürich. Nach der Begrüßung durch Beatrice Ganz übernahm Dr. Harald Thurnher die Moderation der Veranstaltung und begann gleich als erster Vortragender aus Österreich vom "Aufbruch zum Ich" zu referieren, indem er Uranus im Spiegel der Selbstfindung darstellte, mit dessen Hilfe die Individuation jedes einzelnen gelingen kann. die aktuelle Lebensaufgabe noch deutlicher erkennen. Maria Luise Mathis aus Österreich erklärte mit Ihrem Beitrag "Hoppla Zwillinge, ein Horoskop - zwei unterschiedliche Persönlichkeiten", wie man mit der Methode des Combins auch sehr unterschiedliche Anlagen und Charaktere, ja sogar sehr unterschiedliche Schicksalsverläufe astrologisch ableiten kann. Besonders unterhaltsam demonstrierte Anita Cortesi, aus der Schweiz die Bedeutung des Mondes als die emotionale Basis in der Partnerschaft. Aufgrund der unterschiedlichen Mondstellungen der Partner besteht nach ihrer Meinung anfänglich eine gewisse Anziehungskraft, die sich aber nach einer gewissen Zeit auch in ein gehöriges Konfliktpotential verwandeln kann. Letztendlich ist aber durch Bewusstmachung der verschiedenen Bedürfnisse auch ein Happy End möglich. Anita Cortesi Mag. Maria Luise Mathis Dr. Harald Thurnher Der deutsche Verleger Reinhard Stiehle spannte mit der "Deutung und Bedeutung der symbolischen Tierkreisgrade" einen Bogen von der Antike bis zur heutigen Zeit und beeindruckte durch interessante literarische Zusammenhänge der meisten Autoren, die sich mit diesem Thema befassten. Dr. Christoph Schubert-Weller, 1. Vorsitzender des DAV, brachte mit seinem Vortrag über "Die vier Elemente im Horoskop" einen neuen Zugang zu einem bekannt interessanten Thema und demonstrierte anschaulich, dass jegliche Entwicklung im Kreislauf der Elemente stattfindet. Holger Fass, aus Deutschland, zeigte anhand des "Homoskops", dass es prinzipiell keine eindeutigen Hinweise für Homosexualität im Horoskop gibt. Er hob jedoch bestimmte Konstellationen hervor, die möglicherweise in Horoskopen von Menschen zu finden sind, die zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen neigen. Die Schweizerin Ruth Schmidhauser kombinierte in ihrem Vortrag den Alterspunkt nach der Huberschule mit dem Solar. So kann man das Thema des Jahres und Dr. Christoph Schubert-Weller Reinhard Stiehle 10 news 01 / 2006 kongresse Dank der guten Organisation von Beatrice Ganz konnte man in der ausgesprochen familiären und freundlichen Atmosphäre des Symposiums viele interessante Neuigkeiten und Anwendungsmöglichkeiten der astrologischen Techniken hören, persönliche Kontakte knüpfen und neue Freunde gewinnen. Ernst Ott, aus Deutschland, brachte durch seinen Vortrag "Tarot als kreative Ergänzung der Astrologie" diese mantische Methode besonders nahe, indem er jeden Teilnehmer eine Tarot-Karte ziehen ließ und einige davon interpretierte. Heidi Dohmen Ernst Ott Den Abschluss bildete Margarethe Laurenz-Cuntz, der von ihrer Tochter assistiert wurde, indem sie den außergewöhnlichen Lebensweg von Dr.med. Olga Freifrau von Ungern-Sternberg astrologisch demonstrierte. Die Schweizerin Heidi Dohmen eröffnete ihre Untersuchungen von 12 berühmten Opernsängern mit der Stimme von Enrico Caruso und stellte in ihrer Statistik fest, dass zur Musikalität eine gehörige Fischebetonung gehört und dass Transpluto eine überragende Bedeutung zukommt. Besonders spannend gestaltete Urs Schläpfer, aus der Schweiz, seine Dokumentation. Anhand zahlreicher Illustrationen und Horoskope konnte man die Aufschwünge und Höhepunkte, aber auch Niedergänge in der Firmengeschichte der Druckerei Winterthur, in der er selbst beschäftigt war, über hundert Jahre hautnah miterleben. Fortsetzung von Seite 7 Eine dynamische Einheit ist die Welt, weil der ganze Kosmos einen großen lebenden Organismus bildet und von einem einzigen Prinzip beherrscht und bewegt wird. Das Universum als Ganzes ist unzerstörbar, nur die Einzeldinge unterliegen einem Wandel und sind der Vergänglichkeit unterworfen. Das alles beherrschende und beseelende Prinzip nennt Bruno „Gott“. Beatrice Ganz Zum 10. Symposium für Astrologie in Zürich, das am 25./26.November 2006 wieder im Restaurant "Neu Klösterli" stattfindet und das unter dem vielversprechenden Motto: "Profil und Reichweite der Gegenwartsastrologie" steht, kann man sich bereits anmelden unter Margarethe Laurenz-Cuntz www.alocality.ch/symposium. Für das Christentum ist es unvereinbar, wie Bruno das Verhältnis Gottes zur Welt beschreibt. Die Gedanken von Giordano Bruno leben in den Werken von Leibnitz, Spinoza, Goethe und Schelling weiter. Er weist die Ansicht zurück, dass Gott die Welt von außen wie ein „Lenker“ das Gespann regiere. Für Bruno wirkt Gott als beseelendes Prinzip im Ganzen wie in jedem Teile. Diese Gleichsetzung von Gott und Kosmos wird Pantheismus genannt. Wie sehr sich Bruno mit dieser Auffassung gegen die Kirche stellte, geht daraus klar hervor. Astrologie ist eine höchst kreative, der Philosophie und dem Geiste des Humanismus verbundene Kunst. Die Zukunft braucht Astrologen, die eine starke Verankerung im Geistigen haben und mithelfen dem Bevorstehenden etwas Positives abzugewinnen! fachartikel news 01 / 2006 11 Fortsetzung von Seite 2: Wolfgang Amadeus Mozart Die Sonne, das Symbol für Handlungsfreude, Vitalität und Lebenskraft, befindet sich nicht nur in Konjunktion mit Merkur, sondern auch in Konjunktion mit Saturn und zeigt den gestrengen Vater, der seine eigenen Fähigkeiten und Talente beim Sohn noch weiter zu perfektionieren trachtete. Das Beste war gerade gut genug für ihn, es zählte nur Höchstleistung. Sein eigener Ehrgeiz muss aber ebenso beachtlich gewesen sein und seine Musik war extrem strukturiert. Dies kostete auf gesundheitlicher Ebene viel Nervenkraft und zehrte an der Gesundheit. Der Planet der Leistung, Saturn, als Herrscher des fünften Hauses im fünften Haus, also in seinem eigenen Hause stehend, zeigt einmal mehr, dass er sich seine Talente und Begabungen wahrscheinlich aus vergangenen Erfahrungen mitgebracht hat. Dieses Stellium zeigt seine gebündelte Kraft, die er beim Komponieren entwickelte. Neptun, das Symbol für Musik, steht in Opposition zu diesem Stellium und lädt jeden der drei beteiligten Planeten, nämlich Merkur, Sonne und Saturn einzeln mit Phantasie auf. Dies ermöglichte ihm einen einzigartigen Zugang zu den transzendenten Welten, zu den Klängen der Musik. Sonne-Neptun-Aspekte finden wir in Horoskopen vieler Künstler, die mit ihrem Werk einen spirituellen Auftrag erfüllen. Neptun im Haus der Freunde, im elften Haus, ist aber auch ein Hinweis auf eine Vorliebe für ausgelassene Feste. Sein Mond, das Prinzip der Aufnahmefähigkeit, der Geborgenheit und der Gefühle, steht in Schütze, dem Zeichen der Fülle, des Optimismus und des Strebens nach Höherem. Im vierten Haus verrät dieser Mond die große Förderung durch das Elternhaus. Seine rasche Auffassungsgabe, seine optimistische Grundhaltung und seine Reiselust scheinen ein Erbstück seiner Mutter zu sein, zu der er eine innige Beziehung hatte. Aber Pluto bedrückt diesen Mond durch Konjunktion und verrät ein tiefes Leid der Mutter, beziehungsweise die Identifikation damit. Über diese Leiderfahrung der Familie, bekanntlich sind mehrere Geschwister schon im Kindesalter gestorben, entwickelte er besonders intensive und tiefe Gefühle. Durch sein leidenschaftliches Engagement in der Musik und seine enorme Lebensintensität, sein Mond steht auch in Verbindung mit Jupiter, dem Glückssymbol, gelang es ihm, dieses Leid auf eine äußerst kreative Art und Weise auszudrücken und zu bewältigen. Jupiter selbst befindet sich zudem im zweiten Haus und zeigt seinen unermesslichen Reichtum an Talenten an. Beachtenswert ist auch Mars auf Null Grad Krebs, an höchster Stelle im Erfolgshaus, dem zehnten Haus. Mozart, der an diesem, für die gesamte Menschheit kosmisch bedeutsamen Punkt des Sommersolstitiums (Sommersonnenwende) einen Planeten stehen hat, gehört zu den Eckpfeilern der Menschheit. Sein Mars in Krebs symbolisiert seine leidenschaftliche, gleichermaßen aber auch zärtliche, romantische und hingebungsvolle Musik. Seine künstlerische und ästhetische Venus, die ebenso an einem Eckpunkt steht, fördert dieses enorme Gefühlspotential durch einen Harmonieaspekt. Ein weiterer Spannungsaspekt des Mondes ist durch Uranus, dem Planeten der Freiheit und der Genialität, gegeben. Es scheint, dass die Mutter durch das erfahrene Leid auf psychischer Ebene für ihren Sohn unerreichbar war, so dass von Anfang an keine intensive Bindung zwischen Mutter und Kind entstehen konnte. Diese frühkindliche Prägung bedingt, dass Mozart Begegnungen mit der Umwelt nur in einer distanzierten Weise zulassen konnte. Da er sich selbst vermutlich nur in aufregenden und spannungsgeladenen Situationen spüren konnte, waren ausgelassene Feste mit Freunden besonders wichtig für das Genie, enge Beziehungen nur schwer lebbar. Während Uranus am Punkt der Partnerschaft ein weiteres Indiz für Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen anzeigt, betont diese Konstellation abermals seine Besonderheit bzw. Berühmtheit. Auf der gesundheitlichen Ebene zeigt diese Marsposition, dass Mozart eine hochgradig empfindliche und launische Persönlichkeit war. Er tendierte zum Borderliner und schien oft durch seine eigene Energie überfordert. Die Planetenballung im Wassermann lässt, wie bereits erwähnt, eine Disposition zu Nerven-, sowie auch zu Herzund Kreislauferkrankungen erkennen. Probleme mit der Atmung, bzw. Lunge, kann man vom extrem angespannten Merkur und auch von Uranus, als Herrscher des Krankheitshauses, des 6. Hauses, neben dem absteigenden Mondknoten ablesen. Es ist anzunehmen, dass, durch den genialen Planeten in doppelter Achsenbindung angezeigt, die Regenerationskraft mancher Organe durch ein extremes Maß an Stress überbeansprucht wurden. Vermutlich litt der Künstler auch unter Schlafstörungen, so dass sich seine Lebenskraft schon in jungen Jahren erschöpfte. Sein früher Tod ist an den exakten Aspekten der progressiven Sonne zu Uranus, sowie des progressiven Merkurs zu Neptun abzulesen. Sein Mond in Schütze im Spannungsaspekt zum Aszendenten verrät zudem massive Stimmungsschwankungen und ein rast- und ruhloses Leben. Gleichzeitig aber hebt der Mond, neben der Sonne ist er das zweite große Licht am Himmel, durch seine Achsenbindung Mozarts ungewöhnliche Persönlichkeit ein zweites Mal ins Rampenlicht. Es gehört zu seinem Schicksal, von allen anderen herausgehoben zu sein! Es ist faszinierend, dieses außerordentliche Horoskop zu studieren, aus dem man die Genialität und Einzigartigkeit von Mozart ableiten kann. 12 news 01 / 2006 serie Archetypische Bilder Brücken zu unserer Wirklichkeit 2. Teil Friederike Rath VENUS das ausgleichende Urprinzip Mehrere Legenden erzählen von der Geburt der Venus, doch alle sind sich einig, sie entstieg dem Element Wasser - welches für die Liebe, das Gefühl und das Weibliche steht - und dass sie wunderschön war. deutet an, dass nach der Entmachtung der Macht - nannte man doch auch lange die Geschlechtsteile des Mannes „das Gemächt“ - nur mehr die Liebe bleibt. Venus wurde von Zeus adoptiert und wurde zu seiner Lieblingstochter. Er erkor sie zur Göttin der Liebe und Schönheit, zur Herrin ner ihrer Hauptaufgaben widmen: Versöhnung der Gegensätze, Diplomatie und Frieden. Sie fördert harmonische Beziehungen, ist großzügig, liebt die schönen Künste, ist gerecht und wurde zur Schutzpatronin der Justiz. Bildhaft gesprochen symbolisiert der Archetyp Venus auch kunstvoll gepflegte Parkanlagen und Blumenarrangements und ihre Jahreszeit ist der reife Frühling. Venus-Energie wertend interpretiert: Menschen mit Venus auf der Minus-Seite sind zügellos in ihrer Sinneslust, führen auf sexuellem Gebiet ein ausschweifendes Leben bis hin zu Geschlechtskrankheiten, sind blind vor Liebe oder auch schrankenlos eifersüchtig. Botticelli Sandro: Die Geburt der Venus Siehe: Kunstverlag Reisser Wien, Hochwertige Kunstdrucke Die bekannteste Überlieferung berichtet, dass Venus als Kind des Himmelsgottes Uranos und der Mutter Erde, Gaia, geboren wurde. Sie entstand, als Kronos (Saturn), ihr Bruder, ihren Vater Uranos entmannte, da dieser mit Vorliebe seine eigenen Kinder verschlang. Aus dem abgeschlagenen Glied des Vaters bildete sich weißer Schaum, dem dann die wunderschöne Aphrodite (Venus), die „Schaumgeborene“, entstieg. Ihre Geburt war übernatürlich, hatte etwas „Wunderhaftes“. Eine Analogie der Venus ist zum Beispiel das Wunder der Liebe, eine andere, die weiße Taube, die für Harmonie und Frieden steht. Die Geschichte des kinderfressenden Uranos zeigt uns auch wieder die andere Seite der Polarität: die Eifersucht. Dass die Liebesgöttin durch Kastration des mächtigen Herren des Himmels entsteht, über die Herzen aller Menschen. Er verbot ihr die Liebe zu anderen Göttern, außer zu Hephaistos, dem verkrüppelten Gott der Schmiede und Vulkane. Venus hielt sich nicht an diese strenge Vorschrift, denn ihr Wesen ist von Fühlen und glühender Leidenschaft, die bis zu totaler Anpassung oder auch Selbstaufopferung gehen kann, geprägt. Zu sehr war sie der Zärtlichkeit, der Hingabe und der Sinneslust zugetan. Die Schattenseite dieser Eigenschaften kann der Wunsch nach bedingungslosem Verschmelzen-Wollen sein, bis zu jemanden „zum Fressen gern haben“ – siehe Beispiele in der Natur, wie die Gottesanbeterin, die nach dem Begattungsakt das Männchen auffrisst. Drei Kinder der Venus entstammen der Verbindung mit dem Kriegsgott Mars. In seiner ungestümen Art ist er ihr Gegenpol. In dieser Beziehung kann sie sich ei- Bei Menschen mit Venus auf der Plus-Seite kann sich das Urprinzip Venus als große Hingabefähigkeit und Kompromissbereitschaft zeigen, Ausgewogenheit und Sensibilität im Umgang mit Mitmenschen ist die große Stärke und verhilft zu harmonischen Kontakten und Beziehungen. Fragen zu diesem Thema können Sie gerne persönlich an mich richten: [email protected], 01 581 30 00. Friederike Rath