1 ABSTRACT EINFLUSS UND AUSWIRKUNG DER MYTHOLOGIE

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ABSTRACT
EINFLUSS UND AUSWIRKUNG DER MYTHOLOGIE UND RELIGION AUF DIE
POLITISCHE UND MILITÄRISCHE FÜHRUNG DES NS – REGIMES
Nationalsozialismus als Ersatzreligion
Zu diesem Zwecke wurde die geisteswissenschaftliche Methode gewählt, um unter dem
Gesichtspunkt der Vorgaben Führung – Risiko – Erfolg, die Einflüsse und Auswirkungen
genau zu beleuchten. Die Arbeit selbst – normativ kritisch – basierend auf der
Sekundäranalyse einer vorausgegangenen Text- und Dokumentenauswahl, gliedert sich in
drei Hauptkapitel. Im ersten Kapitel „DARSTELLUNG DER EINFLUSSNEHMENDEN
FAKTOREN“ soll die Basis für die folgenden Kapitel gelegt werden. Neben einer
allgemeinen Einführung über die Religionen beziehungsweise Mythologien sollen die
verwendeten Religionsaspekte besonders hervorgehoben werden. Im Übergang dazu das
zweite
Kapitel
„MYSTIFIZIERUNG
DES
REGIMES
–
Der
Versuch
einer
Religionsschaffung“. Hierin soll als Fortsetzung zu Kapitel eins die Umsetzung der zuvor
genannten
Aspekte
näher
erläutert
werden
und
in
Verbindung
damit
auf
die
handlungsleitenden Personen beziehungsweise Institutionen eingegangen werden. Das dritte
Kapitel „AUSWIRKUNGSBEREICHE“, soll im Speziellen die Symbolik dieser Ideologie
aufzeigen und analysieren. Den Abschluss dazu bildet das vierte Kapitel „OKKULTISMUS
UND IRRATIONALISMUS IM MILITÄRISCHEN ALLTAG DER GEGENWART“, in
dem ein konkreter Berufsbezug hergestellt wird. Weiters wird in diesem Kapitel auf die
bauliche Machtdemonstration und als blutigstes und grausamstes Indiz der ideologischen
Auswirkungen auch die Rassenpolitik kurz angesprochen werden.
Die Aufgabenstellung dieser Arbeit war es, zu beweisen, dass das nationalsozialistische
Regime, das sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts über große Teile Europas verbreitete, eine
Religion im Entstehen war. Dies geschah unter Miteinbeziehung der drei vorgegebenen
Aspekte Führung – Risiko – Erfolg. Die Begriffe Führung und Risiko sind unweigerlich
miteinander verbunden, denn überall wo man seinen Willen durchzusetzen versucht, wird es
notwendig sein andere zu übertreffen. Sei es nun auf sachlich – kompetente Weise oder auf
unsachliche – beherrschende Weise, wird immer das Risiko bleiben, dass sich das Gegenüber
nicht einverstanden damit zeigt. Zu Recht oder unrecht wird die Führungsposition immer eine
Angegr iffene sein. In diesem konkreten Beispiel zeigt sich aber das Ergebnis eines anderen
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Risikos, dass resultierend aus einer vorgegaukelten Realität die leichtgläubig angenommen
wurde und durch verschiedenste Vertuschungsaktionen trotzdem zum Erfolg geführt hatte,
obwohl es in diesem Fall durchaus als rechtens anzusehen gewesen wäre den betroffenen
Personen die Führungsposition abzuerkennen. Um nun aber besser herauszuarbeiten,
inwiefern diese Führungsposition ausgebaut wurde, dass sie ohne militärische Mittel nicht
mehr zu stürzen gewesen wäre, wurden als erstes die einflussnehmenden Faktoren erläutert.
Die handlungsleitende Frage für das erste Kapitel war nun, welche Geistesrichtungen
herangezogen wurden, und warum, um die eigentliche Staatsreligion zu schmä lern und die
eigene Position zu festigen. Dazu wurden an dieser Stelle das Christentum und die anderen
Religionen,
beziehungsweise
Mythologien
in
ihren
Grundzügen
dargestellt,
um
herauszufinden, was am Christentum so hinderlich war und wozu die anderen benötigt
wurden. Als Resultat ergab sich, dass der Ausbau der unumstrittenen Machtposition nicht so
leicht war, wie es sich manche vielleicht gewünscht hätten, 1923 war sicher zu früh.
Einerseits war die Staatsreligion in diesen schweren Zeiten ein wesentlicher Bestandteil des
Lebens, andererseits war das Christentum eine Heilsreligion, die es nicht für gut heißen
konnte andere Rassen zu eliminieren, somit waren sie von Beginn an kein kooperativer
Partner, musste aber aus erst genanntem Grund erhalten bleiben. Wie geschildert wurden zwar
Versuche unternommen das Christentum quasi zu assimilieren, führten aber zu keinem Erfolg,
obwohl die deutschen Protestanten zu dieser Zeit alles andere als eine große einheitliche
Gemeinschaft waren. Um nun aber trotzdem auf der religiösen Schiene wirksam werden zu
können, bediente man sich an verschiedenen anderen Geistesrichtungen, um daraus die
geglaubte ultimative Religion mit Adolf Hitler an der Spitze als gottähnliche Figur zu
kreieren. Zum einen bot sich hier die germanische Mythologie an, da sich das Regime
ohnedies schon hauptsächlich auf die Rasse, beziehungsweise die Sippe, abstützte. Als
kriegerische Mythologie, in der die gefallenen Helden in ein Paradies einzogen, in dem sie
bedient wurden und immerzu ihre Kampfestüchtigkeit weiter trainieren konnten, kam dem
Regime geradezu wie gelegen. Dies führte dazu, dass das Regime in gewisser Weise
mystifiziert wurde, aber den gewünschten Effekt des Massenansturmes brachte dies auch
nicht. Selbst der Hinduismus und der Buddhismus, beide in gewisser Weise als Urreligion des
Ariers verstanden und vermarktet, führten nicht zum Erfolg. Ein wesentliches Element aus
diesen Religionen aber war unumstritten die geglaubte Legitimation des Mordens.
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Das zweite Kapitel richtete sich nach der Fragestellung, welche Personen und welche
Institutionen maßgeblich an der versuchten Religionsschaffung beteiligt waren. Dazu wurde
dieses Kapitel in die drei Hauptteile zerlegt, in dem der politische und militärische Sektor, der
eigentliche Entwicklungssektor, sowie mögliche andere nicht definitiv zuordenbare Elemente
näher erläutert wurden.
Im ersten Sektor der Politik und dem Militär, in dieser Arbeit vertreten durch die Personen
Adolf Hitler und Heinrich Himmler, wurde versucht durch die vorhergehende Kurzanalyse
der Person, deren Zugang zum Regime beziehungsweise dieser extremen Geistesrichtung des
Antisemitismus an sich zu beschreiben und deren Einfluss näher darzustellen. Ob nun Adolf
Hitler, der designierte politische Führer und gehoffte religiöse, wirklich der geistige Vater
dieses Regimes und deren Auswirkungen war, oder ob er durch geheime Hintermänner als
Marionette an die Spitze gesetzt wurde, konnte hier nicht bewiesen werden. Fest steht aber,
dass der Versuch der Religionsschaffung in seinem direkten Umfeld durchaus gegriffen hatte.
Ebenso im Bereich der Obersten Führung des Heeres, wobei hier anzumerken ist, dass sich
hier vor allem die SS hervortat, war der Versuch in Grundzügen durchaus erfolgreich. Es gibt
sogar Augenzeugenberichte in denen damalige Kinder, von SS Offizieren, davon berichten,
dass die christliche Religion und die damit verbundenen Feste aus dem damaligen
Alltagsleben gestrichen wurden und durch heidnische Feste, wie zum Beispiel die
Sonnwendfeiern, ersetzt wurden. Trotz dieser kleinen Erfolge muss hier festgehalten werden,
dass dies mit Masse nur die obere Führung betraf, mittlere und untere Führung waren zwar im
totalen Führer – Rausch, aber weit ab von einer Religion. Selbst die Zivilbevölkerung war
zwar zu Beginn begeistert vom Führer und den Nationalsozialisten, aber das Christentum war
nicht zu verdrängen. Auch die Erziehungsversuche der jüngsten Mitglieder zielte auf
extremen Gehorsam gegenüber dem Regime ab, der Führer als Gott hatte hier aber keinen
Platz. Selbst das Ahnenerbe und die dazugehörigen Personen waren von ihrem jeweiligen
Fachbereich und deren Lehren absolut überzeugt, hatten sogar den Auftrag weitere Beweise
für eine arische Religion zu finden, waren aber trotzdem nicht zur Gänze von einer NS
Religion überzeugt.
Auf die Frage, wer nun dafür zuständig war, dass verschiedene wissenschaftlich fundierte
Lehren zum Nutzen der NSDAP umgemünzt wurden, ergab sich eindeutig das SS Ahnenerbe.
Hier explizit angeführt wurden zwei der einflussreichsten Personen innerhalb dieser
Denkfabrik, wobei jeder für sich für einen Hauptzweig der im Ahnenerbe betriebenen
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Forschungen stand. Herman Wirth als Wissenschaftler vertrat die naturwissenschaftlichen
Forschungen und Ansätze. Er war es der versuchte die angestrebte Machtposition auf
wissenschaftlichem
Wege
herzuleiten.
Wiligut
hingegen
vertrat
eher
die
geisteswissenschaftlichen Forschungen, da er sich ja selbst als Teil des Germanentums
betrachtete. Beiden gemeinsam war aber, das sie versuchten und auch wirklich umsetzten,
wissenschaftlich bewiesene Tatsachen zu verfälschen, um dem Regime und der zu
entstehenden Religion damit einen Vorteil zu verschaffen.
Die drei zuletzt angeführten Persönlichkeiten ergaben sich aus der Fragestellung, ob auch
Außenstehende, beziehungsweise nicht direkt involvierte Personen, diese Ideologie mit
beeinflussten. Lanz von Liebenfels bekleidete hier sicher eine Vorbildfunktion für
verschiedenste NS Ideologen. Rassisch basiertes Gedankengut als Religion und dies noch
dazu in einer klar struktur ierten Organisation, das musste unweigerlich ein Vorbild sein, das
war das Ziel der NSDAP. Letztere taten sich zwar mit ihrer Regimetreue und dem gezeigten
Willen der Unterstützung hervor, trugen aber nicht sonderlich zur Stärkung und Etablierung
der Religion bei.
Als Conclusio des Hauptkapitels dieser Arbeit muss hier an dieser Stelle gesagt werden, dass
der Versuch der Religionsschaffung obwohl die Zeit zu Beginn dieser Bewegung ein starker
Verbündeter war, eine antisemitisch – okkulte Welle über die ga nze Welt hereinbrach und
eine gesamte Suborganisation der SS damit beschäftigt war diesen Okkultismus und
Antisemitismus zu eigenen Zwecken weiter auszubauen, fehl schlug. Götter ohne Gläubige
sind nun einmal nicht wirklich existent, schon gar nicht wenn es nur konstruierte Götter sind.
Der dritte Punkt ergab sich auf die Frage, womit diese angestrebte Macht zu verdeutlichen
gesucht wurde, und wie sich diese im Verlauf dieser Arbeit sehr steril dargestellte Ideologie
wirklich präsentierte. Sowohl die Farben, die Symbolik und die Bauten in ihrer
Unterstützungsfunktion, wie auch der Holocaust basieren auf dem rücksichtslosen und schier
unermesslichen Streben nach Macht.
Die wichtigste aller Fragen beziehungsweise Forderungen die an diese Arbeit gestellt worden
war, inwieweit sich das Wissen um diese Ideologie und der geschichtlich damit verbundenen
Taten zur heutigen Zeit noch als Berufsoffizier nutzen lässt. Unter dem Gesichtspunkt von
Führung – Risiko – Erfolg ist diese Thematik heutzutage wieder extrem präsent. Vor allem
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wird dies verdeutlicht durch die im 21. Jahrhundert wieder aufgeflammten Glaubenskriege.
Führer aller Nationen begehen noch immer den Fehler andere Gemeinschaften oder
Religionen zu reihen, Schlagwort Schurkenstaaten. Man braucht hier aber nicht einmal das
eigene Land zu verlassen, nicht einmal das eigene Heer. Selbst hier finden Diskriminierungen
andersstämmiger Soldaten statt.
Was aber noch mehr Risiko birgt als die schon gemein hin erkannten Diskrepanzen, ist die
Wiederbelebung des Okkulten. Mystisches und Okkultes lässt sich heute gleich gut verkaufen
wie zu damaligen Zeiten, das Risiko ist dasselbe. Sektentum und Okkultismus, die heutzutage
oft schon Hand in Hand gehen, stellen ein enormes Risikopotential für jede strukturierte
Organisation dar, da sie versuchen durch die Positionierung eigener Mitglieder diese
Organisation zu unterminieren. Die eigentliche Aufgabe bestand aber darin geschichtliche
Fehlverhalten und deren Gründe darzustellen, diese zu analysieren und somit die
Hintergr ünde aufzuzeigen, denn wenn man aus der Geschichte nicht lernt, ist man dazu
verdammt dass sich die Geschichte wiederholt.
Augenscheinlich verliert die Religion heutzutage immer mehr an Bedeutung, aber in
Wirklichkeit ist und bleibt die Religion der einzige und letzte Anker für uns alle. Schon
damals konnte festgestellt werden, das Gebiete in denen der Glauben gefestigt ist, eine solche
irrationale Politik, eine solch grausame Ideologie viel schwerer, wenn nicht sogar gar nicht,
Fuß fassen hätte können. Somit muss es auch für einen Offizier des 21. Jahrhunderts des
Österreichischen Bundesheeres ein fixer Bestandteil seines Lebens, seines Denkens und
seines Glaubens sein, solch eine geistige Resistenz durch den Glauben aufzubringen. Die
Moral die das Christentum unweigerlich mit sich bringt ist nicht nur von Bedeutung für das
Privatleben, sondern auch für den täglichen Dienstbetrieb, ja sogar für den Einsatz. Gebunden
an diese Wertvorstellungen, gewahr sein der Folgen bei Verneinung, sollten jeden einzelnen
kennzeichnen und vor einer Wiederholung der Geschichte schützen.
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