Degu Degus eignen sich nicht als „Kuscheltiere“. Sie sind daher als Spielkameraden für Kinder ungeeignet! Haltung Käfig: Größe mindestens 100 (B) x 50 (T) x 100 (H) cm oder 70 (B) x 50 (T) x 140 (H). Geeignet sind: Zimmervolieren für Kleinvögel: Unterschale aus Aluminiumblech, Oberteil aus unbeschichtetem Metall. Beschichtetes Metall oder Kunststoffanteile sind ungeeignet, da sie benagt werden. Terrarien mit vergitterten Belüftungsschlitzen. Zubehör: Heunapf, standfeste Futternäpfe, Trinkflasche, unbehandelte Sitzbretter auf verschiedenen Ebenen, Versteckmöglichkeiten (z.B. Tonröhren), Schlafhäuschen, Kletteräste, Badewanne (Blech, Ton, Keramik) für tägliches Sandbad (Chinchilla-Sand). Einstreu: Kleintierstreu (staubarm); Polster-/Nistmaterial: z.B. Heu, Zellstoff, Küchenrolle. Umgebungstemperatur 22-24°C; Zugluft, Lärm (auch Ultraschallbereich) und Zigarettenrauch vermeiden. Pflege: Täglich urin- und kotverschmutzte Einstreu und Futterreste entfernen, Trink- und Futtergefäße reinigen. Wöchentlich Einstreu komplett entfernen und Käfig mit heißem Wasser reinigen. Sandbadewanne reinigen und Sand erneuern. Monatlich Kletteräste austauschen oder mit heißem Wasser reinigen. Beschäftigung: Der Käfig sollte mit möglichst vielen Kletter- und Versteckmöglichkeiten ausgestattet sein. Ein Laufrad (mit geschlossener Rückwand!) dient der ausreichenden Bewegung. Vergesellschaftung mit anderen Tieren: Degus dürfen nicht einzeln, sondern müssen zumindest paarweise, am besten in Kleingruppen gehalten werden! Die Haltung zusammen mit anderen Heimtieren ist nicht zu empfehlen. Besonderheiten Lebenserwartung ca. 4 - 7 Jahre Geschlechtsreife: Männchen 45 Tage-6 Monate, Weibchen mit ca. 7 Wochen Trächtigkeitsdauer ca. 87 - 93 Tage Fütterung Als Grundfutter dienen Heu und ca. 10g (2 schwach gehäufte Esslöffel) handelsübliches, zuckerfreies Degufutter/Tier/Tag. Frisches Wasser muss stets vorhanden sein. Frischfutter: Gemüse (z.B. Möhre, Chicorée, Broccoli), Salate, Kräuter, Gräser. Kein Obst oder zuckerhaltiges Futter geben – Degus entwickeln schnell einen Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)! Zur Befriedigung des ausgeprägten Nagetriebes dienen Äste von ungespritzten Bäumen, wie z.B. Weide, Ahorn, Haselnuss, Obstbäume und verholzende Kräuter. Fütterungsfehler Pflanzen oder -teile, von denen eine Giftwirkung ausgeht. Kaltes Futter kann zu Verdauungsstörungen führen. Gesundheitsvorsorge / Krankheiten Degus auf keinen Fall am Schwanz anfassen, da dieser sich ablösen kann und nicht nachwächst! Gesunde Degus sind aufmerksam und nehmen regen Anteil an ihrer Umgebung. Sie haben glänzendes, dichtes Fell und klare, glänzende Augen. Die Zähne von Degus wachsen lebenslang. Manche Tiere haben Fehlstellungen, so dass die Zähne sich nicht gleichmäßig abreiben. Es entstehen scharfe Kanten, die die Zunge und Maulschleimhaut verletzen können. Frisst der Degu nicht oder ist er teilnahmslos, so muss er umgehend dem Tierarzt vorgestellt werden. Täglich Kot auf Größe, Form und Konsistenz kontrollieren. Bei Anzeichen von pumpender Atmung, Verstopfung oder Durchfall ist der Tierarzt aufzusuchen. Jährlicher Gesundheitscheck in tierärztlicher Praxis! Diese ersten Hinweise ersetzen kein Fachbuch! Empfohlene Literatur Mettler, M.: Alles über Chinchillas und Degus. Falken Verlag, Niedernhausen Sporon, A.: Unser Degu. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart. Verhoef-Verhallen, E.: Kaninchen- und NagetierEnzyklopädie. Karl Müller Verlag, Erlangen www.tierschutz-tvt.de/heimtiere2.html Tierärztekammer Berlin - Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit - Ausschuss für Tierschutz Tel: 030-3121875 - www.tieraerztekammer-berlin.de - Stand Januar 2009