> T I T E LT H E M A < Die Last mit der Lust Sex gilt als die schönste Nebensache der Welt. Er beschert Glücksmomente und hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität. Doch sexuelle Probleme wie ein Mangel an sexueller Erregung oder Erektionsstörungen können das Liebesleben fühlbar ausbremsen. Hier lesen Sie, welche Präparate aus der Apotheke helfen können. [ von Dr. Gudrun Heyn ] 10 Männer vor allem unter Erektionsstörungen leiden, klagen Frauen in erster Linie über einen Mangel an sexuellem Verlangen sowie über eine trockene Scheide. Wenn die Haut faltiger wird und die körperliche Fitness nachlässt, fühlen sich viele Ältere zudem nicht mehr so attraktiv. Auch dies kann die Lust deutlich bremsen. Wie Liebe das Wohlbefinden steigert Bei Paaren, die liebevoll beisammen sind, kommt es zu einem feinen Zusammenspiel von Blutgefäßen, Muskeln und Nerven. Während bei der Frau die weiblichen Schamlippen anschwellen, sich die Scheide erweitert und feuchter wird, macht sich beim Mann das Glied zum Samenerguss bereit. Auch der Penis schwillt an, wird steif und gibt einen ersten Tropfen Gleitmittel von sich. Im Gehirn ist beim Sex vor allem das Lustzentrum des Nucleus accumbens aktiv. Dort wird der Botenstoff Dopamin freigesetzt und erzeugt ein deutliches Glücksgefühl. In anderen Hirnregionen wird unter dem Ansturm der Gefühle > DAS PTA MAGAZIN -- 0 1 / 2 0 1 1 - - Heft 01 < © Getty Images as Interesse am Sex lässt von Natur aus weder bei Frauen noch bei Männern im Lauf des Lebens nach. Bis ins hohe Alter können beide Geschlechter lustvoll aktiv sein. So zeigt etwa eine Umfrage der Universität Köln aus dem Jahr 2000, dass mehr als 40 Prozent der Männer über 70 immer noch mindestens einmal in der Woche Sex haben. Verschiedene Faktoren beeinflussen jedoch das Sexualleben und können Probleme hervorrufen. Bei jungen Menschen sind es zum Beispiel eher seelische Umstände, die den Spaß an der Liebe stören. So etwa, wenn der Wunsch nach einem Kind das Liebesleben bestimmt. Dann diktiert nicht mehr die Lust, sondern der Terminkalender die Zeit für Zärtlichkeiten. In so manchen Familien mit Kindern bleibt das Liebesleben zudem aus Zeitmangel und Stress auf der Strecke. Älteren Menschen fehlt dagegen dieser Druck, sie haben viel Erfahrung und kennen ihren Körper. Im Alter sind es daher vor allem körperliche Veränderungen und Krankheiten, die das Liebesleben ausbremsen. So berichtet jeder zweite sexuell aktive Ältere über wenigstens ein sexuelles Problem. Während das „Liebeshormon“ Oxytocin ausgeschüttet. Es beruhigt und sorgt für Wohlbehagen. Liebkosungen lassen seinen Spiegel steigen. Die höchsten Dosen werden beim Orgasmus erreicht. Dann machen sich Entspannung und Müdigkeit breit. Ganz unabhängig vom Alter hat Sex daher einen großen Einfluss auf das emotionale Wohlbefinden und die Lebensqualität eines Menschen. Lustkiller gibt es viele Es gibt viele Faktoren, die den Genuss von Sex beeinträchtigen können. Bereits ein unangenehmer Geruch des Partners oder eine schlechte Stimmung kann das Liebesleben abkühlen. Auch Anspannung, Stress, Müdigkeit und Angst gehören zu den großen Lustkillern. Vor allem aber vereiteln Krankheiten wie Diabetes mellitus und Bluthochdruck erotische Erlebnisse. Dies zeigt auch eine repräsentative Umfrage aus den USA. In ihrer 2007 veröffentlichten Studie konnte Professor Dr. Stacy Lindau von der Universität Chicago feststellen, dass die Wahrscheinlichkeit für ein erfülltes Liebesleben weniger vom Alter, dafür aber deutlich vom eigenen Gesundheitszustand und dem des Partners abhängt. Darüber hinaus können Arzneimittel zur Lustbremse werden. So sind zum Beispiel Blutdrucksenker, Beruhigungsmittel, Libidoverlust durch Langeweile Insbesondere Frauen sind von sexuellen Erregungsstörungen (engl.: Female Sexual Dysfunction, FSD) betroffen. Verschiedene nationale und internationale Studien zeigen über alle Altersgruppen hinweg, dass rund 40 Prozent darunter leiden. Meist wird dann auch von einem Verlust der Libido, also des sexuellen Verlangens gesprochen. Viele Mediziner und Sexualtherapeuten zählen außerdem Orgasmusstörungen zu den FSD. „Frauen sollten ihren Männern beibringen, was ihnen wirklich Spaß macht“, rät dazu die Sexualtherapeutin Dr. Ruth Westheimer in ihrem Buch „Sex for Dummies“. Wenn es langweilig werde, fliege die Libido aus dem Fenster. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Orgasmus sei es zudem, zu lernen, wie man entspannt. Schon das Schaffen einer lustfördernden Atmosphäre kann daher bei Männern und bei Frauen hilfreich sein, um Erregungsstörungen zu begegnen. Liebesfördernde Düfte In punkto „lustfördernde Atmosphäre“ bietet sich ein Ansatzpunkt für PTA oder Apotheker. Sie können sinnliche Düfte empfehlen, die die Lust anregen, entspannen oder die Stimmung aufhellen. Als Aphrodisiaka sollen diese das Paar für erotische Reize empfänglicher machen, das sexuelle Ver- Neben äußeren Faktoren wie Geruch oder Stimmung bremsen auch Anspannung, Stress oder Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck sowie bestimmte Arzneimittel die sexuelle Lust aus. Neuroleptika und Antidepressiva für ihre lustmindernde Wirkung bekannt. Einige Studien weisen zudem darauf hin, dass hormonelle Verhütungsmittel ein Auslöser für Lustlosigkeit sein können. Andere belegen wiederum eine größere sexuelle Aktivität von Frauen, die die Pille nehmen. Unbestritten ist jedoch, dass ein Mangel an Lust in der Regel durch ein komplexes Zusammenspiel von psychischen und körperlichen Faktoren gesteuert wird. langen steigern und für ein tieferes Empfinden beim Liebesakt sorgen. So gibt es etwa Aromabäder mit ätherischen und pflegenden Ölen, die eine wunderbare Einleitung für das Liebesspiel sein können (z. B. Kneipp® Aroma-Pflegebad Zeit für Zweisamkeit „schwarzer Nachtjasmin“, Tetesept® Sinnesperlen des Jahres Liebeszauber). Mit dem Duft von Jasmin beziehungsweise von Brombeere, Himbeere und Vanille verführen sie die Sinne. > DAS PTA MAGAZIN -- 0 1 / 2 0 1 1 - - Heft 01 < 11 > T I T E LT H E M A < Vergrößerte Prostata als Störfaktor Bei jungen Männern kann eine beginnende gutartige Vergrößerung der Prostata (Vorsteherdrüse) zu Erektionsstörungen führen. Hier können Präparate helfen, die zum Beispiel Extrakte der Sägepalmenfrüchte (Sabal serrulatum) und des Arzneikürbissamens (Cucurbita semen) enthalten. © photos.com PLUS Gut geeignet für ein Liebesbad sind zudem der Extrakt von Wenn das Feuchtwerden gestört ist, sprechen Mediziner von Jasminum officinale oder ätherisches Ylang-Ylang-Öl. Wäh- einer Störung der Lubrikation. Auch jüngere Frauen können rend der fast honigartige Duft des Jasmins eine stimmungs- davon betroffen sein. So etwa nach der Geburt und während aufhellende und stark erotisierende Wirkung verspricht, gilt des Stillens. Für viele Frauen ist eine trockene Scheide nicht nur Ylang-Ylang als entspannend und erotisierend. Auch mit Hil- ein medizinisches Problem. Auch die Psyche und die Beziehung fe von Duftlampen können ätherische Öle ihren sinnlichen können dadurch erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden. Duft verströmen. Hier können PTA oder Apotheker etwa zu einem Alkoholextrakt aus Vanilla fragrans (Vanillescho- Hilfe bei trockener Scheide ten) oder dem würzigen Duft von Cinnamomum zeylani- Für alle Frauen mit einer trockenen Scheide können Gleitmittel cum (Zimtrinde) raten. Da Düfte von Menschen ganz unter- (Lubrikanzien) wichtige Helfer sein. Kurz vor dem Eindringen schiedlich wahrgenommen werden, sollten die Kunden am werden sie entweder auf den Penis gegeben oder im Scheidenbesten gleich mehrere Duftnoten ausprobieren. Ätherische Öle sind jedoch wegen ihrer poten- Gleitmittel sind wichtige Helfer bei einer trockenen Scheide. Vor allem Frauen während und nach den Wechseljahren sollten PTA oder Apotheker sie für einen ziell schleimhautirritierenden Eigenschaften im Intimbereich tabu. Dagegen ist ein wenig reibungslosen Sex empfehlen. Mandelöl für eine Massage empfehlenswert. Das Paar sollte jedoch wissen, dass sich Öle und Kondome eingang aufgetragen. Die Gele oder Cremes gibt es auf wässnicht vertragen und die Sicherheit des Verhütungsschutzes riger (z. B. K-Y Femilind®), fett- oder öliger (z. B. Gleitgelen® Lipogel) sowie silikonhaltiger Basis (z. B. Pjur® med Premium dadurch beeinträchtigt wird. glide). Gleitmittel auf wässriger Basis enthalten in der Regel Konservierungsstoffe. Im Gegensatz zu fett- und ölhaltigen ProTrockenheit im Alter Mit der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren be- dukten sind sie jedoch kondomfreundlich, da sie Latex nicht ginnt für die meisten Frauen eine Zeit körperlicher Verän- auflösen. Generell gilt auch für Gleitmittel auf Silikonbasis, dass derungen. Auch auf die Liebe können sich diese auswirken. sie Kondome nicht angreifen. Zur Sicherheit empfiehlt es sich So können etwa Hitzewallungen oder Schweißausbrüche den jedoch immer, die Packungsbeilage zu studieren. Auch wenn manche Gleitmittel die Spermienaktivität verrinWunsch nach körperlichem Kontakt deutlich ausbremsen. Das größte Problem für älter werdende Frauen ist jedoch die gern, handelt es sich nicht um Verhütungsmittel. Einige Pronachlassende Sekretionsfähigkeit ihrer Scheidenschleimhaut. dukte sind sogar für Paare mit Kinderwunsch besonders gut Durch den sinkenden Östrogenspiegel wird sie nicht mehr so geeignet, da sie keine spermiziden Substanzen enthalten und gut durchblutet und mit den notwendigen Nährstoffen ver- den Spermien durch ihren pH-Wert eine optimale Umgebung sorgt. Das Scheidensekret verändert sich und kann nicht mehr bieten (z. B. Pre-Seed®). Mehr als nur besseren Sex verspreso schnell hergestellt werden. Jede zweite Frau jenseits der 50 chen zudem Lubrikanzien mit einer pflegenden oder heilenden kennt daher das Gefühl einer zu trockenen Scheide. Oft wird Komponente mit Milchsäure (z. B. Vagisan® FeuchtCreme) oder Hyaluronsäure (Hyalofemme® Vaginal Gel). dann der Geschlechtsverkehr zu einem schmerzhaften Akt. 12 > DAS PTA MAGAZIN -- 0 1 / 2 0 1 1 - - Heft 01 < > T I T E LT H E M A < Bei einer trockenen Scheide aufgrund eines Hormonmangels kann aber auch der lokale Einsatz von östrogenhaltigen Präparaten indiziert sein. In Form von verschreibungspflichtigen Cremes und Zäpfchen (z. B. Cordes® Estriol Vaginalcreme, OeKolp®forte Vaginalzäpfchen) werden sie direkt in die Scheide eingeführt. Arzneimitteltherapie der ED Erektionsstörungen können heute mit Medikamenten behandelt werden. In wissenschaftlichen Studien besonders gut belegt ist die Wirkung von Hemmstoffen der Phosphodiesterase Typ 5 (PDE-5-Hemmer). Zu ihnen gehören die verschreibungspflichtigen Wirkstoffe Sildenafil (z. B. Viagra®), Tadalafil (z. B. Cialis®) und Vardenafil (Levitra®). Durch Hemmung des Enzyms PDE-5 sorgen diese dafür, dass der bei sexueller Erregung natürlich gebildete Botenstoff cGMP (cyclisches Guanosinmonophosphat) nicht so schnell abgebaut wird. cGMP entspannt die glatte Muskulatur, und Blut fließt in das Penisgewebe, was eine Erektion hervorruft. Wird sein Abbau gehemmt, bleibt der Penis zudem länger steif. Ohne sexuelle Stimulation zeigen PDE-5-Hemmer hingegen keine Wirkung. PTA oder Grüne Apotheke bei Verstimmungen Gegen Verstimmungszustände können PTA oder Apotheker auch homöopathische Arzneimittel empfehlen. So gibt es etwa Präparate mit Trockenextrakt aus der Traubensilberkerze (Cimifuga racemosa, z. B. Feminon® C Kapseln, Remifemin®), mit Mönchspfeffer (Agnus castus, Klimaktosin® Tropfen) oder eine Kombination aus beiden Auf einen Blick (z. B. Bomaklim® Complex). Ein verschreibungspflichtiges homöopathisches Präparat (Feminon® N » Bis ins hohe Alter können Männer und Frauen sexuell aktiv sein. Tropfen) speziell gegen „Störungen der weiblichen » Zu jeder Zeit stärkt praktizierte Liebe das emotionale Wohlbefinden und die LeGeschlechtsorgane mit Verstimmungszuständen“ bensqualität eines Menschen. enthält neben Agnus castus und Cimifuga racemosa, » Ein erfülltes Liebesleben ist stark vom eigenen Gesundheitszustand und dem des Pulsatilla pratensis (Wiesenküchenschelle). Bei HorPartners abhängig. monschwankungen sollen sie die reizbare Psyche » Zu den großen Lustkillern gehören Druck und Stress, Krankheiten wie Bluthochharmonisieren und das Allgemeinbefinden bessern. druck und Diabetes mellitus sowie körperliche Veränderungen im Alter. Erektile Dysfunktion Auch bei Männern kommt es im Laufe der Jahre zu Veränderungen im Hormonhaushalt. So geht die Produktion des Geschlechtshormons Testosteron vom 30. bis zum 70. Lebensjahr um etwa zwei Drittel zurück. Auf eine Erregung oder Stimulierung können ältere Männer daher nicht mehr so schnell mit einer Erektion reagieren wie jüngere. Zudem ist der Penis ist nicht mehr so hart wie früher und gleitet nicht mehr so gut, wenn der kleine Startertropfen ausbleibt. 14 » Frauen leiden vor allem unter einem Mangel an Erregung sowie einer zu trockenen Scheide, Männer haben Probleme, wenn der Penis nicht mehr steif wird. » Für den reibungslosen Genuss der körperlichen Liebe sollten Paare bei einer trockenen Scheide den Effekt von Gleitmitteln nutzen. » Mit modernen Medikamenten kann eine erektile Dysfunktion heute erfolgreich behandelt werden. » Damit die Lust auf Touren kommt, ist eine entspannte Atmosphäre sehr hilfreich. PTA oder Apotheker können dazu sinnliche Düfte empfehlen. » Bei aller Lust sollten Paare jedoch auch die Intimpflege nicht vergessen. > DAS PTA MAGAZIN -- 0 1 / 2 0 1 1 - - Heft 01 < © photos.com PLUS Wenn Männer ihr Glied nicht mehr steif bekommen oder nicht mehr in der Lage sind, es ausreichend lange steif zu halten, sprechen Mediziner von einer erektilen Dysfunktion (ED). Häufig ist eine mangelnde Blutversorgung des Gliedes die Ursache. Betroffen sind vor allem Patienten, die unter Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes mellitus leiden. Auch bei Rauchern kann es leicht zu einer Verengung der Blutgefäße kommen. Ein weiterer Grund kann eine mangelnde Drosselung des Blutabflusses sein. So kann kein Glied ausreichend steif werden, wenn das Blut die drei Schwellkörper des Penis zu schnell wieder verlässt. Aber auch ein Testosteronmangel oder Erkrankungen der Nerven können für Frust bei der Liebe sorgen. Oft sind daher umfangreiche Untersuchungen notwendig, um die Ursache zu finden. > T I T E LT H E M A < Gemeinsam baden hat mehr als hygienische Aspekte Tipps zur Vorsorge Jeder Mann hat nachts vier bis sechs Erektionen. Daher ist Schlaf nicht nur Erholung für Zellen und Geist, sondern auch Training für den Penis, stellt die Deutsche Gesellschaft für 16 Auf Seite 36 finden Sie 10 Fortbildungsfragen zu diesem Beitrag. Bei zu 80 Prozent richtiger Beantwortung können Sie einen Punkt der Bundesapothekerkammer für Ihr Fortbildungskonto erhalten! Die richtigen Antworten finden Sie ab dem 01.02.2011 unter www.das-pta-magazin.de/sex Mann und Gesundheit fest. Wer für einen guten Schlaf sorgen will, sollte Schlafrituale schaffen und keinen Fernseher ans Bett stellen. Studien zeigen, dass mehrere Orgasmen pro Woche gesund sind. Dadurch steigt der Testosteronspiegel, Muskeln bauen sich auf und Fett wird abgebaut. Auch Frauen sollten sich fit halten. Selbstbefriedigung ist zudem das beste Mittel, um den eigenen Körper intensiv kennenzulernen. Den Dialog mit ihren erogenen Zonen können Paare auch gemeinsam führen. Gleitmittel sind dabei gute Helfer. Intimpflege Die schönste Nebensache der Welt kann schnell zum Alptraum werden, wenn die intimen Sphären des Partners einen ungepflegten Eindruck machen. Doch auch bei Erotikspielzeugen wie etwa Dildos spielt die Sauberkeit eine große Rolle. Zu ihrer Reinigung und für eine gute Körperhygiene im Intimbereich können PTA oder Apotheker zu alkoholfreien Reinigungssprays oder -tüchern raten (z. B. Pjur®med Clean Spray, Pjur®med Clean Fleece). Sie reduzieren Körpergerüche und wirken prophylaktisch gegen lipophile Viren, Bakterien und Pilze. Alkoholempfindliche Materialien wie Latex, Gummi und Silikon werden nicht angegriffen. Für Frauen gibt es zudem Intimwachlotionen, die speziell auf die weibliche Hautflora im äußeren Intimbereich abgestimmt sind (z. B. Canesten® Gyn Sensicare Intim-Waschlotion, Femsoft® intim Waschlotion). Infomaterial | Broschüren Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Serviceteil auf Seite 74 in der Rubrik Broschüren. > DAS PTA MAGAZIN -- 0 1 / 2 0 1 1 - - Heft 01 < © photos.com PLUS Apotheker sollten ihre Patienten daher darüber aufklären, dass die verschreibungspflichtigen Medikamente völlig ungeeignet sind, um das Lustzentrum im Gehirn anzuregen. Auch bei einer Schädigung der Nerven bleiben sie ohne Effekt. Während PDE-5-Hemmer oral eingenommen werden, wird das verschreibungspflichtige Prostaglandin Alprostadil (z. B. Caverject®, Viridal®) lokal angewandt. Mittels SKAT-Methode (Schwellkörper-Auto-Injektionsmethode) muss der Mann die Substanz in den Penisschwellkörper einbringen. Alternativ kann sie als Stäbchen (Muse®) in die Harnröhre eingeführt werden. Die natürlich auftretende Form des Prostaglandins E1 führt zu einer Erweiterung der Gefäße und hat eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur. Die Erektion setzt üblicherweise fünf bis 15 Minuten nach der Behandlung ein und kann bis zu 60 Minuten andauern. Bei einem Hormonmangel gibt es zudem die Möglichkeit, auf verschreibungspflichtige TestosteronPräparate (z. B. Andriol® Testocaps) zurückzugreifen. Werden keine organischen Ursachen für eine Erektionsstörung festgestellt, kann auch eine Therapie mit Yohimbin-haltigen Produkten hilfreich sein. In Form von verschreibungspflichtigen Tabletten (Yocon-Glennwood®, Yohimbin Spiegel®) oder frei verkäuflichen homöopathischen Tropfen (Yohimbin Vitalcomplex Hevert®) stehen sie zur Verfügung. Yohimbin gehört zu den alpha-Rezeptorblockern. Es verstärkt die Durchblutung der Beckenorgane und steigert die Erregbarkeit der Zellen im Nervensystem. Zudem soll die Substanz aus der Rinde des Yohimbebaumes psychisch stimulierend wirken. So wird Yohimbin vor allem dann eingesetzt, wenn Versagens- und Erwartungsängste die Lust am Koitus ausbremsen. Bei sexueller Erschöpfung können PTA oder Apotheker ihren männlichen Patienten jedoch auch weitere homöopathische Mittel empfehlen, zum Beispiel mit Vitex agnus castus (Emasex-A vitex®) oder Acid. phosphoricum, Agnus castus und Damiana (Virilis-Gastreu® S R41). Sammeln Sie Fortbildungspunkte!