im Frühling ...im Winter ...im Sommer ...im Herbst Das Fichtelgebirge

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Dem M ÄRZ ist die S CHNEEHEIDE
gewidmet. Sie ist außerhalb
der Alpen selten und hat in
der Euregio Egrensis ihr
nördlichstes Verbreitungsgebiet.
Im A PRIL zeigt sich ein
Frühjahrsbote mit Strategie: das B USCHWINDRÖS CHEN , blüht bevor der Laubaustrieb der Bäume beginnt.
...im Herbst
Die M ARGERITE ist eine nicht
weg zu denkende Blume in der
Tradition des Wunsiedler
Brunnenfestes im J UNI . Ihr
natürlicher Standort, die
mageren
Wiesen,
werden
aber immer rarer.
Dass ein N OVEMBER im Fichtelgebirge nicht nur grau
und nebelig verhangen ist,
zeigt sich bei näherer Betrachtung von Fels, Waldboden und Moor: M OOSE UND
F LECHTEN begeistern jetzt
noch mit ihrem Farbspiel.
Der J ANUAR steht ganz im
Zeichen
einer
blühenden
Winterlandschaft aus R AUREIF
UND
SCHNEE.
Und
dabei
gleicht kein Eiskristall dem
anderen.
Die
Der O KTOBER beweist, dass in
einem von Fichten dominier tem Gebirge, auch die bun ten F ARBEN UND F ORMEN DES
H ERBSTES eine Rolle spielen.
...im Winter
Früchte der S CHWARZ haben im A UGUST ihre
volle Reife erreicht. Sie sind
für die Fichtelgebirgler eine
wahre Köstlichkeit und für
das Auerwild eine überle benswichtige Pflanze in all
ihren Bestandteilen.
BEERE
Im J U L I verwandelt das
M ÄDESÜß mit seinen weißen,
nach Vanille duftenden Blütenköpfen, die Flußufer in ein
berauschendes Potpourri.
...im Sommer
Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich...
...im Frühling
Ab S EPTEMBER hat die V OGEL BEERE ihre meisten Verehrer.
Vögel und Fichtelgebirgler
schätzen ihre reifen roten
Früchte sehr. Als Pionierbaum ist sie im Waldbau
nicht mehr weg zu denken.
Im M AI stellen sich gleich
zwei blühende Pflanzen vor.
Die B ÄRWURZ , eine gefähr dete Art in den Bergwiesen,
und das W I E S E N S C H A U M KRAUT , eine häufig vorkom mende Art auf frischen
Nasswiesen.
Im F EBRUAR dreht sich alles
um die Schatzkämmerchen
unserer Bäume: die K NOSPEN ,
Beschützer einer neuen Generation.
D IE F ICHTE UND DER K REUZ SCHNABEL , werden im D EZEM BER
näher beleuchtet. Ein
Baum mit vielen Gesichtern
und ein Vogel mit Brutzeit im
Winter.
Der Naturpark Fichtelgebirge im Überblick
Impressum
Herausgeber:
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Tel.: 09232 / 80-423
Fax: 09232 / 80-555
e-mail: [email protected]
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: M. Gorny, G. Frohmader-Heubeck, D. Kasper,
D. Krauß, F. Meier, Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Karte: D. Krauß
Für detailiertere Wegbeschreibungen von Wander- und
Radwegen empfehlen wir die Fritsch Wanderkarte 1 :
50.000 und die Radkarte “Radfahren - Naturpark
Fichtelgebirge” zu verwenden.
Zum Thema Wandern im Fichtelgebirge empfehlen wir
Ihnen die Internetseite www.Fichtelgebirgsverein.de
des Fichtelgebirgsverein e. V. zu besuchen.
Initiiert wurde das Projekt durch die Leader - Regionen
Wohlfühlregion Fichtelgebirge e.V. in Zusammenarbeit mit
Sechsämterland Innovativ e.V.
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union
aus Leader +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie von den Landkreisen Wunsiedel und Bayreuth.
Naturpark-Infostellen
Freilandmuseum Grassemann
Thema: Waldnutzung, Sonderaustellungen, themenspezifische Veranstaltungen
Grassemann Haus Nr. 3
95485 Warmensteinach
Tel.: 09277 / 6105
geöffnet: Mai bis Oktober:
Mi bis So 11-16 Uhr
Januar bis April:
Sa, So 14-16 Uhr
Infoscheune Weißenstadt
Thema: Wasser - Quelle des Lebens
Bayreuther Straße
95163 Weißenstadt
Tel.: 09253 / 9500
geöffnet: ganzjährig täglich von 8 - 18 Uhr, Eintritt frei
Bergwerksinformationsstelle “Kleiner Johannes”
Thema: Bergbau und Geologie
Altes Bergwerk 1
95659 Arzberg
Tel.: 09233 / 404-0
geöffnet: täglich, Eintritt frei
19. März - 4. Dezember: 9 - 17 Uhr
Von November - März Führungen möglich.
Schausteinbruch Häuseloh
Thema: Gewinnung und Verarbeitung von Granit
Europ. Natur- & Kulturlandschaft Häuselloh e.V.
Hans Popp, Dürrloh 3
95100 Selb, Tel.: 09287 / 60307
geöffnet: ganzjährig von außen zu besichtigen, Eintritt
frei, Führung nach Anfrage, Vorführung der Maschinen
an Aktionstagen.
Informationsstelle Zell
Thema: Kulturlandschaft Fichtelgebirge vielfältige Lebensräume
Rathaus, Bahnhofstraße 10
95239 Markt Zell
Tel.: 09257 / 942-0
geöffnet: Mo - Fr 8 - 12:30 Uhr; Do 14 - 18 Uhr
“Zwölf blühende Monate
im Fichtelgebirge erleben”?
Ein Naturjahr im Fichtelgebirge zeichnet sich durch
kontrastreiche Farben, unterschiedliche Formen, bezeichnende Düfte und jeder Menge Raum zum Erleben in einer vom Menschen geprägten Landschaft
aus.
Der Naturpark Fichtelgebirge e.V. stellt einen charakteristischen Ausschnitt der Pflanzenvielfalt und typischen jahreszeitlich bedingten Erscheinungen in
Form einer zwölfteiligen Sammlung von Faltblättern
vor. Von Januar bis Dezember steht meist eine
Pflanze oder eine Naturerscheinung im Mittelpunkt
eines Monates.
Darin erfährt man
viel Spezielles über
die Pflanze oder
das Naturphänomen, erhält Tipps
zum Ausprobieren
von Experimenten,
Erfahrungsspielen
und Rezepten. Bei
einer vorgeschlagenen Wanderung zum Thema lernt
man den Lebensraum hautnah kennen und entdeckt
die Region genauer.
Bezugsquellen für die Faltblattsammlung:
Touristinfo Fichtelgebirge
Rathaus
95686 Fichtelberg
Tel.: 09272 / 969030
Naturpark Fichtelgebirge
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Städte und Gemeinden des Fichtelgebirges
Weiterhin gibt es zu diesem Themenkomplex eine
Wanderausstellung, die in verschiedenen Orten des
Fichtelgebirges gezeigt wird.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Übersicht zur
Faltblattsammlung
“Zwölf blühende Monate
im Fichtelgebirge
erleben”
Raureif im Volksglauben
Wanderung zur Kösseine
Um Weihnachten, Neujahr, Heilig-DreiKönig oder "Lichtmeß" betrachtete man
im Fichtelgebirge die
Äste und
Zweige der
Obstgehölze,
ob sie von
Schnee
angeflogen
oder "angeKösseine
reumelt"
waren.
Waren sie es, deutete das auf ein gutes
Obstjahr hin. Blieben die Bäume kahl,
schloss man auf ein unfruchtbares
Jahr.
Vom Wanderparkplatz in Hohenbrand aus geht
es über den Höhenweg (H) hinauf zur schneebedeckten Kösseine. Vom Kösseineturm hat man
bei klarem Wetter einen wunderbaren Blick in
die Winterlandschaft des Fichtelgebirges. Auf
dem Rückweg folgt man dem weiß-rot gekennzeichneten und den blau-weiß-blauen Weg, der
später wieder auf den Höhenweg trifft. Wer es
rasant mag, der kann mit einem mitgebrachten
Schlitten einen Teil der Strecke den Berg hinabsausen.
Die Wanderung erstreckt sich über 4,5 km.
Je nach
Schneelage
entsteht
zwischen
Januar und
März auf
dem Gelände der Naturpark-Infostelle Grassemann ein Schneelabyrinth, das es von
Groß und Klein zu erkunden gilt.
Schneekuchen
Für einen Kuchen ganz besonderer Art
empfiehlt sich folgendes Rezept:
Schnee in eine Gugelhupfform pressen und diese
dann kurz bis knapp unter den Rand in einen Eimer mit
warmem Wasser tauchen. Anschließend stürzen und
ein Teelicht in die Mitte einsetzen und anzünden. Je
mehr man von diesen Schneekuchen “bäckt”,
desto beeindruckender leuchten die
Schneekuchen im Dunkeln.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Raureif & Schnee:
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: D. Krauß, F. Meier, Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Zeichnung: D. Krauß
Karte: D. Krauß
eine Winterlandschaft
erblüht.
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union,
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
JANUAR
Was ist
Raureif...?
Raureif ist
ein kristalliner Überzug aus Eis,
Eisplättchen an Grashalmen
der hauptsächlich aus feinen Fäden
oder sechseckigen Plättchen
besteht.
...und wie entsteht er ?
Wenn es bei niedrigen Temperaturen in Bodennähe zu Nebelbildung kommt und ihn
kein Wind vertreibt, setzt sich der Nebel als
Reif nieder. Er entsteht, wenn sich Wasserdampf (gasförmiger Zustand) unmittelbar in
Eiskristalle (fester Zustand) verwandelt.
Diesen Vorgang nennt
man Sublimation.
Reifanzug an
Grashalmen
Diese Wasserdampferscheinung in fester
Form (unterkühlter Nebel) setzt sich vorwiegend an
Bäumen, Sträuchern und anderen zumeist vertikalen Gegenständen an.
Schnee: Was ist das eigentlich?
Wenn es im Winter schneit
Schnee ist eine Form des festen Niederschlags
und besteht aus Eis- oder Schneekristallen, die
sich in der Atmosphäre bilden, wenn Wasserdampf bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in den festen Aggregatzustand übergeht.
Außerhalb der Tropen bildet sich Niederschlag
meist als Schnee; sobald er wärmere Luft erreicht, schmilzt er zu Regen. Wenn es schneit, ist
die Luft so kalt, dass die Schneeflocken nicht
schmelzen, bevor sie den Boden erreichen. So
schneit es manchmal auf den Gipfeln der Berge,
während im Tal Regen fällt.
Aufgrund seiner geringen Wärmeleitfähigkeit
schützt Schnee die von ihm bedeckte Oberfläche
vor Auskühlung. Eine Schneedecke schmilzt
meist nur langsam wieder ab, weil sie einen
Großteil der Sonnenstrahlen reflektiert.
Wenn Eiskristalle wachsen,
bilden sie
sechseckige
(hexagonale)
und sechsstrahlige Platten aus, die
sich zu Schneekristallen entwickeln.
Schneekristalle
sind von so
Schneekristalle: Formenvielfalt
strenger
Symin sechseckiger Struktur
metrie und eindrucksvoller Vielgestaltigkeit, dass man wohl
kaum zwei sich völlig gleichende Kristalle findet.
Erst unter der Lupe ist die ganze Pracht eines
Schneesterns, dessen Durchmesser weniger als
1 bis etwa 2 mm beträgt, zu entdecken.
Schon
gewusst?
Neuschnee enthält bis zu 95%
Luft und wirkt als
Isolierschicht, die
den Boden vor
kalter Luft
schützt.
die Winterseite des Nußhardts
Raureif
selbst herstellen
In ein mit Eiswürfeln gefülltes Glas
gibt man einige Teelöffel Salz und
rührt das Ganze um. Wenn man nun die
Hand darüber hält bildet sich an der
Außenseite des Glases langsam
Raureif.
Eiskristall
Anti - Grippe Punsch
Zutaten : ½ Liter schwarzer Tee,
200 ml Grapefruitsaft, 4 EL Zucker,
4 Orangen, 2 TL Sternanis
Zubereitung : Die Orangen in Scheiben schnei den und alles miteinander erwärmen und heiß
servieren. Die Orangenscheiben mit ins Glas
geben!
Dieses Rezept schmeckt auch mit
Grünem Tee!
Wanderung auf dem Kalvarienberg
Startpunkt der Wanderung ist am Parkplatz in
der Nähe vom Marienweg im Ortsteil Neubau.
Hier zweigt links ein Feldweg ab, auf dem man,
von verschiedensten Gehölzen begleitet, über den
Kalvarienberg wandert. Unterwegs trifft man auf
den Rundweg (2), dem man hinunter nach Fichtelberg folgt. In Fichtelberg dann kann man auf der
Heinrich-Lindner-Straße zurück nach Neubau gelangen.
Die Wanderung erstreckt sich über 2,5 km.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Das Innenleben einer Knospe
Im Inneren der
Knospen sind bereits im Herbst im
winzigen Maßstab
alle für das kommende Jahr notwendigen Blätter
und Blütenstände
vorgebildet und
kunstvoll zusammengefaltet.
Rindenabdruck-Rätsel
Nicht nur mit Knospen kann man
Bäume ohne ihr Laub bestimmen, auch
die Rinde eines jeden Baumes ist anders
gestaltet. Mit einem Blatt Papier, das auf
den Stamm gelegt wird, reibt man mit einem
Bleistift solange über die Rinde, bis sich ein
Muster zeigt. Danach zeichnet man am
besten die Konturen noch einmal nach und
vertauscht die Zeichnungen.
Welche Rinde gehört zu welchem
Baum?
Knospen,
Beschützer einer
neuen Generation.
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: D. Kasper, D. Krauß, F. Meier
Zeichnungen: D. Krauß
Karte: D. Krauß
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union,
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
FEBRUAR
Stieleiche
Bergahorn
Bei der Stieleiche sitzen am Zweigende mehrere gelbbraune dicke und kegelförmige
Knospen, deren Knospenschuppen
kurz und weiß behaart sind.
Besonders hervorstechend sind beim Bergahorn die spitz und eiförmigen gelb-grün
leuchtenden Knospen. Diese besitzen einen
braunschwarzen Rand, der mit einem
Saum von feinen Wimpern ausgestattet
ist.
Sandbirke
Die braunroten Zweige der Birke besitzen braune, schmale, eiförmige sowie vorn zugespitzte
Knospen. Zu dieser Zeit sind die länglichen
männlichen Blütenstände zu sehen.
Kann man
Baumknospen auch am
Geschmack erkennen?
Nicht nur, dass jeder Baum eine unverkennbare Knospe hat, auch der Geschmack von
Knospen ist bei jedem Baum anders. Der
Weißdorn zum Beispiel hat einen frischen
Geschmack, die Knospen der Vogelbeere
schmecken nach Marzipan und die der
Eiche sind bitter.
Vogelbeere
Gemeine Esche
Bei der Vogelbeere fallen die
dunkelbraunen, dicht behaarten
Knospenschuppen auf, die auf den spitzund eiförmigen Knospen sitzen. Die
Seitenknospen sind zudem leicht gekrümmt
und dem Zweig mit der Spitze zugewandt.
Charakteristisch für die Esche
sind die breiten pyramidenähnlichen
Knospen, die auffällig kohlig mattschwarz
und braun berandet sind. Unterhalb der
Knospe fallen kleine wappenähnliche
Blattspuren in Hufeisenform auf.
Rosskastanie
Bei der Rosskastanie fallen besonders die
großen, breiten und olivbraunen Knospen auf,
die glänzend und klebrig sind. Die
Knospenschuppen haben einen gelbbraunen
kahlen Saum. Die Blattnarben sind groß
und auffällig.
Rotbuche
Auffällig sind die gelblichbraunen, langen,
schmalen und stechenden End- und Seitenknospen an braunen Zweigen. Bei den Knospenschuppen ist eine feine Behaarung zu finden.
Zitterpappel
Die Espe, wie sie auch genannt wird,
hat braune, kahle und leicht klebrige
Knospen. Die Knospenspitzen liegen am Zweig
an.
Der März zeigt erste Farbtupfer
Wanderung zur Waldenfels Warte
Südlich von Arzberg ist der Ausgangspunkt der
Wanderung vom Parkplatz an der Abzweigung
nach Seedorf. Hier startet die Rundwanderung
“Diebsteig”, die vorbei an der rosa blühenden
Schneeheide hinauf zur Waldenfelswarte auf den
Kohlberg führt. Benannt ist die Warte nach der
Familie von Waldenfels, die den Grund zur Verfügung stellte.
Die Länge der Wanderung beträgt ca. 3 km.
Neben der Schneeheide
erblühen noch andere
Pflanzen zu neuem Leben.
Die Weidenkätzchen der
Salweide und die Kätzchen
der Hasel bieten Insekten
die erste Nahrungsquelle
nach dem langen und kargen Winter.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Hasel-Kätzchen
Blüten der Weide
Auf feuchten bis wechselfeuchten Wegrändern, Böschungen und Äckern ist
der Huflattich mit seinem
auffälligen gelben Blütenkopf zu entdecken.
Huflattich
Blinde
Baumbegegnung
Bäume blind ertasten und sehend
wieder erkennen.
Für eine blinde Baumbegegnung werden Zweiergruppen gebildet. Einer bekommt eine Augenbinde
um und wird vom Partner auf Umwegen zu einer auffälligen Baumgestalt geführt. Diese muss er nun über
Tasten und Riechen kennen lernen. Auf Umwegen wird
der Blinde wieder zurück zum Ausgangspunkt
geführt und die Augenbinde abgenommen.
Welcher Baum ist nun "seiner"?
Im Anschluss wechseln die Partner.
Die Schneeheide,
ein geschütztes
Eiszeitrelikt.
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: G. Frohmader-Heubeck, M. Gorny, D. Krauß,
Zeichnung: E. Walter
Karte: D. Krauß
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
MÄRZ
Der Lebensraum
Im Fichtelgebirge wächst die Schneeheide
unter licht wachsenden "Selber" Höhenkiefern auf bodensauren, sandigen und humusarmen Böden.
Schneeheide - Erica carnea
Die zur Familie der Heidekrautgewächse gehörende Pflanze ist ein Zwergstrauch, deren
Äste mehr oder weniger kriechend niederliegen.
Die aufsteigenden Ästchen können
25 bis 30 cm
lang werden.
Blüherlebnis Schneeheide-Kiefernwald
In ihrem Lebensraum kommen auch Fichte,
Hängebirke und Vogelbeere, sowie Stieleiche,
seltener Faulbaum und Zitterpappel vor. Daneben findet man Zwergsträucher, wie
Schwarzbeere, Preiselbeere und vereinzelt
Besenheide.
In Oberfranken ist die Schneeheide durch
Einwachsen von Fichtenanflug (aus angrenzenden Fichtenforsten) gefährdet. Auch
durch gezielte Umwandlung der Wälder in
naturnähere Laubwaldbestände mit Buchen
und Eichen sind die Schneeheidebestände
bedroht. Sie vertragen keine zu hohe Beschattung.
Ein Weiterbestehen
der Schneeheide kann
durch Förderung heimischer Kiefernrassen, Unterlassung von
Düngung und Einbringung anderer Baumarten
gesichert werden. Zudem sind Durchforstungen und Entfernung
von Fichtenanflug notwendig.
Zwischen
März und Mai
zeigt sie ihre
traubig angeordneten,
rosafarbenen,
krugförmigen
Blüten.
Schneeheide-Kiefernwälder sind nach dem
Bayerischen Naturschutzgesetz (Art. 13d
BayNatSchG) Wälder trockenwarmer Standorte. Diese sind vor Zerstörung oder Beeinträchtigungen gesetzlich geschützt.
Verbreitung
Schneeheide-Kiefernwälder kommen außerhalb der Alpen nur sehr selten vor. Die Euregio
Egrensis weist zusammen mit dem
Erzgebirge die nordöstlichsten Fundstellen der Schneeheide auf. Ihren Verbreitungsschwerpunkt im Naturpark
Schneeheide
haben SchneeheideKiefernwälder südlich und südöstlich von Selb
und Arzberg. Dazu tragen die relativ niedrigen
Niederschläge (ca. 600 mm) in diesem Raum
bei.
Gefährdung und Schutz
Waldmobilé basteln
immergrüne
nadelförmige Blätter
der Schneeheide
Die immergrünen
nadelförmigen und
spitzen Blätter
sind in dichten,
vierzähligen Quirlen an jedem Knoten des verholzten
Stängels angeordnet.
Auf einer Wanderung durch den Wald findet man viele interessante Naturmaterialien,
die sich zu einem Mobilé verarbeiten lassen. Dafür
benötigt man Schnur, Stöckchen, Zapfen, Federn,
Gräser, etc..Die verschiedenen Materialien werden an
den Fäden befestigt und an die beiden Enden der
Stöckchen gehängt. Diese Stöckchen müssen nun
in der Mitte mit Fäden aneinander gebunden
und wie bei einer Waage tariert werden.
Der April
Im April erblüht die Frühjahrslandschaft in
bunten Farben. So erstrahlen die weißen
Blütenblätter der
Schlehe in Gebüschen und Hecken, das Bittere
Schaumkraut (Cardamine amara) erblüht zwar etwas
Schlehenblüten
später, doch sind
seine schmackhaften Blätter bereits
im satten Grün in
feuchten Quellfluren des Fichtelgebirges zu sehen.
Die Kätzchen der
Ohrweide sind in
Hundsveilchen
Sümpfen zu entdecken und das erste farbige Blühereignis
auf den Borstgrasrasen ist das lila leuchtende Hundsveilchen.
Wanderung um Nagel
Vom Ausgangspunkt am Parkplatz am See geht
es in Richtung Kirche am Nageler See entlang. An
der Hauptstraße beginnt der Rundweg (2). Vorbei
an Wiesen, übersät mit Buschwindröschen, erreicht man dann Lochbühl. Von hier aus nimmt
man am besten den Rundweg (4), um zurück
nach Nagel zu gelangen. Als Erweiterung der
Wanderung ist eine Umrundung des Nagler Sees
am östlichen Ufer entlang empfehlenswert.
Die Wanderung ist ca. 5 km lang.
Vogelbeer-Pfeiferl
Aus den Zweigen der Vogelbeere lassen sich zwischen April und Juli Pfeifen
schnitzen. Dazu braucht man einen 20 cm langen, daumendicken Ebereschenzweig und ein
scharfes Messer. Herstellung: Bis aufs Holz den
Vogelbeerzweig im letzten unteren Drittel einschneiden. Das Mundstück abschrägen und den Luftspalt
schnitzen. Die Rinde unter gleichmäßigem Klopfen und
Drehen vorsichtig vom Holzkern abziehen. Danach vom
Kernholz das Stück bis zur Luftöffnung abschneiden.
Das Mundstück an der gegenüberliegenden Seite
abflachen und als Block in die Pfeife drücken.
Schiebt man nun das übrige Kernholz wieder
ein Stück in die Pfeife, kann sie getestet
werden. Je weiter man das untere
Teil hinein schiebt, desto
höher ist der Ton.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Das
Buschwindröschen,
ein Frühjahrsbote mit
Strategie.
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: G. Frohmader-Heubeck, D. Kasper, D. Krauß,
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Zeichnung: E. Walter
Karte: D. Krauß
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
APRIL
Der Lebensraum
An den Standort stellt das Buschwindröschen wenige Ansprüche. Es ist in
lichten krautreichen Laub- und Mischwäldern,
Gebüschen, bergigen
Magerrasen und
schattigen
Wiesen auf
frischen,
nährstoffreichen,
Buschwindröschen - Wiese bei Nagel
humösen
und lockeren Böden anzutreffen.
Sie ist charakteristisch für die reicheren
Laubwälder und Gebüsche mit Eiche und
Buche und kommt außerdem zusammen
mit Pfeifengras und Glatthafer vor.
Gebackene Kartoffeln
mit Schaumkraut-Sauce
Zutaten: eine handvoll Bitteres Schaumkraut,
1 kg Kartoffeln, 200 g Schmand, 200 g Sahne,
Salz, Zitrone
Zubereitung: Kartoffeln halbieren und mit der
Schnittfläche auf ein mit Olivenöl bestrichenes
Backblech legen, Kartoffeln mit Olivenöl bestreichen
und salzen, das Blech in den vorgewärmten Ofen bei
200°C ca. 30 bis 45 min. backen lassen; Kräuter
grob schneiden und in etwas Schmand pürieren;
restlichen Schmand untermischen; die Sahne
steif schlagen und ebenfalls unterheben;
mit Salz, Zitrone und eventuell
Zucker abschmecken.
Buschwindröschen - Anemone nemorosa
Das Hahnenfußgewächs besitzt sechs
bis acht schmal-ovale,
weiße Blütenblätter.
Der Blütenstiel entspringt einzeln einem
Quirl aus drei gestielten, handförmigen
drei- bis fünfteiligen
Hochblättern.
Die Blätter sind nur
vom Vorfrühling bis
zum Frühsommer
grün, dann werden
sie meist eingezogen.
Bei Regen und über
Nacht sind die Blütenblätter geschlossen und nach unten
geneigt.
Die Anemone ist ein
Geophyt, das heißt,
ihre Überwinterungsknospen (verdickte,
unterirdische Organe)
befinden sich unter der
Erdoberfläche und dienen als Nährstoffspeicher, aus denen sie rasch und frühzeitig im Jahr austreiben können.
Buschwindröschen
Den
Herzschlag der
Bäume hören
Dass ein Baum ein lebendiges Wesen ist,
lässt sich besonders im zeitigen Frühjahr gut
nachvollziehen. Er isst, atmet, ruht und wird vom
Saft des Lebens, in Form eines Herzschlages,
durchströmt. Für den “Hörtest” sucht man sich am
besten einen Baum, dessen Stamm mindestens vier
Handspannen misst und eine dünne Rinde hat (z.B.
Birke). Wenn man nun das Ohr ganz fest an den
Stamm legt und die Augen schließt (darauf achten,
dass es in der Umgebung still ist), erlebt man die
faszinierendsten mal lauten oder leisen Töne und
Rhythmen im Inneren des Baumes.
Tipp: mit einem Stethoskop kann man die
Baumsäfte noch besser
erfahren.
Das Waldröschen,
wie es auch noch
genannt wird, ist
keine Arznei- oder
Gewürzpflanze.
Sie enthält Gifte,
die bei Genuss der
Blätter und Früchte eine Reizung der
Verdauungsorgane und Nieren hervorrufen können.
Krämpfe, Erbrechen und Durchfälle können die
Folge sein.
der Laubwald im Frühjahr
Der Wonnemonat
Mit dem Mai beginnt das
eigentliche Blüh-Ensemble des Jahres. In den
Fettwiesen blüht in einem
beeindruckenden Gelb der
Löwenzahn. Im Wald zeigt
sich zart und unscheinbar
die Schwarzbeere. Ganz in
Weißdornblüte
Weiß erleuchten
die Vogelbeerund Weißdornblüten in Hecken
und Gebüschen.
Auf den Nasswiesen erstrahlen die
gelben Blüten der
SumpfdotterbluLöwenzahnwiese
me.
Radwanderung zwischen
Mehlmeisel - Fichtelberg - Nagel
Ausgangspunkt der Radtour ist in Mehlmeisel
im Ortsteil Unterlind am Parkplatz Hammerkircherl. Auf dem Fichtelnaab-Radweg geht es in
Richtung Fichtelberg vorbei an Feuchtwiesen mit
Wiesen-Schaumkraut und trockeneren Bereichen
mit Bärwurz-Beständen. Weiterradelnd trifft man
auf den Euregio Egrensis-Radweg nach Lochbühl,
hier fährt man auf einer Nebenstraße nach Ölbühl, weiter nach Oberölbühl, von dort gelangt
man zum Fichtelnaab-Radweg, der zurück nach
Unterlind führt. Die Radstrecke ist ca. 15 km lang.
Die Geheimnisse des
Wiesenlabyrinths
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Bärwurz kontra
Wiesen-Schaumkraut,
Ab Mitte Mai (bis ca. August) entsteht auf
dem Gelände der Naturpark-Informationsstelle
Grassemann ein Wiesenlabyrinth, in dem es
viele Pflanzen zu erkunden und den
Orientierungssinn zu schärfen gilt.
magere Bergwiese
und gedüngte Frischwiese.
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Häufig finden sich an den
Stängeln des WiesenSchaumkrauts kleine
Schaumnester. In diesen Nestern leben die
Larven der Schaumzikade (deshalb
Wiesenschaumkraut),
die aus den Stängeln
der Pflanzen Saft saugen.
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: G. Frohmader-Heubeck, Hollering, F. Meier
Zeichnungen: E. Walter
Karte: D. Krauß
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
M AI
Bedeutung und Gefährdung des
Lebensraumes der Bärwurz
Der Lebensraum der Bärwurz, die
Borstgrasrasen, beherbergen im Fichtelgebirge seltene
und geschützte Pflanzen wie
Arnika, Läusekraut und
Kreuzblümchen. Sie sind
durch natürliBärwurzwiese
che Wiederbewaldung nach Aufgabe der Nutzung,
Aufforstungen und Umwandlung in stark
gedüngtes Grünland gefährdet.
Kräuterquark aus Wiesenkräutern
Zutaten: eine Hand voll mit verschiedenen
Kräutern wie Giersch, Maitrieb von der Fichte,
Sauerampfer,
Sauerklee u.a.,
250g Quark, 100ml
Sahne, 125g
Joghurt, ½ Zwiebel,
2 Knoblauchzehen,
Salz, Honig, Milch
Zubereitung:
Samenstände der Bärwurz
Blätter waschen
und gut abtropfen lassen, klein schneiden und
anschließend zusammen mit gehackter Zwiebel und
Knoblauch in Joghurt pürieren; Kräuterjoghurt in
Quark verquirlen und mit Zitrone, Salz und Honig
abschmecken; nach Bedarf den Quark mit etwas
Milch verdünnen, damit er geschmeidiger wird;
zum Schluss Sahne steif schlagen und unterheben.
Bärwurz - Meum athamanticum
Wiesen-Schaumkraut
Cardamine pratensis
Der Kreuzblütler hat weiß bis blasslila, traubig angeordnete Blütenblätter,
welche sich zwischen April und Juni
entfalten.
Das Doldenblütengewächs, dessen
Blüten weiß und
würzig riechen,
blüht zwischen
Ende Mai und
Juni.
Die Blätter sind
doppelt bis mehrfach gefiedert und
enden in haarfeinen Zipfeln, die
Stängel sind kahl.
Der Lebensraum der Bärwurz
Die Bärwurz wächst auf frischen bis mäßig
trockenen, kalk- und nährstoffarmen, leicht
sauren Lehmböden bergiger Frischwiesen und
Magerrasen (ab 700 m). Sie ist charakteristisch
für Borstgrasrasen auf trockenen Standorten.
Begleitet wird sie meist von Harzer Labkraut,
Arnika, Gemeinem Kreuzblümchen, Blutwurz,
in extensiv genutzten Wirtschaftswiesen von
Borstgras und Rot-Schwingel.
Bitte immer daran denken: nur so viele
Pflanzen mitnehmen, wie man wirklich braucht,
keine geschützten Pflanzen ausreißen, nach
Möglichkeit auch nur Teile der Pflanzen pflücken (Samenstände stehen lassen), damit ihr
Überleben gesichert ist!
Um den runden Stängel
liegen rosettig, unpaarig,
gefiederte Grundblätter
mit 2 - 7 Teilblattpaaren
und einem größeren
Endblatt.
Suppe
von WiesenSchaumkraut
Zutaten: 100g junge WiesenSchaumkraut-Blätter, 200g
Kartoffeln, 20g Butter,
½l Wasser, 1 Prise Meersalz
Zubereitung: Blätter kleinschneiden; Kartoffeln schälen und fein
würfeln; Schaumkraut in einem
Topf mit geschmolzener Butter
andünsten; Kartoffeln und
Wasser zugeben und 15
Minuten kochen lassen; mit
Salz abschmecken.
Der Lebensraum
Das Wiesen-Schaumkraut liebt
gut durchfeuchtete, gedüngte lehmige Böden in frischen Wiesen
und Weiden in der
Nähe von Fließgewässern. Begleitet wird es
häufig von Löwenzahn, Pfeifengras
und Glatthafer.
Der Sonnenwendmonat setzt Farbakzente
Der Juni ist ein blüten- und
farbenreicher Monat. Auf
den Magerwiesen blüht die
Arnika, in den Wäldern entfaltet das Wahrzeichen des Fichtelgebirges, der Siebenstern,
seine sieben Blütenblätter.
Spaziergang durch den
Bischofsgrüner Natur-Kurpark
Ein Spaziergang durch blühende Margeritenwiesen lohnt sich im Juni im Natur-Kurpark in
Bischofsgrün. Nehmen Sie sich Zeit durch den
gesamten Park zu spazieren und erkunden Sie
die spirituelle Seele am “Ort der Kraft”, sowie das
natürliche Wesen des Parks mit all den wertvollen Pflanzen. Die Margeriten wachsen vermehrt
im unteren Teil der Anlage.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Himmelsleiter
In der Egeraue
erklimmt die
Siebenstern
Himmelsleiter
die nasse Wiesenlandschaft, am Ackerrand
blitzt das Blau der Kornblume auf und wer ganz
genau hinschaut, entdeckt das Buchsblättrige Kreuzblümchen auf
Wiesenknöterich
dem Haidberg. Rosa erstrahlt das "Zahnbürschtel" von feuchten Wiesen und in den Mooren zeigen sich die weißen
Samenstände der Wollgräser.
Die Orakelblume
Ein beliebter Zeitvertreib, verbunden mit mystischem Glauben, ist das
Auszupfen der Zungenblüten von
Margeriten, um nach Liebe,
Zukunft oder dem Beruf zu fragen.
Jungen fragen die Orakelblume nach
ihrem zukünftigen Beruf: "Edelmann,
Bettelmann, Bur", die Mädchen: "heiraten, ledig bleiben, Klosterfrau" und die Alten nach
ihrer ewigen Seligkeit "Himmel, Hölle, Fegefeuer".
Der wohl bekannteste Spruch bei Liebenden, um
Antwort auf gegenseitige Zuneigung zu
erfahren, ist gewiss: "Er liebt mich liebt mich nicht".
Die Margerite,
verwurzelt mit dem
Brauch des
Brunnenfestes wächst
sie auf mageren
Wiesen.
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: M. Fichtner, D. Krauß, F. Meier, Schelter,
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Zeichnungen: D. Krauß
Karte: D. Krauß
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
JUNI
Der Lebensraum
Die WiesenMargerite stellt
keine sehr
hohen Ansprüche an
ihren Standort. Man
findet sie häufig auf
mageren Wiesen und
Weiden, an Wegrändern und
Böschungen.
Wiesen-Margerite
mit Rotklee
Häufig steht sie auf
gut besonnten Wiesen
zusammen mit Glatthafer, Wiesenglockenblume und Rotklee.
Wucherblume wird sie auch genannt, weil sie
sich durch Wurzelstockteilung (durch Mahd hervorgerufen) teppichartig verbreiten kann.
Blumenstraußsalat
Zutaten: 2 Hand voll Blüten des
Junis von: Gänseblümchen, Rotklee,
Löwenzahn, Taubnessel, Margeriten,
Weidenröschen, Spitzwegerichknospen,
Kapuzinerkresse, 1 Hand voll Purpur Fetthenne
oder 1 Eisbergsalat, 1 Apfel, 2 EL Distelöl, 1 EL
Obstessig, 2 EL Apfelsaft, Salz
Zubereitung: Fette Henne oder Eisbergsalat waschen
und abtropfen lassen; Apfel in kleine Würfel schneiden
und den Eisbergsalat zerpflücken; Blüten des
Löwenzahns aus dem grünen Körbchen zupfen;
Blätter mit Blüten und Apfelstückchen vermischen;
Marinade aus Öl, Essig, Apfelsaft bereiten und
mit Salz abschmecken; alles vorsichtig miteinander vermengen und mit Blüten bestreuen.
Margerite Leucanthemum vulgare
Die Stängelblätter sind
schmal eiförmig bis linear
und grob gezähnt.
Der Korbblütler, der eine
Höhe von 20 bis 70 cm
erreicht, überwintert im
grünen Zustand mit kurzen unterirdischen Ausläufern.
Von Juni bis in den frühen Herbst hinein blüht
die Wucherblume zahlreich.
Das Brunnenfest
Jedes Jahr am Samstag vor Johanni, dem 24.
Juni, werden in Wunsiedel die Brunnen der
Stadt blütenreich geschmückt. Für den Blumenschmuck werden
hauptsächlich Margeriten, Großer Wiesenknopf,
Wiesenknöterich, Klee,
Ginster und Lupinen verarbeitet.
In mühevoller Arbeit
entstehen aus Tausenden
Blüten und Pflanzen Motive und Ornamente, die
oft Themen aus der Hei- Wunsiedler Bürger
mat- und Stadtgeschich- beim Schmücken
ihrer Brunnen
te darstellen.
Andernorts
wird sie auch
Gewöhnliche
Wucherblume,
Margaretenblume
oder
Orakelblume
genannt.
mit Margeriten geschmückter Brunnen
Das endständige Blütenköpfchen der Margerite
besteht aus ca. 20 weißen
Zungenblüten, welche die
gelben Röhrenblüten umschließen.
Für den Ursprung des Brunnenfestes gibt es
eine mündliche Überlieferung. Danach wird von
einem heißen Sommer berichtet, in dem sämtliche Röhrbrunnen der Stadt versiegten und an
Johanni wieder zu laufen begannen.
Dankbar, dass das Wasser aus den Quellen wieder sprudelte, schmückten die Einwohner Wunsiedels fortan jedes Jahr zum Johannistag die
Brunnen mit Blumen.
Der blütenreiche Juli
Wanderung im Wellerthal
Der Juli verzaubert die
Landschaft des Fichtelgebirges in ein üppiges Blütenmeer.
Auf mageren Standorten entfalten nun Rundblättrige
Glockenblume, Buschnelke
und Echtes Johanniskraut
ihre gesamte Blütenpracht.
Auch der
Schwarze Holunder und
die Ackerwitwenblume
sind vielerorts
zu sehen.
Das dunkelrot
leuchtende
Wald-WeidenWeidenröschen
röschen, die
Verschiedenblättrige Kratzdistel und immer häufiger
auch das eingeschleppte Indische Springkraut sind am
Ufersaum zu finden.
Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz im
Wellerthal. Von hier aus kann man links entlang
der Eger (Europäischer Fernwanderweg) an mädesüßreichen Ufersäumen bis nach Leupoldshammer wandern. Von dort gelangt man am
rechten Ufer (Egerwanderweg) zurück.
Die Länge der Wanderung beträgt ca. 5 km.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Johanniskraut
Buschnelke
Das Mädesüß,
weiße Blütentrauben
verwandeln Flussufer in duftende Potpourris.
Duftkräutersäckchen
Zur Herstellung braucht man:
Stoffreste, runde Schablone (ca. 18cm
Durchmesser), Stift, Schere, Schnur,
Duftkräuter (z.B. Rosenknospen, Honigklee,
Mädesüß, Lavendel,...). Mit der Schablone Kreise
auf die Stoffreste zeichnen und diese ausschneiden.
Eine Duftkräutermischung auswählen, in die Mitte
des Kreises legen und mit der Schnur zubinden. Sie
eignen sich gut für Wäscheschränke und
Schlafräume.
Dem Duft von Mädesüß schreibt man eine
lebensverlängernde, aufbauende und belebende Wirkung zu.
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: Herhaus, D. Kasper, D. Krauß,
Zeichnung: D. Krauß
Karte: D. Krauß
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
JULI
Der Lebensraum
Mädesüß -
Filipendula ulmaria
Auf Feuchtwiesen mit nährstoffreichen,
gehölzfreien Uferrändern an langsam fließenden Bächen oder Wiesengräben findet
man das Mädesüß zahlreich.
Seltener wächst sie zusammen mit Hochstauden, wie Gilbweiderich, Weidenröschen und Sumpf-Storchschnabel.
Verwendung
Ob als Sirup für Erfrischungsgetränke, in
Fruchtsalaten, in Wasser mit Zitronenscheiben über Nacht gezogen oder in Honig
in der Sonne konserviert, die Blüten eignen
sich hervorragend, um ein ungewöhnlich
herrliches Geschmackserlebnis zu genießen.
Wegen ihres
vanilleähnlichen Duftes wurden
sie als
Raumdeodorant und
zum Aromatisieren von
Wäsche genutzt. Aus den Knospen gepresstes Öl diente zudem als Rohstoff für Parfüm.
Bis zu seiner künstlichen Herstellung lieferte Mädesüß den Rohstoff für Aspirin.
Mädesüßflur im Wellerthal
Bedeutung von Mädesüßfluren
Für den Naturschutz sind Mädesüßgesellschaften wertvoll, da sie Übergangsflächen zu stark genutzten
Agrarlandschaften
als Pufferzonen darstellen.
Außerdem
sind sie
für Insekten und Schmetterlinge wichtige Nahrungsquellen. Für die Raupen des
Mädesüß-Perlmuttfalters ist
Mädesüß-Perlmuttfalter
das Mädesüß die einzige
Nahrungspflanze. Er kommt daher nur an größeren Mädesüßbeständen vor.
Mädesüßblüten - Sirup
Die zahlreichen, in ästigen Trugdolden sitzenden
weißen, stark duftenden
Blüten zeigen sich zwischen Juni und August.
spiralförmiger
Samen des
Mädesüß
An einem kantigen kahlen Stängel sitzen einfach unpaarig gefiederte Blätter.
Dabei ist das Endfiederblatt größer als die
anderen Teilblätter. Dazwischen sitzen
weitere kleinere Blättchen.
Das Mädesüß, zur Familie der Rosengewächse gehörend, kann sich zu einer bis
zu 2 m groß werdenden Hochstaude entwickeln.
Zutaten: 1 Messzylinder mit Blüten,
375ml Wasser, 670g Honig oder
Rohrzucker
Zubereitung: die Hälfte der Blüten mit Wasser
aufkochen, durch ein Sieb geben und kräftig
ausdrücken; restliche Blüten im Sud kochen,
abgießen und ausdrücken; den Sud auf 375 ml
Wasser auffüllen; in dem noch heißen Sud Honig
oder Rohrzucker auflösen und in Flaschen mit
Korkverschluss füllen und kühl aufbewahren;
der Sirup eignet sich zum Süßen von Tee oder
mit Mineralwasser verdünnt als
Erfrischungsgetränk.
Der fruchtig bunte August
Wanderung zum Ochsenkopf
Im August zeigt sich auf lichten
Stellen des Waldes und auf Magerrasen die Besenheide. Der
Bunte Eisenhut erstrahlt im
Egertal. An den Wegrändern
zeigt sich eine alte Heilpflanze,
die Schafgarbe, und auf Moorwiesen und Magerrasen entdeckt man den Teufelsabbiss.
Eine abwechslungsreiche Wanderung vorbei an
schwarzbeerreichen Beständen empfiehlt sich
vom Parkplatz der Naturpark-Infostelle Grassemann zu starten. Dabei geht es auf dem Mittelweg hinauf zum Ochsenkopf. Um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen, besteht die Möglichkeit, vom Ochsenkopf aus auf dem weiß-blau gekennzeichneten Wanderweg nach Fleckl zu laufen
und von dort aus dann nach Grassemann.
Die Länge der Wanderung beträgt ca. 9 km.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Bunter Eisenhut
Besenheide
Auch die Verwandten der
Schwarzbeere, die Preiselbeere und die Rauschbeere,
haben nun ihre volle Fruchtreife erreicht.
Der
Geruch des
Waldes
Preiselbeere
Auf einer Wanderung durch die Welt
des Waldes kann man viele unterschiedliche Materialien sammeln, die dem Wald seinen typischen Geruch verleihen.
Materialien wie: Baumrinden mit Harz,
Blätter, Fichtennadeln, Zapfen etc. zerkleinert man und bewahrt sie verschlossen in
Dosen auf.
Nun ist der Geruchssinn gefragt.
Wie riecht der Wald?
Die
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Schwarzbeere,
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: G. Frohmader-Heubeck, W. Hollering, D. Krauß,
H. Spath
Zeichnung: E. Walter
Karte: D. Krauß
köstlich
für die Einen,
überlebenswichtig
für die Anderen.
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des
Freistaates Bayern und der Europäischen Union
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
AUGUST
Schwarzbeere - Vaccinium myrtillis
Von Juli bis August bieten die, mit einer Reifschicht überzogenen, blauschwarzen fleischigen Beeren Mensch und Tier ein wohlschmeckendes Wildobst.
Die Stängel sind kantig und sehr verästelt, die
hellgrünen, eiförmigen und derben Blätter sind
kurz gestielt und am Blattrand fein gezähnt.
Der Lebensraum
Die Schwarzbeere
gedeiht am besten
in lichten, artenarmen Nadelwäldern
auf frischen, nährstoffarmen, lockeren, saueren, oft
sandigen und steinigen Lehmböden.
Sie ist auch in
Moor- und Bergheiden zu finden.
Für viele Familien im Fichtelgebirge war
während der Schwarzbeerzeit das
Sammeln der Wildfrüchte früher eine
wichtige Einnahmequelle. Vor allem
Frauen und Kinder pflückten für zwölf bis
später zwanzig Pfennig pro Pfund.
Da das Beerensammeln
einzeln mit der
Hand sehr
mühsam und
zeitaufwändig
war, behalf
Schwarzbeerkraut
man sich,
wenn es sehr viele Beeren gab, mittels
eines Beeren-Kammes. Durch den Einsatz
des Kammes erleiden die Sträucher
Schaden und sind deshalb zur professionellen Ernte verboten.
Schwarzbeerbestände
auf der Platte
Bedeutung der Schwarzbeere
für das Auerwild
Eine bedeutende Rolle spielen reiche
Schwarzbeerbestände im Fichtelgebirge für
das geschützte und vom Aussterben bedrohte Auerhuhn.
Die Blüten, Knospen, Beeren und Stängel
werden vom Auerhuhn geäst und halten für
die Küken üppige Insektennahrung bereit.
Als Schutz vor Wind und Wetter sowie Feinden sucht vor allem die Henne und ihr
Nachwuchs die üppigen Beerensträucher zur
Deckung auf.
Bestände mit
spärlicher
Bodenvegetation werden gemieden. Daher
ist es wichtig,
lichte Waldstrukturen zu
Auerhahn
erhalten und
zu schaffen,
um große Schwarzbeerbestände zu fördern
und so dem Auerhuhn seinen Lebensraum zu
erhalten.
Die Fichtelgebirgler
und die Schwarzbeeren
SchwarzbeerEierkuchen
Zwischen Mai und
Juni blühen die bis zu
50 cm großen Schwarzbeersträucher. Ihre
Blüten sind glockig,
grün und leicht rot
überlaufen. Die Verbreitung der Schwarzbeere geschieht vor
allem über Vögel und
durch unterirdische
Ausläufer.
Zutaten: 100 g Mehl, 1 Ei,
¼ l Milch, 10 g Puderzucker,
1 Prise Salz,
500 g Heidelbeeren, Zucker, Öl
Zubereitung: den Eierkuchenteig wie gewohnt
zubereiten; in einer mit Öl erhitzten Pfanne
den Teig etwa 3 mm dick eingießen und sofort
mit Heidelbeeren großzügig bestreuen; solange auf niedriger Stufe backen lassen, bis
die Masse oberseits fest wird; mit
Zucker bestreuen.
Schwarzbeerblüte
Radwanderung zwischen Weißenstadt Kirchenlamitz - Röslau
Der Altweibersommer
Der September bringt noch
einmal die letzten Pflanzen
zum Erblühen und die Früchte des Sommers zur Erntereife.
Rainfarn
Die Rundblättrige Glockenblume erscheint zum
zweiten Mal
nach der
Mahd auf Magerwiesen.
Der Rainfarn
leuchtet gelb
am Wegesrand und der
Teufelsabbiss
blau auf Magerrasen.
Teufelsabbiss
Ausgangspunkt ist der nördliche Parkplatz am Campingplatz Weißenstädter See. Auf dem Uferradweg geht
es zur Infoscheune des Naturparks, von dort aus fährt
man auf den Radweg “WUN 1” nach Kirchenlamitz. Der
Weg verläuft auf einer ehemaligen Bahnstrecke und
wird von vielen Vogelbeerbäumen gesäumt. In Kirchenlamitz angekommen folgt man nun der Beschilderung
“WUN 5” nach Raumetengrün und wechselt noch einmal bei Marktleuthen auf den “WUN 15”. Auf diesem
Radweg gelangt man nach Neumühle, Röslau und
Grub zurück nach Weißenstadt. Die Radlroute ist ca.
30 km lang.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Rundblättrige
Glockenblume
Geräuschememory
Für ein Geräuschememory braucht
man: leere Filmdosen, kleine
Naturgegenstände (Steine, Samen, feste
Früchte,...).
Die Naturmaterialien (möglichst trocken) in die
Filmdosen füllen, dabei immer 2 Dosen mit den
gleichen Materialien und Mengen versehen. Dosen
verschließen und wahllos in einer Reihe aufstellen.
Nun werden jeweils 2 Dosen geschüttelt. Welche
Dosen gehören zusammen? Ist es zu schwierig
den gleichen Klang heraus zu hören, kann man
auch anhand des Dosengewichtes sowie durch
den Duft der Materialien
die Paare erraten.
Die Vogelbeere,
eine an Bedeutung
zunehmende Waldbaumart,
deren Beeren nicht nur
Vögel schätzen.
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: M.Gorny, D.Krauß, Schneider
Zeichnung: E. Walter; Karte: D. Krauß
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
SEPTEMBER
Der Lebensraum
Die Vogelbeere wächst auf nährstoffarmen,
bodensauren Standorten, auf Hochmooren und
auch auf Kalkböden. Sie gedeiht am besten auf
feuchten Böden im Gebirge, meidet aber Staunässe und zieht lockere, gut durchlüftete Böden vor. Durch ihre relative Anspruchslosigkeit
an den Boden ist sie eine der ersten Baumarten
(Pionier), die sich auf kahlen Flächen und lichten Standorten ansiedelt.
Vogelbeeren auf dem Nußhardt
Bedeutung der Vogelbeere
Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und
Widerstandsfähigkeit erhält sie in letzter
Zeit höhere Wertschätzung innerhalb des
Waldverjüngungsprogrammes.
Sie ist bisher
die einzige
Baumart, die
allen Immissionsbelastungen im Erzgebirge und
Fichtelgebirge
standhält. Für
viele Vogelarten, Nagetiere, Schalenwild und Rot-,
Reh- und Schwarzwild stellt sie eine
wichtige Nahrungsquelle dar.
Vogelbeere - Sorbus aucuparia
Verwendung
Der Vogelbeerbaum gehört zur Familie der
Rosengewächse. Die Blätter sind zwischen
10 und 20 cm groß, gefiedert, oberseits
sattgrün und kahl, unterseits graugrün
und zumindest in der Jugend behaart.
In der Küche findet die rote Beere vielseitig Verwendung. So kann man sie zu
Kompott, Gelee oder Marmelade verarbeiten. Auch lässt sich aus der Vogelbeere
Schnaps brennen, Wein gären und Essig
bereiten.
Ein wichtiger Bestandteil vom Magenbitter Sechsämtertropfen sind
die Vogelbeeren.
Jährlich wurden
die Menschen im
Landkreis Wunsiedel von 1974 bis 1996 beauftragt zwischen 10 und 20 Tonnen der Beeren zu
sammeln. Pro Zentner erhielt man dafür
etwa 25 Mark.
Die weiß-gelben Blüten, in Doldenrispen
ausgebildet, erblühen im Mai und Juni.
Die Beeren, bei
voller Reife
leuchtend rot,
entwickeln sich
zwischen August und Oktober.
Die eigentlichen
Früchte der VoVogelbeerblüte
gelbeere sind
die Samen, diese werden von den roten
Scheinfrüchten umgeben.
Die Verbreitung der Samen wird von den
Vögeln über deren Ausscheidungen übernommen. Die Eberesche wird zwischen 3
und maximal 25 m hoch und ihr Stamm
bis zu 60 cm stark. Im Flachland erreicht
sie ein Alter zwischen 60 und 80 Jahren,
im Gebirge sogar bis zu 150 Jahren.
Kandierte Vogelbeeren
Zutaten: 1 ½ kg Vogelbeeren (bitterfrei), 1 kg Zucker, ½ l Wasser,
250 g Puderzucker
Zubereitung: Zucker und Wasser zu Zuckersirup
kochen; in den kochenden Sirup gewaschene Beeren
geben; kurz aufkochen und einen Tag stehen lassen;
Früchte heraussieben und den Sud aufkochen, vom
Herd nehmen und Früchte zugeben und wieder einen
Tag stehen lassen; das ganze viermal wiederholen;
nach fünf Tagen Früchte herausnehmen, antrocknen und in Puderzucker wälzen; Beeren bis zum
Anrichten trocken aufbewahren; vor dem
Verzehr nochmals mit Puderzucker bestreuen; Sirup kann mit Wasser verdünnt
getrunken werden.
Spiegelwanderung
Eine ganz neue Sicht in die obere
Etage des Waldes eröffnet sich mit Hilfe
eines Spiegels (in der Größe von ca. 10 - 15 cm).
Mit der einen Hand hält man den Spiegel waagerecht vor sein Kinn und mit der anderen Hand
berührt man seinen Vordermann. Langsam setzt man
sich nun in Bewegung und richtet die Augen auf das
bunte Treiben in den Spiegeln: Wolken schweben
mystisch vorbei, Baumwipfel tanzen im Wind und
die Töne des Waldes erklingen
viel imposanter.
Wanderung bei Goldkronach
Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Friedhof in
Goldkronach. Vorbei an herbstlich geschmückten
Bäumen, wandert man auf dem Rundweg (3) nach
Brandholz, weiter über den Südweg gelangt man
nach Beerfleck und Goldberg. Von dort aus geht es
wieder mit dem Rundweg (3) zurück nach Goldkronach.
Die Wanderung erstreckt sich über 6 km.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Flugstunde für den Nachwuchs
Die Natur hat sich einiges einfallen lassen, damit
möglichst viele Pflanzensamen eine neue Heimat
finden. Zu wahren Flugakrobaten gehört der
Nachwuchs von Linde, Esche, Birke, Ahorn. Diese
besitzen Flügel, mit denen sie vom Wind weit weggetragen werden können.
Andere fallen einfach vom
Baum und werden unter
anderem von Tieren, wie
Eichhörnchen und Eichelhäher gefunden und gefressen oder als Vorrat
Buchecker
vergraben. Manchmal finden die Tiere einen Teil
dieser Vorräte nicht mehr.
Die vergrabenen Samen
treiben dann im Frühjahr
aus. Auf die Wirkungskraft ihrer Farbe setzten
u.a. Weißdorn, VogelbeeFrüchte der Hagebutte
re, Schlehe, Hagebutte.
Vor allem Vögel fressen
ihre Früchte gern.
Die Samen werden unverdaut, oft weit entfernt,
wieder ausgeschieden
und finden so neuen
Schlehenfrüchte
Boden zum Wachsen.
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: D. Krauß, F. Meier, Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Karte: D. Krauß
Farben &
Formen des
Herbstes
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
OKTOBER
Farben des Herbstes
Wieso färben sich die Blätter bunt?
Formen des Herbstes
Bunte Farben bringt der Herbst auch in das
von Fichten stark dominierte Fichtelgebirge.
Zwischen
den Nadelgehölzen
scheinen
rötliche
Farbtupfer
von Buchen
hervor und
auch die
gelbgefärb- Blick in den Herbst vom Nußhardt
ten Nadeln
der Lärchen kann man jetzt in der Landschaft
ausmachen. Den Spitz- und den Bergahorn,
beide klassische Vertreter der Herbstfärbung,
findet man schimmernd goldgelb und rot in
den Dörfern und Städten der Region.
Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, ist das für viele Laubgehölze
ein Signal, sich von ihrem Sommerkleid zu verabschieden.
Auch nach ihrer Blütezeit
fallen viele Pflanzen im
Herbst durch ihre bizarr anmutenden Samenstände auf.
Herbstlaub
als Fensterschmuck:
Man braucht dazu bunte Blätter, die man zwischen 2 Wachspapierblätter legt. Mit dem
Bügeleisen wird die Papierschicht fixiert; das
entstandene Bild hängt man ans Fenster, so
dass Licht in die Blätter fällt.
Eine
intensive
Färbung der
Blätter zeigen
nun auch
Schwarzbeerkraut und
Schwarzbeerkraut im Herbst Vogelbeere.
Solche abstrakten Künstler
sind zum Beispiel: Johanniskraut, Weidenröschen, viele
Doldenblütler, verschiedene
Weidenröschen
Farne, das
Mädesüß mit seinen spiralig gedrehten Samen
und einige Arten
von Disteln.
Spitzahorn-Blätter
Doldenblütler
Bevor sie aber in den Winterschlaf gehen, liefern sie alle restlichen Nährstoffe an Stamm
und Äste ab, die diese als Vorrat für den anstrengenden Frühjahraustrieb einlagern.
Die Aufnahme von Sonnenlicht und die damit
verbundene Herstellung von Nährstoffen
(Fotosynthese) wird
gedrosselt, bis sie
schließlich ganz zum
Erliegen kommt.
Dabei baut sich das
Grün in den Blättern
(Chlorophyll) ab und
es werden die Farbstoffe sichtbar, die
den Sommer über
verdeckt waren.
Meist sind das gelbe
oder rote Farben.
Je nach Mischungsverhältnis leuchtet
Spitzahorn im Herbstkleid
das Laub also in hellem Gelb, in kräftigem Rot oder in den verschiedensten Zwischentönen.
HagebuttenFruchtaufstrich
(reicht für 6 Gläser á 200 g)
Zutaten: 700 g Hagebutten, ca. 500 g
milden Honig, gemahlene Vanille, Zimt- und
Nelkenpulver, eventuell etwas Zitronenschale
Zubereitung: Hagebutten verlesen und Stiel- und
Blütenreste dabei entfernen; Früchte halbieren
und Kerne herausschaben; Fruchtschalen gut
waschen, bis alle Samenhärchen herausgelöst sind;
Schalen heiß abspülen und roh pürieren;
Hagebutten abwiegen und mit der gleichen Menge
Honig mischen und nach Belieben würzen; in die
vorbereiteten Gläser füllen und in einem
trockenen Raum dunkel lagern; der
Fruchtaufstrich ist bis zu 3 Monate
haltbar.
Blockmeere
Blockmeere sind Anhäufungen größerer Gesteinsblöcke, welche aus einem
festen Gesteinsverband
auswittern und über einen
Hang flächenhaft verstreut
sind. Im Fichtelgebirge findet man Blockmeere aus
Granit vor, auf denen sich
eine charakteristische
Moos- und Flechtenvegetation entwickeln konnte,
die selten in Mitteleuropa
ist und daher als schütBlockmeer der Platte
zenswert gilt. Blockmeere
mit Moos- und Flechtenvegetation sind durch
Trittbelastungen, die häufig auch aus Unwissenheit von Erholungssuchenden geschehen, gefährdet.
Wanderung vom
Fichtelseemoor zur Platte
Vom Wanderparkplatz kurz vor Fichtelberg geht
es vorbei am Fichtelsee zum Fichtelseemoor. Hier
sind die Moorbildner, die Torfmoose zu finden.
Anfangs auf dem Quellenweg wandernd und später dann auf dem mit blauem Querstrich gekennzeichneten Weg, geht es hinauf zu dem mit Landkartenflechten übersäten Blockmeer der Platte.
Über den Höhenweg und den gekennzeichneten
Themenweg Steinzeit sowie den mit blauem
Querstrich gekennzeichneten Wanderweg gelangt
man zurück zum Ausgangspunkt.
Die Wanderung ist ca. 7 km lang.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Flechten & Moose,
Moore
Moore wirken ausgleichend auf Klima und Wasserhaushalt. Die naturnahen, nährstoffarmen
Moore sind unersetzliche Lebensräume für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Resultierend aus
dem starken Torfabbau gibt es im Fichtelgebirge
nur noch degenerierte Reste von Hochmooren.
Dennoch stellen die großen Moorgebiete (z. B.
Fichtelseemoor
und Zeitelmoos) für typische Arten der
Hoch- und
Übergangsmoore einen
ausreichenden
Lebensraum
dar.
Fichtelseemoor
Zeigerpflanzen einer
intakten Umwelt.
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: D. Kasper, D. Krauß, Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Karte: D. Krauß
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
NOVEMBER
Moose (Bryophyta)
Im Fichtelgebirge
findet
man Landkartenflechten auf
den Felsen der
Blockmeere.
In den GletLandkartenflechte
schervorfeldern der Alpen konnten einzelne Vegetationskörper von Landkartenflechten
im Alter von 350 bis zu 1300 Jahren
nachgewiesen werden.
Die meisten der
buschigen Rentierflechten (es
gibt etwa 8 Arten) sind an karge, saure Böden
gebunden, wo
Rentierflechte
ihnen Blütenpflanzen keine Konkurrenz machen. Der
Name ist zutreffend, denn Rentiere in der
arktischen Tundra fressen große Mengen
dieser genügsamen Pflanzen.
Bartflechte
Die Arten der
Gattung der
Bartflechten
wachsen in der
Regel auf der
Rinde von Bäumen und haben einen fadenförmigen Vegetationskörper.
Moose (und Flechten) zählen mit zu den ältesten Landpflanzen der Erde. Moose werden in
die Klassen Lebermoose, Laubmoose und
Hornmoose unterteilt. Moospflanzen halten
mit ihrer Filter- und Wasserspeicherfähigkeit
Quellbereiche und das Wasser sauber.
Mit der Lupe
unterwegs
Oft erst bei
näherer
Betrachtung von
Moosen und
Flechten (mit
Hilfe einer Lupe)
kann man die
interessante Welt
des Makrokosmos
besser verstehen.
Sporenkapseln von Moos
Flechten (Lichenes)
Flechten sind Lebensgemeinschaften zwischen je einer Alge und einem Pilz.
Durch das enge Zusammenleben haben die
Flechten eigene Merkmale entwickelt, welche
weder Alge noch Pilz in Einzelkultur aufweisen.
Flechten werden in Krustenflechten, Blattflechten und Strauchflechten unterschieden.
Da Moose und Flechten empfindlich auf
Schadstoffe reagieren, lässt ihr Fehlen oder
ihr Vorhandensein auf die Menge und die Art
der Stoffe schließen, die die Luft oder das
Wasser belasten.
Torfmoose können durch ihre
großen Zellen in
den Blattgeweben Wasser speichern. Die unteren Schichten
der Moospolster
Torfmoose
sterben ab und
die Polster wachsen nach oben weiter. Abgestorbene Pflanzen werden im sauren Moorwasser kaum zersetzt und deshalb zu Torf umgewandelt. Die Ansiedlung von Torfmoosen ist
eine entscheidende Voraussetzung für die Bildung eines Hochmoores.
Das Leuchtmoos
kann bis zu 1,5 cm
hoch werden und
tritt meist in schattigen, feuchten,
kalkfreien Höhlungen und Felsspalten
auf. Im Vorkeim des
Leuchtmoos
Mooses sitzen linsenförmige Zellen. Diese nehmen nur einen
Teil der Lichtstrahlen auf und strahlen den
Rest, den die Pflanze nicht benötigt, zurück.
Unser Auge nimmt dies als goldgrünliches
Leuchten wahr.
Das Widertonmoos ist mit
Höhen von 10 30 cm die größte
einheimische
Moosart.
Es kommt auf
sauren Böden in
Gemeines Widertonmoos
feuchten Wäldern, Wiesen und Mooren vor. Oft bildet es mit
Sphagnum-Arten gemischte Polster.
Widertonmoos heißt es, weil man es zur
Geisterabwehr verwendete.
Die Fichte in ihrer Verwendung
Skiwanderung im Ahornberger Forst
Das Holz wird u.a. zur Zellstoff- , Papier- und
Musikinstrumentenherstellung sowie als Bauund Konstruktionsholz verwendet. Eine kleine
Fichte oder aus Fichtenzweigen gebundene
Richtkrone wird von den Zimmerleuten auf
das Dach eines neu gebauten Hauses gesetzt.
Als Bindegrün für Kränze und Gestecke oder
auch zur Abdeckung von Gräbern und Blumenbeeten werden Fichtenzweige verwandt.
Sehr beliebt ist die Fichte als Weihnachtsbaum in vielen Gegenden der Welt. In der Heilmedizin wird sie bei Katarrh und Lungenleiden angewandt.
Außerdem
wirkt sie
leicht desinfizierend auf
die Harnwege.
Startpunkt der Skitour ist am Parkplatz beim
Waldhaus. Die Königskron-Loipe startet direkt vor
der Gaststätte Bayreuther Haus und führt durch
den Ahornberger Forst nach Königskron und
zurück zum Ausgangspunkt. Zum Ausklang der
Wanderung bietet sich ein Besuch des Waldmuseums sowie der Gaststätte an.
Die Wanderung erstreckt sich über 9,5 km.
Fichtenwald von der Platte aus
Alkoholfreier
Winterpunsch
Zutaten für 4 Portionen:
0.8 Liter Apfelsaft, ½ Vanilleschote,
2 Zimtstangen, einige Nelken,
2 Orangen, 1 Zitrone
Zubereitung:
Den Apfelsaft und die Vanilleschote erhitzen,
die Gewürze dazugeben und kurz miterhitzen, den Saft der Zitrusfrüchte dazugeben und die Gewürze wieder
entfernen.
Das Fichtelgebirge
rund ums Jahr erleben,
aber natürlich...
Die Fichte
und ihr bunt
gefiederter
Berg-Papagei.
Impressum
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
Bearbeiterin: Daniela Krauß
Bilder: D. Krauß, F. Meier, H. Spath,
Naturpark Fichtelgebirge e.V.
Karte: D. Krauß
Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates
Bayern und der Europäischen Union
aus LEADER +
Bayerisches Staatsministerium
für Landwirtschaft und Forsten
sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth.
DEZEMBER
Die Fichte im Fichtelgebirge
Durch ihre Anspruchslosigkeit gegenüber
dem Standort, Frosthärte und ihren relativ
schnellen Wachstum wurde die Fichte von Förstern häufig
gepflanzt.
Schon frühzeitig wurden reine
Fichtenbestände angelegt, die in
den letzten
200 Jahren
eine weHohes Fichtelgebirge, auf der Platte
sentliche
Veränderung in den Vegetationsschichten der
Wälder bewirkt haben. Im Hohen Fichtelgebirge
sind 93% der Bäume Fichten. Relativ unbeeinflusste Fichtenbestände im Fichtelgebirge findet
man noch in den höheren Lagen (ab 900m) mit
großen Beständen von Schwarzbeerkraut.
"Jede Ficht hat ihr Gesicht..."
... sagt man unter
den Forstleuten,
denn durch ihre niedrigen Ansprüche
an den Boden kann
sie fast überall
wachsen. Dadurch
bildet sie vielgestaltige Kronen aus.
Die Fichte erreicht
30 bis 50 Meter an
Höhe und ein Lebensalter von 250
bis 440 Jahren. Die
Nadeln sind 10 bis
25 mm lang, grün,
fest, biegsam und
auf der Unterseite,
der rotbraunen bis
gelblichen Zweige, gescheitelt. Die Lebensdauer
der Nadeln variiert zwischen 5 und 13 Jahren.
Das
Baumstamm -Telefon
Unterwegs im und am Wald gibt es vieles
zu entdecken. So zum Beispiel abgeholzte
Bäume, die aufgestapelt am Wegesrand auf den
Abtransport warten. An den Baumstämmen lassen
sich viele Spuren von ehemaligen und jetzigen
Bewohnern, wie Meisen-, Star- und Spechthöhlen
aufspüren. Wie sich die Baumhöhlenbewohner vor
anderen Tieren schützen, zeigt das
Baumstammtelefon. An jedem Ende stellt sich eine
Person auf. Der eine legt das Ohr an den
Baumstamm und der andere klopft und kratzt
daran. Die Geräusche sind deutlich am anderen Ende zu hören. So hört auch der
Specht rechtzeitig, dass der
Marder kommt.
Erst nach 20 bis 40
Jahren erblüht die Fichte zum erstenmal.
Die Zapfen, die vom
Zweig herabhängen
(wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Tanne, deren Zapfen wachsen immer aufrecht
nach oben) erreichen die
Samenreife im September bis November.
Der Samenflug kann
sich bis zum April des
Folgejahres erstrecken. Einzelbäume können
bis zu 60 kg Zapfenertrag bringen.
Ein winterlicher Nestbauer
Die großen zusammenhängenden Fichtenwälder des Fichtelgebirges bieten dem Fichtenkreuzschnabel, einem kräftig rot gefiedertern Finkenvogel, dessen Schnabelspitzen überkreuzt sind,
idealen Lebensraum.
Für diese Vogelart
stellen die Fichtenzapfen eine wichtige
Nahrungsgrundlage
dar. Steht ihnen in
einem Jahr ein reichhaltiges Angebot an
Zapfennahrung bereit, so sind auch die
Kreuzschnäbel zahlreich vertreten.
Daneben nehmen sie
auch die Samen von
Lärche, Kiefer, Weymouthskiefer und
Birke auf, die sie mit
ihren kräftigen
Schnabel knacken
können.
Fichtenkreuzschnabel
Der Fichtelgebirgspapagei ist in der Lage
zu jeder Jahreszeit zu brüten und Junge
aufzuziehen. Im Gegensatz zu anderen
Vogelarten füttert der Fichtenkreuzschnabel seine
Jungen immer
nur mit Koniferensamen.
Dadurch ist er
nicht auf Insekten und Larven,
die im Winter
noch sehr knapp
sind, angewiesen.
Spuren vom Kreuzschnabel
herausgezupfte Zapfenschuppen
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