Dem M ÄRZ ist die S CHNEEHEIDE gewidmet. Sie ist außerhalb der Alpen selten und hat in der Euregio Egrensis ihr nördlichstes Verbreitungsgebiet. Im A PRIL zeigt sich ein Frühjahrsbote mit Strategie: das B USCHWINDRÖS CHEN , blüht bevor der Laubaustrieb der Bäume beginnt. ...im Herbst Die M ARGERITE ist eine nicht weg zu denkende Blume in der Tradition des Wunsiedler Brunnenfestes im J UNI . Ihr natürlicher Standort, die mageren Wiesen, werden aber immer rarer. Dass ein N OVEMBER im Fichtelgebirge nicht nur grau und nebelig verhangen ist, zeigt sich bei näherer Betrachtung von Fels, Waldboden und Moor: M OOSE UND F LECHTEN begeistern jetzt noch mit ihrem Farbspiel. Der J ANUAR steht ganz im Zeichen einer blühenden Winterlandschaft aus R AUREIF UND SCHNEE. Und dabei gleicht kein Eiskristall dem anderen. Die Der O KTOBER beweist, dass in einem von Fichten dominier tem Gebirge, auch die bun ten F ARBEN UND F ORMEN DES H ERBSTES eine Rolle spielen. ...im Winter Früchte der S CHWARZ haben im A UGUST ihre volle Reife erreicht. Sie sind für die Fichtelgebirgler eine wahre Köstlichkeit und für das Auerwild eine überle benswichtige Pflanze in all ihren Bestandteilen. BEERE Im J U L I verwandelt das M ÄDESÜß mit seinen weißen, nach Vanille duftenden Blütenköpfen, die Flußufer in ein berauschendes Potpourri. ...im Sommer Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... ...im Frühling Ab S EPTEMBER hat die V OGEL BEERE ihre meisten Verehrer. Vögel und Fichtelgebirgler schätzen ihre reifen roten Früchte sehr. Als Pionierbaum ist sie im Waldbau nicht mehr weg zu denken. Im M AI stellen sich gleich zwei blühende Pflanzen vor. Die B ÄRWURZ , eine gefähr dete Art in den Bergwiesen, und das W I E S E N S C H A U M KRAUT , eine häufig vorkom mende Art auf frischen Nasswiesen. Im F EBRUAR dreht sich alles um die Schatzkämmerchen unserer Bäume: die K NOSPEN , Beschützer einer neuen Generation. D IE F ICHTE UND DER K REUZ SCHNABEL , werden im D EZEM BER näher beleuchtet. Ein Baum mit vielen Gesichtern und ein Vogel mit Brutzeit im Winter. Der Naturpark Fichtelgebirge im Überblick Impressum Herausgeber: Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Tel.: 09232 / 80-423 Fax: 09232 / 80-555 e-mail: [email protected] Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: M. Gorny, G. Frohmader-Heubeck, D. Kasper, D. Krauß, F. Meier, Naturpark Fichtelgebirge e.V. Karte: D. Krauß Für detailiertere Wegbeschreibungen von Wander- und Radwegen empfehlen wir die Fritsch Wanderkarte 1 : 50.000 und die Radkarte “Radfahren - Naturpark Fichtelgebirge” zu verwenden. Zum Thema Wandern im Fichtelgebirge empfehlen wir Ihnen die Internetseite www.Fichtelgebirgsverein.de des Fichtelgebirgsverein e. V. zu besuchen. Initiiert wurde das Projekt durch die Leader - Regionen Wohlfühlregion Fichtelgebirge e.V. in Zusammenarbeit mit Sechsämterland Innovativ e.V. Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus Leader + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie von den Landkreisen Wunsiedel und Bayreuth. Naturpark-Infostellen Freilandmuseum Grassemann Thema: Waldnutzung, Sonderaustellungen, themenspezifische Veranstaltungen Grassemann Haus Nr. 3 95485 Warmensteinach Tel.: 09277 / 6105 geöffnet: Mai bis Oktober: Mi bis So 11-16 Uhr Januar bis April: Sa, So 14-16 Uhr Infoscheune Weißenstadt Thema: Wasser - Quelle des Lebens Bayreuther Straße 95163 Weißenstadt Tel.: 09253 / 9500 geöffnet: ganzjährig täglich von 8 - 18 Uhr, Eintritt frei Bergwerksinformationsstelle “Kleiner Johannes” Thema: Bergbau und Geologie Altes Bergwerk 1 95659 Arzberg Tel.: 09233 / 404-0 geöffnet: täglich, Eintritt frei 19. März - 4. Dezember: 9 - 17 Uhr Von November - März Führungen möglich. Schausteinbruch Häuseloh Thema: Gewinnung und Verarbeitung von Granit Europ. Natur- & Kulturlandschaft Häuselloh e.V. Hans Popp, Dürrloh 3 95100 Selb, Tel.: 09287 / 60307 geöffnet: ganzjährig von außen zu besichtigen, Eintritt frei, Führung nach Anfrage, Vorführung der Maschinen an Aktionstagen. Informationsstelle Zell Thema: Kulturlandschaft Fichtelgebirge vielfältige Lebensräume Rathaus, Bahnhofstraße 10 95239 Markt Zell Tel.: 09257 / 942-0 geöffnet: Mo - Fr 8 - 12:30 Uhr; Do 14 - 18 Uhr “Zwölf blühende Monate im Fichtelgebirge erleben”? Ein Naturjahr im Fichtelgebirge zeichnet sich durch kontrastreiche Farben, unterschiedliche Formen, bezeichnende Düfte und jeder Menge Raum zum Erleben in einer vom Menschen geprägten Landschaft aus. Der Naturpark Fichtelgebirge e.V. stellt einen charakteristischen Ausschnitt der Pflanzenvielfalt und typischen jahreszeitlich bedingten Erscheinungen in Form einer zwölfteiligen Sammlung von Faltblättern vor. Von Januar bis Dezember steht meist eine Pflanze oder eine Naturerscheinung im Mittelpunkt eines Monates. Darin erfährt man viel Spezielles über die Pflanze oder das Naturphänomen, erhält Tipps zum Ausprobieren von Experimenten, Erfahrungsspielen und Rezepten. Bei einer vorgeschlagenen Wanderung zum Thema lernt man den Lebensraum hautnah kennen und entdeckt die Region genauer. Bezugsquellen für die Faltblattsammlung: Touristinfo Fichtelgebirge Rathaus 95686 Fichtelberg Tel.: 09272 / 969030 Naturpark Fichtelgebirge Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Städte und Gemeinden des Fichtelgebirges Weiterhin gibt es zu diesem Themenkomplex eine Wanderausstellung, die in verschiedenen Orten des Fichtelgebirges gezeigt wird. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Übersicht zur Faltblattsammlung “Zwölf blühende Monate im Fichtelgebirge erleben” Raureif im Volksglauben Wanderung zur Kösseine Um Weihnachten, Neujahr, Heilig-DreiKönig oder "Lichtmeß" betrachtete man im Fichtelgebirge die Äste und Zweige der Obstgehölze, ob sie von Schnee angeflogen oder "angeKösseine reumelt" waren. Waren sie es, deutete das auf ein gutes Obstjahr hin. Blieben die Bäume kahl, schloss man auf ein unfruchtbares Jahr. Vom Wanderparkplatz in Hohenbrand aus geht es über den Höhenweg (H) hinauf zur schneebedeckten Kösseine. Vom Kösseineturm hat man bei klarem Wetter einen wunderbaren Blick in die Winterlandschaft des Fichtelgebirges. Auf dem Rückweg folgt man dem weiß-rot gekennzeichneten und den blau-weiß-blauen Weg, der später wieder auf den Höhenweg trifft. Wer es rasant mag, der kann mit einem mitgebrachten Schlitten einen Teil der Strecke den Berg hinabsausen. Die Wanderung erstreckt sich über 4,5 km. Je nach Schneelage entsteht zwischen Januar und März auf dem Gelände der Naturpark-Infostelle Grassemann ein Schneelabyrinth, das es von Groß und Klein zu erkunden gilt. Schneekuchen Für einen Kuchen ganz besonderer Art empfiehlt sich folgendes Rezept: Schnee in eine Gugelhupfform pressen und diese dann kurz bis knapp unter den Rand in einen Eimer mit warmem Wasser tauchen. Anschließend stürzen und ein Teelicht in die Mitte einsetzen und anzünden. Je mehr man von diesen Schneekuchen “bäckt”, desto beeindruckender leuchten die Schneekuchen im Dunkeln. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Raureif & Schnee: Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: D. Krauß, F. Meier, Naturpark Fichtelgebirge e.V. Zeichnung: D. Krauß Karte: D. Krauß eine Winterlandschaft erblüht. Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union, aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. JANUAR Was ist Raureif...? Raureif ist ein kristalliner Überzug aus Eis, Eisplättchen an Grashalmen der hauptsächlich aus feinen Fäden oder sechseckigen Plättchen besteht. ...und wie entsteht er ? Wenn es bei niedrigen Temperaturen in Bodennähe zu Nebelbildung kommt und ihn kein Wind vertreibt, setzt sich der Nebel als Reif nieder. Er entsteht, wenn sich Wasserdampf (gasförmiger Zustand) unmittelbar in Eiskristalle (fester Zustand) verwandelt. Diesen Vorgang nennt man Sublimation. Reifanzug an Grashalmen Diese Wasserdampferscheinung in fester Form (unterkühlter Nebel) setzt sich vorwiegend an Bäumen, Sträuchern und anderen zumeist vertikalen Gegenständen an. Schnee: Was ist das eigentlich? Wenn es im Winter schneit Schnee ist eine Form des festen Niederschlags und besteht aus Eis- oder Schneekristallen, die sich in der Atmosphäre bilden, wenn Wasserdampf bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in den festen Aggregatzustand übergeht. Außerhalb der Tropen bildet sich Niederschlag meist als Schnee; sobald er wärmere Luft erreicht, schmilzt er zu Regen. Wenn es schneit, ist die Luft so kalt, dass die Schneeflocken nicht schmelzen, bevor sie den Boden erreichen. So schneit es manchmal auf den Gipfeln der Berge, während im Tal Regen fällt. Aufgrund seiner geringen Wärmeleitfähigkeit schützt Schnee die von ihm bedeckte Oberfläche vor Auskühlung. Eine Schneedecke schmilzt meist nur langsam wieder ab, weil sie einen Großteil der Sonnenstrahlen reflektiert. Wenn Eiskristalle wachsen, bilden sie sechseckige (hexagonale) und sechsstrahlige Platten aus, die sich zu Schneekristallen entwickeln. Schneekristalle sind von so Schneekristalle: Formenvielfalt strenger Symin sechseckiger Struktur metrie und eindrucksvoller Vielgestaltigkeit, dass man wohl kaum zwei sich völlig gleichende Kristalle findet. Erst unter der Lupe ist die ganze Pracht eines Schneesterns, dessen Durchmesser weniger als 1 bis etwa 2 mm beträgt, zu entdecken. Schon gewusst? Neuschnee enthält bis zu 95% Luft und wirkt als Isolierschicht, die den Boden vor kalter Luft schützt. die Winterseite des Nußhardts Raureif selbst herstellen In ein mit Eiswürfeln gefülltes Glas gibt man einige Teelöffel Salz und rührt das Ganze um. Wenn man nun die Hand darüber hält bildet sich an der Außenseite des Glases langsam Raureif. Eiskristall Anti - Grippe Punsch Zutaten : ½ Liter schwarzer Tee, 200 ml Grapefruitsaft, 4 EL Zucker, 4 Orangen, 2 TL Sternanis Zubereitung : Die Orangen in Scheiben schnei den und alles miteinander erwärmen und heiß servieren. Die Orangenscheiben mit ins Glas geben! Dieses Rezept schmeckt auch mit Grünem Tee! Wanderung auf dem Kalvarienberg Startpunkt der Wanderung ist am Parkplatz in der Nähe vom Marienweg im Ortsteil Neubau. Hier zweigt links ein Feldweg ab, auf dem man, von verschiedensten Gehölzen begleitet, über den Kalvarienberg wandert. Unterwegs trifft man auf den Rundweg (2), dem man hinunter nach Fichtelberg folgt. In Fichtelberg dann kann man auf der Heinrich-Lindner-Straße zurück nach Neubau gelangen. Die Wanderung erstreckt sich über 2,5 km. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Das Innenleben einer Knospe Im Inneren der Knospen sind bereits im Herbst im winzigen Maßstab alle für das kommende Jahr notwendigen Blätter und Blütenstände vorgebildet und kunstvoll zusammengefaltet. Rindenabdruck-Rätsel Nicht nur mit Knospen kann man Bäume ohne ihr Laub bestimmen, auch die Rinde eines jeden Baumes ist anders gestaltet. Mit einem Blatt Papier, das auf den Stamm gelegt wird, reibt man mit einem Bleistift solange über die Rinde, bis sich ein Muster zeigt. Danach zeichnet man am besten die Konturen noch einmal nach und vertauscht die Zeichnungen. Welche Rinde gehört zu welchem Baum? Knospen, Beschützer einer neuen Generation. Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: D. Kasper, D. Krauß, F. Meier Zeichnungen: D. Krauß Karte: D. Krauß Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union, aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. FEBRUAR Stieleiche Bergahorn Bei der Stieleiche sitzen am Zweigende mehrere gelbbraune dicke und kegelförmige Knospen, deren Knospenschuppen kurz und weiß behaart sind. Besonders hervorstechend sind beim Bergahorn die spitz und eiförmigen gelb-grün leuchtenden Knospen. Diese besitzen einen braunschwarzen Rand, der mit einem Saum von feinen Wimpern ausgestattet ist. Sandbirke Die braunroten Zweige der Birke besitzen braune, schmale, eiförmige sowie vorn zugespitzte Knospen. Zu dieser Zeit sind die länglichen männlichen Blütenstände zu sehen. Kann man Baumknospen auch am Geschmack erkennen? Nicht nur, dass jeder Baum eine unverkennbare Knospe hat, auch der Geschmack von Knospen ist bei jedem Baum anders. Der Weißdorn zum Beispiel hat einen frischen Geschmack, die Knospen der Vogelbeere schmecken nach Marzipan und die der Eiche sind bitter. Vogelbeere Gemeine Esche Bei der Vogelbeere fallen die dunkelbraunen, dicht behaarten Knospenschuppen auf, die auf den spitzund eiförmigen Knospen sitzen. Die Seitenknospen sind zudem leicht gekrümmt und dem Zweig mit der Spitze zugewandt. Charakteristisch für die Esche sind die breiten pyramidenähnlichen Knospen, die auffällig kohlig mattschwarz und braun berandet sind. Unterhalb der Knospe fallen kleine wappenähnliche Blattspuren in Hufeisenform auf. Rosskastanie Bei der Rosskastanie fallen besonders die großen, breiten und olivbraunen Knospen auf, die glänzend und klebrig sind. Die Knospenschuppen haben einen gelbbraunen kahlen Saum. Die Blattnarben sind groß und auffällig. Rotbuche Auffällig sind die gelblichbraunen, langen, schmalen und stechenden End- und Seitenknospen an braunen Zweigen. Bei den Knospenschuppen ist eine feine Behaarung zu finden. Zitterpappel Die Espe, wie sie auch genannt wird, hat braune, kahle und leicht klebrige Knospen. Die Knospenspitzen liegen am Zweig an. Der März zeigt erste Farbtupfer Wanderung zur Waldenfels Warte Südlich von Arzberg ist der Ausgangspunkt der Wanderung vom Parkplatz an der Abzweigung nach Seedorf. Hier startet die Rundwanderung “Diebsteig”, die vorbei an der rosa blühenden Schneeheide hinauf zur Waldenfelswarte auf den Kohlberg führt. Benannt ist die Warte nach der Familie von Waldenfels, die den Grund zur Verfügung stellte. Die Länge der Wanderung beträgt ca. 3 km. Neben der Schneeheide erblühen noch andere Pflanzen zu neuem Leben. Die Weidenkätzchen der Salweide und die Kätzchen der Hasel bieten Insekten die erste Nahrungsquelle nach dem langen und kargen Winter. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Hasel-Kätzchen Blüten der Weide Auf feuchten bis wechselfeuchten Wegrändern, Böschungen und Äckern ist der Huflattich mit seinem auffälligen gelben Blütenkopf zu entdecken. Huflattich Blinde Baumbegegnung Bäume blind ertasten und sehend wieder erkennen. Für eine blinde Baumbegegnung werden Zweiergruppen gebildet. Einer bekommt eine Augenbinde um und wird vom Partner auf Umwegen zu einer auffälligen Baumgestalt geführt. Diese muss er nun über Tasten und Riechen kennen lernen. Auf Umwegen wird der Blinde wieder zurück zum Ausgangspunkt geführt und die Augenbinde abgenommen. Welcher Baum ist nun "seiner"? Im Anschluss wechseln die Partner. Die Schneeheide, ein geschütztes Eiszeitrelikt. Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: G. Frohmader-Heubeck, M. Gorny, D. Krauß, Zeichnung: E. Walter Karte: D. Krauß Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. MÄRZ Der Lebensraum Im Fichtelgebirge wächst die Schneeheide unter licht wachsenden "Selber" Höhenkiefern auf bodensauren, sandigen und humusarmen Böden. Schneeheide - Erica carnea Die zur Familie der Heidekrautgewächse gehörende Pflanze ist ein Zwergstrauch, deren Äste mehr oder weniger kriechend niederliegen. Die aufsteigenden Ästchen können 25 bis 30 cm lang werden. Blüherlebnis Schneeheide-Kiefernwald In ihrem Lebensraum kommen auch Fichte, Hängebirke und Vogelbeere, sowie Stieleiche, seltener Faulbaum und Zitterpappel vor. Daneben findet man Zwergsträucher, wie Schwarzbeere, Preiselbeere und vereinzelt Besenheide. In Oberfranken ist die Schneeheide durch Einwachsen von Fichtenanflug (aus angrenzenden Fichtenforsten) gefährdet. Auch durch gezielte Umwandlung der Wälder in naturnähere Laubwaldbestände mit Buchen und Eichen sind die Schneeheidebestände bedroht. Sie vertragen keine zu hohe Beschattung. Ein Weiterbestehen der Schneeheide kann durch Förderung heimischer Kiefernrassen, Unterlassung von Düngung und Einbringung anderer Baumarten gesichert werden. Zudem sind Durchforstungen und Entfernung von Fichtenanflug notwendig. Zwischen März und Mai zeigt sie ihre traubig angeordneten, rosafarbenen, krugförmigen Blüten. Schneeheide-Kiefernwälder sind nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz (Art. 13d BayNatSchG) Wälder trockenwarmer Standorte. Diese sind vor Zerstörung oder Beeinträchtigungen gesetzlich geschützt. Verbreitung Schneeheide-Kiefernwälder kommen außerhalb der Alpen nur sehr selten vor. Die Euregio Egrensis weist zusammen mit dem Erzgebirge die nordöstlichsten Fundstellen der Schneeheide auf. Ihren Verbreitungsschwerpunkt im Naturpark Schneeheide haben SchneeheideKiefernwälder südlich und südöstlich von Selb und Arzberg. Dazu tragen die relativ niedrigen Niederschläge (ca. 600 mm) in diesem Raum bei. Gefährdung und Schutz Waldmobilé basteln immergrüne nadelförmige Blätter der Schneeheide Die immergrünen nadelförmigen und spitzen Blätter sind in dichten, vierzähligen Quirlen an jedem Knoten des verholzten Stängels angeordnet. Auf einer Wanderung durch den Wald findet man viele interessante Naturmaterialien, die sich zu einem Mobilé verarbeiten lassen. Dafür benötigt man Schnur, Stöckchen, Zapfen, Federn, Gräser, etc..Die verschiedenen Materialien werden an den Fäden befestigt und an die beiden Enden der Stöckchen gehängt. Diese Stöckchen müssen nun in der Mitte mit Fäden aneinander gebunden und wie bei einer Waage tariert werden. Der April Im April erblüht die Frühjahrslandschaft in bunten Farben. So erstrahlen die weißen Blütenblätter der Schlehe in Gebüschen und Hecken, das Bittere Schaumkraut (Cardamine amara) erblüht zwar etwas Schlehenblüten später, doch sind seine schmackhaften Blätter bereits im satten Grün in feuchten Quellfluren des Fichtelgebirges zu sehen. Die Kätzchen der Ohrweide sind in Hundsveilchen Sümpfen zu entdecken und das erste farbige Blühereignis auf den Borstgrasrasen ist das lila leuchtende Hundsveilchen. Wanderung um Nagel Vom Ausgangspunkt am Parkplatz am See geht es in Richtung Kirche am Nageler See entlang. An der Hauptstraße beginnt der Rundweg (2). Vorbei an Wiesen, übersät mit Buschwindröschen, erreicht man dann Lochbühl. Von hier aus nimmt man am besten den Rundweg (4), um zurück nach Nagel zu gelangen. Als Erweiterung der Wanderung ist eine Umrundung des Nagler Sees am östlichen Ufer entlang empfehlenswert. Die Wanderung ist ca. 5 km lang. Vogelbeer-Pfeiferl Aus den Zweigen der Vogelbeere lassen sich zwischen April und Juli Pfeifen schnitzen. Dazu braucht man einen 20 cm langen, daumendicken Ebereschenzweig und ein scharfes Messer. Herstellung: Bis aufs Holz den Vogelbeerzweig im letzten unteren Drittel einschneiden. Das Mundstück abschrägen und den Luftspalt schnitzen. Die Rinde unter gleichmäßigem Klopfen und Drehen vorsichtig vom Holzkern abziehen. Danach vom Kernholz das Stück bis zur Luftöffnung abschneiden. Das Mundstück an der gegenüberliegenden Seite abflachen und als Block in die Pfeife drücken. Schiebt man nun das übrige Kernholz wieder ein Stück in die Pfeife, kann sie getestet werden. Je weiter man das untere Teil hinein schiebt, desto höher ist der Ton. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Das Buschwindröschen, ein Frühjahrsbote mit Strategie. Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: G. Frohmader-Heubeck, D. Kasper, D. Krauß, Naturpark Fichtelgebirge e.V. Zeichnung: E. Walter Karte: D. Krauß Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. APRIL Der Lebensraum An den Standort stellt das Buschwindröschen wenige Ansprüche. Es ist in lichten krautreichen Laub- und Mischwäldern, Gebüschen, bergigen Magerrasen und schattigen Wiesen auf frischen, nährstoffreichen, Buschwindröschen - Wiese bei Nagel humösen und lockeren Böden anzutreffen. Sie ist charakteristisch für die reicheren Laubwälder und Gebüsche mit Eiche und Buche und kommt außerdem zusammen mit Pfeifengras und Glatthafer vor. Gebackene Kartoffeln mit Schaumkraut-Sauce Zutaten: eine handvoll Bitteres Schaumkraut, 1 kg Kartoffeln, 200 g Schmand, 200 g Sahne, Salz, Zitrone Zubereitung: Kartoffeln halbieren und mit der Schnittfläche auf ein mit Olivenöl bestrichenes Backblech legen, Kartoffeln mit Olivenöl bestreichen und salzen, das Blech in den vorgewärmten Ofen bei 200°C ca. 30 bis 45 min. backen lassen; Kräuter grob schneiden und in etwas Schmand pürieren; restlichen Schmand untermischen; die Sahne steif schlagen und ebenfalls unterheben; mit Salz, Zitrone und eventuell Zucker abschmecken. Buschwindröschen - Anemone nemorosa Das Hahnenfußgewächs besitzt sechs bis acht schmal-ovale, weiße Blütenblätter. Der Blütenstiel entspringt einzeln einem Quirl aus drei gestielten, handförmigen drei- bis fünfteiligen Hochblättern. Die Blätter sind nur vom Vorfrühling bis zum Frühsommer grün, dann werden sie meist eingezogen. Bei Regen und über Nacht sind die Blütenblätter geschlossen und nach unten geneigt. Die Anemone ist ein Geophyt, das heißt, ihre Überwinterungsknospen (verdickte, unterirdische Organe) befinden sich unter der Erdoberfläche und dienen als Nährstoffspeicher, aus denen sie rasch und frühzeitig im Jahr austreiben können. Buschwindröschen Den Herzschlag der Bäume hören Dass ein Baum ein lebendiges Wesen ist, lässt sich besonders im zeitigen Frühjahr gut nachvollziehen. Er isst, atmet, ruht und wird vom Saft des Lebens, in Form eines Herzschlages, durchströmt. Für den “Hörtest” sucht man sich am besten einen Baum, dessen Stamm mindestens vier Handspannen misst und eine dünne Rinde hat (z.B. Birke). Wenn man nun das Ohr ganz fest an den Stamm legt und die Augen schließt (darauf achten, dass es in der Umgebung still ist), erlebt man die faszinierendsten mal lauten oder leisen Töne und Rhythmen im Inneren des Baumes. Tipp: mit einem Stethoskop kann man die Baumsäfte noch besser erfahren. Das Waldröschen, wie es auch noch genannt wird, ist keine Arznei- oder Gewürzpflanze. Sie enthält Gifte, die bei Genuss der Blätter und Früchte eine Reizung der Verdauungsorgane und Nieren hervorrufen können. Krämpfe, Erbrechen und Durchfälle können die Folge sein. der Laubwald im Frühjahr Der Wonnemonat Mit dem Mai beginnt das eigentliche Blüh-Ensemble des Jahres. In den Fettwiesen blüht in einem beeindruckenden Gelb der Löwenzahn. Im Wald zeigt sich zart und unscheinbar die Schwarzbeere. Ganz in Weißdornblüte Weiß erleuchten die Vogelbeerund Weißdornblüten in Hecken und Gebüschen. Auf den Nasswiesen erstrahlen die gelben Blüten der SumpfdotterbluLöwenzahnwiese me. Radwanderung zwischen Mehlmeisel - Fichtelberg - Nagel Ausgangspunkt der Radtour ist in Mehlmeisel im Ortsteil Unterlind am Parkplatz Hammerkircherl. Auf dem Fichtelnaab-Radweg geht es in Richtung Fichtelberg vorbei an Feuchtwiesen mit Wiesen-Schaumkraut und trockeneren Bereichen mit Bärwurz-Beständen. Weiterradelnd trifft man auf den Euregio Egrensis-Radweg nach Lochbühl, hier fährt man auf einer Nebenstraße nach Ölbühl, weiter nach Oberölbühl, von dort gelangt man zum Fichtelnaab-Radweg, der zurück nach Unterlind führt. Die Radstrecke ist ca. 15 km lang. Die Geheimnisse des Wiesenlabyrinths Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Bärwurz kontra Wiesen-Schaumkraut, Ab Mitte Mai (bis ca. August) entsteht auf dem Gelände der Naturpark-Informationsstelle Grassemann ein Wiesenlabyrinth, in dem es viele Pflanzen zu erkunden und den Orientierungssinn zu schärfen gilt. magere Bergwiese und gedüngte Frischwiese. Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Häufig finden sich an den Stängeln des WiesenSchaumkrauts kleine Schaumnester. In diesen Nestern leben die Larven der Schaumzikade (deshalb Wiesenschaumkraut), die aus den Stängeln der Pflanzen Saft saugen. Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: G. Frohmader-Heubeck, Hollering, F. Meier Zeichnungen: E. Walter Karte: D. Krauß Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. M AI Bedeutung und Gefährdung des Lebensraumes der Bärwurz Der Lebensraum der Bärwurz, die Borstgrasrasen, beherbergen im Fichtelgebirge seltene und geschützte Pflanzen wie Arnika, Läusekraut und Kreuzblümchen. Sie sind durch natürliBärwurzwiese che Wiederbewaldung nach Aufgabe der Nutzung, Aufforstungen und Umwandlung in stark gedüngtes Grünland gefährdet. Kräuterquark aus Wiesenkräutern Zutaten: eine Hand voll mit verschiedenen Kräutern wie Giersch, Maitrieb von der Fichte, Sauerampfer, Sauerklee u.a., 250g Quark, 100ml Sahne, 125g Joghurt, ½ Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, Salz, Honig, Milch Zubereitung: Samenstände der Bärwurz Blätter waschen und gut abtropfen lassen, klein schneiden und anschließend zusammen mit gehackter Zwiebel und Knoblauch in Joghurt pürieren; Kräuterjoghurt in Quark verquirlen und mit Zitrone, Salz und Honig abschmecken; nach Bedarf den Quark mit etwas Milch verdünnen, damit er geschmeidiger wird; zum Schluss Sahne steif schlagen und unterheben. Bärwurz - Meum athamanticum Wiesen-Schaumkraut Cardamine pratensis Der Kreuzblütler hat weiß bis blasslila, traubig angeordnete Blütenblätter, welche sich zwischen April und Juni entfalten. Das Doldenblütengewächs, dessen Blüten weiß und würzig riechen, blüht zwischen Ende Mai und Juni. Die Blätter sind doppelt bis mehrfach gefiedert und enden in haarfeinen Zipfeln, die Stängel sind kahl. Der Lebensraum der Bärwurz Die Bärwurz wächst auf frischen bis mäßig trockenen, kalk- und nährstoffarmen, leicht sauren Lehmböden bergiger Frischwiesen und Magerrasen (ab 700 m). Sie ist charakteristisch für Borstgrasrasen auf trockenen Standorten. Begleitet wird sie meist von Harzer Labkraut, Arnika, Gemeinem Kreuzblümchen, Blutwurz, in extensiv genutzten Wirtschaftswiesen von Borstgras und Rot-Schwingel. Bitte immer daran denken: nur so viele Pflanzen mitnehmen, wie man wirklich braucht, keine geschützten Pflanzen ausreißen, nach Möglichkeit auch nur Teile der Pflanzen pflücken (Samenstände stehen lassen), damit ihr Überleben gesichert ist! Um den runden Stängel liegen rosettig, unpaarig, gefiederte Grundblätter mit 2 - 7 Teilblattpaaren und einem größeren Endblatt. Suppe von WiesenSchaumkraut Zutaten: 100g junge WiesenSchaumkraut-Blätter, 200g Kartoffeln, 20g Butter, ½l Wasser, 1 Prise Meersalz Zubereitung: Blätter kleinschneiden; Kartoffeln schälen und fein würfeln; Schaumkraut in einem Topf mit geschmolzener Butter andünsten; Kartoffeln und Wasser zugeben und 15 Minuten kochen lassen; mit Salz abschmecken. Der Lebensraum Das Wiesen-Schaumkraut liebt gut durchfeuchtete, gedüngte lehmige Böden in frischen Wiesen und Weiden in der Nähe von Fließgewässern. Begleitet wird es häufig von Löwenzahn, Pfeifengras und Glatthafer. Der Sonnenwendmonat setzt Farbakzente Der Juni ist ein blüten- und farbenreicher Monat. Auf den Magerwiesen blüht die Arnika, in den Wäldern entfaltet das Wahrzeichen des Fichtelgebirges, der Siebenstern, seine sieben Blütenblätter. Spaziergang durch den Bischofsgrüner Natur-Kurpark Ein Spaziergang durch blühende Margeritenwiesen lohnt sich im Juni im Natur-Kurpark in Bischofsgrün. Nehmen Sie sich Zeit durch den gesamten Park zu spazieren und erkunden Sie die spirituelle Seele am “Ort der Kraft”, sowie das natürliche Wesen des Parks mit all den wertvollen Pflanzen. Die Margeriten wachsen vermehrt im unteren Teil der Anlage. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Himmelsleiter In der Egeraue erklimmt die Siebenstern Himmelsleiter die nasse Wiesenlandschaft, am Ackerrand blitzt das Blau der Kornblume auf und wer ganz genau hinschaut, entdeckt das Buchsblättrige Kreuzblümchen auf Wiesenknöterich dem Haidberg. Rosa erstrahlt das "Zahnbürschtel" von feuchten Wiesen und in den Mooren zeigen sich die weißen Samenstände der Wollgräser. Die Orakelblume Ein beliebter Zeitvertreib, verbunden mit mystischem Glauben, ist das Auszupfen der Zungenblüten von Margeriten, um nach Liebe, Zukunft oder dem Beruf zu fragen. Jungen fragen die Orakelblume nach ihrem zukünftigen Beruf: "Edelmann, Bettelmann, Bur", die Mädchen: "heiraten, ledig bleiben, Klosterfrau" und die Alten nach ihrer ewigen Seligkeit "Himmel, Hölle, Fegefeuer". Der wohl bekannteste Spruch bei Liebenden, um Antwort auf gegenseitige Zuneigung zu erfahren, ist gewiss: "Er liebt mich liebt mich nicht". Die Margerite, verwurzelt mit dem Brauch des Brunnenfestes wächst sie auf mageren Wiesen. Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: M. Fichtner, D. Krauß, F. Meier, Schelter, Naturpark Fichtelgebirge e.V. Zeichnungen: D. Krauß Karte: D. Krauß Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. JUNI Der Lebensraum Die WiesenMargerite stellt keine sehr hohen Ansprüche an ihren Standort. Man findet sie häufig auf mageren Wiesen und Weiden, an Wegrändern und Böschungen. Wiesen-Margerite mit Rotklee Häufig steht sie auf gut besonnten Wiesen zusammen mit Glatthafer, Wiesenglockenblume und Rotklee. Wucherblume wird sie auch genannt, weil sie sich durch Wurzelstockteilung (durch Mahd hervorgerufen) teppichartig verbreiten kann. Blumenstraußsalat Zutaten: 2 Hand voll Blüten des Junis von: Gänseblümchen, Rotklee, Löwenzahn, Taubnessel, Margeriten, Weidenröschen, Spitzwegerichknospen, Kapuzinerkresse, 1 Hand voll Purpur Fetthenne oder 1 Eisbergsalat, 1 Apfel, 2 EL Distelöl, 1 EL Obstessig, 2 EL Apfelsaft, Salz Zubereitung: Fette Henne oder Eisbergsalat waschen und abtropfen lassen; Apfel in kleine Würfel schneiden und den Eisbergsalat zerpflücken; Blüten des Löwenzahns aus dem grünen Körbchen zupfen; Blätter mit Blüten und Apfelstückchen vermischen; Marinade aus Öl, Essig, Apfelsaft bereiten und mit Salz abschmecken; alles vorsichtig miteinander vermengen und mit Blüten bestreuen. Margerite Leucanthemum vulgare Die Stängelblätter sind schmal eiförmig bis linear und grob gezähnt. Der Korbblütler, der eine Höhe von 20 bis 70 cm erreicht, überwintert im grünen Zustand mit kurzen unterirdischen Ausläufern. Von Juni bis in den frühen Herbst hinein blüht die Wucherblume zahlreich. Das Brunnenfest Jedes Jahr am Samstag vor Johanni, dem 24. Juni, werden in Wunsiedel die Brunnen der Stadt blütenreich geschmückt. Für den Blumenschmuck werden hauptsächlich Margeriten, Großer Wiesenknopf, Wiesenknöterich, Klee, Ginster und Lupinen verarbeitet. In mühevoller Arbeit entstehen aus Tausenden Blüten und Pflanzen Motive und Ornamente, die oft Themen aus der Hei- Wunsiedler Bürger mat- und Stadtgeschich- beim Schmücken ihrer Brunnen te darstellen. Andernorts wird sie auch Gewöhnliche Wucherblume, Margaretenblume oder Orakelblume genannt. mit Margeriten geschmückter Brunnen Das endständige Blütenköpfchen der Margerite besteht aus ca. 20 weißen Zungenblüten, welche die gelben Röhrenblüten umschließen. Für den Ursprung des Brunnenfestes gibt es eine mündliche Überlieferung. Danach wird von einem heißen Sommer berichtet, in dem sämtliche Röhrbrunnen der Stadt versiegten und an Johanni wieder zu laufen begannen. Dankbar, dass das Wasser aus den Quellen wieder sprudelte, schmückten die Einwohner Wunsiedels fortan jedes Jahr zum Johannistag die Brunnen mit Blumen. Der blütenreiche Juli Wanderung im Wellerthal Der Juli verzaubert die Landschaft des Fichtelgebirges in ein üppiges Blütenmeer. Auf mageren Standorten entfalten nun Rundblättrige Glockenblume, Buschnelke und Echtes Johanniskraut ihre gesamte Blütenpracht. Auch der Schwarze Holunder und die Ackerwitwenblume sind vielerorts zu sehen. Das dunkelrot leuchtende Wald-WeidenWeidenröschen röschen, die Verschiedenblättrige Kratzdistel und immer häufiger auch das eingeschleppte Indische Springkraut sind am Ufersaum zu finden. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz im Wellerthal. Von hier aus kann man links entlang der Eger (Europäischer Fernwanderweg) an mädesüßreichen Ufersäumen bis nach Leupoldshammer wandern. Von dort gelangt man am rechten Ufer (Egerwanderweg) zurück. Die Länge der Wanderung beträgt ca. 5 km. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Johanniskraut Buschnelke Das Mädesüß, weiße Blütentrauben verwandeln Flussufer in duftende Potpourris. Duftkräutersäckchen Zur Herstellung braucht man: Stoffreste, runde Schablone (ca. 18cm Durchmesser), Stift, Schere, Schnur, Duftkräuter (z.B. Rosenknospen, Honigklee, Mädesüß, Lavendel,...). Mit der Schablone Kreise auf die Stoffreste zeichnen und diese ausschneiden. Eine Duftkräutermischung auswählen, in die Mitte des Kreises legen und mit der Schnur zubinden. Sie eignen sich gut für Wäscheschränke und Schlafräume. Dem Duft von Mädesüß schreibt man eine lebensverlängernde, aufbauende und belebende Wirkung zu. Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: Herhaus, D. Kasper, D. Krauß, Zeichnung: D. Krauß Karte: D. Krauß Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. JULI Der Lebensraum Mädesüß - Filipendula ulmaria Auf Feuchtwiesen mit nährstoffreichen, gehölzfreien Uferrändern an langsam fließenden Bächen oder Wiesengräben findet man das Mädesüß zahlreich. Seltener wächst sie zusammen mit Hochstauden, wie Gilbweiderich, Weidenröschen und Sumpf-Storchschnabel. Verwendung Ob als Sirup für Erfrischungsgetränke, in Fruchtsalaten, in Wasser mit Zitronenscheiben über Nacht gezogen oder in Honig in der Sonne konserviert, die Blüten eignen sich hervorragend, um ein ungewöhnlich herrliches Geschmackserlebnis zu genießen. Wegen ihres vanilleähnlichen Duftes wurden sie als Raumdeodorant und zum Aromatisieren von Wäsche genutzt. Aus den Knospen gepresstes Öl diente zudem als Rohstoff für Parfüm. Bis zu seiner künstlichen Herstellung lieferte Mädesüß den Rohstoff für Aspirin. Mädesüßflur im Wellerthal Bedeutung von Mädesüßfluren Für den Naturschutz sind Mädesüßgesellschaften wertvoll, da sie Übergangsflächen zu stark genutzten Agrarlandschaften als Pufferzonen darstellen. Außerdem sind sie für Insekten und Schmetterlinge wichtige Nahrungsquellen. Für die Raupen des Mädesüß-Perlmuttfalters ist Mädesüß-Perlmuttfalter das Mädesüß die einzige Nahrungspflanze. Er kommt daher nur an größeren Mädesüßbeständen vor. Mädesüßblüten - Sirup Die zahlreichen, in ästigen Trugdolden sitzenden weißen, stark duftenden Blüten zeigen sich zwischen Juni und August. spiralförmiger Samen des Mädesüß An einem kantigen kahlen Stängel sitzen einfach unpaarig gefiederte Blätter. Dabei ist das Endfiederblatt größer als die anderen Teilblätter. Dazwischen sitzen weitere kleinere Blättchen. Das Mädesüß, zur Familie der Rosengewächse gehörend, kann sich zu einer bis zu 2 m groß werdenden Hochstaude entwickeln. Zutaten: 1 Messzylinder mit Blüten, 375ml Wasser, 670g Honig oder Rohrzucker Zubereitung: die Hälfte der Blüten mit Wasser aufkochen, durch ein Sieb geben und kräftig ausdrücken; restliche Blüten im Sud kochen, abgießen und ausdrücken; den Sud auf 375 ml Wasser auffüllen; in dem noch heißen Sud Honig oder Rohrzucker auflösen und in Flaschen mit Korkverschluss füllen und kühl aufbewahren; der Sirup eignet sich zum Süßen von Tee oder mit Mineralwasser verdünnt als Erfrischungsgetränk. Der fruchtig bunte August Wanderung zum Ochsenkopf Im August zeigt sich auf lichten Stellen des Waldes und auf Magerrasen die Besenheide. Der Bunte Eisenhut erstrahlt im Egertal. An den Wegrändern zeigt sich eine alte Heilpflanze, die Schafgarbe, und auf Moorwiesen und Magerrasen entdeckt man den Teufelsabbiss. Eine abwechslungsreiche Wanderung vorbei an schwarzbeerreichen Beständen empfiehlt sich vom Parkplatz der Naturpark-Infostelle Grassemann zu starten. Dabei geht es auf dem Mittelweg hinauf zum Ochsenkopf. Um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen, besteht die Möglichkeit, vom Ochsenkopf aus auf dem weiß-blau gekennzeichneten Wanderweg nach Fleckl zu laufen und von dort aus dann nach Grassemann. Die Länge der Wanderung beträgt ca. 9 km. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Bunter Eisenhut Besenheide Auch die Verwandten der Schwarzbeere, die Preiselbeere und die Rauschbeere, haben nun ihre volle Fruchtreife erreicht. Der Geruch des Waldes Preiselbeere Auf einer Wanderung durch die Welt des Waldes kann man viele unterschiedliche Materialien sammeln, die dem Wald seinen typischen Geruch verleihen. Materialien wie: Baumrinden mit Harz, Blätter, Fichtennadeln, Zapfen etc. zerkleinert man und bewahrt sie verschlossen in Dosen auf. Nun ist der Geruchssinn gefragt. Wie riecht der Wald? Die Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Schwarzbeere, Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: G. Frohmader-Heubeck, W. Hollering, D. Krauß, H. Spath Zeichnung: E. Walter Karte: D. Krauß köstlich für die Einen, überlebenswichtig für die Anderen. Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. AUGUST Schwarzbeere - Vaccinium myrtillis Von Juli bis August bieten die, mit einer Reifschicht überzogenen, blauschwarzen fleischigen Beeren Mensch und Tier ein wohlschmeckendes Wildobst. Die Stängel sind kantig und sehr verästelt, die hellgrünen, eiförmigen und derben Blätter sind kurz gestielt und am Blattrand fein gezähnt. Der Lebensraum Die Schwarzbeere gedeiht am besten in lichten, artenarmen Nadelwäldern auf frischen, nährstoffarmen, lockeren, saueren, oft sandigen und steinigen Lehmböden. Sie ist auch in Moor- und Bergheiden zu finden. Für viele Familien im Fichtelgebirge war während der Schwarzbeerzeit das Sammeln der Wildfrüchte früher eine wichtige Einnahmequelle. Vor allem Frauen und Kinder pflückten für zwölf bis später zwanzig Pfennig pro Pfund. Da das Beerensammeln einzeln mit der Hand sehr mühsam und zeitaufwändig war, behalf Schwarzbeerkraut man sich, wenn es sehr viele Beeren gab, mittels eines Beeren-Kammes. Durch den Einsatz des Kammes erleiden die Sträucher Schaden und sind deshalb zur professionellen Ernte verboten. Schwarzbeerbestände auf der Platte Bedeutung der Schwarzbeere für das Auerwild Eine bedeutende Rolle spielen reiche Schwarzbeerbestände im Fichtelgebirge für das geschützte und vom Aussterben bedrohte Auerhuhn. Die Blüten, Knospen, Beeren und Stängel werden vom Auerhuhn geäst und halten für die Küken üppige Insektennahrung bereit. Als Schutz vor Wind und Wetter sowie Feinden sucht vor allem die Henne und ihr Nachwuchs die üppigen Beerensträucher zur Deckung auf. Bestände mit spärlicher Bodenvegetation werden gemieden. Daher ist es wichtig, lichte Waldstrukturen zu Auerhahn erhalten und zu schaffen, um große Schwarzbeerbestände zu fördern und so dem Auerhuhn seinen Lebensraum zu erhalten. Die Fichtelgebirgler und die Schwarzbeeren SchwarzbeerEierkuchen Zwischen Mai und Juni blühen die bis zu 50 cm großen Schwarzbeersträucher. Ihre Blüten sind glockig, grün und leicht rot überlaufen. Die Verbreitung der Schwarzbeere geschieht vor allem über Vögel und durch unterirdische Ausläufer. Zutaten: 100 g Mehl, 1 Ei, ¼ l Milch, 10 g Puderzucker, 1 Prise Salz, 500 g Heidelbeeren, Zucker, Öl Zubereitung: den Eierkuchenteig wie gewohnt zubereiten; in einer mit Öl erhitzten Pfanne den Teig etwa 3 mm dick eingießen und sofort mit Heidelbeeren großzügig bestreuen; solange auf niedriger Stufe backen lassen, bis die Masse oberseits fest wird; mit Zucker bestreuen. Schwarzbeerblüte Radwanderung zwischen Weißenstadt Kirchenlamitz - Röslau Der Altweibersommer Der September bringt noch einmal die letzten Pflanzen zum Erblühen und die Früchte des Sommers zur Erntereife. Rainfarn Die Rundblättrige Glockenblume erscheint zum zweiten Mal nach der Mahd auf Magerwiesen. Der Rainfarn leuchtet gelb am Wegesrand und der Teufelsabbiss blau auf Magerrasen. Teufelsabbiss Ausgangspunkt ist der nördliche Parkplatz am Campingplatz Weißenstädter See. Auf dem Uferradweg geht es zur Infoscheune des Naturparks, von dort aus fährt man auf den Radweg “WUN 1” nach Kirchenlamitz. Der Weg verläuft auf einer ehemaligen Bahnstrecke und wird von vielen Vogelbeerbäumen gesäumt. In Kirchenlamitz angekommen folgt man nun der Beschilderung “WUN 5” nach Raumetengrün und wechselt noch einmal bei Marktleuthen auf den “WUN 15”. Auf diesem Radweg gelangt man nach Neumühle, Röslau und Grub zurück nach Weißenstadt. Die Radlroute ist ca. 30 km lang. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Rundblättrige Glockenblume Geräuschememory Für ein Geräuschememory braucht man: leere Filmdosen, kleine Naturgegenstände (Steine, Samen, feste Früchte,...). Die Naturmaterialien (möglichst trocken) in die Filmdosen füllen, dabei immer 2 Dosen mit den gleichen Materialien und Mengen versehen. Dosen verschließen und wahllos in einer Reihe aufstellen. Nun werden jeweils 2 Dosen geschüttelt. Welche Dosen gehören zusammen? Ist es zu schwierig den gleichen Klang heraus zu hören, kann man auch anhand des Dosengewichtes sowie durch den Duft der Materialien die Paare erraten. Die Vogelbeere, eine an Bedeutung zunehmende Waldbaumart, deren Beeren nicht nur Vögel schätzen. Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: M.Gorny, D.Krauß, Schneider Zeichnung: E. Walter; Karte: D. Krauß Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. SEPTEMBER Der Lebensraum Die Vogelbeere wächst auf nährstoffarmen, bodensauren Standorten, auf Hochmooren und auch auf Kalkböden. Sie gedeiht am besten auf feuchten Böden im Gebirge, meidet aber Staunässe und zieht lockere, gut durchlüftete Böden vor. Durch ihre relative Anspruchslosigkeit an den Boden ist sie eine der ersten Baumarten (Pionier), die sich auf kahlen Flächen und lichten Standorten ansiedelt. Vogelbeeren auf dem Nußhardt Bedeutung der Vogelbeere Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und Widerstandsfähigkeit erhält sie in letzter Zeit höhere Wertschätzung innerhalb des Waldverjüngungsprogrammes. Sie ist bisher die einzige Baumart, die allen Immissionsbelastungen im Erzgebirge und Fichtelgebirge standhält. Für viele Vogelarten, Nagetiere, Schalenwild und Rot-, Reh- und Schwarzwild stellt sie eine wichtige Nahrungsquelle dar. Vogelbeere - Sorbus aucuparia Verwendung Der Vogelbeerbaum gehört zur Familie der Rosengewächse. Die Blätter sind zwischen 10 und 20 cm groß, gefiedert, oberseits sattgrün und kahl, unterseits graugrün und zumindest in der Jugend behaart. In der Küche findet die rote Beere vielseitig Verwendung. So kann man sie zu Kompott, Gelee oder Marmelade verarbeiten. Auch lässt sich aus der Vogelbeere Schnaps brennen, Wein gären und Essig bereiten. Ein wichtiger Bestandteil vom Magenbitter Sechsämtertropfen sind die Vogelbeeren. Jährlich wurden die Menschen im Landkreis Wunsiedel von 1974 bis 1996 beauftragt zwischen 10 und 20 Tonnen der Beeren zu sammeln. Pro Zentner erhielt man dafür etwa 25 Mark. Die weiß-gelben Blüten, in Doldenrispen ausgebildet, erblühen im Mai und Juni. Die Beeren, bei voller Reife leuchtend rot, entwickeln sich zwischen August und Oktober. Die eigentlichen Früchte der VoVogelbeerblüte gelbeere sind die Samen, diese werden von den roten Scheinfrüchten umgeben. Die Verbreitung der Samen wird von den Vögeln über deren Ausscheidungen übernommen. Die Eberesche wird zwischen 3 und maximal 25 m hoch und ihr Stamm bis zu 60 cm stark. Im Flachland erreicht sie ein Alter zwischen 60 und 80 Jahren, im Gebirge sogar bis zu 150 Jahren. Kandierte Vogelbeeren Zutaten: 1 ½ kg Vogelbeeren (bitterfrei), 1 kg Zucker, ½ l Wasser, 250 g Puderzucker Zubereitung: Zucker und Wasser zu Zuckersirup kochen; in den kochenden Sirup gewaschene Beeren geben; kurz aufkochen und einen Tag stehen lassen; Früchte heraussieben und den Sud aufkochen, vom Herd nehmen und Früchte zugeben und wieder einen Tag stehen lassen; das ganze viermal wiederholen; nach fünf Tagen Früchte herausnehmen, antrocknen und in Puderzucker wälzen; Beeren bis zum Anrichten trocken aufbewahren; vor dem Verzehr nochmals mit Puderzucker bestreuen; Sirup kann mit Wasser verdünnt getrunken werden. Spiegelwanderung Eine ganz neue Sicht in die obere Etage des Waldes eröffnet sich mit Hilfe eines Spiegels (in der Größe von ca. 10 - 15 cm). Mit der einen Hand hält man den Spiegel waagerecht vor sein Kinn und mit der anderen Hand berührt man seinen Vordermann. Langsam setzt man sich nun in Bewegung und richtet die Augen auf das bunte Treiben in den Spiegeln: Wolken schweben mystisch vorbei, Baumwipfel tanzen im Wind und die Töne des Waldes erklingen viel imposanter. Wanderung bei Goldkronach Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Friedhof in Goldkronach. Vorbei an herbstlich geschmückten Bäumen, wandert man auf dem Rundweg (3) nach Brandholz, weiter über den Südweg gelangt man nach Beerfleck und Goldberg. Von dort aus geht es wieder mit dem Rundweg (3) zurück nach Goldkronach. Die Wanderung erstreckt sich über 6 km. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Flugstunde für den Nachwuchs Die Natur hat sich einiges einfallen lassen, damit möglichst viele Pflanzensamen eine neue Heimat finden. Zu wahren Flugakrobaten gehört der Nachwuchs von Linde, Esche, Birke, Ahorn. Diese besitzen Flügel, mit denen sie vom Wind weit weggetragen werden können. Andere fallen einfach vom Baum und werden unter anderem von Tieren, wie Eichhörnchen und Eichelhäher gefunden und gefressen oder als Vorrat Buchecker vergraben. Manchmal finden die Tiere einen Teil dieser Vorräte nicht mehr. Die vergrabenen Samen treiben dann im Frühjahr aus. Auf die Wirkungskraft ihrer Farbe setzten u.a. Weißdorn, VogelbeeFrüchte der Hagebutte re, Schlehe, Hagebutte. Vor allem Vögel fressen ihre Früchte gern. Die Samen werden unverdaut, oft weit entfernt, wieder ausgeschieden und finden so neuen Schlehenfrüchte Boden zum Wachsen. Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: D. Krauß, F. Meier, Naturpark Fichtelgebirge e.V. Karte: D. Krauß Farben & Formen des Herbstes Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. OKTOBER Farben des Herbstes Wieso färben sich die Blätter bunt? Formen des Herbstes Bunte Farben bringt der Herbst auch in das von Fichten stark dominierte Fichtelgebirge. Zwischen den Nadelgehölzen scheinen rötliche Farbtupfer von Buchen hervor und auch die gelbgefärb- Blick in den Herbst vom Nußhardt ten Nadeln der Lärchen kann man jetzt in der Landschaft ausmachen. Den Spitz- und den Bergahorn, beide klassische Vertreter der Herbstfärbung, findet man schimmernd goldgelb und rot in den Dörfern und Städten der Region. Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, ist das für viele Laubgehölze ein Signal, sich von ihrem Sommerkleid zu verabschieden. Auch nach ihrer Blütezeit fallen viele Pflanzen im Herbst durch ihre bizarr anmutenden Samenstände auf. Herbstlaub als Fensterschmuck: Man braucht dazu bunte Blätter, die man zwischen 2 Wachspapierblätter legt. Mit dem Bügeleisen wird die Papierschicht fixiert; das entstandene Bild hängt man ans Fenster, so dass Licht in die Blätter fällt. Eine intensive Färbung der Blätter zeigen nun auch Schwarzbeerkraut und Schwarzbeerkraut im Herbst Vogelbeere. Solche abstrakten Künstler sind zum Beispiel: Johanniskraut, Weidenröschen, viele Doldenblütler, verschiedene Weidenröschen Farne, das Mädesüß mit seinen spiralig gedrehten Samen und einige Arten von Disteln. Spitzahorn-Blätter Doldenblütler Bevor sie aber in den Winterschlaf gehen, liefern sie alle restlichen Nährstoffe an Stamm und Äste ab, die diese als Vorrat für den anstrengenden Frühjahraustrieb einlagern. Die Aufnahme von Sonnenlicht und die damit verbundene Herstellung von Nährstoffen (Fotosynthese) wird gedrosselt, bis sie schließlich ganz zum Erliegen kommt. Dabei baut sich das Grün in den Blättern (Chlorophyll) ab und es werden die Farbstoffe sichtbar, die den Sommer über verdeckt waren. Meist sind das gelbe oder rote Farben. Je nach Mischungsverhältnis leuchtet Spitzahorn im Herbstkleid das Laub also in hellem Gelb, in kräftigem Rot oder in den verschiedensten Zwischentönen. HagebuttenFruchtaufstrich (reicht für 6 Gläser á 200 g) Zutaten: 700 g Hagebutten, ca. 500 g milden Honig, gemahlene Vanille, Zimt- und Nelkenpulver, eventuell etwas Zitronenschale Zubereitung: Hagebutten verlesen und Stiel- und Blütenreste dabei entfernen; Früchte halbieren und Kerne herausschaben; Fruchtschalen gut waschen, bis alle Samenhärchen herausgelöst sind; Schalen heiß abspülen und roh pürieren; Hagebutten abwiegen und mit der gleichen Menge Honig mischen und nach Belieben würzen; in die vorbereiteten Gläser füllen und in einem trockenen Raum dunkel lagern; der Fruchtaufstrich ist bis zu 3 Monate haltbar. Blockmeere Blockmeere sind Anhäufungen größerer Gesteinsblöcke, welche aus einem festen Gesteinsverband auswittern und über einen Hang flächenhaft verstreut sind. Im Fichtelgebirge findet man Blockmeere aus Granit vor, auf denen sich eine charakteristische Moos- und Flechtenvegetation entwickeln konnte, die selten in Mitteleuropa ist und daher als schütBlockmeer der Platte zenswert gilt. Blockmeere mit Moos- und Flechtenvegetation sind durch Trittbelastungen, die häufig auch aus Unwissenheit von Erholungssuchenden geschehen, gefährdet. Wanderung vom Fichtelseemoor zur Platte Vom Wanderparkplatz kurz vor Fichtelberg geht es vorbei am Fichtelsee zum Fichtelseemoor. Hier sind die Moorbildner, die Torfmoose zu finden. Anfangs auf dem Quellenweg wandernd und später dann auf dem mit blauem Querstrich gekennzeichneten Weg, geht es hinauf zu dem mit Landkartenflechten übersäten Blockmeer der Platte. Über den Höhenweg und den gekennzeichneten Themenweg Steinzeit sowie den mit blauem Querstrich gekennzeichneten Wanderweg gelangt man zurück zum Ausgangspunkt. Die Wanderung ist ca. 7 km lang. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Flechten & Moose, Moore Moore wirken ausgleichend auf Klima und Wasserhaushalt. Die naturnahen, nährstoffarmen Moore sind unersetzliche Lebensräume für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Resultierend aus dem starken Torfabbau gibt es im Fichtelgebirge nur noch degenerierte Reste von Hochmooren. Dennoch stellen die großen Moorgebiete (z. B. Fichtelseemoor und Zeitelmoos) für typische Arten der Hoch- und Übergangsmoore einen ausreichenden Lebensraum dar. Fichtelseemoor Zeigerpflanzen einer intakten Umwelt. Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: D. Kasper, D. Krauß, Naturpark Fichtelgebirge e.V. Karte: D. Krauß Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. NOVEMBER Moose (Bryophyta) Im Fichtelgebirge findet man Landkartenflechten auf den Felsen der Blockmeere. In den GletLandkartenflechte schervorfeldern der Alpen konnten einzelne Vegetationskörper von Landkartenflechten im Alter von 350 bis zu 1300 Jahren nachgewiesen werden. Die meisten der buschigen Rentierflechten (es gibt etwa 8 Arten) sind an karge, saure Böden gebunden, wo Rentierflechte ihnen Blütenpflanzen keine Konkurrenz machen. Der Name ist zutreffend, denn Rentiere in der arktischen Tundra fressen große Mengen dieser genügsamen Pflanzen. Bartflechte Die Arten der Gattung der Bartflechten wachsen in der Regel auf der Rinde von Bäumen und haben einen fadenförmigen Vegetationskörper. Moose (und Flechten) zählen mit zu den ältesten Landpflanzen der Erde. Moose werden in die Klassen Lebermoose, Laubmoose und Hornmoose unterteilt. Moospflanzen halten mit ihrer Filter- und Wasserspeicherfähigkeit Quellbereiche und das Wasser sauber. Mit der Lupe unterwegs Oft erst bei näherer Betrachtung von Moosen und Flechten (mit Hilfe einer Lupe) kann man die interessante Welt des Makrokosmos besser verstehen. Sporenkapseln von Moos Flechten (Lichenes) Flechten sind Lebensgemeinschaften zwischen je einer Alge und einem Pilz. Durch das enge Zusammenleben haben die Flechten eigene Merkmale entwickelt, welche weder Alge noch Pilz in Einzelkultur aufweisen. Flechten werden in Krustenflechten, Blattflechten und Strauchflechten unterschieden. Da Moose und Flechten empfindlich auf Schadstoffe reagieren, lässt ihr Fehlen oder ihr Vorhandensein auf die Menge und die Art der Stoffe schließen, die die Luft oder das Wasser belasten. Torfmoose können durch ihre großen Zellen in den Blattgeweben Wasser speichern. Die unteren Schichten der Moospolster Torfmoose sterben ab und die Polster wachsen nach oben weiter. Abgestorbene Pflanzen werden im sauren Moorwasser kaum zersetzt und deshalb zu Torf umgewandelt. Die Ansiedlung von Torfmoosen ist eine entscheidende Voraussetzung für die Bildung eines Hochmoores. Das Leuchtmoos kann bis zu 1,5 cm hoch werden und tritt meist in schattigen, feuchten, kalkfreien Höhlungen und Felsspalten auf. Im Vorkeim des Leuchtmoos Mooses sitzen linsenförmige Zellen. Diese nehmen nur einen Teil der Lichtstrahlen auf und strahlen den Rest, den die Pflanze nicht benötigt, zurück. Unser Auge nimmt dies als goldgrünliches Leuchten wahr. Das Widertonmoos ist mit Höhen von 10 30 cm die größte einheimische Moosart. Es kommt auf sauren Böden in Gemeines Widertonmoos feuchten Wäldern, Wiesen und Mooren vor. Oft bildet es mit Sphagnum-Arten gemischte Polster. Widertonmoos heißt es, weil man es zur Geisterabwehr verwendete. Die Fichte in ihrer Verwendung Skiwanderung im Ahornberger Forst Das Holz wird u.a. zur Zellstoff- , Papier- und Musikinstrumentenherstellung sowie als Bauund Konstruktionsholz verwendet. Eine kleine Fichte oder aus Fichtenzweigen gebundene Richtkrone wird von den Zimmerleuten auf das Dach eines neu gebauten Hauses gesetzt. Als Bindegrün für Kränze und Gestecke oder auch zur Abdeckung von Gräbern und Blumenbeeten werden Fichtenzweige verwandt. Sehr beliebt ist die Fichte als Weihnachtsbaum in vielen Gegenden der Welt. In der Heilmedizin wird sie bei Katarrh und Lungenleiden angewandt. Außerdem wirkt sie leicht desinfizierend auf die Harnwege. Startpunkt der Skitour ist am Parkplatz beim Waldhaus. Die Königskron-Loipe startet direkt vor der Gaststätte Bayreuther Haus und führt durch den Ahornberger Forst nach Königskron und zurück zum Ausgangspunkt. Zum Ausklang der Wanderung bietet sich ein Besuch des Waldmuseums sowie der Gaststätte an. Die Wanderung erstreckt sich über 9,5 km. Fichtenwald von der Platte aus Alkoholfreier Winterpunsch Zutaten für 4 Portionen: 0.8 Liter Apfelsaft, ½ Vanilleschote, 2 Zimtstangen, einige Nelken, 2 Orangen, 1 Zitrone Zubereitung: Den Apfelsaft und die Vanilleschote erhitzen, die Gewürze dazugeben und kurz miterhitzen, den Saft der Zitrusfrüchte dazugeben und die Gewürze wieder entfernen. Das Fichtelgebirge rund ums Jahr erleben, aber natürlich... Die Fichte und ihr bunt gefiederter Berg-Papagei. Impressum Naturpark Fichtelgebirge e.V. Jean-Paul-Straße 9 95632 Wunsiedel Bearbeiterin: Daniela Krauß Bilder: D. Krauß, F. Meier, H. Spath, Naturpark Fichtelgebirge e.V. Karte: D. Krauß Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern und der Europäischen Union aus LEADER + Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten sowie durch die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth. DEZEMBER Die Fichte im Fichtelgebirge Durch ihre Anspruchslosigkeit gegenüber dem Standort, Frosthärte und ihren relativ schnellen Wachstum wurde die Fichte von Förstern häufig gepflanzt. Schon frühzeitig wurden reine Fichtenbestände angelegt, die in den letzten 200 Jahren eine weHohes Fichtelgebirge, auf der Platte sentliche Veränderung in den Vegetationsschichten der Wälder bewirkt haben. Im Hohen Fichtelgebirge sind 93% der Bäume Fichten. Relativ unbeeinflusste Fichtenbestände im Fichtelgebirge findet man noch in den höheren Lagen (ab 900m) mit großen Beständen von Schwarzbeerkraut. "Jede Ficht hat ihr Gesicht..." ... sagt man unter den Forstleuten, denn durch ihre niedrigen Ansprüche an den Boden kann sie fast überall wachsen. Dadurch bildet sie vielgestaltige Kronen aus. Die Fichte erreicht 30 bis 50 Meter an Höhe und ein Lebensalter von 250 bis 440 Jahren. Die Nadeln sind 10 bis 25 mm lang, grün, fest, biegsam und auf der Unterseite, der rotbraunen bis gelblichen Zweige, gescheitelt. Die Lebensdauer der Nadeln variiert zwischen 5 und 13 Jahren. Das Baumstamm -Telefon Unterwegs im und am Wald gibt es vieles zu entdecken. So zum Beispiel abgeholzte Bäume, die aufgestapelt am Wegesrand auf den Abtransport warten. An den Baumstämmen lassen sich viele Spuren von ehemaligen und jetzigen Bewohnern, wie Meisen-, Star- und Spechthöhlen aufspüren. Wie sich die Baumhöhlenbewohner vor anderen Tieren schützen, zeigt das Baumstammtelefon. An jedem Ende stellt sich eine Person auf. Der eine legt das Ohr an den Baumstamm und der andere klopft und kratzt daran. Die Geräusche sind deutlich am anderen Ende zu hören. So hört auch der Specht rechtzeitig, dass der Marder kommt. Erst nach 20 bis 40 Jahren erblüht die Fichte zum erstenmal. Die Zapfen, die vom Zweig herabhängen (wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Tanne, deren Zapfen wachsen immer aufrecht nach oben) erreichen die Samenreife im September bis November. Der Samenflug kann sich bis zum April des Folgejahres erstrecken. Einzelbäume können bis zu 60 kg Zapfenertrag bringen. Ein winterlicher Nestbauer Die großen zusammenhängenden Fichtenwälder des Fichtelgebirges bieten dem Fichtenkreuzschnabel, einem kräftig rot gefiedertern Finkenvogel, dessen Schnabelspitzen überkreuzt sind, idealen Lebensraum. Für diese Vogelart stellen die Fichtenzapfen eine wichtige Nahrungsgrundlage dar. Steht ihnen in einem Jahr ein reichhaltiges Angebot an Zapfennahrung bereit, so sind auch die Kreuzschnäbel zahlreich vertreten. Daneben nehmen sie auch die Samen von Lärche, Kiefer, Weymouthskiefer und Birke auf, die sie mit ihren kräftigen Schnabel knacken können. Fichtenkreuzschnabel Der Fichtelgebirgspapagei ist in der Lage zu jeder Jahreszeit zu brüten und Junge aufzuziehen. Im Gegensatz zu anderen Vogelarten füttert der Fichtenkreuzschnabel seine Jungen immer nur mit Koniferensamen. Dadurch ist er nicht auf Insekten und Larven, die im Winter noch sehr knapp sind, angewiesen. Spuren vom Kreuzschnabel herausgezupfte Zapfenschuppen